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Latein - geht das nicht einfacher?

N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo!

Gibt es um Latein zu lernen eine effizientere Methode als nur Prädikate/Subjekte/Objekte anzustreichen und zu bestimmen? Ich muss das kleine Latinum als Lateinergänzungsprüfung ablegen und man muss zwei lateinische Texte übersetzen können, wobei man sämtliche gebundene Lernhilfen verwenden darf (Wörterbuch, Grammatiktafeln und Grammatikbuch). Soweit so gut!

Mein Nachhilfelehrer macht seit 2 Monaten nichts anderes als den Liber Latinus (der auch von der Uni empfohlen wird) als Satzanalyse. Aber mir hilft das einfach nichts. Wenn ich daheim Texte übersetze und ihm diese dann gebe, sagt er nur dass das eine schöne Fleißaufgabe sei, aber ich noch nicht soweit sei, weil ich die Prädikate/Subjekte/Objekte nicht perfekt beherrsche (Ja, ich kenne die Endungen und weiß dass sich das Subjekt im Prädikat verstecken kann). Mit anderen Worten er beachtet das nicht einmal und macht einfach weiter. Wenn ich ihm sage dass ich einfach nur Texte übersetzen will, sagt er, dass wird das doch gerade machen. Ja, Hilfe aber dass ist doch pure Theorie! Bei der Prüfung will der Prof aber einen ganzen halbwegs richtigen Satz hören. Mir ist das einfach viel zu trocken. Kein Wunder, dass man Latein als tote Sprache bezeichnet. :grin:

Ist es nicht gescheiter man sucht die Wörter aus dem Wörterbuch raus und versucht eigene Sätze zusamen zu bringen? Bei der Prüfung wird das doch auch verlangt ... Ich bin bei der Prüfung schon mal durchgefallen, weil ich einfach keinen EINZIGEN Text übersetzt habe.

Jeder den ich frage, wie er die Prüfung geschafft hat, sagt dass er einfach nur Texte übersetzt hat und sich die Grammatik kaum angeschaut hat.

Ich kann Latein einfach nicht so aus der Theorie heraus lernen und ich fühle mich irgendwie hilflos und im Stich gelassen. :hmpf: Und nein, ich will nicht das Wissen aus 5 Jahren Lateingymnasium nachholen. Das ist mir zu teuer.
 
Primavera
Benutzer101356  (33) Meistens hier zu finden
  • #2
Ich hatte Latein in der Schule und richtig Klick hat es bei mir mal gemacht, als eine Lehrerin (ich glaube, im 3. von 4 Lernjahren) am Anfang nochmal die Grammatik wiederholt hat. Ich bin früher auch die Schiene mit "Ich übersetze mir die Vokabeln und bastel mir dann was zusammen" gefahren - das funktioniert nicht! Wenn du keine Ahnung hast, worum es inhaltlich geht, kommen da einfach nur sehr abstruse Sätze zusammen...
Du musst die Grammatik zwingend beherrschen - damit du weißt, welche Worte sich aufeinander beziehen. Meine Lateinzeit ist zwar schon länger her, aber ich weiß noch genau, wie manchmal zugehörige Wörter am Anfang sowie am Ende des Satzes (der über 6 Zeilen ging) standen - wenn du da nicht aufschlüsseln kannst, dass sie laut grammatischer Forum zusammenhängen, musst du verdammt viel Glück haben, was Sinnvolles zu übersetzen (da kam mal eine seeehr lustige Klausur raus... :tongue:).
Streicht ihr nur Subjekt, Prädikat, Objekt an? Oder suchst du direkt nach Konstrukten - also z.B. ablativus absolutus und accustivus com infinitivo?
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #3
Mit anderen Worten er beachtet das nicht einmal und macht einfach weiter. Wenn ich ihm sage dass ich einfach nur Texte übersetzen will, sagt er, dass wird das doch gerade machen. Ja, Hilfe aber dass ist doch pure Theorie! Bei der Prüfung will der Prof aber einen ganzen halbwegs richtigen Satz hören. Mir ist das einfach viel zu trocken. Kein Wunder, dass man Latein als tote Sprache bezeichnet.
Das verstehe ich nicht. Was beachtet er nicht? Und was meinst du mit "einfach nur Texte übersetzen"?

Ist es nicht gescheiter man sucht die Wörter aus dem Wörterbuch raus und versucht eigene Sätze zusamen zu bringen? Bei der Prüfung wird das doch auch verlangt ... Ich bin bei der Prüfung schon mal durchgefallen, weil ich einfach keinen EINZIGEN Text übersetzt habe
Nein, der oben beschriebene Weg ist der, der auch zum Erfolg führt. Was meinst du mit "eigene Sätze zusammenbringen"? Der Satz steht doch da, nur in einer anderen Sprache. Das mußt du grammatisch erfassen und mal mehr, mal weniger interpretieren, um es auf Deutsch hinzuschreiben.

Und nein, ich will nicht das Wissen aus 5 Jahren Lateingymnasium nachholen. Das ist mir zu teuer.
Also, auf irgendwas in der Art wird das aber wohl hinauslaufen.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #4
Ich hab Deinen Gedankenfehler auch jahrelang gemacht :zwinker:
Du kommst um die Grammatik nicht rum, leider.
Bei mir waren es 4 Jahre Betonfünf bevor ich einen anderen Lehrer bekam, der das Ganze besser erklären konnte und es kurz vorm Latinum Klick gemacht hatte.
Vielleicht kannst Du dir das ja auch nochmal von jemand anderem erklären lassen.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Was kannst du denn schon?
Kennst du die Endungen? Tempusformen? AcI, NcI, Abl.abs? Sagt dir das alles was? Partizipialkonstruktionen wie PVP, PGA? Weißt du, was ein Deponens ist? Konjunktive?
Ohne diesen theoretischen Kram, wirst du Latein nicht korrekt übersetzen können. Die einfachen, für die Schule konzipierten Sätze vielleicht noch (ganz ehrlich, da reicht es meist, die Bedeutung einzelner Wörter nachzuschlagen und zusammenzuzimmen), aber wenn ihr Originaltexte übersetzen müsst, dann muss die ganze Grammatik bombenfest sitzen. Dann kommen nämlich noch Stilmittel dazu.
Was musst du denn nachher können? Weißt du, welcher Autor drankommt? Eher Plinius und Caesar oder Cicero und Salust?
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Streicht ihr nur Subjekt, Prädikat, Objekt an? Oder suchst du direkt nach Konstrukten - also z.B. ablativus absolutus und accustivus com infinitivo?
Wir streichen a) S/P/O an und schreiben den Fall (Sg/Pl) hin bzw. streichen an, welche Objekte zusammen gehören (zB Imperium romanum) Wenn ein Abl. Abs und ein ACI vorkommt dann streichen wir das auch an. Ich find das einfach zach. Ich krieg aber so keine Übung wie man dann in der Praxis einen deutschen Satz konstruiert weil da nur kauderwelsch steht. Mir wärs lieber er würde Theorie und Praxis verbinden indem ich den Text daheim übersetzen und wir die Fehler durchgehen aber das macht er irgendwie überhaupt nicht. Er macht Lektion für Lektion diese Anstreich-Übung und denkt, ich kann das aus dem Stehgreif übersetzen. Und bei der Prüfung hauts mich dann auf!
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Was kannst du denn schon?
Kennst du die Endungen? Tempusformen? AcI, NcI, Abl.abs? Sagt dir das alles was? Partizipialkonstruktionen wie PVP, PGA? Weißt du, was ein Deponens ist? Konjunktive?
Ohne diesen theoretischen Kram, wirst du Latein nicht korrekt übersetzen können. Die einfachen, für die Schule konzipierten Sätze vielleicht noch (ganz ehrlich, da reicht es meist, die Bedeutung einzelner Wörter nachzuschlagen und zusammenzuzimmen), aber wenn ihr Originaltexte übersetzen müsst, dann muss die ganze Grammatik bombenfest sitzen. Dann kommen nämlich noch Stilmittel dazu.
Was musst du denn nachher können? Weißt du, welcher Autor drankommt? Eher Plinius und Caesar oder Cicero und Salust?

Ja, die Endungen kenn ich, dass das Subjekt im Prädikat stecken kann weiß ich. Die Konjugationsarten kenn ich auch alle (o, s, t, mus, tis, nt, ... usw.) AcI, NcI kenne ich auch. Puh, PVP, PGA kommt glaube ich nicht. Konjungtive kenn ich auch, Deponens fällt mir jetzt grad nicht ein.

Die Theoretischen Dinge erkenne ich alle und kann sie tw. auch anwenden. Aber ich krieg halt so keine praktische Übung. Alle sagen übersetze die Texte einfach. Aber aufgrund der im Wörterbuch herausgesuchten Wörter steht dann nur ein Kauderwelsch da, auch wenn ich die Grammatik anwende. Ich hab einfach den Eindruck, dieser Nachhilfelehrer ist ein Perfektionist, der möchte, dass man alles kann und wenn man den einen Bereich nicht super beherrscht geht er nicht weiter zum nächsten.

Eigentlich würde ich mir einen anderen suchen, wenn er kein guter Bekannter wäre.

Zaniah Zaniah Ich hab dir mal 2 Dateien hochgeladen.
 

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Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #7
Das Problem ist, dass gerade bei den berühmten Autoren viele rhetorische Stilmittel drin stecken. Eines der Stilmittel ist, die Reihenfolge der Wörter so zu verändern, dass es schöner klingt. Zum Vergleich im Deutschen: "Der Gärtner tötete den Hausherren mit der Pistole des Gastes." wird umgestellt -> "Mit der Pistole des Gastes der Gärtner den Hausherren tötete."
Wenn du die dahinterstehenden grammatikalischen Konstruktionen nicht erkennst, hast du nur die Informationen: Pistole, Gast, Gärtner, Hausherr, töten
Daraus kannst du dir alle möglichen Sätze zusammen basteln, aber ob es dann am Ende auch der ist, den du haben sollst, ist zweifelhaft.
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Das Problem ist, dass gerade bei den berühmten Autoren viele rhetorische Stilmittel drin stecken. Eines der Stilmittel ist, die Reihenfolge der Wörter so zu verändern, dass es schöner klingt. Zum Vergleich im Deutschen: "Der Gärtner tötete den Hausherren mit der Pistole des Gastes." wird umgestellt -> "Mit der Pistole des Gastes der Gärtner den Hausherren tötete."
Wenn du die dahinterstehenden grammatikalischen Konstruktionen nicht erkennst, hast du nur die Informationen: Pistole, Gast, Gärtner, Hausherr, töten
Daraus kannst du dir alle möglichen Sätze zusammen basteln, aber ob es dann am Ende auch der ist, den du haben sollst, ist zweifelhaft.

Stimmt, so hab ich dass dann auch da stehen wenn ich mit den Wörterbuch arbeite. Und dann bau ich mir den Satz zusammen. Aber das ganze lernt man doch nie wenn man nur S/P/O anstreicht und nie auf Deutsch übersetzt oder?
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #9
Ins Deutsche übersetzen sollte man das natürlich auch. Heißt das, ihr streicht NUR an, nichts weiter?

In meinen Augen spricht eigentlich auch nichts dagegen, erstmal alle Wörter zusammen zu suchen und sich erst dann Gedanken darüber zu machen, was grammatikalisch wohin gehört.
 
wonderkatosh
Benutzer142764  (28) Benutzer gesperrt
  • #10
Wenn du mit der Nachhilfe unzufrieden Bist, hast du schonmal dran gedacht zu wechseln? Ich meine du bezahlst ja immerhin für die Nachhilfe :smile:
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ins Deutsche übersetzen sollte man das natürlich auch. Heißt das, ihr streicht NUR an, nichts weiter?

In meinen Augen spricht eigentlich auch nichts dagegen, erstmal alle Wörter zusammen zu suchen und sich erst dann Gedanken darüber zu machen, was grammatikalisch wohin gehört.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #12
Stimmt, so hab ich dass dann auch da stehen wenn ich mit den Wörterbuch arbeite. Und dann bau ich mir den Satz zusammen. Aber das ganze lernt man doch nie wenn man nur S/P/O anstreicht und nie auf Deutsch übersetzt oder?
Richtig. Verstehe ich das falsch oder macht der Nachhilfetyp nie Übersetzungen mit dir? Ja, auf dem Zettel steht ja nur "bereiten Sie vor, indem sie anstreichen", aber macht der nie den mündlichen Teil mit dir? Dann kommt das entweder noch oder du machst das ja nie. Das kann dann natürlich nicht funktionieren...
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice genau. Lektion fuer Lektion. Und uebersetzte ich das daheim schaut er sich meine Sache nicht an.
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Richtig. Verstehe ich das falsch oder macht der Nachhilfetyp nie Übersetzungen mit dir? Ja, auf dem Zettel steht ja nur "bereiten Sie vor, indem sie anstreichen", aber macht der nie den mündlichen Teil mit dir? Dann kommt das entweder noch oder du machst das ja nie. Das kann dann natürlich nicht funktionieren...
Jap ist richtig. Und wenn ich ihm darauf anspreche meint er ich kann die Grammatik ja nicht. Also die SPO suche. Sorry, schreib am Handy
 
Primavera
Benutzer101356  (33) Meistens hier zu finden
  • #14
Lektion fuer Lektion. Und uebersetzte ich das daheim schaut er sich meine Sache nicht an.
Ok, aber dann ist das ein doofer Ansatz und du solltest das 1.) bei ihm ansprechen oder sonst 2.) dir jemand anderen suchen, guter Bekannter hin oder her.
Die Grammatik muss sitzen - aber diese Zusammenhänge musst du dann mit den nachgeschlagenen Wörtnern auch in einen sinnvollen Satz bringen. Dass das Übung braucht, ist klar. Insofern würde ich darauf pochen, dass ihr wirklich Übersetzung (und nicht nur grammtische Strukturen erkennen) übt. Ansonsten gibt es doch sicherlich im Internet Übungen mit lateinischem Text und korrekter Übersetzung - da kannst du das zumindest abgleichen.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #15
Naja, dann solltest du das erstmal hinbekommen, denn sonst gerät die Übersetzung zum Ratespiel.

Wenn das mit dem Satzgerüst mal ordentlich klappt, dann übersetz erstmal nur das und füll nach und nach die weiteren Bestandteile des Satzes nach. Das heißt, der Start in Text 1 lautet also beispielsweise "Alexander der Große machte, weil er wollte". So blöd es klingt. Und dann kommt im nächsten Schritt, was er gemacht hat, was er wollte etc.
Oder du siehst es halt auf einen Blick. :zwinker:
 
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Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #16
Grammatik ist natürlich wichtig, aber wenn du gar nicht zum Übersetzen kommst, dann bringt dir das auch nichts, denn auch gute Grammatikkenntnisse ersetzen keine Übersetzungspraxis. Wieso lässt er dich denn nichts übersetzen? Auch keine einzelnen Wortformen? Ich würde mir da wohl dann auch einen anderen Lehrer suchen...
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Grammatik ist natürlich wichtig, aber wenn du gar nicht zum Übersetzen kommst, dann bringt dir das auch nichts, denn auch gute Grammatikkenntnisse ersetzen keine Übersetzungspraxis. Wieso lässt er dich denn nichts übersetzen? Auch keine einzelnen Wortformen? Ich würde mir da wohl dann auch einen anderen Lehrer suchen...

Er geht den Text mündlich durch und fragt mich nachher ob ich Fragen habe. Hab ich dann natürlich nicht, weil zu diesem Zeitpunkt keine Probleme auftauchen. Gehe ich dann her und übersetze den Text zu Hause und nehme ihn dann mit, dann meint er das ist eine schöne Fleiß-HÜ und macht einfach mit der nächsten Lektion weiter ohne sich diese anzusehen. Wenn ich ihn dann darauf anspreche, dass wir den Text auch übersetzen sollten mit Wörterbuch und wie man es halt "richtig" macht, meint er das ist zu schwer, ich beherrsche die Satzanalyse nicht richtig, also können wir nicht weiter gehen zum Texte übersetzen.

Ehrlich, mir hängt diese Satzanalyse bei Hals raus, va wenn man nachher eh nichts übersetzt (bzw. nur mündlich und so "halb). Mir ist klar, dass man Prädikat und Subjekt suchen muss, aber nur mit Leuchtstift markieren ist das einfach öde.

Er vergleicht das halt wie beim Hausbau. Man kann kein Dach bauen, ohne Fundament. Verstehe ich, aber idF hinkt der vergleich etwas imho. Naja, vllt wirklich einen anderen suchen, das wird die Beste Lösung sein. Ich finde, man sollte das ganze halt auch in die Praxis bringen,
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Wenn du mit der Nachhilfe unzufrieden Bist, hast du schonmal dran gedacht zu wechseln? Ich meine du bezahlst ja immerhin für die Nachhilfe :smile:

klaro :smile: Ist halt blöder Weise ein Bekannter. Deshalb hab ich Zweifel, den einfach so abzuschießen. Ich muss mir halt noch eine gute Ausrede suchen. :smile:
 
MarSara
Benutzer68742  (41) Meistens hier zu finden
  • #18
Ich kann aus der Schule leider auch nur Horrorstorys über Latein berichten. In der Uni brauchte ich dann auch das kleine Latinum und hab in 3 Semestern 2x die Woche noch mal ganz von vorne begonnen. Mein Fazit: Es "steht und fällt", wie man so sagt, alles mit dem Lateinlehrer.
Mein alter Lateinlehrer war unsympathisch, hat nichts richtig erklärt, die komplette Klasse war schlecht. Wenn jemand mal 8 Punkte in einer Klausur hatte, war das schon total krass gut.
Mein Uni-Lehrer hingegen war super, sympathisch und da kam man sich auch nicht blöd vor, wenn man so lange fragte, bis man es verstanden hatte.
Ich hab dann am Ende sogar das mittlere (KMK) Latinum gemacht, obwohl ichs gar nicht brauchte^^.

Auch wenn es ne blöde Situation für dich ist: ich würde wirklich den Lehrer wechseln. Oder erkläre ihm halt, was dir fehlt (die direkten Korrekturen deiner Hausaufgaben), da du dich sonst leider nach nem anderen Nachhilfelehrer umgucken musst.

Klar musst du ein passiv oder Konjunktiv oder Futur I erkennen, bzw. welche Stammform das Verb hat. Das hab ich alles auch erst an der Uni gelernt, während ich in der Schule daran verzweifelt bin (tatsächlich habe ich das Wort "Stammformen" im Zusammenhang mit Latein während meiner Schulzeit nie gehört... :what:). Sonst reimt man sich was zusammen, wem was passiert ist und hinterher ist der ganze Inhalt verdreht. Deswegen darf man in Lateinprüfungen ja auch Wörterbücher verwenden: weil die allein einem gar nix bringen. :zwinker:
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Huhu N nebro ,
also bis zum heutigen Zeitpunkt war mir schleierhaft, dass man bei einem Fach wie Latein Theorie und Praxis überhaupt trennen kann :grin:
Ich fasse noch einmal zusammen, dass ich richtig verstehe, dass ihr in der Nachhilfe nur die Satzstruktur herausarbeitet und dann nicht weiter? Und dass du mit den Übersetzungen zuhause Probleme hast? Kannst du vielleicht sagen, was genau das Problem ist?

Jeder hat da seine eigene Methode, aber ich halte es durchaus für sinnvoll, zunächst die Satzstruktur zu analysieren.
Ich hatte einige Jahre kein Latein mehr, daher verzeiht es mir, wenn ich jetzt Fehler mache, aber ich würde es zum Beispiel so angehen:

Das ist der Satz.
Aliquando Alexander Magnus iter Corinthum fecit, quod Diogenem philosophum clarum videre volebat.
Im ersten Schritt streiche ich mir alle Prädikate farbig an (sinnvoll ist es, mit mehreren Farben zu arbeiten).
Aliquando Alexander Magnus iter Corinthum fecit, quod Diogenem philosophum clarum videre volebat.
Dann die Subjekte.
Aliquando Alexander Magnus iter Corinthum fecit, quod Diogenem philosophum clarum videre volebat.
Dann "satzbestimmende Konstruktionen", wie Infinitive, PPP, AcI usw.
Aliquando Alexander Magnus iter Corinthum fecit, quod Diogenem philosophum clarum videre volebat.
Dann (oder eher dabei) markiere ich Worte, die nach der KNG (Kasus, Numers, Genus) übereinstimmen. Dabei notiere ich mir generell KNG sowie Art und Übersetzung jedes Wortes, sofern mir aus dem Kopf bekannt.
Aliquando Alexander Magnus iter Corinthum fecit, quod Diogenem philosophum clarum videre volebat.
Nun habe ich eigentlich schon einen recht groben Überblick über den Satz. Im ersten Teil macht Alexander der Große irgendetwas, im zweiten Teil vermutlich auch, denn es gibt kein anderes Subjekt.

Im nächsten Schritt suche ich mir alle Übersetzungen zu den Worten heraus:
Einmal, Irgendwann: Adverb
Alexander der Große
Weg, Marsch, Reise, kann Nominativ, Vokativ oder Akkusativ Singular sein
Korinth, kann Genitiv Plural oder Akkusativ Singular sein
kommt von facere, machen, tun, herstellen 3. Pers. Singular Perfekt
da, dass, weil
Diogenem philosophum clarum
den berühmten Philosophen Diogenes, Akkusativ
sehen, Infinitiv -> Achtung, sieht nach einem AcI aus
kommt von velle, wollen, 3. Pers. Singular Imperfekt

Nun muss man das "nur" noch zusammenfriemeln. Man fängt am besten wieder bei Prädikat und Subjekt an:
Alexander der Große
machte
Wann macht er das?
Einmal machte Alexander der Große.
Was machte er?
Am sinnvollsten erscheint hier Reise. Passt es vom Kasus? Jap, kann Akkusativ Singular sein.
Wohin machte er diese Reise?
Ein Akkusativ in einer Ortsnamen kann "nach XY" bedeuten. Erscheint hier sinnvoll:
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth,
hier erscheint weil am sinnvollsten
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth, weil
Jetzt würde ich erst wieder nach dem Prädikat schauen:
er wollte
Und nun kommt der AcI:
Diogenem philosophum clarum
den berühmten Philosophen Diogenes sehen.

Jetzt noch alles in schöne deutsche Sprache bringen:
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth, weil er den berühmten Philosophen Diogenes sehen wollte.

Das klingt jetzt natürlich unglaublich langwierig, aber wenn man dieses System einmal drin hat, sieht man schon beim ersten Drüberlesen bestimmte Formen und kann sich viel schon denken.

Wenn du alle Satzbausteine bestimmt hast, wo liegt bei dir die Schwierigkeit, das zu übersetzen? Wie gehst du da vor? Ich gucke immer alle Bedeutungen nach und bastel mir dann im Hinblick auf die Grammatik einen Satz. Fällt es dir vielleicht schwer, dir vorzustellen, was es z.B. in der Übersetzung bedeutet, wenn ein Wort im Akkusativ steht?
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #20
Er geht den Text mündlich durch und fragt mich nachher ob ich Fragen habe. Hab ich dann natürlich nicht, weil zu diesem Zeitpunkt keine Probleme auftauchen. Gehe ich dann her und übersetze den Text zu Hause und nehme ihn dann mit, dann meint er das ist eine schöne Fleiß-HÜ und macht einfach mit der nächsten Lektion weiter ohne sich diese anzusehen. Wenn ich ihn dann darauf anspreche, dass wir den Text auch übersetzen sollten mit Wörterbuch und wie man es halt "richtig" macht, meint er das ist zu schwer, ich beherrsche die Satzanalyse nicht richtig, also können wir nicht weiter gehen zum Texte übersetzen.
Wenn du die Analyse nicht richtig beherrschst, sollte er dir aber auch mal sagen, wo deine Fehler liegen? Ich verstehe da diese Methode nicht, den Schüler zu fragen, ob er Fragen hat. Und dann später, bei der Übersetzung, hast du ja sogar wirklich eine Frage ("wie macht man das eigentlich genau richtig und ist das, was ich hier mal übersetzt habe, gut so?") und darauf geht er nicht ein? Das finde ich rätselhaft.

Er vergleicht das halt wie beim Hausbau. Man kann kein Dach bauen, ohne Fundament. Verstehe ich, aber idF hinkt der vergleich etwas imho. Naja, vllt wirklich einen anderen suchen, das wird die Beste Lösung sein. Ich finde, man sollte das ganze halt auch in die Praxis bringen,
Zunächst mal ein alternatives Vergleichsangebot: Es ist wie Stabhochsprung. Erstmal guckst du dir Stab, Laufstrecke, Latte und Matte an. Dann läufst du erstmal nur mit dem Stab. Dann gehst du wieder zum Ausgangspunkt zurück, läufst an und versuchst, den Stab an der richtigen Stelle im Boden zu plazieren (weder mein Lehrer, von dem ich diesen schönen Vergleich gerade klaue, noch ich sind Stabhochspringer, also bei Details bitte weggucken :zwinker:). Dann gehst du wieder zurück, läufst wieder an. Und so weiter.
Und so wird auch die Praxis aussehen, kleinschrittig und langwierig (wird mit Übung dann besser). Wahrscheinlich sind diese Schritte auch das, was du in der mündlichen Prüfung ansatzweise zeigen sollst. Und am Schluß muß natürlich auch eine ordentliche Übersetzung herauskommen. Und: Es gibt oft nicht "die" Übersetzung. Ob jetzt Alexander der Große Diogenes sehen oder besuchen will, ob er eine Reise macht, ein Reise unternimmt, sich auf den Weg macht, alles irgendwie vertretbar. Aber deine endgültige Lösung/Übersetzung mußt du dann eben auch vertreten (können), das ist auch Bestandteil der Leistung.

Ist halt blöder Weise ein Bekannter. Deshalb hab ich Zweifel, den einfach so abzuschießen. Ich muss mir halt noch eine gute Ausrede suchen.
Du brauchst doch gar keine Ausrede. Du kommst mit dem Unterricht nicht zurecht, das ist alles. Da steckt kein Vorwurf an ihn drin.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Aber deine endgültige Lösung/Übersetzung mußt du dann eben auch vertreten (können), das ist auch Bestandteil der Leistung.
Genau, und vor allem begründen. Dabei ist es (soweit ich weiß) auch nicht schlimm, wenn du dich mal komplett vertust, weil du zwei Formen verwechselt hast, solange du auch das begründen kannst (also z.B.: "Warum haben Sie das so und so gemacht?" - "weil Blabla Genitiv ..." - "Das ist hier aber ein Akkusativ." - "Oh, tatsächlich, da habe ich mich wohl verguckt. Dann ergibt das natürlich keinen Sinn mehr und es muss das und das sein.")
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Huhu N nebro ,
also bis zum heutigen Zeitpunkt war mir schleierhaft, dass man bei einem Fach wie Latein Theorie und Praxis überhaupt trennen kann :grin:
Ich fasse noch einmal zusammen, dass ich richtig verstehe, dass ihr in der Nachhilfe nur die Satzstruktur herausarbeitet und dann nicht weiter? Und dass du mit den Übersetzungen zuhause Probleme hast? Kannst du vielleicht sagen, was genau das Problem ist?

Jeder hat da seine eigene Methode, aber ich halte es durchaus für sinnvoll, zunächst die Satzstruktur zu analysieren.
Ich hatte einige Jahre kein Latein mehr, daher verzeiht es mir, wenn ich jetzt Fehler mache, aber ich würde es zum Beispiel so angehen:

Das ist der Satz.

Im ersten Schritt streiche ich mir alle Prädikate farbig an (sinnvoll ist es, mit mehreren Farben zu arbeiten).

Dann die Subjekte.

Dann "satzbestimmende Konstruktionen", wie Infinitive, PPP, AcI usw.

Dann (oder eher dabei) markiere ich Worte, die nach der KNG (Kasus, Numers, Genus) übereinstimmen. Dabei notiere ich mir generell KNG sowie Art und Übersetzung jedes Wortes, sofern mir aus dem Kopf bekannt.

Nun habe ich eigentlich schon einen recht groben Überblick über den Satz. Im ersten Teil macht Alexander der Große irgendetwas, im zweiten Teil vermutlich auch, denn es gibt kein anderes Subjekt.

Im nächsten Schritt suche ich mir alle Übersetzungen zu den Worten heraus:
Einmal, Irgendwann: Adverb
Alexander der Große
Weg, Marsch, Reise,
kann Nominativ, Vokativ oder Akkusativ Singular sein
Korinth, kann Genitiv Plural oder Akkusativ Singular sein
kommt von facere, machen, tun, herstellen 3. Pers. Singular Perfekt
da, dass, weil
den berühmten Philosophen Diogenes,
Akkusativ
sehen, Infinitiv -> Achtung, sieht nach einem AcI aus
kommt von velle, wollen, 3. Pers. Singular Imperfekt

Nun muss man das "nur" noch zusammenfriemeln. Man fängt am besten wieder bei Prädikat und Subjekt an:
Alexander der Große
machte

Wann macht er das? Einmal machte Alexander der Große.
Was machte er? Am sinnvollsten erscheint hier Reise. Passt es vom Kasus? Jap, kann Akkusativ Singular sein.
Wohin machte er diese Reise? Ein Akkusativ in einer Ortsnamen kann "nach XY" bedeuten. Erscheint hier sinnvoll:
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth,
hier erscheint weil am sinnvollsten
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth, weil
Jetzt würde ich erst wieder nach dem Prädikat schauen:
er wollte
Und nun kommt der AcI:
den berühmten Philosophen Diogenes sehen.

Jetzt noch alles in schöne deutsche Sprache bringen:
Einmal machte Alexander der Große eine Reise nach Korinth, weil er den berühmten Philosophen Diogenes sehen wollte.

Das klingt jetzt natürlich unglaublich langwierig, aber wenn man dieses System einmal drin hat, sieht man schon beim ersten Drüberlesen bestimmte Formen und kann sich viel schon denken.

Wenn du alle Satzbausteine bestimmt hast, wo liegt bei dir die Schwierigkeit, das zu übersetzen? Wie gehst du da vor? Ich gucke immer alle Bedeutungen nach und bastel mir dann im Hinblick auf die Grammatik einen Satz. Fällt es dir vielleicht schwer, dir vorzustellen, was es z.B. in der Übersetzung bedeutet, wenn ein Wort im Akkusativ steht?

Hallo reed reed

Genau so wie du mache ich das auch. Das Problem ist manchmal die Sätze in einen schönen deutschen Satz zu bringen (in diesem Fall nicht) Ich werde dir später noch ein Beispiel bringen für einen Kauderwelsch-Satz, aber derzeit muss ich für eine andere Prüfung lernen. Wollte nur mal ein Lebenszeichen von mir geben :grin:

Liebe Grüße
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Ich wollte euch nur mal mitteilen, dass ich Latein geschafft habe. :cool: Danke für den Tipp dass ich die Nachhilfe wechseln sollte! :smile:
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #24
Glückwunsch! :thumbsup:
 
N
Benutzer123034  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice Danke :smile:
 
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