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Zu hohe Erwartungen an die Beziehung?

O
Benutzer189661  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Liebes Forum,
ich brauche euren Rat, weil ich meine Beziehung beenden möchte, aber mir nicht ganz sicher bin ob es richtig wäre.

Wir sind beide 31 Jahre alt und schon seit 9 Jahren zusammen. Am Anfang war alles rosig, nach kurzer Zeit sind wir bereits zusammengezogen und haben seitdem eine recht enge Beziehung geführt, wo man über alles redet und in der Freizeit (fast) alles gemeinsam macht.
Aufgrund dieser Harmonie hatte ich eigentlich das Gefühl, dass wir uns sehr ähnlich sind und gut zusammen passen.
Mit der Zeit fielen mir aber immer wieder die gleichen Probleme auf, wo wir nicht auf einen Nenner kommen. Ich denke, dass wir uns mittlerweile auseinander entwickelt haben.

Er ist generell sehr beständig und einfach immer mit dem Status Quo zufrieden.
Ich versuche stets alles zu optimieren und wünsche mir auch - einfach so - öfter mal eine Veränderung.

Wenn es zum Beispiel um die Wohnungseinrichtung geht, habe ich oft etwas vorgeschlagen und er sagt "Ach nö, das ist doch zu teuer/aufwändig/unnötig".
Ich gebe dann meistens auf und frage nicht nochmal nach. Aber es macht mich traurig, dass meine Wünsche nicht ernst genommen werden.

Manchmal sagt er aber auch immerhin "Ja, das sieht gut aus" aber danach passiert nichts weiter.
Theoretisch könnte ich nach seinem Okay natürlich einfach alleine alles bestellen und ihn vor vollendete Tatsachen stellen. Aber irgendwie fühlt sich das für mich nicht richtig an.
Letztens, als ich ihn damit konfrontiert habe, sagte er nämlich, er hätte es schon gut gefunden, wenn ich einfach alleine losgelegt hätte die Wohnung umzugestalten. Das wäre einfach ein Thema, wo er mir die Entscheidung überlassen würde.

Ich möchte aber eigentlich, weil es ja die gemeinsame Wohnung betrifft, dass er da nicht nur am Endergebnis mithilft, sondern sich von Anfang an dafür interessiert und sich von meinen Ideen begeistern lässt und dann auch aktiv mitplant. Erwarte ich da etwa zu viel?

Vielleicht ist mein Verhalten auch falsch, weil ich mich wirklich schnell verunsichern lasse und nicht beharrlich dabei bleibe und für meinen Wunsch argumentiere, so wie manche andere Menschen.
Ich weiß, dass ich ein sehr großes Harmonie-Bedürfnis habe. Das habe ich auch bei Freunden/Familie gemerkt, dass ich da immer gerne nochmal nachhake, ob wir uns einig sind oder alle sich wohlfühlen. Ich finde es aber eigentlich auch gut an mir, dass ich so rücksichtsvoll bin.
Andersherum ist es für ihn übrigens okay, wenn ich nur ihm zuliebe etwas mitmache, was mir keinen Spaß macht.
Das macht er aber nicht nur bei mir, sondern er versucht auch äußerst gern bei anderen Leuten seinen Willen durchzusetzen.
Wir sind da einfach sehr unterschiedlich.

Was ist denn eure Meinung dazu? Ist das alles eigentlich normal in einer Beziehung und ich habe mich nur zu vorsichtig verhalten und damit selbst unglücklich gemacht?

Das mit der Einrichtung ist aber LEIDER nur ein Beispiel und der Ablauf lässt sich auf so viele Situationen und auch die großen Lebensthemen übertragen. :frown:
Ich habe nun langsam keine Lust mehr mein Leben mit "um Erlaubnis fragen" und abwarten zu verbringen. So fühlt es sich für mich an.

Weil das ganze so eingefahren ist, habe ich mir überlegt, erstmal auszuziehen und mir wieder ein eigenes Leben außerhalb dieser Beziehung aufbauen und nur noch das zu machen, was ICH möchte. (Einrichtung, Hobbies etc.)
Was das für die Beziehung bedeutet, weiß ich aber selbst noch nicht.


Ich freue mich über jeden Rat 💛
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #2
Ich persönlich möchte einen Partner haben, der mit mir lebt. Dazu gehört für mich auch gemeinsam die Wohnung zu gestalten oder auch die Zukunft perse. Daher würde für mich das Verhalten deines Partners auf Dauer nicht tragbar sein.

Insgesamt musst du für dich entscheiden, ob du im großen und ganzen glücklich mit der Beziehung bist. Wenn du aber schon über Trennung nachdenkst, liegt die Beziehung eigentlich schon ordentlich in der Schieflage.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Magst du mal über die anderen Dinge reden, die dich unglücklich machen?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #4
Ja, die anderen Dinge würden mich auch interessieren.
Bisher war es ja nur - bitte nicht krumm nehmen - so ein Mädchen-Ding. Ich bin mir recht sicher, dass Du mit ständigen Wohnungsumgestaltungs-Wünschen bei vielen Männern auf Desinteresse oder gar Ablehung stoßen wirst.
 
guinea
Benutzer156664  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich finde dieses eine Beispiel nun auch nicht so aussagekräftig in Bezug auf die Qualität der Beziehung. Zu denken geben würde mir aber, dass es sich so liest als würdest du Gründe suchen, die Beziehung beenden zu können und dafür Zuspruch von außen suchen. Das klingt nicht so als würdest du wirklich mit ihm noch eine Zukunft wollen
Liebst du ihn denn? Wie sieht euer Zusammenleben und Zusammensein in anderen Bereichen eures Lebens aus?
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Habt ihr mal eine Grundsatzbesprechung geführt?
So Richtung "Bei Thema X tickst du so und ich so. Leider bin ich damit unzufrieden/traurig/..." - Wie können wir uns da annähern, damit die Bedürfnisse beider gedeckt sind?
 
O
Benutzer189661  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Ok danke für die konkreten Nachfragen. Ich versuche mehr Hintergrundinfos zu geben.
Ob ich ihn liebe kann ich gar nicht mehr sagen. Ich habe das Gefühl, dass ich schon seit Jahren nicht mehr ganz bei der Sache bin, weil ich so verletzt von seinem Verhalten bin.

Es gab da mal die Situation, vor ein paar Jahren, wo ich ihn gefragt habe ob wir nicht "endlich" heiraten wollen. Wir haben dann beschlossen, dass wir es auf die klassische Art bevorzugen und er mir irgendwann nen überraschenden Antrag macht.
Leider ist das bisher nicht geschehen. Ich habe ihn darauf angesprochen und er meinte, er hätte was ganz Besonderes geplant und das war jetzt wegen Corona jahrelang nicht möglich. Ich finde das langsam irgendwie demütigend.
Meinetwegen hätten wir auch schon längst Kinder haben können, aber da hatte er damals noch etwas Angst vor und ich habe es akzeptiert noch mehrere Jahre zu warten.
Heiraten würde er wohl schon, aber das muss jetzt halt genau nach seinen perfektionistischen Vorstellungen ablaufen.

Ich habe ihm zwar am Anfang gesagt, dass ich gern einen tollen Antrag hätte, aber ich habe ihm dann nach einiger Zeit auch gesagt, dass es mir MITTLERWEILE egal ist und ich auch ohne Antrag und Ring usw. heiraten würde, einfach spontan alleine im Standesamt.

Da er auch darauf nicht eingegangen ist, weiß ich nicht so recht, was das für die Zukunft unserer Beziehung bedeutet.

Vielleicht sind Heiraten, Kinderwunsch usw. auch alles Mädchenthemen, aber ich würde mir nach all den Jahren halt irgendeine gemeinsame Zukunftsplanung und Sicherheit wünschen. Zumindest dass man darüber redet, wo man dauerhaft leben will und gemeinsam auf eine Immobilie spart oder sowas. Bei ihm ist das alles noch so unklar. Wenn ich ein Gespräch über diese Zukunftsthemen anfange, sagt er mir, dass mein Plan gut klingt, aber wir werden nie aktiv.
Es klingt wahrscheinlich so als ob ich viel Druck ausübe, aber das sind doch eigentlich relativ normale Wünsche oder nicht?

Ich habe mich jedenfalls schon ganz unwohl gefühlt und um den Druck rauszunehmen, hab ich ihm dann gesagt, ich möchte jetzt keinen Heiratsantrag mehr. Er war verwirrt davon, aber fragte auch nicht weiter nach, sondern akzeptiert es.
Aber irgendwie ist das auch kein guter Zustand, weil ja, mittlerweile sammele ich Gründe gegen ihn.

Ich habe natürlich auch viel nachgedacht und mich selbst reflektiert. Es kommt mir im Nachhinein kindisch vor. Aber irgendwie wollte ich halt gern diese klassischen Liebesbeweise von ihm und jetzt wo ich das nicht bekommen habe, fühle ich mich so zurückgewiesen.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #8
Ich gebe dann meistens auf und frage nicht nochmal nach. Aber es macht mich traurig, dass meine Wünsche nicht ernst genommen werden.
Hm, es kommt mMn ein bisschen auf die Häufigkeit. Wenn dir jede Woche was anderes einfällt, was man ändern könnte, ist das schon nervig. Manche Frauen blühen da ja richtig auf und würden am liebsten wöchentlich die komplette Deko tauschen. Das würde ich auf für Unsinn halten.

Das mit der Einrichtung ist aber LEIDER nur ein Beispiel und der Ablauf lässt sich auf so viele Situationen und auch die großen Lebensthemen übertragen.
Was sind denn dies großen Lebensthemen und wie verhält es sich da ?
Gib doch nochmal ein Bsp., denn die Sache mit der Einrichtung ist mE nicht unbedingt ein Grund eine Beziehung aufzugeben.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Vielleicht sind Heiraten, Kinderwunsch usw. auch alles Mädchenthemen
Nein, die Themen an sich nicht, aber das Wie. Was aber völlig legitim ist, nur musst Du da halt das passende männliche Gegenstück finden. "Ich will einen Heiratsantrag wie in einem amerikansichen Kinofilm" ist für viele Männer eher - naja - abschreckend. Alleine die Anpruchshaltung käme z.B. bei mir überhaupt nicht gut an. Aber, wie gesagt, es gibt ja auch nicht wenige Männer, die ebenfalls gerne die große Show dabei abziehen.
Dein Freund scheint da nicht zu zu gehören.

Aber das halte ich nicht für das Hauptptpblem bei Euch. Kann es sein, dass das frühe Zusammenziehen auch auf Deine Initiative hin geschehen ist? Ich glaube, Du bist eine Vertreterin des klasssichen Familien-Bildes: früh binden, früh heiraten, früh Kinder bekommen und Nest bauen.
Dein Freund hat ganz offensichtlich andere Vorstellungen vom Leben. Das Problem dabei: er lebt dieses Leben nicht aus und, noch schlimmer, er redet mit Dir nicht darüber. Anscheinend will er etwas ganz Anderes, traut sich aber nicht, Dich dafür u.U. zu verlieren also versucht er stillschweigend den Spagat zwischen Deinen Ansprüchen und seinen Wünschen.
Was jetzt viele Jahre "geklappt" hat, weil auch Du Deine Wünsche nicht eingefordert hast. Du hast ihm die stille Verweigerung durchgehen lassen, wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie er: Ihr hättet Euch eingestehen müssen, dass Ihr schlicht nicht zusammen passt, dass Ihr völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Leben habt.

Bei Dir hat das schleichend dazu geführt, dass auch die Liebe zu ihm verschwunden ist. Nicht unwahrscheinlich, dass es ihm genauso geht.

Ich denke, es bleibt nichts mehr, als jetzt endlich ein Mal so richtig und völlständig Klartext miteinander zu reden. Wie hier schon gesagt wurde: sich deutlich und ehrlich sagen, was Ihr wollt, was Ihr Euch wünscht, wo Ihr Euch in 1, in 5, in 10 Jahren seht und v.A. auch, was Ihr nicht (mehr) wollt. Natürlich muss Euch klar sein, dass die Wahrscheinlichkeit nicht gering ist, dass dies das finale Gespräch ist. Nur die Alternative ist, dass das noch Jahre vorbei geht und Du bist jetzt 31. Im Grunde zu spät, um noch ein paar Jahre mehr abzuwarten, ob er vll doch irgendwann noch will. Abgesehen davon, dass Du Dich von Deinem Wunsch, früh Mutter zu werden, eh schon verabschiedet hast wegen ihm.
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Verstehe ich richtig, du wolltest heiraten, Kinder und Haus kaufen und er sagt "schön" und dann nie wieder was dazu? Das sind ja die großen Themen und, wenn du dich weder mit der Art der Kommunikation noch den Gepflogenheiten in eurer Beziehung wohl fühlst dann wird es wohl das beste sein zu gehen, du klingst jedenfalls nicht so, als würde dich da noch was halten? Das Einrichtungsthema würde ich allerdings in keinem Zusammenhang erwähnen, weder bei einer eventuellen Trennung noch bei anderen Gesprächen, da denkt man "wenn das deine Probleme sind dann ..." und du stehst doof da. Sprich die großen Themen an, nicht den Kleinkram.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #11
Was möchte ER denn eigentlich von der Beziehung? Gibt es denn Dinge mit denen er unzufrieden ist? Hast du denn mal mit ihm wirklich Tacheles geredet?

Zum Thema Einrichtung: ich kann ihn verstehen. Mir ist sowas komplett schnurz.
Mein Partner hat da ein viel größeres Interesse dran als ich. Er zeigt mir immer Möbel von denen er denkt das es uns beiden gefällt und ich sage dann meisten „gut!“ oder „nicht so gut“.
Und großartig mehr bringe ich mich auch nicht ein, weil es einfach ziemlich öde ist. Aber deswegen liebe ich ihn nicht weniger und er versteht das ich Möbelhäuser und Wandfarben langweilig finde.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #12
Also ich ganz persönlich hätte generell mit seiner Einstellung ein Problem. Allerdings habe ich schlichtweg hohe Erwartungen an eine Beziehung. Wenn mir das neue Einrichten der Wohnung wichtig ist, erwarte ich, dass mein Partner sich da soweit es geht einbringt und es nicht abtut.

Allerdings bringe ich mich auch in Themen ein, die meinem Partner wichtig sind, mir aber nicht so. Weil ich finde, davon lebt eine Beziehung.

Ganz unabhängig ob das "Mädchen Themen" sind.

Das Problem ist, seine Einstellung zum Leben passt halt nicht ganz zu deiner. Das solltest du ansprechen. Frag ihn einfach Mal ganz allgemein, wo er sich in ein paar Jahren sieht und dann frag ihn, wo er euch sieht.

Dann wirst du merken, ob es zu deiner Vorstellung passt.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Mein Eindruck ist, dass ihr keine wirklich tiefgehende Beziehung miteinander führt. Was du hier beschreibt, scheint ihr nur sehr oberflächlich miteinander zu sprechen.

Du sagst z.B. erst du willst einen Heiratsantrag, er plant und kann nicht umsetzen wegen Corona. Du sagt, dann heiraten wir eben ohne Antrag. Darauf sagte er anscheinend gar nichts. Dann sagst du irgendwann, dass du keinen Antrag mehr möchtest, ohne ihm zu erklären warum und er fragt auch nicht nach, sondern sagt einfach nur okay.

Das ist halt extrem oberflächlich und ich verstehe euch beide nicht, warum ihr euch da nicht mal öffnet, euer Inneres nach außen kehrt und dem anderen offenlegt und genau da Gleiche vom anderen einfordert.

Ich denke mir auch gerade, dass er aus allen Wolken fallen wird, wenn du dich auf einmal trennst, denn anscheinend sprichst du ihm gegenüber sonst nie Probleme und Bedenken an. Sein Stand ist also: Wir wollen irgendwann demnächst Kinder und sie wollte mich eigentlich bis vor Kurzem nach heiraten. Und dann auf einmal kommst du um die Ecke und sagst: Du übrigens, ich will mich trennen. Aber okay, vll läufts ja so ab wie jedes Gespräch von euch anscheinend und er fragt nicht mal warum und sagt einfach nur okay? 🤷‍♂️
 
guinea
Benutzer156664  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Für mich klingt das wie eine Kombi aus dem was Mark11 Mark11 und Seestern1 Seestern1 schreiben: völlig dysfunktionale Kommunikation in Zusammenspiel mit verschiedenen Charakteren/Zielen/Lebensweisen.

Du wartest darauf, dass er deine Gedanken lesen kann, aber kommunizierst deine Bedürfnisse und Vorstellungen nur oberflächlich und ohne die nötige (weil von dir ja empfundene) Dringlichkeit dahinter. Er kapiert nicht, was bei dir innerlich abgeht und fragt auch nicht nach. Du lässt dich „abspeisen“ mit einem lapidaren „okay“ und das bei Lebensfragen wie Heirat und Kinderwunsch. Und er denkt vielleicht, das passt dann ja so für dich.

Kurz gesagt sehe ich zwei Optiońen:
1. du bist mittlerweile so frustriert und deine Gefühle erkaltet, dass es wenig Sinn macht, weitere Zeit zu investieren (mit 31 und Kinderwunsch nicht unverständlich) und trennst dich.
2. ihr geht gemeinsam zu einer Paarberatung mit Kommunikationstraining und versucht endlich mal, offen und direkt und klar über eure Vorstellungen und Bedürfnisse zu sprechen. Erst wenn ihr das hinkriegt, könnt ihr überhaupt auf den anderen zugehen und wahrnehmen, was wichtig ist. Wenn noch Liebe im Spiel ist, dann würde ich diesen Weg wählen. Ich glaube aber von deiner Beschreibung her nicht, dass ihr das ohne professionelle externe Hilfe alleine hinbekommt.
 
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #15
Das ist halt extrem oberflächlich und ich verstehe euch beide nicht, warum ihr euch da nicht mal öffnet, euer Inneres nach außen kehrt und dem anderen offenlegt und genau da Gleiche vom anderen einfordert.
Das sehe ich auch so.
Keine Ahnung, wie ein Gespräch über wichtige Themen einfach so versanden kann. Das muss doch geklärt werden? Wieso endet das Gespräch immer so plötzlich?
Ich hab ja auch einen Gesprächsmuffel, der das ungern tut. Wenn man ihn allerdings anschubst, kommen eigentlich immer sehr konstruktive, ehrliche Gespräche dabei heraus, wo er ganz selbstverständlich voll dabei ist und am Ende auch alles geklärt, was klärbar ist. Über die erste Bodenwelle muss ich ihn immer rübertragen, aber das ist kein größeres Problem, wenn ich weiß, dass etwas dabei rauskommt.
Hast du jemals auf der Weiterführung einer solchen Unterhaltung bestanden und was ist dann passiert?
 
O
Benutzer189661  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Aber das halte ich nicht für das Hauptptpblem bei Euch. Kann es sein, dass das frühe Zusammenziehen auch auf Deine Initiative hin geschehen ist? Ich glaube, Du bist eine Vertreterin des klasssichen Familien-Bildes: früh binden, früh heiraten, früh Kinder bekommen und Nest bauen.
Ja das stimmt. Er wollte erst noch nicht zusammenziehen, hat sich dann darauf eingelassen und hinterher natürlich gesagt, dass er es toll findet. Damals war dieser Ablauf noch ok für mich. Aber mit der Zeit der Beziehung kamen wir immer wieder in diese Situation, dass ich ihm etwas vorschlagen muss, er ist eigentlich noch nicht bereit, oder hat zumindest noch nicht darüber nachgedacht, aber würde sich darauf einlassen.

Dein Freund hat ganz offensichtlich andere Vorstellungen vom Leben. Das Problem dabei: er lebt dieses Leben nicht aus und, noch schlimmer, er redet mit Dir nicht darüber. Anscheinend will er etwas ganz Anderes, traut sich aber nicht, Dich dafür u.U. zu verlieren also versucht er stillschweigend den Spagat zwischen Deinen Ansprüchen und seinen Wünschen.

Wenn ich das ganze im Internet gelesen hätte, hätte ich auch gedacht: Das ist eine von diesen Geschichten, wo der Mann die Frau hinhält, weil er insgeheim keine Kinder haben will. Aber ich glaube, ihr habt ein falsches Bild von ihm.
Es ist nicht so, dass er etwas vor mir geheim hält, sondern er beschäftigt sich einfach gedanklich nicht damit.

Er meinte jedenfalls auf nähere Nachfrage, er findet Kinder toll bzw. stellt sich das schön vor und will das auch auf jeden Fall. Aber er fühlt das Bedürfnis nicht als drängend so wie ich. Ich glaube aber, dass das bei vielen Männern so ist. Ich glaube auch, dass es Frauen gibt, die sich damit wohlfühlen können, wenn sie ähnlich wie bei der Einrichtung vom Partner nur ein kurzes "Ja können wir machen" als Antwort bekommen. Ich glaube mittlerweile dass ich zu viel Bestätigung brauche.

Also ich ganz persönlich hätte generell mit seiner Einstellung ein Problem. Allerdings habe ich schlichtweg hohe Erwartungen an eine Beziehung. Wenn mir das neue Einrichten der Wohnung wichtig ist, erwarte ich, dass mein Partner sich da soweit es geht einbringt und es nicht abtut.

Allerdings bringe ich mich auch in Themen ein, die meinem Partner wichtig sind, mir aber nicht so. Weil ich finde, davon lebt eine Beziehung.

Genauso sehe ich das auch.
Das ist auch etwas was ich ihm gleich am Anfang gesagt habe. Auch da war es so, dass er sich vorher keine Gedanken darüber gemacht hatte, aber meine Einstellung gut fand und daraufhin haben wir so unsere Beziehung gelebt.
In solchen Dingen stört es mich auch nicht, dass ich ihn anführen muss, aber in den "großen Lebensthemen" gefällt es mir nicht.

Was möchte ER denn eigentlich von der Beziehung? Gibt es denn Dinge mit denen er unzufrieden ist?
Das ist eine sehr gute Frage.
Ich habe ihn oft gefragt, wie er sich alles vorstellt und ob er etwas zurückhält. Aber er ist einfach immer glücklich.
Deswegen gehen 100% der Beziehungsgespräche von mir aus. Auch hier bin ich mir aber unsicher, ob das nicht auch bei vielen anderen Männern der Fall wäre.

Man muss dazu aber vielleicht erwähnen, dass er vorher keine Erfahrung mit Beziehungen hatte, deswegen fand ich es logisch, dass ich ihm einiges erklären muss und er nicht von alleine beurteilen kann, wann es gut oder schlecht läuft und wann man sich trennt. Für ihn gibt es nur den bewussten Entschluss, dass er an der Beziehung festhalten will. Das sagt er auch immer wieder.

Mir ist leider erst nach vielen Jahren aufgefallen, dass diese positive Einstellung bei ihm etwas zwanghaftes hat, auch in anderen Bereichen.

Insgesamt fand ich seine naive positive Art aber bereichernd, da ich selbst sehr misstrauisch und skeptisch bin.
Ich glaube ich habe auch oft Probleme gemacht und besprochen, wo keine waren.
Zu den Gesprächen schreibe ich gleich noch etwas...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #17
Ich möchte aber eigentlich, weil es ja die gemeinsame Wohnung betrifft, dass er da nicht nur am Endergebnis mithilft, sondern sich von Anfang an dafür interessiert und sich von meinen Ideen begeistern lässt und dann auch aktiv mitplant. Erwarte ich da etwa zu viel?
für mich würdest du da zuviel erwarten, ja. irgendnen dekokram oder änderungen interessieren mich genau null, ich würde zwar bei praktischer umsetzung helfen wenn es dem mann wichtig ist, aber ich würde kein interesse heucheln wo keins da ist. eine wohnung hat zweckmäßig und funktional zu sein, und sobald sie das ist muss man da von mir aus nichts mehr ändern.

Ich glaube ich habe auch oft Probleme gemacht und besprochen, wo keine waren.
den eindruck habe ich ehrlich gesagt auch nach deinen texten. bzw., okay, für dich waren da offenbar probleme - wie du schon sagst, ihr seid da offensichtlich einfach unterschiedlich - aber das waren meinem eindruck nach tatsächlich eher deine probleme als eure probleme, was dir wiederum nicht so recht zu sein scheint.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #18
Kann es sein das er das alles nur dir zur Liebe macht und sich garnicht richtig traut seine eigenen Bedürfnisse zu benennen? Kommt mir nämlich so vor.
Das er noch nicht zusammenziehen wollte war eine erste Grenze die von dir hätte respektiert werden müssen. Die hast du aber einfach so übergangen.
Warum sollte er also sagen was er möchte wenn es am Ende nach dir geht?

Du gibst ihm ja vor wann es gut oder schlecht läuft und traust ihm garnicht zu das selbst zu beurteilen.
Offenbar zerdenkst und zerredest du auch vieles und schaffst Probleme die nicht da sind. Und da wunderst du dich das er das schlecht selbst einschätzen kann? Mal von eurer schlechten Kommunikation abgesehen.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #19
Es ist halt nur ein Gefühl, ich weiß logischerweise viel zu wenig von Euch. Aber ich glaube Deine Einschätzung nicht.
Zum Beispiel:
Er wollte erst noch nicht zusammenziehen, hat sich dann darauf eingelassen und hinterher natürlich gesagt, dass er es toll findet.
Mit anderen Worten: er wollte nicht mit Dir zusammen ziehen. Er hat es gemacht, weil er Angst hatte, Du würdest sonst die Beziehung beenden. Dass er Dir hinterher sagt, dass er es toll findet, ist vll gar keine Lüge, aber er hat sich mit Sicherheit etwas Anderes für sein eigenes Leben vorgestellt.

Und genau so sehe ich auch alle anderen "Gespräche" zwischen Euch. Er beruhigt Dich, innerlich will er aber etwas ganz Anderes. Ist aber zu feige, selber dazu zu stehen und es Dir auch endlich mal offen und ehrlich zu sagen. Immer aus der Angst heraus, dass Du dann gehst.

Das hier
Wenn ich das ganze im Internet gelesen hätte, hätte ich auch gedacht: Das ist eine von diesen Geschichten, wo der Mann die Frau hinhält, weil er insgeheim keine Kinder haben will. Aber ich glaube, ihr habt ein falsches Bild von ihm.
Es ist nicht so, dass er etwas vor mir geheim hält, sondern er beschäftigt sich einfach gedanklich nicht damit.

Er meinte jedenfalls auf nähere Nachfrage, er findet Kinder toll bzw. stellt sich das schön vor und will das auch auf jeden Fall. Aber er fühlt das Bedürfnis nicht als drängend so wie ich. Ich glaube aber, dass das bei vielen Männern so ist. Ich glaube auch, dass es Frauen gibt, die sich damit wohlfühlen können, wenn sie ähnlich wie bei der Einrichtung vom Partner nur ein kurzes "Ja können wir machen" als Antwort bekommen. Ich glaube mittlerweile dass ich zu viel Bestätigung brauche.
sind Deine Worte, die die Situation so drehen, dass Du nicht Angst haben musst, dass Du die Beziehung eigentlich beenden müsstest. Es ist egal, wieviele Männer das Kinderthema nicht so wichtig finden: Du findest es wichtig und Du möchtest mit einem Mann zusammen sein, der das genauso sieht. Das ist völlig legitim und absolut nachvollziehbar. So einen Freund hast Du aber nicht. Nur denkst Du nicht darüber nach, welche Konsequenzen das für Dich haben sollte. Du bist genauso konfliktscheu wie Dein Freund.
Das hat aber nichts mit einem übersteigerten Bestätigungsbedürfnis zu tun, wenn man sich wünscht, dass der Partner die gleichen Vorstellungen von den zentralen, wichtigen Punkten einer Beziehung hat. Es hat ganz viel mit Angst zu tun, nicht sehen zu wollen, dass genau das bei Euch Beiden nicht passt und noch nie gepasst hat.

Wenn Du mal ein paar Minuten Zeit hast, kannst Du dieses Forum ja mal durchsuchen nach Threads mit den Themen "Ich möchte auch noch andere Erfahrungen machen", "Ich möchte auch mal andere Haut spüren", "War das schon Alles?". Da wirst Du so einige finden. Meistens Menschen (beiden Geschlechts), die sich früh gebunden haben und dann irgendwann das Gefühl bekamen, im Leben etwas zu verpassen, dass sie noch andere Erfahrungen sammeln wollen. Ich bin mir sicher, dass Dein Freund früher oder später auch dazu gehören wird. Oder aber er wird ein ganz typischer Kandidat für eine Midlife Crisis mit allem Zipp und Zapp.

Du bist 31, Du musst jetzt ganz bald Deine Zukunft klären. Und zwar konkret, nicht im Konjunktiv.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #20
Man muss dazu aber vielleicht erwähnen, dass er vorher keine Erfahrung mit Beziehungen hatte, deswegen fand ich es logisch, dass ich ihm einiges erklären muss und er nicht von alleine beurteilen kann, wann es gut oder schlecht läuft und wann man sich trennt.
Bitte was? Er kann selber nicht entscheiden, ob für ihn die Beziehung gut oder schlecht läuft? 😵 Sorry, aber das hat absolut nichts damit zu tun wieviel Beziehungen man hatte.

Ich mein, keine Ahnung, aber meiner hatte davor keine richtig reale Beziehung und er konnte von Anfang an beurteilen, ob es nach seinem Empfinden gut oder schlecht läuft. Ich musste ihn in den Punkt nie auch nur irgendwas erklären 🤔

Hat er dir je wirklich gesagt, was er sich von seinem Leben erhofft? Weißt du überhaupt, was seine Lebensziele sind? Ob er glücklich in der Beziehung ist? Oder sagst du ihm, wann er glücklich in der Beziehung ist? 😨
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Also ich weiß nicht, ob du zu viel erwartest. Ich käme nicht klar, wenn ich jemandem nach 2 Jahren warten sage, dass ich nun keinen heiratsantrag mehr möchte und er einfach nur okay sagt. Ich bin aber auch nicht die Person, die das dann so hinnimmt. Ich würde ihn dann fragen, warum er mich gar nicht fragt, warum ich keinen mehr will. Und dann würde ich ihm sehr ausführlich meine Gedanken und Probleme schildern und erwarten, dass er darauf eingeht und wir gemeinsam eine Lösung finden.

Ich interessiere mich mittelmäßig für Möbel und Einrichtung, mein Mann noch weniger also übernehme ich das tendenziell. Mir kann es durchaus Spaß machen gezielt z.B. nach nem passenden Sofa zu schauen. Dann zeige ich ihm die in Frage kommenden und bespreche mit ihm Vor- und Nachteile und erwarte eine gewisse Beteiligung von ca. 10 Minuten am Thema. Mehr erwarte ich beim Thema Möbel hingegen nicht.

Ich finde es sollte auch nicht unbedingt darum gehen, ob du zu viel erwartest oder er zu wenig liefert, sondern ob ihr eben ausreichend zusammenpasst. Wie war es denn in vorherigen Beziehungen von dir? Gab es da ähnliche Probleme? Oder eher nicht? Sodass du ja vielleicht auch einschätzen kannst, ob es wirklich an dir oder eher an ihm bzw. euch beiden in Kombination liegt.
 
G
Benutzer Gast
  • #22
Auch da war es so, dass er sich vorher keine Gedanken darüber gemacht hatte, aber meine Einstellung gut fand und daraufhin haben wir so unsere Beziehung gelebt.
In solchen Dingen stört es mich auch nicht, dass ich ihn anführen muss, aber in den "großen Lebensthemen" gefällt es mir nicht.

Ich habe ihn oft gefragt, wie er sich alles vorstellt und ob er etwas zurückhält. Aber er ist einfach immer glücklich.
Deswegen gehen 100% der Beziehungsgespräche von mir aus.

du hast, was du gewählt hast. es gibt so menschen, die ihr leben lang nur überall mitschwimmen. (so sind die dann aber auch als vater - sprich da bleibt dir der sogenannte "mental load" dann auch allein, und er belässt es beim abnicken.) also ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser mensch so bleibt (und bleiben will).

wenn du dein leben so nicht (weiter)leben willst, dann musst du dich vermutlich gegen diese beziehung entscheiden.

Man muss dazu aber vielleicht erwähnen, dass er vorher keine Erfahrung mit Beziehungen hatte, deswegen fand ich es logisch, dass ich ihm einiges erklären muss und er nicht von alleine beurteilen kann, wann es gut oder schlecht läuft und wann man sich trennt.

das amüsiert mich beinah. ist aber eher traurig.

Das hat aber nichts mit einem übersteigerten Bestätigungsbedürfnis zu tun, wenn man sich wünscht, dass der Partner die gleichen Vorstellungen von den zentralen, wichtigen Punkten einer Beziehung hat. Es hat ganz viel mit Angst zu tun, nicht sehen zu wollen, dass genau das bei Euch Beiden nicht passt und noch nie gepasst hat.

das halte ich für wahrscheinlich und sehr bedenkenswert.

Hat er dir je wirklich gesagt, was er sich von seinem Leben erhofft? Weißt du überhaupt, was seine Lebensziele sind? Ob er glücklich in der Beziehung ist? Oder sagst du ihm, wann er glücklich in der Beziehung ist?

gute fragen.
auch umgekehrt, von ihm aus auf dich bezogen.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #23
Ich sehe das auch so wie die Anderen.
Die frage ist doch, was wünscht er sich, welche Zukunftspläne hat er denn überhaupt? Und vorallem welche Ziele hat er denn überhaupt? Mein Eindruck ist da, das du eigentlich gar nicht weiß was er möchte. Du weißt nur was du möchtest und erwartest das er auch daran gefallen findet. Aber vorallem und daran wird die Beziehung dann auch scheitern, du scheinst Ziele im Leben zu haben, er hingegen nicht oder aber du kennst sein Ziele gar nicht. Und hier lässt auch die Kommunikation sehr zu wünschen überig.

Ziele im Leben sind wichtig, aber man muss sie auch wirklich verfolgen und das schafft man nur wenn man Etappenweise, aktiv und bis zu einem Zeitpunkt daran arbeitet. Und das sehe ich weder bei dir und noch weniger bei ihm.

Ein meiner Vorschläge auf die schnelle wäre, leg ihm und für dich mal ein groben Plan hin, für das erreichen deiner Ziel und Wünsche. Dieser sollte auch realistisch sein und vorallem ein bis wann enthalten. z.B. bis wann willst du heiraten und Kinder bekommen (nächstes Jahr oder in 10 Jahren) und ist das überhaupt erreichbar? Finaziell, Gesundheitlich, Platzmäßig etc. und schau nicht was er dazu sagt, sondern schau was er dafür macht. z.B. in dem du ihm immer wieder am Ende des Monats fragst, was er dafür gemacht hat und ob das immer noch in seinem Interesse ist.

Ich vermute nicht nur das er nix dafür gemacht hat, sondern auch das Ganze bald nicht mehr in seinem Interesse ist. Daran erkennst du dann das eure Ziele und Wünsche eigentlich ganz andere sind...
 
O
Benutzer189661  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #24
Ich sehe das auch so wie die Anderen.
Die frage ist doch, was wünscht er sich, welche Zukunftspläne hat er denn überhaupt? Und vorallem welche Ziele hat er denn überhaupt? Mein Eindruck ist da, das du eigentlich gar nicht weiß was er möchte. Du weißt nur was du möchtest und erwartest das er auch daran gefallen findet. Aber vorallem und daran wird die Beziehung dann auch scheitern, du scheinst Ziele im Leben zu haben, er hingegen nicht oder aber du kennst sein Ziele gar nicht. Und hier lässt auch die Kommunikation sehr zu wünschen überig.

Ziele im Leben sind wichtig, aber man muss sie auch wirklich verfolgen und das schafft man nur wenn man Etappenweise, aktiv und bis zu einem Zeitpunkt daran arbeitet. Und das sehe ich weder bei dir und noch weniger bei ihm.

Ein meiner Vorschläge auf die schnelle wäre, leg ihm und für dich mal ein groben Plan hin, für das erreichen deiner Ziel und Wünsche. Dieser sollte auch realistisch sein und vorallem ein bis wann enthalten. z.B. bis wann willst du heiraten und Kinder bekommen (nächstes Jahr oder in 10 Jahren) und ist das überhaupt erreichbar? Finaziell, Gesundheitlich, Platzmäßig etc. und schau nicht was er dazu sagt, sondern schau was er dafür macht. z.B. in dem du ihm immer wieder am Ende des Monats fragst, was er dafür gemacht hat und ob das immer noch in seinem Interesse ist.

Ich vermute nicht nur das er nix dafür gemacht hat, sondern auch das Ganze bald nicht mehr in seinem Interesse ist. Daran erkennst du dann das eure Ziele und Wünsche eigentlich ganz andere sind...
Danke, das finde ich trifft es sehr sehr gut. Oder fasst alles bisherige gut zusammen.
Ich würde am liebsten jedem einzeln antworten, aber das schaff ich zeitlich nicht. Ich versuche alles bisherige hiermit zu beantworten.

Unsere Kommunikation ist aber nicht so flach, wie ihr denkt. Ich habe das schon sehr überspitzt formuliert bei dem Heiratsantrag.

Es ist auf jeden Fall so, dass ich Ziele im Leben habe und an diesen arbeite. Ich habe auch viel davon erreicht.
Als er mir gesagt hat, dass das mit dem Kinderwunsch noch ein paar Jahre warten muss, habe ich mich auf meine Karriere konzentriert.
Er hatte auch mal Träume für sein Leben, die musste er aufgeben. Manches war aber auch eher utopisch oder er war zu bequem.
Ich rede sehr viel mit ihm darüber. Ich bin definitiv an seinen Zielen und Zukunftsplänen interessiert, aber er bleibt ja meistens so schwammig. Genauso wie "irgendwann mal Haus und Kinder" spricht er auch über berufliche und sonstige Ziele.
Wenn ich tiefere Fragen stelle, sagt er entweder "weiß ich nicht" oder denkt sich spontan etwas aus, so kommt es mir vor.

Ich weiß nicht genau, ob es Bequemlichkeit oder Angst oder beides ist. Vielleicht hat er aber auch einfach das Gefühl, er hat ja noch ewig Zeit für seine Wünsche.
Ich wollte ihm gerne dabei helfen, dass er sich persönlich weiter entwickelt und sich auch traut beruflich etwas zu wagen. Das fand er auch gut und es hat auch bereits etwas gebracht.
Ich dachte es wäre normal in Beziehungen sich gegenseitig zu helfen.
Aber wir kamen mit der Zeit zu sehr in die ungesunde Tendenz, dass ich nur ihm helfe und wie sein Berater in allen Fragen bin.
Deswegen hatte ich das auch so blöd formuliert, dass er nichts über Beziehungen weiß, und ich ihm da Sachen erklären muss.

Ich würde sagen, das war auch der Zeitpunkt, wo ich sehr unglücklich mit ihm wurde. Als ich mehr aus meiner Karriere gemacht habe und er nicht. Es ist nicht so, dass ich immer alles für unser Leben bestimmen will, ich bin nicht dominant. Ich will eigentlich alles gern gemeinsam bestimmen. Aber er verlässt sich gerne mal darauf, dass ich ja eh alles weiß. Nicht bei allen Themen natürlich, aber bei mehr als der Hälfte leider.
Hier trifft wieder Angst und Bequemlichkeit zu.
Er fühlt sich mir unterlegen. Er ist aber auch generell unselbständig.

Auch wenn ich ihm gesagt habe, was mich verletzt, kann man ihm nie so wirklich böse sein, weil er immer glaubhaft versichert, dass er ja nicht lieblos, sondern nur unwissend war.

Die vorgeschlagenen Fragen und Gesprächstaktiken und das mit dem Plan werde ich auf jeden Fall nochmal ausprobieren.
Danke!
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #25
Wenn ich tiefere Fragen stelle, sagt er entweder "weiß ich nicht" oder denkt sich spontan etwas aus, so kommt es mir vor.
Damit könnte ich nicht leben, wenn mein Partner immer nur so oberflächlich antworten würde. Oder die Antworten für mich keinen Sinn ergeben.

Was macht er denn eigentlich beruflich?
Auch wenn ich ihm gesagt habe, was mich verletzt, kann man ihm nie so wirklich böse sein, weil er immer glaubhaft versichert, dass er ja nicht lieblos, sondern nur unwissend war.
So ne Argumentation geht für mich gar nicht. Ich hasse es, wenn mein Mann behauptet, er hätte etwas ja angeblich nicht ahnen können, was total offensichtlich ist. Da hab ich auch immer zu ihm gesagt, dass ich nicht weiß, was ich schlimmer finde. Ihn für nen Idioten zu halten, der selbstverständliches nicht checkt oder ihn für gemein und lieblos zu halten, weil er meine Wünsche mit Absicht nicht erfüllt.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #26
Die vorgeschlagenen Fragen und Gesprächstaktiken und das mit dem Plan werde ich auf jeden Fall nochmal ausprobieren.
Hast du denn eigentlich noch so viele Gefühle für ihn, dass du gerne an der Beziehung festhalten möchtest oder fühlst du dich eher verpflichtet es nochmal mit ihm zu versuchen?
 
O
Benutzer189661  (33) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #27
Hallo ihr Lieben,
ich wollte euch mal ein Update geben zu meiner Situation.

Ich hatte durch eure Antworten gemerkt, dass meine verhärtete negative Einstellung ihm gegenüber nicht richtig war.
Ich kann zwar nicht genau sagen, ob ich ihn liebe, aber ich finde schon, dass er ein toller Mensch ist und dass es da viel Gutes gab zwischen uns.
Ich hab ihn dann nochmal mit neutralen Augen betrachtet, ohne meine Erwartungen, und erstmal einfach nur zugehört, was er sich für seine Zukunft vorstellt.
Es ist so, wie ich auch schon einmal hier erwähnt hatte, wir wollen schon beide in etwa das gleiche (Hochzeit, Kinder, Haus), bloß er sieht alles nicht so zeitlich dringend wie ich. Das Gespräch war eigentlich schon ganz gut und wir haben Ziele für die nächsten Jahre aufgestellt, womit sich beide wohlfühlen.
Er war danach überglücklich, aber ich war irgendwie immer noch nicht zufrieden, weil ich mir bei jeder kleinen Abweichung unserer Zukunftsvorstellungen Sorgen mache, ob wir dann wirklich ausreichend zueinander passen. 🙁

Ich habe dann auch noch ein ernstes Gespräch geführt, wo ich ihm alles gesagt habe, was mich zweifeln lässt. Er war davon sehr aufgewühlt und möchte sich jetzt Mühe geben die Zweifel auszuräumen. Gemeinsam wollen wir auch unsere Kommunikation verbessern und auf unsere Ziele hinarbeiten, bzw. da einfach im Gespräch bleiben.

Es klingt ja eigentlich alles gut... Aber ich merke, dass ich immer noch skeptisch bin und viel nachdenke.
Meine Hoffnung ist, dass ich mit der Zeit wieder entspannter werde, wenn er mir jetzt wieder mehr seine Liebe zeigt. Ein paar Dinge nehme ich ihm schon noch etwas übel, aber das Gefühl von Wut wird von Tag zu Tag weniger.

Ich habe übrigens immer noch den Plan auszuziehen. Ich hoffe, dass ich dadurch lerne, mehr auf meine eigenen Wünsche zu hören und die auch alleine umzusetzen. Und ich hoffe natürlich, dass sich dadurch die Dynamik zwischen uns ändert. Ich bin sehr abhängig von ihm. Er in manchen Dingen aber auch von mir. Er arbeitet sehr viel im Moment und hat wenig Zeit für mich. Ich warte auf ihn, bzw. nehme mir zumindest nichts Größeres vor, damit ich da bin, wenn er nachhause kommt.

Ich finde, es ist nicht unbedingt die Zukunftsplanung das Problem. Es sind eher so diese kleinen Dinge im Alltag, die das ganze kaputt machen. Dinge, die ICH wichtig finde, wo er dann keine Zeit für mich hat. Wenn er mir wiederholt nicht zuhört finde ich das eigentlich schon respektlos. Oft sagt er dann, dass er müde ist oder dass ich meine Geschichten zu lange erzähle.

Mir ist eingefallen, es gab schon Situationen, wo er bereit war konkrete Schritte in die gemeinsame Zukunft zu gehen, aber als es konkret wurde, wollte ich das irgendwie doch nicht. Ich grüble darüber nach, warum. Entweder weil ich ihm halt nicht mehr ganz vertrauen kann, weil er ja manchmal sein Wort nicht gehalten hat. Oder weil ich ihn eigentlich doch gar nicht so sehr mag bzw. wir nicht zusammen passen???
Aber ich denke, es ist eher andersrum und es ist eigentlich eine gute Beziehung, bloß dass ich immer irgendwelche neuen Probleme erfinde. 🙁 Das halte ich für wahrscheinlich, weil ich ein skeptischer, ängstlicher Mensch bin, generell in meinem Leben und auch in früheren Beziehungen.

Ich denke mittlerweile, dass ich Bindungsangst habe oder andere psychische Probleme. Ich weiß aber nie was die Realität ist und was ich mir nur einrede. Immer wenn ich etwas im Forum oder im Internet lese, denke ich, das könnte auch auf mich/uns zutreffen, so wie bei einem Horoskop.

Hat jemand dazu einen Tipp? Wie ich mir besser über meine eigenen Gefühle klar werden kann?
Kann man seine Intuition trainieren?
Vielleicht eine Liste, wo man jeden Tag aufschreibt, wann man sich gut/geliebt gefühlt hat und wann schlecht/misstrauisch?

Kurz gesagt:
Ich glaube ihm, dass er mich liebt, aber ich komme mit seiner Art teilweise nicht klar bzw. fühle mich dadurch ungeliebt.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #28
Es klingt ja eigentlich alles gut... Aber ich merke, dass ich immer noch skeptisch bin und viel nachdenke.
Meine Hoffnung ist, dass ich mit der Zeit wieder entspannter werde, wenn er mir jetzt wieder mehr seine Liebe zeigt. Ein paar Dinge nehme ich ihm schon noch etwas übel, aber das Gefühl von Wut wird von Tag zu Tag weniger.
Hör doch auf zu grübeln. Ich höre was er für die Beziehung tun soll aber was machst du? Wie stärkst du die Beziehung?

Ich glaube ihm, dass er mich liebt, aber ich komme mit seiner Art teilweise nicht klar bzw. fühle mich dadurch ungeliebt.
Sicher das sich das Problem nicht hauptsächlich in deinem Kopf abspielt?
Welches Maß an liebe soll er dir denn geben?
Was kommt denn von dir an Zuneigung? Sowas ist nämlich ein Miteinander…

Wer krampfhaft immer das Haar in der Suppe sucht wird nie glücklich.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Kann man seine Intuition trainieren?
Ehrlich gesagt, wenn du deiner Intuition folgen würdest, würdest du dich trennen. Denn deine Intuition sagt dir ja eindeutig, dass du nicht so super happy mit ihm bist, wie du gerne wärst.
Vielleicht eine Liste, wo man jeden Tag aufschreibt, wann man sich gut/geliebt gefühlt hat und wann schlecht/misstrauisch?
Sicherlich eine gute Idee, wenn du einen Überblick bekommen willst, ob du mehr schlechter oder mehr gute Tage mit ihm hast. Aber dann musst du trotzdem deinen eigenen Gefühlen trauen, denn du schreibst ja hin, wie du den Tag empfunden hast.
Aber ich denke, es ist eher andersrum und es ist eigentlich eine gute Beziehung, bloß dass ich immer irgendwelche neuen Probleme erfinde.
Warum redest du dir das eigentlich ein? Hat das mal jemand zu dir gesagt oder wie kommst du darauf? Und wenn ja, haben das schon öfter Leute zu dir gesagt? Und glaubst du das wirklich, was diese Leute sagen? Wenn du mal ganz tief in dich reinhörst?

Hast du wirklich so viel zu verlieren, wenn du die Beziehung beendest? Es ist deine 2. Beziehung, oder? Das heißt mit einer weiteren Beziehung hättest du auf jeden Fall mehr Vergleichsmöglichkeiten. Oder willst du dich den Rest deines Lebens fragen, ob das wirklich schon alles war und du einfach nicht mehr vom Leben und der Liebe erwarten kannst, obwohl dir dein Bauchgefühl etwas anderes sagt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #30
Ich glaube ihm, dass er mich liebt, aber ich komme mit seiner Art teilweise nicht klar bzw. fühle mich dadurch ungeliebt.
Es gibt Menschen, die passen einfach nicht zueinander. Deren Art zu Kommunizieren und diese Wahrzunehmen ist zu unterschiedlich. D.h. nicht, dass es so bei euch sein muss, aber wenn du wirklich oft das Gefühl hast, dass du ihn nicht verstehst und das durch dran arbeiten nicht besser wird, dann kann es auch einfach sein, dass ihr da nicht passt.

Ich denke aber, dass oft solche Probleme durchaus lösbar sind.

Zu deiner Frage: Eine externe Person (Therapeut, Coach) kann dir da evtl helfen ein Gefühl zu bekommen, was du genau brauchst für eine Beziehung. Es ist halt unglaublich schwer daran zu arbeiten, wenn du selber es gar nicht klar formulieren kannst, was genau du brauchst.

Klar eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Aber wenn beide Geben und bei beiden kommt nichts an, yua dann bringt das alles nicht. Was ich sagen will: Nicht jedes Geben kommt als solches an. Evtl. gibt dir dein Partner viel, aber es ist einfach nicht das, was du brauchst. Da müsstest du aber in erster Linie wissen, was du brauchst.
 
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