• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Körperwelten Ausstellung

Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #1
Ich habe gestern mehr oder weniger durch Zufall nach längerer Zeit mal wieder die Körperwelten Ausstellung besucht und fan es wieder total lehrreich und Interessant im Detail zu erfahren wie unser Körper funktioniert.
Es ist allerdings immer die Diskussion wegen den "echten" menschlichen Körpern bzw Organen die für die Ausstellung präpariert wurden.
Gerade als Kraftsportler und körperbewusster Mensch finde ich es unbezahlbar am echten Modell z.B. die verschiedenen Muskelansätze, Sehnen und Faszien zu sehen, das Nervensystem, den Verdauungstrakt, das Herz und vieles mehr ...

Wie steht ihr zu der Ausstellung?
Eher positiv oder eher negativ?
 
J
Benutzer180974  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Ich war vor über 10 Jahren einmal in einer Ausstellung. Fand es ebenso faszinierend und lehrreich wie Du.
Die Diskussion kann ich nicht verstehen, da die Personen ja Ihr Einverständnis gegeben haben und es ohne die Anschauung am echten Körper, auch in der Medizin keine Fortschritte gäbe.
Also positiv.
 
housedrache
Benutzer192233  (49) Öfter im Forum
  • #3
Ich habe die Ausstellung auch schon zweimal besucht und war auch begeistert. Die gesamte Ausstellung ist meiner Meinung nach sehr wissenschaftlich - informativ aufgebaut, sodass ich (wider Erwarten) in keinster Weise schockiert war von den echten menschlichen Körpern, es hatte überhaupt nichts „gruseliges“ oder gar „effektheischendes“ an sich. Und die Menschen, die präpariert wurden, hatten vorab ja ausdrücklich zugestimmt und vollen Wissens ihre Körper der Wissenschaft vermacht.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #4
Ich bin davon auch sehr angetan.

Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk.

Ich finde es gut und verstehe die Diskussion darüber nicht.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ich glaube, so richtig diskutiert wird das gar nicht mehr, oder? Als die erste Ausstellung nach Deutschland kam, war das noch ein Aufreger, aber mittlerweile hat man sich doch dran gewöhnt... also zumindest bei mir kommt da nichts mehr an.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #6
Ich glaube, so richtig diskutiert wird das gar nicht mehr, oder?
Ab und an im persönlichen Umfeld.
Ich erinnere mich noch an die erste Ausstellung in Deutschland, damals in Wiesbaden, da war einiges an Kritik in Medien, fan ich damals schon übertrieben aus en bereits genannten Gründen.

Übrigens fan ich die Körperwelten Tiere auch sehr interessant.
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #7
Ich habe grundsätzlich nichts gegen solche Ausstellungen, ich konnte das aber im beruflichen Kontext schon erleben und ging da nicht hin. Es gibt aber durchaus gewisse ähnliche Ausstellungen, wo um die Provenienz der verwendeten Körper Unklarheiten bestehen. Das ist für mich absolut zentral, dass nur Körper von Personen, die zu Lebzeiten eingewilligt/sich zur Verfügung gestellt haben, verwendet werden. Das war bei unseren im Studium verwendeten Körpern so, dann habe ich kein moralisches/ethisches Problem damit.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
An und für sich finde ich das schon spannend - wenn die Herkunft der Leichen klar ist und ebenso, dass die Verstorbenen einer solchen Aufbereitung zu Lebzeiten zugestimmt haben.
Ich erinnere mich an Berichte, die nahe legten, Hunderte von Leichen wären aus ungeklärter Herkunft gewesen bzw. stammten von chinesischen Hinrichtungsopfern. Meines Wissens stellte sich dies als unwahr heraus(?), aber es blieb einfach sehr hängen bei mir und so richtig wohl würde ich mich darum in einer solchen Ausstellung nicht fühlen.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich sehe es positiv und war auch schon ein paar Mal in solchen Ausstellungen. Die Körperspender machen das ja freiwillig (bisher hab ich noch nichts Gegenteiliges gehört).
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #10
Ich bin zwiegespalten. Einerseits interessant, andererseits gab es dort auch makabre, groteske Ausstellungselemente. Mir sind die Schach spielenden Männer in Erinnerung geblieben, mit hängenden Penes. Hatte mMn überhaupt keinen wissenschaftlichen Mehrwert. Ich fand sie entstellt, und ihr Körper sinnlos präpariert. Solche Elemente findet man in der Ausstellung immer wieder.
Damit will ich den Sinn von dieser Prozedur nicht negieren. Das ist Zweifels ohne da, besonders für Sport- und Medizinstudenten und Fachpersonal. Ich glaube aber, dass es nicht in dieser Form für Schaulustige geben sollte.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #12
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #13
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ich kenn die mit Menschen bisher nur von Bildern, irgendwann klappts vielleicht mal - fand es von Anfang an sehr cool und spannend. War mir aber schon damals klar, dass sich pietätvolle finden werden, die Skandal rufen :grin: Ist halt ungewöhnlich. Gibt ja auch Menschen die Nacktheit skandalös finden, womit ich auch null anfangen kann.

So lange die Herkunft der Körper geklärt ist und alles auf Spendenbasis läuft, find ich es eine wirkliche Bereicherung der Ausstellungswelt. Natürlich sieht man das auch auf "schaulustige" Art, und nicht rein wissenschaftlich. Aber es öffnet das Feld Anatomie mehr Menschen als nur Medizinern und hat ja auch einen gewissen Aufklärungswert. Im Zuge des Verständnisses der Welt in der wir leben finde ich es richtig und wichtig, dass es sowas gibt.

Die der Tiere habe ich real gesehen und mir war sie ein bisschen zu klein :zwinker: hätte noch so viel mehr gegeben was ich gerne gesehen hätte. Hach, wenn ich sowas im Studium gehabt hätte *träum
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #15
Ich gehöre zu denen, die es schon damals scheußlich fanden und ablehnten. Tue ich auch heute noch. Auch wenn man sagen muss, dass man heutzutage ja generell schon wesentlich abgestumpfter ist. Mit Nacktheit als solche habe ich kein Probleme und sehe hier thematisch auch keinen Zusammenhang.

Gerade wegen dieser "schaulustigen Elemente" lehne ich das Ganze ab. Es sind Menschen (wenn auch tote), die in meinen Augen entwürdigend dargestellt werden. Und ich gehe mal davon aus, dass seinerzeit Jemand, der wirklich zu Lebzeiten der Verwendung seines Körpers zu wissenschaftlichen Zwecken zugestimmt hat, sowas nicht im Sinn hatte. Für mich hat das Ganze etwas von früheren Wanderzirkussen, wo dann Menschen mit körperlichen Besonderheiten zur Belustigung des gemeinen Volkes auftraten oder, noch simpler, quasi ausgestellt wurden. Ich finde es entwürdigend.

Würde diese Ausstellung ohne diese "schaulustigen Elemente" auskommen, wäre das für mich okay. Ich würde sie zwar dann auch nicht besuchen, weil ich persönlich die "Leichendarstellung" irgendwie eklig und grotesk finde, aber generell könnte ich den wissenschaftlichen Gedanken dahinter dann noch eher nachvollziehen.

Für mich ist aber spätestens seit damals klar, dass ich meinen Körper niemals der Wissenschaft überlassen würde. Ich habe einen Organspenderausweis und hoffe, dies dient dann wirklich ausschließlich der Verwendung meiner Organe, um Leben zu retten.
 
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S
Benutzer199400  (46) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Ich finds gruselig und nicht ästhetisch. Zudem möchte ich den kommerziellen Hintergrund nicht unterstützen.

Ich würde mir die Ausstellung daher nicht anschauen.
 
ligneus_mortis
Benutzer209146  (48) Ist noch neu hier
  • #20
Ich war vor 10-12 Jahre in Heidelberg mit der Lebensgefährtin die damals Pflege lernte mit der Berufsschulklasse in so einer Ausstellung. Da ich als Goth eh eine andere Einstellung zum Tod habe und als Tischler/Schreiner in der Lehre (auf dem Dorf ist der Tischler/Schreiner meist auch der Bestatter) zu toten Menschen öfter Kontakt hatte, war das für mich nix ungewöhnliches oder abstoßendes. Für mich ist das einfach nur konserviertes totes Fleisch. Ob das Mal ein Tier oder Mensch oder was auch immer war, ist mir völlig egal. Ich würde jederzeit wieder reingehen und mir das anschauen, wobei ich das weder sehr spannend finde noch ich mich daran aufgeile. Eine Vernissage mit Aktbildern oder ein Automuseum ist um ein Vielfaches spannender...
 
NichtLustig
Benutzer183126  Öfter im Forum
  • #21
Für Körperwelten habe ich vor Urzeiten während meiner Studienzeit im Promotion-Team und später als in der Ausstellung gearbeitet. Damals gab es schon Kontroversen, die man als Teil des Teams hautnah mitbekommen und auch abbekommen hat. Allerdings herrschte reges Interesse am Formularstand, mit dem man sein Einverständnis gegeben hat, als Plastinat zu enden. Und das, obwohl es zumindest damals, 1999, noch Geld gekostet hat. Wie das heute aussieht, weiß ich nicht.
Es gab genug Leute, die ihren Körper dem ollen von Hagen zur Verfügung stellen wollten.
Jedenfalls kann ich sagen, dass die Plastinate sauber verarbeitet und auch nicht ekelig sind. Ich habe sie schließlich oft genug umgeräumt. Nervig war nur von Hagen selbst, der einem gleich mal eine gefühlt einstündige Moralpredigt bezüglich des Rauchens gehalten hat, sobald man von ihm erwischt wurde. Unter seiner strengen Führung durfte man sich auch keine Kippe anstecken, solange man das Körperwelten-Team-Shirt trug.
An meiner Lunge hatte der Mann immer in auffallendes Interesse. :confused:
Überhaupt war die Drohung, als Ehrengast der Ausstellung zu enden, allgegenwärtig, vor allen Dingen seitens der Team-Leitung.
Aber ich habe überlebt! Ha!
Und rauchen tu ich auch nicht mehr.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Gerade wegen dieser "schaulustigen Elemente" lehne ich das Ganze ab. Es sind Menschen (wenn auch tote), die in meinen Augen entwürdigend dargestellt werden. Und ich gehe mal davon aus, dass seinerzeit Jemand, der wirklich zu Lebzeiten der Verwendung seines Körpers zu wissenschaftlichen Zwecken zugestimmt hat, sowas nicht im Sinn hatte.
Off-Topic:
Meines Wissens werden die Körper EXPLIZIT dieser Ausstellung gespendet, vor allem heutzutage, und man kann sogar mit angeben, wie. Es gibt genug Menschen mit diesem "Überdauernden Geltungsdrang" die das für sich gut finden. Ich für mich übrigens auch :grin: Die Vorstellungen laaaange Zeit als... keine Ahnung Amazonas Kriegerin ohne Haut in einer Ausstellung zu stehen fände ich total cool. Mein Exhibitionismus muss ja nicht mit dem letzten Atemzug enden.


Ich finds ja völlig in Ordnung, wenn jemand das einfach nicht sehen möchte weil.. konservativ, christlich, Leichenekel, sowas... aber wo die Würde angetastet wird, oder gar verletzt... für mich gibts da keinen Zusammenhang, wenn es eben eine bewusste Spende war. Die geschieht übrigens meist zu Ende des Lebens und nicht in der Jugend, soweit ich das kenne.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #23
Weshalb empfindest Du das als entwürdigend?
Ich habe darüber nachgedacht, kann das leider aber nicht so klar beantworten. Vermutlich eine emotionale Betrachtungsweise und sowas kann man halt nicht immer gut erklären. Dies gilt nur für die "schaulustigen Elemente". Auch wenn sie tot sind, es sind ja immer noch Menschen (oder mal gewesen, je nach Sichtweise). Da finde ich eine Zurschaustellung zur Erheiterung Anderer nicht angebracht.

Off-Topic:
Meines Wissens werden die Körper EXPLIZIT dieser Ausstellung gespendet, vor allem heutzutage, ...
Das wäre dann für mich eher vertretbar. Die Ausstellung gibt es ja nun schon auch sehr lange. Wenn sich das jetzt Jemand anschaut und später mal tot dabei sein will, bitte. Damals aber war es vermutlich eher "zu wissenschaftlichen Zwecken überlassen", ohne dabei zu ahnen, dass man da dann in Posen oder Situationen ausgestellt wird, die ich persönlich für unangebracht halte

Ich finds ja völlig in Ordnung, wenn jemand das einfach nicht sehen möchte weil.. konservativ, christlich, Leichenekel, sowas... aber wo die Würde angetastet wird, oder gar verletzt... für mich gibts da keinen Zusammenhang, wenn es eben eine bewusste Spende war. Die geschieht übrigens meist zu Ende des Lebens und nicht in der Jugend, soweit ich das kenne.
Am Ende des Lebens? Also so aus dem Altersheim heraus quasi? Oder bei schwerer Krankheit auch in jüngeren Jahren? Ich weiß nicht so recht. Wenn Jemand sich bewusst dafür entscheidet und genau weiß, wo und wie sein Körper mal später landet, okay. Aber wie gesagt, bevor die Ausstellung eröffnet wurde, war dieses Wissen vermutlich eher nicht da.

Ich finde mich weder besonders konservativ, noch wirklich christlich. Mit Religion hat das für mich auch nichts zu tun. Ja, mir Leichen anzuschauen, fände ich persönlich schon eklig, aber deswegen allein würde ich die Thematik nicht kritisieren. Wenn andere sich das anschauen wollen, können sie das ja tun. Ich glaube auch, dass es speziell für Menschen aus dem medizinischen Bereich super interessant sein muss. Sofern jedem, der da landet, vorher bekannt ist, wo genau er landet und wie das auch aussehen kann, ist es ja auch okay. Damals schien das aber nicht so klar.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Sofern jedem, der da landet, vorher bekannt ist, wo genau er landet und wie das auch aussehen kann, ist es ja auch okay. Damals schien das aber nicht so klar.
Off-Topic:
Mir persönlich würde das - obwohl ich diesen Konservierungsgedanken aus meinem Ego heraus echt cool finde - ja eigentlich komplett schnuppe sein, was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert. Ich bin ja weg.
Und ich habs auch in den Neunzigern immer so gelesen, dass das explizite Spenden an die Ausstellung waren - im Zuge seines Testaments kann man sowas ja festlegen.
Heutzutage stehen sie eher Schlange, hab ich mal gelesen, da gibts wohl genug, die das genauso cool finden wie ich :grin:


Aber medizinischer Bereich ist halt... das sind wohl die, die es nicht sonderlich "besonders" finden. Man sieht es sowieso? Im Studium, in der Praxis... und ich finde ja lebende offene Menschen doch latent ekliger als tote offene Menschen.

Bei den Tieren fand ich es jetzt nicht so super lehrreich, hab da nichts gesehen, was nicht schon in meinen Büchern gewesen wäre. Aber die Darstellung an sich, oder auch in Bewegung - so "aus dem Leben" - fand ich ganz spannend.
Fände ich jetzt beim Menschen auch eher darum interessant. Wie ein Mensch innen aussieht weiß ich 🤷‍♀️ aber das aufbereitete ist interessant.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Ich kenne eine Körperspenderin, also die lebt noch, zum Glück, wird glaube ich bald 90 und die kommuniziert das schon seit 20 Jahren offen, dass wir sie dann bald besuchen dürfen.:grin:
Aber sie meinte, sie würde vermutlich ein Schnittpräparat.

Ich war glaube ich 2x dort, einmal alleine mit meinem Mann und dann auf Empfehlung des Biolehrerers in der 5-6 Klasse (der das zuvor mit ihnen im Unterricht besprochen hatte) mit meinen Söhnen.
Letzteres war keine so prickelnde Idee, mein Großer ist da ziemlich empfindsam und wurde nach wenigen Minuten fast ohnmächtig und ich hab mich nahezu nur um ihn gekümmert und emotional begleitet und es hat gedauert bis wir da durch konnten, dann fand er es auch spannend.

Klar kann man über die Darstellung einiger Personen diskutieren, nicht alles hat da einen wissenschaftlichen Sinn und ist mir zu effekheischend dargestellt, wirkt dadurch etwas unwissenschaftlich.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #26
Was ich aber tatsächlich eklig fand, war, dass die Exponate oftmals noch ihre Fuß-und Fingernägel
Ja, die fand ich auch sehr unästhetisch! Aber das ist halt nun mal reines Horn.
Penisse fand ich übrigens auch sehr unschön
 
NichtLustig
Benutzer183126  Öfter im Forum
  • #27
Zu meiner Zeit war Gertrud der Aufreger schlechthin. Dabei handelte es sich um eine Frau, die im 7. (?) Monat schwanger gewesen war und auch in diesem Zustand ausgestellt wurde. Gibt es die eigentlich noch? Gertrud hatten wir sie getauft und uns jeden Abend mit einem "Mach's gut, Gertrud" verabschiedet, da man zu diesem Exponat doch irgendwie eine engere Bindung aufgebaut hatte.
 
Pinkipink
Benutzer115720  Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Zu meiner Zeit war Gertrud der Aufreger schlechthin. Dabei handelte es sich um eine Frau, die im 7. (?) Monat schwanger gewesen war und auch in diesem Zustand ausgestellt wurde. Gibt es die eigentlich noch? Gertrud hatten wir sie getauft und uns jeden Abend mit einem "Mach's gut, Gertrud" verabschiedet, da man zu diesem Exponat doch irgendwie eine engere Bindung aufgebaut hatte.
Die gibt es noch. Ich stand erst letztens vor ihr
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #29
Ich kann mich damit auch nicht anfreunden und würde sie mir auch nicht ansehen.
Tatsächlich kann ich es gar nicht genau begründen. Gefühlt geht es eher um Aufmerksamkeit und Aufregung , nicht um wissenschaftliche Aufklärung.
Aber wie gesagt, nur mein Eindruck., wahrscheinlich tue ich Herrn Hagen unrecht. 🤷‍♂️
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #30
Ich habe nicht die original "Körperwelten" Ausstellung von Hagen gesehen, sondern eine Wanderausstellung, die wohl auf dieses Gleis aufgesprungen ist. Das war vor ca. 20 Jahren während meines Studiums.
Damals sowieso durch und durch von Anatomie angefixt fand ich es super interessant und lehrreich
und darüber hinaus auch ästhetisch sehr spannend und ansprechend. Keines der Plastinate, die ich gesehen habe, war entwürdigend dargestellt, sondern meiner Wahrnehmung nach sehr wertschätzend, ehrerbietend, dem menschlichen Körper huldigend, sensibel;
eine Unter-Ausstellung dabei hat sich jedoch Krankheiten verschiedener Art gewidmet, unter anderem Neoplasien, aber auch Zivilisations-Leiden wie Adipositas mit den Auswirkungen auf z.B. die Leber und vor allem auch Rauchen mit entsprechenden Auswirkungen auf Rachen, Kehlkopf, Lunge, die man so deutlich, so mit der Brechstange auf keiner Tabak-Verpackung um den Schädel gewatscht bekommt. Das war für mich maximal beeindruckend und für die mich begleitende Freundin tatsächlich Anlass, das Rauchen für immer sein zu lassen.
Ich habe erst nach dem Besuch von den Gerüchten um Unklarheiten der Herkunft der Körper verschiedener solcher Ausstellungen gehört und kann bis heute nicht einordnen, ob da alles rechtens gelaufen ist, weil ich trotz Recherche nicht auf mehr als Gerüchte gestoßen bin. Sollten Menschen ihren Körper nicht gespendet, sondern den eigenen oder den Angehöriger verkauft haben, womöglich aus finanziell prekären Lebensumständen und Not heraus, finde ich das inakzeptabel und mit Kenntnis dieser Gerüchte hatte ich meinen Besuch der Ausstellung auch bereut. Heute kann ich das für mich wieder relativieren, weil ich, wie gesagt, nie eine Bestätigung/einen Beweis für die Behauptungen zu unseriösen Quellen der Körper gefunden habe.
Ich "bräuchte" einen weiteren Besuch einer ähnlichen Ausstellung nicht nochmal. Obwohl mir das "tierische" Äquivalent noch fehlt. Die Faszination für das Körperliche -Sehnen, Faszien, Gelenke, Muskelbäuche, und deren Zusammenspiel miteinander, innere Organe- ist mir geblieben. Die bekomme ich aber auch weitgehend in meinem Beruf und in meinem Hobby befüttert und befriedigt.
 
G
Benutzer209049  (29) Ist noch neu hier
  • #31
Ich finde so eine Ausstellung schwierig. Einerseits ist das natürlich eine Möglichkeit in den menschlichen Körper zu schauen und den Aufbau besser zu verstehen. Andererseits finde ich es auch schwierig für Angehörigen der Austellungstücke. Ich würde es nicht wollen/ schön finden wenn tausende von Menschen an einem Familienmitglied vorbei gehen, es begaffen und evtl. noch Fotos damit machen. Ich meine man kann sich ja auch gar nicht richtig von einem geliebten Menschen verabschieden, wenn man weiß das der Vater/Mutter etc. in einer Ausstellung stehen und damit um die Welt reisen.
Die meisten die in so eine Austellungen gehen, machen das wahrscheinlich nicht mit der Intention der medizinischen/biologischen Bildung. Ich denke da sofort immer an gaffen von Toten.
Von daher ist das keine Austellung für mich.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #32
Andererseits finde ich es auch schwierig für Angehörigen der Austellungstücke
Ich finde jeder Mensch darf seine eigenen Entscheidungen treffen
Die meisten die in so eine Austellungen gehen, machen das wahrscheinlich nicht mit der Intention der medizinischen/biologischen Bildung
Sehe ich ebenfalls komplett anders, ich habe eigentlich nur respektvolles Verhalten in den Ausstellungen vernommen
 
G
Benutzer209049  (29) Ist noch neu hier
  • #33
Ich finde jeder Mensch darf seine eigenen Entscheidungen treffen
Das will ich ja auch keinem Absprechen. Ist nur die Frage ob die Angehörigen den selben Meinung sind, oder sich wünschen würden das der Verstobene "klassisch" beigesetzt wird. In welcher Form auch immer. Aber natürlich darf jeder für sich selbst entscheiden ob er sich spendet oder nicht.
 
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