• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Eating disorder not otherwise specified (EDNOS) - Der unterschätzte "Normalfall"

cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #1
Hallo ihr lieben,

In letzter Zeit tauchen im Forum vermehrt Threads zum Thema Essstörungen auf. Aus gegebenem Anlass wollte ich deswegen dazu anregen, euren Blickwinkel zu erweitern.


Es gibt viele Menschen, mit einem krankhaften Essverhalten, ohne dass diese dabei konstant die Kriterien für Bulimie oder Anorexie erfüllen.

EDNOS ist alles dazwischen. Ein Sammelbegriff für alle Ausprägungen einer Essstörungen, die nicht voll in die festgelegten Raster fallen.

Ich wollte hier einfach mal darauf hinweisen, dass es sowas gibt. Verstecken kann man EDNOS besser als Anorexie oder Bulimie. Haltet die Augen auf.

Ein paar Freundinnen und ich haben an einem Artikel in der women's Health mitgewirkt.

Hier ein kleiner Internetbeitrag dazu:
http://www.womenshealth.de/health/symptome-krankheiten/essstoerungen-haeufig-unerkannt.21214.htm
 
BABY_TARZAN_90
Benutzer9517  (33) Benutzer gesperrt
  • #2
Es gibt keine gesunden Menschen; es gibt bloß Menschen, die man zu wenig gründlich untersucht hat.

Dieser Satz kommt mir unwillkürlich in den Sinn, wenn ich von einem neuen Krankheitsbild lese. Ich gebe zu: das ist keine fundierte Stellungnahme zum Artikel, denn dafür kenne ich mich auf dem Gebiet zu wenig aus :ashamed:
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • Themenstarter
  • #3
Darüber hinaus ist es kein neues Krankheitsbild. Aber du hast schon recht mit deinem "Sinn". Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Und gerade EDNOS kann viele Stadien einnehmen. Ein "leichter" Knacks was das Essen angeht ist auch schon EDNOS. Aber es kann eben auch übel aussehen und dann den alt bekannten Bildern Anorexie und Bulimie nicht mehr nachstehen.. Leider.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #4
Was heißt denn nun "leichter Knacks"? Laut Artikel übergeben sich Frauen mit EDNOS ja auch, wie bei einer Bulimie. Ein konkretes Beispiel mit Zahlen und Fakten würde mich interessieren...
 
S
Benutzer Gast
  • #5
Also der Großteil der Menschen, die in EDNOS "geparkt" werden, erfüllen die Kriterien einer Binge-eating-Störung (Esssucht). In den Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM-IV wird diese Störung bisher diagnostisch nicht wirklich berücksichtigt, es existierten bisher lediglich Forschungskriterien. D.h. bei Verdacht auf diese Erkrankung würde die Person in diese Subgruppe eingeordnet werden. Hier kann man mal sehen, welche Diagnosen im ICD-10 in Bezug auf Esstörungen existieren.

Das DSM-IV wird gerade gründlich überarbeitet, noch in diesem Jahr soll eine neue Edition erscheinen. Auch Anorexie und Bulimie werden wohl überarbeitet und die Binge-Eating-Disorder wird dann eigenständig sein, um zu vermeiden, dass zu viele in der großen, heterogenen Gruppe von EDNOS "versumpfen" :zwinker:

Edit: Aus dem Artikel liest sich mMn heraus, dass Patienten mit Bulimie auch Untergewicht haben (wie bei Anorexie). Im Schnitt haben sie aber eher Normalgewicht, wobei Tendenzen zu Untergewicht oder sogar leichtes Übergewicht vorkommen können.[DOUBLEPOST=1363299719,1363299241][/DOUBLEPOST]
Was heißt denn nun "leichter Knacks"? Laut Artikel übergeben sich Frauen mit EDNOS ja auch, wie bei einer Bulimie. Ein konkretes Beispiel mit Zahlen und Fakten würde mich interessieren...

Ja, und da würde ich auch eher eine "atypische Bulimie" diagnostizieren, um den Behandlungsbedarf herauszustellen.

Ich finde, hier wird es vielleicht etwas deutlicher als in dem obigen Artikel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #6
Meine Frage rührt daher, dass ich bspw. auch sehr dünn bin und mir oft anhören musste, dass ich doch mal mehr essen solle. Bin am unteren Rand vom Normalgewicht (laut BMI). Schilddrüse ist negativ.

Ich weiß auch, dass ich eine psychische Krankheit habe. Habe aber hier zu meinem Essverhalten (wenn es denn überhaupt auffällig wäre - übergeben kommt nie vor) nie einen Zusammenhang herstellen können.

Daher habe ich mich gefragt, ob ich so ein "Fall" für diese EDNOS wäre und nach welchen Kriterien man da einsortiert wird.
 
S
Benutzer Gast
  • #7
Du würdest in EDNOS einsortiert werden, wenn Du die Kriterien für die anderen umschriebenen Esstörungen nicht erfüllst.

Wenn Dein niedriges Gewicht nicht aufgrund eines gestörten Essverhaltens zustande kommt, dann wärst Du aber auch kein Fall für EDNOS.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich sortiere mich selbst in "EDNOS" ein. Vielleicht als Beispiel: ich bin seit über 15 Jahren essgestört, und da war bisher alles dabei: atypische Anorexie, Bulimie und Binge Eating. Man hat das nicht in jedem Stadium gemerkt oder gesehen.
Was ich behalten habe ist eine Störung meiner Körperwahrnehmung, ein ungünstiges Essverhalten sowie das völlige Fehlen eines Hunger- oder Sättigungsgefühls.
Ich finde es gut, dass es diese Untergruppe von Essstörungen gibt, wenn auch nicht offiziell. Denn ansonsten würde man annehmen, dass nach den Phasen "eindeutiger" Essstörungen jetzt alles in Butter ist und ich jetzt einfach nur noch abnehmen müsste - und das ist völliger Quatsch. Zumal abnehmen für mich eine totale Gratwanderung und mit viel Psycho-Stress verbunden ist.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • Themenstarter
  • #9
Criollo, leider sind "harte" Zahlen und Fakten bei EDNOS eben nicht möglich. Positive Kriterien gibt es quasi kaum. Es ist eher ein Negativkatalog, wenn man aus den anderen Esstörungen rausfällt. (zB ist ein Kriterium für Anorexie, dass die Periode ausbleibt. Ich kenne eine Frau deren Körper bei einem BMI von 14 noch einen Eisprung fabriziert..)
Die Überarbeitung der Klassifikation ist schon länger im Gespräch, ich hoffe, dass sich da langsam was tut.

Die Übergänge zu "atypischer" Bulimie/Anorexie sind mir absolut schleierhaft. Eine Freundin von mir wurde einmal mit atypischer Anorexie und einmal mit EDNOS diagnostiziert, ohne, dass sich viel bei ihr geändert hat.

Ich muss aber nochmal darauf hinweisen, dass der Link oben nicht wirklich was mit dem "Artikel" in der WH zu tun hat. Wer wirklich Interesse hat, kann ja im Zeitschriftenladen mal reinblättern, da ist es dann auch wissenschaftlich etwas untermauerter. Also seid mit dem Internetlink bitte nicht zu kritisch :zwinker:
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Wobei nicht jedes Mädel, das keine wirklich günstigen Essgewohnheiten hat oder untergewichtig ist gleich eine Essstörung hat. Zum Teil ist das auch z.Zt. eine "Mode"Selbstdiagnose.

Wenn man Zeitung liest und fernsieht kann teils schon den Eindruck bekommen, in letzter gäbe es einen rasanten Anstieg und quasi Essstörungspandemie.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • Themenstarter
  • #11
Da kann ich nicht viel zu sagen. Im Fernsehen kann ich immer nur Berichte über Pro Ana oder naja.. wirklich Essgestörte finden.
Aber verständlich, dass ich darauf etwas empfindlich reagiere :zwinker:
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren