• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Freundschaft vor dem Aus?! (Ausführlich!!!)

G
Benutzer Gast
  • #1
Meine Situation vor der Freundschaft
Ich war damals im 2. Lehrjahr meiner Ausbildung. Die Zwischenprüfung stand an, ich lernte viel. Zumal sowieso gerade der Frühling begann... alles war schön.
Ich bekam damals einen jungen Praktikanten, den ich betreute. 2 Wochen war er bei uns im Büro, er war in der 9. Klasse der Realschule. Wir haben einen Altersunterschied von 3,5 Jahren. Ich hatte bis dahin nie eine Freundschaft oder ein soziales Umfeld außerhalb der Familie gehabt. Einen Kumpel zu finden schien meine Lebensaufgabe.

Plötzlich wuchs die Freundschaft (Frühling 2017)
Wir kamen sehr gut miteinander aus, tauschten irgendwann Handynummern und schrieben beinahe jeden Tag miteinander. Ich lernte überhaupt erstmal wie man sich langsam an mehr und mehr rantastet und irgendwann trafen wir uns zum 1. mal, war auch echt eine coole (aber mit 8 Stunden) eine lange Fahrradtour. Es war gerade Ende April, der Sommer kam erst noch...

Freundschaft erreicht, nun neues Ziel? (Sommer/Herbst 2017)

Den Sommer über trafen wir uns ca. alle 4 Wochen. Wir wohnen ziemlich weit auseinander, dadurch ging es einfach nicht häufiger. Wir unternahmen immer Fahrradtouren mit Geocaching, diese wurden aber länger und länger. Besonders eine Tour von mehr als 100 Kilometer (mit dem Fahrrad quer durch die weiten Wälder) hatte mich mehr als ausgelaugt. Ich versuchte immer wieder durch einen Wink mit dem Zaunpfahl wieder kleinere und kürzere Touren zu machen, ohne Erfolg. Er wollte hier noch hin, und da noch hin, wenn man schonmal hier ist...
Er als Schüler hatte jeden Tag seine 5 oder 6 Schulstunden, kaum Hausaufgaben. Währenddessen bin ich auf der Arbeit mit täglich 9 Stunden Arbeit sehr gut ausgelastet und brauche das Wochenende zur Erholung.
Außerhalb von Fahrrad fahren, Fotografie und Geocaching fehlt es uns allerdings an gemeinsamen Interessen...

Mit dem Spätsommer wurde die Freundschaft zur Nebensache. Mein jüngerer Bruder hatte eine Freundin. Das machte mich zutiefst traurig, trotz meiner damals 18 Jahre war ich jungfrau und ungeküsst. Die Suche nach einer Beziehung (was sich als Fehler erwies) stellte unsere Freundschaft in den Schatten, zumal die Tage kürzer und kälter wurden. Während ich an der zwanghaften Beziehungssuche zerbrach, stand unsere Freundschaft auf dem Abstellgleis. (über den Winter hinweg)

Alles neu macht der Frühling? (Ab Frühling 2018)

Nach einem kläglich gescheiterten Beziehungsversuch und dem langsam wieder besser werdenen Wetter blühte unsere Freundschaft kurzzeitig auf.
Doch im Sommer ließ die Lust auf Treffen mehr und mehr nach. Ich begann zudem damit mir ein Hobby zu suchen: Reitsport. Und dadurch war ich mehr und mehr unterwegs und eigebunden und begann mir ein soziales Umfeld aufzubauen, was mir zuvor so fehlte.
Vereinzelte Treffen mit meinem Kumpel eskalierten mehr und mehr. Verschiedene politische Ansichten, auseinanderschweifende Interessen und Touren, die länger und länger wurden. Um zu ihm zu fahren muss ich mit dem Auto ca. 50km zurücklegen. Er wollte unbedingt an einer entfernten Stelle mit mir wandern, somit machte ich 40 weitere Kilometer, nur um 9 Stunden in "angespannter" und (von meiner Seite aus) gelangweilter Stimmung durch den Wald zu gehen... Fazit: 180km Autofahrt, 9 Stunden wandern und somit den ganzen Samstag vertan.

Unser letztes Treffen im Januar 2019 verlief ähnlich. Wir beide haben uns sehr stark verändert. Ich bin beruflich stark eingebunden, arbeite viel an mir selbst und bin extrem ehrgeizig und versuche in mein Hobby reizuwachsen, auch mit der Hoffnung eine Partnerin fürs Leben zu finden.
Er lässt die Schule extrem schleifen (vom 1er-Schüler zu versetzungsgefährdet), himmelt YouTuber an (von denen ich nie was gehört habe) und möchte mir seine linksextremen Meinungen aufdrängen. Er hat mittlerweile eine total abgedrehte Frisur und Kleidung.

Hier und Jetzt (April 2019)

Ich bin ratlos. Da ich so viele Jahre verzweifelt nach Freunden gesucht habe fällt es mir schwer diese Freundschaft aufzugeben. Ich habe im Moment keine Lust mich mit ihm zu treffen, es ist mir einfach zu kompliziert geworden. Doch mich quält das schlechte Gewissen... ich möchte lieber durchs reiten eine Freundin finden und endlich sexuelle Erfahrungen machen und lernen im Hier und Jetzt zu leben.

Bitte helft mir, was soll ich machen? Schreibt einen Kommentar, schreibt mir ein PN, wie ihr wollt. Ich bedanke mich im Vorfeld und bin froh für jede sinnvolle Hilfe. Grüße, Moritz
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #2
Dass du alleine bist, scheint dich sehr zu beschäftigen und ist immer wieder Thema bei dir.

Ich würde dir ganz ernsthaft raten, dir professionelle Hilfe zu suchen.
Jemanden mit dem du mal in Ruhe über alles reden kannst, dich sortierst und dir Persprektiven schaffst...


Wenn dich die "Freundschaft" nur belastet, dann hat das keinen Wert und krampfhaft beim Reiten eine Frau kennenlernen zu wollen, wird wohl such nicht funktionieren.

Du musst dich entspannen und deine, ich bin es nicht wert, geliebt zu werden - Brille abstetzen.

Wie ist das Verhältnis zu deinen Eltern und deinem Bruder?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #3
Wie ist das Verhältnis zu deinen Eltern und deinem Bruder?
Das ist gut bis sehr gut. Denen ist die komische Phase meines Kumpels natürlich auch aufgefallen. Sie sind auch der Meinung, dass man nicht um jeden Preis an der Freundschaft festhalten soll. Was das Thema Beziehungen und Liebe angeht traue ich mich allerdings nicht darüber zu sprechen...schon gar nicht über Sex.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Manchmal muss man toxische Freundschaften auch einfach mal gehen lassen. Bringt doch nichts, wenn das ganze einfach überhaupt keine gemeinsame Basis mehr hat.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ich kann gut verstehen, dass es für Dich sehr schwer ist, eine Freundschaft zu beenden, weil Einsamkeit und Sozialkontakte für Dich ein großes Thema sind.

Aber ich finde, es gehört auch zur Entwicklung dazu zu lernen, dass Menschen sich entwickeln, manchmal in die gleiche Richtung und manchmal in unterschiedliche. Dass Beziehungen nicht statisch sind und vor allem, dass Menschen einfach manchmal nicht zusammenpassen, ohne dass mit einem etwas „falsch“ wäre.

Das ist auch ein Stück Selbstwert, sich nur an Menschen zu binden, die einem gut tun.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #6
Das ist total normal, was dir passiert ist. Menschen (und Freundschaften) kommen und gehen.
Krampfhaft festhalten bringt gar nichts. Es hat ja Gründe, warum man sich nicht trifft und sich auseinanderentwickelt.

Es kommen auch wieder neue Kontakte und Freunde, wenn man sich drum kümmert :smile:
 
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