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Therapeuten Grund für Therapie nicht nennen

ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich mir professionelle Hilfe suchen muss.

Mein Problem ist, dass ich dem Therapeuten den Hauptgrund hierfür nicht nennen will, aber denke, dass ich trotzdem von der Hilfe profitieren könnte.

Wird mich unter der Voraussetzung überhaupt ein Therapeut annehmen und stimmt es, dass man mitunter ein bis zwei Jahre auf einen Therapieplatz warten muss?
 
T
Benutzer179257  Öfter im Forum
  • #2
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #3
Wo ist der Sinn? Therapie funktioniert nur mit Vertrauen. Wenn du dem Therapeuten nicht so weit vertraust, dass er den wirklichen Grund kennen darf, dann ist es nicht der richtige Therapeut.
Und wenn du dich nicht öffnen willst, bist du selber noch nicht so weit. Erstmal geht das bestimmt, aber auf Dauer ist das wie waschen ohne Wasser oder nähen ohne Faden.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich sag mal so, aus eigener Erfahrung bringt eine Therapie halt auch nur so halb was, wenn du nur die Hälfte erzählst. Den Hauptgrund zu verschweigen finde ich noch schwieriger.
Ich schließe mich T TheRevenant an, warum willst du denn den Hauptgrund verschweigen? Angst (vor was)? Peinlich (muss es das)? Oder was ist der Grund?
2 Jahre finde ich viel, 1 Jahr halte ich für realistischer. Manchmal ist es auch nur ein halbes. Ich würde dir empfehlen möglichst viele Therapeuten abzutelefonieren, nach der Warteliste zu fragen und so mehrere Vorgespräche zu vereinbaren. Wenn es zwischen dir und dem/der Therapeut/in nicht passt, fallen eh noch welche weg.
Ansonsten besteht auch noch die Möglichkeit über deine Krankenkasse schneller einen Therapieplatz zu bekommen, wenn es dringend ist. Auch die Ambulanzen in den stationären Kliniken nehmen schneller auf.
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Und wenn du dich nicht öffnen willst, bist du selber noch nicht so weit.
Dass man sich bei den ersten Sitzungen noch nicht komplett öffnet ist denke ich normal. Es gibt Dinge die habe ich meiner Therapeutin damals auch erst nach einem halben Jahr oder so erzählt. Auch im professionellen Kontext muss sich Vertrauen erst aufbauen.
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Peinlich muss dir nichts sein. Ein Therapeut ist der letzte, der dich nicht ernst nehmen oder auslachen wird. Das gehört zum Job und er hört ganz sicher jeden Tag viele (für dich) nicht alltägliche Dinge.
 
kinky
Benutzer150198  (26) Meistens hier zu finden
  • #6
Einen Therapieplatz, den die Krankenkasse übernimmt, bekommst du nur, wenn du eine Diagnose für eine psychische Erkrankung gestellt bekommst. Viele Therapeuten nehmen das nicht so genau, wenn sie den Bedarf sehen, aber den Grund nicht zu nennen wird da denke ich schwierig..

Man kann ja auch keine Therapie aufbauen, wenn man gar nicht weiß was das Problem ist.
 
T
Benutzer179257  Öfter im Forum
  • #7
Das ist definitiv die falsche und kontraproduktive Denkweise. Ich musste mich zwar noch nie therapieren lassen, aber jegliche Behandlungsformen, egal ob psychische oder physische, erfordern zu deinem eigenen Interesse und im Interesse eines größtmöglichen Therapieerfolges vollständige Transparenz und ein Höchstmaß an Vertrauen.

Also: Wenn du möchtest, dass dir geholfen wird, musst du diesen Schritt gehen. Wenn du dich dafür noch nicht bereit fühlst, ist das auch okay. Wichtiger ist die Erkenntnis, dass du dich dieser Vertrauensperson öffnen musst. Es muss dir auch definitiv nichts peinlich sein - diese Menschen sind Profis und üben ihren Beruf täglich aus. :thumbsup:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich würde mich mal zu einem Therapietermin/Vorgespräch anmelden und das so ansprechen.
Ich denke, wenn du dem Therapeuten gegenübersitzt und merkst, das passt (oder eben absolut gar nicht, dann suchst du einen anderen), und merkst, der geht damit professionell um und urteilt nicht, ist das deutlich einfacher als das im Internet oder mit Bekannten breitzutreten.
Ansonsten ist ja auch das ein Problem, gegen das man, je nachdem wie viel du erzählen kannst, vorgehen kann.
Ein Therapeut der dich verurteilt oder auslacht hat seinen Job nicht verstanden, da liegt der Fehler dann sicher nicht bei dir.
Und solange du das Gefühl hast, Hilfe zu brauchen, wird dich auch keiner wegschicken können.
Aber ja, man wartet manchmal eine Weile.
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
Kann man wirklich erwarten, dass man sich einem wildfremden Menschen, egal wie professionell oder nicht, einfach so komplett öffnet?

Wenn ich etwas noch nie laut ausgesprochen habe, gehe ich nicht hin und erzähle das mal eben einem Therapeuten, den ich gerade zum ersten Mal sehe.

50% Themen ansprechen und bearbeiten halte ich für eine eindeutig bessere Bilanz als gar nicht mit einem Therapeuten zu reden.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #10
Wenn ich etwas noch nie laut ausgesprochen habe, gehe ich nicht hin und erzähle das mal eben einem Therapeuten, den ich gerade zum ersten Mal sehe.
Nein ich auch nicht, siehe mein Beitrag oben. Auf Dauer ist es aber absolut sinnvoll.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Du solltest zumindest sagen, dass das nicht der Hauptgrund ist.

Oft ist es schwerer, Dinge vor sich selbst zu sagen als vor anderen. Da muss man durch. Vertrauen hilft dabei, genauso wie ein Therapeut, der seinen Job versteht. Ein wenig Geduld sollte man also auch mitbringen, weil man einen passenden Therapeuten finden und dem erstmal vertrauen muss.
Die Grundlagen sollte man aber von Anfang an klarstellen können, und wenn das nur irgendeine vage Aussage ist.
 
Art_emis
Benutzer174233  (35) Meistens hier zu finden
  • #12
Wenn ich hier mal etwas einwerfen darf, weil hier der Großteil von vollstem Vertrauen gegenüber dem Therapeuten spricht. Nur weil es sich um einen Therapeut handelt vertraue ich diesem doch nicht vom ersten Augenblick an blind, auch nicht nach dem ersten Gespräch. Auch ein Therapeut muss sich das Vertrauen erst einmal erarbeiten, wie ich finde und denke es ist durchaus legitim erst einmal nicht alles Preis zu geben. Im Falle des TS würde ich raten vielleicht beim Gespräch anzumerken, dass der Hauptgrund der Therapie ein anderer ist, den er aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen möchte. Und wenn es ein guter Therapeut ist, wird er dafür Verständnis haben. Bei allem anderen Stimme aber zu, der Erfolg der Therapie kann sich natürlich nur einstellen, wenn man das eigentliche Problem zumindest nach einer gewissen Zeit auch zum Therapiethema macht. Oftmals kommt dieser Schritt aber doch eh von ganz allein, wenn man sich bei seinem Therapeuten gut aufgehoben fühlt.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #13
Wird mich unter der Voraussetzung überhaupt ein Therapeut annehmen
Einer, der möglicherweise unüblichere Methoden verwendet vllt schon.
Ein Verhaltenstherapeut wohl kaum.

Langfristig wäre es schon sinnvoll, man könnte ein Therapieziel festlegen, das heißt aber nicht, dass man beim ersten Termin gleich die ganze Thematik erörtern muss, wenn einem das unangenehm ist.
Eine grobe Windrichtung sollte es allerdings schon geben auch in Hinblick auf die Therapieplanung und Vorbereitung.

Ausgebildete (psychologische) Psychotherapeuten unterliegen einer Schweigepflicht und hören täglich die verschiedensten Dinge - da muss dir nichts peinlich sein :smile:
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #14
Dass man sich bei den ersten Sitzungen noch nicht komplett öffnet ist denke ich normal. Es gibt Dinge die habe ich meiner Therapeutin damals auch erst nach einem halben Jahr oder so erzählt. Auch im professionellen Kontext muss sich Vertrauen erst aufbauen.
Total logisch.
Aber kategorisch ausschließen, den Grund keinesfalls preiszugeben ist halt so gar keine gute Voraussetzung.
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einfach so komplett
Von "einfach so" spricht ja niemand. Von "komplett" auch nicht.

Aber warum du da bist, wäre schon wichtig :zwinker:
 
Goldbär
Benutzer180126  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Die Zeiten, wie lange man warten muss, sind örtlich völlig unterschiedlich. In größeren Städten gibt es manchmal auch welche, die offene Sprechstunden anbieten. In Städten mit Uni-Kliniken auch Ambulanzen, Kliniken etc., wo man kurzfristig, oder in Notfällen natürlich sofort einen Termin bekommt. Auch der Hausarzt ist Ansprechpartner, er kann vielleicht einen kompetenten Facharzt etc. vermitteln, den er persönlich kennt. Die Krankenkassen bieten teilweise auch Hilfe an. Es gibt auch Vereine etc. die Hilfe anbieten, zu bestimmten Problemen, einfach mal googeln, ich weiß ja nicht, worum es geht, deshalb kann ich nur ganz allgemein antworten.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #16
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es oft bis mehreren Monaten dauern kann, bis ein Therapeut einen neuen Patienten aufnehmen kann.
Wenn es sich allerdings um eine akute Situation handelt, kann es auch manchmal ganz schnell gehen.
Für die Wartezeit zu überbrücken gibt es auch verschiedene Anlaufstellen. Am besten kannst du dich im Internet darüber schlau machen, was in deiner Näher hierzu angeboten wird.

Dem Therapeuten direkt alles anzuvertrauen, das habe ich auch nicht gemacht. Verschiedene Dinge brauchen Zeit. Wobei ich den Hauptgrund in bisher keiner Therapie verschwiegen habe.
In der Regel bekommt man auch einen ziemlich ausführlichen Fragebogen nach dem ersten Termin, den man dann zum nächsten Mal ausgefüllt mitbringt.

Soweit ich das noch richtig im Kopf habe, kann man bei dem Therapeuten erstmal 5 Probesitzungen machen. Hier kannst du rausfinden, ob die Chemie passt und du dir eine Therapie vorstellen kannst.
Dann wird bei der KK beantragt.
 
hts87
Benutzer173280  (36) Öfter im Forum
  • #19
Ich finde, wenn du merkst das es zwischen euch passt und das Vertrauen da ist, kann man schon den wahren Grund sagen, bzw. andeuten. Das würde es auch für den Therapeuten einfacher machen.

Natürlich ist das alles aber deine Entscheidung und sollte auch von dir selber bestimmt und kontrolliert werden.

Ich hab mich relativ schnell sehr gut mit meinem verstanden. Ich hab mich wohl gefühlt und konnte mich nach einigen Sitzungen vollständig öffnen.
Es kann und es tut gut, über seine Probleme, Ängste und Sorgen zu sprechen. Das ist ein Verarbeitungsprozess.

Also, wenn du das Vertrauen haben solltest, rede offen. Er wird dich nicht verurteilen. Wenn du dir unsicher bist, gehe soweit es für dich okay ist.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #23
Du wertest es extrem. „Eklig“, „abstoßend“ — und anscheinend sind es Teile von dir. Wenn du also Wege findest, diese Teile anzunehmen (in einem Rahmen, der andere nicht verletzt), wäre das ein möglicher wichtiger Schritt einer Therapie.
Also ja, ich würde das eventuell genau so angeben. Dass es einen Teil deiner Persönlichkeit (?) oder etwas gibt, vor dem du dich ekelst und das ein Teil von dir ist. Über den du vorerst nicht reden möchtest.
Deine Gefühle diesbezüglich zu beschreiben und zu erwähnen, dass das Problem ein tieferliegendes ist, halte ich aber schon für wichtig, um eine konstruktive Basis für eine Therapie zu legen.
 
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U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #32
Das Gegenteil sollte der Fall sein :zwinker:

Der Therapeut wird dir schon sagen, wenn es nicht nötig ist. Besser so als andersrum.
Und wenn der Grund so unangenehm ist, dass du ihn nichtmal einem Therapeuten nennen willst... Dann wird er ja nicht gerade unerheblich sein.
 
G
Benutzer Gast
  • #33
Ich frage mich jetzt schon, ob die Therapiesache nicht übertrieben ist. Ich habe nie gedacht, dass ich eine Therapie nötig habe. Nur jedes Mal wenn ich online um Rat frage, sagen mir direkt alle, ich solle besser eine Therapie mache.

Das verunsichert.
take it easy.
die meisten menschen können therapie gut gebrauchen.
du kannst dich ja auch mal mit der lightvariante beratung vortasten ...
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #34
Ich frage mich jetzt schon, ob die Therapiesache nicht übertrieben ist. Ich habe nie gedacht, dass ich eine Therapie nötig habe. Nur jedes Mal wenn ich online um Rat frage, sagen mir direkt alle, ich solle besser eine Therapie mache.

Das verunsichert.
Wenn du massive Probleme damit hast, Teile von dir zu akzeptieren und dich davor sogar ekelst, ist es unwahrscheinlich, dass es sich um ein komplett zu isolierendes Problem handelt. Außerdem scheint bei dir Leidensdruck zu bestehen. Bei einer Therapie geht es übrigens nicht darum, ob es "schon schlimm genug" ist. Es geht darum, dass du am Ende besser mit dir umgehen kannst, dass es dir insgesamt besser geht und die Chance hast, Dinge zu verarbeiten, bei denen du es allein nicht hinbekommst.
Hole dir von deinem Hausarzt eine Überweisung (falls du gesetzlich versichert bist), suche dir einen Therapeuten und probiere es aus. Das muss (wie hier bereits geschrieben wurde) keine jahrelang andauernde Therapie sein, sondern kann auch aus drei bis zehn Stunden bestehen, in denen du für dich das Handwerkszeug erlernst, allein weiterzumachen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #35
Hi!

Ich beleuchte das mal von einer anderen Seite.

Ich kann dich gut verstehen. Wenn man etwas hat, dass man an sich nicht mag oder sogar eklig findet, dann will man darüber auch nicht unbedingt reden. Wenn man keine Vorstellung hat, wie eine Therapie funktioniert oder funktionieren kann, dann um so weniger.

Ich zähle dir jetzt eifnach ein paar Fakten auf, die mir so durch den Kopf gewuselt sind.
  • Wenn ich einem Freund oder Partner etwas erzähle, dann überlege ich vorher wie ich es aussprechen kann, ohne jemanden zu verletzen. Das ist ganz normal...man will ja diejenigen nicht verletzen die man mag.
  • Wenn ich mit einem völlig fremden rede, dann werde ich ihm sicherlich meine Seele auf den Tisch packen...kenne den ja nicht und der ist nicht verpflichtet mich nicht auszulachen oder es gleich auf Facebook zu posten
  • Bei einem Therapeuten gelten andere Regeln. Der wird mich fragen und ich kann antworten. Er wird merken, wenn ich nicht ganz offen bin und mir etwas schwierigkeiten bereitet. Gleichzeitig muss ich absolut nicht drauf aufpassen, dass ich ihm weh tue..das geht nämlich nicht. Der ist ganz andere Nummern gewohnt, das kannste mir glauben!! Außerdem juckt den das persönlich gesehen auch nicht unbedingt, was ich mache oder wer ich bin. Ist ein bisschen so wie Obst kaufen. Geld auf den Tisch, Sack Äpfel auf den Tisch...dankeschön! Bis bald!
  • Probleme bei uns Menschen hängen immer IMMER zusammen. Das eine Bedingt das Andere. Wenn man also was lösen will, sucht man nach dem eigentlichen Grund, der gar nicht so selten ganz ganz woanders liegt. Löst man das, platzt der Knoten und alles andere löst sich auch oder wird zumindest besser.
  • Es gibt absolut nichts, das objektiv eklig ist. Frag eine Made. :tongue:. Aber mal ernsthaft. Es gibt subjektiv eklige Dinge...denn Ekel ist eine der Basisemotionen von Menschen, die aber keinen einheitlichen Grund hat. Jeder kann sich vor was anderem ekeln..und ich HASSE Maden....meine Frau findet die zwar auch nicht toll, aber so schlimm wie bei mir isses nicht.
  • Es gibt auch kein objektives peinlich sein. Ich mache eine menge Dinge gerne, die anderen peinlich wären..angefangen damit, dass ich gerne auf dem Fahrrad volles Ballett singe.
  • Eine Therapie hat man genau dann nötig, wenn man Hilfe braucht beim Knoten lösen. Manchmal bemerkt man das selbst gar nicht so wirklich. Was man genau tun kann ist so vielfältig wie es Menschen gibt. Manchmal reicht ein Rat hin zu Entspannungsübungen, manchmal sind es andere Dinge.
  • Bei einer Therapie muss man "die Arbeit" selbst schultern. Die kann einem niemand abnehmen. Man kann sich aber Rat holen und seine ganzen blöden Gedanken mal abwerfen.
  • Blöde Gedanken sind auch noch ein wichtiges Stichwort. So ziemlich jeder Mensch hält sich irgendwann mal für doof, kaputt, schräg, bescheuert, unzulänglich, nicht gläubig genug, nicht treu genug, nicht liebevoll genug, ... Der Grund ist ganz einfach. Den anderen Leuten kann man nur auf die Stirn gucken, nicht dahinter. Noch schlimmer wird es wenn Facebook und Instagram dazu kommen, dann sieht man diese Leute nur auf Parties und Fröhlich. Man wird aber nie sehen, was sie in dem Moment wirklich denken...oder wenn sie zu Hause sind. Die Wahrscheinlichkeit ist exorbitant groß, dass du völlig normal bist..selbst mit dem was du selbst als "eklig" und "peinlich" einstuftst.

Mehr fällt mir erstmal nicht ein...ich hoffe das hilft dir ein bisschen.
 
S
Benutzer95335  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
hallo, also zuerstmal denke ich, das du bestimmt einen Platz bekommen wirst, ich weiß ja nicht welchen Therapeuten du brauchst, es gibt ja da verschiedene Richtungen..

Dann würde ich gern wissen, diese Situation die dir so peinlich ist, ist das auch der Grund warum du zur Therapie gehst,
oder ist es was ganz anderes? wenn ja, hat die situation damit zu tun?

Denn dann, und das ist jetzt egal, ob es Ausschlag gebend ist für die Situation oder auch nur damit zu tun hat,
solltest du dem Therapeuten das sagen.

Deswegen geht man ja zu ihm.
Es ist einfach eine ganz unabhängige Person die nicht auf irgendeiner Seite steht, sondern dir nur hilft, damit zu Recht zu kommen, und die Hilfen aufgibt, wie du damit besser zurecht kommst, und je mehr der Therapeut oder die Therapeutin weiß,
desto besser kann er/sie dir helfen.

Du solltest auch drüber nachdenken, möchtest du lieber zu einem Mann oder einer Frau gehen, mit wem würdest du besser zurecht kommen?
ich denke auch das du einfach mal einen Termin machen kannst, und dann auch erstmal schaust, ob du mit der Person zurecht kommst, und wenn nicht, mußt du halt weiter suchen.

Eine Liste von Therapeuten bekommst du übrigens vomn Hausarzt, es kann auch von der Krankenkasse bezahlt werden.
Weiß nicht ob alle bezahlt werden, oder nur besondere? oder du suchst halt selbst, und bezahlst es aus eigener Tasche,
wenn du das kannst.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #37
Grundsätzlich ist eine Therapie ja nichts Schlechtes oder etwas, wofür man sich schämen muss.
Manchmal sind Menschen eben an einem Lebenspunkt, in dem sie nicht mehr weiter wissen und Hilfe brauchen.
Sobald dann der Leidensdruck groß genug ist, sind diese Menschen in der Regel "bereit", eine Therapie zu beginnen.

Dass du nicht direkt beim ersten Gespräch alles auf den Tisch packst, ist verständlich. War bei mir nicht anders. Aber im späteren Verlauf ist es schon wichtig, auch diese Dinge anzusprechen. Denn nur Gesprochenen kann geholfen werden.
Ich weiß, manche Dinge sind unfassbar schwierig auszusprechen und erhalten mit dem Gesprochenen nochmal eine ganz andere Bedeutung. Aber auf kurz oder lang wird es dir eher helfen.
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #38
Bei mir steht aktuell diese Verunsicherung im Vordergrund weil mir, sobald ich mal etwas mehr erzähle, gesagt wird, meine Selbsteinschätzung sei falsch und ich solle unbedingt zur Therapie.

Man könnte sagen, ich fühle mich ok, finde mich selbst in Ordnung, bin mit meinem Leben weitestgehend zufrieden. Aber wenn ich mal etwas anspreche, dass nicht zu 100% perfekt ist, sagt man mir, das wäre ein Problem, mit dem ich zum Psychologen muss.

Oder auch dass ich mich als positiven Menschen wahrnehme, der mit sich selbst im reinen ist, aber Menschen sagen, ich würde über mich selbst reden, als hätte ich überhaupt kein Selbstwertgefühl.

Man sollte vorsichtig mit den Meinungen von Fremden im Internet umgehen, logisch. Einige Punkte erkenne ich selbst aber auch, wenn ich mal bewusst darüber nachdenke.

So hielt ich mich wie gesagt immer für einen sehr ausgeglichenen Menschen. Erst jetzt wird mir langsam klar, dass ich extrem perfektionistisch bin. Wahrscheinlich ist das auch die Ursache für alles andere.

Ich habe ein total unrealistisches Idealbild im Kopf und stresse mich permanent damit, dass ich das nicht erreichen kann.

Vielleicht ist das auch der eigentliche Grund, warum ich über eine Therapie nachdenke. Das wäre dann nicht so dramatisch, wenn ich das als Grund nenne. Den anderen Kram kriege ich vielleicht auch so hin, wenn ich gelernt habe, mit diesen Ansprüchen an mich selber besser fertig zu werden.
 
G
Benutzer Gast
  • #39
Bei mir steht aktuell diese Verunsicherung im Vordergrund weil mir, sobald ich mal etwas mehr erzähle, gesagt wird, meine Selbsteinschätzung sei falsch und ich solle unbedingt zur Therapie.

Man könnte sagen, ich fühle mich ok, finde mich selbst in Ordnung, bin mit meinem Leben weitestgehend zufrieden. Aber wenn ich mal etwas anspreche, dass nicht zu 100% perfekt ist, sagt man mir, das wäre ein Problem, mit dem ich zum Psychologen muss.

Oder auch dass ich mich als positiven Menschen wahrnehme, der mit sich selbst im reinen ist, aber Menschen sagen, ich würde über mich selbst reden, als hätte ich überhaupt kein Selbstwertgefühl.

Man sollte vorsichtig mit den Meinungen von Fremden im Internet umgehen, logisch. Einige Punkte erkenne ich selbst aber auch, wenn ich mal bewusst darüber nachdenke.

So hielt ich mich wie gesagt immer für einen sehr ausgeglichenen Menschen. Erst jetzt wird mir langsam klar, dass ich extrem perfektionistisch bin. Wahrscheinlich ist das auch die Ursache für alles andere.

Ich habe ein total unrealistisches Idealbild im Kopf und stresse mich permanent damit, dass ich das nicht erreichen kann.

Vielleicht ist das auch der eigentliche Grund, warum ich über eine Therapie nachdenke. Das wäre dann nicht so dramatisch, wenn ich das als Grund nenne. Den anderen Kram kriege ich vielleicht auch so hin, wenn ich gelernt habe, mit diesen Ansprüchen an mich selber besser fertig zu werden.

NICHT DENKEN - TUN!

check morgen drei beratungs-/therapieorte bzw. -personen, und mach drei termine.
punkt.

nicht mehr nachdenken -
tu es, als wärs ein arbeitsauftrag!
(als grund für den terminwunsch gibst du das an: "Ich habe ein total unrealistisches Idealbild im Kopf und stresse mich permanent damit, dass ich das nicht erreichen kann.")
 
ghostspaces
Benutzer180257  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #40
Ich wollte einen neuen Thread eröffnen, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es hier auch reinpasst:


Ich habe ein Problem, das ich als typisches first world problem bezeichnen kann.

Mein familiärer Hintergrund ist ziemlich übersichtlich. Deutsch, weiß, Mittelschicht weitestgehend liberal, Eltern (soweit ich das beurteilen kann) glücklich verheiratet, eine Schwester.

Ich selbst kein Überflieger, aber für Abitur und Bachelorabschluss hat es gereicht. Beruflich bin ich zufrieden (etwas mehr Freizeit wäre nett). Charakterlich bin ich laut der bisher erfahrenen Resonanz wohl auch ganz ok. Mit meinem Äußeren bin ich auch zufrieden.

Mein Leben ist so durchschnittlich und im Grunde perfekt, dass es aus einem Bilderbuch stammen könnte.

Mir ist das alles vollkommen bewusst und ich bin sehr dankbar dafür und zufrieden mit meinem Leben.

Wo liegt jetzt das Problem?

Darin, dass ich mir selbst keine Fehler zugestehen oder mir selbst erlauben kann, mal unglücklich zu sein. Ich habe nie etwas schlimmes erlebt und habe deshalb das Gefühl, dass ich mich nicht beklagen darf. Ich erlaube mir selbst keine negativen Gefühle und verdränge jede nicht optimale Gefühlsregung. Mir geht es immer "gut".

Ich kriege diesen verdammten Perfektionismus nicht aus meinem Kopf. Das regt mich auf, weil ich zu privilegiert bin, um mich schlecht fühlen zu dürfen. Also verdränge ich es, fühle mich dann noch schlechter, was die Wut auf mich selbst noch verstärkt.

Ich merke das inzwischen gar nicht mehr, dass es mir vielleicht gar nicht so gut geht, wie ich immer denke. Das merke ich immer erst dann, wenn ich reflektiere, warum ich manche Dinge tue und realisiere, dass ich irgendwie irgendwo einen Grund haben muss.

Mich belastet das. Gleichzeitig rege ich mich über mich selber auf, darüber, dass ich grundlos so ein Drama veranstalte.

Eigentlich geht es mir wirklich gut, aber eine Sache kommt immer wieder, die ich aber niemandem sagen kann, die mir aber sagt, irgendwas ist bei mir nicht in Ordnung.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #41
Eigentlich geht es mir wirklich gut, aber eine Sache kommt immer wieder, die ich aber niemandem sagen kann, die mir aber sagt, irgendwas ist bei mir nicht in Ordnung.
Vielleicht schaffst du es ja, dich da jemand Professionellem anzuvertrauen :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #42
Ich wollte einen neuen Thread eröffnen, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es hier auch reinpasst:


Ich habe ein Problem, das ich als typisches first world problem bezeichnen kann.

Mein familiärer Hintergrund ist ziemlich übersichtlich. Deutsch, weiß, Mittelschicht weitestgehend liberal, Eltern (soweit ich das beurteilen kann) glücklich verheiratet, eine Schwester.

Ich selbst kein Überflieger, aber für Abitur und Bachelorabschluss hat es gereicht. Beruflich bin ich zufrieden (etwas mehr Freizeit wäre nett). Charakterlich bin ich laut der bisher erfahrenen Resonanz wohl auch ganz ok. Mit meinem Äußeren bin ich auch zufrieden.

Mein Leben ist so durchschnittlich und im Grunde perfekt, dass es aus einem Bilderbuch stammen könnte.

Mir ist das alles vollkommen bewusst und ich bin sehr dankbar dafür und zufrieden mit meinem Leben.

Wo liegt jetzt das Problem?

Darin, dass ich mir selbst keine Fehler zugestehen oder mir selbst erlauben kann, mal unglücklich zu sein. Ich habe nie etwas schlimmes erlebt und habe deshalb das Gefühl, dass ich mich nicht beklagen darf. Ich erlaube mir selbst keine negativen Gefühle und verdränge jede nicht optimale Gefühlsregung. Mir geht es immer "gut".

Ich kriege diesen verdammten Perfektionismus nicht aus meinem Kopf. Das regt mich auf, weil ich zu privilegiert bin, um mich schlecht fühlen zu dürfen. Also verdränge ich es, fühle mich dann noch schlechter, was die Wut auf mich selbst noch verstärkt.

Ich merke das inzwischen gar nicht mehr, dass es mir vielleicht gar nicht so gut geht, wie ich immer denke. Das merke ich immer erst dann, wenn ich reflektiere, warum ich manche Dinge tue und realisiere, dass ich irgendwie irgendwo einen Grund haben muss.

Mich belastet das. Gleichzeitig rege ich mich über mich selber auf, darüber, dass ich grundlos so ein Drama veranstalte.

Eigentlich geht es mir wirklich gut, aber eine Sache kommt immer wieder, die ich aber niemandem sagen kann, die mir aber sagt, irgendwas ist bei mir nicht in Ordnung.
lieber ts,
DAS ist bestimmt der falsche weg, wenn du jetzt um beratung/therapie (fachleute) zu vermeiden auf die pl-community ausweichst ...
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #43
Ich habe das Gefühl, du drehst dich aktuell im Kreis.

Klar darfst du auch, ohne jetzt gleich etwas Schlimmes erlebt zu haben, auch unglücklich sein. Und warum darf es dir nicht mal schlecht gehen? Es muss ja nicht immer gleich was Schlimmes passiert sein, wenn es dir mal nicht gut geht.

Versuche auf dich zu achten, zu reflektieren.
Und wenn du mit dieser einen Sache, die immer wieder hoch kommt, alleine nicht fertig wirst, dann such dir doch professionelle Hilfe.
Das wolltest du doch sowieso.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #44
Ich kriege diesen verdammten Perfektionismus nicht aus meinem Kopf.
Wenn Du das Problem schon erkannt hast, kannst Du daran arbeiten - mit oder ohne professionelle Hilfe.

Ein paar Tips: Nur wer nix macht, macht keine Fehler. Es ist eine Sache, aus ihnen zu lernen, eine andere, sich deswegen totzugrübeln. Passiert ist passiert und läßt sich nicht ungeschehen machen.

Haken dran, nächstes Mal besser.

Und wer vor lauter Angst, was falsch zu machen, gar nix macht - der erreicht eben auch nix...
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #45
Zu deiner ursprünglichen Frage:

Ich glaube nicht, dass es ein Problem ist, wenn du nicht alles sofort deinem Therapeuten erzählst. Als Therapiegründe reichen doch auch schon Oberbegriffe wie "Phobie", "Zwangsstörung", "Depression", etc. Viel genauer muss es doch für ne Therapie dann erstmal nicht sein. Eine gewisse Einordnung ist natürlich schon gut, damit der Therapeut dich bestmöglich behandeln kann (weil es ja unterschiedliche Therapieformen gibt). Wenn du dich irgendwann wohl genug fühlst, kannst du dich vielleicht auch deinem Therapeuten mehr öffnen. Oder auch nicht. Ich denke, wenn du offen für eine Therapie bist, dann kannst du auch davon profitieren, wenn du das Kernthema nicht detailliert besprichst, sondern es abstrakt hältst oder einen Stellvertreter nimmst (was du natürlich kommunizieren solltest). Du scheinst dich in deinen eigenen Gedanken im Kreis zu drehen, aber grundsätzlich offen zu sein, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen. Deswegen denke ich, dass ein Therapeut dir gut helfen kann, dich mit gezielten Fragen in eine andere (Denk-)Richtung zu bringen. Ich würde es an deiner Stelle versuchen.
 
G
Benutzer Gast
  • #46
Vielleicht wäre es auch befreiend, dein "peinliches" Problem mal anzusprechen und es nicht allein zu schultern und zu verstecken? Das muss ja nicht bei der ersten Sitzung sein.
 
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