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Hallo alle miteinander,
zugegeben, der Titel des Threads klingt ein wenig komisch, aber es hat einen ernst zu nehmenden Hintergrund.
Ende der 90er veröffentlichte der Sexualforscher Ray Blanchard eine Studie, die bislang viele Fragen aufwarf. Er hatte herausgefunden, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen der sexuellen Orientierung und dem Vorhandensein älterer Geschwister gab. Ganz konkret hatte er ermittelt, dass Männer, die einen älteren Bruder haben, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit homosexuell waren. Mit jedem Sohn, den eine Mutter geboren hatte, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass deren jüngster Sohn später einmal schwul war, um 33 %. Ziemlich ungläubig veröffentlichte er diese Studie, die er sich eigentlich gar nicht erklären konnte, doch der Zusammenhang schien signifikant zu sein.
Spätere Studien, die mit anderem Datenmaterial die Berechnungen wiederholten, kamen zu ähnlichen Ergebnissen und das Phänomen ging in die Geschichte der Sexualforschung ein als "fraternal birth order effect" oder "older brother effect".
Erklären konnte sich das bislang jedoch niemand. Kürzlich veröffentlichten Anthony Bogaert, Ray Blanchard und Kollegen ein Paper in der Fachzeitschrift PNAS, das nun eine Erklärung liefern könnte. Vereinfacht gesagt gibt es demnach auf dem Y-Chromosom ein Gen, das für die Herstellung eines Proteins codiert. Da sich das Gen auf dem Y-Chromosom befindet, wird das Protein von weiblichen Feten nicht produziert. Bei männlichen Feten ist es wichtig für die Gehirnentwicklung. Gleichzeitig wird das Protein jedoch (es kommt wie gesagt bei Frauen nicht vor) vom Immunsystem der Mutter als fremd erkannt, was die Bildung von Antikörpern veranlasst. Kommt es später zu einer erneuten Schwangerschaft mit einem männlichen Fötus, werden sofort Antikörper vom mütterlichen Körper gebildet, die das Protein des Fetus erkennen und "unschädlich" machen. Demnach würde sich das Gehirn in der weiteren Folge ähnlich wie ein weibliches Gehirn entwickeln, wodurch später eine Präferenz für Männer als Sexualpartner entstünde.
Natürlich muss festgehalten werden, dass diese Erkentnisse sicher nicht die Homosexualität schlechthin erklären können. Es ist viel eher ein kleiner Puzzlestein von sehr, sehr vielen. Trotzdem fand ich diese Erkenntnis irgendwie faszinierend.
Aber wie sieht es bei euch aus? Daher hier mal ein paar kleine Fragen:
Dein eigenes Alter und Geschlecht?
Welche sexuelle Orientierung hast du?
Hast du Geschwister?
Falls ja, wie alt sind sie, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung haben sie?
Bin mal gespannt, ob es hier bei einigen Usern auch einen Zusammenhang gibt.
Hier noch meine eigenen Daten.
Dein eigenes Alter und Geschlecht?
26
Welche sexuelle Orientierung hast du?
Bisexuell.
Hast du Geschwister?
Ja.
Falls ja, wie alt sind sie, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung haben sie? Eine jüngere Schwester, 24, nach eigenen Angaben hetero.
Vielen lieben Dank fürs Mitmachen!
zugegeben, der Titel des Threads klingt ein wenig komisch, aber es hat einen ernst zu nehmenden Hintergrund.
Ende der 90er veröffentlichte der Sexualforscher Ray Blanchard eine Studie, die bislang viele Fragen aufwarf. Er hatte herausgefunden, dass es offenbar einen Zusammenhang zwischen der sexuellen Orientierung und dem Vorhandensein älterer Geschwister gab. Ganz konkret hatte er ermittelt, dass Männer, die einen älteren Bruder haben, mit einer größeren Wahrscheinlichkeit homosexuell waren. Mit jedem Sohn, den eine Mutter geboren hatte, stieg die Wahrscheinlichkeit, dass deren jüngster Sohn später einmal schwul war, um 33 %. Ziemlich ungläubig veröffentlichte er diese Studie, die er sich eigentlich gar nicht erklären konnte, doch der Zusammenhang schien signifikant zu sein.
Spätere Studien, die mit anderem Datenmaterial die Berechnungen wiederholten, kamen zu ähnlichen Ergebnissen und das Phänomen ging in die Geschichte der Sexualforschung ein als "fraternal birth order effect" oder "older brother effect".
Erklären konnte sich das bislang jedoch niemand. Kürzlich veröffentlichten Anthony Bogaert, Ray Blanchard und Kollegen ein Paper in der Fachzeitschrift PNAS, das nun eine Erklärung liefern könnte. Vereinfacht gesagt gibt es demnach auf dem Y-Chromosom ein Gen, das für die Herstellung eines Proteins codiert. Da sich das Gen auf dem Y-Chromosom befindet, wird das Protein von weiblichen Feten nicht produziert. Bei männlichen Feten ist es wichtig für die Gehirnentwicklung. Gleichzeitig wird das Protein jedoch (es kommt wie gesagt bei Frauen nicht vor) vom Immunsystem der Mutter als fremd erkannt, was die Bildung von Antikörpern veranlasst. Kommt es später zu einer erneuten Schwangerschaft mit einem männlichen Fötus, werden sofort Antikörper vom mütterlichen Körper gebildet, die das Protein des Fetus erkennen und "unschädlich" machen. Demnach würde sich das Gehirn in der weiteren Folge ähnlich wie ein weibliches Gehirn entwickeln, wodurch später eine Präferenz für Männer als Sexualpartner entstünde.
Natürlich muss festgehalten werden, dass diese Erkentnisse sicher nicht die Homosexualität schlechthin erklären können. Es ist viel eher ein kleiner Puzzlestein von sehr, sehr vielen. Trotzdem fand ich diese Erkenntnis irgendwie faszinierend.
Aber wie sieht es bei euch aus? Daher hier mal ein paar kleine Fragen:
Dein eigenes Alter und Geschlecht?
Welche sexuelle Orientierung hast du?
Hast du Geschwister?
Falls ja, wie alt sind sie, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung haben sie?
Bin mal gespannt, ob es hier bei einigen Usern auch einen Zusammenhang gibt.
Hier noch meine eigenen Daten.
Dein eigenes Alter und Geschlecht?
26
Welche sexuelle Orientierung hast du?
Bisexuell.
Hast du Geschwister?
Ja.
Falls ja, wie alt sind sie, welches Geschlecht und welche sexuelle Orientierung haben sie? Eine jüngere Schwester, 24, nach eigenen Angaben hetero.
Vielen lieben Dank fürs Mitmachen!