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Ich habe mich getrennt und heule wie ein Schlosshund

Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #1
Hallo,

letzte Woche habe ich mich von meinem Freund getrennt. Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass wir immer sehr verschieden waren und uns immer zusammenraufen mussten, damit die Beziehung funktioniert. Wir waren ca. 1 1/2 Jahre zusammen und trotz allem war es eine schöne Beziehung, weil wir große Gefühle füreinander hatten (und immer noch haben). Ich habe überwiegend gute Erinnerungen daran. Dennoch habe ich mich getrennt, weil ich aufgrund unserer Verschiedenheit keine Zukunft (mehr) für uns gesehen habe. Außerdem haben wir uns in den letzten Wochen etwas auseinandergelebt und wenig miteinander getan, sodass ich das Gefühl hatte, es wird eh nichts mehr. Hinzu kam natürlich noch mein immer währender Freiheitsdrang und das Gefühl, in der Beziehung nicht das zu bekommen und geben zu können, was man selbst will. Ich habe also die Notbremse gezogen und die Beziehung beendet, bevor sie "hässlich" wird. Und ich frage mich nun, ob das ein Fehler war.

Das Trennungsgespräch war vorbildlich. Wir haben wie Erwachsene darüber geredet, wir haben keine Vorwürfe gemacht, sondern analysiert, woran es gescheitert ist. Er hat mir gesagt, er würde das Ende zwar noch nicht sehen, aber versteht meine Position. Man hat bei dem Gespräch gesehen, wie sehr wir uns gegenseitig schätzen und respektieren, wie wichtig uns das Wohl des anderen ist. Bei der Verabschiedung hat man gesehen, wie sehr wir an dem anderen hängen und wie schlimm die Trennung werden wird. Alles das, was in den Wochen davor nicht so recht zum Vorschein gekommen ist, weil wir uns da auseinandergelebt haben. Und ja, es bricht mir einfach das Herz, so stark, dass mein Verstand sich langsam fragt, ob ich nicht vorschnell gehandelt habe, ob ich es nicht noch einmal hätte versuchen sollen.

Ich weiß grad nicht, was ich überhaupt hier im Forum will. Vielleicht könnt ihr mir sagen, dass dieser Gefühlsumschwung normal ist, wenn man sich trennt oder sowas. Bei meiner ersten Beziehung war ich erleichtern, nachdem ich mich getrennt hatte. Daher bin ich gerade sehr irritiert von mir selbst.
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Hallo Lotusknospe,

es tut mir wirklich sehr leid, dass eure Beziehung zu Ende ist, aber wenn ich wirklich ehrlich bin, (und ich hoffe, du nimmst mir es nicht übel) dann war das Ganze abzusehen.

Weißt du, was ich beeindruckend finde? Auf welche Art und Weise ihr es geschafft habt, euch zu trennen.
Vielleicht kommt ein Teil der Trauer auch daher, weil dir dein Partner gezeigt hat, wie wertvoll du ihm bist und wie fair er dich behandelt...(obwohl dir zwischendrin diesbezüglich auch so deine Zweifel kamen)...auch dann noch, wenn du eure Beziehung als gescheitert gesehen hast.

Ich finde es absolut nachvollziehbar und auch nicht ungewöhnlich, wenn Personen, die eher als "Kopfmenschen" gelten, um eine vergangene Liebe weinen.
Ganz still, in ihrem Kämmerlein und sie weinen vielleicht auch deshalb, weil sie sich in ihrer Partnerschaft sogar hin und wieder geschämt haben, zu emotional zu werden.
Und plötzlich finden sie Seiten an sich, die genau wie bei dir zu Irritationen führen, weil man dachte, sich selbst am besten zu kennen.

Ehrlich gesagt kann und will ich dir die Frage nicht beantworten, ob du einen Fehler begangen hast...die Antwort wirst du irgendwann selber tief drinnen in dir finden und dafür ist es momentan noch viel zu früh.
Lass doch bitte erst einmal deine ganze Trauer und den Schmerz raus - ohne dich dafür zu schämen oder dir am Scheitern die alleinige Schuld zu geben. Es wird dir gut tun.

Ach Mensch...irgendwie fehlen mir auch die rechten Worte. Komm einfach her und lass dich virtuell umarmen.
 
Finyfine
Benutzer53227  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Du hast meinen großen Respekt. Nein, IHR habt meinen großen Respekt. Ich kann leider auch nicht viel dazu sagen. Liebeskummer und Trennungen sind nie schön. Aber die Art und Weise wie ihr vorgegangen seid, finde ich... lobenswert, denn meist krachts im Nachhinein doch sehr. Und man vergisst, wie gut man sich mal getan hat und was man alles tolles miteinander erlebt hat.

Ich kann auch deshalb nicht viel dazu sagen, weil ich bisher nur verlassen wurde (hört sich dramatisch an und als ob mich niemand will..), aber selbst da hatte ich sozusagen einen Gefühlsumschwung. Am ersten Tag hab ich geheult wie blöde, danach kam dann so im Wechsel Wut und Erleichterung hinzu. Das ist grauenhaft, man weiß nicht, was man fühlen soll.

Ja, auch ich stehe ratlos da... es tut mir leid.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #4
Keine meiner Beziehungen ist mit einem großen Streit und/oder mit Drama geendet, sondern so wie du deine beschreibst, eher ruhig und sachlich. Das Problem dabei ist, dass man am Ende keinen Hass für den Ex empfindet, meist nichtmal Wut oder Ärger, sondern man mag sich eben immer noch und das ist am Anfang einer Trennung besonders schwer, finde ich, weil man nicht wirklich auf ihn sauer sein kann. Aber wie bei allen anderen Trennungen auch, wird es irgendwann besser. Nur weil du den Schlussstrich gezogen hast, heisst dass ja nicht, dass du nicht auch darüber traurig sein darfst.
 
M
Benutzer10046  (42) Meistens hier zu finden
  • #5
Eure Trennung ist mit Sicherheit erstmal schwer, du hast das Gefühl, etwas verloren zu haben, und erkennst jetzt, dass du wirklich geliebt hast (sonst könntest du nicht trauern). Darüber wirst du dir sicher bewusst. Es ist bewundernswert, wie ihr die Trennung vollzogen habt, dass ihr miteinander gesprochen habt, ohne in Streit zu enden, dass ihr eure Sichtweisen ausgetauscht habt. Das hilft sicherlich der jeweils anderen Seite, aber auch einem selbst weiter, die Beziehung zu verarbeiten, zu analysieren, etwas daraus mitzunehmen und am Ende daran zu wachsen und positiv zurückzublicken. Dann kannst du dich irgendwann mit ein wenig Abstand daran erfreuen, dass ihr eine gemeinsame Zeit hattet, selbst wenn diese nur von begrenzter Dauer war. Und vielleicht siehst du dann auch die Vorteile, die es hat, nicht sauer auf den Partner zu sein: Man kann erhobenen Hauptes gehen und muss sich nicht später vorwerfen, dass man überreagiert oder sich danebenbenommen hat und einen geliebten Menschen schlecht behandelt hat.
 
P
Benutzer90253  Meistens hier zu finden
  • #6
Hallo Lotusknospe,

es tut mir auch sehr Leid für dich, dass deine Beziehung in die Brüche gegangen ist. Ich kenne eure Geschichte und kann mich auch an Details erinnern, die du hier gepostet hast. Und wie du vermutlich auch meine Einstellung kennst, war ich von Anfang an der Meinung, dass es mit euch auf Dauer nicht funktionieren kann. Insofern kann ich dir aus meiner Sicht bestätigen, dass deine Entscheidung, dich zu trennen, richtig war. Du hast dennoch Hoffnungen gehabt und bist nun sehr traurig, was ja völlig normal ist, sonst wärest du ein Unmensch. Jede Trennung tut weh, es geht leider nicht ohne Schmerz. Lass es zu und kämpfe nicht dagegen. Erlaube es dir traurig zu sein und zu weinen, aber achte auch darauf dass der Kummer nicht überhand nimmt.

Ich finde es auch sehr mutig von dir, dass du den Schlussstrich gezogen hast, als du gemerkt hast, dass es nicht mehr funktioniert und es keine Zukunft hat und nicht gewartet hast, bis die Beziehung richtig hässlich und unerträglich wird.

Ich wünsche dir alles Gute, du wirst schon sehen, dass die Sonne bald wieder auch auf deiner Strasse scheinen wird! :smile:
 
U
Benutzer81958  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
genau das selbe haben meine ex-freundin und ich vor nichtmal einer woche durchgemacht. ich zweifle momentan auch etwas dran, ob das die richtige entscheidung war weil, wie meine vorredner bereits angemerkt haben, man nicht sauer auf den anderen ist.

ich merke aber bereits, dass diese entscheidung für uns die einzig richtige war. zudem freue ich mich riesig, dass ich jetzt eine sehr sehr gute freundin dazugewonnen habe, die mich besser kennt als jeder andere.
ich wünsche mir für dich, dass du auch etwas positives aus dieser trennung mitnehmen kannst. auch wenn es momentan schwer sein mag in tiefster dunkelheit den schwachen schimmer eines weit entfernten, nassen streichholzes zu sehen.
 
O
Benutzer9076  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
...und auch ich kann mich Dir anschließen. Fast sieben Jahre Beziehung. Unglaublich!
Man will einfach nicht wahr haben, dass es passiert. Aber irgendwie passiert es doch. Dein Gefühlsumschwung ist absolut verständlich und Teil des Trennungsaktes. Man fragt sich immer wieder, warum es gescheitert ist. Ob man es nicht doch noch einmal versuchen soll? Ob man noch einmal so lieben wird? Solche Freude spüren wird? Die Zukunft macht Angst... Aber bei alledem sollte man - und das sage ich mir immer - auch an die schlechten Tagen denken. An das, was die Beziehung zum Scheitern gebracht hat. Und schließlich hilft - ich kann es so recht auch noch nicht glauben - der Blick nach Vorne.
Es gibt eine Zukunft. Auch ohne den Partner. Und sie kann gut sein. Ganz bestimmt. Das kann sie...
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #9
Aus meiner Sicht:

Der Umschwung ist normal.
Auch wenns eine rationale Entscheidung war und Du weißt, dass es so besser ist und "richtig": Es ist ein Verlust und Du trauerst.
Vermutlich erschreckt Dich die Intensität, mit der Du jetzt "verzögert" darauf reagierst. Meine Güte, wo kommen all die Tränen her?! Sonst biste doch nicht so sentimental und weinerlich...
Lass die Tränen fließen, sei traurig, denn das ist berechtigt.
Dass Du nun so am Boden bist, heißt nicht, dass die Entscheidung falsch war. Sondern dass Dir langsam bewusst wird, dass es VORBEI ist. Und das schmerzt!
0
Es wäre doch traurig, wenn es Dir nicht so wehtäte. Immerhin habt Ihr einander geliebt und eine lange Zeit miteinander verbracht. Dass es "logisch" ist, dass Ihr Euch trennt, heißt nicht, dass alle Instanzen Deiner Seele das auch so sehen und zustimmen.

Also heul so viel, wie Du eben heulen musst.

Off-Topic:
Ob Deine Entscheidung richtig war, kann ich nicht beurteilen. Aber ich bin sicher, Du hast sie nicht vorschnell getroffen. Dass Du jetzt so traurig bist, heißt nicht, dass die Entscheidung falsch gewesen sein muss, sondern dass die Entscheidung nun auch emotional "angekommen" ist und Du den Verlust spürst. All das ist nur Laienpsychologie. :zwinker:



Ich habe in meinem ersten richtigen Liebeskummer manchmal fassungslos vor dem Spiegel gesessen und dieses verquollene Monster angeschaut, weil ich nicht begreifen konnte, dass mich auch Wochen nach der Trennung manchmal fast aus dem Nichts ein Weinkrampf geschüttelt hat. Dabei wusste ich doch, dass es für uns keine Zukunft gibt als Paar. Dass er mir nicht mehr gut tat. Dass mein Brief richtig war. All das war mir klar - aber alles in mir sehnte sich nach der Wärme, nach diesen kleinen schönen Momenten. Gleichzeitig erinnerte ich mich auch an die Zweifel und die Tränen vor meinem Entschluss.
All dieses Wissen änderte nichts an meiner tiefen Traurigkeit, dass ich nun wieder allein bin, dass diese Nähe zwischen uns vergangen ist. Und noch während ich heulte und nächtelang mit dem Hund durchs Dorf und die Felder wanderte, war ich irgendwie dankbar, dass mich dieser Kummer so umhaut und mitreißt.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • Themenstarter
  • #10
Ich danke jedem einzelnen von euch für eure Posts. Es ist kaum zu glauben, aber sie helfen mir wirklich und trösten mich, sie zeigen mir, dass meine Reaktion normal ist und dass es mich eher wundern sollte, wenn ich nicht so fühlen würde. Ich habe den heutigen Tag mit Freunden verbracht und mich abgelenkt, das war gut. Mein ehemaliger Freund fehlt mir zwar, aber es geht irgendwie. Ich bin froh, dass ich so gute Freunde habe, die mich stützen und mir helfen, mit der Situation zurecht zu kommen. Ich glaube, ich habe mich eben nicht nur in meinen Ex-Freund als Menschen, sondern vor allem auch zu sehr in die Idee verliebt, mit ihm zusammen zu sein. Davon muss ich erst mal loskommen und mit allen Hoffnungen abschließen, die ich mit ihm verbinde. Außerdem bin ich traurig, weil ich weiß, dass ich ihn als Menschen vollkommen verlieren werde. Ich weiß, dass er keinen Kontakt mit seinen Exen pflegt, und das werde ich auch respektieren. Ich habe auf jeden Fall in der Beziehung dazugelernt, mehr über mich selbst erfahren, und ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass wir immer einen ehrlichen und liebevollen Zugang zueinander hatten. Ich werde ihn immer gut in Erinnerung behalten, als meine erste große Liebe, die zwar schön, aber eben nicht von Dauer gewesen ist.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Als ich mich nach 4 Jahren von meinem ersten Freund getrennt habe, ging es mir ähnlich wie dir. Unsere Trennung ist auch so abgelaufen, mit vernünftigen Gesprächen, mit einem Endergebnis, mit einem "Auf Wiedersehen wir bleiben in Kontakt" - alles ganz "vorbildlich".

Wir haben uns sogar noch einmal getroffen, um Weihnachtsgeschenke auszutauschen, weil wir uns eine Woche vor Weihnachten getrennt haben.

Trotzdem habe ich mir abends die Augen ausgeheult, in einer Intensität, dass alles durchgeschüttelt wurde. Leider hatte mein Umfeld wenig Verständnis - wenn es beide wollten, wenn es einvernehmlich war - wo ist denn dann das Problem? Und dann waren meine Eltern so schockiert, die ihn so gerne mochte, meine Mutter kam gleich mit "Wer isst denn jetzt mit mir die komischen Dinge, die nur wir beide mögen??" :zwinker:

Was ich sagen möchte, die Trennung von der ersten Liebe ist nie einfach. Erst Recht nicht, wenn man nichtmals einen richtigen "Grund" hat, sondern eben eine Vernunftentscheidung zu Grunde liegt, die man gut abgewägt hat und für sich rausgefunden hat, dass es so eben nicht klappt.

Außerdem bin ich traurig, weil ich weiß, dass ich ihn als Menschen vollkommen verlieren werde.
Das war damals auch das Schlimmste für mich und komischerweise ist es auch heute nicht immer ganz weg. Man hatte eben gemeinsame Zeit, man war ja auch "ansonsten" eng befreundet. Wenigstens weißt du, woran du bei ihm bist - mein Ex hat damals noch dauernd behauptet, wir blieben in Kontakt - da tat es dann doppelt weh, als es nicht so war.

Versuch es positiv zu sehen. Es gab bei euch ja einige Unterschiede und du wirst ja wissen, wieso die Entscheidung richtig ist. So gesehen war es klar, dass dieser Schmerz kommt, auch wenn man vorher nie ahnen konnte, dass es "echt" so blöd wird. Draußen ist aber wenigstens Frühling und du hast Freunde, die dich auffangen - insofern ist das auch was Wert.
 
M
Benutzer10046  (42) Meistens hier zu finden
  • #12
Ich habe auf jeden Fall in der Beziehung dazugelernt, mehr über mich selbst erfahren, und ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass wir immer einen ehrlichen und liebevollen Zugang zueinander hatten. Ich werde ihn immer gut in Erinnerung behalten, als meine erste große Liebe, die zwar schön, aber eben nicht von Dauer gewesen ist.

Es ist schön, dass du diese Gedanken hast und jetzt schon positiv auf die Beziehung blicken kannst, selbst wenn du noch trauerst, heulst, dich fragst, warum Gefühle einen so vermatscht aussehen lassen im Spiegel. Ich glaube, du hast vieles richtig gemacht mit deiner Entscheidung und der Art, wie ihr euch getrennt habt. Hilft jetzt vielleicht nicht über die ärgste Trauer, aber später hilfts, und solange kannst du einfach heulen, wenn dir dazu zu Mute ist, und wissen, dass du einfach nur ganz "normal" bist, indem du trauerst.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #13
Meine erste Beziehung hat auch so geendet wie deine - und gerade dann, wenn eine Beziehung so vorbildlich höflich, erwachsen und in beidseitigem Einverständnis endet ist es verdammt schwer loszulassen.
Man mag den anderen ja immer noch, selbst wenn man verstanden hat dass man sich gegenseitig auf Dauer wohl nicht glücklich machen wird und nur weil er nicht für einen bestimmt ist bleibt er ja trotzdem ein toller und liebenswerter Mensch.

Du bist keine betrogene, schlecht behandelte Frau, deren Beziehung ihr nur Schlechtes gebracht hat und deren Macker ein Arschloch war und deshalb kannst du dich auch nicht so gut distanzieren und hassen kannst du ihn ja auch nicht. Deshalb fällt das Ende der Beziehung erst Recht schwer.

Im Gegensatz dazu trauerst du jetzt eher um eure verlorenen Möglichkeiten und die Ungewissheit, was vielleicht noch hätte kommen können und das ist auf jeden Fall legitim und verständlich.
Fühl dich gedrückt, versuch dich mit deinen Freunden und Hobbys abzulenken und heul trotzdem nachts in dein Kissen wenn es guttut.
 
W
Benutzer11969  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich kann dich sehr gut verstehen, denn meine Beziehung ist leider auch so zerbrochen. Es ist immer noch sehr schwer an die Trennung zu denken und damit klar zu kommen. Es wird lange dauern aber man wird irgendwie damit klar kommen, auch wenn es lange dauern wird. Ich drücke dir ganz fest die Daumen das du in dieser schweren Zeit die Kraft findest damit klar zu kommen.

Ich wünsche und schicke dir ganz viel Kraft.

Lg Welpie
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • #15
Es spricht durchaus einiges dafür eine Beziehung zu beenden, wenn je länger je klarer wird, dass aufgrund von zu grosser Differenzen und zu unterschiedlicher Zukunftsvorstellungen die Partnerschaft ohnehin bald in die Brüche geht oder nur noch krampfhaft und nicht ohne sich dabei zu zerfleischen und zu verbiegen weitergeführt werden kann.

Das Problem ist, wenn man sich dazu angehalten sieht eine solche Entscheidung zu treffen und dies auch wirklich durchzieht, man nie genau sagen kann in welche Richtung eine Sache weiter verlaufen wäre, wenn man versucht hätte die Entscheidung weiter hinauszuzögern.

Oder man könnte auch sagen es ist schwer den richtigen Zeitpunkt zu treffen, zumal es den richtigen vielleicht gar nicht gibt, weil man sich im Nachhinein, auch wenn der Schmerz bereits nachgelassen hat und versucht vernünftig darüber nachzudenken, immer wieder fragen kann, ob man nicht vielleicht zu früh aufgegeben hat oder aber zu lange damit gewartet hat, jedoch nie eine zufriedenstellende Antwort darauf erhalten wird.

Auch das Gefühl und das richtige Gespür dafür spielt eine grosse Rolle, ob man zur richtigen Zeit das Richtige tut, selbst dann, wenn die Angelegenheit an sich eigentlich als reine Vernunftsentscheidung betrachtet wird. Sich dies klar zu machen kann im Nachhinein sogar dabei behilflich sein mögliche Fehlentscheidungen vor sich selbst zu rechtfertigen, da man nur das Gefühl und dadurch eben nicht die wirkliche Kontrolle darüber hatte das Richtige zu tun.

Wenn man durch ein Ereignis wie der Trennung von der ersten grossen Liebe von den unterschiedlichsten Gefühlen überströmt wird, kann Weinen durchaus eine reinigende Wirkung auf die Seele haben und es ist dann durchaus vernunftgemäss dies zuzulassen, statt es aus falschen Vernunftsvorstellungen unterdrücken zu wollen. Und wer fähig ist Liebe zu empfinden, dabei zu fühlen und sich fallen zu lassen, der ist doch im Prinzip auch fähig dazu nicht nur Trauer zu empfinden, sondern sich dieser auch hinzugeben.

Zudem kann das Weinen auch ein Ausdruck der inneren Zerrissenheit sein, die von Freude und Traurigkeit zugleich begleitet wird. Traurigkeit weil Bestehendes und Gewohntes verlassen und aus dem Leben gerissen wird und ein Teil sich immer noch schwer damit zu tut loszulassen, während der andere Teil sich bereits auf die neugewonnene Freiheit und die sich dadurch bietenden neuen Möglichkeiten freut.

Sich von der ersten grossen Liebe zu trennen ist verständlicherweise heftiger, als von Beziehungen zuvor, die nicht so intensiv waren. Zudem kann es umso mehr weh tun einen Menschen ganz zu verlieren, d.h. keine Aussicht darauf zu haben irgendwann wieder normal mit ihm befreundet sein zu können. Denn wer einem wichtig geworden ist und durch entscheidende Phasen des Lebens begleitet hat, der ist das ja nicht nur deshalb geworden, weil man mit ihm eine Liebesbeziehung führt oder geführt hat.
 
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L
Benutzer Gast
  • #16
Es tut mir leid, dass deine Beziehung zuende ist. Ich kenne zwar die Vorgeschichte nicht, aber für mich gehörst du definitiv zum "Inventar" dieses Forums, weshalb ich auch kurz antworten möchte.

Ich habe mal - und das ist ja nun lange her - eine unschöne Trennung erlebt. Besser gesagt, eine in zwei Schritten. Zunächst machte sie Schluss und wir haben über die Probleme kaum geredet, es war mehr ein 'Schwamm drüber' und nach zwei Monaten haben wir wieder ganz normal wie Freunde miteinander telefoniert. Wir trafen uns mal wieder und naja, ich war noch in sie verliebt, sie hatte kaum noch Gefühle für mich, war aber heiß auf mich.

Wir haben wieder miteinander geschlafen, ich war danach völlig verwirrt und in der Folgezeit nahmen die Telefonate ab, die Treffen sowieso und plötzlich hörte ich nichts mehr von ihr. Bis ich sie mal meinen Mut zusammen genommen habe und sie darauf angesprochen habe. Sie hat mir dann wirklich schmerzhaft und rücksichtslos gesagt, dass es vorbei sei und wir nie zueinander gepasst hätten - das traf mich wie ein Hammer.

Danach habe ich nie wieder etwas von ihr gehört. In der Zwischenzeit konnte ich so aber die hier beschriebene "Wut" entwickeln, die mir den persönlichen Schlussstrich enorm erleichtert hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt eben unschöne Alternativen zu einer Trennung, wie ihr sie vollzogen habt. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich kann mir vorstellen, dass du vielleicht länger brauchst, dich zu ordnen und darüber hinwegzukommen. Aber, du bist immer im Wissen, dass es deinem Ex-Freund wahrscheinlich genauso geht. Ich hatte damals blöde Gedanken: Ich heule wie ein Schlosshund, sie hat Spaß mit anderen Typen. Du wirst irgendwann merken, dass du ihn immer schätzen kannst, dass er ein toller Partner war und ihr eine schöne Zeit hattet.

Mit dieser Zufriedenheit kommst du meiner Meinung nach besser darüber hinweg und kannst dich in Zukunft vielleicht auch wieder leichter binden, als wenn es mit einem fiesen Knall geendet hätte. Ich wünsche dir alles Gute!
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #17
Hallo Lotusknospe,

Tut mir leid für Dich. Aber manchmal verlaufen die Dinge im Leben so, wie man es sich nicht wünscht.

Ich kenne jetzt nicht den Werdegang von Eurer Beziehung, möchte aber sagen, dass die Art und Weise, wie Ihr Euch getrennt hattet, vorbildlich war - wie vernünftige zivilisierte Menschen. Leider war das in meinen vorangegangenen Beziehungen nie der Fall gewesen, allerdings waren die Umstände auch ganz anders.
Verarscht zu werden, ist halt ein ganz anders Kaliber, wobei ich den subjektiven Eindruck habe, dass man eine Trennung besser verkraftet, wenn man nur noch Hassgefühle hat.
War aber bei Euch nicht der Fall, sondern es hat wegen Euren verschiedenen Einstellungen her einfach nicht gepasst, dass es noch funktionieren kann.
Deshalb ist es dann auch so schwer, sich zu trennen, da man sich ja immer noch liebt.

Jetzt grübelst Du darüber, ob die Entscheidung richtig war - nun, niemand kann das wissen. Ich bin aber der Meinung, dass Du zur Entscheidung stehen kannst, denn in dem Moment, wo Du sie getroffen hast, hattest Du sie ja für richtig befunden.

Trotzdem kannst Du Dich aber daran erfreuen, dass es eine schöne Zeit war. Du brauchst lediglich jetzt etwas Zeit, Deine Gedanken zu ordnen und Dich jetzt als Single neu zu orientieren. Ich denke, Du solltest Dich jetzt damit ablenken, indem Du etwas tust, was Du immer schon machen wolltest. Jetzt, wo Du ungebunden bist, kannst Du Dich vollends auf Dich konzentrieren, also tu Dir jetzt etwas Gutes.:smile:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • Themenstarter
  • #18
Danke für die weiteren Posts. Ab und zu kommen mir zwar noch die Tränen, aber interessanterweise tun sie nicht mehr weh, sondern befreien mich eher (total komisch). Es ist schon gut so, wie es gewesen ist. Ich denke, ich kann damit jetzt umgehen. Bis ich über die Trennung hinweg bin, wird es zwar noch etwas dauern, aber ich bin jetzt wirklich froh darüber, dass wir uns im Guten getrennt haben.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Danke für die weiteren Posts. Ab und zu kommen mir zwar noch die Tränen, aber interessanterweise tun sie nicht mehr weh, sondern befreien mich eher (total komisch). Es ist schon gut so, wie es gewesen ist. Ich denke, ich kann damit jetzt umgehen. Bis ich über die Trennung hinweg bin, wird es zwar noch etwas dauern, aber ich bin jetzt wirklich froh darüber, dass wir uns im Guten getrennt haben.

Hey!
Das freut mich, dass es dir etwas besser geht :smile:. Es kann aber gut sein, dass es noch ein "Nachbeben" gibt.

Die Trennung von meinem ersten Freund war auch so ähnlich: Wir waren seit vier Jahren ein Paar, hatten alle emotionalen und sexuellen Premieren gemeinsam erlebt, waren gemeinsam in der Oberstufe, haben gemeinsam Abi gemacht, zusammen an der gleichen Uni studiert, sind in unsere erste gemeinsame Wohnung gezogen, etc. pp.

Und dann war auf einmal alles vorbei.

Obwohl wir uns - wie ihr beide - höchst vorbildlich getrennt haben, alles ruhig besprochen haben und die Trennung von mir ausging, hatte ich lange Zeit Zweifel, ob das die richtige Entscheidung war. Zumal meine gesamte Familie ebenfalls total geschockt war - vor allem meine Mutter, die ihn so sehr ins Herz geschlossen hatte.

Die Zeit nach der Trennung verlief sogar erstaunlich gut. Und das, obwohl wir noch zusammen wohnten. Erst ein halbes Jahr später, als ich schon in einer ganz anderen Stadt lebte, kam alles plötzlich wieder hoch und ich habe insgesamt ein weiteres Jahr gebraucht, um die Trennung wirklich zu verarbeiten. Um nicht bei jedem Lied, das während unserer gemeinsamen Zeit im Radio lief, laut loszuheulen, um nicht jeden Ort und jedes Erlebnis automatisch mit IHM zu verknüpfen.

Jetzt, drei Jahre später, denke ich zwar ab und an an die gemeinsame Zeit zurück, aber es ist kein schmerzliches Gefühl mehr, sondern eher so etwas wie süße Wehmut, ja, man könnte beinahe sagen: Nostalgie. Mittlerweile weiß ich, dass die Trennung die einzig richtige Entscheidung war. Wir waren einfach zu verschieden (er stiller unkommunikativer Naturwissenschaftler, ich kreativ-künstlerische Geisteswissenschaftlerin).
 
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