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Ehe - ein gescheitertes Konzept?

Ehe - Teil eines erfüllten Lebens oder ältester Irrtum der Menschheit?

  • Doch, das funktioniert schon - wenn man ehrlich und aufrecht BLEIBT

    Stimmen: 29 93,5%
  • Man muss flunkern - die Fassade ist das Thema. Werd unglücklich und steh dazu

    Stimmen: 2 6,5%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    31
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebes Forum,

Ich bin jetzt 39 und um mich herum sind beinahe alle verheiratet und bekommen Kinder. Während die Kinder natürlich süss sind, und sehr inspirierend, bin ich -gelinde gesagt- entsetzt, wie Ehen ablaufen, Eheleute miteinander umgehen, was sich da abspielt.

Ich war immer von Haus aus NICHT der Ansicht, dass lebenslange Monogamie nicht nur sehr schwierig ist, sondern gegen die menschliche Natur ist. Ferner war ich immer der Ansicht: in einer Ehe ist das doch das Schatzi, der Liebling, die Liebe!! Wie da miteinander umgegangen wird, was man sich da (ich rede von Worten) an den Kopf wirft, da werden "Besitzansprüche" ausgefochten (einen Menschen kann man nicht BESITZEN), da herrscht ein Ton, da kommen Menschen zusammen, wo man schon als aussenstehender merkt, dass das doch gar nicht passen kann....

Ich bin da ein wenig ratlos....

Ich kann mir schon vorstellen, zu heiraten, aber alles unter dem Begriff: HARMONIE. Sonst macht das ja absolut keinen Sinn.Oder?

Sehe ich das zu romantisch? Sehe ich das zu ideel? Ist die Ehe nun mal nicht immer rosig, ist sie ein Kampf?

Und warum werden die Menschen so ekelhaft? So arrogant? So falsch?

Da frag ich mich oft: warum WARUM heiraten Menschen dann???? Was ist der SINN?? Ok, wenns um die Villa und Aktien geht, ist ok, nur steht dazu. Aber wenns nicht um das geht, warum dann? und warum geht man sich gegenseitig ständig im vorwurfsvollen Ton am Arsch??

Ich bin mal neugierig, wie ihr das so seht, welche Eindrücke und Erfahrungen ihr habt. Vielleicht sehe ich das alles ein bisschen zu negativ gefiltert oder so....
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Nun, es gibt 1001 Gründe um zu Heiraten und es gibt 1001 Formen, wie man zusammen leben kann.
OB man dazu verheiratet ist oder einfach in einer Partnerschaft lebt, spielt keine Rolle.
Das ist meine bescheidene Meinung. Die Ehe ist nur ein Rechtsvertrag, der ganz viele kleine Dinge regelt, wenn etwas passiert..... welchen Wert Du diesem Vertrag beimisst und wieviel Geld Du für Deine Hochzeit ausgibst, darf jeder selber entscheiden.

Und ja, ich gehe mit Dir einig, so viele Paare leben (meiner Meinung nach) in einer Beziehung, die ich so nicht 10 Minuten leben möchte, aber das muss jeder für sich selber entscheiden, wie und was er will.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Naja, in einer langen Beziehung (egal ob jetzt Ehe) kann ja nicht immer alles Sonnenschein sein. Du bist nicht perfekt, dein/e Partner*in ist nicht perfekt, das Leben kann stressig sein oder Schicksalsschläge bereithalten...

Dann darf man auch nicht vergessen, dass Kinder selbst für eine liebevolle, starke Beziehung eine zusätzliche Belastung darstellen. In einer Beziehung mit bestehenden Konflikten oder Kommunikationsschwierigkeiten erst recht. Gerade die ersten Jahre mit vielen durchwachten Nächte, insgesamt weniger Zeit für sich als Paar...

Wir sind also alle nur menschlich und da kommen unter Belastungen des Alltags auch Disharmonien oder ausgewachsene Krisen vor. Beständige Harmonie ist schlichtweg unrealistisch.
Und natürlich gibt es auch genug Menschen, die eigentlich nicht gut zusammen passen, sich auseinander entwickeln, oder keine respektvolle Kommunikation beherrschen (wollen).

Vielleicht möchten diese Menschen aber ungern allein sein, möchten Familien gründen, ...die Gründe können vielseitig sein. Es gibt genügend Beziehungen in meinem Umfeld, auf die ich auch keine Lust hätte. Aber wenn dann mal die biologische Uhr tickt oder jemand denkt, als Single sei man nur ein halber Mensch, werden schneller faule Kompromisse geschlossen. Du kannst für dich nur versuchen, das nicht zu tun und in einer eventuellen Beziehung eine gute Kommunikation aufrechtzuerhalten.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Also ich hab meine Frau vor über 10 Jahre geheiratet, weil ich sie geliebt habe (und das noch immer tue) und weil ich mit ihr gemeinsam alt werden möchte und mein Leben verbringen möchte.
Mir bzw uns ist klar, dass man sich als Mensch im Laufe der Zeit verändert, sich die Beziehung dadurch auch verändert und man sich immer neu ineinander verlieben muss, damit so etwas weiterhin funktioniert. Wer meint, dass eine lebenslange Ehe unter den gleichen Voraussetzungen wie zur Heirat ein Leben lang funktioniert, der irrt gewaltig.
Sicher, uns ist klar dass es auch andere Frauen und Männer auf der Welt gibt und sexuelle Treue ist z.B. meiner Frau wichtiger als mir - aber es ist mir nicht so wichtig als dass ich sie dadurch verlieren möchte. Solange Liebe da ist, kein Problem.

Ich kenne auch andere Paare, die haben geheiratet weil sie halt lange zusammen waren und wohl nichts besseres mehr kam. Die haben die Ehe eher dafür benutzt, um wieder einen Meilenstein im Leben zu haben, dann kam das Haus, dann die Kinder - und dann haben sie festgestellt dass sie eigentlich gar nicht zusammen alt werden wollen und haben sich getrennt. Doof ist dann halt, wenn die Erkenntnis nur auf einer Seite kommt. Dann wird sowas eklig.
Ich kenne auch Männer in meinem Alter, die sprechen von "meine Alte" und wie sie sie wieder bescheißen. So als wäre es das normalste auf der Welt.
Würde ich so über meine Frau denken oder sprechen, wäre ich nicht mehr mit ihr zusammen. Aber gut - das ist meine Ansicht, soll jeder so Leben wie er will, da erlaube ich mir keine Bewertung.

Im Nachhinein würde ich jedoch nicht mehr heiraten sondern nur noch eine Lebenspartnerschaft eintragen lassen. Die Partnerschaft trägt man im Herzen und weder an einem Finger in Form eines Ringes, noch auf einem Stück Papier oder muss sie vor einem Pfarrer beschwören. Ich hab mir auch schon überlegt, meine Frau noch einmal zu heiraten, ihr noch einmal zu versprechen dass ich mein Leben mit ihr verbringen möchte. Nur mit den Menschen herum die uns wichtig sind, weder in einem Amtsbüro noch in einem Gotteshaus.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #5
Ich mache teilweise (allerdings nicht Inder breiten Masse) ähnliche Beobachtungen. Häufig frage ich mich aber auch einfach, was die Paare sich überhaupt zu sagen haben, wo Gemeinsamkeiten sind und wie sich es miteinander aushalten.
Das beobachte ich aber bei Verheirateten wie unverheirateten Paaren.
Weshalb dennoch geheiratet wird? Keinen Schimmer. Am Ende ist die Ehe aber doch „nur“ ein Vertrag. Jedenfalls für Ungläubige wie mich.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Warum beziehst Du das nur auf die Ehe?
Was unterscheidet sich für Dich von langjährigen Partnern ohne Trauschein?

Für mich macht das keinen Unterschied, fürs Gefühl hätten wir wirklich nicht heiraten müssen, das war im Grunde eine Formalie, die nichts zwischen uns verändert hat, das wichtige Ja zu unserer Bindung war lange vorher da.
Wir hätten es eigentlich sogar romantischer gefunden nicht zu heiraten.

Ganz unabhängig vom Trauschein erlebe ich in meinem Umfeld beides, sehr glückliche Beziehungen und unglückliche, bei denen ich wirklich nicht verstehe, warum diese weitergeführt werden.
Und insgesamt glückliche Beziehungen, die auch mal Krisen durchlaufen, insbesondere in stressigen Phasen wie Kleinkindzeiten, Hausbau o.ä.

Wenn Du von einer Beziehung rund um die Uhr, tagein, tagaus absolute Harmonie erwartest, dann ist das in der Tat ziemlich unrealistisch.

Wo Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Bedürfnissen aufeinandertreffen, sind Konflikte etwas ganz normales, manchmal sogar notwendiges.

Ich würde meine Beziehung als sehr, sehr glücklich und erfüllt und auch sehr harmonisch beschreiben.
Und doch fliegen bei uns manchmal die Fetzen.
Der Punkt ist aber, dass wir uns immer respektieren und lieben, auch wenn es gerade so aussieht, als würden wir uns gleich an die Gurgel gehen.

Ist für mich die Frage, was Du da bei anderen Paaren siehst?
Sind die wirklich alle unglücklich oder streiten die nur mal oder haben auch mal schwere Phasen, die die Beziehung gar nicht in Frage stellen?

Ich sehe es jedenfalls in meinem Umfeld nicht so negativ, warum glaubst Du, tritt das in Deinem so gehäuft auf?
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich kann mir schon vorstellen, zu heiraten, aber alles unter dem Begriff: HARMONIE. Sonst macht das ja absolut keinen Sinn.Oder?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, meinen Partner zu heiraten und umgekehrt ist es genauso. Ich finde den Gedanken schön, einen gemeinsamen Namen zu haben und auch nach außen hin für alle sichtbar zusammenzugehören. Wir wollen unser restliches Leben miteinander verbringen und für den Fall, dass es doch nicht gut geht, kann man noch immer einen entsprechenden Vertrag aufsetzen.

Es geht da nicht nur, aber auch um Absicherung. Klar, in der Regel ist das für die Frau wichtiger als für den Mann, aber auch umgekehrt macht das Sinn.

Ich kenne auch Männer in meinem Alter, die sprechen von "meine Alte" und wie sie sie wieder bescheißen. So als wäre es das normalste auf der Welt.

Bei "meine Alte" kommt mir (zumindest mental) das große Kotzen.

Ich bin ähnlich wie du gestrickt, showrunner , was körperliche Treue betrifft. Ich kann mir vorstellen, dass, wenn entsprechende Wünsche bei meinem Partner aufkommen, ich nicht komplett gegen eine eventuelle Öffnung in gewisse Richtungen wäre. Er sieht das im Moment etwas enger als ich, aber damit habe ich kein Problem. So wie du bin ich lieber monogam als meine Beziehung zu gefährden.
 
K
Benutzer166918  (35) Meistens hier zu finden
  • #8
Och, in meiner (sehr glücklichen) Ehe fliegen durchaus die Fetzen. Wir sind beide temperamentvoll, wenig diplomatisch und haben unsere Eigenheiten. Monogamie steht für uns nicht im Vordergrund, auch wenn wir zumeist monogam leben. Mit Besitzansprüchen haben wir's auch nicht so, dafür punkten wir nicht unbedingt mit unserer Streitkultur. Respektvoll bleibt es zwar zumeist, aber es wird ziemlich laut (ohne, dass einer von uns die Partnerschaft bedroht sieht oder schwerwiegende Zweifel bekommt. Dafür haben wir zu Beginn genügend Grundsteine ausgefochten, das Fundament wackelt nie.).

Harmonie ist mir nicht so wichtig. Vertrauen, Teamwork, Zuneigung, (nahezu) bedingungsloser Rückhalt etc. zählen für mich deutlich mehr. Ich bin kein Freund langer Verhandlungen. Die meisten unserer Streitigkeiten könnte man auch ruhig am Küchentisch klären und käme zu einem ähnlichen Ergebnis, das entspricht nur einfach nicht unserer Art. Solange keiner darunter leidet und die Nachbarn noch mit uns reden, passt das für uns... Für mich macht die Ehe also absolut ohne ausgeprägtes Harmoniebedürfnis Sinn. Bin mir aber sicher, dass andere Menschen das ganz anders beurteilen und niemals mit uns tauschen wollen würde. Falsch oder arrogant gehen wir übrigens nie miteinander um. Dafür achte ich meinen Kerl einfach viel zu sehr und es ist allgemein nicht meine Art, mich zu verstellen oder andere Menschen von oben herab zu beurteilen. So sehe ich mich generell nicht. Hat für mich aber nix mit deinem Harmoniegedanken zu tun.

Geheiratet haben wir nach mehr als 6 Jahren Beziehung (glaube ich) letztendlich übrigens wegen der Steuer. Kerl wollte das ohnehin, ich konnte die mehr als 400 € pro Monat nicht länger den Bach runterfließen sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #9
Ich bin ähnlich wie du gestrickt, showrunner , was körperliche Treue betrifft. Ich kann mir vorstellen, dass, wenn entsprechende Wünsche bei meinem Partner aufkommen, ich nicht komplett gegen eine eventuelle Öffnung in gewisse Richtungen wäre. Er sieht das im Moment etwas enger als ich, aber damit habe ich kein Problem. So wie du bin ich lieber monogam als meine Beziehung zu gefährden.
Eben. Es gibt kein Schwarz/Weiß, kein eindeutiges richtig und falsch. Es gibt Graustufen (oder besser: viele bunte Farben). Meine Erfahrung ist die: je älter man ist, desto weniger Kompromisse ist man bereit, in einer Beziehung einzugehen und desto schwieriger wird überhaupt die Partnersuche. Während wenn man jünger zusammenkommt, kann man sich gemeinsam entwickeln (oder eben auseinanderentwickeln).
Der Themenersteller ist ja nicht mehr der jüngste und hat schon Lebenserfahrung und auch sehr konkrete Vorstellungen, da braucht er schon einen Partner der 100% zu seinen Vorstellungen passt.

Aber ob die Ehe ein Kampf ist? Klar, es ist nie 100% Harmonie, es gibt immer Reibungspunkte, Meinungsverschiedenheiten, verschiedene Ansichten zu Erziehung etc. Aber Kampf? Nee. Würde ich so nicht bezeichnen.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Wir sind seit vier Jahren verheiratet und seit fünf Jahren zusammen. Bei uns würden sich wohl viele an den Kopf greifen (und tun es auch) aber für uns passt es :grin:

Man sollte nicht die eigenen Maßstäbe bei fremden Beziehungen ansetzen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Stimmt, froschteich froschteich , Beziehungen sind genauso unterschiedlich wie die Menschen.

Und man sieht ja auch immer nur einen Ausschnitt.

Meine Schwägerin und ihr Mann zicken und streiten ständig miteinander, teilweise so heftig und für meine Ohren bösartig, dass ich bei einem solchen Ding schon meine Koffer packen würde.
Bei einem Gespräch mit ihm nach so einem Streit wurde mir klar, dass die beiden kein bißchen unglücklich damit sind, die lieben sich sehr und sind einfach so.

Meine Eltern wirken nach außen absolut harmonisch, ein Traumpaar.
In Wahrheit sind die beiden in ihrem selbstgestrickten Albtraum gefangen, die machen sich das Leben gegenseitig zur Hölle und sind seit Jahrzehnten todunglücklich.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #12
Nun, es gibt 1001 Gründe um zu Heiraten und es gibt 1001 Formen, wie man zusammen leben kann.
OB man dazu verheiratet ist oder einfach in einer Partnerschaft lebt, spielt keine Rolle.
Das ist meine bescheidene Meinung. Die Ehe ist nur ein Rechtsvertrag, der ganz viele kleine Dinge regelt, wenn etwas passiert..... welchen Wert Du diesem Vertrag beimisst und wieviel Geld Du für Deine Hochzeit ausgibst, darf jeder selber entscheiden.

Und ja, ich gehe mit Dir einig, so viele Paare leben (meiner Meinung nach) in einer Beziehung, die ich so nicht 10 Minuten leben möchte, aber das muss jeder für sich selber entscheiden, wie und was er will.
Genau das war mein erster Gedanke!

Mit Ehe hat deine Frage, meiner Meinung nach, gar nichts zu tun.
Es bleibt also eine andere Frage, die im Raum steht: "Warum bleiben so viele Menschen in unglücklichen Beziehungen (auch nicht-monogame können sehr unglücklich sein!).
Die Antwort auf diese Frage ist aber sehr sehr kompliziert bzw. es gibt viele verschiedene Situationen und damit auch Antworten auf diese Frage.
 
Frau Antje
Benutzer166598  Öfter im Forum
  • #13
Für mich ist da sehr wohl ein Unterschied zu einer Partnerschaft ohne Papier bzw. zur eingetragenen Partnerschaft.
Für mich ist es nochmal das Versprechen vor allen Lieben und Verwandten, zueinander zu stehen und das Schiff gemeinsam in die füreinander richtige Richtung zu manövrieren. Man ist auch gesetzlich miteinander verbunden und überlegt es sich evt. Noch ein zweites Mal bevor mal die Ehe scheiden lässt.
Harmonie gehört dazu, ist aber für jeden etwas anderes.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #14
Für mich ist da sehr wohl ein Unterschied zu einer Partnerschaft ohne Papier bzw. zur eingetragenen Partnerschaft.
Für mich ist es nochmal das Versprechen vor allen Lieben und Verwandten, zueinander zu stehen und das Schiff gemeinsam in die füreinander richtige Richtung zu manövrieren. Man ist auch gesetzlich miteinander verbunden und überlegt es sich evt. Noch ein zweites Mal bevor mal die Ehe scheiden lässt.
Harmonie gehört dazu, ist aber für jeden etwas anderes.
Das bedeutet, dass es ein gesellschaftlicher Vertrag wie auch ein rechtlicher Vertrag ist...das ändert aber noch immer ichts an der Beziehung selbst. Man ist danach nicht irgendwie "verbundener"..jedenfalls nicht emotional.
Es war danach nicht anders als davor...nur mit schönen und romantischen Erinnerungen...
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Für mich ist da sehr wohl ein Unterschied zu einer Partnerschaft ohne Papier bzw. zur eingetragenen Partnerschaft.

Da sind die Leute eben unterschiedlich und auch, wenn ich das für mich so gar nicht nachvollziehen kann, finde ich es schön, wenn zwei Menschen das für sich übereinstimmend so empfinden. Anders ist genauso schön, wenn man sich einig ist.

Blöd wird es, wenn man meint, die eigenen Überzeugungen müssten auch für andere gelten.

Mir macht es Spaß, solchen Leuten zu sagen, dass ich nur des Geldes wegen geheiratet hab, die entsetzten Gesichter sind herrlich :grin:

Für uns spielen andere keine Rolle, deswegen müssen wir uns vor denen auch nix versprechen, haben wir eh nicht, wir hatten eine ganz nüchterne Zeremonie.
Das Versprechen gab es lange vorher, nur zwischen uns.

Gesetzlich verbunden ändert für uns auch nix, ich denke, wenn ich an dem Punkt wäre, wo das mich hält, ist die Beziehung eh vorbei.
Und andere Dinge binden mich viel enger (mal von Liebe, Verantwortung und anderen Emotionen abgesehen) gemeinsame Kinder z.B. oder das gemeinsame Zuhause mit seinem materiellen und ideellen Wert.

Trotzdem finde ich romantische Hochzeiten immer wieder schön und freue mich, wenn zwei Menschen sich glücklich verbinden, wie auch immer.
Und käme nicht im Traum darauf, denen zu erzählen, dass das Quatsch ist.
 
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reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #57
Ich finds tatsächlich extrem schwierig, die Bedeutung einer Hochzeit/Ehe für mich zu definieren. Religion fällt raus, Steuervorteile auch, vor zig Menschen meine Liebe zelebrieren und sich romantische Dinge sagen finde ich strange, eine Hochzeit zu zweit auch (weil warum, sich sagen dass man sich liebt kann man ja auch ohne Standesamt). Ich habe auch nicht das Bedürfnis, jemanden als meinen Ehemann zu sehen. Da bleibt dann gar nicht mehr so viel übrig, außer vielleicht einer coolen Party und besseren rechtlichen Bedingungen.

In diesem Sinne könnte man sagen, dass das Konzept gescheitert ist – mir ist es zumindest nicht mehr klar.
Ist das nicht der eigentliche Sinn (Mal abgesehen vom Finanziellen und Rechtlichen, und vor längerer Zeit auch gesellschaftlich/politischen Ehen)?
Und was daran kann ein gescheitertes Konzept sein? Das ist doch schlicht eine persönliche Entscheidung auf Gefühlebene.
Liebe als der eigentliche Sinn der Ehe?
Ist die Frage was du mit „eigentlich“ meinst, aber der ursprüngliche Sinn der Ehe ist das wohl ziemlich sicher nicht. Das Wort „Ehe“ kommt ja auch nicht etwa von „Liebe“, sondern von „Gesetz“.
Wenn überhaupt, ist das die heutige aber geschichtlich noch sehr junge Interpretation der Ehe.

Interessant finde ich diesen Teil aus Wikipedia:
„Die Eheschließung war vermutlich vorrangig ein Friedens- und Bündnisvertrag zwischen Sippen und – mittels oft komplizierter Exogamie- und Endogamieregeln – ein Bindeglied zwischen Abstammungsgruppen (Lineages), Clans oder Phratrien. Sie galt seit der Antike auch als eine Vorbedingung für den Beginn einer Familie, die als Baustein einer Gemeinschaft und der Gesellschaft angesehen wurde.“
 
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Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #64
vorweisen kannst, auch wenn Du verheiratet bist!
Das ist natürlich auch richtig.
Ne Patientenverfügung ist immer nötig.
Egal ob mit Ehe oder ohne.
Aber es macht die ganze Organisation einfacher.
 
T
Benutzer145807  Meistens hier zu finden
  • #65
Also nimmt man ein altes, ursprünglich eher unromantisches Konzept und lädt das mit einer neuen, romantischen Interpretation auf?
Früher war es in Europa, zumindest in Frankreich:zwinker:, auch angesehen korpulent zu sein. Dinge ändern sich.
Das macht es für mich glaube ich schwierig, das auch so zu empfinden.
Deswegen ist das ganze ja individuell. Und es macht von daher auch keinen Sinn, von einem gescheitertem Konzept zu sprechen.
 
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #66
Ne Patientenverfügung ist immer nötig.
Und eine Vorsorgevollmacht, sonst kannst Du Deine Frau, sofern ihr z.B. woanders etwas zustößt, nicht einmal in ein Krankenhaus in Deiner Nähe verlegen lassen oder über Abschaltung von Maschinen, gewisse Operationen, etc. entscheiden (wichtig hierbei ist auch, daß, wenn mehrere Bevollmächtigte benannt sind, einer benannt ist, der das ausschlaggebende Wort hat, z.B. Ehepartner oder Eltern- / Geschwisterteil, da sonst keine zu entscheidende Maßnahme getroffen wird, solange sich nicht alle Bevollmächtigten einig sind, was sich unter Umständen schwierig gestalten kann)!
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • #67
Kann mir das mit den steuerlichen Vorteilen nochmal schnell jemand erklären: Wenn beide in etwa gleich viel verdienen, hat es dann überhaupt Vorteile?
Wie ja bereits geklärt: Wenn beider Partner gleich viel verdienen bringt eine Ehe keine steuerlichen Vorteile.
Eine andere Steuerklasse schonmal gar nicht.

Ich glaube, genau diese Einstellung ist das Problem dabei, Liebe als Grund für Ehe zu verstehen. Liebe ist total instabil und nichts, was man einander wirklich versprechen kann. Wenn die Liebe weg ist, dann scheidet man sich eben? Für mich ergibt das irgendwie keinen Sinn. Dann kann man sich das doch gleich sparen, und den ganzen rechtlichen Anhang auch.
Für mich war die Liebe der einzige hinreichende Grund eine Ehe einzugehen bzw. auch eingehen zu wollen.
Alles andere ist Nice to Have, wäre für mich aber kein ausreichender Grund gewesen zu heiraten.
Und ich finde sehr wohl dass man Liebe versprechen kann, wer den richtigen Partner hat für den stellt sich die Frage was wäre wenn die Liebe weg ist gar nicht erst.
Für mich käme eine Scheidung niemals in Betracht, die Ehe wird vor Gott geschlossen und ist unauflöslich.
Daher denke ich auch dass ich auch in Zukunft kein zweites mal Heiraten oder eine Beziehung eingehen werde; ich habe mich bereits einmal für eine Partnerin entschieden und dieser Bund bleibt auf immer.

Doch, natürlich, was denn sonst?
Genau das was was Edelweiss Edelweiss geschschrieben hat.

Jep, 2x. Nein :smile:

Ob Steuerklasse 4/4 ohne Faktor (Normalfall), 4/4 mit Faktor oder 3/5 - die zu zahlende Steuer wird in allen Fällen nach Splittingtarif berechnet und ist immer gleich.
Ein Unterschied im monatlichen Netto ergibt sich allein aus unterschiedlichen Freibeträgen, und delbst das erkauft man sich ggf. mit einer Nachzahlung
 
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #68
Danke schon mal für die verschiedenen Standpunkte, ich finde das spannend. Ich bin nämlich auch etwas, naja wie soll ich sagen, "milieugeschädigt":

Ein naher Verwandter von mir war mit seiner Freundin (jetzt Frau) ca. 1,5 Jahren zusammen, als sie im Freundeskreis begann rumzuerzählen, sie würde bald geheiratet werden. Mein naher Verwandter und andere Verwandte bekamen das auch zu Ohren, keiner wusste was :grin:.

Gut, irgendwann wars dann soweit, der nahe Verwandte fragte mich daraufhin, ob ich Trauzeuge sein wolle :ratlos:Auch wenn ich sie ok fand, ging mir alles ein bisschen zu schnell....als ich zögerte, sagte er "jetzt sag einfach ja":what: also machte ich es.

Nach der Hochzeit änderte sich ihr Tonfall in, sagen wir, in jenen einer "altpreussischen Marketenderin und Feldköchin". Und zwar zu jeder Tages und Nachtzeit. Es schallen die Befehle in alle Richtungen, alle werden eingeteilt mit Spezialaufträgen, allen voran mein naher Verwandter. Sie sagte mal zu mir, ihr grösster Traum wäre ein Haus voller Bediensteter.:kopfwand:

Auch wenn nicht ich der bin, der mit ihr verheiratet ist: ich finde das so dermassen zum Kotzen. Alles. Der Tonfall, der Umgang, das Miteinander. Und diese Schema wiederholt sich doch öfters.

Oder mein bester Freund fragt seinen Bruder :"Und? Bist Du glücklich mit X?" Er drauf " Wenn sie glücklich ist, dann bin ich es auch."

Vielleicht bin ich sensibel, vielleicht bin ich zu sensibel. Aber ich finde darin überhaupt nichts liebenswertes, erstrebenswertes, einfach keine Liebe....auch dass man sich fetzt und trotzdem liebt...das finde ich irgendwie verstörend. Meine Partnerin ist meine Partnerin und nicht mein Klo.

Naja, Religion ist für mich keine Massgabe, unter Ehe vor Gott kann ich mir nichts vorstellen, was soll das bedeuten? Für mich sind die Tiere das Vorbild. Da gibt es schon lebenslange Ehen, mir fällt da ein Albatros, die Schwäne glaube ich auch.....aber der Rest: jedes Jahr im Frühling jeder mit jedem, gut die Männchen prügeln sich ein bisschen, und dann geht wieder jeder seiner Wege.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #69
Wie ist es denn in Deiner Beziehung, C columbus ?

Nie Meinungsverschiedenheiten, immer vollkommene Harmonie? Seht ihr das beide so?
Und glaubst Du, das wird immer so bleiben?
Soll es geben, ich halte es aber für sehr, sehr selten und für mich auch gar nicht erstrebenswert.
Zu streiten hat nichts damit zu tun, dass der andere „Dein Klo“ wäre.
Streit ist normal, völlig menschlich, oft ziemlich gesund für die Menschen und die Beziehung und einfach der Tatsache geschuldet, dass Menschen emotionale Wesen sind.
Streit heißt auch nicht, den anderen respektlos zu behandeln und zu verletzen.
Lieben heißt auch, dem anderen seine Emotionen zeigen zu dürfen, die schönen, aber auch Wut, Enttäuschung, Überforderung..
Und, den anderen mit seinen Emotionen und seinem Wesen anzunehmen.

Du schriebst ja im anderen Thread, dass Du kaum Beziehungserfahrung hast.
Ich fürchte, die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Vorstellung von der streitlosen Beziehung sich dauerhaft erfüllt, ist ziemlich gering.
Wenn es trotzdem funktionieren soll, könnte da eine Menge Beziehungs- und Kommunikationsarbeit auf euch zukommen.


Wichtig ist ja nur, dass die Beteiligten miteinander glücklich sind und das sind viele Paare, die auch streiten.
Das ist sogar der Normalfall, alles andere ist ein wenig naiv.

Und wer nicht glücklich ist, kann eine Beziehung beenden, auch eine mit Trauschein.

Streitest Du auch nie mit anderen Menschen, die Du gerne hast?
Und wenn nicht, glaubst Du, das liegt daran, dass Du immer mit allen einer Meinung bist?


Und wenn ihr schon einige Jahre zusammen seid, alles stimmt- glaubst Du wirklich, dass eine Unterschrift eine lange, glückliche Beziehung plötzlich verändert?

Oder weist Dein Vergleich mit dem Tierreich darauf hin, dass Du langjährige Beziehungen generell für falsch hältst?

Das fände ich schade, wenn man sich wegen der Utopie der rosaroten, zuckergussgetränkten, immerwährenden Harmonie die Chance auf eine ganz normale Beziehung verbaut, die so innig und wunderschön sein kann.

Kennst Du echt keine Paare, die sich streiten und glücklich sind?
Wäre schon seltsam und ich würde, wenn Dir Beispiele so wichtig sind, mal den Beobachtungsradius erhöhen oder überlegen, ob Du vielleicht sehr selektiv wahrnimmst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #70
die Ehe wird vor Gott geschlossen und ist unauflöslich.
Genau darüber habe ich mit dem Pastor, der uns getraut und die Trauerrede bei der Beisetzung meiner Frau gehalten hat, gesprochen, als ich nach ihrem Tod irgendwann jemand neues kennenlernte. Ich sagte ihm, daß es sich zwar gut, irgendwie aber auch wie ein Betrug an meiner Frau anfühle, woraufhin er mir versicherte, daß ich mir diesbezüglich keine Gedanken machen müsse, da die Ehe mit dem Tod ende und meine Frau sicher auch gewollt hätte, daß ich wieder glücklich bin, womit er Recht hat.

Bei uns war es ja, im Gegensatz zu Deiner Situation, bereits länger absehbar, daß sie früher oder später gehen würde, aber auch lange vorher habe ich zu ihr bereits gesagt, daß mir ja auch etwas passieren könnte und daß ich mir in diesem Fall wünschen würde, daß sie jemand neues finden würde, der ihr gut tut und sie wieder glücklich macht, da ich ja dann nicht mehr für sie da sein könne, mir aber nichts sehnlicher wünschen würde, als daß sie wieder glücklich wird und eben nicht für den Rest ihres Lebens traurig ist, denn wer wirklich liebt, der wünscht sich nicht für sich, sondern für den geliebten Menschen das Beste!

Auch wenn der klassische Passus bei Trauungen, heute vielleicht aufgrund der sich veränderten Lebensumstände nicht mehr zeitgemäß sein mag, so endete das Eheversprechen in der Kirche früher ja auch mit: "Willst Du... bis daß der Tod Euch scheidet, so antwiorte... !"

Meines Wissens darfst Du selbst in der katholischen Kirche, die normalerweise nur ein einziges mal kirchlich heiraten erlaubt, erneut kirchlich heiraten, wenn Du Deine(n) Ehepartner(in) durch den Tod verloren hast (vielleicht kann hier diesbezüglich jemand katholischen Glaubens etwas mehr Licht ins Dunkel bringen).
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #71
Kann mir das mit den steuerlichen Vorteilen nochmal schnell jemand erklären: Wenn beide in etwa gleich viel verdienen, hat es dann überhaupt Vorteile? Ich würde natürlich nicht freiwillig in eine (noch) schlechtere Klasse als 1 wechseln, damit mein Freund mehr raus hat. Wäre ja schön blöd von mir. Hätte eine Ehe also überhaupt finanzielle Vorteile für uns?

Das ist alles recht kompliziert und undurchschaubar, ich versuche mal, es zu erklären: Über 12 Monate betrachtet hat die Steuerklasse überhaupt keinen Vorteil, also ob Ihr Euch als Ehepaar 4/4 oder 3/5 veranlagen lasst. Das wird über den Lohnsteuerjahresausgleich wieder ausgeglichen, Ihr habt bei 3/5 zwar im Zweifel ein höheres Monatseinkommen, aber dafür weniger Rückzahlung bzw. sogar eine Nachzahlung beim Lohnsteuerjahresausgleich. Klar: am Ende des Monats kommt bei 3/5 mehr Geld aufs Konto, aber die Differenz wird entweder im nächsten Jahr weniger nachgezahlt bzw. teilweise sogar wieder abgeholt.

Euer Gesamtgehalt wird aber anders versteuert, je nachdem, ob Ihre verheiratet seid, oder nicht. Ihr zahlt also als Ehepaar mit hoher Wahrscheinlichkeit eine niedrigere Jahresgeamtsteuer. Je unterschiedlicher Eure Einkommen sind, desto mehr profitiert Ihr finanziell von der Ehe. Schau mal hier:

Grundtabelle und Splittingtabelle - Werte für 2019

Die Seite zeigt in der zweiten Tabelle die Jahressteuer ür ein fiktives gemeinsames Einkommen von 60.000 Euro. Wenn Ihr verheiratet und zusammen veranlagt seid, zahlt Ihr im Jahr immer 10.550 € Steuern, egal, wer von Euch wie viel verdient. Wenn jeder von Euch 30.000 € verdient, kommt Ihr auch unverheiratet bzw. einzeln veranlagt auf diese 10.550 €, jeder zahlt 5.275 €. Wenn einer 40.000, einer 20.000 verdient ist der Unterschied noch recht gering, da zahlt Ihr einzeln veranlagt / unverheiratet 10.983 €, steht Euch also verheiratet im Jahr 433 € besser. Bei 50/10 sind es schon 1.868 € Unterschied, wenn nur einer berufstätig ist und der andere nicht arbeitet, also 60/0, profitiert Ihr richtig: 5.869 €.

Daran sieht man, dass das alles noch aus der klassischen Denkweise des Einverdienermodells kommt. Da wollte der Gesetzgeber Familien stärken. Heute halte ich das Prinzip gerade für DINKs für total überholt, auch wenn ich persönlich davon profitiere.

Ob's jetzt weniger verworren ist? Ich weiß nicht... Aber um auf Deine Eingangsfrage neben dem Erklären zurück zu kommen: wenn Ihr mehr oder weniger gleich verdient, hat die Ehe keine steuerlichen Vorteile.

Edit: ich hab noch mal tiefer geforscht, weil es mich gerade selbst interessierte: je mehr Ihr gemeinsam verdient, desto weniger macht der Splitting-Unterschied aus. Will sagen: wenn Ihr "Vielverdiener" sein oder werden solltet, spielt es irgendwann kaum noch eine Rolle, auch wenn Ihr recht stark unterschiedlich verdient. Aber einer voll, der andere nix, da lohnt es sich das Heiraten auch noch in den sechsstelligen Bereichen :whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #72
Für mich würde eine Heirat nicht wirklich im Raum stehen...

Zumindest nicht auf Platz 1-5... Mir sind andere Sachen in einer Beziehung wichtiger.

Aber ich möchte auch nicht wissen wie es bei vielen hinter verschlossenen Türen zugeht.

Und ich bin immer noch der Meinung: Nichts ist für die Ewigkeit...
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #73
Nun nochmal nach dem OT-Ausflug ins Steuerrecht zurück zum Thema: ich glaube nicht, dass die Ehe ein gescheitertes Konzept ist. Sie ist aber auch ganz sicher nicht das (einzig) wahre Konzept. Das muss, und das kann hoffentlich im 21. Jahrhundert fast jeder in unserer freiheitlich geprägten Gesellschaft jeder für sich entscheiden.

Wir wollten nie heiraten und haben jahrelang ohne Trauschein glücklich zusammen gelebt. Aber irgendwann kam der Tag, an dem ich das Gefühl hatte, mit dieser Frau gemeinsam ALT werden zu wollen und vor allem zu können. Und dann haben wir es doch getan. Für mich hat unsere Beziehung seitdem noch etwas verbindlicheres. Ist es noch mehr wert, auch mal schlechtere Zeiten, die natürlich auch mal dazu gehören, gemeinsam durchzustehen. Ich nehme das, was Mr. L* Mr. L* weiter oben geschrieben hat, recht ernst:

"Willst Du... bis daß der Tod Euch scheidet, so antwiorte... !"

aber ich schreibe auch das "Willst Du" fett. Ja, ich will. Aber da steht nicht "Wirst Du". Es kann passieren, dass es nicht mehr geht. Und dann sind wir heute glücklicherweise so frei, die Ehe wieder aufzulösen. Aber da ich will, werde ich vorher kämpfen und nicht beim erstbesten Störfeuer die Flinte ins Korn zu werfen. Nicht, wenn sie mal ein halbes Jahr schlechte Laune hat, nicht, wenn ich mich in die scharfe Maus aus der IT-Abteilung vergucken sollte. Na klar, auch das Kämpfen geht ohne Trauschein. Aber wir haben uns das vor einer Menge Zeugen versprochen. Und auch wenn ich nicht gläubig bin, in der Kirche vor einer irgendwie abstrakten, höheren Instanz.

Ich würde wieder heiraten. Und noch viel besser: ich würde meine Frau wieder heiraten :smile:
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #74
Nun nochmal nach dem OT-Ausflug ins Steuerrecht zurück zum Thema: ich glaube nicht, dass die Ehe ein gescheitertes Konzept ist. Sie ist aber auch ganz sicher nicht das (einzig) wahre Konzept. Das muss, und das kann hoffentlich im 21. Jahrhundert fast jeder in unserer freiheitlich geprägten Gesellschaft jeder für sich entscheiden.

Wir wollten nie heiraten und haben jahrelang ohne Trauschein glücklich zusammen gelebt. Aber irgendwann kam der Tag, an dem ich das Gefühl hatte, mit dieser Frau gemeinsam ALT werden zu wollen und vor allem zu können. Und dann haben wir es doch getan. Für mich hat unsere Beziehung seitdem noch etwas verbindlicheres. Ist es noch mehr wert, auch mal schlechtere Zeiten, die natürlich auch mal dazu gehören, gemeinsam durchzustehen. Ich nehme das, was Mr. L* Mr. L* weiter oben geschrieben hat, recht ernst:



aber ich schreibe auch das "Willst Du" fett. Ja, ich will. Aber da steht nicht "Wirst Du". Es kann passieren, dass es nicht mehr geht. Und dann sind wir heute glücklicherweise so frei, die Ehe wieder aufzulösen. Aber da ich will, werde ich vorher kämpfen und nicht beim erstbesten Störfeuer die Flinte ins Korn zu werfen. Nicht, wenn sie mal ein halbes Jahr schlechte Laune hat, nicht, wenn ich mich in die scharfe Maus aus der IT-Abteilung vergucken sollte. Na klar, auch das Kämpfen geht ohne Trauschein. Aber wir haben uns das vor einer Menge Zeugen versprochen. Und auch wenn ich nicht gläubig bin, in der Kirche vor einer irgendwie abstrakten, höheren Instanz.

Ich würde wieder heiraten. Und noch viel besser: ich würde meine Frau wieder heiraten :smile:
Genau so sehe ich das auch.

Die Ehe ist nicht gescheitert, sie kann scheitern.
 
C
Benutzer7314  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #75
Wie ist es denn in Deiner Beziehung, C columbus ?

Nie Meinungsverschiedenheiten, immer vollkommene Harmonie? Seht ihr das beide so?
Und glaubst Du, das wird immer so bleiben?
Soll es geben, ich halte es aber für sehr, sehr selten und für mich auch gar nicht erstrebenswert.
Zu streiten hat nichts damit zu tun, dass der andere „Dein Klo“ wäre.
Streit ist normal, völlig menschlich, oft ziemlich gesund für die Menschen und die Beziehung und einfach der Tatsache geschuldet, dass Menschen emotionale Wesen sind.
Streit heißt auch nicht, den anderen respektlos zu behandeln und zu verletzen.
Lieben heißt auch, dem anderen seine Emotionen zeigen zu dürfen, die schönen, aber auch Wut, Enttäuschung, Überforderung..
Und, den anderen mit seinen Emotionen und seinem Wesen anzunehmen.

Du schriebst ja im anderen Thread, dass Du kaum Beziehungserfahrung hast.
Ich fürchte, die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Vorstellung von der streitlosen Beziehung sich dauerhaft erfüllt, ist ziemlich gering.
Wenn es trotzdem funktionieren soll, könnte da eine Menge Beziehungs- und Kommunikationsarbeit auf euch zukommen.


Wichtig ist ja nur, dass die Beteiligten miteinander glücklich sind und das sind viele Paare, die auch streiten.
Das ist sogar der Normalfall, alles andere ist ein wenig naiv.

Und wer nicht glücklich ist, kann eine Beziehung beenden, auch eine mit Trauschein.

Streitest Du auch nie mit anderen Menschen, die Du gerne hast?
Und wenn nicht, glaubst Du, das liegt daran, dass Du immer mit allen einer Meinung bist?


Und wenn ihr schon einige Jahre zusammen seid, alles stimmt- glaubst Du wirklich, dass eine Unterschrift eine lange, glückliche Beziehung plötzlich verändert?

Oder weist Dein Vergleich mit dem Tierreich darauf hin, dass Du langjährige Beziehungen generell für falsch hältst?

Das fände ich schade, wenn man sich wegen der Utopie der rosaroten, zuckergussgetränkten, immerwährenden Harmonie die Chance auf eine ganz normale Beziehung verbaut, die so innig und wunderschön sein kann.

Kennst Du echt keine Paare, die sich streiten und glücklich sind?
Wäre schon seltsam und ich würde, wenn Dir Beispiele so wichtig sind, mal den Beobachtungsradius erhöhen oder überlegen, ob Du vielleicht sehr selektiv wahrnimmst.

Also ich streite eigentlich nie mit den Menschen, die ich gern habe - Nein. Und bei Ehepaaren: nennen es wir vielleicht nicht Streit im Sinne eines Dissens. Das was ich meine ist, sich einfach gegenseitig am Arsch zu gehen. Die Laune des/der Partners/Partnerin vermiesen, ohne ersichtlichen Vorteil. Oder dass man sich einfach gehen lässt.

ja es stimmt ich habe wenig bis keine Beziehungserfahrung. Aber man diese ja machen....
 
Mr. Poldi
Benutzer2610  Meistens hier zu finden
  • #76
Off-Topic:

Meines Wissens darfst Du selbst in der katholischen Kirche, die normalerweise nur ein einziges mal kirchlich heiraten erlaubt, erneut kirchlich heiraten, wenn Du Deine(n) Ehepartner(in) durch den Tod verloren hast (vielleicht kann hier diesbezüglich jemand katholischen Glaubens etwas mehr Licht ins Dunkel bringen).
Korrekt. Das Eheband löst sich mit dem Tod des Partners auf.

Dennoch ist das für mich kein hinreichender geschweige denn ein zwingender Grund jemals wieder eine Beziehung oder gar Ehe in Betracht zu ziehen.
 
Mr. L*
Benutzer168169  Meistens hier zu finden
  • #77
Off-Topic:
Dennoch ist das für mich kein hinreichender geschweige denn ein zwingender Grund jemals wieder eine Beziehung oder gar Ehe in Betracht zu ziehen.
Wie bereits in Deinem eigenen Thread geschrieben, ist das ganz alleine Deine Entscheidung, wenn Du für den Rest Deines Lebens auf die Nähe und Geborgenheit, die eine liebende Partnerschaft mit sich bringen sollte, verzichten willst...

Zumindest gab es ja, solltest Du es Dir doch eines Tages anders überlegen, nicht nur den Segen, sondern sogar den ausdrücklichen Wunsch Deiner Frau, daß Du wieder glücklich wirst, sodaß Du dann an moralische Bedenken diesbezüglich keinen einzigen negativen Gedanken verschwenden müßtest, ganz im Gegenteil!
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #78
Für mich ist es nochmal das Versprechen vor allen Lieben und Verwandten, zueinander zu stehen und das Schiff gemeinsam in die füreinander richtige Richtung zu manövrieren
Vor den Verwandten die Ehe zu bestätigen, wäre echt der letzte Grund für eine Heirat. :grin:
 
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