Gründe für steigende Anzahl an Labioplastiken

[Benutzer170332 (34)]

Hi, immer wieder lese ich, dass die Zahlen der durchgeführten (kosmetischen) Eingriffe an Schamlippen in den USA und Europa immer noch rasant steigen.

Oft heißt es, dass die Darstellung der Vulva in Film und Kunst (mit)schuld sei, da dort fast immer Vulvas (Vulven?) ohne sichtbare innere Lippen gezeigt werden.

Denkt ihr dass das der Grund ist? Oder was für andere Gründe könnte es geben?

 

[Benutzer189133 (48)]

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit Schönheitsidealen zusammen hängt. Eventuell dazu noch ein negatives Körperempfinden und schlechtes Selbstbewusstsein.

Tatsächlich ist meiner Erfahrung nach den Partnern das Aussehen der Vulva gar nicht so wichtig, wie man sich das als Frau vielleicht im Kopf manchmal ausmalt.

 

[Benutzer187907 (34)]

Ich wusste bis vor kurzem überhaupt nicht, dass man das irgendwie "finden" könnte. Also war für mich überhaupt kein Körperteil dem irgendwelche Vorlieben oder Abneigungen entgegen gebracht werden. Zur Frage Haare ja nein oder so versteh ich noch Geschmäcker, aber dass die Optik der Vulva irgendwie bewertbar ist war mir echt neu, ich käm auch nie auf die Idee Penisse nach Form und Farbe und Proportionen zu beurteilen, aber scheinbar ist das für andere normal und daher kommt sicher auch das Verlangen einiger unzufriedener Menschen sich verändern zu lassen, ich kanns nicht nachvollziehen.

Wat ein Glück, dass mir das schon immer piep egal war 😂

 

[Benutzer170332 (34)]

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit Schönheitsidealen zusammen hängt.

Und woher kommt dieses „Vulva-Ideal“ für eine junge Frau?

 

[Benutzer189133 (48)]

Und woher kommt dieses „Vulva-Ideal“ für eine junge Frau?

Gute Frage. Die hohe Verbreitung von recht uniformer Mainstream Pornographie kann hier vielleicht ein Grund sein. Dort sieht man ja hauptsächlich ein ziemlich einheitliches Bild der weiblichen Scham.

 

[Benutzer172677]

Ich vermute, das kommt eher daher, dass sich solche Themen und Ansichten durch das Internet rasend schnell, einfach und weit gestreut verbreiten.
Bekloppte Schönheitsideale gab es immer, aber die Möglichkeit, so intensiv damit konfrontiert zu werden, gab es so nicht.

 

[Benutzer180974 (43)]

Gute Frage. Die hohe Verbreitung von recht uniformer Mainstream Pornographie kann hier vielleicht ein Grund sein. Dort sieht man ja hauptsächlich ein ziemlich einheitliches Bild der weiblichen Scham.

Da bin ich Deiner Meinung. Nicht nur die weibliche Scham, sondern auch die männlichen Penisse zeigen die "Ideale" an.

Ich vermute, das kommt eher daher, dass sich solche Themen und Ansichten durch das Internet rasend schnell, einfach und weit gestreut verbreiten

Genau, durch die Informationsflut im Internet und der ständigen Möglichkeit diese per Smartphone abzurufen.
Dazu kommen immer mehr plastische Chirurgen, die sich auf so etwas spezialisieren und dafür werben.

 

[Benutzer82687]

Off-Topic:
Gab es da nicht schon ein Thema zu?

 

[Benutzer188767]

Klar, alles soll vermeintlich perfekt sein. Für mich ist aber eine unverstümmelte Vulva perfekt. Schon allein. weil ich nichts von meiner Orgasmusfähigkeit und Sensibilität einbüßen möchte. Mir gefällt es so auch besser.

 

[Benutzer170332 (34)]

Off-Topic:
Gab es da nicht schon ein Thema zu?

Off-Topic:
in irgend einer Form ganz sicher, wollte aber nicht Gefahr laufen dass sich jemand beschwert dass ich ein altes Thema anwerfe.

 

[Benutzer78484]

Wobei man doch vermutlich sagen kann: Der Anteil dieser OPs ist vermutlich immer noch verschwindend gering.

 

[Benutzer3277]

Körper-Optimierungswahn und zu viel Geld, wo Frau nicht weiß wohin damit. 💷💶💵💴💰

 

[Benutzer186405 (52)]

Ich würde mich gerne zwei Vulva "Optimierungs"operationen unterziehen. Hat einfach absolut null mit Schönheitsidealen zu tun, irgendeinem Wahn oder was auch immer.
OP Nummer eins wäre, weil die inneren Schamlippen mir schlicht Schmerzen und andere Probleme (Entzündungen, Zysten u.ä.) bescheren. OP zwei wäre für eine bessere Empfindungsfähigkeit. Ich finde es unschön, dass bei einer nicht religiös motivierten Vorhautbeschneidung eines Mannes in den meisten Fällen davon ausgegangen wird, dass das wegen einer Phimose o.ä. geschieht, bei Frauen wird immer erstmal ein Schönheitsideal unterstellt.

 

[Benutzer170332 (34)]

Wobei man doch vermutlich sagen kann: Der Anteil dieser OPs ist vermutlich immer noch verschwindend gering.

Schnellsuche hat etwas mehr als 2000 solcher OPs pro Jahr in Deutschland ergeben. Ist ein kleiner Anteil, aber doch eine beträchtliche Anzahl würde ich meinen.

OP zwei wäre für eine bessere Empfindungsfähigkeit.

Was für eine OP wäre das?

 

[Benutzer183558]

Ich finde es unschön, dass bei einer nicht religiös motivierten Vorhautbeschneidung eines Mannes in den meisten Fällen davon ausgegangen wird, dass das wegen einer Phimose o.ä. geschieht, bei Frauen wird immer erstmal ein Schönheitsideal unterstellt.

Hm. Die Logik der Aussage erschließt sich mir noch nicht. Wieso von etwas ausgehen? Bei einer nicht religiös motivierten Vorhautbeschneidung weiß ein Mann doch die Gründe, wieso er das macht?

 

[Benutzer183259 (53)]

Hi, immer wieder lese ich, dass die Zahlen der durchgeführten (kosmetischen) Eingriffe an Schamlippen in den USA und Europa immer noch rasant steigen.

Hast Du dazu mal absolute Zahlen?

 

[Benutzer183259 (53)]

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit Schönheitsidealen zusammen hängt. Eventuell dazu noch ein negatives Körperempfinden und schlechtes Selbstbewusstsein.

Tatsächlich ist meiner Erfahrung nach den Partnern das Aussehen der Vulva gar nicht so wichtig, wie man sich das als Frau vielleicht im Kopf manchmal ausmalt.

Das gilt doch allgemein für jede Schönheits-OP...

Ich denke, es liegt wirklich am fehlenden Selbstbewusstsein in den meisten Fällen.

 

[Benutzer172677]

War schon in den 90igern die meist gemacht OP

Hast Du da eine Quelle?
Ich kenne da nur andere Zahlen und war später ja auch eine Weile in der Branche tätig, da waren meine Erfahrungen andere.

 

[Benutzer170332 (34)]

Das ist schon ewig so. War schon in den 90igern die meist gemacht OP - nur reden die wenigsten drüber.

Da liegst du denke ich falsch.

 

[Benutzer170332 (34)]

Hast Du dazu mal absolute Zahlen?

Leider auch nur jene die man via Google findet

 

[Benutzer171320]

Da liegst du denke ich falsch.

Nun, hat mir damals ein Plastischr Chirurg so gesagt..... vielleicht hat er ja gelogen.

 

[Benutzer170332 (34)]

Nun, hat mir damals ein Plastischr Chirurg so gesagt..... vielleicht hat er ja gelogen.

Entweder das, oder es war ein Missverständnis.

 

[Benutzer186405 (52)]

Hm. Die Logik der Aussage erschließt sich mir noch nicht. Wieso von etwas ausgehen? Bei einer nicht religiös motivierten Vorhautbeschneidung weiß ein Mann doch die Gründe, wieso er das macht?

Ich wiederum verstehe deinen Einwand nicht.
Die Frau weiß auch warum sie sich operieren lassen möchte.
Lassen sich Männer beschneiden, ist die Erstunterstellung, dass dies religiös motiviert oder aus medizinischen Gründen geschieht. Käme die Frage auf warum es immer mehr Vorhaut-Beschneidungen von Männern gibt, wären (oder sind) die Antworten eher nicht, dass unzufriedene Menschen das Verlangen haben sich verändern zu lassen - nach bekloppten Schönheitsidealen, wird von Verstümmelung gesprochen oder einem Körper-Optimierungswahn und zu viel Geld, wo Mann nicht weiß wohin damit.

So als ob Frauen, im Gegensatz zu Männern ganz sicher keine vernünftigen und nicht auf Schönheitswahn beruhenden Entscheidungen dazu treffen könnten. Damit das klar ist, ganz sicher gibt es auch Frauen, deren einzige Motivation ist, ihren Körper optisch zu optimieren (so wie ebenso bei Brustvergrößerungen), aber nicht nur in einem Thread hier kann man lesen, dass es selbstverständlich auch rein optisch motivierte Vorhautbeschneidungen von Männern gibt.
Man könnte bei Operationen an der Vulva auch zunächst erstmal annehmen, dass es Beeinträchtigungen gibt, weshalb sich eine Frau operieren lassen möchte und die Optik entweder kein Grund oder lediglich ein MITgrund ist.
Dass das häufig Schönheitschirurgen sind, welche diese OPen vornehmen, davon würde ich mich dabei nicht irritieren lassen. Ich bin ja immer noch nicht weiter mit der Entfernung der Zyste in der Brust. Bei der Besprechung für die Überweisung verwies mich der Frauenarzt, sofern ich nicht in eine Klinik möchte, was der Fall ist, an Schönheitschirurgen. Auch wenn die Zyste lediglich aus medizinischen Gründen entfernt wird.
Wenn ich mir übrigens an meiner Vulva optisch was pimpen lassen würde, dann würde ich meine äußeren Schamlippen liften lassen. (Nein, natürlich denke ich da nicht im Traum daran.)

Das mit der besseren Empfindungsfähigkeit ist mir komplett neu. Wie geht das? Nervenbahnen kann man nicht anlegen, oder? Oder meinst du, die Empfindung wird besser, weil die Schmerzen weg sind?

Das betraf

OP zwei wäre

Also eine andere.

Oder was für andere Gründe könnte es geben?

Kommt auch darauf an welche Zeitpunkte für deinen "viel mehr" Vergleich du heranziehst. Diese Operationsmöglichkeiten waren früher einfach auch nicht bekannt und folglicherweise auch wenig(er) nachgefragt.

 

[Benutzer183558]

Ich wiederum verstehe deinen Einwand nicht.

Na gut, vielleicht reden wir auch aneinander vorbei. Können wir uns darauf einigen, dass eine Penisbeschneidung in der Regel klar ersichtlich ist, während das bei einer Schamlippenverkleinerung eher nicht der Fall ist?

 

[Benutzer171320]

Kommt auch darauf an welche Zeitpunkte für deinen "viel mehr" Vergleich du heranziehst. Diese Operationsmöglichkeiten waren früher einfach auch nicht bekannt und folglicherweise auch wenig(er) nachgefragt.

Ich nehme auch an, folgende Dinge haben dazu beigetragen:

Frauen machen Sport, ich denke da ans Fahrradfahren
Frauen tragen Hosen - auch enge
Frauen tragen richtige Unterwäsche (nicht wie früher das lockere Gedöns)
Frauen reiten auf Pferden wie Männer (nicht im Damensattel)

All das kann doch dazubeitragen, dass Frau sich durch die Labias gestört fühlt.

Was wäre, wenn es gar nix mit Sex zu tun hat?

 

[Benutzer189883 (48)]

Das ist schon ewig so. War schon in den 90igern die meist gemacht OP - nur reden die wenigsten drüber.

"Der Eingriff, bei dem meist die inneren Schamlippen verkleinert werden, rangiert damit auf Rang 19 der beliebtesten Schönheits-OPs."
Quelle: deutsche-apotheker-zeitung

 

[Benutzer186405 (52)]

Was wäre, wenn es gar nix mit Sex zu tun hat?

Das wäre erstmal meine Annahme. Zumindest nicht vorrangig. Ich hatte auch schon Ärger beim Sex mit ihnen, also Schmerzen, ähnlich wie man das ja auch mit einer Phimose haben kann, aber dennoch bleibt es ein medizinisches Problem. Es hat dann aber insofern nichts mit Sex zu tun als es nicht darum geht "ich will mainstream schön sein für Sex".

Frauen machen Sport, ich denke da ans Fahrradfahren
Frauen tragen Hosen - auch enge
Frauen tragen richtige Unterwäsche (nicht wie früher das lockere Gedöns)
Frauen reiten auf Pferden wie Männer (nicht im Damensattel)

Das wäre dann aber schon in eine Zeit hineingegriffen, in der es eigentlich noch keine wirkliche Schönheitschirurgie gab, oder? Denn, ich bin ja nun durchaus in den 70ern und 80ern Fahrrad gefahren, habe Sport gemacht, ritt nie im Damensitz auf Pferden (das war schon damals eine Kuriosität und war bei Shows zu sehen u.ä., das war eine Ausnahme, dass jemand überhaupt im Damensitz reiten konnte und einen Damensattel hatte) und hatte schon in meiner Jugenddzeit insgesamt vielleicht ein Kleid und zwei Röcke, wovon ich eigentlich nur den Jeansrock öfter getragen habe. Natürlich hatte ich auch dann, in den 70ern und 80ern schon ordentlich Probleme, meine erste Zyste hatte ich da war ich noch kein Teenager. Der Unterschied war, dass da "kein Mensch" über Möglichkeiten wie sie heute recht üblich sind informiert war, darüber gesprochen hat und diese genutzt hat. "Fraueng'schichten" sind halt auch einfach null ernst genommen worden, das gibt es heute auch noch, aber schon in einem ganz anderen Ausmaß, "ein bisschen zusammenreißen" war bei Frauenproblemen die Vorgehensweise. DAS ist meiner Ansicht nach ein ganz wichtiger Aspekt für den Anstieg von Operationen im "Scham"bereich. Frauen nehmen sich ernst und werden ernst genommen, wenn sie Beschwerden haben.

Nur nochmals zur Sicherheit, ich bin mir darüber im klaren, dass es auch Schamlippenoperationen geben wird, die rein optisch motiviert sind, genau so wie das mit männlichen Beschneidungen auch der Fall ist. Aber meiner Ansicht nach ist das in den selteneren Fällen der Alleingrund. Medizinische und pragmatische Gründe werden meist zumindest MITgrund sein.

 

[Benutzer171320]

Das wäre dann aber schon in eine Zeit hineingegriffen, in der es eigentlich noch keine wirkliche Schönheitschirurgie gab, oder? Denn, ich bin ja nun durchaus in den 70ern und 80ern Fahrrad gefahren, habe Sport gemacht,

Ich dachte eher 150 Jahr zurück....

 

[Benutzer188421 (23)]

Oft heißt es, dass die Darstellung der Vulva in Film und Kunst (mit)schuld sei, da dort fast immer Vulvas (Vulven?) ohne sichtbare innere Lippen gezeigt werden.

Mir gefallen ganz klar kleine innere Schamlippen besser, aber mir ist schon bewusst, dass ich da ein wenig vorgeprägt bin, zum einen durch meine Freundin, zum anderen vielleicht tatsächlich durch Porno und Glamour. Aber die Schönheitsideale ändern sich, seit 1-2 Jahren sind auch wieder große Oberweiten "in Mode", soll heißen, die Fotografen oder Filmemacher stehen halt selber drauf oder erhoffen sich einen größeren Markt. Mir gefällt dieses Merkmal aber wiederum nicht so.
Ich finde generell nicht, dass eine Frau sich schlecht fühlen sollte, nur weil sie einem momentanen Ideal nicht entspricht.

 

[Benutzer]

Ich würde mich echt nie da unten operieren lassen... Alleine das Risiko von bleibenden Verletzungen und so...