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Fernbeziehung - für immer?

V
Benutzer158440  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,
ich schildere zunächst mal die Ausgangslage:
ich bin mit meinem Freund seit bald 4 Jahren zusammen. Er wohnt in der Großstadt, ich über zwei Fahrtstunden entfernt in einer strukturschwachen Region auf dem Land. Er ist der Businessman, hat einen Topjob in einer Bank, wohnt aber bei seiner Familie (die super nett ist). Er hat sich in jungen Jahren für Freizeitvergnügen sehr hoch verschuldet, kommt ohne seinen Topjob nicht über die Runden. Ich komme aus einer wohlsituierten Familie, habe ein großes Haus, meine Familie wohnt in den Häusern ringsum. Wir haben recht viel Landbesitz, kümmern uns in der Freizeit auch um die Älteren der Familie, das gehört für uns selbstverständlich dazu. Aufgrund einiger Schwierigkeiten in meiner Vergangenheit bin ich ungelernt, habe jetzt aber einen sicheren Job. Für mich wäre es sehr schwer, beruflich etwas Neues zu finden.
Unsere Familien kommen sehr gut miteinander klar, wir lieben uns sehr, und die Zeit, die wir miteinander verbringen ist traumhaft. Es gibt bei uns eigentlich keine Probleme - bis auf das Große: wir führen eine Fernbeziehung. Und wir beide können nicht weg. Ich kann meinen Job nicht aufgeben ohne arbeitslos zu sein, ganz von den familiären Verpflichtungen abgesehen.
Wir sehen uns fast jedes Wochenende. Drei Wochenenden hintereinander kommt er zu mir, eines fahre ich zu ihm.
Er hat vor Jahren intensive Jobsuche betrieben - ohne Erfolg. Mittlerweile beschränkt sich seine Jobsuche auf das Löschen der "Spammails" der großen Internetanbieter für Jobs.
Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass eine Fernbeziehung nichts für mich ist. Mittlerweile sind es bald vier Jahre. Ich habe mehrfach versucht, mit ihm über die Jobsuche zu sprechen. Er möchte nicht "unter Druck gesetzt" werden. Diese Unterhaltung ist jetzt ca. ein Jahr her. Es ist nichts passiert.
Selbst wenn ich mich dazu bereit erklären würde, in die Großstadt zu ziehen, so könnte er es sich nicht leisten, eine Wohnung (mit) zu unterhalten. Ich kann es mir nicht leisten, neben meinem Haus noch eine Wohnung zu mieten oder gar zu kaufen.
Ich komme mit der Situation nicht mehr klar. Es belastet mich soweit, dass ich nachts nicht mehr schlafen kann und selbst im Winter heulend im Garten sitze. Entweder es gibt Fortschritte - oder es muss aufhören.
Habt ihr Hilfe, Tipps oder Anregeungen für mich? Führt vielleicht jemand eine ebenso "aufgezwungene" Fernbeziehung?

Ich danke euch schon jetzt für eure Antworten :smile2:
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • #2
Was? Der hat erst nen Top-Job und nun sucht der doch nach nen Job??? Und wenn er in deinem Haus wohnt? Einer von Euch muss zu einen von Euch hin ziehen, sonst wird es wohl nicht funktionieren.
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #3
Ehrlich gesagt finde ich die Erwartung deinerseits ein bisschen sehr einseitig. Dein Posting wirkt auf mich so, als würdest du dich zurücklehnen und von ihm erwarten dass er den Sprung zu dir macht. Dabei ist eure Ausgangslage völlig vergleichbar schwierig: Er hat seine Schulden, die er abbezahlen muss und braucht dafür seinen hochdotierten Job, du wiederum hast keine Ausbildung, aber mittlerweile eine sichere Anstellung und kannst da auch nicht so leicht sagen "Ich finde schon etwas neues, vergleichbar gutes." Aber: Du kannst trotzdem was machen und nicht nur drauf warten, dass er sich bewegt! Eine Ausbildung kann man nachholen. Hast du darüber schon mal nachgedacht? Das geht teilweise auch "nebenbei".

Wenn dir etwas an der Beziehung liegt und es bewegt sich nichts - nun ja, es können sich zwei Menschen aufeinander zu bewegen, sollten es auch. Er hat den Versuch ja immerhin schon mal gemacht, von deiner Seite aus lese ich da nichts. :zwinker:
 
V
Benutzer158440  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Zunächst mal fröhliche Weihnachten :smile:
Danke schon mal für eure Antworten!
Ich habe ihm natürlich angeboten, bei mir wohnen zu können. Selbstverständlich ohne Miete oder Ähnliches. Das ist die kleinste Herausforderung.
Ich weiß nicht, wie ich parallel zu Einem Vollzeitjob (zu dem ich eine Stunde Auto fahre) der Unterhaltung von Grund und Boden, Pflege von Familienangehörigen und meiner Beziehung noch eine Ausbildung machen soll. Ich muss so schon starke Zeitplanung betreiben.
Und jetzt mal hypothetisch: ich suche mir einen Job in besagter Großstadt. Was dann? Wenn ich mit ihm zusammenleben will, muss ich eine Wohnung bezahlen. Er kann es nicht. 80% seines Einkommens gehen in Schuldenrückzahlung. Für noch ca. 25 Jahre. Oder wir wohnen nicht zusammen; auch dieser Schritt wäre merkwürdig.

Um das ganze am Laufen zu halten, zahle ich ihm schon einen Tank Sprit pro Monat, was fast seine kompletten Fahrtkosten deckt. Dazu fahre ich ja auch noch jedes vierte Wochenende zu ihm (jedes zweite Wochenende muss ich einen Tag extra arbeiten, darum fahre ich nicht öfter). Und ich verdiene weniger als die Hälfte von ihm. Ich gehe einkaufen, habe den letzten Urlaub bezahlt, mein Papa leiht ihm wenn hier ist sein Auto... Das mache ich alles gerne und ohne zu murren, aber mehr geht nicht. Und es kann nicht sein, dass ich mein Haus belaste oder verkaufe, um umzuziehen. Das ist meine Altersvorsorge... Und wenn er will auch seine. Immerhin ist er erst mit Mitte 50 schuldenfrei...

Außerdem ist er ja nicht unwillig, zu mir zu ziehen. Er würde es sehr gerne, er mag es hier, mag auch meine Familie. Aber die Arbeitgeber kommen nicht zu ihm. Und er kümmert sich nicht. Wir sind uns soweit - glaube ich - auch einig, dass er zu mir zieht, aber unsere Beziehung dümpelt dadurch so vor sich hin. Keinen Schritt vor - keinen zurück. Und er möchte halt nicht unter Druck gesetzt werden, was ich verstehe. Ginge mir auch so. Aber ich halte diese Situation psychisch kaum noch aus.
Sollte ich das jetzt nach einem Jahr wieder ansprechen, oder würde ich die Sache dadurch nur schlimmer machen?
Was kann ich noch tun?
 
J
Benutzer158356  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Hallo, ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass die Beziehung hält.
Im Kopf zu haben, dass 80 Prozent seines Gehaltes die nächsten 25 Jahre weg ist, ist nicht gut. Wie kann man da in die Zukunft schauen? In einer Beziehung braucht man Zukunft, ein Ziel... Irgendwie sehe ich bei dir soetwas nicht. Gewiss, Geld ist nicht alles... Aber wenn man eine Beziehung eingehen will, soll das Finanzielle irgendwie zum "normalen" Leben passen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
mit seiner schuldenrückzahlung lässt sich nichts machen? geringere raten und nen längerer zeitraum? letztlich wird sich seine rückzahlung ja ohnehin so ziemlich komplett auf sein leben auswirken, da wird nen längerer zeitraum wohl nicht mehr wirklich was ausmachen.

letztlich ist es einfach deine entscheidung: möchtest und kannst du das noch weiter mitmachen? wenn ja: halt die klappe. wenn nein: sag es. dass er nicht unter druck gesetzt werden will ist verständlich, aber es ist eben mindestens so verständlich dass du den aktuellen zustand nicht dauerhaft aushälst. dümmstenfalls bleibt eben einfach nur die trennung - es gibt immer einen anderen menschen mit dem man eine glückliche partnerschaft eingehen kann, egal wie schlimm und angstmachend eine trennung ist.

von deinen beschreibungen her habe ich den eindruck dass er wahlweise zufrieden mit der situation ist (dann hättet ihr einfach unterschiedliche bedürfnisse) oder wirklich keinen ausweg sieht (da könntest du ihm evtl. helfen). manchmal braucht es einfach diesen ultimativen arschtritt, dieses "tue JETZT etwas, oder du verlierst mich für immer!" - ich habe auch drei jahre um eine bezieung gekämpft, praktisch chancenlos, bis ich sagte "genug, keinen schritt weiter, ich kanns nicht mehr, leb wohl" - und das war unser großer wendepunkt. erst, als ihm klar wurde, dass er mich tatsächlich verlieren würde, hat er seinen arsch hochbekommen und tatsächlich was an den fakten geändert. ich habe allerdings nicht damit gerechnet, für mich wars "zu ende", vielleicht hat das erst die nötige überzeugungskraft gebracht, dass ich nicht mehr sagte "vielleicht, wenn..." sondern "schlicht und einfach: nein!".
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #7
Sorry aber 25 Jahre 80 % des Gehalts? Warum macht er keine privatinsolvenz dann ist er im besten Fall in drei im schlechtesten in 6 Jahren damit durch
 
F
Benutzer132650  (30) Benutzer gesperrt
  • #8
Kann es sein, dass er mal Grafitti gesprüht hat? Kann mir sonst nicht erklären, wie man so viele Schulden für ein Hobby anhäufen kann.
 
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