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Höflichkeitsformen an der Uni

Flöckchenstaub
Benutzer191902  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Ich habe wegen eines Anliegen meinen Dozenten kontaktiert, mit dem ich nicht viel Kontakt habe. Ich habe ganz normal die Höflichkeitsform "sehr geehrter... " "mit freundlichen Grüßen " benutzt.
Er hat darauf hin mit "Liebe Frau" viele Grüße " geantwortet, bei der Folgeemail bin ich dennoch bei den zuvor benutzen Anreden geblieben.
Ist das einem freigestellt, wie man darauf antwortet, oder sollte mam sich daran anpassen? Ich komme mir immer so kalt und abweisend vor, wenn ich auf diese Art antworte. Ich wurde auch so unterrichtet, dass ich bei höher gestellten die Form nutzen sollte und irgendwie hört sich liebe(r) Frau/Herr... für mich falsch an, wenn ich nicht eng mit der Person bin.
 
elavio
Benutzer191674  (24) Öfter im Forum
  • #2
Ich schreibe fremde Personen auch in der Regel mit "Sehr geehrte/r ..." an. Wenn sie dann mit "Lieber Herr ..." antworten, wechsele ich auch in die lockere Form. Ich würde sagen, am Ende achtet da eh niemand so genau drauf, weil es nur Formalien sind und man sich ja für den Inhalt der Mail interessiert.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #3
"Sehr geehrte/r" passt schon.
Für "Lieber/r" muss der Kontakt schon echt gut sein für mich. Aber es gibt so herzliche Menschen.
 
Bethune
Benutzer4599  (48) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Höre einfach auf Dein Bauchgefühl. Und ja: die Höflichkeitsform passt generell im Kontakt mit Lehrkräften.
Ich habe allerdings oft eher unkonventionell formuliert: “Mit sonnigen Grüßen”, “Mit nachhaltigen Grüßen” oder einfach mal “Waidmannsheil”. 😁😂
Geschadet hat’s mir nie.
 
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (45) Öfter im Forum
  • #5
Grundsätzlich würde ich im ersten Anschreiben keine andere Anrede wählen, wenn es noch keinen engeren Kontakt gegeben hat.
Du musst dich auch der etwas lockereren, aber dennoch in gewisser Hinsicht förmlichen Antwort nicht anpassen, wenn du dich dabei nicht wohl fühlst.
Ich bin hin und wieder als Gastdozentin an der Uni tätig und bekomme beim schriftlichen Erstkontakt häufig Anschreiben mit der von dir gewählten Anrede.
Ich neige bei der Antwort auch zu einer lockeren Anrede, habe aber auch kein Problem, wenn die andere Seite die ursprüngliche Anrede beibehält.
 
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #6
Wenn die Leute zu "Hallo xy!" wechseln, übernehme ich das, "Liebe(r) xy" finde ich ohne näheren Kontakt seltsam. Um dann nicht abweisend zu sein, antworte ich auf sowas meistens morgens und schreibe dann "Guten Morgen xy", weil ich mir sonst doof vorkomme. :grin:
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #7
Um dann nicht abweisend zu sein, antworte ich auf sowas meistens morgens und schreibe dann "Guten Morgen xy", weil ich mir sonst doof vorkomme. :grin:
So umgehe ich das auch gerne mal :cool:
Hab sogar schon Mails mit einer geplanten Absendezeit extra so geschrieben.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #8
Ich habe wegen eines Anliegen meinen Dozenten kontaktiert, mit dem ich nicht viel Kontakt habe. Ich habe ganz normal die Höflichkeitsform "sehr geehrter... " "mit freundlichen Grüßen " benutzt.
Er hat darauf hin mit "Liebe Frau" viele Grüße " geantwortet, bei der Folgeemail bin ich dennoch bei den zuvor benutzen Anreden geblieben.
Ist das einem freigestellt, wie man darauf antwortet, oder sollte mam sich daran anpassen? Ich komme mir immer so kalt und abweisend vor, wenn ich auf diese Art antworte. Ich wurde auch so unterrichtet, dass ich bei höher gestellten die Form nutzen sollte und irgendwie hört sich liebe(r) Frau/Herr... für mich falsch an, wenn ich nicht eng mit der Person bin.

Sobald ich eine Mail nicht privat schreibe, bleibe ich bei den "Sehr geehrten Damen und Herren" und freundlichen Grüßen. Wenn ich personalisiert an Klaus Mayer schreibe, würde ich mit "Sehr geehrter Herr Meyer beginnen".
Wenn das Gegenüber eine andere Anrede wählt, kannst du diese sicher problemlos übernehmen.
Am Ende finde ich es grundsätzlich hilfreich, wenn eine gewisse Distanz zwischen Empfänger und Absender liegt. Zumindest in meinem Studium versuchten sich einige Dozenten mit Studenten zu fraternisieren. Wir wären doch "Institutsmitglieder" oder würden zur universitären Wissenschaftsgemeinde gehören. Ich habe das nie so gesehen, weil mein Dozent mich im Zweifel durch die Hausarbeit fallen lassen kann und der Ranghöhere ist.
Wenn ich "Lieber Herr Mayer" schreiben würde, hätte sich tief in mir die Stimme eines früheren Kollegen meines Vaters gemeldet. Dieser meinte bei solchen Dinge, dass man doch noch keine Schweine zusammen gehütet hätte.
 
S
Benutzer176558  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
So lange nichts anderes klar kommuniziert ist, würde ich immer bei der Höflichkeitsform bleiben!
 
H
Benutzer184244  (48) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Die Anrede in Mails mit "Liebe/r Frau/Herr" ist wahrscheinlich eine (verkannte) Übernahme aus dem Englischen. Das ist mMn nicht mit der deutschen "Liebe"-Anrede vergleichbar und ich würde es so im beruflichen Kontext auch nicht nutzen. Aber es ist durchaus auch im Business-Kontakt verbreitet.

Da der Mail-Verkehr allgemein als weniger förmlich angesehen wird, benutze ich im beruflichen Kontext als Anrede "Hallo Frau/Herr" und als Grußformel "Mit freundlichen Grüßen" oder "Viele Grüße". Das "lieb" nutze ich sowohl in der Anrede als auch im Gruß nicht. Würde ich im Uni-Umfeld wohl auch so machen. Wenn der Prof Dich mit "Liebe Frau" anschreibt, käme also ein "Hallo Herr" durchaus in Frage.
 
imQuadrat
Benutzer112541  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Die Anrede in Mails mit "Liebe/r Frau/Herr" ist wahrscheinlich eine (verkannte) Übernahme aus dem Englischen. Das ist mMn nicht mit der deutschen "Liebe"-Anrede vergleichbar und ich würde es so im beruflichen Kontext auch nicht nutzen. Aber es ist durchaus auch im Business-Kontakt verbreitet.
Ja, ich denke auch, dass das im deutschen verwendete "Liebe/Lieber" eine Art Übersetzung vom englischen "Dear" ist. Ich mag es aber auch nicht. Wird aber inzwischen von vielen verwendet. Auch manchmal von flüchtigen Geschäftskontakten.

"Sehr geehrte..." ist mir aber zu unpersönlich. Ich will ja auch eine Verbindung zum Gegenüber aufbauen und "Sehr geehrte..." finde ich, steht dann immer wie eine Mauer im Raum. Und auch zu einem Dozenten/in will man in der Regel einen guten, kommunikativen Kontakt. Da klingt für mich " Sehr geehrte..." eher "blockieren/abwehrend". Gefühlssache.

Mein Umweg ist "Guten Morgen/Tag/Abend".... Guten Tag mag manchmal zu hart klingen, dann lass ich die Mail auch mal bis zum nächsten Tag liegen und mache ein Guten Morgen draus. Und dann gucke ich was da so zurückkommt.

Abschiedsformel nutze ich bei Mails "Viele Grüße"... "Beste Grüße" oder auch schon bekommen "herzliche Grüße" als Alternative.
 
M
Benutzer179951  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Ich finde das diffizil.
Normalerweise bleibe ich bei "Sehr Geehrte Frau ..." oder "Sehr geehrter Herr ..." und "Mit freundlichen Grüßen", oder, wenn es Ärger gab "Hochactungsvoll".
Firmenintern schon mal "Hallo Frau ..." oder Hallo Herr ..." und auf Duzfuß halt mit Vornamen...
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #13
Also ich wäre nicht auf die Idee gekommen, meine Dozenten mit "Sehr geehrte/r" anzuschreiben, so förmlich habe ich den Unikontext auch nie empfunden. "Guten Tag/Morgen Herr/Frau X", "Hallo Herr/Frau X", meistens Letzteres. "Liebe/r" aber nicht. Kann mich gerade nicht entsinnen, ob ich so angesprochen wurde, glaube eher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #14
An der Uni ist hier total üblich mit Hallo/lieber zu schreiben, wobei viele Lehrende mich auch mit Vornamen (teils mit Sie, teils mit Du) anreden. Wobei, bei vielen Dozierenden einfach gar nichts zurück kommt, außer ein "Ja." Oder ein "können Sie so machen, bis Mo!"
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #15
In der Behördenlandschaft, in der ich arbeite, ist es üblich, auf Arbeitsebene die Begrüßung mit "Liebe/r" zu beginnen. Anfangs war mir das befremdlich, aber wenn es alle machen, wird es normal. Mir fällt es schwer, mit "liebe/r" zu antworten - gerade wenn es um heikle Themen geht. In den Situationen wirkt eine andere Grußformel manchmal seltsam bis böse. Deshalb wende ich wie Andere hier oft den "Guten Morgen"-Trick an. 😜
 
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S
Benutzer199400  (46) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #28
Wir vermeiden es mittlerweile, unsere Kunden an der Hochschule geschlechtsspezifisch anzureden, d.h. die Anrede ist förmlich "Guten Tag Vorname Nachname".
Der Grund ist, weil die Kunden uns oft persönlich nicht bekannt sind, aus einem internationalen Namen oft nicht einfach das Geschlecht ersichtlich ist, und selbst ein offensichtlich weiblich klingender Vorname nicht Garant ist, dass sich die Person nachher diesem zugehörig fühlt und sich schlecht fühlen könnte.
Bei der Anrede des wiss Personals lassen wir auch die Titel weg, manche sind mehr beleidigt, wenn man sie falsch oder unvollständig anspricht. Also werden sie gar nicht mehr mit wissenschaftlichem Titel angesprochen. Wir haben auch Kundinnen, die explizit mit Frau Doktorin bzw. Frau Professorin angeschrieben werden möchten, das Dr. bzw Prof. lassen sie nicht gelten in der schriftlichen Ansprache und es gab schon Beschwerden.
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
Der Grund ist, weil die Kunden uns persönlich nicht bekannt sind, aus einem internationalen Namen oft nicht einfach das Geschlecht ersichtlich ist, und selbst ein offensichtlich weiblich klingender Vorname nicht Garant ist, dass sich die Person nachher nicht diesem zugehörig fühlt und sich schlecht fühlen könnte.
Off-Topic:
Ich hab das mit meinem Vornamen ja auch, dass manche Sprachen nicht zuordnen können ob männlich oder weiblich, oder ich hab in der Kundschaft Vornamen, die für beides gehen. Aber dieses Prinzip des SCHLECHT FÜHLENS erschließt sich mir nicht ... ein fremder Mensch der mich nie gesehen hat, kann meinen Namen aus seiner Kultur heraus nicht einordnen und nennt mich Herr. Na und?? Was passiert denn, steigt automatisch mein Testosteronspiegel??
Ich denk mir immer das passiert einem dann doch nicht nur einmal, man muss doch nicht vor ALLEM geschützt werden, sondern kann auch selbst mal gelassen sein und sich nicht so wichtig nehmen. Ist auch meine Erfahrung, dass das bei den meisten so ist.
Ich hab EINE Kim und EINEN Kim - ihn hab ich Frau x genannt, er schreibt in den Grüßen "es ist übrigens Herr :zwinker: " und gut ist. Dieses völlig neutrale liest sich für mich fürchterlich gestelzt - würde mich zwar jetzt auch kalt lassen, wenn man mich so anredet, aber ich hätte immer das Gefühl mit einer Maschine zu reden, die auf Vorlagenkästchen zugreift, wie bei Newslettern. Und selbst würde ichs nie machen, weil ichs so schräg finde.

Hoffentlich setzt sich das Pronomenzeugs in der Signatur durch, damit gleich nach dem ersten Kontakt ausgeräumt ist, dass mein Gegenüber sich in irgendeiner Form Gedanken machen muss, ob mein Geschlecht ein zentraler Punkt meiner Identität wäre und man BLOSS keinen Fehler machen darf.
 
S
Benutzer199400  (46) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #30
Off-Topic:
Ich hab das mit meinem Vornamen ja auch, dass manche Sprachen nicht zuordnen können ob männlich oder weiblich, oder ich hab in der Kundschaft Vornamen, die für beides gehen. Aber dieses Prinzip des SCHLECHT FÜHLENS erschließt sich mir nicht ... ein fremder Mensch der mich nie gesehen hat, kann meinen Namen aus seiner Kultur heraus nicht einordnen und nennt mich Herr. Na und?? Was passiert denn, steigt automatisch mein Testosteronspiegel??
du als "Betroffene" siehst das so, kann ich nachvollziehen.
Das mit dem "schlecht fühlen" stammt vom Diversity Beauftragten.
Mittlerweile hat man einfach gar keine Lust mehr, sich damit auseinanderzusetzen und lässt alles persönliche dann einfach weg, da macht man nichts falsch.
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #31
...und lässt alles persönliche dann einfach weg, da macht man nichts falsch.
Ob das dann allerdings besser für das menschliche Miteinander ist, wenn das Persönliche wegfällt und man nur noch vorsichtig auf Zehenspitzen geht, weil sich irgendjemand irgendwie fühlen könnte, wage ich stark zu bezweifeln.
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #32
Wobei, bei vielen Dozierenden einfach gar nichts zurück kommt, außer ein "Ja." Oder ein "können Sie so machen, bis Mo!"
Klassiker! Man tüftelt stundenlang an den richtigen Formulierungen für eine Mail, versucht Wiederholungen zu vermeiden und prüft 3x ob man auch wirklich den Namen richtig geschrieben hat, die Grußformeln beachtet, etc.

Und der Prof antwortet mit "Ja. Gesendet von meinem iPhone" :grin:
 
G
Benutzer Gast
  • #33
Ich habe auch mal einen Prof wegen meiner Bachelorarbeit kontaktiert und auch mit Sehr geehrter Dr.... Angefangen und mich dann auch weiterhin an alles gehalten. Hab dann eine Mail zurück bekommen , ähnlich wie deine . "Liebe Frau sowieso " und wurde geduzt und "Grüße" etc. Hab dann auf dem Niveau geantwortet aber weiterhin gesiezt. Da hab ich ne Mail zurück bekommen wie ich mich trauen kann so unhöflich zu schreiben und hab ne Anleitung für Mails an Dozenten bekommen . Die Mail war richtig richtig schlimm und mir war das sooooo unangenehm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #34
Rosinchen96 äh :grin: also wie ich es NICHT vermisse diese elitäre Überheblichkeit mancher Professoren, echt.

Ist halt blöd wenn man ihnen ausgeliefert ist, die würden aber blöd gucken in der echten Business Welt.
Nimms dir nicht zu Herzen, solche wirds immer geben, aber es gibt auch viele normale :zwinker:
 
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (45) Öfter im Forum
  • #35
Da hab ich ne Mail zurück bekommen wie ich mich trauen kann so unhöflich zu schreiben und hab ne Anleitung für Mails an Dozenten bekommen
Traurig, aber einfach abhaken. Der gute Mann ist wahrlich kein Aushängeschild für seine Zunft.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Ich habe auch mal einen Prof wegen meiner Bachelorarbeit kontaktiert und auch mit Sehr geehrter Dr.... Angefangen und mich dann auch weiterhin an alles gehalten. Hab dann eine Mail zurück bekommen , ähnlich wie deine . "Liebe Frau sowieso " und würde geduzt und "Grüße" etc. Hab dann auf dem Niveau geantwortet aber weiterhin gesiezt. Da hab ich ne Mail zurück bekommen wie ich mich trauen kann so unhöflich zu schreiben und hab ne Anleitung für Mails an Dozenten bekommen . Die Mail war richtig richtig schlimm und mir war das
Krass.
Das sind wohl die Leute, die alle ihre 5 Titel auf dem Klingelschild stehen haben :grin:.

Wir hatten aber auch mal eine Pädagogik-Professorin, die ganz allgemein allerdings erklärt hat, was für sie die angebrachte Anrede eines Uniprofessors ist.

In einem anderen Fach wurden wir gesiezt, aber mit Vornamen angesprochen.

Ich bin immer gut damit gefahren, eine kleine Spur formeller zu schreiben als die Gegenseite.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #37
Ich habe auch mal einen Prof wegen meiner Bachelorarbeit kontaktiert und auch mit Sehr geehrter Dr.... Angefangen und mich dann auch weiterhin an alles gehalten. Hab dann eine Mail zurück bekommen , ähnlich wie deine . "Liebe Frau sowieso " und würde geduzt und "Grüße" etc. Hab dann auf dem Niveau geantwortet aber weiterhin gesiezt. Da hab ich ne Mail zurück bekommen wie ich mich trauen kann so unhöflich zu schreiben und hab ne Anleitung für Mails an Dozenten bekommen . Die Mail war richtig richtig schlimm und mir war das

Das nennt man hier Standesdünkel. Der Ranghöhere macht sich scheinbar gemein, ist es aber nicht. Zweites Semester, Alpaslan studiert gerade Germanistik und die Sturm und Drangzeit steht auf der Agenda. Ich mochte die Epoche noch nie und vergeige die mündliche Prüfung. Der Dozent, der von Beginn des Semesters darauf wertlegte, dass er "der Michael" wäre, lud mich zur Besprechung ein. Anstatt mit mir darüber zu reden, dass ich diesen Jambus falsch erkannt hätte oder Goethes Gedicht X eher der Klassik zuzurechnen gewesen wäre, begrüßte er mich mit einem freundlichen: "War Scheiße gelaufen, haste doch selber gemerkt".
Ohne groß nachzudenken verneinte ich dies und meinte, dass ich doch dieses und jenes richtig gemacht hätte, entgegnete er mir: "Also, jetzt mal halblang junger Freund, wir mögen beim Du sein, aber am Ende entscheide ich.
Das Du war mir aufgezwungen und ohnehin von vorne bis hinten Teil einer großen Selbstdarstellung.
 
fiamma
Benutzer209222  (42) Ist noch neu hier
  • #38
Also bei mir ist die Studienzeit schon lange her, aber ich bin ebenfalls meistens sehr formell angegangen. Also etwa mit „Sie" und „Sehr geehrte Damen und Herren". Mit Ausnahme einer Lehrkraft, die uns sofort das „Du" angeboten hat.
 
Elvira.Madigan
Benutzer147917  Verbringt hier viel Zeit
  • #39
Ich hatte mal einen Kollegen, der wie bei uns im Team üblich, alle geduzt hat und von allen geduzt wurde. Irgendwann wurde er Teamleiter und bestand dann darauf von denselben Kollegen gesiezt zu werden.
#standesdünkel
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #40
Ich hatte mal einen Kollegen, der wie bei uns im Team üblich, alle geduzt hat und von allen geduzt wurde. Irgendwann wurde er Teamleiter und bestand dann darauf von denselben Kollegen gesiezt zu werden.
#standesdünkel
Da sieht man halt auch direkt wo sich bei ihm Kameradschaft einordnet, und wo sein Status :grin: meine Güte, schon ein bisschen peinlich :grin:
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #41
Hmmm ich bin verwundert wie viele die Anrede: " Liebe Frau/Lieber Herr", als total eng und Nahe betrachten.
In meiner kurzen Behördenkarriere war dies auch die hausinterne Anrede in allen Mails.
Da hat dir auch die falscheste Schlange, die dich am liebsten mit dem Brieföffner um die Ecke gebracht hätte geschrieben: "Liebe...".
Auch im Parteienverkehr war dies nicht unüblich. Für mich hat das auch einfach auch nichts damit zu tun wie gut ich die Person kenne sondern welchen Eindruck ich vermitteln will. Die Anrede: "Sehr geehrte Frau/Sehr geehrter Herr", verwende ich meist nur mehr im Kontakt mit dem Zollamt oder wenn ich zu jemanden bewusst Distanz schaffen will.
 
Gabby_A
Benutzer167814  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Ein Dozent während meines Studiums erläuterte, dass er weder mit Dr. Titel noch Sie angesprochen oder angeschrieben werden wollte, ansonsten musste man bei einem "Sie" eine Kiste Bier und bei Anrede mit "Dr." zwei Kisten Bier mit in die letzte Veranstaltung bringen. In der letzten Veranstaltung hatten sich dann doch ein paar Kisten zusammengesammelt und wurden gemeinsam getrunken 😁
Was man dazu sagen muss, dies war im Sportbereich, wo das meiste sowieso recht locker zu geht, was ich persönlich sehr feiere.
Zudem war trotzdem ein sehr respektvoller Umgang gegeben, da der Dozent fachlich einfach sehr, sehr gut war. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Lehrenden denen das Nennen von Titeln unglaublich wichtig ist, fachlich meist maximal Durchschnitt sind und die Lehrmethoden sind meist noch weiter unten anzusiedeln.

Um auf das Ursprungsthema zurückzukommen, kann ich mich der Mehrzahl nur anschließen und beginne den Mailverkehr mit Dozent*innen meist mit einem "Sehr geehrte/r..." und passe mich dann meist dem Schreibstil des/der Lehrenden an.
 
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