• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

An die Frauen: Wurde euch beigebracht, dass es in Ordnung ist, wenn ihr begrapscht werdet?

Wurde euch beigebracht, dass es in Ordnung ist, wenn ihr begrapscht werdet?

  • Nein, das wurde mir nicht beigebracht.

    Stimmen: 51 94,4%
  • Ja, von meinen Eltern.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, von anderen Verwandten.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, von Lehrern, Sporttrainern, etc.

    Stimmen: 1 1,9%
  • Ja, von meinen Altersgenossen.

    Stimmen: 2 3,7%
  • Ja, von den Massenmedien.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    54
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

da zuletzt wiederholt die These geäußert wurde, Frauen werde beigebracht, dass es in Ordnung ist, wenn sie begrapscht werden, möchte ich mir gerne einen Eindruck davon verschaffen, wie weit das wirklich verbreitet ist. Daher die Frage.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Nein.
Allerdings musste ich meinen Vater immer mal daran erinnern, dass ich auch keine Klapse auf dem Po erhalten möchte - und seien Sie noch so nett gemeint.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #3
Ja.

Von meiner Lehrerin in der Grundschule bei einem Klassenkollegen: "Der will dir damit nur zeigen, dass er dich mag. Der will nur deine Aufmerksamkeit. Je mehr er dich ärgert, desto mehr mag er dich. Fühl dich doch geschmeichelt!"

Mein älterer Bruder hat mir in der Pubertät gern auf meinen Hintern gegriffen/geklatscht. Ich habe es immer gehasst und mich bei meinen Eltern darüber beschwert. Reaktion: "So sind Jungs nun mal. Was sollen wir machen? Es ihm verbieten? Der will dich nur ärgern. Wenn du dich drüber ärgerst, wird er immer weiter machen, also ignorier es am besten."
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #4
Nein.
In meiner Familie ist das völlig unüblich.
In meinem feministischen Freundeskreis ebenso.
Gegen alle anderen wehre ich mich deutlich und demonstrativ, inkl. lautes Anbrüllen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #5
btw. ich würde nicht sagen, dass es als "in Ordnung" beigebracht wird, aber dass es zum Frausein dazugehört und dass es sich nicht lohnt sich dagegen zu wehren bzw. dass man keine positive Bestätigung bekommt, WENN man sich dagegen wehrt, sondern am Ende halt die Doofe ist.

Es wird dir also vllt eher ausgeredet, dich zu wehren, anstatt eingeredet, dass es in Ordnung ist.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Natürlich nicht! Meine Mutter ist ja keine Idiotin... Mein Erzeuger war erziehungstechnisch quasi nicht existent, mein Bruder hat immer auf mich aufgepasst und Großeltern spielten keine Rolle. Andere Verwandte hätten so eine Scheiße auch niemals geäußert. Von Lehrern kam sowas auch nie. Und seine Freunde sucht man sich selbst aus - und mit Idioten, die so denken, bin ich nicht befreundet.
Jaja ich weiß, ich habs gerade mit dem Wort Idiot...xD
[doublepost=1517436786,1517436726][/doublepost]
Es wird dir also vllt eher ausgeredet, dich zu wehren, anstatt eingeredet, dass es in Ordnung ist.
Zum Glück blieb mir auch das erspart. Im Gegenteil, meine Mutter hat mir immer gesagt, ich solle mir sowas bloß nicht gefallen lassen!
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #7
Off-Topic:
Interessant wäre natürlich auch die Gegenumfrage für Männer.

Ich kann mich nicht erinnern dass das überhaupt in der einen oder anderen Richtung thematisiert wurde.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #8
Natürlich nicht! Meine Mutter ist ja keine Idiotin... Mein Erzeuger war erziehungstechnisch quasi nicht existent, mein Bruder hat immer auf mich aufgepasst und Großeltern spielten keine Rolle. Andere Verwandte hätten so eine Scheiße auch niemals geäußert. Von Lehrern kam sowas auch nie. Und seine Freunde sucht man sich selbst aus - und mit Idioten, die so denken, bin ich nicht befreundet.
Jaja ich weiß, ich habs gerade mit dem Wort Idiot...xD
[doublepost=1517436786,1517436726][/doublepost]
Zum Glück blieb mir auch das erspart. Im Gegenteil, meine Mutter hat mir immer gesagt, ich solle mir sowas bloß nicht gefallen lassen!
Meine Oma wurde im Krieg öfters von Soldaten angegrabscht, konnte sich aber aufgrund ihrer Erziehung nicht wehren. Als reflektierte Erwachsene hat sie das ihren Töchtern und mir geradezu eingeprügelt: “Schrei ganz feste!“ hat sie immer zu mir gesagt.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Von meiner Lehrerin in der Grundschule bei einem Klassenkollegen: "Der will dir damit nur zeigen, dass er dich mag. Der will nur deine Aufmerksamkeit. Je mehr er dich ärgert, desto mehr mag er dich. Fühl dich doch geschmeichelt!"
Du wurdest in der Grundschule von einem Mitschüler auf sexuell konnotierte Weise angefasst? Oder hat der Dich jetzt einfach nur in den Arm genommen? Sorry, kann mir das gerade nicht so ganz vorstellen ...
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #10
Du wurdest in der Grundschule von einem Mitschüler auf sexuell konnotierte Weise angefasst? Oder hat der Dich jetzt einfach nur in den Arm genommen? Sorry, kann mir das gerade nicht so ganz vorstellen ...

Naja, ob es sexuell ist, ist in dem Alter ja schwer zu beurteilen. Er hat jedenfalls ein Faible für meine Haare gehabt, mich verprügelt, und unter meinen Rock geschaut bzw. versucht, mir die Strumpfhosen runterzuziehen, wenn ich nicht aufgepasst hab.

Später hat ein anderer Schulkollege, der mit seinen Jungs unterwegs war, mich in aller Öffentlichkeit im Genitalbereich angefasst. Das hab ich dann auch der Lehrerin gemeldet. Das fand sie dann zum Glück doch nicht mehr in Ordnung :rolleyes:
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Off-Topic:
Interessant wäre natürlich auch die Gegenumfrage für Männer.

Ich kann mich nicht erinnern dass das überhaupt in der einen oder anderen Richtung thematisiert wurde.

Off-Topic:
Bei mir zumindest nicht. Höchstens, dass man(n) nicht tun sollte, was jemand anderes nicht mag. Für mich ist das irgendwie selbstverständlich, weswegen ich davon ausgehe, dass mir irgendwann in meiner Erziehung das eingeprägt wurde.
 
icegirl19
Benutzer136524  (29) Meistens hier zu finden
  • #12
Nein, ich wurde vor jeglicher Art von Mobbing (zB als Kind an der Bushaltestelle geärgert werden) und auch Begrabscht werden (in der Schule von einem älteren Schüler) von meiner Löwenmutter beschützt. Ich habe mich in solchen Fällen stets an sie gewendet und sie hat mir immer eingebleut, dass ich Erwachsenen davon erzählen soll bzw mich dagegen wehren soll (zB durch lautes Rufen "Hör auf, mich anzulangen!", sodass andere aufmerksam werden).
Und das werde ich auch meinen Kindern vermitteln. Eltern, die das Unwohlsein ihrer Kinder, die sich ihnen anvertrauen, in solchen Fällen herunterspielen, finde ich wirklich schlimm. Zu wem soll man gehen, wenn die eigenen Eltern einen nicht ernst nehmen bzw gegen einen sind. Da meint man am Ende wirklich noch, man muss sich alles gefallen lassen. Das kann meiner Meinung nach schnell noch schlimmere Folgen haben..
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Off-Topic:
Interessant wäre natürlich auch die Gegenumfrage für Männer.

Ich kann mich nicht erinnern dass das überhaupt in der einen oder anderen Richtung thematisiert wurde.
Eine formelle Ansprache zu so etwas gibt es doch aber in aller Regel auch nur dann, wenn etwas entsprechendes vorgefallen ist. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass meine Eltern jemals explizit thematisiert haben, dass man andere Menschen nicht verprügeln darf. Wäre ich ein Raufbold gewesen, hätten sie das aber sicherlich getan.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #14
Der Opa hat's ohne böse Absicht ab und zu mal bei meinen Töchtern gemacht, als sie so 10-11 waren.
So als Klaps aus Spaß.
Ich habe es dann mal mitbekommen und meinen Kindern ihr Unwohlsein angesehen.
Kurzum.
Gespräch mit Ihnen geführt.
Dem Opa untersagt. Fertig. Der hat verdutzt geschaut, aber verstanden.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #15
"Das berühren der Figüren mit den Poten ist verboten!"....Zuwiderhandlungen resultieren manchmal in gebrochenen Knochen....oder wie in einem Fall ein Kugelschreiber der durch Handrücken, Tischplatte und halben Oberschenkel ging.
Allerdings war das auch ein Sonderfall...von wegen mishandlung von Schutzbefohlenen...oder so.

Die einzigen Menschen denen ich erlaube, ja sogar schätze, mich zu begrapschen, sind meine Partner. Das sind auch die einzigen, die mich gerne auch mal übers Knie legen dürfen...wenn ich unartig war.
Es gibt auch Sonderfälle in Form von Klienten, wenn es zu meinem Alias ihnene gegenüber passt....also wenn ich schon mal als deren Geliebte, Begleiterin, whatever auftrete...allerdings dann im relativ klar definierten Rahmen, situationsbedingt.

Mir wurde nicht beigebracht, daß begrapscht werden ok ist...aber ich verstehe die logische Entwicklung des klassisch heteronormativen passiven Rollenbildes der Frau.
Daraus kann man schnell ableiten, daß man möglicherweise mehr "erdulden" muß, als vielleicht richtig wäre.

Ich hatte Privatlehrer, Benimm-Unterricht, Etikette, Haltungstraining....und natürlich die Krönung der Unterordnung: Ballett.
Es gibt tatsächlich auch heute noch Haushalte, in denen ein veraltetes Rollenbild kultiviert und gepflegt wird und von den Mädchen, jungen Damen erwartet wird das sie fügsam, still, sittsam und...hübsch zu sein haben.

Das entbindet aber nicht von der Verantwortung über den eignen Körper und Geist.

Auch als ich in Clubs gearbeitet habe, wußte ich wie der Hase läuft. Hübsch aussehen, ein wenig kokettieren, unverbindlich bleiben...und wenn jemand das misversteht und übergriffig wurde....dann muß man halt im Ernstfall doch schon mal grob werden.
Nur leider wird dieser Teil Mädels nur sehr ungenügend beigebracht.
Aber das ist wohl auch Teil eines erwarteten und kultivierten Rollenbildes...
 
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T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
naja, für mich impliziert die formulierung das schon.
wenn jemand dir dein auto klaut, fühlst du dich also auch nur bestohlen :zwinker:
Man muss auch den Kontext berücksichtigen. Wenn mir jemand sagen würde, dass ihm in der Grundschule von einem Mitschüler etwas geklaut wurde, würde ich auch erstmal nur zur Kenntnis nehmen, dass er sich bestohlen gefühlt hat, und nicht gleich davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um einen Diebstahl handelte.
[doublepost=1517477395,1517477155][/doublepost]
Was läuft denn für dich unter "normale Rangeleien"? Ist das Anfassen des Pos auch noch normale Rangelei?
Nein, aber an der Jacke ziehen, auf andere Kinder zustürmen und sie umarmen, etc. pp. Das sind alles Dinge, die meiner Beobachtung nach im Kindergarten- und Grundschulalter mehr oder weniger normales altersadäquates Verhalten darstellen. Und das machen meiner Beobachtung Jungen und Mädchen gleichermaßen.

Aber Anfassen im Intimbereich ist nicht normal, das sehe ich genauso.
 
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T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #39
Off-Topic:
Du hast infrage gestellt, ob Anfassen in der Grundschule schon Grapschen ist.
Das stimmt so nicht.
Ungewollt im Intimbereich angefasst zu werden, ist Grapschen, und zwar völlig unabhängig davon, ob es in der Grundschule oder später geschieht. Das habe ich auch an keiner Stelle in Frage gestellt. Falls Du anderer Meinung bist, dann zeig mir doch einfach die Stelle.

[doublepost=1517480880,1517479188][/doublepost]
Off-Topic:

Also ich habe jetzt nochmal nachgelesen, und es gibt tatsächlich eine Stelle, an der ich mich falsch ausgedrückt habe, nämlich diese hier:
Du wurdest in der Grundschule von einem Mitschüler auf sexuell konnotierte Weise angefasst? Oder hat der Dich jetzt einfach nur in den Arm genommen? Sorry, kann mir das gerade nicht so ganz vorstellen ...
Also die sexuelle Konnotation ist natürlich irrelevant, das war einfach falsch von mir formuliert, und ich muss es auf meine Kappe nehmen, wenn daraus der Schluss gezogen wurde, ich stellte generell in Frage, dass in der Grundschule gegrapscht werden kann.

Worum es mir eigentlich ging, war vielmehr, ob Lotusknospe Lotusknospe tatsächlich im Intimbereich angefasst wurde, und ich hätte das besser auch ganz direkt so formulieren sollen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #40
Ich wusste schon immer, dass man mich nicht gegen meinen Willen anfassen durfte. Und da ich als Kind schon sehr selbstbewusst war, habe ich das auch jedem schnell klar gemacht.

Tatsächlich erging es mir aber wie Lotusknospe Lotusknospe in der Schule. Ich hatte Klassenkameraden, die mich schon mit 10-12 Jahren begrapscht haben.
Mein 1. sexueller Übergriff war mit 10 Jahren. Da wurde mir mehrmals an den Busen gegriffen (ja, die hatten schon eine ordentliche Größe in dem Alter), definitiv nicht im Spiel, der Junge wurde dann, nachdem ich ihn 3 mal gewarnt hatte, von mir auf den Boden befördert - inklusive mehrfachen Schulterbruchs.

Auch in der Oberstufe mit 15-16 Jahren griff man mir ständig an den Po oder eben an den Busen. Hosen und Röcke wurden auch herunter gezogen. Die Lehrer kommentierten das zwar mit Unmut, aber der Nebensatz "ist eben so, das verwächst sich" kam prompt danach. Also nahm ich das eben selbst in die Hand. Auch bei anderen Mädchen, die sich nicht wehren konnten.

Damals fanden das auch einige Jungs (neben den Lehrern) vollkommen normal, dass man überall anfassen darf.

Meine Eltern haben davon wenig mitgekriegt (außer beim 1.Vorfall mit dem Schulterbruch, weil der Junge noch Anzeige erstatten wollte - dreister Penner :grin:), aber die waren beruhigt, die wussten ja, dass ich Kampfsport mache und generell der körperlichen Auseinandersetzung nicht abgeneigt war.
Noch heute verlasse ich mich zuerst auf mich.

Und noch heute werde ich extrem fuchsig, wenn man Übergriffe bagatellisiert. Und erst recht, wenn man sich dann mit dem Alter heraus redet.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #43
Off-Topic:
Lotusknospe Lotusknospe : Danke für Deine aufschlussreiche Antwort. Ich werde heute Abend mal einen separaten Thread anlegen, um ein paar Fragen zu erörtern, die hier nicht hinpassen.

Nur soviel: Sich gegenseitig die Hosen herunterziehen, machen bei uns im Kindergarten viele Kinder, und zwar völlig unabhängig vom Geschlecht. Zum Beispiel die beste Freundin meiner Tochter macht das auch ständig bei anderen Kindern. Oder unser Sohn hat sich z.B. auch eine Zeitlang darüber beschwert, dass es da ein Mädchen gab, das ständig alle anderen Kinder abgeknutscht hat.

Soll jetzt keine Wertung sein, ich sag's einfach nur so wie es mir gerade in den Kopf kommt. Werde einen separaten Thread dazu anlegen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #64
Es ist doch ungefragt, unerbeten, relativ aus heiterem Himmel, mit einer " ich nehm mir das raus, weils mit gefällt"-Attitüde. Also fehlt doch nur noch der Faktor sexuell konnotiert. Und ob das bei dem ein oder anderen frühreifen Jungen nicht vieleicht doch der Fall ist, obwohl er sich darüber nicht einmal richtig bewusst sein muss, kannst du nicht ausschließen.

Also ich würde definitiv nicht auf die Idee kommen, dass die "Händel", die sich meine jüngste Tochter in der 1., 2. und 3. Klasse (also definitiv vorpubertär) mit ein paar Jungen aus ihrer Klasse lieferte, unter "Grapschen" und damit "sexuell belästigendem Verhalten" zu verbuchen. Auch wenn es da ziemlich sicher mal einen Klaps auf den Hintern gab. Ich habe da weder die Lehrerin empört informiert (sexueller Übergriff!) noch zu ihr gesagt "das musst Du aushalten", sondern ihr vermittelt, dass sie ganz deutlich machen soll, dass sie das komplett nervt, sie sich wehrt (auch körperlich!).

Ich finde man muss da wirklich auch mal die Kirche im Dorf lassen. Es lässt sich m.E. sehr wohl unterscheiden, ob das ganze eine sexuelle Komponente hat oder eben nicht und ob das "körperliche" Verhalten noch dem Alter angemessen ist oder eben nicht mehr. Und diese kindliche "Körperlichkeit" ist m.E. auch definitiv nicht per se eine Vorform von "Grabschen".

Nichts-desto-trotz und egal ob "Grabschen" oder einfach nur "ärgern": Ein Mädchen muss keine, absolut KEINE körperliche Berührung, "erdulden", die ihr unagenehm ist. Sie hat das Recht sich immer zu wehren. Bei Jungen ist es übrigens gleich.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #70
casanis casanis : Kinder, die zu früh pornografisches Material konsumieren, oder ähnliches mitbekommen, können durchaus verhaltensauffällige, nicht altersangemessene, sexuelle Handlungen vollziehen. Der Junge, der mich im Genitalbereich angefasst hat, war 9 und wusste genau, was er tut. Der hat das nämlich vorher mit seinen Jungs besprochen und es sich dann "geholt" (es war eine Art Mutprobe und Dominanzdemonstration innerhalb der Gruppe, vermute ich). Das war keine zufällige Berührung.

Zu verneinen, dass sexuelle Übergriffe von vorpubertären Kindern überhaupt möglich sind, ist mMn nicht sinnvoll. Natürlich ist nicht jeder Übergriff, der sexuell bei einem ankommt, auch sexuell intendiert. Aber mache sind es vllt schon. Und DASS sowas sexuell ankommen kann, ist ja auch eine Aussage. Weil ich war damals ja auch noch jung. Wenn das gar kein Aspekt in dem Alter ist, dann hätte ich das ja anders wahrgenommen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #80
Mit Begriffen wie "Dominanzdemonstration" wäre ich aber vorsichtig, denn das hat da BEWUSST zumindest keine Rolle gespielt

In meinem Fall schon, und ich spreche nur von dem und möchte damit nur veranschaulichen, dass es sowas gibt und dass sowas passiert. Bitte gesteh mir zu, dass ich das bei der Situation besser beurteilen kann als du, weil ich war da nämlich dabei. Ich kannte den Jungen, ich kannte die Clique, und ich kann mich auch noch an sein Grinsen erinnern. An die Scheide zu greifen hat in meinen Augen auch wenig mit Verliebtheit zu tun.
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Irgendwie scheint es da wohl schon sehr starke Unterschiede zu geben (z.B Stadt-Land). Nein, sowas war bei mir (Stadt, Gymnasiasten-Milieu, 80er Jahre) absolut NICHT üblich. Weder hätten das die Jungs gemacht, noch die Mädels (meines Umfelds, auch Jugendgruppe) mit sich machen lassen. Mir ist das wirklich fremd....ebenso fremd, wie das Verhalten, das be.positive in einem anderen Thread beschreibt.

Ich halte das für eine zu starke Verallgemeinerung. Bloß weil du es nicht mitgekriegt hast oder es in deinem Umfeld nicht passiert ist, heißt das nicht, dass es das nicht in diesem Milieu auch gab. Man will es vllt nicht wahrhaben, aber ich glaube, sowas kann wirklich überall noch passieren. Indem man so tut, als wär's ein Problem der anderen, blendet man einfach zu viel aus. Damit will ich nicht sagen, dass manche Dinge solche Vorkommnisse vllt begünstigen, aber mit der "Neinnein, bei uns gab's das nicht"-Haltung kommt man meiner Erfahrung nach einfach auch nicht besonders weit.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #82
Ich halte das für eine zu starke Verallgemeinerung. Bloß weil du es nicht mitgekriegt hast oder es in deinem Umfeld nicht passiert ist, heißt das nicht, dass es das nicht in diesem Milieu auch gab. Man will es vllt nicht wahrhaben, aber ich glaube, sowas kann wirklich überall noch passieren. Indem man so tut, als wär's ein Problem der anderen, blendet man einfach zu viel aus. Damit will ich nicht sagen, dass manche Dinge solche Vorkommnisse vllt begünstigen, aber mit der "Neinnein, bei uns gab's das nicht"-Haltung kommt man meiner Erfahrung nach einfach auch nicht besonders weit.

Klar, das kann so sein. Ich kann absolut nicht ausschließen, dass es auch in meinem Umfeld im pubertären Alter zu übergriffigem Verhalten gekommen ist.
Das meinte ich aber nicht. Das was es in meinem Umfeld aber DEFINITIV NICHT gab, ist dieser beschriebene weitgehende Konsens, dass es irgendwie "normal" sei, dass man Mädchen an den Hintern fasst, ihnen an den BH und an den Busen geht und dass diejenigen Mädchen, die sich gegen sowas wehren als prüde Spielverderberin klassifiziert werden, die sich nicht so anstellen sollen. DAS ist mir tatsächlich äußerst fremd in meinem persönlichen Umfeld.
Es kann sein, dass ich irgendwelche normverletzende Ereignisse nicht mitbekommen habe, logisch. Es kann aber nicht sein, dass ich jahrelang die sozialen Gepflogenheiten und Normen in meinem Umfeld (Schule, Jugendgruppe, Freundeskreis) völlig verzerrt wahrgenommen habe.

Aber letztlich ist das ja auch tatsächlich egal. Es reicht ja, wenn es irgendwo noch solche sozialen Normen gibt.

Was mich aber einfach hier sehr irritiert: Manche Sachen, die ich hier lese, wie mit Mädchen umgegangen wird, welche Erwartungen an sie gerichtet werden und was viele scheinbar internalisieren, hören sich für mich wie Berichte aus längst vergangenen Zeiten an....und ich dürfte definitiv einer der ältesten hier sein.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #84
Klar, das kann so sein. Ich kann absolut nicht ausschließen, dass es auch in meinem Umfeld im pubertären Alter zu übergriffigem Verhalten gekommen ist.
Das meinte ich aber nicht. Das was es in meinem Umfeld aber DEFINITIV NICHT gab, ist dieser beschriebene weitgehende Konsens, dass es irgendwie "normal" sei, dass man Mädchen an den Hintern fasst, ihnen an den BH und an den Busen geht und dass diejenigen Mädchen, die sich gegen sowas wehren als prüde Spielverderberin klassifiziert werden, die sich nicht so anstellen sollen. DAS ist mir tatsächlich äußerst fremd in meinem persönlichen Umfeld.
Es kann sein, dass ich irgendwelche normverletzende Ereignisse nicht mitbekommen habe, logisch. Es kann aber nicht sein, dass ich jahrelang die sozialen Gepflogenheiten und Normen in meinem Umfeld (Schule, Jugendgruppe, Freundeskreis) völlig verzerrt wahrgenommen habe.

Das wollte ich dir auch nicht unterstellen. Ich wollte nur sagen, bloß weil das bei dir nicht der Fall war, heißt das nicht, dass das nicht in großstädtischen, gymnasialen Umgebungen stattfindet. Ich bin in einem sehr bürgerlich-konservativen Bezirk einer Weltstadt aufgewachsen und auf eine SEHR gute Schule gegangen und es kamen trotzdem derlei Dinge vor. Das war dann halt in der Präsentation weniger "bäuerlich-derb", aber am Ende lief's auf's gleiche hinaus. Und ich kenn auch Geschichten aus Burschenschaften, etc., wo's einem vergeht. Also, sowas gibt es in akademischen Kreisen genauso wie auch anderswo.

Was mich aber einfach hier sehr irritiert: Manche Sachen, die ich hier lese, wie mit Mädchen umgegangen wird, welche Erwartungen an sie gerichtet werden und was viele scheinbar internalisieren, hören sich für mich wie Berichte aus längst vergangenen Zeiten an....und ich dürfte definitiv einer der ältesten hier sein.

Naja, vllt kann das ja mal als Grund hergenommen werden, dass der Aufschrei (egal ob mit oder ohne Hashtag) von Frauenseiten daher nicht vollkommen unbegründet ist.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #91
Oder auch als Grund, dass Männer, die nicht wirklich was damit zu tun haben, auch nicht dafür in Sippenhaft genommen werden möchten ... :smile:

Seit wann geht's denn hier wieder um DIESES Thema? Irgendwie nirgendwie. Wenn's dir nur darum geht: Nein, natürlich soll keiner in Sippenhaft genommen werden. Wenn es solche Tendenzen gibt, dann muss man diese natürlich kritisieren. Aber die Reaktionskette von "Hm, ich glaub nicht, dass das wirklich so für Frauen ist. Deswegen glaub ich nicht, dass dieser Aktionismus gerechtfertigt ist. Aber ich frag mal nach, ob das für Frauen wirklich so ist. Oh, die sagen, es ist bei ihnen tw. wirklich so. Naja, ob das wirklich stimmt? Weiß nicht. WENN das so wäre, dann wäre das natürlich nicht ok. Aber gut, ich krieg davon ja eh nichts mit. Deswegen seh ich immer noch nicht ein, wieso ich mich damit auseinander setzen soll. Ich mach das ja nicht. Und ich seh's auch nicht. Und allgemein wird alles zu totalitär und ICH oder Männer allgemein sind sowieso nicht dran schuld.", diese Reaktion finde ich hochgradig seltsam.

Jo klar, ich wollte das für deinen Fall garnicht in Abrede stellen, sondern ausdrücken, dass ich glaube, dass das bei kleineren Kindern nicht der Regelfall ist, und die Definition "sexueller Übergriff", die man da als erwachsener im Kopf hat, oft vll. nicht stimmig ist. Aber ich bin ja kein Psychologe, also kann auch das vll. auch ganz falsch sein.

Das habe aber doch weder ich noch sonst irgendwer hier geschrieben. Ich finde es schon interessant, dass das hier so rüberkommt, weil viel vorsichtiger formulieren, als ich es schon tu, ohne meine Erfahrungen zu relativieren, geht meines Erachtens kaum.
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #93
Ist das heute noch so? Ich habe ja eher den Eindruck, dass da mittlerweile mehr aufgeklärt und sensibilisiert wird.
ich hab da jetzt nur meine Schwestern noch als Vergleich, bei mir ist das ja schon 15 Jahre und länger her.
aber bei meinen Schwestern, ja, teilweise schon.
kommt natürlich immer noch an wie und wo.
Was reine Gewalt angeht ist das am Gym recht gesittet. vielleicht sogar gesitteter als bei uns, was grapschewn und beleidigen angeht sicher nicht. Einige ihrer Freundinen die ich auf den Konfis kennen lernen durfte... alter Falter, hab ich mich glatt wieder als Jüngling gefühlt.
Und bei eden Jungs. ich hab da nur Vergleich zum freund meiner Schwester auf der Mittelschule... sehr rau und rabiat. von allen Seiten. Allerdings war Mittelschule auch bei uns schon verstörend. wir waren alle Froh als die größten Idioten nach der 4. dorthin gingen und wir uns nicht mewhr mit ihnen rumschlagen müssen.

Auf jeden Fall waren die Reaktionen der Herren gegenüber den Übergriffigkeiten dieser 2 Weiber genau wie bei uns früher. betreten zu Boden schauen, wo anders hinsetzen, früher von der Party gehen. ich denke also das ihre Grundeinstellung dazu genau so ist wie bei uns

von daher kann ich das nicht wirklich beurteilen. Aus dem Bauch heraus würd ich sagen, bei uns in einer eher beschaulichen, kleinen Großstadt definitiv noch ein Problem, aber nicht mehr so wie "zu meiner Zeit " (toll, jetzt fühl ich mich alt)
 
G
Benutzer Gast
  • #94
Irgendwie scheint es da wohl schon sehr starke Unterschiede zu geben (z.B Stadt-Land). Nein, sowas war bei mir (Stadt, Gymnasiasten-Milieu, 80er Jahre) absolut NICHT üblich. Weder hätten das die Jungs gemacht, noch die Mädels (meines Umfelds, auch Jugendgruppe) mit sich machen lassen. Mir ist das wirklich fremd....ebenso fremd, wie das Verhalten, das be.positive in einem anderen Thread beschreibt.

Nein, das ist ganz sicher milieuunabhängig. Meine Eltern gehören beleibe nicht zur "Unterschicht", eher noch zu den oberen 10 oder 20%. Trotzdem ist es für meinen Vater normal, wie du im anderen Thread ja schon gelesen hast.

Ich bin ab der Oberstufe genauso in einer Stadt zur Schule gegangen, habe dort Abitur gemacht usw. und dennoch wurde und werde ich begrabbelt. Diese Halbstarken waren ja nicht die ersten, da gab es auch ganz "noble" Burschen aus "guten Häusern", da gab es jetzt auch hier in einer großen Stadt auch Jurastudenten, deren Väter Universitätsprofessoren sind und deren Mütter zur High Society gehören.

Es ist so, wie es ist: Manche Rotzlöffel glauben, aus welchem Grund auch immer, dass sie sich alles erlauben können und überschreiten Grenzen. Ob die jetzt Millionär(ssöhne), Assis oder irgendwas dazwischen sind, ist komplett egal, ich sehe da auch nirgendwo eine Häufung. Ich sehe höchstens ein Stadt-Land-Gefälle, was die Einstellung dazu betrifft.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #95
Es ist so, wie es ist: Manche Rotzlöffel glauben, aus welchem Grund auch immer, dass sie sich alles erlauben können und überschreiten Grenzen.
Grenzüberschreitungen gehören ja für viele Jugendliche auch irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Ist ja nicht so, als würden Jugendliche nur Frauen begrapschen, sondern sie besprühen auch Züge, begehen Ladendiebstähle, begehen Sachbeschädigungen und vieles andere. Nur muss man ihnen halt dennoch klar machen, dass sie kein Recht dazu haben.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #96
Das habe aber doch weder ich noch sonst irgendwer hier geschrieben. Ich finde es schon interessant, dass das hier so rüberkommt, weil viel vorsichtiger formulieren, als ich es schon tu, ohne meine Erfahrungen zu relativieren, geht meines Erachtens kaum.
Keine Ahnung wo du hier was relativieren musst. Hier wurden halt etliche Fälle geschildert, bei denen die "Grapscher", wie auch die Begrapschten, noch sehr jung waren. Darauf habe ich mich bezogen und deinen Beitrag als Aufhänger benutzt, weil mir beim Lesen der Gedanke kam. Habe nicht beachtet ob das nun jemand so sieht oder nicht.

Ich habe auch nicht gesagt, dass ich das in Ordnung finde, oder, dass man Mädchen (Kindern) dann in dem Alter beibringen solle, dass sie das hinnehmen müssten.
Ich habe eben nur angemerkt, dass ich nicht denke, dass man das allgemein zwingend unter dem Aspekt "sexueller Übergriff" bewerten bzw. Erwachsenen-Maßstäbe anlegen kann (und diese Assoziation ruft "Begrapschen" bei mir hervor).

Wenn das eh niemand getan hat, war's halt ein Beitrag für die Katz.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #97
Nochmal zur frühen Sexualität:
Ein Freund von mir, der damals 4-5 Jahre älter war als ich (Er 11, ich 7), wollte von mir, dass ich mich ausziehe (wir waren alleine in meinem Kinderzimmer und in unserer Wohnung). Früher hat er mich oft hochgehoben, mich umarmt, mich gekitzelt und mich festgehalten (bei Kunststücken auf dem Fahrrad). Wir standen uns also recht nah.

Es war mir nicht peinlich, mich vor irgendwem (und speziell ihm) nackt zu zeigen und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst vor ihm. Es war mir schlicht zu intim. Ich hab mich auf eine sexuelle Art bedrängt gefühlt... da gab und gibt es nichts zu deuteln.

Ich hab ihn übrigens hochkant aus dem Haus geworfen und schweren Herzens den Kontakt zu meinem besten Freund eingestellt. Schade... denn ich hatte auch in dem Alter tatsächlich schon erste sexuelle Fantasien mit ihm (die ich nur nicht ausleben wollte).
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #98
Es war mir nicht peinlich, mich vor irgendwem (und speziell ihm) nackt zu zeigen und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst vor ihm. Es war mir schlicht zu intim. Ich hab mich auf eine sexuelle Art bedrängt gefühlt... da gab und gibt es nichts zu deuteln.
Früher nannte man sowas wohl "Doktorspielchen". Heute wäre sowas schon ein Fall für #metoo. Wie weit sind wir bloß gekommen....

Aber richtig, daß Du deine Entscheidung durchgesetzt hast.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #99
Off-Topic:
Früher nannte man sowas wohl "Doktorspielchen". Heute wäre sowas schon ein Fall für #metoo. Wie weit sind wir bloß gekommen....
Ne... das waren auch von seiner Seite aus "ernstere" Absichten.
Zuvor sollte ich mein Zimmer abschließen und ihm hoch und heilig versprechen, dass ich ihm seine Bitte erfülle (hab ich beides gemacht).
Das Ganze kam nicht aus einem Spiel heraus.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #100
Ich kann diesem Thread nicht folgen.
Es geht doch hier überhaupt nicht um die Frage, wie häufig oder üblich sexuelle Belästigung im zwischen Kindern sind. Dafür hat T tiefblick77 inzwischen einen eigenen Thread eröffnet.

Es geht hier doch um die Frage, ob bzw. mit welchen "Mechanismen" es Mädchen heute noch "beigebracht" wird, körperliche Übergriffe zu "erdulden". Letztlich spielt da - für mich jedenfalls - die Frage, ob der Übergriff sexuell konnotiert ist oder nicht, überhaupt keine Rolle. Es reicht, dass er "nicht gewünscht" ist.

Ich habe schon den Eindruck, dass Mädchen heute dazu erzogen weden, sich zu wehren. Ich versuche das jedenfalls bei meinen Töchtern. Ich weiß aber nicht, ob es nicht andere "Kräfte" gibt (z.B. Medien, Peer-Group etc.), die quasi in eine andere Richtung arbeiten.
Der stärkste Mechanismus scheint mir immer noch diese "Sucht" bei vielen Mädchen zu sein, immer und überall "gefallen" zu wollen. Ich frage mich aber echt, woher das eigentlich kommt.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #101
Ich habe schon den Eindruck, dass Mädchen heute dazu erzogen weden, sich zu wehren. Ich versuche das jedenfalls bei meinen Töchtern. Ich weiß aber nicht, ob es nicht andere "Kräfte" gibt (z.B. Medien, Peer-Group etc.), die quasi in eine andere Richtung arbeiten.
Aber zumindest mal in den großen Massenmedien ist der Tenor doch ebenfalls, dass sich Frauen wehren sollen.

Der stärkste Mechanismus scheint mir immer noch diese "Sucht" bei vielen Mädchen zu sein, immer und überall "gefallen" zu wollen. Ich frage mich aber echt, woher das eigentlich kommt.
Ja, das fällt mir allerdings auch auf. Viele Frauen haben ein intensives Bedürfniss, gemocht zu werden. Sie können es nur ganz schwer ertragen, wenn sie das Gefühl haben, dass andere Menschen ein aus ihrer Sicht "falsches" Bild von ihnen haben. Bei manchen grenzt es schon an Gefallsucht. Männer hingegen nehmen das oftmals einfach achselzuckend hin, frei nach dem Motto: "Ist doch deren Problem".
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #102
Ja, das fällt mir allerdings auch auf. Viele Frauen haben ein intensives Bedürfniss, gemocht zu werden. Sie können es nur ganz schwer ertragen, wenn sie das Gefühl haben, dass andere Menschen ein aus ihrer Sicht "falsches" Bild von ihnen haben. Bei manchen grenzt es schon an Gefallsucht. Männer hingegen nehmen das oftmals einfach achselzuckend hin, frei nach dem Motto: "Ist doch deren Problem".
Ich könnte mir aber vorstellen, dass auch viele Jungs versuchen den Erwartungen an sie gerecht zu werden. Nur dass diese Erwartungen eher "sei stark, wehr dich" sind. Aber dass es pubertierenden Jungs wurscht ist was andere von ihnen denken entspricht so gar nicht meiner Beobachtung. Im Gegenteil ist das Auftreten eher Ausdruck davon, als großer Macker erscheinen zu wollen.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #103
Ich würde sagen, dass Übergriffe, die gegenüber Männern getätigt werden, als Tabu betrachtet werden, also etwas, worüber man GAR NICHT redet. Ergo ist das etwas, was mit sehr großer Scham belastet ist, wenn Männer von anderen Frauen oder anderen Männern belästigt werden.
Genau so habe ich das in der Schule so mit 12 bis 14 oder 15 erlebt. Ich wurde sehr oft begrapscht und angefasst, aber immer nur von anderen Jungen. Nie wurde ich von Mädchen belästigt, ausser vielleicht mal ein Klaps, aber das war im Vergleich harmlos.
Im Untergymi hatte ich auch einen Turnlehrer der mich (ungewollt denke ich) verbal "belästigte". Später kamen dann die "zufälligen" Berührungen im Gewühl auf der Strasse.:ratlos:

Ich konnte die Belästigungen nicht an die grosse Glocke hängen, ich fühlte mich irgendwie auch selbst mit schuldig. Meine Schwester hat in solchen Fällen erfolgreich Ohrfeigen ausgeteilt, und sich Respekt verschafft. Aber das konnte ich nicht, denn das hätte für mich als Junge bloss eine Prügelei gegeben, mit wenig überraschendem Ausgang für mich. Es ist ein seltsame Dialektik da drinn, ich vermute dass ich manchen Jungen als "Ventil" diente, gerade weil sie wusten dass man Mädchen nicht einfach so anfassen darf.

Die Regeln wurde eigentlich immer klar durchgegeben, ich lebte auch in der Schule nicht in einer "vorzeitlichen" Gesellschaft. Aber wer belästigen will wählt sich die Freiräume dazu geschickt aus.....
Je mehr ich nachdenke, je klarer wird mir Vieles. Ich könnte jetzt sagen "Ich weiss aus Erfahrung wir es Frauen und Mädchen geht". Das stimmt. Aber es kommt noch dazu dass mich die Grapscherei in meiner Männlichkeit verletzte, und mich an mir selber zweifeln machte.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #104
Ich könnte mir aber vorstellen, dass auch viele Jungs versuchen den Erwartungen an sie gerecht zu werden. Nur dass diese Erwartungen eher "sei stark, wehr dich" sind.
Aber es ging mir speziell um den Wunsch, von anderen *gemocht* zu werden. Um stark zu sein und sich zu wehren, muss man nicht gemocht werden.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #105
Genau so habe ich das in der Schule so mit 12 bis 14 oder 15 erlebt.

Das tut mir sehr leid, und das sind Dinge, die ich mittlerweile leider schon überraschend häufig von männlichen Freunden von mir gehört habe, dass ihnen solche Sachen passiert sind (häufig übrigens war das auf meine Nachfrage hin, warum diese Freunde von mir homophob waren, was für mich persönlich im Freundeskreis ja eigentlich gar nicht geht, und dann kamen am Ende solche Geschichten dabei raus). Und diese Sachen haben meine Freunde niemandem erzählt, erst mir auf Nachfrage, 10-20 Jahre, nachdem solche Dinge passiert sind.
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Ja, das fällt mir allerdings auch auf. Viele Frauen haben ein intensives Bedürfniss, gemocht zu werden. Sie können es nur ganz schwer ertragen, wenn sie das Gefühl haben, dass andere Menschen ein aus ihrer Sicht "falsches" Bild von ihnen haben. Bei manchen grenzt es schon an Gefallsucht. Männer hingegen nehmen das oftmals einfach achselzuckend hin, frei nach dem Motto: "Ist doch deren Problem".

Ich weiß auch nicht, woran das liegt, aber ich hab mich auch schon drüber gewundert. Ich hatte das Glück, dass mir diese Form der "Aufzucht" erspart blieb. Das hing damit zusammen, dass ich positive Bestätigung für andere Dinge bekommen habe, und keine Peergroup von Leuten hatte, denen ich überhaupt gefallen wollte (weil ich die alle selbst doof fand). Das hat zwar auch so seine Problemchen mit sich gebracht, aber zumindest die Sucht nach Aufmerksamkeit und Bestätigung habe ich nie gehabt. Deswegen bezweifle ich irgendwie auch, dass das was biologisch weibliches ist.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #106
Ich weiß auch nicht, woran das liegt, aber ich hab mich auch schon drüber gewundert. Ich hatte das Glück, dass mir diese Form der "Aufzucht" erspart blieb. Das hing damit zusammen, dass ich positive Bestätigung für andere Dinge bekommen habe, und keine Peergroup von Leuten hatte, denen ich überhaupt gefallen wollte (weil ich die alle selbst doof fand). Das hat zwar auch so seine Problemchen mit sich gebracht, aber zumindest die Sucht nach Aufmerksamkeit und Bestätigung habe ich nie gehabt. Deswegen bezweifle ich irgendwie auch, dass das was biologisch weibliches ist.
Ich bin mir selbst nicht sicher, wieviel "nature" und wieviel "nurture" dahinter steckt. Prinzipiell sind natürlich alle möglichen Varianten denkbar, von 95% nature und 5% nurture bis zu 5% nature und 95% nurture. Und Einzelfälle sind natürlich grundsätzlich nie geeignet sowas zu belegen oder zu widerlegen. Erstens ist ja selbst die Biologie nicht bei allen Frauen gleich (bei Männern genausowenig), und zweitens kann selbst eine starke biologische Tendenz durch entsprechend krasse Prägung übersteuert werden.

Aber dann so zu tun als sei das auf jeden Fall zu 95% nurture wie es die Gender-Forscher zur Grundannahme ihrer "Wissenschaft" erklärt haben, finde ich völlig daneben. Die empfinden es ja sogar regelmäßig als Affront, wenn jemand diese Annahme infrage stellt.
 
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YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #107
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