• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Freundin hat Depressionen?

Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • #1
Hallo zusammen,
ich brauche mal euren Rat. Ich hab eine Freundin, die immer mal wieder durchblicken lässt, dass es ihr psychisch nicht so gut geht. Sie ist mit Job, Ehe, Familie unzufrieden. Auch körperlich, gesundheitlich ist sie nicht so super fit. Raucht viel und trinkt regelmäßig Alkohol.
Nun ist das letzte 'Gespräch' etwas weiter gegangen. Sie hat mir geschrieben, dass es ihr psychisch und körperlich schlecht geht. Sie hat mich gebeten Briefe anzunehmen, die sie für ihre Kinder und ihren Mann geschrieben hat, damit ich sie übergebe, wenn sie weg ist. Sie sagt sie will sich nicht umbringen, aber sie ist überzeugt, dass sie nicht mehr lange lebt.
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Hab ihr empfohlen sich Hilfe zu holen. Hausarzt, Psychotherapie, Psychiater, Telefonseelsorge. Davon will sie nichts hören. Weder für körperliche noch für psychische Krankheiten. Sie sagt es gibt keine Hilfe.
 
S
Benutzer208437  (41) Ist noch neu hier
  • #2
Mann ansprechen und wenn du dir echt Sorgen machst dann die Polizei und Rettungsdienst anrufen
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #3
Ich soll nur die Briefe nehmen. Sie braucht kein Mitleid und kein gutes Zureden.
Was kann ich tun?
 
S
Benutzer208437  (41) Ist noch neu hier
  • #4
Mann ansprechen und wenn du dir echt Sorgen machst dann die Polizei und Rettungsdienst anrufen
Ich soll nur die Briefe nehmen. Sie braucht kein Mitleid und kein gutes Zureden.
Was kann ich tun?
Mann ansprechen und wenn du dir echt Sorgen machst dann die Polizei und Rettungsdienst anrufen
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Mann ansprechen und wenn du dir echt Sorgen machst dann die Polizei und Rettungsdienst anrufen
Den Mann ansprechen finde ich irgendwie schwierig. Anfangs dachte ich es wäre hauptsächlich das Thema, dass sie Probleme in der Beziehung haben und sie hat sich immer mal wieder über ihn ausgekotzt. Würde sich für mich irgendwie anfühlen, als würde ich ihr in den Rücken fallen.
 
S
Benutzer208437  (41) Ist noch neu hier
  • #6
Hm sehe ich anders. Ich denke das sind ernste Warnsignale was sie von sich gibt. Nicht auszuschliessen das sie sich was antut. Und Probleme mit dem Mann hin oder her, der wird nicht wollen das die Mutter seiner Kinder sich was antut
 
lacaracol
Benutzer205755  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Hallo zusammen,
ich brauche mal euren Rat. Ich hab eine Freundin, die immer mal wieder durchblicken lässt, dass es ihr psychisch nicht so gut geht. Sie ist mit Job, Ehe, Familie unzufrieden. Auch körperlich, gesundheitlich ist sie nicht so super fit. Raucht viel und trinkt regelmäßig Alkohol.
Nun ist das letzte 'Gespräch' etwas weiter gegangen. Sie hat mir geschrieben, dass es ihr psychisch und körperlich schlecht geht. Sie hat mich gebeten Briefe anzunehmen, die sie für ihre Kinder und ihren Mann geschrieben hat, damit ich sie übergebe, wenn sie weg ist. Sie sagt sie will sich nicht umbringen, aber sie ist überzeugt, dass sie nicht mehr lange lebt.
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Hab ihr empfohlen sich Hilfe zu holen. Hausarzt, Psychotherapie, Psychiater, Telefonseelsorge. Davon will sie nichts hören. Weder für körperliche noch für psychische Krankheiten. Sie sagt es gibt keine Hilfe.
Hat sie vielleicht long-covid?
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #8
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Diania Diania Es gibt sog. Passive Suizidalität. Frei nach dem Motto: "ich will/kann mich nicht umbringen, aber wenn ich jetzt von einem Bus erwischt werde, wäre es okay"

Schwieriges Thema, tatsächlich sehe ich es so, dass Sie ja wirklich schon nach außen Signale sendet und über den inneren Kampf hinweg ist.
Ob ich den Mann jetzt hinzu ziehen würde... Wie ist denn dein Verhältnis zu ihm?

Grundsätzlich: sie muss sich selbst helfen wollen, dazu muss sie selbst ein Problem erkannt haben (aktuell scheint sie nur "Die Lösung" zu kennen), das schlummert sicher schon an der Oberfläche (da Hilfsangebote ausgeschlagen werden, siehe Seelsorge, etc).

Wie eng seid ihr denn, fragt sie nur dich oder auch andere wegen den Briefen?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #10
Hat sie objektive Probleme wie Finanzdruck?
Schwieriges Kind?
Ein Trauma?

Auch wenn sie Lösungswege nicht hören will, würde ich trotzdem welche anbieten. (Recht auf Reha/Kur, stationäre Aufnahme in einer Psychiatrie, Krankschreibung, Haushaltshilfe, Anruf bei der Krankenkasse...) Steter Tropfen höhlt den Stein.
Manchmal hilft es, wenn mehrere Leute aus unterschiedlichen Ecken die immer gleichen Tipps geben,sodass Menschen iegendwann doch ihren Arsch hochbekommen. Letztlich kann man Depressionen oft wirklich gut behandeln. Medikamente können sehr helfen. Leider ist ein Symptom der Depression sich nicht helfen lassen zu wollen/ an Hilfe nicht mehr zu glauben.

Wenn du wirklich glaubst, dass sie suizidgefährdet ist, dann solltest du mit ihrem Mann reden.
Du kannst auch beim Psycho-sozialen Dienst der Stadt in der sie lebt anrufen und dich beraten lassen. Das ist das "Jugendamt" für Menschen mit psychischer Erkrankung. Die schicken auch jemanden vorbei und schauen nach dem Rechten (und können auch eine Zwangseinweisung bei Suizidgefahr oder Fremdgefährdung durchziehen lassen).
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #11
Hört sich sehr besorgniserregend an! Hat sie schon die Briefe geschrieben? Wenn nein, wäre es mal nicht schlecht ihre Frust, Probleme und Ängste auch mal auszuformulieren.
Hat sie überhaupt einen Plan wohin sie will? Und mit welchem Geld? Ich wäre genau wegen Selbstmord besorgt. Sie braucht zudem dringend Timeout und Ruhe. Und an deiner Stelle würde ich ganz dringend professionellen Rat haben wollen, was du konkret machen kannst. Bin ehrlich gesagt auch überfragt. Einerseits will man ihr Vertrauen keinesfalls missbrauchen, anderseits kann es plötzlich zu spät zu sein. Gibt es jemand in deiner Umgebung, oder hat jemand hier einen Rat wohin sich Freunde mit solchen Sorgen wenden können?
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #12
Sie sagt sie will sich nicht umbringen, aber sie ist überzeugt, dass sie nicht mehr lange lebt.
Inwiefern ist sie überzeugt davon? Hat sie Angst vor Unfällen, Krankheiten, unvorhergesehenen Ereignissen? Diesen Punkt würde ich hinterfragen, bevor du eine Entscheidung treffen kannst (die natürlich eh sehr schwer ist).

Ich frage mich, warum Jemand das Bedürfnis haben sollte, Briefe an Angehörigen zu hinterlassen, wenn der Tod nicht frei gewählt wird, sondern man Angst hat, z.B. einen tödlichen Unfall haben zu können. Möchte man sich nicht eher dann "mitteilen", wenn es den Angehörigen etwas "zu erklären" gibt? Bei einem Unfall müsste man aber nichts erklären. Möchte sie die Briefe an ihre später mal erwachsenen Kinder richten oder soll es zum jetzigen Zeitpunkt "lesbar" (=kindgerecht) sein?

Generell kann man so etwas auch in einem Bankschließfach hinterlegen, von dem man dem Partner vorher nichts mitteilen muss. Ich möchte sagen, man kann solche Briefe auch anderweitig für später aufbewahren und müsste sie nicht einer anderen Person zur Verwahrung aushändigen.

Sehr schwierige Situation. Tut mir sehr leid, dass Du mit dieser Verantwortung konfrontiert bist.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich würde die Briefe nicht annehmen und die Bitte darum, es zu tun, als sehr akuten Hilferuf deuten. Würde ich die Briefe nehmen, hätte ICH das Gefühl, sie darin zu bestärken, dass sie bald sterben wird.
Und wer weiß, ob sie in einer akut sehr schlimmen Episode sich nicht doch etwas antut, nach dem Motto: "Was soll's. Die Briefe sind geschrieben, ich habe keine offenen Rechnungen mehr."
Suizidgedanken kommen oft sehr impulshaft und zwanghaft. Auch gibt es Handlungen, die zum Suizid führen, auch ohne klar gedachten, akuten Suizidwunsch. Gerade auch wenn regelmäßig viel Alkohol im Spiel ist, können solche Handlungen und Gedanken gefährlich sein.

Deine Freundin braucht dringend Hilfe. Ich würde ihr anbieten, sie zu einer psychiatrischen Ambulanz zu begleiten. Oder auch zum Hausarzt.
Bereite ihr ein Blatt vor mit Nummern von Seelsorgestellen, die 24 Stunden Hilfe bieten. Selbst wenn sie sie nicht nutzen will, kann es hilfreich sein, zu wissen, dass notfalls auch nachts um 3 Hilfe verfügbar ist.
Ich würde trotz allem auch erwägen, den Mann ins Boot zu holen. ICH käme mit der Situation und mit diesem Wissen, also dass sie Abschiedsbriefe für ihre Familienmitglieder schreibt, nicht zurecht, mich würde es völligst überfordern.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Ich habe in einer akuten Situation „Leben über Freundschaft“ gewählt. Nachdem die Person sich dieses Mal schriftlich mitgeteilt hatte und dann auch noch an Gleisen entlang lief, habe ich die Polizei informiert und alles offengelegt, was ich wusste.
Die Person war schwerst depressiv und hatte über längere Zeit recht starke Suizidgedanken. Natürlich wurde mir das vorgeworfen. Dass ich damit das Vertrauen in die Menschheit noch weiter zerstört hätte und was für ein schlimmer Mensch ich sei — ich würde es dennoch wieder tun und einige Jahre später hat sich einiges für diese Person positiv verändert. Wir sind wieder befreundet und das wäre nicht möglich, wenn die Person sich vor einigen Jahren erfolgreich das Leben hätte nehmen können.
Wenn du also die Sorge hast, deine Freundin könne sich etwas antun, würde ich dir raten, das gegenüber ihren anderen Vertrauenspersonen offenzulegen und ihr gegebenenfalls auch ohne ihr Einverständnis Hilfe zukommen zu lassen. Die Hoffnungslosigkeit und dieses „ich bin damit alleine, niemand versteht mich, niemand kann mir helfen“ ist leider ein recht normales und gängiges Symptom, das natürlich schwerwiegend für die Betroffenen ist (und schmerzhaft für Angehörige), aber es ist eben ein Symptom für eine potentiell lebensgefährdende Erkrankung und wäre es ein körperliches Leiden würdest du für die Person auch einen Rettungswagen rufen. Ich würde dir den Psycho-sozialen Notdienst, der hier genannt wurde, wirklich ans Herz legen. Das sind Profis, die solche Situationen kennen und einschätzen können und ganz wichtig: es ist eine aktive Verantwortungsübergabe. Deine Freundin wird ihre Entscheidung selbst treffen, aber viele Menschen, die vorab als Angehörige in so einer Situation sind, werfen sich das hinterher selbst vor. Von daher würde ich das auch aus „eigennützigen Motiven“ an jemand professionelles übergeben.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #15
Diania Diania Es gibt sog. Passive Suizidalität. Frei nach dem Motto: "ich will/kann mich nicht umbringen, aber wenn ich jetzt von einem Bus erwischt werde, wäre es okay"
Meine Frage an die TE war ob SIE ihr diesen Widerspruch irgendwie erklären konnte.
 
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Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #16
Meine Frage an die TE war ob SIE ihr diesen Widerspruch irgendwie erklären konnte.

Ich ergänze, weil ich es jetzt erst lese, S Shibari hat einige meiner Gedanken dazu erläutert. Ein weiterer ist, dass genau diese Frage ein Gesprächseinstieg in die Tiefe sein kann.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #17
Ich würde die Briefe nicht annehmen und die Bitte darum, es zu tun, als sehr akuten Hilferuf deuten. Würde ich die Briefe nehmen, hätte ICH das Gefühl, sie darin zu bestärken, dass sie bald sterben wird.

Für mich wäre es auch wichtig, ihr gegenüber zu formulieren, dass ich diese Verantwortung nicht tragen kann. Dass sie mir zu viel Verantwortung auflastet NICHT zu agieren.
 
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (41) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #18
Vielen Dank für eure ganzen Beiträge. Ich hab mich heute Früh auch noch meinem Mann anvertraut. Er macht sich auch Sorgen.

Ja, die Briefe hat sie wohl schon geschrieben. Ich hab mich entschlossen sie nicht anzunehmen. Das ist mir eine zu große Last, die ich mir damit aufbürden würde. Ich werde ihr dafür Alternativen vorschlagen. Keine Ahnung, ob sie das auch andere gefragt hat. Wir kennen uns jetzt gute vier Jahren, weil unsere Kinder befreundet sind. Wir treffen uns unabhängig von den Kindern seit etwa zwei Jahren immer mal wieder zum spazieren oder Essen gehen. Haben auch mit den Familien immer mal wieder was gemeinsam gemacht. Aber insgesamt jetzt auch nicht soo häufig. Wir sind Freunde, aber ich hätte es jetzt so eingeschätzt, dass sie noch engere Freundschaften hat. Sie kennt auch wahnsinnig viele Leute.

Erklären konnte sie mir nicht, warum sie glaubt, dass sie bald nicht mehr lebt.

Ich hab schon angefangen einen Text an sie zu formulieren. Werde morgen nochmal drüber schauen.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #19
Ich hab mich entschlossen sie nicht anzunehmen
Das ist die beste Entscheidung.

Ich würde wenn ich du wäre versuchen regelmäßig Zeit mit ihr zu verbringen und dadurch entsprechend auf sie einwirken um sich professionelle Hilfe zu holen.

Den Mann würde ich auch komplett raus lassen, das kann ganz schön nach hinten los gehen in vielerlei Hinsicht.
 
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