• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nähe Distanz Bedürfnis Unterschied

Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • #1
Nach 9 jähriger (toxischer) Beziehung, die mein Ex damals beendete, bin ich seit August wieder in einer Beziehung.
Es war nicht geplant weil ich nach so langer Beziehung eine Pause wollte aber wie so oft ergab es sich einfach.
Mein Partner war bisher eigentlich nur in Fernbeziehungen bzw Wochenendbeziehungen bei Distanzen von mehreren 100km. Uns trennen nur 45km; er arbeitet allerdings oft sehr lange und ich habe zeitintensive Hobbies.
Nun sind wir ja schon 7 Monate ein Paar und mich macht diese WE Beziehung etwas unglücklich.
Dieses gefühlt unter der Woche Single Leben und am WE Paarleben erfüllt mich leider nicht so :frown:
In meiner vorherigen Beziehung habe ich nun mal 8 Jahre mit meinem Ex zusammen gewohnt, zugegeben da gab es fast kein "Ich" mehr sondern nur noch ein "Wir" was ja auch nicht sehr förderlich war.
Nun versuche ich einen Mittelweg zu finden zw permanentes Aufeinanderhocken, wie in der letzten Beziehung und dieses "Fernbeziehungsfeeling" in der Jetzigen.
Mein Freund ist eher Typ Einsiedlerkrebs. Beruflich sehr eingespannt, sehr erfolgreich und vorallem selbstständig und unabhängig. Kein Mann der großen Worte und Emotionen, das hat er mir aber von Anfang an gesagt dass er "emotionslos" aufgewachsen ist.
Er hat sich schon gebessert bzw nimmt sich meine Wünsche zu Herzen, er öffnet sich mittlerweile mehr und redet etwas über seine Gefühle.
Trotzdem hab ich das Gefühl er ist so glücklich mit dem " WE sehen".
Es fühlt sich alles sehr unverbindlich und spontan an, so nach dem Motto "wie es passt". Er telefoniert leider auch ungern, schreiben tun wir mehrmals am Tag.
Alles in allem fehlt mir dieses Gefühl der Nähe und Liebe, will ihn natürlich nicht überfordern oder einengen.
Eine Andere kann ich zu 1000% ausschließen...
Wenn wir zusammen sind ist er auch sehr anhänglich und verkuschelt, genießt die gemeinsame Zeit.
Naja ich weiss nicht was ich tun soll, ob ich noch so geblendet bin von meiner letzten Beziehung, dieses schon fast krankhafte Nähegefühl oder ob mein Freund wirklich mehr Nähe zeigen könnte.
Ach herje kompliziert 😅 hoffe ihr versteht was ich meine.
Ein Beispiel;
er schreibt NIE dass ich ihm fehle, er erwidert es wenn ich es schreibe aber sonst kommt wenig.

Um es noch etwas besser zu beschreiben, manchmal fühle ich mich einfach einsam in dieser Beziehung. Ich würde gerne heraus finden ob das an mir liegt (dieser Durst nach Liebe und Bestätigung ) oder an meinem Freund.
Ich würde ihn manchmal gerne anrufen, gerade nach einem blöden Tag, einfach seine Stimme hören und wissen wie sein Tag war. Aber ich weiss dass er ungern telt und so ein Telefonat einen "Grund" haben muss.
Mir fehlt dieses Gefühl SEINE Freundin zu sein, dieses Gefühl er ist immer für mich da und steht hinter mir.
Enttäuscht hat er mich noch nie, wie gesagt er ist nur sehr sparsam mit Gefühlen.
Kann man lernen damit umzugehn?
Ist das was, was ich ihm sagen darf; sagen sollte?
Ich hab ihn wirklich wahnsinnig gern und möchte uns eine Chance geben
 
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Landlady
Benutzer196011  (55) dauerhaft gesperrt
  • #2
Hallo Maja1990 Maja1990 , willkommen hier.
Wahrscheinlich werde ich dir hier die schlechteste Ratgeberin überhaupt sein, denn ich war 14 Jahre lang in einer Fern- und Wochenendbeziehung über ca. 300 km - und damit lange glücklich.
Aber irgendwo verstehe ich dich, denn vor ebenjener Beziehung führte ich 'ne Wochenendehe auf knapp 300 km Entfernung und fühlte mich dabei etwa so wie jetzt du.
Aber ganz ehrlich? Das mit euch geht erst seit ein paar Monaten, und 45 km sind mMn auch kein wirklich großes Ding.
Ja, auch ich halte es für denkbar, dass es auch die Umstellung von Nah- auf Fernbeziehung ist, die dir zu schaffen macht. Deshalb finde ich es gut und richtig, dass du trotzdem dein eigenes Ding machst, eigene Hobbys pflegst usw.
Allerdings funkt mein Instinkt ganz woanders Alarm, nämlich hier:
Kein Mann der großen Worte und Emotionen, das hat er mir aber von Anfang an gesagt dass er "emotionslos" aufgewachsen ist.
Da stelle ich mir nämlich gerade vor, wie es wäre, einen solchen Partner täglich in unmittelbarer Reichweite zu haben. Denn dann würdest du seine von ihm selbst so geschilderte "Emotionslosigkeit" täglich unmittelbar erleben. Ob das so gut ist? Zumal nach einer - wie du schreibst - toxischen Beziehung? Ich weiß nicht ...
Dass er dir nie schreibt, dass du ihm fehlst - nun ja - ich habe solche Nachrichten auch nie bekommen, sie aber auch nicht wirklich vermisst. Denn zumindest in meiner langjährigen Fernbeziehung dachten, sprachen und schrieben wir da etwas anders. Statt "du fehlst mir" eher "ich freue mich schon wieder auf dich". Also positiv statt negativ formuliert, verstehst du?
Nicht wegzudiskutieren ist aber, dass nicht jeder auf die Dauer für 'ne Fernbeziehung geschaffen ist. Ich konnte das jahrelang und fände auch jetzt 45 km Entfernung für mich absolut okay.
Viel wichtiger aber ist mMn die innere Verbindung zueinander. Die tief empfundene Gewissheit, "der ist meiner, und ich bin seine" und "die ist meine, und ich bin ihrer". Das ist der Casus Knacktus, und der scheint mir bei euch nicht gegeben zu sein.
Und jetzt der böse Hammer, so leid es mir für dich auch tut: Ich sehe auch kaum Chancen, dass sich dein Freund da groß ändern wird.
Und wenn es sich schon nach so kurzer Zeit für dich nicht "stimmig" anfühlt, dann ist es das wohl auch nicht.
Fühl dich solidarisch gedrückt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
Hast du deine toxische Beziehung aufgearbeitet?

Also auch reflektiert warum du so lange in einer toxischen Beziehung geblieben bist?
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Und wenn es sich schon nach so kurzer Zeit für dich nicht "stimmig" anfühlt, dann ist es das wohl auch nicht.
Danke für deine Antwort 😊 die Frage ist ob ich es halt nicht anders kenne und erwarte aufgrund meiner Vergangenheit.
Denn mein Freund hat sich echt schon geändert, ich rede da auch offen mit ihm und er gibt sich Mühe.
Ich will ihn natürlich nicht grundlegend verändern deshalb denke ich dass ich auch an mir arbeiten muss.
Klingt blöd aber mein Ex hat mir damals 100 Nachrichten am Tag geschickt mit du fehlst mir, ich liebe dich usw
Ich hab halt ständig Bestätigung bekommen und das ist jetzt eben anders.
Mein Freund zeigt mir anders seine Liebe, mit Kleinigkeiten. Er macht morgens zuerst meinen Kaffee, hat mir eine Zahnbürste in meiner Lieblingsfarbe gekauft, kratzt mir morgens mein Auto frei oder kocht tolle Gerichte für mich, lässt uns ein Schaumbad mit Kerzen ein.
Er zeigt es halt durch Gesten aber so wirkliche tiefgründige Liebesbeschwörungen schafft er leider nicht.
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Hast du deine toxische Beziehung aufgearbeitet?

Also auch reflektiert warum du so lange in einer toxischen Beziehung geblieben bist?
Ich hatte leider nicht genügend Zeit. 3 Monate später lernte ich meinen jetzigen Freund kennen.
Ja ich glaube aus Gewohnheit..Faulheit...Angst vorm Allein sein. Da war schon lange keine Liebe mehr....zumindest keine Echte
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Leider ist mein Freund auch sehr pragmatisch und sieht unter der Woche nicht so den Sinn sich zu sehen :hmm: glaube ich....
Er investiert halt lieber den ganzen Tag am WE statt unter der Woche nur zusammen einzuschlafen.
Das meint er auch nicht böse aber er ist echt sehr pragmatisch, null romantisch.


Mir fällt es halt irgendwie schwer so zu planen ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich möchte so maximal noch ein Jahr leben, dann würde ich schon gern zusammenziehen. Auf Dauer ist das nichts für mich....
Aber nach 7 Monaten über Zusammenziehen reden ist ja auch doof. Bei ihm denke ich halt, dass ich da sehr einfühlsam ran gehen muss da er ja auch gerne alleine ist.
Andererseits muss man ja auch wissen woran man ist. Hochzeit, Kinderwunsch ist geklärt...
 
Landlady
Benutzer196011  (55) dauerhaft gesperrt
  • #7
Mein Freund zeigt mir anders seine Liebe, mit Kleinigkeiten. Er macht morgens zuerst meinen Kaffee, hat mir eine Zahnbürste in meiner Lieblingsfarbe gekauft, kratzt mir morgens mein Auto frei oder kocht tolle Gerichte für mich, lässt uns ein Schaumbad mit Kerzen ein.
Wow. Das hätte ich nach deinem EP so nicht vermutet. Liest sich aber klasse!
Okay, versuchen wir also einen anderen Gedankenansatz.
Also, der eine hämmerte dich mit Liebesbekundungen zu, war aber letztlich laut deiner Schilderung "toxisch", richtig?
Dann stellt sich die Frage: Was haben seine Liebesbekundungen unterm Strich genützt?
So, und der jetzige faselt was von "emotionslos", hat aber klasse Ideen, dir seine Zuneigung zu zeigen, und tut das auch.
Stellt sich die Frage: Was wiegt schwerer? Was ist wichtiger?

Weißt du - der, mit dem ich 14 Jahre zusammen war, versprühte nach außen in etwa den spröden Charme einer Wildsau. Galanterie oder Romantik: Fehlanzeige. Aber er war verlässlich, ein Kumpel zum Zusammenhalten. Der genaue Gegensatz zu seinem Vorgänger - ich sagte ja: Wochenendehe -, der mächtig beeindrucken konnte, unterm Strich jedoch ein Windhund war.

Du erlebst gerade genauso'n Kontrastprogramm wie ich, als ich so alt war wie du jetzt. Ob und wie du damit klarkommst, kann ich dir nicht prognostizieren. Es wäre falsch, dir knallhart zu- oder abzuraten.
 
Landlady
Benutzer196011  (55) dauerhaft gesperrt
  • #8
Ich hatte leider nicht genügend Zeit. 3 Monate später lernte ich meinen jetzigen Freund kennen.
Finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. Ich bin seinerzeit quasi "warmgewechselt" und kann daran nichts Verwerfliches finden, denn erstens kommt es immer anders als man zweitens denkt.
 
S
Benutzer188714  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Eine Reihe von Beschreibungen in Deinem Ausgangspost haben mich aufhorchen lassen ...... u.a. das hier: "fühle ich mich einfach einsam in dieser Beziehung"
.... andere Dinge, die Du schildern passen dann aber wieder weniger (z.B. "sehr unverbindlich und spontan an, so nach dem Motto "wie es passt") zu dem, was mir durch den Kopf schiesst .... ich frage aber trotzdem mal ....

Schon mal mit dem Thema "Autismus Spektrum" oder auch "Asperger" vertraut gemacht?

Soll nicht heissen, dass das bei Deinem Partner der Fall ist!! aber vielleicht gut, dass ggf. ausschliessen oder mit in Betracht nehmen zu können ....
Aber wichtig: Sehr oft sind die Betroffenen selbst auch nicht "im Bild", diagnostiziert etc. bzw. findet das erst in späteren Lebensphasen statt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #10
Ich hatte leider nicht genügend Zeit. 3 Monate später lernte ich meinen jetzigen Freund kennen.
Ja ich glaube aus Gewohnheit..Faulheit...Angst vorm Allein sein. Da war schon lange keine Liebe mehr....zumindest keine Echte
3 Monate sind nicht besonders viel nach einer 9-jährigen Beziehung. So von Außen betrachtet hört es sich so an als wenn du dich schnellst möglich in was neues geflüchtet hast, was nicht unbedingt als kritisch angesehen werden muss, falls es dir gut tut und dir hilft.
Allerdings hört es sich nicht so wirklich an als wenn du dich intensiv mit der Aufarbeitung deiner Ex-Beziehung auseinandergesetzt hast. Gewohnheit, Faulheit, Angst vorm Allein sein, keine Liebe, das sind häufige Gründe warum Beziehungen nach einigem zögern zu Ende gehen. Wenn es weiter nichts ist was dich an dem Ex belastet brauchst du auch nichts aufzuarbeiten, sondern kannst dich auf deine neue Liebe fokussieren. Wobei ich denke das deine Erwartungshaltung nach Liebe, Nähe und der Angst vor dem Alleine sein, dich etwas ausbremst. 45 km Entfernung sind in meinen Augen keine Fernbeziehung, solch eine Strecke ist innerhalb 30 bis 45 Minuten erreichbar. Baue doch vielleicht einen Tag Mitte der Woche (z.B. Mittwoch) ein wo du Ihn besuchen kommst ab Nachmittag oder früher Abend, ihr kocht zusammen, geht spazieren, schaut fern oder was auch immer. Jedenfalls wären die Abstände von Wochenende zu Wochenende so leichter zu überbrücken. Die restlichen Tage würde ich dir ans Herz legen, das du ein bisschen Self-Care an den Tag legst, kümmere dich um dich selbst, tu dir was gutes, mach dich emotional ein Teil unabhängig. Ansonsten hört sich doch deine neue Beziehung gut an. Mit ein bisschen Arbeit und entgegenkommen von Beiden Seiten wird das im Laufe der Zeit schon werden :smile:
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #11
Wobei ich denke das deine Erwartungshaltung nach Liebe, Nähe und der Angst vor dem Alleine sein, dich etwas ausbremst. 45 km Entfernung sind in meinen Augen keine Fernbeziehung, solch eine Strecke ist innerhalb 30 bis 45 Minuten erreichbar. Baue doch vielleicht einen Tag Mitte der Woche (z.B. Mittwoch) ein wo du Ihn besuchen kommst
Das habe ich ihm schon gesagt dass mir so eine "Verbindlichkeit" auf das nächste Treffen wichtig wäre.
Das man halt schon etwas plant und plus zum WE noch einen Tag findet.
Naja das hat er sich zu Herzen genommen, hat 2 mal geklappt, dann kam was dazwischen und seitdem halt nicht mehr.
Will halt nicht diejenige sein die Treffen so "erzwingt" so fühlt es sich manchmal (nicht immer) an.
Hab jetzt mal den Spieß umgedreht und warte ab was passiert.
Wie du schon sagst ist Selfcare absolut wichtig und das hatte ich die letztrn 9 Jahre so gar nicht gemacht.
Deshalb möchte ich unter gar keinen Umständen in alte Verhaltensmuster fallen.
Meine größte Angst ist wirklich die emotionale Abhängigkeit für mich.
Daher finde ich es auch gut wenn jeder Tage für sich hat aber ja....ein gesundes Gleichgewicht fehlt uns noch.
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Schon mal mit dem Thema "Autismus Spektrum" oder auch "Asperger" vertraut gemacht?
Um ehrlich zu sein ja, der Gedanke kam mir schon öfters.
Es gibt wirklich Parallelen....ob das nun so ist....bin kein Arzt und ich möchte ihn nicht drauf ansprechen.
Aber danke für den Denkanstoß
 
Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. Ich bin seinerzeit quasi "warmgewechselt" und kann daran nichts Verwerfliches finden, denn erstens kommt es immer anders als man zweitens denkt.
Naja mein Ex hat auch warmgewechselt.
Klar plant man sowas nicht, ich persönlich finde das trotzdem schlimm.
Auch als Neue würde ich mir Gedanken machen so jemand an meiner Selte zu haben ob er das wieder so (leichtfertig) tut.
 
dus
Benutzer193523  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Das klingt nach einer spannenden Herausforderung die Ihr als Paar habt.
Ich kenne das von der anderen Seite, also aus der Perspektive von ihm, als jemand der Zeit für sich braucht und vielleicht etwas mehr Abstand und Autonomie.
Mein erster Tipp wäre, dass früh und offen in einer Beziehung anzusprechen, denn über Zeit wird es nicht einfacher da einen Kompromiss für beide zu finden. So wie du es beschreibst, seid ihr ja schon auf einem guten Weg, in dem ihr es thematisiert.
Zwischen den Zeilen habe ich interpretiert, dass du meinst, er müsste sich ändern, tatsächlich ist es aber eine Herausforderung bei euch beide aufeinander zu bewegen müsst damit es funktioniert
 
S
Benutzer188714  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Um ehrlich zu sein ja, der Gedanke kam mir schon öfters.
Es gibt wirklich Parallelen....ob das nun so ist....bin kein Arzt und ich möchte ihn nicht drauf ansprechen.
Aber danke für den Denkanstoß
seufz .... ich habe gestern gaaaanz lange überlegt, ob ich mir anmassen kann, so etwas in den Raum zu stellen .....

Und bzgl. "ansprechen" .... genau deshalb hatte ich erwähnt, dass viele auf dem Spektrum das selber gar nicht wissen ..... und es gibt eine sehr wechselseitige Debatte, ob Diagnostizierung im Erwachsenenalter wirklich gut ist ....

Ich persönlich würde Dir empfehlen, Dich einmal bei Selbsthilfegruppen für Partner und Angehörige umzuschauen/ auszutauschen.
Ich kenne da leider nicht die Gruppen in Deutschland, aber weiss dass die Schweizer Gruppe hier u.a. auch für genau solche "Fälle" wie Deiner (neue oder potentielle Partnerschaft = Infobedarf) ins Leben gerufen wurden und in der "Community" als SEHR hilfreich empfunden werden .....

Und ein klitzekleinwenig möchte ich Dich "warnen" bzgl. einiger youtube Kanäle von Angehörigen von Menschen auf dem Autismusspektrum (sowie auch "Aspergern" selbst), die zwar sehr konkret, aber insgesamt ein wenig "verklärt" die Realitäten der Partnerschaft darstellen (das sind nicht alle, aber einige) ..... mein Eindruck: Die sind z.T. von der eigenen Persönlichkeit auch oft "sehr rational" unterwegs und/ oder von "Asperger-Traits" sehr tief "inspiriert" oder haben das lange und dunkle Tal der Unwissenheit und Leiden an den Besonderheiten durch viel Lernen und Erfahrung bereits hinter sich bringen können ...... vielleicht empfehle ich Dir auch deshalb die Selbsthilfegruppe, weil da wahrscheinlich breitflächigere Erfahrungen zur Verfügung stehen .....

Viel Erfolg und pass gut auf Dich auf.
 
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Maja1990
Benutzer190627  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
Ich danke dir für deine lieben Worte! Habe mich schon etwas belesen und muss da einfach in mich gehen.... bin gerade froh die letzte wirklich schlimme Beziehung hinter mir zu haben und trotz dass ich meinen jetzigen Freund sehr mag weiss ich noch nicht wie ich die Sache angehen soll.
Kann man Autisten besser einen Brief schreiben 🤔 ich tu mir da manchmal sehr schwer wenn er mir gegenüber sitzt die Gefühle so auszudrücken weil ich immer Angst habe es wirkt unbeabsichtigt vorwurfsvoll
 
Landlady
Benutzer196011  (55) dauerhaft gesperrt
  • #17
Kann man Autisten besser einen Brief schreiben 🤔 ich tu mir da manchmal sehr schwer wenn er mir gegenüber sitzt die Gefühle so auszudrücken weil ich immer Angst habe es wirkt unbeabsichtigt vorwurfsvoll
Um beim Gegenüber diese Angst auszulösen, muss man kein Autist sein. Und so lange bei deinem Partner kein Autismus wirklich seriös diagnostiziert worden ist, ist er kein Autist und muss auch nicht als solcher gesehen werden, sondern einfach nur als absolutes Gegenteil zu seinem Vorgänger, der dir reichlich von Liebe gesülzt hat und letztlich "toxisch" war.
Klar kannst du's mit einem Brief versuchen, denn lesen kann er ja sicher, egal ob Autist oder nicht. Bedenke aber auch, dass ein geschriebenes Wort oft schwerer wiegt als ein gesprochenes, denn wenn Stimme, Mimik und Gestik fehlen, kommt es noch schneller zu Missverständnissen. - Siehste ja auch hier im Forum.
 
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