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Freundin droht mit Trennung wegen religiöser Neugier?

O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey zusammen.
Folgende Situation:
Ich denke seit langer Zeit über verschiedene Religionen nach und habe einfach eine gewisse Neugier, wie dort die Welt gesehen wird.
Da ich nun wieder einen Kollegen habe der Zeuge Jehovas ist habe ich mir seine Gedanken auch mal angehört.
Der Gottesdienst dort soll sehr anders sein und er hat mich einfach mal unverbindlich dazu eingeladen.
Aus Neugier würde ich sogar hingehen, genau so wie ich mir einen buddhistischen Tempel angucken würde und so weiter.

Nun hat mir meine Partnerin eröffnet, dass ich vorher Bescheid sagen soll wenn ich zu solchen Extremisten gehen will und sie dann direkt auszieht.
Auch der Hinweis dass es einfach nur ein Besuch ist und einmalig bleibt interessiert nicht sagte sie, man wird da direkt komplett verändert.

Ich fühle mich gerade etwas, entschuldigung, verarscht.
Ich darf mich nicht mal für andere Religionen interessieren oder eine Einladung annehmen?
Ich behaupte mal, dass ich psychisch sehr sehr stabil bin und kritisch gegenüber vielen Manipulationen.
Wie gesagt, wir reden nur von einem einmaligen Besuch und das war es.
Wie steht ihr zu all dem? Wie würdet ihr reagieren?
Könnt ihr da Ängste nachvollziehen?



Gruß
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Angst hätte ich wahrscheinlich nicht, aber seltsam fände ich es schon.
Welche Religion hast du denn selbst und wie aktiv lebst du diese aus? Wenn du dir bislang aus Religion und Kirche so gut wie nichts gemacht hast, dann ist es umso merkwürdiger, dass es dich plötzlich interessiert.
Aber wenn du schon immer eine positive Meinung zum Thema Religion hattest, dann ist es was anderes.

Ich kenne selbst eine Hand voll Zeugen Jehovas und halte sie auch für nette und sozusagen normale Menschen. Aber dem "Glauben" gegenüber bin ich trotzdem sehr kritisch eingestellt. Allein schon deshalb, weil die Tochter eines ehemaligen Kollegen meines Freundes aufgrund der Verweigerung einer Bluttransfusion gestorben ist. :geknickt: Und da hört der Spaß einfach auf.

Deine Freundin hat vermutlich Angst vor einer Art "Gehirnwäsche".
 
R
Benutzer Gast
  • #3
Zunächst solltest du mal nicht Religion und Sekte verwechseln (auch wenn das, zugegebenermaßen, oft schwer fällt :tongue:).

Ich kann deine Freundin verstehen, aber natürlich kann sie dir nichts verbieten und wenn du meinst, das machen zu müssen, dann tu es. Ob sie nach einem einmaligen Besuch dort tatsächlich auszieht, wage ich doch zu bezweifeln. Du solltest dir halt im Klaren sein, dass die dich "auf ihre Seite" :zwinker: ziehen wollen und davor hat deine Freundin vermutlich Angst.

Ich frage mich aber, was ein einmaliger Besuch bringen soll, wenn du eh nicht vor hast, dort beizutreten?
 
V
Benutzer Gast
  • #4
Ginge mir auch so.
Ich mag das nicht näher begründen, weil ich dafür persönliche Gründe habe, aber würde mein Freund zu den Zeugen gehen, wäre ich weg. Sofort.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Hey zusammen.
@ Krava
Ich bin mittlerweile seit einigen Jahren konfessionslos.
Ich war zuvor in der katholischen Kirche und kann diese Gemeinschaft so absolut nicht tragen.
Da sehe ich zuviel Lügen und auch nur Geldgier seitens eines großen Staats.
Was heißt nie was aus Religion gemacht?
Ich fand seinerzeit die mennoitische Religion aufgrund des Gruppengefühls sehr interessant, sie war mir aber insgesamt zu abgedreht.
Für mich sind auch Ansichten der Zeugen Jehovas wie das Thema Bluttransfusion, kein Sex vor der Ehe, keine Scheidung und so weiter seltsam und nicht tragbar.
Darum würde ich da auch keinesfalls eintreten.
Nur natürlich interessiert mich schon, wie dort ein Gottesdienst abläuft wenn er doch so anders ist.
Wie gesagt, es ist Neugier.
Viele reden über die Zeugen Jehovas als die Entrückten, die nur mit ihrer Zeitung von Tür zu Tür gehen.
Den Kollegen, den ich kenne, finde ich nun nicht so seltsam und komplett menschlich.

@ Riot
Warum verstehst du sie?
Also was bewegt euch?
Natürlich werden die ganz aktiv werben und ganz dick Honig um den Mund schmieren.
Aber das ist ja vorher bekannt.
Es ist ja ähnlich wie in einem Autohaus, der Verkäufer will mir da ja auch irgendwie in jedem Fall ein Auto verkaufen :smile:
Wie gesagt, der einmalige Besuch soll nur dazu dienen mal zu sehen wie die es dort machen und was da so anders ist als ich es kenne.

@ Nuvola
Wie gesagt, wir reden von Einmaligkeit und keinesfalls einem Eintritt in diese Glaubensrichtung.
Dafür hänge ich zu sehr an meiner Welt und die ist schon paranoid genug :smile:



Gruß
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #6
Die Zeugen, die ich kenne, sind auch absolut menschlich. Nur möchte ich eben nicht deren Tochter sein. :zwinker:

Ich denke, solange man da klare Grenzen einhält und solange nicht versucht wird, dir irgendwas aufzuzwängen, ist das alles vertretbar.
 
C
Benutzer108973  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
sich wegen sowas gleich trennen wollen? :eek:

man darf sich doch wohl als Mensch mit Religionen auseinander setzten und sich dafür interessieren?! Was geht denn das den Partner an, wenn es nicht exzessiv "betrieben" wird...
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Hey zusammen.
@ Krava
Ohne Frage, da bin ich absolut bei dir.
Ich finde diese Denkweise auch zu extrem, daher käme für mich eine Mitgliedschaft nie in Betracht.

@ chilli
Genau das denke ich nämlich auch.
Wenn ich nun wirklich zu einem Fundamentalisten mutieren würde könnte ich es nachvollziehen.
Aber wir reden von einem einmaligen Besuch und dann nie wieder,
diese Grenze habe ich mir gedanklich auch gesteckt.


Gruß
 
Mercur
Benutzer92501  (43) Meistens hier zu finden
  • #9
Hmmh...

die Zeugen Jehovas...lass es mich mal so erklären: ich hatte eine sexuelle Bekanntschaft, wo ein Elternteil Jehova war. Zwar irgendwann ausgetreten, aber ich weiß nicht, wann. Immerhin war der andere Elternteil streng katholisch.

Ehrlich: er hat gerne Sex, aber man merkt, dass er eine bestimmte Erziehung genossen hat. Meiner Meinung nach kann er Sex nicht wirklich geniessen. Er hat ganz andere Ansichten diesbezüglich und findet Sex, den ich als "normal" empfinde als "versaut". Er wird, meiner Meinung nach, nie eine vernünftige Beziehung führen. Einfach, weil er so viele "Ängste" in sich hat.
Dann kenn ich noch ne Familie, die offen solche komischen Anhänger trägt, dass sie keine Bluttransfusion wollen etc...!

Ich hab sonst keine Berührungsängste, aber die Zeugen wären, ebenso wie Scientology, ein absolutes No-Go.
Einfach, weil sie anders denkende Menschen ausschließen und nicht akzeptieren.

Die Zeugen sind die einzige Glaubensgemeinschaft, die keine Sekte ist, die anders Gläubige ausschließt und die jedem den eigenen Glauben aufzwingen will...geht ja mal gar nicht.

Ich mein, verlassen würde ich meinen Partner nicht direkt, allerdings würde ich gehen, vorallem, wenn Kinder im Spiel sind, wenn er sich dafür entscheiden würde. Ich glaube, ich würde sogar auf das alleinige Sorgerecht mit Aufenthaltsbestimmungsrecht bestehen und die Kinder nur unter Aufsicht zu ihm lassen.

Naja, ist halt meine Meinung zu diesem Thema...

Lg
Heike
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Hallo Heike.
Das eine gewisse Erziehung durchaus Spuren hinterlässt kann ich nachvollziehen.
Das merkt man bereits, wenn man sich mit Kindern dieser Glaubensgruppen unterhält.
Aus meiner Sicht ist das eine hässliche Seite, aber halt eine Seite.
Ich kann auch deine Bedenken nachvollziehen.
wenn der Partner in eine Sekte wie Scientology oder eine Gemeinschaft wie den Zeugen eintritt.
Eben weil sie in ihren Ansichten sehr extem sind.
Aber wie gesagt, wir reden von Einmaligkeit und nicht einem Beitritt.

Die Zeugen sind aus meiner Sicht auch nicht die einzigen, die anders Gläubige ausschließen oder überzeugen wollen.
Da wurde ich oft genug draußen von irgendwelchen Erlöserfanatikern oder so angesprochen und zugequatscht...
Also da habe ich keine Illusion mehr.
Solange diese Gruppen mich aber nicht zu sehr belästigen lasse ich jedem sein individuelles Himmelreich.


Gruß
 
R
Benutzer Gast
  • #11
Aber wir reden von einem einmaligen Besuch und dann nie wieder,
diese Grenze habe ich mir gedanklich auch gesteckt.
Tja, das glaubt dir deine Freundin vielleicht nicht?

Wenn man deinen anderen Thread über Scientology liest, kann man durchaus Verständnis für die Sorgen deiner Freundin aufbringen.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hallo Riot.
Das habe ich kommen sehen, also das diese zwei Themen vermischt werden.
Ich habe weder Zeit, noch Lust, noch Interesse mich irgendeiner religiösen/sektenähnlichen Gemeinschaft anzuschließen.
Das trifft auf die Zeugen sowie auf die Scientology Jungs zu.
Ich möchte nur gerne verstehen wovon ich rede und worüber ich urteile bevor ich es tue.



Gruß
 
R
Benutzer Gast
  • #13
Off-Topic:
Ich möchte nur gerne verstehen wovon ich rede und worüber ich urteile bevor ich es tue.

Willst du dann auch der NPD beitreten (bzw. natürlich nur reinschnuppern...), von der du in deinem andern Thread ja gesprochen hast, nur um zu wissen, wovon du redest? :ratlos:


Wie gesagt, du kannst tun und lassen was du willst, aber ich finde es überhaupt nicht verwunderlich, dass deine Freundin sich da Sorgen macht und darum ging es doch hier in dem Thema, oder?
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hey riot.
Nein, ich hatte einen ehemaligen Arbeitskollegen welcher in der NPD war.
Was da bereits beim Mittagessen erzählt wurde reicht mir völlig aus.
Zudem ist das Programm öffentlich und keinesfalls etwas, was ich okay finde oder gut heißen kann.

Warum verwundert es dich nicht wenn sich meine Partnerin Sorgen macht?
Sorgen um was?
Bei einem garantiert einmaligen Besuch?


Gruß
 
R
Benutzer Gast
  • #15
Hey riot.
Nein, ich hatte einen ehemaligen Arbeitskollegen welcher in der NPD war.
Was da bereits beim Mittagessen erzählt wurde reicht mir völlig aus.
Zudem ist das Programm öffentlich und keinesfalls etwas, was ich okay finde oder gut heißen kann.
Wenn es dir einfach nur um Erfahrungsberichte geht, wieso suchst du nicht entsprechende Foren oder kaufst dir Bücher ehemaliger Mitglieder?

Off-Topic:
Das finde selbst ich interessant, werde ich vielleicht gleich mal machen. :grin:



Warum verwundert es dich nicht wenn sich meine Partnerin Sorgen macht?
Sorgen um was?
Bei einem garantiert einmaligen Besuch?
Ich würde mir erstmal Sorgen um seinen Geisteszustand machen, würde er auf die Idee kommen, "einfach mal so" bei Scientology reinzumarschieren.
Sorgen würde ich mir dann zudem machen, dass es eben KEIN garantiert einmaliger Besuch bleibt.
Ich glaube, du unterschätzt deren Methoden gewaltig.
 
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O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Hey riot.
Ich denke, auch die Zeugen werden bis zu einem gewissen Grad manipuativ sein.
Denn, wenn jemand in deine Gemeinschaft soll musst du es ihm ja irgendwie schmackhaft machen.
So cool ist die Mitgliedschaft dort auch nicht :smile:
Wobei ich da fast schon behaupte, das jede besser organisierte Kirche manipulativ arbeitet.
Bei den Mennoiten habe ich es gesehen, da wurden die Kinder aus dem Sexualkundeunterricht gezogen, es gab kein Fernseher, strenge Überwachung und so weiter...
Mit all diesen Methoden hat man die Kinder ja quasi so lange geformt, bis die nur noch in der Gemeinschaft bleiben können weil alles fremde direkt Satan ist und Angst bereitet.


Gruß

@ riot
Genau, jemanden zum Reden ist tödlich.
Denn wenn man jemanden sein innerstes öffnet wird man angreifbar.
Und natürlich erzählt man den Leuten dann genau das, was sie hören wollen.
Ich habe das in meiner Familie bei 2 Fällen gesehen, da wurden akute Notlagen durch sektenähnliche Organisationen ausgenutzt und seitdem sind die beiden Personen in "der einzig wahren" Kirche.
 
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many--
Benutzer65590  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #35
Vermutlich denkt sich deine Freundin: wehret den Anfängen! - Sie kennt dich vielleicht etwas besser als wir und kann deine Suche nach spirituellem Anschluss vielleicht etwas anders einschätzen als wir.

Du schilderst dich hier als rein von der Neugierde gelenkter Mensch mit Reflektionsvermögen und ironischer Distanz - vielleicht hast du deiner Freundin aber Anlass gegeben, zu denken, dass es dir mit einer dieser Sekten Ernst sein könnte? Schonmal dran gedacht?

Ansonsten, zur Sache selber: ich kann schon eine gewisse quasi-morbide Neugierde auf eine Veranstaltung einer ganz fremden Religion verstehen. Mal eine Moschee besuchen, mal eine Synagoge, mal einen buddhistischen Tempel, warum dann nicht auch mal eine Zeugenveranstaltung oder gar ein Scientology-Seminar?
Nun, deine erste Frage sollte dabei der Wahrscheinlichkeit von Missionierung gelten. Scientology oder die Zeugen würden vermutlich aktiv und aggressiv versuchen, dich für ihre Sache zu gewinnen, während du nach einem potentiellen Besuch in der Synagoge nicht mal eine erklärende Broschüre bekommen würdest (das Judentum missioniert nicht). Zweitens solltest du dich fragen, was so eine Organisation eingentlich will. Handelt es sich um eine organisierte Glaubensgemeinschaft, die dich abgesehen von gewissen Terminen und ANgeboten dein eigenes Ding machen lässt? Oder hast du es mit einer Vereinigung zu tun, die ganz direkt darauf zielt, dein Leben in jeder Hinsicht - man könnte sagen: totalitär - umzugestalten?

Mit anderen Worten: es gibt bei verschiedenen Organisationen ein verschieden hohes Kontaktrisiko. Scientology und die Zeugen würde ich dabei als sehr riskant bewerten. Ein Besuch beim Rabbi hingegen muss nicht mehr sein als ein Ausflug zu netten Leuten.

Mein Rat: tu deiner Freundin den Gefallen und befriedige deine Neugierde auf publizistischem Wege. Lies was darüber, schau dir Filme und Dokumentationen an. Wenn es dich dann doch zu einer Richtung hinzieht, dann musst du dir halt der Konsequenzen deiner Suche bewusst sein.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Ich weiß jetzt nicht, ob die Drohung mit der Trennung gerechtfertigt ist oder nicht, das kommt vielleicht ein wenig auf die Erfahrungen deiner Freundin drauf an.

Aber wenn für dich das ganze eh nur Spaß ist, du das eh nicht glauben kannst und du eh nicht beitreten möchtest, dann würde ich doch den Wunsch deiner Freundin eher respektieren, als dass man sich so einen Gottesdienst mal zum Spaß anschaut.
 
jellymaus
Benutzer98492  Verbringt hier viel Zeit
  • #37
Off-Topic:
Kurzes Beispiel gefällig wie sehr Abhänging das Verhalten fast alle Menschen von der jeweiligen Situation ist und nicht von ihrem verstand oder ihrer Moral ?

Ich behaupte, dass 90% der hier im Forum aktiven Menschen einen völlig fremden Menschen töten würden, nur weil es ihnen eine Autoritätsperson sagt. Klingt total abwegig oder ? Wer es nicht glaubt ist herzlich eingeladen mal nach dem "Milgram-Experiment" zu googlen. Ist wohl das bekannteste psychologische Experiment der Neuzeit udn vielleicht auch das erschreckenste.
Im Orginal Experiment waren es übrigens nur ca. 2/3 der Probanten die riskiert haben einen Menschen zu töten. Andere Forscher haben in anderen Ländern und mit verändertem Versuchsablauf das Experiment wiederholt. Bei der Variante des Versuchs bei dem dem die meisten Probanten bis zum Ende weiter gemacht haben waren es um die 90%.
Und ich behaupte, dass du mit dieser Annahme ziemlich daneben liegst. Das Experiment ist viel differenzierter und komplexer als deine Aussage hier.
Nur ein paar Hinweise:
1) Die Versuchspersonen wurden nicht zufällig zugeteilt (in der Reihenfolge meine ich jetzt), eine Repräsentativität zur gesamten Bevölkerung ist somit sicherlich fragwürdig.
2) Menschen, die wissentlich an einer Studie teilnehmen, verhalten sich nicht immer so, wie sie es auch im normalen Leben tuen (vgl. hierzu den Hawthorne Effekt).
3) Es wurden verschiedene "Ebenen" getestet, z.B. Versuchsleiter anwesend/abwesend oder aber bei Versuchspersonen die den Schüler berühren mussten, um ihm einen Stromschlag zu geben, war die Quote "nurnoch" bei 30%, die bis zum Maximum gingen.
4) Die Stärke der (angeblichen) Stromschläge wurde immer weiter um jeweils 15V (glaub ich) erhöht. Wenn den Versuchspersonen jemand gesagt hätte, sie sollen von 0 auf 100 denen 450V-starke Stromschläge zufügen, wäre die Hemmschwelle vermutlich auch nochmal wesentlich größer gewesen.

Soweit zu "90% des Forums würden einen fremden Menschen töten, wenn eine Authoritätsperson es ihnen sagt".

Ich möchte damit weder die Ergebnisse des Experimentes in Frage stellen, noch die Aussage, dass Menschen unter einer Authorität extrem unmoralisch handeln (können). Aber deine Aussagen über das Experiment sind doch ziemlich wenig differenziert und zu stark verallgemeinert.


Ich hätte auch Angst, dass mein Freund sich dann doch in einem schleichenden Prozess immer mehr dafür interessiert und irgendwann doch solche Ansichten entwickeln könnte. Ich glaube, dass viele, die nun von Sekten abhängig sind, mal dachten, dass sie jedem Manipulationsversuch widerstehen können. Und wenn es dich einfach nur interessiert, würde es in meinen Augen auch reichen, sich mit Literatur und Bekanntschaften auszutauschen... Würde sich abzeichnen, dass mein Partner eine Abhängigkeit zu einer solchen Gemeinschaft entwickelt, wäre ich auch weg - allein schon um meines eigenes Wohles Willen.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • #38
Welcher Religion hängt denn deine Freundin an?

Für mich wäre das Interesse an einer Religion erstmal kein Trennungsgrund, so lange es sich um ein "wissenschaftliches" Interesse handelt.
Als Partner kommt für mich allerdings nur ein Atheist in Frage, alles andere ist für MICH persönlich nicht mit meinen Grundsätzen und meinem Glauben an die aufklärerischen Grundwerte vertretbar. Ich verurteile keinen Menschen, aber wenn mein Partner plötzlich nach Religion sucht, dann mache ich mir Gedanken, ob wir noch zusammen passen. Für mich ist das ein wichtiges Thema, u.a. aus Gründen der Familienplanung, denn ich will meine Kinder im humanistischen Sinne und im Glauben an die Vernunft erziehen. (Und jetzt lasst die Steine regnen, ja ich bin intolerant wenn es darum geht welche moralisch-ethischen Einflüsse auf mein Leben wirken :zwinker:)

Wie sieht ads bei deiner Freundin aus? Sind es nur die Zeugen oder ist es evtl allgemein deine Suche nach Religion, die sie verunsichert?
 
S
Benutzer2627  (43) Benutzer gesperrt
  • #39
Scientology oder Zeugen hieße bei mir auch: Absolutes völlig kompromissloses No-Go!

Niemals!
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #40
Zunächst solltest du mal nicht Religion und Sekte verwechseln (auch wenn das, zugegebenermaßen, oft schwer fällt :tongue:).

Also in Österreich sind sie keine Sekte mehr sondern eine Religion. Ist das in Deutschland nicht so?

@TS: Ich habe eine Freundin die bei den Zeugen Jehovas ist. Dies hab ich erst vor kurzem erfahren (ca. halbes Jahr her, kennen tun wir uns ca. 8 Jahre). Sie hat auch ihrem Verlobten (die nähere Geschichte dazu möcht ich nicht erzählen und spielt auch keine direkte Rolle) dies erst vor ca. nem halben Jahr erzählt. Er wusste das vorher nicht. Sie hat es wohl verheimlicht und wollte dies aber nicht mehr länger weil es sie erdrückt hatte. Sie erklärte mir das mal so dass es zwar solche gibt die keine Feste feiern und nicht heiraten können ausser sie können ihren Partner auch dazu "überreden" ein Zeuge Jehovas zu werden aber es gibt auch solche die niemanden dazu "zwingen" da auch beizutreten und da gehört sie dazu.
Was sie macht kann ich ihr nicht ausreden oder so weil das ist ja ihre Entscheidung und wenn sie glaubt dabei sein zu müssen tja dann soll sie mal. :tongue:

Sollte allerdings mein Partner plötzlich mit der "Idee" daher kommen zu dem Verein dazu zu gehen würd ich ihn auch schief anschauen, ich würd zwar nicht direkt schluss machen aber passen würd mir das nicht. (Abgesehen davon würd das meiner sowieso nicht machen :grin:)
 
D
Benutzer108758  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #41
Off-Topic:

.
Und ich behaupte, dass du mit dieser Annahme ziemlich daneben liegst. Das Experiment ist viel differenzierter und komplexer als deine Aussage hier.
Nur ein paar Hinweise:
1) Die Versuchspersonen wurden nicht zufällig zugeteilt (in der Reihenfolge meine ich jetzt), eine Repräsentativität zur gesamten Bevölkerung ist somit sicherlich fragwürdig.
2) Menschen, die wissentlich an einer Studie teilnehmen, verhalten sich nicht immer so, wie sie es auch im normalen Leben tuen (vgl. hierzu den Hawthorne Effekt).
3) Es wurden verschiedene "Ebenen" getestet, z.B. Versuchsleiter anwesend/abwesend oder aber bei Versuchspersonen die den Schüler berühren mussten, um ihm einen Stromschlag zu geben, war die Quote "nurnoch" bei 30%, die bis zum Maximum gingen.
4) Die Stärke der (angeblichen) Stromschläge wurde immer weiter um jeweils 15V (glaub ich) erhöht. Wenn den Versuchspersonen jemand gesagt hätte, sie sollen von 0 auf 100 denen 450V-starke Stromschläge zufügen, wäre die Hemmschwelle vermutlich auch nochmal wesentlich größer gewesen

Ich hoffe mal eine längere Diskussion zu diesem Thema sprengt nicht diesen Thread.
Ich freue mich darüber, dass Wiederspruch kommt zeigt das doch, dass die Behauptung die ich aufstelle (naja ursprünglich stammt sie nicht von mir) Ernst genommen wird.
Die Berichte über die Experimente von Milgram und "Nachahmern" sowie übere andere Fälle in denen situative und systematische Kräfte das Verhalten von Individuen bestimmt, sodass sie soweit gehen andere Menschen zu verletzten oder sogar zu töten füllt ganze Bücher. Natürlich kann ich es nicht in allen Facetten wiedergeben. Dass ich mit meiner Vermutung ziemlich falsch liege fürchte ich aber ist nicht richtig. Kurz zu deinen Argumenten:
1. Die Versuchspersonen waren alles Personen die sich freiwillig für dieses Experiment, meist auf Grund einer Anzeige in der Zeitung, gemeldet haben. Es waren volljährige Schüler, Studenten, Arbeiter, Angestellte, Lehrer, Anwälte usw. usw. Allerdings verstehe ich dein Argument vermutlich nicht ganz richtig. Von welcher Reihenfolge sprichst du ?

2. Dass diese Leute sich in dieser für sie neuen Situation anders verhalten haben als in ihrem Alltag ist klar. Sie waren sich auch alle bewusst, dass es ein Experiment ist. Aber dennoch sind sie zu diesem Zeitpunkt soweit gegangen, dass sie einen Menschen getötet hätte. So gut wie alle Teilnehmer haben angegeben, dass sie zum Zeitpunkt des Experimentes glaubten, dass die andere Person wirklich leidet. Nehmen wir mal kurz an, dass diese Forscher wirklich so krank wären und das Experiment so durchgezogen hätten wie sie es den Teilnehmern glaube gemacht haben, dann wäre bei den meisten Experimenten ein Mensch gestorben.

3. Du hast vollkommen recht. Es hängt von der Situation ab wieweit Menschen gehen. Genau das ist ja auch meine Aussage.
Ich sage nicht, dass die meisten user hier "böse" sind. Ich bin sogar vom Gegenteil überzeugt ^^ Aber sie (und da schliesse ich mich selbst mit ein) sind auch nicht gewappnet starken situativen Kräften die Stirn zu bieten. Wer schonmal mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz miterlebt hat vielleicht eine vage Vorstellung darüber wie stark diese Kräfte sein können. Es gibt ein Opfer, eine Hand voll Tätern, einige Mitläufer und einen großen Teil von betroffenen Zuschauern. Natürlich gibt es auch die Leute die einschreiten, Lehrer oder Vorgsetze informieren oder sich direkt selbst in Gefahr bringen indem sie sich vor das Opfer stellen um es zu verteidigen. Aber dieses Verhalten ist leider nicht die Regel.

4. Ja die Stromstärke wurde in kleinen Schritten erhöht bis am Ende der Skala nur noch ein "XXX" stand. Ich gebe dir völlig Recht. Ich bin auch sicher, dass die meisten Leute sich geweigert hätten wenn sie am Anfang gewusst hätten, dass sie auch noch einen Schock mit "XXX" erteilen würde. Zumal die andere "Versuchsperson" zu diesem Zeitpunkt schon garnicht mehr geantwortet hat un vermutlich das Bewusstsein verlohren hatte. Aber die haben es nicht gewusst. Sie waren auf dei Situation nicht vorbereitet. Und sosehr sie auch mit dem Versuchsleiter debattierten so sagte der am Ende doch:" Machen sie weiter". Die Leute die bis zum tötlichen Stromschlag gegangen sind, sind keineswegs schlecht Menschen. Es waren sympatsiche Menschen, Mütter und Väter und Menschen die sich in sozialen Berufen engagieren dabei. Das ist ja gerade das erschreckende an diesen Versuchen. Böses das von bösen Menschen ausgeführt wird ist bekannt. Aber in diesem Fall haben gute Menschen böses getan einfach nur weil die Situation es von ihnen so gefordert hat und sie es nicht schafften sich ihr zu entziehen.

Im Endeffekt kann man es drehen und wenden. Fakt ist: In der falschen Situation waren 90% dazu bereit einen Menschen zu töten. Und mehr behaupte ich nicht. Diese Menschen waren nicht böse und die Situation war fingiert. Aber warum sollte sowas nur im Labor klappen und nicht auch im echten Leben, bzw. gibt es nicht genügend Beweise, dass es auch in Realität funktioniert ? Ein schöner Film u dem Thema ist auch "Die Welle".


Bei Religionen und Sekten darf man wieder mal nicht alles über einen Kamm scheren und dann in einen Topf werfen und umrühren. Schon bei Religonen gibt es riesige Unterschiede. Und bei Sekten gibt es ein noch viel breiteres "Angebot" von fanatischen Cliquen die einer elitären Führerfigur hinterher eifern, die am Ende zum Gruppensuicide aufruft (auch dafür gibt es genug Beispiele) bis hin zu recht simpatischen kleinen Vereinigungen die an sich recht Interessante Ideen verfolgen. (Ich persönlich finde die Druidenzirkel recht interessant. Ich glaub zwar nicht daran, aber mal Mäusschen spielen bei einem Treffen eines Druidenzirkels wäre schon interessant. ^^)
 
cheeky
Benutzer94450  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Also in Österreich sind sie keine Sekte mehr sondern eine Religion. Ist das in Deutschland nicht so?

@TS: Ich habe eine Freundin die bei den Zeugen Jehovas ist. Dies hab ich erst vor kurzem erfahren (ca. halbes Jahr her, kennen tun wir uns ca. 8 Jahre). Sie hat auch ihrem Verlobten (die nähere Geschichte dazu möcht ich nicht erzählen und spielt auch keine direkte Rolle) dies erst vor ca. nem halben Jahr erzählt. Er wusste das vorher nicht. Sie hat es wohl verheimlicht und wollte dies aber nicht mehr länger weil es sie erdrückt hatte. Sie erklärte mir das mal so dass es zwar solche gibt die keine Feste feiern und nicht heiraten können ausser sie können ihren Partner auch dazu "überreden" ein Zeuge Jehovas zu werden aber es gibt auch solche die niemanden dazu "zwingen" da auch beizutreten und da gehört sie dazu.
Was sie macht kann ich ihr nicht ausreden oder so weil das ist ja ihre Entscheidung und wenn sie glaubt dabei sein zu müssen tja dann soll sie mal. :tongue:

Sollte allerdings mein Partner plötzlich mit der "Idee" daher kommen zu dem Verein dazu zu gehen würd ich ihn auch schief anschauen, ich würd zwar nicht direkt schluss machen aber passen würd mir das nicht. (Abgesehen davon würd das meiner sowieso nicht machen :grin:)

Soweit ich weiß sind sie auch in Deutschland eine anerkannte Glaubensgemeinschaft und das schon seit einigen Jahren.

Meine Tante ist auch Zeugin Jehovas mein Onkel aber Muslime, zwingen wird sie ihn nie. Das würde er auch nicht mit sich machen lassen. Ich denke aber schwarze Schafe gibt es überall.
 
jellymaus
Benutzer98492  Verbringt hier viel Zeit
  • #43
G
Benutzer105121  Benutzer gesperrt
  • #44
Ich verstehe deine Freundin sehr gut, verstehe zum Teil auch deine Argumentation.

Dennoch: Ein Gottesdienst zu besuchen ist der erste Schritt in eine falsche Richtung. Du kannst dich ausreichen im Internet einigermaßen objektiv zu dem Thema Zeugen Jehovas informieren. Diese Informationen sollten dich eigentlich davon abhalten, den Schritt zu gehen und dich der Sekte Jehova weiter anzunähern.

Sachen - die man nicht für gut hält - sollte man nicht unterstützen. Bei manchen Sachen im Leben, ist einmal unverbindlich ansehen eben schon mindesten 1x zu viel.

Und ich persönlich bin überzeugt davon, dass man auch geistig sehr sehr vorsichtig sein muss. Vergleichbar mit Drogen, die dich nach einmaligen Konsum schon so süchtig machen, dass du keine Chance mehr hast. Du hältst dich für stark, aber überschätze dich nicht.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #45
Ich kann eure Bedenken hier ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen.

Was sollen die Leute denn bitteschön Unternehmen, um ihr "Opfer" wider Willen von ihrer Religion zu überzeugen?
Die können vielleicht versuchen, ihrem Opfer das Ohr abzulabern... aber wer nicht empfänglich für irgendwelche übersinnlichen, religiösen Gedanken ist, lässt sich von solchem Gelaber doch nicht beeindrucken.

Ich habe immerhin schon eine Predigt bei den Zeugen Jehovas erlebt - und das war nun wirklich total harmlos und vergleichbar damit, wie amerikanische Gottesdienste in Filmen häufig dargestellt werden - mit leicht abgedrehten, von sich und ihrem Glauben wahnsinnig überzeugten und rhethorisch begabten Predigern, die einem das Ohr im Stil einer Teleshopping-Sendung voll labern.
So etwas überzeugt nun wirklich keinen rational denkenden, aufgeklärten Menschen mit ein wenig logischem Denkvermögen, der auch nur ein klein wenig von seinem rationalen, wissenschaftlichen Weltbild überzeugt ist.
Bis auf die Wortwahl und Sprache (modern bei den Zeugen Jehovas, altertümlich in normalen christlichen Kirchen) war das wirklich vergleichbar mit einer Predigt in der evangelischen Kirche (katholische Predigten kenne ich nicht... bis auf eine seltsame, in lächerlichem Singsang vorgetragene Predigt bei einer Beerdigung) - und das bei dieser Hochzeitsansprache vermittelte Familienbild war zwar schon etwas angestaubt und weltfremd (der Mann sollte die Führung in der Ehe haben, usw. - Also das, was vor einigen Jahrzehnten noch anerkannte Normalität war), aber auch nicht schlimmer als der Schwachsinn, der in der katholischen Kirche gelehrt wird.

Ich habe auf jeden Fall weiterhin keinerlei Bedenken dabei, mit meinem Kumpel, der Zeuge ist, um die Häuser zu ziehen und genau so wenig Bedenken hätte ich dabei, noch mal einen solchen Gottesdienst zu besuchen.
 
R
Benutzer Gast
  • #46
Ich denke im Falle der Zeugen Jehovas auch nicht, dass sie ihn sofort in ihren Bann ziehen, aber ich verstehe einfach nicht, wieso er das unbedingt live erleben muss, wenn es doch genug Informationen dazu gibt?
Ich geh doch auch nicht in den katholischen Gottesdienst, nur um mir nochmal die Bestätigung zu holen, dass das nichts für mich ist. :ratlos:
 
cheeky
Benutzer94450  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Natürlich muss man sich das nicht live ansehen, wenn mich etwas so gar nicht interressiert, lasse ich es auch. Ich würde jetzt bespielsweiße in keine Moschee gehen wollen, weil ich weiß, dass ich mit dem Glauben nichts anfangen kann.

Trotzdem, wenn er sich das ansehen möchte, soll er es doch machen. Er wird ja nicht zum Zeuge Jehovas, nur weil er sich einmal in die Zusammenkunft begibt. Genauso wenig wie ich ein Katholik werde, wenn ich mir einen Gottesdienst anhöre.
 
X
Benutzer59900  Verbringt hier viel Zeit
  • #48
ich stimme banane0815 zu.

manche hier stellen die zeugen jehovas so dar, als ob sie mit einem schlag eine gehirnwäsche durchführen und dich mit einem fingerschnippen bekehren könnten.

ich kann wahrlich wenig mit ihrer "weltanschauung" und vor allem dem glauben und einigen äußerst befremdlichen praktiken anfangen. auch mache ich um die besonders "ehrgeizigen" anhänger (solche gibt es aber nicht nur unter den zeugen, sondern auch bei den christen - denkt an die übermotivierten katholiken, die jeden zweiten tag in die kirche gehen und bei jeder kleinigkeit ihr kreuz rausholen und dich stirnrunzelnd anschauen, wenn ein schimpfwort aus deinem mund kommt) gerne mal einen großen bogen. aber auch unter den zeugen gibt es solche und solche.

ich habe einen kollegen, der zeuge ist. wir kommen sehr gut miteinander zurecht und unternehmen auch privat gerne mal etwas zusammen. er versucht nicht, mich zu bekehren und wir reden NIE über religion oder glaubensansichten. ich habe ihm auch relativ früh zu verstehen gegeben, dass ich dazu auch gar keine lust habe.

aber ja, vor ein paar jahren war ich auf einer dieser jahresversammlungen von ihnen. ich wurde damals von einer bekannten überredet und aus mitleid und bedrängnis bin ich hingegangen. es war ziemlich harmlos und ich konnten absolut nichts mit dem gerede anfangen. also nein, sie haben es nicht geschafft, mich zu gehirnwaschen oder sonst etwas. es schadet also nicht, als gefestigter mensch aus neugier zu so einer veranstaltung zu gehen.
 
A
Benutzer84021  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #49
Wenn du in einer Phase bist, in der du "über verschiedene Religionen nachdenkst" würde ich es mir an deiner Stelle zweimal überlegen dort hinzugehen.
Wobei - Zeugen Jehovas sind nicht gleich Scientology, insofern ist die Wahrscheinlichkeit dass du da "unbeschadet" herauskommst ziemlich hoch.
Ich glaube aber dich wurm gerade mehr die Tatsache dass deine Partnerin dir den Besuch "verbieten" will, und nicht der Wunsch unbedingt dort hinzugehen.

Lass dir aber gesagt sein, dass man psychologische Manipulationstaktiken, für wie gewift man sich auch hält, durchaus ernst nehmen sollte.
Gerade Menschen die gerne nachdenken sind da immer sehr gefährdet, da viele Manipulationen auf völlig anderer Schiene als der der Argumente an dich heranzukommen versuchen.

(Wobei ich nicht behaupten will "die" könnten jeden einfach so umdrehen, das ist natürlich Quatsch. Auch Scientology nicht. In Seminare der letzteres würde ich mich aber auch nur begeben wenn ich jemanden wüsste der mir bei Bedarf den Kopf wäscht.)

Allerdings:
Ein Gottesdienst der Zeugen ist keine Missionsveranstaltung für Ungläubige.
Und sich etwas an sich recht harmloses verbieten lassen zu müssen wurmt.
Wenn deine Freundin aber schelchte Erfahrungen gemacht hat in der Richtung ist auch ihre Sorge verständlich.

Ein klärendes Gespräch zwischen euch beiden, dass Drohungen in einer Beziehung nichts verloren haben und ein "ich würde mich schrecklich unwohl dabei fühlen, bitte lass es bleiben" sowohl respekt- als auch wirkungsvoller gewesen wäre, ist aber wohl dennoch angebracht.
 
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