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Fremdverlieben trotz perfekter Beziehung - Möglich oder Nicht?

Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo allerseits,

in einem anderen Thread kam kürzlich die These auf dass ein Fremdverlieben in einer monogamen Beziehung nicht zwangsweise ein Anzeichen dafür sei dass in dieser etwas nicht stimmt bzw. diese nicht alle Wünsche der Partner erfüllt.

Mein Einwand dass dies eben gerade doch der Fall sei wurde jedoch vielfach anders gesehen, was ich wiederum ehrlich gesagt nicht verstehe:

Man verliebt sich in eine Person weil diese Person Attribute (Aussehen, Stimme, Geruch, Interesen, Charaktereigenschaften, etc.) besitzt bzw. verkörptert die man anziehend findet.

Nach meinem Verständnis ist eine nicht-polyamore Person jedoch nicht fähig für mehrere Personen gleichzeitig in gleichem Umfang partnerschaftliche Liebe zu empfinden,
d.h. es gibt zu jedem Zeitpunkt X nur exakt eine Person für die Liebe im maximalen Umfang empfunden wird bzw. werden kann.

In einer "perfekten" Beziehung zu leben impliziert also einen Partner zu haben der die eigenen Wünsche und Vorstellungen maximal positiv erfüllt.
Dies heißt natürlich nicht dass diese Person jede einzelne Vorstellung/Wunsch zu 100% erfüllt, es impliziert jedoch dass in der Summe die Wunsch-/Vorstellungserfüllung maximiert ist.

Wenn man sich also aus einer solchen Konstellation heraus in eine dritte Person verliebt und diese Anziehung stärker ist als die zum aktuellen Partner,
dann impliziert dies doch dass mit dieser Person in der Summe die Wunsch-/Vorstellungserfüllug (vermeintlich) höher ist als in der aktuellen Beziehung.

Dies wiederum würde aber der Definition dass die aktuelle Beziehung "perfekt" ist, d.h. dass es in dieser an nichts fehlt und diese somit die maximal
mögliche Wunsch-/Vorstellungserfüllung darstellt, widersprechen.

Wie also kann es dennoch möglich sein dass man sich in einer perfekten Beziehung in eine dritte Person verliebt und sich zu dieser stärker hingezpgen fühlt als zum aktuellen Partner?

Für mich ist das ein nicht lösbarer Widerspruch.
Entweder eine Beziehung ist perfekt, dann ist ein Fremdverlieben prinzipiell nicht möglich - oder aber sie ist es eben doch nicht und es gibt doch Aspekte die fehlen (die einem aber ggf. bis zum auftauchen eben jener dritten Person gar nicht bewusst waren).

Was meint ihr dazu?
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #2
Für mich passt das durchaus zusammen: Ich finde meinen Partner ganz wunderbar. Trotzdem gibt es Menschen, die für Herzklopfen sorgen können. Nicht, weil mir in meiner Beziehung was fehlt, sondern weil sie mich ansprechen. Die Verliebtheit muss dabei überhaupt nicht lange dauern oder an etwas Bestimmtes geknüpft sein.
Ich finde das nicht schlimm und bin keineswegs davon irritiert. Der allumfassenden und anhaltenden Alltagsliebe, die ich für meinen Freund empfinde, bin ich mir trotzdem sicher. Sonst hätte ich ihn nicht geheiratet.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Wenn man sich also aus einer solchen Konstellation heraus in eine dritte Person verliebt und diese Anziehung stärker ist als die zum aktuellen Partner
Nach meinem Verständnis ist eine nicht-polyamore Person jedoch nicht fähig für mehrere Personen gleichzeitig in gleichem Umfang partnerschaftliche Liebe zu empfinden,
Verlieben und Anziehung oder partnerschaftliche Liebe? Können zwei sehr verschiedene Dinge sein.

Sexuelle Anziehung zu einer neuen Person kann andere Bedürfnisse befriedigen als jahrelanges harmonisches, partnerschaftliches Zusammenleben.

Hat dich nie eine andere Frau sexuell angesprochen als deine Frau?
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #4
Grundlegender Fehler in deiner Annahme ist aus meiner Sicht, dass es keine perfekte Beziehung gibt. Selbst eine absolut positive Beziehung in der beide Partner "maximal möglich" glücklich und zufrieden sind, kann in meinen Augen eigentlich niemals perfekt sein. Und auch wenn für eine Person "Liebe in maximalen Umfang" empfunden wird, heißt das doch noch lange nicht, dass man sich nicht doch, aufgrund welcher Kriterien letztlich auch immer, in eine andere Person verlieben kann. Wobei ich persönlich verlieben/verliebt sein < Liebe definieren würde.

Aber maximal mögliche Liebe und perfekte Beziehungen sind eben sehr absolute Begriffe. Das klingt fast schon mathematisch definiert. Aber so funktionieren menschliche Gefühle nunmal i.d.R. nicht. Es gibt zwischen schwarz und weiß immer noch verschiedene Abstufungen von grau.
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #5
Naja, man führt doch auch mehrere Freundschaften gleichzeitig und hat alle Freunde gern, oder nicht? :confused:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Was meint ihr dazu?
Dass du schon wieder sehr eigenwillige Definitionen verwendest, so dass ein Widerspruch dank deiner Argumentation auftritt, der im wirklichen Leben gar keiner ist.

Es gibt keine "absolut perfekte Beziehung", weil es keine "absolut perfekten Menschen" gibt. Ganz einfach. Irgendwas ist immer verbesserungswürdig, anders wär es ehrlich gesagt auch ziemlich langweilig.

Und eben weil es weder perfekte Menschen, noch perfekte Beziehungen gibt, bleibt da eine Lücke, beim einen größer, beim anderen eben kleiner. Diese Lücke hat auch nciht unbedingt was mit der Wirklichkeit zu tun, das ist eher eine "was wäre, wenn"-Träumerei, in die man sich bisweilen flüchtet, wenn der Partner mal wieder seine Stinkesocken auf der Heizung trocknet. Aber die ist halt da. Die bemerkt man vielleicht nicht immer oder nimmt sie als solche nicht wahr, aber zwei Menschen können nicht zu 100% harmonieren. (Und wenn, würden sie sich beschweren, dass sie sich nie wie andere Paare streiten, wär also auch schon wieder nicht 100%)

Wenn man sich da fremdverliebt, dann ist das meistens auch einfach nur eine Träumerei, überschäumende Hormone und ein bisschen Brainfuck und sagt nicht zwangsläufig was über die Beziehung aus. Die kann auch toll und schön und richtig sein, man kann sich darin geborgen fühlen und trotzdem Herzklopfen mal eben kriegen. Solange man das einzuordnen weiß und damit richtig umgeht, ist das doch auch kein Problem.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Du sagst ja selbst zu einer "nicht-polyamoren Person" (find ich übrigens total lieb, dass du das einschränkend erwähnst) würde das nicht passen. Solche Empfindungen sind aber nicht an oder aus, sondern bewegen sich auf einer Skala.
Manche Menschen empfinden ganz klar, deutlich und unmissverständlich monogam, klar - ich denke, du gehörst dazu. Manche empfinden ganz klar für mehrere Personen und leben das auch so.
Sehr viele werden sich aber irgendwo dazwischen bewegen und ich denke, ein ganz überwiegender Teil möchte eine monogame Beziehung, ist dabei aber trotzdem in der Lage, für verschiedene Menschen eine gewisse Art von Zuneigung zu entwickeln, der eine mehr, der andere weniger, der eine nennt es verlieben, der andere schwächt es ab. Aber egal wie man es bezeichnet, es muss schlicht überhaupt nichts mit der Qualität der Beziehung zu tun haben (kann natürlich). Es kann einfach nur eine Frage persönlicher Empfindungen zu seinen Mitmenschen sein. Ich denke, sehr emotionsanfällige und mitfühlende Menschen kann das eher betreffen, als solche, die anderen Menschen im Allgemeinen eher neutral oder ablehnend gegenüber stehen.
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Grundlegender Fehler in deiner Annahme ist aus meiner Sicht, dass es keine perfekte Beziehung gibt.
[...]
Das klingt fast schon mathematisch definiert.
Aber genau darum geht es mir ja :smile:

Dass es in der Praxis keine perfekte Beziehung gibt ist klar, aber angenommen es gäbe diese (und die Aussage für sich genommen stellt ja darauf ab), dann müsste es mathematisch-logisch so sein wie dargelegt, oder?
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #9
.
 
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Für mich unmöglich.
Ich schwärme zwar trotz Beziehung schnell mal für jemanden, auch mal mit Herzklopfen. So bin ich eben, das ist mein Charakter. Aber es war nie Verliebtheit. Vielleicht höchstens eher Verknalltheit.
Verlieben kann ich mich nur aktiv. Vielleicht ist das bei Anderen anders, aber ich habe es selbst in der Hand, ob ich es zulasse, dass tiefere Gefühle entstehen. Und das kann ich aus 2 Gründen nicht: 1. aus Respekt vor meinem Partner, der mich liebt. Und 2. weil ich meinen Partner liebe und ich ich selbst in schwierigen Zeiten alles dafür tun möchte, dass das, was wir Gutes zusammen haben, weiterhin Bestand hat.
Ob unsere Beziehung perfekt ist, ist für mich nebensächlich. Sie ist das, was ich will. Platz für einen Anderen gibt es da schlicht nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #11
Dass es in der Praxis keine perfekte Beziehung gibt ist klar, aber angenommen es gäbe diese (und die Aussage für sich genommen stellt ja darauf ab), dann müsste es mathematisch-logisch so sein wie dargelegt, oder?
Ich verstehe halt nicht, warum man darüber diskutieren muss, wenn dieser Fall schlichtweg unmöglich ist :tentakel: Also, ich sehe einfach den Sinn dahinter nicht...
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #12
Ersteinmal ist fremdverlieben und fremdschwärmen zu unterscheiden:

Schwärmen kann ich ganz schnell. Da sind einfach Männer die sehen echt gut aus und treffen durch das was und wie sie es sagen bei mir einen Nerv. Das ist bei mir etwas, was sogar relativ häufig vorkommt. Ich genieße diese Gefühle einfach. Das ist in Absprache mit meinem Mann völlig okay. Das hat nichts mit romantischen Interessen zu tun, noch möchte ich Sex mit diesen Männern haben. Das kann der nette Kassierer im Aldi sein, der aussieht wie Marco Reus oder der nette Praktikant. Alles gut, völlig ungefährlich, nur ein Egobooster.

Fremdverlieben ist bei mir mehr und ist mit in dem Maßen erst einmal passiert. Und nein, zu dem Zeitpunkt war unsere Beziehung ganz und gar nicht perfekt. Mein Mann war über Monate im Prüfungsstress und war weder körperlich noch mental oft anwesend. Er war teils recht depressiv und grummelig. So kannte ich ihn nicht.
In der Phase trat sein Freund mehr in den Vordergrund. Wir waren fast täglich zusammen in der Mensa, sahen uns mit anderen Freunden. Er war fröhlich, gut gelaunt, aktiv. Und er war da. Niemals hat dieser Mann mir irgendwie Interesse vermittelt. Ihn trifft absolut keine Schuld. Über viele Wochen hatte ich Herzklopfen bei jeder SMS (könnte ja er sein), fand alles was er sagte und tat toll, setzte mich beim Spieleabend neben ihn etc. Da war kein aktives Verführen und niemals hätte er das meinem Mann angetan. Manchmal glaube ich, dass diese Erkenntnis in diesem Moment meine Ehe gerettet hat. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn das anders gewesen wäre.

Aber diese Erkenntnis nutzte ich und habe mit meinem Mann ehrlich gesprochen. Er machte mir keine Vorwürfe, gestand mir ein ähnliches Problem seinerseits und wir reduzierten den Kontakt zu unserem Freund (mein Mann hatte den Kontakt zu der Dame bereits eingestellt, das war aber auch noch nicht lange her). Ein Praktikum kam uns da sehr gelegen. Wir konnten uns So gut aus dem Weg gehen.

Um die Kurve zu deiner Frage zu bekommen: mmn sind Beziehungen nie durchgehend und anhaltend perfekt. Und gerade in den labilen Phasen ist man anfällig. Aber das bedeutet nicht, dass man die Beziehung nicht retten kann. Wir haben unsere Kurve bekommen. Haben wieder mehr Zeit zu zweit verbracht, die Verhütung gewechselt, mehr Sex gehabt, gemeinsame Träume gewagt.
Wir haben uns beide gegen das Gefühl gewehrt und haben uns gegen das Fremdgehen und für die Beziehung entschieden. Das ganze ist nun einige Jahre her. Bereut haben wir dies bis heute nicht. Unsere Beziehung läuft sehr gut. Der Kontakt zu der Dame damals besteht nicht mehr, mit dem Freund ist für mich heute wieder alles in Ordnung. Er ist mittlerweile selbst in festen Händen.
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Naja, man führt doch auch mehrere Freundschaften gleichzeitig und hat alle Freunde gern, oder nicht? :confused:
Sicherlich. Aber zum einen ist Freundschaft IMHO doch eine etwas andere Ebene als partnerschaftliche Liebe und zum anderen wäre dann die Frage:
Ist das "Freundschafts-Level" wirklich bei allen oder zumindest bei min zwei Freunden exakt gleich?
Oder gibt es da nicht doch Unterschiede, eine Rangfolge?
Ich kann da natürlich nur von mir selbst ausgehen, aber demnach gibt es da ganz klar Unterschiede in der Nähe/Intensität.
Auch in der Familie ist es, zumindest bei meiner, doch deutlich erkennbar wo stärkere Bindungen/Prioritäten sind.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Off-Topic:
Das monogame Beziehungsmodell ist nicht naturgegeben, dafür gibt es keine Anhaltspunkte.
Kann man so oder so sehen. Hier ist ein Interview mit Prof. Dr. Junker, der durchaus sehr schlüssig darlegt, warum wohl auch schon in der Steinzeit Monogamie vorherrschte
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #15
Sicherlich. Aber zum einen ist Freundschaft IMHO doch eine etwas andere Ebene als partnerschaftliche Liebe und zum anderen wäre dann die Frage:
Ist das "Freundschafts-Level" wirklich bei allen oder zumindest bei min zwei Freunden exakt gleich?
Oder gibt es da nicht doch Unterschiede, eine Rangfolge?
Ich kann da natürlich nur von mir selbst ausgehen, aber demnach gibt es da ganz klar Unterschiede in der Nähe/Intensität.
Auch in der Familie ist es, zumindest bei meiner, doch deutlich erkennbar wo stärkere Bindungen/Prioritäten sind.
Ich sehe das so: Rangfolge kann, muss es aber nicht geben. Während Unterschiede IMMER vorhanden sind. Mal angenommen, dass man zu allen Geschwistern ein enge Verhältnis hat, könnte man nicht unbedingt sagen, wen man mehr liebt. Aber die "Art" Liebe zum Einzelnen unterscheidet sich? Das Gleiche gilt für Freunde.

Auch bei mehreren Partnern, oder sogar Ex-Partnern. Man liebt alle, oder hat sie alle mal geliebt, aber die Liebe und Gefühle sind zu jeder einzelnen Person anders.
 
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reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Dass es in der Praxis keine perfekte Beziehung gibt ist klar, aber angenommen es gäbe diese (und die Aussage für sich genommen stellt ja darauf ab), dann müsste es mathematisch-logisch so sein wie dargelegt, oder?
Ich finde die Idee das in ein Modell zu abstrahieren ja nicht so verkehrt.

Hypothese: Man kann diese Annahme der perfekten Beziehung nicht treffen. Die meisten Menschen haben ein Bedürfnis nach Abwechslung sowie ein Bedürfnis nach Sicherheit, häufig temporär mal mehr das eine oder das andere, viele Menschen sind generell mehr dem einen oder anderen zugeneigt. Eine perfekte Beziehung müsste beides erfüllen: Die Vertrautheit, Harmonie und Sicherheit einer langjährigen Beziehung plus die aufregende Spannung, Anziehung und Unsicherheit eines neuen Kennenlernens. Es liegt in der Natur der Dinge, dass das nicht möglich ist.

„Mathematisch-logisch“ erscheint mir die Annahme nicht haltbar und damit auch die Schlussfolgerung.
 
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Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #35
Hat dich nie eine andere Frau sexuell angesprochen als deine Frau?
Bevor oder nachdem wir ein Paar wurden?
Davor gab es einige (2-3) wenige Frauen die ich interessant fand, ja.
Aber seit dem ich mir ihr zusammen war könnte ich mich nicht erinnern dass es da jemals jemand eine andere Person gab die ich anziehend fand, was ehrlich gesagt auch meine Frau merkwürdig fand aber es ist nun einmal ist.
Zum einen habe ich sehr wenig bis gar keinen Kontakt mit anderen Menschen (und damit natürlich auch Frauen), zum anderen gab es unter den wenigen Kontakten dann auch niemanden den ich interessant gefunden hätte.
Generell ist sexuelle Anziehung für mich nicht von allzu großer Bedeutung, wir hatten in unserer Beziehung denke ich auch eher selten Sex (ca. alle 2-3 Wochen im Schnitt).

Auch wenn ich Dir in der Sache beipflichte und mir kaum vorstellen kann, mich in einen anderen zu verlieben, verwundert mich deine Argumentation hier schon.

Zu meinem Partner (perfekte Beziehung hin oder her) empfinde ich wirklich Liebe und eben keine Verliebtheit.
[...]
Liebe und Verliebtheit sind für mich qualitativ zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Ich denke daher nicht, dass eine Verliebtheit von meinem Partner oder mir unsere Beziehung grundsätzlich ins Wanken bringen könnte.
Natürlich sind Verliebtheit und Liebe zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Die Fragestellung ist daher von der Formulierung her ggf. auch nicht ideal.
Dass man sich auch in einer perfekten Beziehung in eine dritte Person verlieben kann, das kann ich mir durchaus vorstellen.
Worauf die Frage aber eigentlich abzielte:
Kann eine solche Verliebtheit derart starke Anziehung hervorrufen dass man die bestehende perfekte Partnerschaft in der nichts fehlt aufgibt?
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #37
...Kann eine solche Verliebtheit derart starke Anziehung hervorrufen dass man die bestehende perfekte Partnerschaft in der nichts fehlt aufgibt?


Natürlich kann sie das. Ettlich Beziehungen sind doch schon daran gescheitert, dass einer der Partner sich in irgend wenn verguckt hat und kurzentschloßen seine bestehende Beziehung über Bord geworfen hat. Da war sicher auch die ein oder andere Beziehung dabei, die beide Partner oder auch Aussenstehende vorher als "perfekt" beschrieben hätten.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #38
Kann eine solche Verliebtheit derart starke Anziehung hervorrufen dass man die bestehende perfekte Partnerschaft in der nichts fehlt aufgibt?
Ich denke, dass eine dritte Person, zu der man sich plötzlich hingezogen fühlt, Neugierde wecken kann. Und auch Sehnsüchte: Nach dem Neuen, nach etwas Aufregendem, nach diesem anfänglichen Bauchkribbeln, nach diesen überschwänglichen Gefühlen, die man als Frischverliebter hat,... und je nach Charakter könnte man dem dann vielleicht nachgeben.

Edit: Typo, Grammatik... es ist schon spät.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #39
Natürlich kann sie das. Ettlich Beziehungen sind doch schon daran gescheitert, dass einer der Partner sich in irgend wenn verguckt hat und kurzentschloßen seine bestehende Beziehung über Bord geworfen hat. Da war sicher auch die ein oder andere Beziehung dabei, die beide Partner oder auch Aussenstehende vorher als "perfekt" beschrieben hätten.
Und genug haben es später bereut, und dann war trotzdem alles kaputt. Also war es da selbst in der Nachbetrachtung oft nicht sooo schlecht.

Ich halte die das "Perfektionslevel" der vorherigen Beziehung, wenn es das denn überhaupt gibt, da für einen ganz schlechten Marker.
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #40
Was ich von der Klassifizierung einer perfekten Beziehung halte, habe ich hier weiter vorne schon irgendwo geschrieben. Und es geht doch gar nicht drum, ob es hinterher bereut wurde oder nicht. Lediglich um die Fragestellung, ob es passieren kann, sich trotz vermeintlich glücklicher Beziehung anderweitig zu verlieben.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #41
Off-Topic:
Ich kann mich schon so richtig Hals über Kopf verlieben :smile:. Aber ich muss dem innerlich "zustimmen".
Off-Topic:
So ging es mir bisher auch, ... aber ich weiß nicht so recht, ob das mein Wesen ist oder ob es in einer anderen Situation auch ganz anders sein könnte. Irgendwie denke ich auch immer: pfff, das kann man doch wohl steuern?!



Ich finde das, was Fedora Fedora geschrieben hat, bei der Diskussion nicht unwichtig. Wir Menschen sind nicht digital, die meisten Verhaltensweisen und Empfindungen bewegen sich irgendwo auf einer Skala. Und wenn jemand in einer ganz bestimmten Konstellation polyamor empfindet, dann verliebt der oder die sich eben doch, trotz "mathematisch perfekter Beziehung".

In der Realität sind Beziehungen eh nicht perfekt, schon gar nicht zu jeder Zeit. Wie soll das gehen, über Jahrzehnte? Ich finde es nicht so wichtig, ob man sich fremdverlieben kann oder nicht oder unter welchen Umständen man es tut. Ich finde es wichtig, was man aus der Situation macht, so wie LULU1234 LULU1234 das beschrieben hat.
 
coolchica
Benutzer46728  Beiträge füllen Bücher
  • #42
Ich klammere das „perfekt“ mal aus -dazu wurde hier schon viel geschrieben.

Es ist durchaus mal vorgekommen, dass ich in einer glücklichen Beziehung mal kurzzeitig für Jmd anders geschwärmt habe. Verliebtheit war es aber nie. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass es unabhängig davon, wie die Beziehung läuft, passieren kann. An dem Punkt entscheidet man sich dann bestenfalls bewusst für die Beziehung, wenn man so glücklich in dieser ist.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #43
Dann nehme ich es mal auseinander :tongue:
reed reed hat da einen guten Anfang gemacht:

Deine Eingangsfrage ist viel zu ungenau. Egal wie man sie interpretiert, es kommt dabei immer Matsch raus.

Genau genommen stellst du folgende Bedingungen / Requirements für deine Eingangsfage:
- nicht-polyamore Person
- perfekte Beziehung
- verlieben
- Wünsche und Vorstellungen (zu 100% erfüllt)
- Anziehung stärker als zum eigenen Partner

Zunächst mal gehst du eindeutig von einem statischen System aus. Diesen Fehler begehen viele, bevor das Leben zuschlägt. Entweder man lernt daraus, dass die bisherigen Annahmen nicht stimmen können...oder halt nicht.
Fakt ist aber: Das Leben ist nicht statisch. Eine Persönlichkeit ist nicht statisch. Damit ist auch eine Beziehung (egal ob Freundschaft, Bekanntschaft, Kollegen, Liebespaar oder sonstwas) NICHT statisch. Damit kann es logischerweise auch keine "perfekte Beziehung" geben. Sie kann zu manchen Zeitpunkten ziemlich gut sein, da man aber keine Faktoren messen kann, weil eine "Anziehung" faktisch nicht nur messbaren Attributen besteht, ist die Annahme eines statischen Systems schon fast haarsträubend.
Eine Beziehung besteht selbst auf verschiedenen Bestandteilen. Eins großer Bestandteil ist Hormone, die wiederum durch Gerüche, optische Reize und vielem Mehr ausgelöst werden.
Du redest von "verlieben" als ob es gleichzusetzen wäre mit "liebe" und du redest gleichzeitig von diesen sehr unterschiedlichen Gefühlen, als wenn sie ebenfalls ein statisches Merkmal zu bestimmten Personen darstellt. Teilweise scheint es für dich ein binärer zustand zu sein.
Damit begehst du aber 2 Fehler.
1.) Liebe ist vom verliebt sein so weit weg wie eine lose Bekanntschaft von Freundschaft entfernt ist.
2.) Liebe ist nicht eine Ressource die irgendwann endet und die man nur auf eine Person packen kann. Liebe ist eine ANSAMMLUNG von Gefühlen, die ihrerseits nichts mit dem Gefühl zu tun haben, die (platt gesagt) einem das Blut in die Geschlechtsteile schießen lässt. Das fängst schon damit an, dass man alle seine Kinder lieben kann, ohne dass dadurch einer zu kurz kommt oder diese Ressource aufgeteilt werden muss. Sonst müsste ich ja Freude auch aufteilen...und Leid.

Wünsche und Vorstellungen sind auch so ein Ding der Persönlichkeit. Ich sage z.B. immer ganz gerne: Schwer am Leben ist es herauszufinden was man will, noch schwerer am Leben ist es herauszufinden was man braucht, aber am aller schwersten ist es, zu wollen was man braucht.
Das kommt aber nicht vom Himmel gefallen...das kann man nur lernen. Je mehr man es lernt, desto mehr verschieb sich das dynamische Gefüge.
Damit kann es also auch nicht "DEN EINEN" geben. Gäbe es den, wären wir zu irgend einem Zeitpunkt doch statische Systeme...also Roboter.

Zum Thema:
Wenn ich nicht polyamor veranlagt bin und monogame Beziehungen bevorzuge, dann ist das zunächst einmal "nur" eine Deklaration. Ein Momentbild. Es bedeutet, dass ich nicht mit mehreren Menschen gleichzeitig eine Liebesbeziehung eingehen möchte.
Was es nicht bedeutet ist, dass ich meine Gefühle in eine kleine Stahlkiste einschweiße und ein Label darauf drucke.
Es bedeutet auch nicht, dass ich nicht jemand anderen toll finden kann. Oder Großartig. Oder heiß. Oder besonders lustig.
Wenn ich mich vergucke...oder verliebe...heißt es auch nicht, dass dieses Gefühl mit der Liebe zu meinem Partner zu tun hat..oder gar stärker ist. Liebe ist und bleibt etwas, dass erst nach längerer Beziehung aufkommen kann. Ein zugehörigkeitsgefühl und eine Wärme die mit dem Kribbeln am Anfang einer Beziehung kaum etwas zu tun hat.
Es heißt auch nicht, dass ich daraufhin handeln muss oder sollte. Man kann auch dieses Gefühl einfach genießen, da man gegen Gefühle direkt ohnehin nicht vorgehen kann...nur indirekt. Man muss deshalb nicht eine Beziehung aufkündigen und eine neue beginnen...oder gar polyamor werden.

Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, dass die Polyamorie Scene bei WEITEM nicht homogen ist. Selbst dort wird man eher selten Menschen finden, die behaupten mehrere Partner EXAKT GLEICH zu lieben. Man wird dort genauso Menschen vorfinden, die diese Neigung mehr oder minder als Vorwand verwenden..und Menschen, die eine Primärbeziehung haben und eben nebenbei noch andere, die aber nie so eng sind.

Deswegen ist es so schwierig deine Frage zu beantworten...je nach Interpretation fallen die Antworten unterschiedlich aus.

Fakt ist aus meiner Sicht: Liebe ist. :zwinker:
..und das Leben ist diese wunderbare, beängstigende, unglaubliche Farbmischung, die sich immer wieder verändert, ob wir das wollen oder nicht. Damit verändern sich Gefühle und Wünsche und Vorstellungen und Ideen und Bedürfnisse. Man verliebt sich und liebt...manchmal ein Leben lang, manchmal nicht nur einen...manchmal viele Kinder oder auch besondere Freunde auf die ein- oder andere Art und Weise. Man kommt nicht ohne andere Menschen aus..und manchmal ist das sehr schmerzhaft..und manchmal ist es wunderschön.
 
G
Benutzer Gast
  • #44
Damian Damian :anbeten:
Off-Topic:
unglaublich toller Beitrag!!
 
G
Benutzer Gast
  • #45
Verlieben geht immer :zwinker:
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #46
War 40 und schon 15 Jahre verheiratet, als mich eine tiefe Liebe zu einer gemeinsamen Freundin packte - jedoch keine Affäre.
Die Vernunft siegte und ich blieb bei meiner Familie.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #47
War 40 und schon 15 Jahre verheiratet, als mich eine tiefe Liebe zu einer gemeinsamen Freundin packte - jedoch keine Affäre.
Die Vernunft siegte und ich blieb bei meiner Familie.
Es gab im Prinzip 2 Hauptanforderungen....
Eine davon war, dass man eine "perfekte" Beziehung führen muss...die gab es aber laut deinen anderen Beiträgen nie, eher das Gegenteil.

Außerdem ist es manchmal fraglich was denn nun unter "Vernunft" fällt und was nicht. Je nach Situation ist es manchmal vernünftig zu bleiben und manchmal ist es sehr viel besser zu gehen...
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #48
Es gab im Prinzip 2 Hauptanforderungen....
Eine davon war, dass man eine "perfekte" Beziehung führen muss...die gab es aber laut deinen anderen Beiträgen nie, eher das Gegenteil.

Außerdem ist es manchmal fraglich was denn nun unter "Vernunft" fällt und was nicht. Je nach Situation ist es manchmal vernünftig zu bleiben und manchmal ist es sehr viel besser zu gehen...
Off-Topic:
Diese Sache passierte mir 10 Jahre vor den anderen Begebenheiten - Aufkommen des tatsächlichen Vorlebens meiner Frau und den daraus resultierenden Unannehmlichkeiten.
Meine Frau hörte in dieser Zeit keine Vorwürfe und es gab auch keine Streitgespräche, sie hat nur ein- oder zweimal gehört, wie verletzt mich ihr Verhalten hat.
Ich konnte und wollte trotz allem ohne meine Frau nicht leben, weshalb ich auch keine Trennung angestrebt habe. Außerdem war es mir unmöglich, den biblischen Stein aufzuheben und auf sie zu werfen (wer frei von Sünde ist, hebe einen Stein und werfe auf sie).
Ich kann dir versichern, dass es ernsthafte Streitgespräche zwischen meiner Frau und mir, trotz allem nicht gab und auch nicht gibt. Das lädierte Vertrauen ist nicht mehr relevant, weil es für mich nichts mehr besonders Bedeutungsvolles oder Vertrauensvolles gibt.
Es ist eine Form der Aufarbeitung, dass ich in Foren meine Erlebnisse einbringe, um aufzuzeigen, wie wichtig es manchen Menschen ist, von Haus aus ehrlich zu einander zu sein.
 
M
Benutzer172596  (24) Benutzer gesperrt
  • #49
Ich bin mir sicher, dass so etwas auch in einer glücklichen Beziehung vorkommen kann.

Natürlich ist die Offenheit dabei eher gegeben, wann man in seiner Beziehung nicht glücklich ist.
 
F
Benutzer99077  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #50
Passiert schon ab und zu. Geht aber bei mir immer schnell vorbei und ich versuche auch nichts daraus zu machen. Etwas „schwärmen“ ist ok, solange ich treu bleibe. Das ändert auch nichts an dem Gefühlen meiner Frau gegenüber.
 
Dark Rose
Benutzer159029  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen, aber Personen, die sich eher leicht verlieben, denen kann so etwas bestimmt passieren.
 
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