• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

klammert sie einfach zu viel oder hänge ich noch zu sehr an zu Hause

tux
Benutzer10509  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Leute,

ich schreibe euch heute, da ich im Moment ziemlich deprimiert bin. Und sorry für den langen Text...

Kurzfassung: Ich wohne mit meiner Freundin, berufsbedingt, seit 1 Jahr rund 150km von meinem zu Hause weg. Ich würde gerne so oft es geht (mind 1x die Woche) nach Hause fahren um mich mit meinen Freunden zu treffen. Jedoch ist das für meine Freundin zu viel. Sie will mich am liebsten 24h/Tag und 7 Tage die Woche um sich herum haben, da sie angst davor hat alleine zu sein. Aus diesem Grund klammert sie sehr viel. Wenn sie aber etwas hat, was ihr wichtig ist, besonders wenns darum geht für ihr Studium zu lernen, dann bin ich der Depp vom Dienst und werde total links liegen gelassen. Dann ist noch nicht mal ein DVD-Abend drin und ich kann sehen wie ich mir dann alleine beschäftige. Ich bin dann in einer Stadt in der ich eigentlich nicht sein will, in einer Wohnung die nicht mein zu Hause ist und lese auf Facebook was meine echten Freunde in meine echten Heimat für tolle Sachen gemacht haben, bei denen ich aber nicht dabei sein konnte.

Ausführliche Fassung:

Die Situation ist folgende:
Ich wohne mit meiner Freundin, berufsbedingt, seit 1 Jahr rund 150km von meinem zu Hause weg. Wir sind dort zusammen hin gezogen, da sie dort studiert und ich dort einen guten Job gefunden habe. Der Job macht mir sehr viel Spaß und meine Kollegen sind super. Beruflich fühle ich mich pudelwohl. Aber sobald ich abends von der Arbeit komme oder es Wochenende ist, bin ich sehr schnell sehr deprimiert... mich plagt das heimweh. Ich weiß wie das klingt, besonders mit 27 ist das sicher eher peinlich, aber ich kann es auch nicht wirklich abstellen. Ich habe dabei nicht typischerweise heimweh nach meinen Eltern sondern vorallem auch nach meinem gewohnten Umfeld, also meinen Freunden und Bekannten. Ich habe mir über die letzten 6 Jahre einen richtig starken und tollen Freundeskreis aufgebaut, den ich eigentlich gegen nichts auf der Welt eintauschen will. Eigentlich!? Doch dann bin ich mit meiner Freundin zusammen gekommen, und ab da war plötzlich alles anders. Ich hab das Gefühl, dass sie sehr klammert. Sie will am liebsten jeden Tag und zu jede freien Minute mit mir verbringen. Im Grunde ist das ja etwas gutes, aber für mich totales Neuland, denn in meine frühren Beziehungen (Schule und Studium) hatte ich nur selten oder wenig Probleme wenn es darum ging meine Freunde zu sehen. Doch meine Freundin wird sehr schnell böse wenn ich mal andere Leute ihr vorziehe. Ich kann mich aber nunmal nicht 2-teilen und somit ist fast jedes Wochenende ein Kampf. Denn ich versuche so oft ich kann nach Hause zu fahren um meine Freunde zu sehen und mich mit ihnen zu treffen. Ich hab z.B. eine Spielgruppe die sich jeden Sonntag trifft um in fester Runde zusammen zu zocken. Wir spielen dann jedoch Tabletop Spiele (Brettspiele, um es zu vereinfachen) und nichts am PC. Wir sitzen also alle zusammen und machen richtig was zusammen, reden, quatschen, spielen und starren nicht bloß auf einen Bildschirm. Ich bin seit 5 Jahren fester Bestandteil in dieser Gruppe und ich will eigentlich dort auch nicht aufhören zu spielen. Ein Kompromiss könnte hier ja sein, dass man es eine Woche so und eine Woche anders macht (also eine Woche fahre ich und die andere bleibe ich bei ihr), das ist jedoch so eigentlich nicht machbar, da diese Tabletop-Spiele immer eine Story haben, die sich über ca 5 Sonntage erstreckt. Ich habe es ausprobiert aber man kommt einfach in die Geschichte nicht mehr rein, wenn einem 2 oder mehr Tage fehlen. Deshalb versuche jeden Sonntag in meine Heimat zu fahren um meine Eltern zu besuchen und mit meinen Freunden zu zocken. Doch das beißt sich total mit dein Vorstellungen meiner Freundin. Sie will die freien Tag mit mir nutzen und etwas mit mir machen. Kann ich auch voll verstehen, ABER und jetzt kommts: Sobald sie etwas zu tun hat (für klausuren lernen, hausarbeit schreiben etc) bin ich total abgeschrieben. Dann kann ich sehen wie ich mich selbst beschäftige. Sobald sie lernen muss ist alles andere inkl. mir total unwichtig. Sie lässt dann sogar z.B. Geburtstage sausen auf denen sie fest zu gesagt hat. Das ist sowas was ich z.B. gar nicht leiden kann. Entweder man sagt zu und geht dann auch oder man sagt eben von vornherein ab. Aber naja.... Daher sitze ich in diesen Zeiten oft einfach alleine (zumindest fühlt es sich so an als wäre ich alleine, denn sie ist ja da) in der Wohnung und lese auf Facebook was meine Freunde zu Hause alles schönes ohne mich gemacht haben. Und dann fühle ich mich sehr einsam.
Zurück nach Hause ziehen kann ich nicht wirklich, denn 1. ist die berufliche Situation in meiner Branche dort so ziemlich gleich Null und zum andern würde sich meine Freundin dann von mir trennen, und ja das kann ich mit sicherheit sagen. Das hat sie so gesagt denn sie ist an diese Stadt gebunden für die Zeit ihres Studiums und eine Fernbeziehung kommt für sie nicht in Frage. Was auch total krank ist, ist die Tatsache, dass ich quasi mitgehen muss wo sie nach ihrem Studium hin geht. Wenn sie also einen Job im 800km entfernten Hamburg kriegt und nach Hamburg will, kann ich nur mitkommen oder schluss machen. Und das meint die Dame wirklich ernst. Ich habe sie jetzt zumindest schon mal soweit, dass sie eingesehen hat, dass ich mind. das erste halbe Jahr nicht mitkommen kann wegen Jobsuche und Kündigungsfrist etc. Aber davon abgesehen will ich auch gar nicht aus meine Job raus. Ich finde den toll so wie er ist und so gut wie dort werde ich es wo anders kaum treffen können. Das einzge wäre, wenn ich einen Job in meiner Heimat finden würde. Dann würde ich sofort gehen.
Meine Freundin hätte übrigens bei mir zu Hause sehr gute berufliche perspektiven. Aber wenn ich das anspreche blockt sie sofort ab. Sie mag die gegend nicht. Das ist ihr einfach zu ländlich.

Zurück zu Thema Klammern: Ich muss sogar da sein wenn sie lernt, denn wenn sie Pause macht dann will sie z.B. mit mir für 5min an die frische Luft und ansonsten soll ich auch da sein. Sie will nicht alleine sein.

In der neuen Stadt habe ich im Grunde keine Freunde und auch kein soziales Umfeld, was es besonders am Wochenende für mich sehr schwer macht und das Heimweh verstärkt. Es gibt da zwar ein paar Leute die ich über meine Freundin kenne, mit denen ich mich ganz gut verstehe, aber das ist gar nichts im Vergleich zu meine Freunden.

Um das ganze zu einem Schluss zu bringen: Ich hab schon so oft versucht mit ihr einen Kompromiss zu finden, aber das haut einfach nicht hin.
Ja, ich liebe sie und sie ist sonst ein richtiger Schatz. Ich verstehe mich sonst auch super mit ihr. Und nur bei diesen Punkten beiße ich auf Granit bei ihr... :frown:


Ich weiß nicht wie ich die Situation verbessern kann... aber falls euch etwas einfällt würde ich mich über eine Antwort sehr freuen..
 
A
Benutzer84021  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Sie setzt halt ihre Karriere knallhart über dich.
Davon kann man halten was man will, und in gewisser Weise ist es ja auch sinnvoll so, aber alles hat halt seine Konsequenzen.
Und unterschwellig vermeine ich da herauszulesen dass a) sie nicht wirklich das Gefühl hast du seist ihr Traummann, und sich deshalb eher rücksichtslos verhält, b) sie dich vollkommen sicher zu haben glaubt, nach dem Motto er macht ja eh alles mit - vieleicht sogar ohne sichd essen völlig bewusst zu sein.

Sie hat ihre Grenzen -> Karriere geht vor

Nun bleibt für dich nur, deine eigenen Grenzen auszuloten, was bist du bereit zu akzeptieren, wo hört der Spaß auf?
Ihr überall hin folgen wo auch immer es ihre Laune verschlägt, und dabei sowohl deinen Freundeskreis als auch deinen Job aufzugeben scheinst du ja nicht zu wollen.
Und das ist auch sehr verständlich.

Und dann musst du einfach was deine Grenzen angeht ebenso hart sein wie sie. Nicht "diskutieren", machen.
Sie sagt wenn sie lernen muss hat sie keine Zeit? Ok. Und du fährst eben jeden Sonntag nach Hause. Hat sie ebenfalls zu akzeptieren. Und wirst ein Wörtchen dabei mitreden dabei wo es "danach" hingeht, ansonsten läuft SIE eben in Gefahr DICH zu verlieren.
Wenn du dich vllig in dieses "entweder so oder Schluss" reinziehen lässt findest du dich am Ende nur entwürdigt und im schlimmsten Falle doch wieder allein in einer Gegend wieder in die du nie wolltest.
Und mal ehrlich, auch nur die Möglichkeit darauf würde meine Grenzen deutlich übersteigen.

Entweder sie geht den Weg dann weiter, was bedeutet dass sie sich wegen deiner "Uneinsichtigkeit" trennt, oder sie rudert zurück und lässt mit sich reden und Kompromisse schließen. Im ersten Fall warst du ihr wohl eh nicht genug wert, dass sich die Beziehung auf Dauer für dich gelohnt hätte.
Im zweiten kann es natürlich immer noch vorkommen dass es auf Dauer wegen unterschiedlicher Lebensentwürfe nicht hinhaut. Das ist scheiße, kommt aber vor. Aber ob es nun klappt oder nicht, wenigstens tut es das dann auf Augenhöhe.

Dein ganzer Beitrag strotzt nur so vor unterschwelligen Rechtfertigungen. Das hast du nicht nötig! Du hast auch dein eigenen Leben neben ihr. Und jedes verdammte Recht dazu, schließlich bist du auch schon lange eine erwachsener Mensch. 6 Tage die Woche reicht ja wohl locker aus, ist ja nicht so als sähet ihr euch nur am WE.
"Diskussionen" dazu würde ich an deiner Stelle auch eher so liebevoll wie möglich ins Lächerliche ziehen, statt sie wirklich ernst zu nehmen oder gar darauf einzugehen.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #3
Moin,

Asgar hat völlig Recht: Du verkaufst Dich völlig unter Wert und Ihr seid schlicht nicht auf Augenhöhe.

Sie stellt ihre Bedürfnisse grundsätzlich über Deine. Damit meine ich nicht das Lernen für Prüfungen, das habe ich ähnlich gehandhabt und habe daher jedes Verständnis für sie. Aber ich meine die Ausschließlichkeit, daß Du Dich bzgl. Job, Umfeld, Freunde, Freizeitverhalten an sie anzupassen hast oder Du darfst gehen. Sorry, das hat für mich absolut nichts mit Beziehung zu tun, in der man wichitge Dinge gemeinsam klären sollte.

Das was Du als "Klammern" bezeichnest, bezeichne ich übrigens als "Machtspiel". Sie will Dir Deine Freunde verbieten, letztendlich über Dein Leben alleine entscheiden. Das hat bisher super geklappt, Du hast das Spiel mitgespielt. Also musst Du Dich selber an die eigene Nase packen, Du hast Deinen Teil zu der jetzigen Situation beigetragen.
Ich denke schon, dass Du da langsam mal Grenzen aufziehen solltest, mal Deine eigenen Bedürfnisse mehr in Vordergrund stellen darfst.

Aber nicht so radikal, wie Du es Dir eigentlich wünschst, denn das ist m.E. auch zu viel. Nehmen wir Deine Sonntage: ich denke, Ihr spielt AD&D, DSA o.Ä. Und Du bezeichnest sie als Deine Freunde. Also sollte es doch möglich sein, dass Ihr z.B. in einem 2-Wochen-Rhythmus spielt (im Übrigen wird sich das in Eurem Alter eh bald erledigt haben mit den wöchentlichen Treffen, wir (eine DSA-Gruppe) sind mittlerweile froh, wenn wir es alle 2 Monate einmal hinbekommen, d.h., eine Story = 1 Jahr :grin:. Ich würde auch recht sauer reagieren, wenn meine Freundin grundsätzlich jedes WE einen festen, ganzen Tag (mindestens ja wohl) weg wäre.

Noch ein Gedanke: solange Du diese starke Bindung in Deine Heimatstadt hast, solange wirst Du Dich in einer neuen Stadt auch nie wohl fühlen, weil Du nicht bereit bist, Dich dort für neue Bekanntschaften zu öffnen.

Aber diese letzten beiden Absätze von mir sollen Dir nur einen Hinweis geben, dass nicht Alles so einseitig sein muss, wie es auf den ersten Blick scheint. Dennoch liegt es an Dir, nur an Dir, Deine eigenen Wünsche zu artiikulieren und auch durchzusetzen. Auch wenn das schonmal Stress und Streit bedeutet. Oder Du machst Dir paar grundsätzliche Gedanken, was Dir wichtiger ist.

Mark11
 
A
Benutzer Gast
  • #4
Hast du denn schon mal mit ihr darüber geredet?

Mich würde es sehr interessieren, wie sie dieses Problem sieht.

Am Schlimmsten wäre wohl ihre Einstellung, dass sofort Schluss ist solltest du nicht dort hinziehen, wo sie hin will. Wenn du es nicht schaffst ihr klarzumachen, dass ihr Partner seid und sowas auch eine gemeinschaftliche Entscheidung ist wo man sein Leben verbringt, dann spricht das leider eine sehr deutliche Sprache.
Es ist ja verständlich, wenn sie sich in deinem Heimatort unwohl gefühlt hat (an solchen Gefühlen kann man schwer was ändern), aber man kann doch trotzdem Kompromisse finden und als Paar entscheiden, wo man sein weiteres Leben verbringt.

Dass sie Geburtstagsfeste und ähnliches absagt kann ich aber sehr gut verstehen - mir ist es erst letzte Woche wieder passiert, dass ich etwas absagen musste, was schon ewig ausgemacht war wegen einer Prüfung. Ab einer gewissen Zeit im Studium kann man sich nicht mehr erlauben das Lernen schleifen zu lassen, man ärgert sich eh meist auch selber drüber - selbst die langweiligste Party ist noch besser als zuhause sitzen und zu lernen.

Das Wochenend-Problem find ich ja ganz schlimm, ich würd das an deiner Stelle nicht aushalten. Einerseits würd ich sagen, dass du wohl das Tabletop-Spielen eher aufgeben solltest, da es auch einen gewissen Stress birgt jede Woche fix dorthin zu fahren. Andererseits seh ich keinen vernünftigen Grund, warum du da nicht jedes zweite Wochenende runterfahren solltest. Hat sie denn keine Freunde, sodass sie das nicht so verstehen kann? Trifft sie sich am Wochenende mit niemandem, sodass sie so stark auf dich angewiesen ist?
Gib deine guten Freunde auf jeden Fall nicht für diese Beziehung auf (die vielleicht beim nächsten Jobangebot sowieso endet).
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #5
Ich bin dann in einer Stadt in der ich eigentlich nicht sein will, in einer Wohnung die nicht mein zu Hause ist und lese auf Facebook was meine echten Freunde in meine echten Heimat für tolle Sachen gemacht haben, bei denen ich aber nicht dabei sein konnte.

Im Groben halte ich das für das Hauptproblem. Dass du deinen Freundeskreis nicht verlieren möchtest, ist verständlich, aber wieso kannst du deinen jetzigen Wohnort nicht als Zuhause ansehen?
Mir kommt es so vor, als würdest du dich dort gar nicht wohlfühlen wollen, da deine "Heimat" für dich das einzig Wahre ist. Und so geht es nun mal nicht jedem, deiner Freundin offensichtlich auch nicht.

Ein Kompromiss könnte hier ja sein, dass man es eine Woche so und eine Woche anders macht (also eine Woche fahre ich und die andere bleibe ich bei ihr), das ist jedoch so eigentlich nicht machbar, da diese Tabletop-Spiele immer eine Story haben, die sich über ca 5 Sonntage erstreckt. (...) Doch das beißt sich total mit dein Vorstellungen meiner Freundin. Sie will die freien Tag mit mir nutzen und etwas mit mir machen. Kann ich auch voll verstehen

Ja, kann ich auch verstehen.
Wie viel Stress sie durch ihr Studium genau hat, weiß ich ja nicht, aber würde mein Freund wirklich jedes Wochenende in Richtung Elternhaus fahren wollen, ohne mal einen der freien Tage mit mir zu verbringen, und dann als Begründung bringen "Das geht nun mal nicht anders, die Tabletop-Spiele haben eine STORY!", würde ich mich auch leicht verarscht fühlen.
Hier scheitert der Kompromiss also an dir, und das aus einem nicht leicht nachzuvollziehbaren Grund.

ABER und jetzt kommts: Sobald sie etwas zu tun hat (für klausuren lernen, hausarbeit schreiben etc) bin ich total abgeschrieben. Dann kann ich sehen wie ich mich selbst beschäftige. Sobald sie lernen muss ist alles andere inkl. mir total unwichtig.

Das ist für mich ebenfalls verständlich, immerhin geht es um ihre Zukunft. Und du hast es doch genauso gemacht - du sehnst dich nach deiner Heimat und willst nirgendwo anders leben, aber dennoch bist du umgezogen - für deinen Job.

Meine Freundin hätte übrigens bei mir zu Hause sehr gute berufliche perspektiven.

Aber du doch nicht, also ist das wohl egal. :hmm:

Zurück zu Thema Klammern: Ich muss sogar da sein wenn sie lernt, denn wenn sie Pause macht dann will sie z.B. mit mir für 5min an die frische Luft und ansonsten soll ich auch da sein. Sie will nicht alleine sein.

Da wiederum hab ich kein Verständnis für sie. Wäre es vielleicht ein Kompromiss, dass du nicht jedes Wochenende wegfährst, sie dich aber nicht, während sie lernt, griffbereit an die Leine legt?

In der neuen Stadt habe ich im Grunde keine Freunde und auch kein soziales Umfeld, was es besonders am Wochenende für mich sehr schwer macht und das Heimweh verstärkt. Es gibt da zwar ein paar Leute die ich über meine Freundin kenne, mit denen ich mich ganz gut verstehe, aber das ist gar nichts im Vergleich zu meine Freunden.

Dann versuch doch, daran etwas zu ändern. Du musst deinen alten Freundeskreis ja nicht aufgeben oder "ersetzen", aber solange deine Freundin deine einzige richtige Bezugsperson in der neuen Stadt ist, kommt dir natürlich jede freie Minute jenseits der Arbeit wie Geklammer vor.
Es gibt bei dir ja keine lockere Zeiteinteilung, sondern du bist für sie entweder verfügbar oder aber 150 km weit weg.


Also wäre mein Vorschlag, dass du deiner Freundin einerseits klarmachst, dass sie, wenn sie beim Lernen Ruhe haben will, auch akzeptieren muss, dass sie allein ist, und du andererseits jedes zweite (oder dritte) Wochenende dableibst und sowohl mit ihr als auch mit neuen Bekannten Zeit verbringst.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Unabhängig von den anderen Sachen fände ich es wohl auch höchst befremdlich wenn mein Freund jeden Sonntag 1,5h weit fahren würde um Freunde zu treffen. Sonntags schlafen wir aus, machen ein tolles Frühstück, kochen was Schönes, schauen Tatort oder gehen Essen. Jeden Sonntag alleine rumzusitzen, das würde ich nicht mitmachen.

Auch ich würde sagen, wie wär's, wenn du dich nach der langen Zeit mal bemühst, auch Freunde in der neuen Stadt zu finden? Keiner verlangt von dir, deinen alten Freundeskreis komplett aufzugeben, aber es ist auch normal, mal neue Leute kennenzulernen und eben nicht jede Woche in die Heimat zu fahren um ein Brettspiel zu spielen. Vielleicht gibt's ja auch Kollegen die von woanders hergezogen sind und sich ähnlich fühlen?
 
maryal
Benutzer103916  Meistens hier zu finden
  • #7
also zusammengefasst 2 probleme: deine egoistische, rücksichtslose und dominate freundin und dein widerwille, dich in der neuen heimat wirklich zu integrieren.

du solltest beginnen, beide dinge getrennt voneinander zu betrachten, denn auch wenn sich in deinem heimweh das problem mit deiner freundin besonders deutlich zeigt, wird es nicht dadurch verursacht. ebenso umgekehrt.

ich würde an deiner stelle deutliche grenzen aufzeigen, bis hin zum schlussmachen.
so wie deine freundin verhält man sich nicht in eine beziehung, du bist doch nicht ihr sex- und pausensklave der sie belustigen muss wann sie will und ihr wie ein hündchen folgen muss. wenn sie das nicht einsieht (24/7 beziehungen halte ich für seeehr ungesund), ist sie es auch eher nicht wert.

zu deinem heimweh: wenn die kollegen nett sind, versuch doch, dich da irgendwie einzubringen, tritt nem verein bei o.ä. auch mit 27 ist man nicht zu alt, einen ZWEITEN freundeskreis aufzubauen und diesen zu pflegen.
 
K
Benutzer106693  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Also ich finde, dass deine Freundin nicht egoistisch ist. Ich denke ganz einfach, dass sie, wenn sie schon viel lernen muss, es 1. schnell hinter sich haben will und 2. jede freie Minute mit dir verbringen will.

VIELLEICHT klammer sie ein bisschen, aber DU klammerst auch. Und zwar an deinen Freunden und das wäre mir auch zu nervig.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Ich lese da einfach eine tiefe Unglücklichkeit bei dir heraus. Also frage ich einfach mal so gerade heraus: Was macht dich denn gerade konkret glücklich an deiner Beziehung?
 
tux
Benutzer10509  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
So viele Antworten, das ist total nett von euch. Danke!

Was ich hier so fest stellen kann ist: Die Jungs die geanwortet haben sehen das ganze ähnlich wie ich, die Mädels stehen eher auf der Seite meine Freundin. Finde ich sehr interessant, denn es scheint ja offenbar ein Männer/Frauen-Problem zu sein.

Als erstes möchte ich auf folgendes eingehen:
Einige haben geschrieben, dass ich das Spielen doch besser aufgeben soll bzw dass sie ähnlich reagieren würden wenn ihr Freund jedes Wochenende bzw einen Tag in der Woche so weit weg fahren würde um sich dort mit seinen Freunden zu treffen.
Dazu fällt mir folgendes ein: Was wäre denn wenn ich z.B. Fußballspielen würde? Würdet ihr dann auch sagen, dass ich das besser aufgeben soll bloß weil meine Freundin meint, dass sie dann zu wenig Zeit mit mir verbringt? Ich wäre dann ja auch jedes Wochenende nicht da und müsste irgendwo zu einem Spiel fahren. Und da kann ich auch nicht sagen, dass ich nur jedes 2. Wochenende (quasi nur die Heimspiele) mitspielen kann. Da würde mich mein Trainer ja fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank hab. Die Mannschaft zählt auf mich und so ist es bei meinem Spiele-Abend auch. Was ich natürlich machen könnte ist, dass ich eine Geschichte komplett da bin und die nächste dann komplett aussetze. Das ist mir gerade gekommen und das werde ich meiner Freundin mal noch vorschlagen. Aber ich frage mich auch gerade folgendes:
Viele von euch haben vorgeschlagen, dass ich doch mit den Leuten die ich hier kennen gelernt hab mehr unternehmen soll um mal zu sehen ob vielleicht eine Freundschaft daraus wird. Mal angenommen ich würde das tun, dann wäre ich auch hier nicht jedes Wochenende da. Bei den Leuten gibt es sogar einen der wie ich Tabletop spielt. Wenn ich meine Gruppe zu Hause aufgeben würde und hier mitmachen würde, dann wäre das doch trotzdem irgendwie das Gleiche, oder nicht? Ob ich hier spiele oder zu Hause ist doch dann vom Zeitaufwand total egal, oder?
Aber das ist ja noch nicht alles. Das Spielen ist mein einziges Hobby. Ich habe sonst keine anderen Aktivitäten die ich außerhalb des Hauses mache. Das war mal anders. Während meines Studiums war meine ganze Woche voll gepackt mit Hobbys und Aktivitäten. Und das Spielen ist das einzige was davon übrig ist. Wenn ich das aufgebe, habe ich gar keine Hobbys mehr.
Die Mädels werden jetzt sagen: "Such dir doch ein Hobby mit deiner Freundin zusammen." Tja, den Gedanken hatte ich auch schon. Aber ein Hobby mit meiner Freundin zusammen zu suchen ist praktisch unmöglich. Wir haben da zwar gleiche Interessen, aber sie hat wegen der Lernerei sehr unregelmäßig Zeit. Das heißt alles was irgendwie mit festen Tagen und Zeiten zusammen hängt (z.B. Tanzkurs der immer Donnerstags abends ist oder so, etc) fallen dadurch praktisch raus. Also bleiben jetzt nur noch unregelmäßige Sachen... Da wir beide gerne etwas mehr Bewegung brauchen, haben wir uns jetzt im Fitnessstudio angemeldet. Aus gewissen Gründen (Sonderangebote zum Einstieg im April etc) konnten wir aber nicht sofort einsteigen, sondern müssen noch 2 Wochen warten bis wir starten können. Meine Freundin war nach der Anmeldung ganz euphorisch und hat sich gefreut. Jetzt hat sie aber realisiert dass sie eigentlich lernen muss weil es ja SOOOO viel gibt was sie jetzt plötzlich nachholen muss und dass sie deswegen doch keine Zeit hat um ins Studio zu gehen... -.-
Ich weiß nicht ob das jetzt nur Ausreden sind die sie vorschiebt (was sie manchmal echt gerne macht) weil sie eigentlich zu faul ist, aber da könnte ich jetzt schon wieder an die Decke gehen.
Ja ich habe auch mal Studiert und ja ich weiß wie das ist, aber ich hatte trotzdem sehr viele Hobbys neben meinem Studium die mich nicht davon abgehalten haben trotzdem gute Noten zu schreiben. Vorallem sie ist sau gut in dem was sie da studiert und würde selbst mit der Hälfte des Lernaufwandes noch mit 1,x bestehen.. Sie gibt es ja teilweise sogar selbst zu, aber nein.. sie krieg dann Panik wenn ihr alle anderen erzählen was sie schon so gelernt haben und dann ist es bei ihr mit der Ruhe vorbei. Dann muss sie das alles natürlich auch lernen um dann in der Prüfung festzustellen "Ups, das kam ja gar nicht dran" -.-

Zum Thema in meine Heimat ziehen:
Ja meine berufliche Situation wäre dann schlechter, da es in meiner Branche kaum aussichtsreiche Stellen bei mir zu Hause gibt. Aber ich hätte ja nicht so weit weg gemusst. In 30-50km Entfernung hätte ich auch Stellen gefunden. 30km fahre ich jetzt auch jeden Morgen. Das wäre also durchaus machbar gewesen. Nun ja, jetzt bin ich aber 150km weit weg gezogen um mit ihr zusammen zu ziehen. Am Anfang fand ich das auch noch cool. Also die Idee weiter weg zu ziehen. Mal etwas anderes zu sehen und ich dachte nicht dass es mir so schwer fallen würde. Vor allem dachte ich auch, dass ich jedes Wochenende zurück fahren kann und sich dadurch ja nicht viel ändert. Mein Bruder wohnt auch hier in der Gegend und der ist auch jedes Wochenende zu Hause. Außerdem kann ich unter der Woche ja eh nix mit meinen Freunden machen, weil die ja auch arbeiten müssen, also hatte das in meinem Kopf so gut zusammen gepasst. Tja, aber da hatte ich dann die Rechnung ohne meine Freundin gemacht.
Sie hat Angebote gekriegt aus meiner Heimat. Schon jetzt, vor Ende ihres Studiums. Sie müsste nur ja sagen und könnte sogar ihren Doktor machen. Das ist sogar etwas was sie schon immer mal machen wollte. Das sagt sie auch selbst, dass diese Stelle total gut wäre, WENN DA NICHT DIE GEGEND WÄRE. Also meine Heimat. :-( Aber genauso wenig will ich irgendwo anders hin. Ja, für mich gibts irgendwie nur meine Heimat. Bevor ich meine Freundin kennen gelernt hab war ich glücklich dort. Es war alles perfekt. Dann hab ich sie kennen gelernt und sie hat mich total vereinnahmt und auch nur wegen ihr bin ich dort weggezogen. Deshalb akzeptiere ich auch keinen anderen Ort als meine "neue" Heimat. Ich will wieder das alles so wird wie es mal war.

Zum Thema: Entweder ich ziehe mit oder sie macht Schluss:
Ich warte erst mal ab wo sie nach ihrem Studium Stellen kriegt. Ich werde versuchen ihr die Stelle in meiner Heimat noch etwas schmackhafter zu machen. Abgewiesen hat sie das Angebot jedenfalls nicht. Aber wenn es dann später doch eine Stelle 800km entfernt wird, weiß ich noch nicht ob ich dann mitziehe. Im Moment denke ich eher nicht. Aber das werde ich ihr nicht sagen. Das würde sie davon abhalten ihre Traumstelle zu finden, da sie sich sonst notgedrungen hier etwas suchen würde und wenn das dann Mist ist, bin ich für immer der Buhmann, weil sie ja nur wegen mir geblieben ist. Oder sie würde sogar gleich schluss-machen... keine Ahnung.

Ich lese da einfach eine tiefe Unglücklichkeit bei dir heraus. Also frage ich einfach mal so gerade heraus: Was macht dich denn gerade konkret glücklich an deiner Beziehung?
Ich weiß nicht ob ich dir darauf jetzt eine korrekte Antwort geben kann. Denn im Moment bin ich wirklich nicht sehr glücklich in meiner Beziehung. Vielleicht hilft es mir mal die Dinge aufzulisten die mich unglücklich machen, einfach um einen klareren Kopf zu kriegen und vielleicht sagt das ja auch etwas über mich bzw uns aus:
1. Die Sache mit dem Sonntags nach Hause fahren: Ich habe im Großen und Ganzen nicht das Gefühl, dass ich heimfahren kann wann ich will. Dadurch fühle ich mich etwas wie ein Gefangener hier. Bzw wenn ich mal zu Hause bin, habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich bleiben kann solange ich will. Ich wäre gerne mal wieder länger zu Hause statt immer nur für einen Tag. Am liebsten würde ich sogar mal eine ganze Woche "Urlaub" zu Hause machen. Aber das werde ich in dieser Beziehung nie können ohne dass es richtig Streit gibt.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch sagen, dass ich niemand bin der sich gerne an seinem Partner reibt. Ich mag nicht Streiten und versuche diese Situationen so gut es geht zu vermeiden. Auch wenn das heißt dass ich mich manchmal dafür verbiegen muss.
2. Die Ungewissheit wie es in Zukunft weiter geht: Ich weiß nicht ob wir Ende des Jahres noch zusammen sind, eben wegen dieser blöden "ich zieh nach Hamburg wenn ich da einen Job krieg" Geschichte. Und das hinterlässt bei mir im Hinterkopf so ein ungutes Gefühl.
3a. Das hat jetzt nichts mit den Problemen da oben zu tun, sollte aber vielleicht erwähnt werden: Unser Sexleben ist im Moment nicht das wirklich beste. Wir waren gerade 2 Wochen in Urlaub und hatte dort 3x Sex. Finde ich für einen Urlaub wirklich etwas Mau. Man muss es ja nicht treiben wie die Karnickel aber ich hätte mir schon mehr erhofft. Der Sex war auch nicht wirklich gut, da sie sich nicht fallen lassen konnte, da ihr zu viel im Kopf rum geht. Zumindest sagt sie das. Eigentlich sagt sie das schon seit September wenn ich so darüber nach denke. Und seit September letzten Jahres ist auch nicht viel gelaufen bei uns im Schlafzimmer.
Die Zeit davor, war es mir manchmal vielleicht sogar etwas zu viel, aber in zwischen ist es sehr ruhig geworden.
3b. Was zu der Sex Geschichte noch dazu kommt ist, dass ich einen Fetisch bzw eine sexuelle Vorliebe habe, die sie nicht erfüllen kann. Ich hatte dazu schon mal ein Thema hier eröffnet. Ich stehe nämlich auf bewegliche Frauen. Also Turnerinnen, Tänzerinnen etc. Sie ist jedoch eher Ungelenkig und kann auch nicht wirklich tanzen. Als ich mit ihr zusammen gekommen bin wusste ich das jedoch nicht.. zudem war es mir in dem Moment auch nicht sooo wichtig. Mit keiner meiner (Ex-)Freundinnen konnte ich meinen Fetisch bisher ausleben. Bei einer wäre es zwar gegangen, aber mit der hatte ich in 4 Jahren Beziehung so gut wie keinen Sex. Ich hab dann gelernt damit umzugehen und mir anders Abhilfe zu schaffen. Es gibt sogar spezielle Porno-Seiten für meinen Fetisch (man glaubt es kaum) und damit kam ich dann immer ganz gut klar. Jedoch merke ich jetzt immer mehr wie mir das Ausleben dieses Fetischs fehlt. Ich liege abends im Bett und stelle mir vor wie es wäre, wenn ich meinen Fetisch mit meiner Freundin ausleben könnte. Aber ich glaube das ist ein Thema für sich.

Was mich glücklich macht in der Beziehung sind die Grundbedürfnisse um es mal so zu sagen: Also, dass ich nicht alleine bin, dass sie sich sehr gut um mich sorgt, das ich gut mit ihr reden kann, dass wir uns gegenseitig zum lachen bringen etc. Der Sex war auch toll (bis September 2011). Aber ich glaube das wars so ziemlich. Sehr mau, oder? Trotzdem fühle ich mich einfach sehr zu ihr hingezogen. Einfach schwer zu beschreiben. Naja.. was haltet ihr davon?
 
A
Benutzer Gast
  • #11
Einige haben geschrieben, dass ich das Spielen doch besser aufgeben soll bzw dass sie ähnlich reagieren würden wenn ihr Freund jedes Wochenende bzw einen Tag in der Woche so weit weg fahren würde um sich dort mit seinen Freunden zu treffen.
Dazu fällt mir folgendes ein: Was wäre denn wenn ich z.B. Fußballspielen würde?

Das kommt darauf an, ob das dann auch in deiner Heimat wäre. Es ist ein Unterschied ob du jetzt zwei Stunden fahrst, erstmal was essen musst, dann triffst du deine Freunde, ihr spielt, du fährst wieder zwei Stunden und bist müde vom Tag. Und damit muss man dann jedes Wochenende rechnen. Wär jetzt ja beim Fussballspielen genauso (obwohl ich das im Gegensatz zu Tabletop auch noch total nervig finde :grin:). Wenn du an deinem Wohnort Spielen gehen würdest, könntet ihr noch einen schönen Vormittag im Bett verbringen, gemeinsam essen und dann wärst du halt mal ab Nachmittag weg. Und bist vielleicht auch mehr bereit einmal zugunsten eines Wochenendtrips nicht da zu sein.
Es wäre außerdem auch ein Zeichen für sie, dass du deinen neuen Wohnort ein bisschen akzeptierst. Es muss sie ja auch beschäftigen, dass du quasi für sie in diese Stadt ziehst und dann aber so unglücklich dort bist?

Und wegen dem in die Heimat ziehen: Wenn sie sich dort so unwohl fühlt, dann ist das wahrscheinlich verlorene Mühe, die du dir da machst. Wenn man sich an einem Ort unwohl fühlt, dann kann man nicht sehr viel dagegen tun. Du kannst ja auch nicht zaubern und dafür schaffen, dass plötzlich die Infrastruktur und die Leute dort sind, die sie mögen würde. Das ist ja auch ein Punkt, den sie nicht wirklich ändern kann (vorausgesetzt, sie hat dort längere Zeit zugebracht und sich bemüht sich in die Gegend einzufinden).
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Als erstes möchte ich auf folgendes eingehen:
Einige haben geschrieben, dass ich das Spielen doch besser aufgeben soll bzw dass sie ähnlich reagieren würden wenn ihr Freund jedes Wochenende bzw einen Tag in der Woche so weit weg fahren würde um sich dort mit seinen Freunden zu treffen.
Dazu fällt mir folgendes ein: Was wäre denn wenn ich z.B. Fußballspielen würde? Würdet ihr dann auch sagen, dass ich das besser aufgeben soll bloß weil meine Freundin meint, dass sie dann zu wenig Zeit mit mir verbringt? Ich wäre dann ja auch jedes Wochenende nicht da und müsste irgendwo zu einem Spiel fahren.

Witzig, das du direkt denkst, das sei ein Männer/Frauen Problem.

Aber ich denke du verstehst nicht ganz den Gedankengang der dahinter stecken könnte.

Würdest du Fussball spielen, hier bei dir im Ort, so wärest du am Wochenende ein paar Stunden bei einem Spiel, ja. Sie könnte, wenn sie Lust hat, sogar mitkommen und zuschauen (und deine Wunden versorgen :zwinker: ). Oder lass es Schach, Fitness-Studio, Taekwondo, Tennis, whatever sein. Zumindest ich meinte mitnichten, dass du dein Hobby allgemein besser aufgeben solltest. Aber wäre ich in der Situation deiner Freundin, ich würde mir zwei Dinge denken:

1. Er fährt jeden Sonntag in seine Heimat, statt den Tag mit mir zu verbringen, offensichtlich fühlt er sich hier unwohl, obwohl ich doch hier bin.
2. Er versucht gar nicht erst, sich hier zu integrieren.

Beides scheint ja auch irgendwie zu stimmen.
Wir sind auch vor 1,5 Jahren in eine vollkommen neue Stadt gezogen, Minimum 5 Stunden (!) entfernt von den nächsten Freunden, Minimum 6-7 Stunden von den nächsten Verwandten. Entsprechend sehen wir die alle nicht so oft. Meinem Freund fällt es auch schwer, sich hier wirklich einzuleben, er hat hier keine neuen Freunde gefunden (was auch daran liegt das unser Studiengang ziemlich mau ist, bzw. die Leute darin). Aber: er sagt, zu Hause ist, wo ich bin. Und so lange wir uns haben (und man regelmäßig mit seinen Freunden telefonieren kann und sich gegenseitig besucht) ist alles prima.

Ich persönlich würde also weniger dein Hobby an sich "schlimm" finden, sondern die Tatsache, dass du dich nicht bemühst dir ein wirkliches zu Hause einzurichten, mit Freunden, Hobbys und Allem drum und dran.
 
tux
Benutzer10509  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Ich persönlich würde also weniger dein Hobby an sich "schlimm" finden, sondern die Tatsache, dass du dich nicht bemühst dir ein wirkliches zu Hause einzurichten, mit Freunden, Hobbys und Allem drum und dran.

Eben weil ich das alles hatte. Ich hatte ein zu Hause, mit Freunden und allem drum und dran. Und es war perfekt.
Aber: er sagt, zu Hause ist, wo ich bin. Und so lange wir uns haben (und man regelmäßig mit seinen Freunden telefonieren kann und sich gegenseitig besucht) ist alles prima.
Aber das kann ich so nicht sagen. Für mich ist zu Hause sein mehr als nur da zu sein wo mein Partner ist. Für mich ist zu Hause da wo ich mich wohlfühle, wo meine Familie (mein Partner) ist und wo meine Freunde sind.
Meine Freundin ist da eher ein Einzelgänger. Sie hat so gut wie keine Freunde bzw keine Freundeskreis in dem Sinne. Sie hat 2 gute Freunde in ihrer Heimat die sie alle paar Monate mal sieht. Aber sie vermisst sie auch nicht. Sie hat hier an unserem Wohnort eine Freundin, die in meinen Augen aber keine wirkliche Freundin ist, da mit der schon einige krumme Sachen gelaufen sind, die so unter Freunden eigentlich nicht vorkommen sollten. Das wars. Sonst hat sie niemanden. Deswegen ist sie auch so auf mich fixiert. Sie hat praktisch kein Leben außerhalb unserer Beziehung. Sie macht keine "Mädelsabende" oder unternimmt mal was mit anderen Leuten außer mit mir.

Thema Hobby und Fußball:
Wenn ich an meinem Wohnort Fußball spielen würde, dann wäre ich auch 3/4 des Tages nicht da. Zumindest bei auswärtsspielen. Im Grunde war es ja auch nur ein Beispiel. Natürlich gibt es auch Hobbys die weniger Zeit in anspruch nehmen, aber ich will mir mein Hobby doch nicht danach aussuchen wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, sondern ob es mir Spaß macht. Zudem hat sie mich doch 6 Tage die Woche und sie sagt so oft Pläne ab die wir gemacht haben weil sie lernen muss, dass sie mir hier doch mal entgegen kommen könnte.

Warum ist das ein Mann/Frau-Problem:
Ich denke das, weil ich es in letzter Zeit häufiger beobachtet habe. Nicht bloß was die Antworten hier angeht, sondern auch z.B. bei mir auf der Arbeit.
Ich habe viele Kollegen in meinem Alter und wir haben schon ein paar mal Spiele-Abende in der Firma veranstaltet. Ihr glaubt nicht wie viele meiner männlichen Kollegen gerne kommen würden, dann aber abgesagt haben mit der Begründung: "Meine Frau...." oder "Meine Freundin..." und wie viele meine weiblichen Kolleginnen gesagt haben "joa klingt ganz nett, ABER ich verbringe die Zeit dann doch lieber mit meinem Freund". Das soll jetzt nicht pauschal gemeint sein, also dass alle Frauen und Männer das so machen. Aber zumindest fällt es mir öfter auf (kann auch daran liegen dass es mich zur zeit eben beschäftigt).
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Eben weil ich das alles hatte. Ich hatte ein zu Hause, mit Freunden und allem drum und dran. Und es war perfekt.

Naja, mit der Einstellung kommst du halt nicht weit. Wenn es dort perfekt war, dann hättest du nicht wegziehen sollen. Aber irgendetwas hat dich ja doch dazu bewogen, wegzuziehen. Säßest du in deiner Heimat mit Freunden und Familie aber ohne Job, wäre das auch nicht "perfekt", oder?
Du bist selber für dein Glück verantwortlich, wenn du unzufrieden bist, musst du das in die Hand nehmen und nicht jammern, das früher alles besser war.

Aber das kann ich so nicht sagen. Für mich ist zu Hause sein mehr als nur da zu sein wo mein Partner ist. Für mich ist zu Hause da wo ich mich wohlfühle, wo meine Familie (mein Partner) ist und wo meine Freunde sind.
Naja, wenn zu Hause nur dort ist, wo deine Verwandten sind, wird's schwierig, dann darfst du aus deinem Heimatort eben nicht weg ziehen. Aber wenn zu Hause da ist, wo deine Freundin ist und wo du Freunde hast: das kannst du überall hinkriegen. Lerne neue Leute kennen, MACH dir dein zu Hause!
 
A
Benutzer Gast
  • #15
Ich sehs wie Detroiter. In Wirklichkeit gehts ja nicht unbedingt hier um deine Freundin oder deine Beziehung. Du wirkst todunglücklich in der neuen Stadt, willst keine Leute dort kennenlernen und bockst in diesem Kind herum wie ein kleiner Bub.
Du bist da auch anscheinend zu keiner einzigen Lösung bereit, außer dass du jedes Wochenende heimfährst und am besten so schnell wie möglich wieder hinziehst. Was mit deiner Freundin nie passieren wird.

Dass deine Freundin keine Freunde findet und sehr klammert ist ja ein ganz anderes Problem und müsste doch schon vor dem Umzug bestanden haben?

Und ich frag nochmal: Belastet es deine Freundin nicht wie wenig du die neue Stadt magst?
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #16
Ich versteh nicht ganz das Problem.
In meinen Augen sind Freunde genauso wichtig wie die Partnerschaft. Muss ich jetzt, bloß weil ich in einer Beziehung bin, jedes Wochenende komplett mit meinem Partner verbringen?
Das seh ich irgendwie nicht. Ich würd meinem Kerl was husten. Vor allem, wenn man zusammen wohnt und/oder in derselben Stadt wohnt, die Freunde aber nicht. Da kann ich durchaus auch als schwerbeschäftigtes, berufstätiges Paar an einem Abend unter der Woche miteinander etwas unternehmen, sei es nun ausgehen, essen gehen, spazieren...
...und ich kann jeden Tag der Woche eine oder gar zwei Stunden vor dem Schlafen miteinander entspannen, reden, daheim essen.

Am Samstag kann ich dann gemeinsam frühstücken, in der City bummeln oder eine Radtour machen, anschließend Abends ausgehen. Und dann muss und darf es auch mal drin sein, dass jeder einen Tag für sich und/oder seine Freunde hat.
Off-Topic:
Ob Samstag oder Sonntag ist eigentlich egal, aber indem sie den Samstag bekommt, hat sie sogar den Tag mit ihm, an dem man mehr machen kann, weil die Geschäfte im Gegensatz zu Sonntag noch offen sind.


Ich bin doch immernoch ein Individuum und gebe dieses nicht mit Beginn einer Beziehung zugunsten der Wir-Identität auf.

Klar begreift man sich als Team und als Einheit; aber gerade da sollte ich doch auch daran interessiert sein, dass es jedem Teammitglied mit seinen individuellen Bedürfnissen gut geht, nur dann funktioniert das Team wirklich. Und ihm gehts mit seinen Freunden nunmal besser.
Ich weiß selbst, wie lange es gebraucht hat, in meiner Studiumsstadt anzukommen. Und im Studium lernt man wesentlich mehr Leute kennen als als Berufstätiger, zumal da alle weitestgehend in derselben Position sind, neue Kontakte zu suchen. Ist im Beruf nicht zwingend so. Klar sollte er sich drum bemühen, aber deswegen muss man die alten Freunde doch nicht aufgeben, gerade wenn sie so nah dran wohnen.
Außerdem sollte man sich gegenseitig helfen wollen, in der neuen Stadt anzukommen, statt dem anderen seinen Halt zu verbieten.

Insgesamt denke ich aber, dass der TS und seine Freundin zu unterschiedliche Zukunftspläne und Vorstellungen haben, um in Zukunft noch bestehen zu können. Sie will raus in die Welt, sich selbst verwirklichen und einen Partner, der brav folgt - er will daheim bleiben und eigene Bedürfnisse anmelden 'dürfen'.
Klappt ja jetzt schon wunderbar *ironie*
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren