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Gefühle für die Exfreundin nach schmerzhafter Trennung und vielen anderen Problemen

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J
Benutzer139303  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Community,

ich bin neu hier und hoffe Ihr könnt mir in irgendeiner Form weiterhelfen :zwinker:

Ich weiss gar nicht so recht wo ich anfangen soll....

Vor wenigen Monaten hat sich meine (Ex)Freundin von mir getrennt, nachdem wir gut 2 Jahre zusammen waren, die Beziehung wirklich wunderschön war und wir auch schon zusammen gewohnt haben.
Grund der Trennung war vorrangig mein wirklich beschissenes Verhalten Ihr gegenüber. Ich war sehr schnell gereizt, habe mich über viele Dinge unnötig viel und lautstark aufgeregt und war Ihr gegenüber sehr ungerecht, indem ich sehr viel an Ihr ausgelassen habe, womit sie eigentlich gar nichts zutun hatte.
Da ich dies selber so auf diese Art und Weise damals nicht mitbekommen habe, hat sie sich, Verständlicherweise, von mir getrennt.
Völlig geschockt, einige Tage nach der endgültigen Trennung, habe ich begonnen mein Verhalten nochmal Revue passieren zu lassen und habe gemerkt, dass dieses Verhalten so gar nicht meinen eigenen Überzeugungen und Ansichten entspricht und ich mir nicht erklären konnte wie ich mich so Verhalten konnte.
Daraufhin machte sich bei mir ein Verdacht breit: Ich komme aus einem extrem zerrütteten Elternhaus. (Um das vorher zu sagen: Ich möchte die Schuld jetzt nicht auf meine Eltern schieben :zwinker: )
Meine Eltern hätten sich vor 30 Jahren trennen sollen, sind aber zu liebe der Kinder zusammen geblieben und haben dann auch noch mich auf diese Welt gebracht. Es gibt sehr viele dinge die zwischen meinen Eltern passiert sind und die ich als Kind auch zuhause mitbekommen habe. Ich habe nie gesehen wie meine Eltern sich lieb behandelt haben, ein liebes Wort füreinander hatten, geschweige denn wie sie sich geküsst haben. Ein wirkliches Familienleben, Urlaube, schöne Ausflüge und nette Familienabende gab es nicht, stattdessen Streit, Ärger, lautes Gebrüll und Unbehaglichkeit.
Um auf den Punkt zu kommen: So wie ich mich zu dieser Zeit gegenüber meiner Freundin verhalten habe, so verhält sich auch mein Vater gegenüber meine Mum. Was in mir den Gedanken zutage brachte, dass ich unter Umständen leicht durch mein Elternhaus "vorbelastet" bin.

Ich ging daraufhin zum Psychologen um dies mit einem Fachmann abzuklären. Wie sich herausstellte lag/liegt bei mir tatsächliche eine "Persönlichkeitsstörung" vor. Die Dinge die ich in meinem Elternhaus vorgelebt bekommen habe (und die sich natürlich auch irgendwie eingeprägt haben) driften komplett mit meinen persönlichen Überzeugungen (die ich mir vorrangig in der Pubertät angeeignet habe) auseinander.
Nach einigen Sitzungen habe ich dieses Problem sehr gut unter Kontrolle und ich hab es geschafft, mich in aufbrausenden, spontan handelnden Situationen, wieder unter meiner eigenen Kontrolle zu haben und nicht so zu handeln wie ich es von Haus aus kenne, sondern wie ich es möchte.


Nun zu meinem Problem:
Nach dieser (persönlichen, psychischen) Problembewältigung habe ich erst wirklich gemerkt, dass dieses Verhalten damals "nicht ich" war (besser kann ich es leider nicht ausdrücken), sondern viel mehr das Verhalten was ich von meinen Eltern kenne und extrem verabscheue, es bei mir aber halt das psychische Problem gab.
Ich bin immer noch über beide Ohren in meine Exfreundin verliebt und bereue mein damaliges Verhalten zu tiefst. Ich kann es einfach nicht beschreiben, sie bedeutet mir noch immer die Welt, ich würde alles für sie tun, ich liebe die Momente wo ich sie in meiner Nähe habe kann und bin niedergeschlagen, wenn ich sie nicht sehe. Ihr lächeln, Ihr Humor - einfach alles. Wir haben zur damaligen Zeit auch schon relativ Weit in die Zukunft geplant und waren (bis zum Zeitpunkt meines psychischen Problems) wirklich sehr glücklich, haben viele gemeinsame Interessen und Standpunkte.

Sie hat seit kurzem einen Freund (mit dem es aber wohl nur mäßig läuft bzw. einige Probleme gibt- ihren Erzählungen nach zumindest, ganz genau kann ich das aber nicht beurteilen).

Ich habe einfach keine Ahnung wie ich mich verhalten soll.

Ich hoffe Ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen :zwinker:
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #2
Und was konkret willst du jetzt wissen? Wo siehst du deine Ex-Freundin noch? Wie ist der Kontakt zu ihr?
 
J
Benutzer139303  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich weiss einfach nicht wie ich mich gegenüber von Ihr verhalten soll.
Ich hab Angst, dass wenn ich Ihr sage, dass ich immer noch starke Gefühle für sie habe - ich sie komplett verliere bzw. sie den Kontakt vielleicht komplett abbricht. Dafür bedeutet sie mir einfach zu viel.
Ich habe auch ein super tolles Verhältnis zu ihrer Familie und bin dort immer gern gesehen.

Wir treffen uns immer mal wieder z.B. was essen oder "shoppen", Kino etc.

Der Kontakt zu Ihr ist auch echt gut, wir verstehen uns super, reden viel und lachen auch viel zusammen.
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #4
Naja aber wenn du immer was mit ihr machst und mit ihr nicht Tacheles redest, quälst du dich doch immer nur selber. Weis sie von deiner Therapie und das du dich weiterentwickelt hast.
Entschuldigt hast du dich ja hoffentlich schonmal bei ihr.
Mehr fällt mir jetzt leider auch nicht dazu ein.
 
J
Benutzer139303  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ja, ich habe mit ihr über meine Therapie geredet und hab ihr auch gesagt, dass ich mich weiterentwickelt bzw. in dem Fall wohl eher wieder zurück entwickelt habe und ich wieder "normal" bin.

Ja entschuldigt habe ich mich schon mehrfach bei Ihr.

Das Problem bei Ihr ist leider auch, dass sie nur äußert schwer Gefühle zulässt, da sie von ihren vorhergehenden Freunden immer ziemlich beschissen behandelt wurde und auch sonst nur relativ negative Erfahrungen mit Menschen gemacht hat, die sie näher an sich heran gelassen hat. Leider zähle ich halt irgendwie nun auch zu diesen Menschen - wofür ich mich wirklich schäme, gerade weil ich ihr damals gesagt habe, dass ich eben nicht so bin.
 
W
Benutzer130864  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Also ich muss grad bei deiner Story schmunzeln. Nicht weil sie lustig ist oder so, sondern weil ich das indirekt nur zuuuu gut kenne. Nicht von mir selber, aber von meiner Ex. Bei ihr sieht es ähnlich aus. Eltern wollten sich schon lange trennen, taten dies aber nicht aufgrund von Geld und ihrer Tochter zu liebe. Allerdings hat man natürlich gemerkt das die beiden sich nicht mehr wirklich lieben und daher rührt denke auch die extreme (!!!!) Bindungsangst meiner Ex. Bis heute kann ich mit ihr nicht normal reden und sie ist einfach mal extrem komisch.
Was ich damit nur sagen möchte ist, jeder nimmt was von seinen Eltern mit und hat sich bestimmte Verhaltensmuster von seinen Eltern abgeguckt. Da bist du also nicht alleine!


Ich gebe dir den Tipp ihr klipp und klar zu sagen was du möchtest. Sag ihr was du fühlst und das du dein Problem erkannt hast und es nicht mehr vor kommt. Wenn sie nein sagt solltest du den Kontakt abbrechen !
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Nach einigen Sitzungen habe ich dieses Problem sehr gut unter Kontrolle und ich hab es geschafft, mich in aufbrausenden, spontan handelnden Situationen, wieder unter meiner eigenen Kontrolle zu haben und nicht so zu handeln wie ich es von Haus aus kenne, sondern wie ich es möchte.
Verzeih mir, dass ich das so direkt schreibe, aber: das glaube ich Dir nicht.

Vorneweg: ich bin selbst persönlichkeitsgestört - weiß also, wovon ich rede. Ich glaube Dir, dass Du Dein(e) Problem(e) erkannt hast und erfolgreich daran arbeitest. Aber um eine grundlegende Störung der eigenen Persönlichkeit in den Griff zu bekommen, reichen "einige Sitzungen" nicht aus; der Erfolg wird sich erst auf lange Sicht und vor allem in tatsächlichen Konfliktsituationen im Alltag zeigen. Das ist ein Prozess, der lange dauert.
Nichtsdestotrotz ist es natürlich super, dass Du Dir professionelle Hilfe gesucht hast und Dein Verhalten ändern möchtest. Wie heißt es so schön? Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Das was Du von Deiner Ex schreibst (ebenfalls negativ vorbelastet was Beziehungen angeht und nur unzureichend in der Lage, Gefühle zuzulassen und zu zeigen), lässt mich daran zweifeln, dass ihr aktuell "gut" füreinander wärt. Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es immer schwierig bis unmöglich eine Beziehung zu führen, wenn beide Seiten psychisch angeschlagen und daher nicht in der Lage sind, entsprechend miteinander um- und aufeinander einzugehen.

Da sie aktuell ohnehin in einer neuen Beziehung steckt (egal, wie schlecht die laufen mag) wirst Du sie erstmal nicht zurückbekommen.

Was die Zukunft angeht, nun, auch da kann ich nur von mir sprechen, aber ich an ihrer Stelle würde und könnte erst dann wieder emotionale Nähe zu Dir aufbauen, wenn die Zeit mir zeigt, dass Du Dein Verhalten wirklich geändert hast*. Da wäre es zweitranging, was Du mir erzählst, ich würde Taten sehen wollen. Also keine Liebesbekundungen, sondern einfach ein "normaler", "gesunder" Umgang im Alltag, der auch Konfliktsituationen beinhalten dürfte - wo Du dann freilich "beweisen" müsstest, dass die Dinge nun wirklich anders laufen. Beim kleinsten Rückfall in alte Verhaltensweisen wäre ich weg. Die Vergangenheit hat mir gezeigt, dass Kompromisse da für mich nicht mehr in Frage kommen.

Wenn Du diesen freundschaftlichen Kontakt zu ihr emotional nicht auf die Kette bekommst (ich zumindest würde das nicht), dann brich ihn erstmal ab und sortiert Dich. So schwer Dir das fallen mag, aber eine andere Möglichkeit gibt es da nicht.

*Das natürlich nur in dem Fall, dass sie noch Gefühle für Dich hat. Wenn nicht mehr, werden Dir alle Bemühungen nichts nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
J
Benutzer139303  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ich kann nur mein Befinden beschreiben, und vom dem Standpunkt aus, merke ich, dass ich diese Sache ganz gut unter Kontrolle habe. Das heißt natürlich nicht, dass die "Arbeit" damit getan ist und ich "geheilt" bin. Diese Problematik ist ja ein dauerhafter Prozess an dem man arbeiten muss. :zwinker:


Trotzdessen sie diese Bindungsprobleme hat, hat es in der Beziehung sehr gut zwischen uns funktioniert. Von dem Punkt aus, denk ich nicht das wir nicht gut füreinander wären, da ich ihr damals sehr stark geholfen habe und damit auch sehr gut klar kam.
 
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