• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wunsch nach Bewunderung, Liebe und Anerkennung

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo zusammen,

ich stecke im Moment in einer schwierigen Phase. In meinem Thread über Diskussionen um mein Hobby haben vielleicht einige gemerkt, dass ich im Moment in einer Findungsphase bin. Ich habe zum Beispiel mit meinem Selbstwertgefühl große Probleme.

Ich habe in meinem Leben und auch in letzter Zeit viele Leute bewundert. Für das, was sie täglich leisten, für ihre Sicherheit, teils für ihren Besitz...
Ich habe in meinem Leben auch schon manches erreicht, sei es eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder ein tolles Auto. Doch ich wurde nie von einer Person bewundert, gar geliebt. Ich musste leider schon wieder die Erfahrung machen, dass ich mich in eine Frau verliebte, die ich bewunderte... doch sie empfand nichts für mich. Okay, ist dann so...
Doch ich träume davon auch mal geliebt zu werden. Ich wünschte mir, dass auch mal jemand sagt "Ich liebe dich", "Ich mag dich", "Du hast aber ein schönes Auto", "Ich mag dich und deinen Charakter", "ich würde gerne mit dir schlafen", "du hörst aber coole Musik" deine Pläne gefallen mir" oder so etwas. Das sind jetzt ein paar willkürliche Vorschläge.
Ich versuche meine Selbstsicherheit zu verbessern, auch mal schneller als 90km/h mit dem Auto zu fahren und dabei auch mal etwas lauter Musik zu hören...
Ich versuche lockerer zu werden, optimistisch in die Abendsonne zu blicken und morgens, wenn um 4 Uhr der Wecker klingt, mit Schwung und einem lächeln aufzustehen. Es klappt nicht immer, aber ich arbeite daran. Doof nur, dass das niemand sehen und bewundern kann. In diesen Situationen wünschte ich mir, jemand würde von mir und meiner Entwicklung einen Film drehen. Berühmt wäre ich auch gerne... zumindest bekannt. Ich hätte es auch gerne, dass man bei Google meinen Namen sucht und dabei dann auch was über mich findet...
Ging es euch auch mal so?
Ist das normal oder krank?

Vielleicht ist es wichtig fürs Verständnis: Es mangelt mir an Selbstvewusstsein und sozialen Kontakten. Seit der Grundschule bis zum Beginn meiner Ausbildung hatte ich mit teils schwerem Mobbing zu kämpfen...

Ich bedanke mich im Vorfeld für JEDEN der diesen Text liest und vielleicht sogar antwortet. :smile:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ja, kann ich nachvollziehen. Wird mit dem Alter und steigender Selbstzufriedenheit besser. Du wirst nach und nach mehr bestätigende Erfahrungen durch Freunde, Erfolge im Job oder Hobby etc sammeln und dir dadurch auch selbst besser die Bestätigung geben können.
Und wer wünscht sich nicht, um seiner selbst Willen geliebt zu werden? Ganz normales menschliches Bedürfnis .
Zieh daheim aus (selbstständig sein macht selbstbewusster), probiere neue Dinge aus und finde raus, was dir Freude macht.
 
Erlinga92
Benutzer173858  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Dieser Wunsch nach Aufmerksamkeit ist ganz normal, wenn man sich aktuell eher "unsichtbar" fühlt.
Zuerst musst du mit dir selbst im reinen sein. Zufrieden sein mit dem was du hast und erreicht hast.
Sobald du diese Zufriedenheit erlangst, strahlst du das auch aus und andere werden das bemerken.

Ich wurde damals in der Schule ebenfalls gemobbt. Sogar mein damals einziger und bester Freund machte zumindest in der Schule mit. Man fühlt sich als wäre man komplett alleine und keiner wäre für einen da.
Ich flüchtete damals in Onlinechats, machte dort nette Bekanntschaften und mit dem Selbstvertrauen aus eben diesen startete ich mein quasi neues Leben.
Soetwas in der Art würde ich dir auch raten.
Bei deinem Hobby gibt es bestimmt gleichgesinnte oder auf der Arbeit.
 
MiniAlpaka
Benutzer168737  (27) Benutzer gesperrt
  • #4
Wie sagt meine Mama immer:
"Lerne dich erstmal richtig lieben mit allen macken und kanten und dann wird das schon"
Bis jetzt hat mir das immer geholfen :knuddel:
 
Miss_zitzibee
Benutzer169771  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich kann dich da auch verstehen.
Ich wurde in der Schule auch immer gemobbt. Hatte eine Zeit lang auch solche Gedanken wie du.
Und ich kann dir sagen, das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen wächst mit der Lebenserfahrung. Zeitenweise sehr sehr langsam, aber es wird!!

Kopf hoch! Lass dich nicht unterkriegen! :knuddel:Das wird alles!
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Anerkennung ist etwas schönes und bringt natürlich auch einen gewissen Ego-Push mit sich. Dass du das auch erleben willst, finde ich absolut verständlich.

Du bist berufstätig. Machst du da nur im stillen Kämmerchen Dienst nach Vorschrift, oder hast du auch mal eine gute Idee, die zur Lösung eines Problems beiträgt oder die dir und deinen Kollegen die Arbeit erleichtert? Hilfst du deinem Kollegen, wenn er gerade viel zu tun hat?
Treibst du Sport? - Zusammen mit anderen Leuten, z.B. im Verein? - Dann werden deine Sportskameraden sehen, wie du es durch regelmäßiges Trainig schaffst, deine Leistung zu steigern. Für so was bekommt man Anerkennung. Und vielleicht engagierst du dich dann auch noch im Verein, hilfst bei Veranstaltungen, usw.
Oder wie wäre es mit einem Ehrenamt? Ich habe viele Kinder betreut, ihnen meinen Sport näher gebracht und dafür viel Anerkennung von glücklichen Kindern und Eltern erfahren.
Bist du hilfsbereit? - Ich habe z.B. mal für eine Bekannte eine Waschmaschine mit meinem Auto transportiert: Für mich war das eine Kleinigkeit, da ich ein großes Auto hatte und nur ein wenig Zeit und Sprit geopfert habe. Für sie war es die Rettung in der Not, um überhaupt irgendwie Wäsche waschen zu können.

Anerkennung bekommt man nur für Dinge, die anderen Menschen positiv auffallen. - Aber ganz sicher nicht für die Dinge, die du aufgeführt hast.
Wen interessiert es, ob du dich nach fünfmaligem Druck auf die Snooze-Taste langsam aus dem Bett quälst, oder mit einem Lächeln beim ersten Weckerklingen aufstehst? Solange du z.B. pünktlich bei der Arbeit erscheinst, ist das doch völlig egal. Wen interessiert es, ob du schneller, oder langsamer, als 90 km/h fährst, solange du nicht gerade mit 90 über die linke Spur der Autobahn zuckelst und den restlichen Verkehr ausbremst? Warum sollt es jemand toll finden, dass du laute Musik hörst? Im besten Fall bekommt es einfach niemand mit. Im schlimmsten Fall fühlen sich deine Nachbarn von der lauten Musik belästigt.

Und ich weiß auch nicht, ob es so sinnvoll ist, sich in eine Person zu verlieben, die man bewundert und zu der man dementsprechend hinaufschaut. Ich glaube, Wertschätzung und Anerkennung wäre da eine bessere Basis - insbesondere, wenn sie auch noch auf Gegenseitigkeit basiert.
Aber bei diesem Thema bin ich malgels Erfolg und Erfahrung auch wirklich kein großer Experte. Da haben andere Leute hier im Forum viel mehr Ahnung.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #7
Ich danke euch allen!
Dieser Wunsch nach Aufmerksamkeit ist ganz normal, wenn man sich aktuell eher "unsichtbar" fühlt.
Ist vollkommen richtig, nur ist das leider das nächste Problem. Gesellschaft zu anderen Menschen zieht mich gleichermaßen wie es mir Angst macht. Es hängt aber auch immer ganz von meiner Situation ab. Ich schwanke sehr zwischen fröhlichen und teils schwer depressiven Phase. Manchmal dauern die Phasen einige Stunden, oft aber eher Tage.

Anerkennung bekommt man nur für Dinge, die anderen Menschen positiv auffallen. - Aber ganz sicher nicht für die Dinge, die du aufgeführt hast.
Wen interessiert es, ob du dich nach fünfmaligem Druck auf die Snooze-Taste langsam aus dem Bett quälst, oder mit einem Lächeln beim ersten Weckerklingen aufstehst? Solange du z.B. pünktlich bei der Arbeit erscheinst, ist das doch völlig egal. Wen interessiert es, ob du schneller, oder langsamer, als 90 km/h fährst, solange du nicht gerade mit 90 über die linke Spur der Autobahn zuckelst und den restlichen Verkehr ausbremst?
Ja, je mehr ich drüber nachdenke, je lächerlicher komme ich mir vor diese armseligen Sachen als "Erfolg" zu werten. Ich habe keine Erfolge vorzuweisen... da es mir aktuell nicht so gut geht stimme ich dir zu, aber am besten lasse ich es wohl im Raum stehen. :confused:
Und ich weiß auch nicht, ob es so sinnvoll ist, sich in eine Person zu verlieben, die man bewundert und zu der man dementsprechend hinaufschaut.
Genau, man wünscht sich ja eine Beziehung auf Augenhöhe.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich schwanke sehr zwischen fröhlichen und teils schwer depressiven Phase.
Dann machst du in den fröhlichen Phasen was mit Menschen. Immer schön in deinem Tempo bleiben! :smile:

Und hej, wenn dich das früh aufstehen glücklich macht, dann ist das genauso viel wert wie Bewunderung von anderen dafür.
Ich bewundere bei all meinen Freunden und auch Partnern etwas. Sonst wäre ich gar nicht erst daran interessiert gewesen, sie kennenzulernen. Sei es nun der tolle Sinn für Humor, die herzliche Art, die Disziplin, das politische Engagement...davon lasse ich mich auch immer wieder gern inspirieren. Finde daran gar nichts verkehrt, so lange man sich selbst dabei wertschätzt und nicht im Vergleich schlecht macht.

Hast du die Mobbingzeit mal therapeutisch aufgearbeitet?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #9
Hast du die Mobbingzeit mal therapeutisch aufgearbeitet?
Seit der 9. Klasse bin ich in Therapie. Zwischen den Terminen liegen leider sehr große Abstände. Das Rezept konnte von damals an immer weiter verlängert werden, doch bald ist leider Schluss... dann werde ich ohne Therapie klar kommen müssen.
Mobbing und Ausgrenzung war anfangs Hauptthema. Doch mit der Ausbildung kamen andere Probleme, deshalb konnte das Mobbing nie vollständig aufgearbeitet werden. Naja, wie man merkt gibt es auch aktuell immer viele Probleme. Die Sitzungen sind von Anfang bis Ende mit Problemen und möglichen Lösungen gefüllt.... und das sind alles aktuelle Probleme.Ich bräuchte eigentlich viel mehr Termine, aber die Krankenkasse...
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Dann machst du in den fröhlichen Phasen was mit Menschen. Immer schön in deinem Tempo bleiben! :smile:
Dankeschön, ich bemühe mich :sneaky:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Wenn du offiziell die Therapierichtung wechselst, kannst du eine neue Therapie beginnen. Etwa von Verhaltens- auf Tiefenpsychologie. Und vielleicht gibt es ja auch Härtefallregelungen. Frag doch mal deinen Hausarzt.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich wünschte mir, dass auch mal jemand sagt "Ich liebe dich", "Ich mag dich", "Du hast aber ein schönes Auto", "Ich mag dich und deinen Charakter", "ich würde gerne mit dir schlafen", "du hörst aber coole Musik" deine Pläne gefallen mir" oder so etwas. Das sind jetzt ein paar willkürliche Vorschläge.
Vielleicht wäre es ja eine Maßnahme, statt in einen Trecker zu investieren, sich um eine Ortsveränderung zu kümmern, um unter die Leute zu kommen. Wenn ich mich recht entsinne, schaust Du sowieso nach 'nem anderen Arbeitgeber - wäre es möglich, das in einer größeren Stadt zu tun?

Heißt ja nicht, daß Du dort ewig bleiben mußt - das Landleben hat auch seine schönen Seiten. Aber wenn Dir auf dem Dorf die Decke auf den Kopp fällt, wäre 'n Ortswechsel m.M.n. schon sinnvoll. Ich würde mir nach Möglichkeit keine der deutschen Großstädte suchen, sondern was mit um die 100.000 Einwohner - da ist was los, Stadt und Leute bleiben aber noch überschaubar...
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #12
Das Geld anders investieren als einen Trecker zu kaufen beschäftigt mich ja sowieso, wie ihr wisst. Die nächst größere Stadt hat 8.000 Einwohner. Das wäre mir eigentlich schon zu groß, aber ich könnte es mir im Prinzip vorstellen dort vorübergehend zu wohnen. Wobei ich eigentlich nicht ausziehen möchte, aber ich will mich nicht mehr auf diese Aussage festlegen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Zwischenmiete in einer WG ist doch auch eine Option :smile:
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Wobei ich eigentlich nicht ausziehen möchte, aber ich will mich nicht mehr auf diese Aussage festlegen.
Du wohnst doch zuhause. Sofern Du nicht Knatsch mit Deinen Alten hast und die schon seit Jahren vorhaben, Dein Zimmer sofort nach Deinem Auszug in ihren Hobbyraum umzubauen, sollte es doch wohl kein Problem sein, mal 'ne zeitlang zuhause die Zelte abzubrechen.

Ich würde sowieso erstmal schauen, was sich jobmäßig ergibt bzw. gezielt nach 'nem Arbeitgeber in 'ner größeren Stadt suchen.
Die nächst größere Stadt hat 8.000 Einwohner. Das wäre mir eigentlich schon zu groß
Das ist ja wohl noch voll das Dorf... :schuettel:
Zwischenmiete in einer WG ist doch auch eine Option :smile:
Sehe ich zwar prinzipiell genauso - kann aber halt ins Auge gehen. Es kann immer Knatsch wg. Putzplan geben oder weil einer dem anderen das Zeug aus dem Kühlschrank frißt.

Manche Leute können sich nach kürzester Zeit auch einfach nicht riechen...
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #15
Warum soll ich denn unbedingt ausziehen? ich komme gut mit meinen Eltern klar. Mein Bruder wohnt auch nich hier zuhause und er ist für mich im Moment eine ganz wichtige Person.
Eigentlich möchte ich nicht ausziehen, noch nicht zumindest.
 
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Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #28
Nur mal so ins Blaue gefragt: kann es sein, dass Du Angst vor Neuem, Angst vor Veränderungen hast?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #29
Nur mal so ins Blaue gefragt: kann es sein, dass Du Angst vor Neuem, Angst vor Veränderungen hast?
Ja, ist wirklich so. Ist das nicht normal?
Es belastet mich allgemein wenn etwas vom täglichen Ablauf abweicht.
Morgens Fahrt zur Arbeit und abends wieder zurück = alles gut.
Morgens Fahrt zur Arbeit und abends wieder zurück PLUS Abstecher zum Einkaufsmarkt und zur Tankstelle = riesige Herausforderung für mich. Das macht mir oft schon Tage vorher zu schaffen. "Wie mache ich das am besten? Was könnte bloß alles passieren..."
 
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #30
Nein, normal finde ich das in dem Alter nicht.

So ungefähr bis 20 fühlte ich mich relativ unsterblich und allem gewachsen :ROFLMAO:

Bis ich 16 war, habe ich städtereisen mit der Bahn gemacht - allein, einfach aus Interesse heraus. Bin sorgenfrei getrampt usw. Usf

Gut, das ging irgendwann mal schief, aber der (bei mir etwas zu) frühe Auszug aus dem Elternhaus hat mir persönlich auch sehr gut getan.

Ich würde zwar heute jedem empfehlen, noch einen Moment der Erwerbstätigkeit bei den Eltern wohnen zu bleiben, um einen komfortablen Start ins eigene Leben genießen zu können, eine Angst vor Veränderung in dem Alter finde ich allerdings nicht normal.

Ein bisschen Muffensausen, dass man alles allein wuppen muss: okay. Angst vor einem leicht abgeänderten Tagesablauf würde mich stutzig machen.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #31
Ist das nicht normal?
Naja, was heißt schon "normal". Wenn Du damit glücklicher bist, ist das normal. Für Dich.
Für mich wäre das nichts, absolut nichts. Mit meinen 53 Jahren hoffe ich, dass noch viel Neues in meinem Leben passiert, ich an Orte dieser Welt komme, wo ich noch nie war, neue Menschen kennen lerne, im Job noch Neues passiert usw
Dass Du als so junger Mensch so absolut keinen "Hunger" auf Erlebnisse hast, darauf, mal Deinen Horizont zu erweitern, in die Welt hinaus zu kommen, ist schon recht speziell.

Du bist sehr behütet aufgewachsen, oder? Haben Deine Eltern nicht mal Anstalten gemacht, Dich ein wenig ins Leben zu schubsen? Mal Urlaub mit einer Jugendgruppe z.B.?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #32
Du bist sehr behütet aufgewachsen, oder? Haben Deine Eltern nicht mal Anstalten gemacht, Dich ein wenig ins Leben zu schubsen? Mal Urlaub mit einer Jugendgruppe z.B.?
Ja, sehr behütet. Und ich war auch sehr froh drum. Ich habe förmlich drum gebettelt in meiner Umgebung zu bleiben. Wenn ich dann doch mal weg musste, wie damals bei Klassenfahrten in der Schule, saß ich nur deprimiert und mit Heimweh in der Ecke und zählte die Stunden bis zur Rückreise.

Bezogen auf die Abenteuerlust: Ich mache mir dafür einfach viel zu viele Sorgen. Selbst heute Abend am Wochenende: "Ich muss rechtzeitig ins Bett, sonst kommt mein Schlafrhytmus durcheinander und ich bin Montag auf der Arbeit müde und kann nicht die volle Leistung bringen"
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #33
Und bzgl. Anerkennung durch Andere hat der Auszug bei mir echt überhaupt nichts verändert. Für andere Menschen ist es doch erstmal ziemlich irrelevant, wo, wie und mit/bei wem ich wohne.
Bring mal ne Frau mit heim wenn du mit 30+ noch bei den Eltern wohnst. DANN macht sich das bemerkbar :grin:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #34
Da du die bisherigen Ratschläge ja eher abzulehnen scheinst, mal ein paar Fragen an dich: Wie genau stellst du es dir denn vor, Liebe und Anerkennung von anderen zu bekommen? Was möchtest du an deinem Leben verändern? Was glaubst du, könntest du an deinem Leben verändern?
Woher könnte diese doch bei dir recht ausgeprägt scheinende Angst vor Veränderung kommen? Wenn es dich bereits komplett überfordert, nach der Arbeit noch kurz außerplanmäßig bei der Tankstelle vorbeizuschauen... wäre es eventuell eine Überlegung wert, bezüglich dieser Ängste mal "Ursachenforschung" zu betreiben?
Du musst es so sehen: Irgendetwas wirst du verändern müssen, um deine Wünsche zu erfüllen. Es klingt für mich jetzt allerdings so, als würde dir dabei diese Angst vor der Veränderung im Weg stehen. Man bietet dir Vorschläge an, aber durch deine Angst kannst du die nicht annehmen. Insofern: wäre es vielleicht als erstes Ziel sinnvoll, an diesen Ängsten zu arbeiten...?

Zur Auszugssache noch kurz: Wäre es vielleicht möglich, dass du mit deinem Bruder zusammenziehst? So hättest du eine Bezugsperson auf jeden Fall auch bei einem Auszug noch dauernd um dich.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #35
Ja, sehr behütet. Und ich war auch sehr froh drum. Ich habe förmlich drum gebettelt in meiner Umgebung zu bleiben. Wenn ich dann doch mal weg musste, wie damals bei Klassenfahrten in der Schule, saß ich nur deprimiert und mit Heimweh in der Ecke und zählte die Stunden bis zur Rückreise.

Bezogen auf die Abenteuerlust: Ich mache mir dafür einfach viel zu viele Sorgen. Selbst heute Abend am Wochenende: "Ich muss rechtzeitig ins Bett, sonst kommt mein Schlafrhytmus durcheinander und ich bin Montag auf der Arbeit müde und kann nicht die volle Leistung bringen"

Das spricht aber alles fürs Ausziehen. Nicht, damit du Selbstständigkeit lernst, oder dich selbstbewusster fühlst, oder irgendwas.
Aber erstens funktionieren Menschen in der Stadt anders als auf dem Land, es gibt mehr Möglichkeiten Leute kennenzulernen und daher auch automatisch mehr Feedback. Ich lebe angeblich in einer Großstadt, was vieles angeht ist sie aber noch ein Kaff, und ich merke wirklich, dass hier an Sozialleben nicht viel zu holen ist. In der Stadt wo ich studiere, allein schon in meiner Uni, bekomme ich sehr schnell mit, wie ich auf andere wirke, obwohl ich ja wirklich nur zum Studieren dort bin. Aber man trifft dort einfach auf unheimlich viele Menschen, und die lernt man zu lesen und durch die erhält man jede Menge Feedback.

Zweitens musst du aber auch Dinge ändern können, um voran zu kommen. Du sprachst im Eingangstext von Mobbing. Ja, da verstehe ich total, dass du keine Lust auf Reisen, auf Veränderung hattest, und dass Klassenfahrten der totale Horror waren. Die hätte ich mir am liebsten auch gespart. Aber du bist nicht mehr in der Schule und das Leben hat nach der Schule bzw Ausbildung meines Erachtens nach nur sehr wenig damit zu tun. Zeit, aufzuhören, sich so zu fühlen wie damals.

Es hilft alles nichts. Du merkst, du willst etwas, das du derzeit nicht bekommst. Es wird wohl auch nicht vom Himmel fallen, also musst du etwas dafür tun. Und dafür musst du Dinge verändern können und wollen. Du wirst nicht eines Morgens aufwachen und viele Freunde haben, dich gut mit dir selbst fühlen und auch mal spontan sein können.

Wen schert es, dass du einmal nicht die volle Leistung bringen kannst? Es gibt Kaffee, jeder hat mal einen schlechten Tag und solange du nicht komplett Mist baust ist das in den meisten Jobs doch relativ irrelevant wie viel du schläfst. Wenn du schlafen solltest, gehst du schlafen. Das ist ja auch gut und vernünftig, aber wenn es dann doch mal später wird, reißt dir niemand ein Bein aus oder den Kopf ab. Warum sich deswegen Sorgen machen? Für fast jede Sorge gibt es eine Antwort, wie man es auch lockerer sehen kann ohne dass es gleich schiefgeht.
Du machst dir Sorgen und deswegen vermeidest du Dinge. Dadurch, dass du sie vermeidest, lernst du nicht, mit ihnen umzugehen, machst dir also noch mehr Sorgen, vermeidest noch mehr und irgendwann kommst du dann an dem Punkt an, an dem nur die Taschentücher anders riechen und es dich schon wahnsinnig macht.
Der richtige Weg wäre, die Sorgen zu nehmen und sich damit auseinanderzusetzen. Und da komme ich wieder aufs alleine leben zurück. Im Leben läuft nicht immer alles nach Plan, und je mehr du machen musst, desto eher geht etwas schief, und dann musst du handeln, und nur so lernst du. Ausziehen kann ein Weg sein, dich zu zwingen, dein Verhalten zu ändern.
Natürlich gibt es da auch andere Wege, aber Fakt ist, dass das bei den meisten am besten funktioniert.
Für dich kann das auch anders aussehen, aber da kann ich deine Möglichkeiten nicht einschätzen. Auf dem Land gibt es wahrscheinlich nicht so viel, das sich ändern ließe.

Was das eigentliche Thema angeht: Was ist mit deiner Familie? Stehen die nicht immer hinter dir? Wären die nicht eigentlich die ersten, die dich anfeuern, deine größten Fans? Ich weiß nicht, wie eure Familie funktioniert, ich habe da gerade ein krasses Idealbild gezeichnet, aber wenn deine Eltern sehr behütend waren scheinen sie entweder sehr bequem oder sehr um dich bemüht zu sein. Warum fragst du sie nicht einfach mal, was sie denken, was du gut machst?
Was ist mit Freunden? Hast du nur wenige oder gar keine? Kannst du dir da Bestätigung herholen?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #36
Gebt mir vielleicht noch ein bisschen Zeit mit den Antworten. Ich muss erstmal ordentlich über das alles nachdenken... okay?
Aber danke für eure Antworten und eure Hilfe.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Ich persönlich sehe eine Auszug aus dem Elternhaus auch nicht als Mittel um alles zu lösen. Ist es denn ein Verbrechen mit 20 noch zuhause zu leben? Heißt das zwingend, dass man seinen Eltern auf der Tasche liegt und nichts im Haushalt macht, oder nicht mit Geld umgehen könnte?!
Und warum muss ich in eine Großstadt ziehen, also in eine Umgebung in der ich mich keinesfalls wohl fühle, um glücklich zu werden?
Natürlich ist das kein Verbrechen und natürlich heißt das Leben im Elternhaus auch nicht notwendigerweise, dass man in Hotel Mama lebt und komplett unselbstständig ist. Aber trotzdem kann der Auszug aus dem Elternhaus durchaus ein Auslöser für weitere Veränderungen im Leben sein.

Und wenn du schon eine "Stadt" mit 8000 Einwohnern als größere Stadt siehst, in der du nicht leben willst, scheint deine Komfortzone schon sehr klein zu sein. Ich selbst bin nun wirklich auch kein Großstadt-Mensch (wobei ich da an Städte mit mehr, als 500.000 Einwohner denke) und mag es, in einem relativ kleineren Dorf (mit gut 8000 Einwohnern) zu leben.
Und trotzdem haben größere Städte unbestreitbare Vorteile wenn es darum geht, neue Leute kennenzulernen, seine Freizeit mit allen möglichen Dingen zu gestalten, usw.

Ich bin Mitglied in einem Reitverein und sehr engagiert bei jedem Arbeitseinsatz dabei. Ansonsten habe ich einen Bekannten, bei dem ich im Moment ab und zu auf dem Trecker mitfahren darf, was mir immer sehr viel Kraft und Optimismus gibt.
Das hört sich doch nicht so schlecht an.
Wird dein Engagement im Verein geschätzt und anerkannt? Oder bist du eher nur der Depp vom Dienst, der sowieso alles macht? (Ich habe selbst schon beide Varianten erlebt...)

Ansonsten überlege ich im Moment mich in einem Fitnessstudio anzumelden. Als Ausgleich zu meiner Bürotätigkeit. Vielleicht würde dieser Weg neue Kontakte mit sich bringen, auf jedem Fall aber bessere Haltung und Selbstbewusstsein.
Ich weiß nicht, ob ein Fitnessstudio der perfekte Ort zum Kennenlernen von Menschen ist. Da trainiert doch eher jeder vor sich hin.

Ja, ist wirklich so. Ist das nicht normal?
Es belastet mich allgemein wenn etwas vom täglichen Ablauf abweicht.
Morgens Fahrt zur Arbeit und abends wieder zurück = alles gut.
Morgens Fahrt zur Arbeit und abends wieder zurück PLUS Abstecher zum Einkaufsmarkt und zur Tankstelle = riesige Herausforderung für mich. Das macht mir oft schon Tage vorher zu schaffen. "Wie mache ich das am besten? Was könnte bloß alles passieren..."
Puuh, also das hört sich schon extrem an.
Respekt oder auch eine gewisse Angst vor neuen Dingen ist an sich ziemlich normal. Aber es kommt eben immer auf das Ausmaß an. Ich würde mich selbst in dieser Hinsicht auch als ziemlich ängstlich einschätzen.
Aber da geht es bei mir nicht um irgendwelche alltägliche Kinkerlitzchen, wie einen Abstecher zum Supermarkt auf dem Arbeitsweg, sondern z.B. darum, dass ich beim Gedanken an einen beruflichen und persönlichen Neuanfang in großer Entfernung von meiner Heimat große Angst davor habe, keinen Anschluss zu finden und total einsam zu sein.
Und auf andere relativ große Veränderungen, wie den Auszug aus dem Elternhaus, habe ich mich sogar gefreut: Ich war mir absolut sicher, dass das alles kein Hexenwerk ist und dass ich das nach ein paar Anfangsschwierigkeiten gut auf die Reihe bekommen werde. - Und ich wurde dann sogar dadurch positiv überrascht, dass es so gut wie keine Anfangsschwierigkeiten gab und die ganze Sache total reibungslos abgelaufen ist.

Auch auf meinen bevorstehenden Urlaub (Segeltörn mit Leuten, die ich erst auf dem Boot kennenlerne) freue ich mich. Natürlich frage ich mich auch, wie die Leute so drauf sind und ob ich mich mit ihnen gut verstehe. Aber wirkliche Sorgen mache ich mir nicht.

Bring mal ne Frau mit heim wenn du mit 30+ noch bei den Eltern wohnst. DANN macht sich das bemerkbar :grin:
Da hast du natürlich Recht.
Wenn man als 42-jähriger Elektroningenieur noch bei den Eltern lebt und den "Babba" fragt, ob man jetzt eine oder zwei "Bällsche" Eis essen soll, ist das natürlich schon ziemlich seltsam.
Aber mit Anfang 20 ist man noch ziemlich am Anfang der Altersspanne, in der es normal ist, aus dem Elterhaus auszuziehen. Da ist es auch für die Mitmeinschen noch genau so normal, wenn jemand noch im Elternhaus wohnt und erst ein paar Jahre später auszieht.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #38
Ist es denn ein Verbrechen mit 20 noch zuhause zu leben?
Nein.
Heißt das zwingend, dass man seinen Eltern auf der Tasche liegt und nichts im Haushalt macht, oder nicht mit Geld umgehen könnte?!
Nein.
Und warum muss ich in eine Großstadt ziehen
Mußt Du nicht.

In 'ne größere Stadt ziehen ist eine - meist einfach umsetzbare - Möglichkeit, unter die Leute zu kommen (und damit hoffentlich auch Bewunderung, Liebe und Anerkennung zu finden) - aber nicht die einzige. Wie alles kann es tüchtig in die Hose gehen - aber gerade wenn man jung ist, ist's den Versuch wert. Nebenbei wärst Du im richtigen Alter: Wenn man(n) Frau und Familie hat, zieht man ja meist gern wieder aufs Dorf...

Zum Thema Umzug oder nicht gibt's ja hier 'ne aktuelle Diskussion:

Heimat vs. Umzug

Zu Reitverein und Muckibude wurde hier schon genug geschrieben.

Dorfkind98: Eine Entscheidung kann und will Dir niemand hier abnehmen - keiner kann Deine Lebensumstände umfassend einschätzen. Wenn Dich schon der Schlenker zum Supermarkt auf dem Nachhauseweg in Panik versetzt, wäre als erstes vielleicht mal Gelassenheit angesagt.

Ich muß mich wiederholen: Wenn Du ohnehin auf der Suche nach 'nem anderen Arbeitgeber bist, würde ich erstmal in der Hinsicht klar Schiff machen und vielleicht schon eher nach 'ner Firma in einer etwas größeren Stadt schauen. Muß aber nicht sein - wenn Du im Nachbardorf was Passendes findest und es dort beispielsweise einen Musikverein (kenne Deine Interessen nicht) gäbe, könnte das auch passen. Wenn Das Dorf, wo Du aktuell wohnst, mehr als ein Dutzend Einwohner hat, könntestet Du Dich ja auch bei Dorffesten o.ä. engagieren. Scheint mir 'ne bessere Gelegenheit, um Leute (und was für die Liebe) in Deinem Alter kennenzulernen.

Nur: Wenn Du halt gar nix machst, ändert sich auch nix. Größere Stadt wäre eine Option - aber nicht die einzige.

Jetzt mußt Du Dich entscheiden...
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #39
mein Freund ist genauso wie du. Für ihn gibt es nur sein Ort wo er aufgewachsen ist. Am liebsten den ganzen tag auf dem Trecker am liebsten beim Mais fahren. Er braucht kein Urlaub irgendwo am Strand oder so. damit kann er nix anfangen. Wenn er Urlaub hat dann sitzt er sofort auf dem Trecker. Neues interessiert ihn eigentlich nicht. Es interessiert ihn nur die Landwirtschaft und die Leute im Ort. Ich kann damit Leben. Ich bin nun in sein ort gezogen weil ich wollte das er in seiner Gegend ist aber die Wohnung läuft halt nur auf mich. Er ist so gesehen mein Dauergast. Er war mit 27 immernoch jungfrau und hatte nie eine freundin einfach weil er aus seinem Reich nicht raus kam. Du musst selbst wissen was du machst. Mit Glück läuft dir durch zufall die Richtige über dem Weg. Mit Pech wartest du aber auch ewig.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #40
Ich hatte ähnliche Erfahrung gemacht. Ich wurde bis in meine späte Jugend hinein von einen Eltern wie Dreck behandelt und wurde auch meine ganze Schulzeit über gemobbt. Erst mit Mitte 20 konnte ich so etwas wie Selbstbewusstsein aufbauen und es war ein extrem langer und schwerer Weg. Wer mich privat heute erlebt hält mich für total extrovertiert und selbstbewusst. Mittlerweile kann ich auch tolz auf mich sein wie ich zu meinen sozialen Kontakten bin, was ich beruflich erreicht habe etc. Das war im Großteil meines Lebens nicht der Fall und da zu sein wo ich heute bin war extrem anstrengend und schwer.

Auch wenn es schwer ist darf man sich nicht hängen lassen und muss nach und nach versuchen mit kleinen Schritten an sich zu arbeiten und Mut zu fassen. Was für andere leicht ist muss man sich mit gewissen Vorgeschichten leider mühvoll erarbeiten: Nach und nach wird es einem leichter fallen und man traut sich mehr zu und ist bei vielen Dingen viel lockerer.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #41
und das mit dem supermarkt und so ist für mich auch nix neues. anfang des jahres hatte mein freund den geburtstag seiner mutter vergessen und wollte die eltern dann daraufhin zum essen einladen aber er hatte sich nicht getraut im lokal anzurufen und zu reservieren. das musste ich dann machen. er ist auch sehr schwierig was sowas angeht. kann nicht auf fremde zugehen und sowas. verkäufe bei ebay oder ebay kleinanzeigen vom pflug oder so lässt er immer über bekannte machen weil er sich das nicht zutraut. also das einstellen lässt er machen aber die telefonate und anschauen/abholung macht er alles wiederum selber einfach weil landwirtschaft da ist er dann wieder in seinem element. ist wie eine ganz eigene liebe. daher fühl dich nicht so verkehrt, es laufen noch andere Männer rum denen es genauso wie dir geht.
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #42
Ich bin in deinem Alter und komme auch aus einem Dorf. Ebenfalls denke ich, dass ich sehr behütet aufgewachsen bin (das Heimweh-Problem kenne ich auch. Meine Mutter würde auch heute noch meine Wäsche für mich waschen, wenn ich nicht darauf bestehen würde, das alleine zu tun :grin: ). Mobbing ist mir leider auch nicht fremd und mit großen Veränderungen habe ich meistens auch etwas zu kämpfen. Soweit zur Ausgangslage.

Ich möchte dir mal von einem Erlebnis im November 2017 (soweit ich weiß war es der 5. November) erzählen. Ich hatte in diesem Jahr mein Abitur gemacht und folglich im Sommer zwei bis drei Monate Freizeit. Statt diese Zeit aber zu nutzen, wie es bspw ein Freund von mir, der im Regenwald Bäume gepflanzt hat, tat, saß ich die meiste Zeit zu Hause oder war bei meinem besten Freund. Neue Leute lernte ich so natürlich nicht kennen, persönliche Weiterentwicklung gab es erst recht nicht. Dann hatte ich die Idee, in einer Kleinstadt eine Ausbildung zu beginnen und im Elternhaus meines Vaters zu wohnen. Ende vom Lied? Wir haben alles teuer renoviert (glücklicherweise nicht vollkommen umsonst) und ich war nach zwei Tagen und vielen Tränen wieder zu Hause. Weil ich mich der Aufgabe, dort Anschluss zu finden überhaupt nicht gewachsen sah und durch das jahrelange Mobbing weder ein gutes Bild von mir, noch von anderen Leuten in meinem Alter hatte. Das Leben ging weiter, ich entschied mich dafür, in der Heimat zu bleiben und ein FSJ zu machen. Am Grundproblem (meinem geringen Selbstbewusstsein, meiner fehlenden Unabhängigkeit und meinem Problem, Anschluss zu finden) hatte sich aber nix geändert. Also kam besagter 5. November. Das erste FSJ-Seminar mit Freiwilligen aus dem ganzen Bundesland. Total aufgeregt, mit schweißnassen Händen bin ich da angekommen und hab versucht, mich erstmal einzuigeln. Wir haben dann mit Kennenlernspielen begonnen und ich fand es schrecklich. Am ersten Abend habe ich dann alleine draußen gesessen und überlegt, ob ich nicht besser wieder nach Hause fahre. Glücklicherweise habe ich es nicht getan und es haben sich dann noch andere Leute zu mir gesetzt, mit denen ich Kontakt hatte. So kam das Ganze ins Rollen und wir hatten eine tolle Zeit!
Dieses Seminar war für mich ein sehr wichtiger Wendepunkt, an dem ich gemerkt habe "Hey, andere Personen sind doch nicht so schlimm, wie du dachtest." Was folgte war ein langer und harter Reflexionsprozess, der bis heute anhält. Der sich allerdings auch lohnt!

Ein kleiner Sprung: Letztes Jahr im Oktober bin ich dann zum Studium 200 Kilometer in eine Großstadt weggezogen. Auch, wenn ich dazu letztens erst einen Thread, den K Katjes hier verlinkt hat, eröffnet habe, in dem ich beide Seiten etwas abwäge, so denke ich doch, dass mir der Umzug viele neue Perspektiven eröffnet hat. Nicht nur, dass ich einen eigenen Haushalt führe(n muss), auch das Leben in der Großstadt ist einfach ein ganz anderes. Die Erfahrungen (gut wie schlecht), die ich hier gemacht habe und auch noch machen werde, möchte ich definitiv nicht missen. Seien das die Personen, die ich durch Studium, Unisport, Praktikum, andere Freunde kennengelernt habe, die viel größeren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (in meinem Dorf gibt es einen Fußballverein und eine FFW, da läuft viel über private Kontakte - und ehrlich: Da geht es dann häufig darum "Wo trinken wir heute Abend Bier?" und nicht "Zu welcher Veranstaltung gehen wir heute ins Theater?") oder einfach die Unabhängigkeit, seine Zeit selber zu gestalten.

Eine Sache fällt mir noch ein: Ich reise im September für zwei Wochen durch Nordirland, Schottland und England. Alleine zu reisen kann auch viel bringen, was Unabhängigkeit und Selbstständigkeit angeht.
 
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