• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Male gaze

Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #1
Was denkt ihr über das Konzept des "male gaze".


Ursprünglich aus der Filmwissenschaft stammend, wird er heute gerne gleichgesetzt mit dem notorisch sexualisierenden, objektifizierenden Blick des heterosexuellen Mannes auf die Frau.

Ich frage mich, wo als heterosexueller Mann dieser Blick beginnt.

Was ist, wenn mir die Schönheit einer Frau auffällt? Beginnt hier schon der "male gaze", weil ich als Mann - z. B. auch im Sinne des Intersektionalismus - in einer sexualisierenden, objektifizierenden Matrix aufgewachsen bin? Was ist noch "blicken" und was ist "starren"? Darf ich als Mann meine Freundin oder meine Frau sinnlich begehren, oder ist hier meine Biologie oder auch meine Psychologie schon durch den "male gaze" verdorben? Und was ist mit dem Augenblick, in dem ich mich verliebe und ich eine Frau überhaupt erst zu begehren beginne?

Interessanterweise hatte ich mit Anfang Zwanzig ganz unabhängig von solch anspruchsvoller Theoriebildung wie "male gaze" einmal den Gedanken, dass das Verlieben an sich ja strenggenommen schon zwangsläufig übergriffig ist. Es entsteht eine Sehnsucht, die sich auf das Leben eines anderen Menschen bezieht ... egal, wie edel deine Empfindungen gegenüber diesem Menschen sein mögen. In dem Monent, in dem du dich entscheidest, deiner Verliebtheit zu folgen und versuchst, diesen Menschen für dich zu gewinnen, machst du ihn eben AUCH zum Objekt deiner Sehnsucht, wovon ein Teil AUCH Sexualität beinhaltet. Darauf reduzierst du diesen Menschen nicht, aber es ist ein Teil deines Verhältnisses zu ihm, auch in einer Beziehung. Möglicherweise kann man dem "gaze" gar nicht entgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Der Male Gaze beschreibt ja nicht das Starren, sondern die anderen Standards ggü. Frauen und die Erwartung, dass Frauen keine eigenständigen Menschen sind sondern ihr ganzes Sein und Tun an dem ausrichten, was Männern gefallen könnte.

Eine Frau wird zB deutlich häufiger anhand ihres Aussehens beurteilt als ein Mann. Siehe das Busengate bei Merkel.

Das hat jetzt nicht zwangsläufig mit Flirten zu tun.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Interessant, dass dafür dann dieser Begriff geprägt wurde.
 
BettmanWeilMüde
Benutzer165903  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
In verschiedenen Seminaren zu Gender Studies (ja) kam der Male Gaze auch vor.
Im Filmkontext bietet sich da zum Beispiel der erste Suicide Squad Film mit Margot Robbie im Vergleich zum Harley-Quinn Einzelfilm an, der erste unter männlicher Leitung, der zweite unter weiblicher, der Unterschied zwischen beiden Kostümen als Beispiel ist schon vielsagend: 1000052938.jpg
1000052939.jpg

Kernunterschied ist die Bewertung der Frau, was im Film auch auf die Charaktertiefe übertragen werden kann. Beim male gaze ist die Frau eher das Objekt zum Beobachten, ansonsten ein eigener Charakter
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #5
Komischer Begriff für Dinge, die ich so noch nicht festgestellt habe. Setzt sich da ernsthaft jemand hin und analysiert jahrzehntelanges Filmmaterial nach Sprechzeiten und "zuhören"Zeiten?
Ich finde es gibt wichtigere Dinge mit denen ich mich beschäftigen darf. Alleine die These erstmal aufzustellen halte ich bereits für absurd. Alleine durch die Industrialisierung und Technisierung haben sich wohl zuerst überwiegend Männer dafür interessiert, weil sich viele Frauen um die Versorgung der Großfamilie kümmern wollte. Kein Wunder dass historische bedingt zum Großteil Männer sich darin auftraten. Frauen zogen ein Stück später nach und für mich gibt es heutzutage, zumindest die letzten 30 Jahre, keinen Unterschied mehr.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #6
Filmkontext bietet sich da zum Beispiel der erste Suicide Squad Film mit Margot Robbie im Vergleich zum Harley-Quinn Einzelfilm an, der erste unter männlicher Leitung, der zweite unter weiblicher,
Also alleine von deinen Bildern kann ich keinen nennenswerten Unterschied der Charaktere feststellen.
 
BettmanWeilMüde
Benutzer165903  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Also alleine von deinen Bildern kann ich keinen nennenswerten Unterschied der Charaktere feststellen.
Also der glorifizierte Slip, das dünne, fast durchsehbare, löchrige T-Shirt mit "Daddys Lil Monster" und die Lolita-mäßigen Zöpfe sind vollkommen unkonnotiert oder rein zufällig bei einem Charakter, der im Film auch noch eine extra Umzieh-Szene bekommt?

Setzt sich da ernsthaft jemand hin und analysiert jahrzehntelanges Filmmaterial nach Sprechzeiten und "zuhören"Zeiten?
Passiert allgemein in Literatur- und Medienwissenschaften standardmäßig, aber in dem Kontext ist vielleicht auch der nicht so ganz wissenschaftliche Bechdel-Test interessant, welcher lediglich drei Kriterien hat, um Filme zu analysieren:
- Gibt es zumindest zwei weibliche Charaktere?
- Kommen diese auch zu Wort?
- Reden sie auch über etwas anderes als die "heroischen" Männer?

Und leider fallen viele Filme schon bei dem ersten Kriterium raus, insbesondere, wenn es um Charaktere geht, die mehr als "Eye Candy" sein sollen..
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Alleine durch die Industrialisierung und Technisierung haben sich wohl zuerst überwiegend Männer dafür interessiert, weil sich viele Frauen um die Versorgung der Großfamilie kümmern wollte.
Ahahah :grin: So wie Frauen nicht wählen wollten. Oder keine Arbeit ohne Zustimmung des Mannes ausüben wollten. Oder weniger verdienen wollen. :grin:
 
selesto90
Benutzer193744  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Was denkt ihr über das Konzept des "male gaze".
Ich habe mir tatsächlich mal die Begrifferklärung durchgelesen....und muss wirklich sagen "Ja und?"

Beispiele: "Frauen werden als Lustobjekt präsentiert und auf ihren Körper reduziert."

Ja, das kommt durchaus vor. Aber nicht zu dem Ausmaß wie hier angedeutet wird, denn "Der Begriff beschreibt die filmische Darstellung von Frauen durch die Augen eines Mannes" Klingt so, als würde jeder Film-- gemacht von Männern-- Frauen nur sexualisieren, was nicht der Fall ist. --- Und 2: Ja wie soll ein Mann eine Frau denn sonst darstellen, als wie er sie sieht? Oder soll das indirekt heißen, das Männer bitte keine weiblichen Charaktere mehr schreiben sollen?

"Männer schauen, und Frauen sind dafür da, angeschaut zu werden." ---Das ist erstmal allgemein der Sinn eines Filmes...angeschaut zu werden. Davon ab würde ich auch gegen argumentieren... Frauen schauen ebensogerne andere Frauen an. Und selbst die Art WIE sie diese anschauen unterscheidet sich nur minimal. Vielleicht weniger als "Lustobjekt" aber doch auch meist nur das Äußere.

"Sogenannte starke Frauencharaktere stehen das eine oder andere Mal im Mittelpunkt, häufig jedoch genauso sexualisiert wie noch in den 1970er Jahren" Reden wir hier eigentlich von wirklich "sexualisiert" oder nurnoch von "attraktiv"? Weil das ist manchmal mein Eindruck, dass einfach attraktive Frauen verschwinden sollen.

"Hellhäutige, schlanke, attraktive Frauen gelten als Ideal, von Diversität keine Spur." War klar, dass das auch rein musste. In einer überwiegend weißen Gesellschaft werden weiße Frauen als attraktiv und als Ideal angesehen. Buhu sad story. Könnte ja auch als Kompliment gesehen werden? Hey wir bevorzugen euch!

Vielleicht meine "unwichtige Meinung" als Mann, da ich das "Problem" nie so verstehen kann wie eine Frau das vielleicht tut. Und ja, auch ich mag übermäßige Sexualisierung nicht. Was sich für mich in übermäßig knappen Outfits --im Fantasy gerne die "Chainmail-Bikinis" genannt --eher zum Vorschein kommt. Aber ich werde mich nie dafür entschuldigen, das ja, ich bevorzuge attraktive Schauspielerinnen...und auch attraktive Schauspieler. Titanic würde auch anders wirken, wenn nicht Leo, sondern Reiner Calmund mitspielt. Wobei der vielleicht nicht untergegangen wäre...
 
Zuletzt bearbeitet:
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Was ist mir dem Opening Shot von "Lost in Translation"?


Regie und Drehbuch: Sofia Coppola.

Was ist überhaupt mit dem ganzen Film? Unglücklich verheiratete Mittzwanzigerin (höchstens!) hängt in Tokyo mit einem alternden Schauspieler ab, dessen Karriere im Sinkflug ist. Irgendwie verlieben sie sich auch - verloren in Ort und Zeit -, selbst wenn es nie zu sexuellen Handlungen kommt. Der Film nimmt da die letzte Ausfahrt vor Sugardaddy.

Wie viel "male gaze" haben wir hier? Was sagt z. B. der Intersektionalismus zu diesem Film?

Das sind - nur der Sicherheit halber sei es gesagt - Fragen, die ich mir mit aufrichtigem Interesse stelle.
 
Geo3412
Benutzer175723  (29) Öfter im Forum
  • #11
Also der glorifizierte Slip, das dünne, fast durchsehbare, löchrige T-Shirt mit "Daddys Lil Monster" und die Lolita-mäßigen Zöpfe sind vollkommen unkonnotiert oder rein zufällig bei einem Charakter, der im Film auch noch eine extra Umzieh-Szene bekommt?
Ja, das untere Bild ist doch kein bisschen anders. Eher noch schlimmer. High-Waist kurze Hose, die die schmale Taille betont, ausgeschnittenes Shirt, prunkvolle Halskette, zur Betonung der Hals-Schlüsselbein-Region, usw.
Und leider fallen viele Filme schon bei dem ersten Kriterium raus, insbesondere, wenn es um Charaktere geht, die mehr als "Eye Candy" sein sollen..
Ich weiß nicht was für Filme du schaust, aber an die Filme, an die ich mich spontan erinnere, erfüllen alle die geforderten Kriterien, weil es 2 weibliche Hauptrollen/Charaktere gibt.
Ahahah :grin: So wie Frauen nicht wählen wollten. Oder keine Arbeit ohne Zustimmung des Mannes ausüben wollten. Oder weniger verdienen wollen. :grin:
Also ich weiß nicht in welcher Welt du lebst, aber ich habe oft mit Frauen der Generation 75+ zu tun und ich habe von denen noch nie gehört, dass sie bestimmte Bereiche der Versorgung der Familie nicht gerne gemacht haben.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Wenn ich mich in die Lage versetze 6 Kinder versorgen zu müssen, wovon 3 bereits verstorben sind, habe ich besseres zu tun als mich um sowas neumodisches wie "Filme" zu kümmern(Gehirnschmalz konzentriert sich darauf, dass in der Familie alles läuft). Und bei den Partnern war es eher so, dass von ihnen erwartet wurde die Familie mit Geld/Essen zu versorgen und die dann das Medium Film wählten(Gehirnschmalz konzentriert sich auf Geldverdienen), weil sie sich dort mehr als anderswo erhofften um ihre Familie versorgen zu können.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #12
Also ich weiß nicht in welcher Welt du lebst, aber ich habe oft mit Frauen der Generation 75+ zu tun und ich habe von denen noch nie gehört, dass sie bestimmte Bereiche der Versorgung der Familie nicht gerne gemacht haben.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Wenn ich mich in die Lage versetze 6 Kinder versorgen zu müssen, wovon 3 bereits verstorben sind, habe ich besseres zu tun als mich um sowas neumodisches wie "Filme" zu kümmern(Gehirnschmalz konzentriert sich darauf, dass in der Familie alles läuft). Und bei den Partnern war es eher so, dass von ihnen erwartet wurde die Familie mit Geld/Essen zu versorgen und die dann das Medium Film wählten(Gehirnschmalz konzentriert sich auf Geldverdienen), weil sie sich dort mehr als anderswo erhofften um ihre Familie versorgen zu können.
Man kann das Ganze ja jetzt auch noch mit einer Kritik an Kapitalismus und Neoliberalismus verbinden. Stichwort: Sex sells. Man trägt sich selbst zu Markte ... zur Not auch sexuell. Kapitalisten und Neoliberale machen sich am Ende ALLES zunutze. JEDER Lebensbereich wird ökonomisiert.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #13
Also ich weiß nicht in welcher Welt du lebst, aber ich habe oft mit Frauen der Generation 75+ zu tun und ich habe von denen noch nie gehört, dass sie bestimmte Bereiche der Versorgung der Familie nicht gerne gemacht haben.
Bei mir ist das anders. Nicht nur im privaten Bereich, auch in der Vergangenheit durch die Arbeit. Da gab es eine Menge Frauen, die beispielsweise Sex versucht haben wo immer möglich zu vermeiden, weil sie auf gar keinen Fall Kinder oder noch mehr Kinder wollten. Da haben sich eine ganze Menge Frauen ihr Leben anders vorgestellt.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #14
Komischer Begriff für Dinge, die ich so noch nicht festgestellt habe.
Ist die Tatsache, dass du/man etwas nicht festgestellt hat, der Beweis der Nichtexistenz?
Gerade bei Film und Fernsehen ist man doch einfach so vieles gewöhnt, so wie es ist, erscheint es einem komplett "normal", das heißt ja nicht gleichzeitig, dass darin nicht etwas sein könnte, was z.B. doch nicht so richtig ist.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Ich frage mich, wo als heterosexueller Mann dieser Blick beginnt.
Gute Frage. Die Antwort ist "ja!"

Im wirklichen Leben ist der "male gaze" ein wichtiger Teil des ewigen Spiels von Flirt und Verführung. Wie sonst soll das Mädchen, das du ausgewählt hast, erfahren dass du sie ausgewählt hast, wenn sie es nicht an deinem Blick ablesen kann?

Und wenn sie dann erstmal deine Freundin geworden ist, wird sie es lieben, wenn du sie anstarrst...

Die andere Frage ist natürlich wo das im Kino hinführt.
 
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dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #19
Also das ist nun überhaupt nicht meine Intention, wie du auch selbst sagst. Ich bin mir nur unsicher, ob sich der "male gaze" so klar definieren lässt, dass er trennscharf verwendet werden kann.

Und das "auch" habe ich nicht ohne Grund groß geschrieben.
Ich glaube es ist viel wichtiger ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich viele Frauen unwohl fühlen. Speziell eben für jene Männer die im Gegensatz zu dir, sich keine Gedanken dazu machen. Definieren kann ich es nicht so genau, aber ich weiß ganz genau wann ich es so empfinde. Für mich ist ein Gefühl von Unwohlsein, dass sie mir in dem Moment vermitteln. Das schamlose Starren, ohne Rücksicht auf meine Signale das ganz klar meine Grenzen aufzeigt, und mein Unwohlsein ausdrückt aber ignoriert wird.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #34
Abgesehen davon, dass das nicht meine Worte waren und ich mich deshalb nicht daran messen lassen möchte, trotzdem:
"Diskriminierung richtig verstehen kann nur die von Diskriminierung betroffene Gruppe. "
Richtig, so steht das da und die Betonung liegt auf "richtig".
Denn:
Was ja genau das ist was ich anprangere, nur weil ich nicht betroffen bin, heist das nicht, das ich mir keine Gedanken oder gar Urteile/Schlussfolgerungen machen darf, oder das die weniger "wert" sind als andere.
doch, genau das fettgedruckte ist so, denn dir wird, selbst bei einem offenen Blick immer etwas wichtiges fehlen, die persönlichen Erfahrungen und tatsächlich muss man diesen Aspekt denjenigen MIT Erfahrungen überlassen. Das heißt nicht, dass du keine Urteile fällen dürftest, aber in der objektiven Bewertung müssen deine Bewertungen hinten an stehen, weil sie verkürzt sind, weil ihnen der Erfahrungsbereich fehlt. Das wäre übrigens auch so, wenn jemand aufgeschlossen und mit offenem Blick heran gehen würde, aber das liegt leider auch nicht vor in deinem Fall. Ich hatte angefangen länger auf deinen Beitrag auf Seite 1 zu antworten, zu dem es wirklich viel zu sagen gäbe, aber was man jetzt schon sagen kann, es würde vergebene Liebesmühe sein.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #70
Aber mir kann auch keiner erzählen, das es Frauen nicht auch genießen Männer so zu sehen.
Mich spricht das wirklich in keinster Weise an und es fühlt sich auch nicht so an, als habe man die Männer für "uns Frauen" in knappe Klamotten gesteckt. Ich glaube, man kann das Ganze auch nicht einfach so "umdrehen". Einen männlichen Blick auf Frauen in Filmen so zu übersetzen, dass der weibliche Blick auf Männer in Filmen ebenso auf Textilknappheit fokussiert ist. Wenn dem so wäre, müsste man den male gaze ja nicht kritisieren, sondern stattdessen würde halt jeder Darsteller und jede Darstellerin sexualisiert und gut. So ist es aber nicht.
 
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Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #79
Hmmm ... es gibt natürlich auch sexuelle Belästigung, die von Frauen ausgeht. Aber das ist ja nicht der Punkt.

Es geht eher um strukturelle Sexualisierung von Frauen.

Es gibt auch die Sexualisierung des Mannes, ...


... aber nicht einmal ansatzweise so häufig wie von Frauen.

Nach einem "Cool Water"-Mann muss man schon etwas suchen, sie springen dich nicht von allen Seiten an.

Wenn man jetzt spontan denkt: Aber was ist mit dem damals ebenfalls berühmten Levi's-Werbespot mit dem späteren Weltstar Brad Pitt? Nun, der erzählt eine ganz andere Geschichte, wenn man sich den Spot nochmal ansieht.


Und: Diese Spots sind für männliche Konsumenten gemacht. Da geht es um Identifikation.

Du bist der Muskel-Adonis oder der lässige Rebell mit dem heißen Schlitten und der coolen Schnitte ... oder umgekehrt (da kommt man schnell durcheinander) ... in deiner Imagination.
 
Zuletzt bearbeitet:
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #82
Das finde ich interessant, da ich die Bilder aus meiner (männlichen) Perspektive ziemlich ähnlich finde und die Unterschiede im Detail nicht zu irgendwas "hochsterilisieren" würde. Ich würde die Darstellung auf beiden Bildern als "übertrieben sexy" bezeichnen, wobei es auf dem ersten Bild eben noch ein wenig stärker übertrieben wird, als auf dem zweiten.
Und jetzt stellt sich bei der Betrachtung eben die Frage, was man bemerkenswert findet: Die sexy Darstellung an sich oder das Ausmaß der Übertreibung. Und ich finde da eben eher die sexy Darstellung an sich bemerkenswerter, als die überschaubaren Unterschiede in Details, wie der Länge der Kleidungsstücke.

Ich kenne beide Filme nicht und habe kein Interesse an diesem genre. Aber mich würde dieser eine screenshot sicher nicht dazu bewegen, eher den einen oder den anderen Film anzuschauen, wenn man mich vor die Wahl stellt.

Ich ziehe mal einen etwas schrägen Vergleich: Nehmen wir zwei Hochstapler, die mit ihrem gelogenen Vermögen prahlen: Der eine prahlt damit, dass er 10 Millionen Euro besitzt. Der andere mit 20 Millionen.
In meinen Augen ist das nicht wirklich unterschiedlich zu bewerten, da beide mit einem hohen Vermögen prahlen, das sie nicht besitzten, während andere Betrachter vielleicht eher den Fokus darauf legen, dass die eine Person noch deutlich höher stapelt, als die andere.
Ich sehe schon einen Unterschied zwischen beiden Harley-Quinn-Versionen. Ganz persönlich denke ich - für mich, ich kann nicht für andere sprechen -, dass ich keinen Grund in der Kleidung sehe, warum ich Margot Robbie (oder von mir aus der fiktiven Figur, die sie verkörpert) weniger Respekt entgegenbringen soll, wenn sie knapper bekleidet ist. Ich sehe darin keine Rechtfertigung.

Oder auch übertragen auf Lebensführung: Schon in sehr jungen Jahren war mir klar, dass eine Frau mit vielen Sexpartnern nicht weniger Achtung verdient als eine Frau mit weniger Sexpartnern. Ich wollte zudem auch nie einen verächtlichen Blick auf Sexworkerinnen werfen, auch wenn sie durch Objektifizierung ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ich habe nie mitgemacht, wenn andere Männer z. B. Michaela Schaffrath als "Gina Wild" für ein "geiles Stück" gehalten haben oder es zu einem Skandal hochstilisiert wurde, als bei Sibel Kekilli ihre Vergangenheit als "Dilara" ausgegraben wurde. Und selbst wenn ich mir zu irgendwelchen Pornos einen runtergeholt habe, was erhebt mich über die Frau, die ich dabei angeschaut habe? Nichts. Wieso sollte ich den echten Menschen dahinter respektlos behandeln? Das ist etwas, was ich nie verstanden habe. Manche macht Unterdrückung vielleicht an, aber mich nicht.
 
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Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #86
Die Darstellung der Männer und der Frauen sind doch nur 2 Seiten derselben Medaille.

Es geht da doch ganz kompakt zusammengefasst um die "Fuckability".
Frauen werden so dargestellt, dass sie möglichst "fickwürdig" und "fickverfügbar" aussehen: Dem momentanen Schönheitsideal möglichst entsprechend, möglichst schon nackt oder grade nur so viel Kleidung, dass die nicht unbedingt stört, möglichst nicht so, als könne sie eine eigene Meinung haben, und schon gar nicht, als könne diese Meinung ein "nein" sein.

Männer werden möglichst "fickfähig" dargestellt: Im Wettstreit mit anderen Männchen irgendwie "besser", sei es stärker oder witziger (nur sehr selten schlauer, da schlau immer diesen "nerdy"-Geschmack hat), natürlich alle mit überproportional großem Penis und am besten mit einer oben beschriebenen Frau an der Seite, die ihn anhimmelt. Beste Reklame für ein Incel-Theorie-Alpha-Männchen halt.

Ich mein, muss man sich doch nur hier mal in einen der Penislängen-Threads reinklicken. Da haben natürlich ALLE Kerle die Monsterschwengel und natürlich ALLE sind sie auch so groß und ALLE trainiert und haben ALLE ach so viel Erfahrung... Als ob man damit 1. irgendwen beeindrucken würde und 2. auch nur halbwegs glaubwürdig wäre.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #92
Ist offenbar was hängen geblieben. :engel:
Sorry, ich meinte nicht deine Ausführungen, sondern die Bilder. :ninja:

Zum Rest: Ja, ich sehe was du meinst. Dass ironische daran. Es ist mir aufgefallen als du nach dem Unterschied gefragt hast. Bzw damit mir ja gesagt wurde "Nah male gaze, wo isser hier" Ich hab zuvor tatsächlich rein auf die Kleidung geschaut. Wobei ich mir gerade die Frage
Du hast es nicht bewusst wahrgenommen, aber natürlich kommt das dennoch bei dir, bei allen, an. Das ist, was ich auf der Seite 1 schrieb, die Tatsache, dass ein Problem (von allen) erkannt wird, ist nicht Voraussetzung dafür, dass es existiert.

Das erste Bild war übrigens das hier. Die kommt dem Männlein im 1. Post deutlich näher was Ausstrahlung angeht
Einer der Lesefehler, den du in deinem ersten Post übrigens gemacht hast. Im Link des EP steht nirgends etwas von "nur, ausschließlich, alle", es steht etwas von überwiegend und mehrheitlich dort und da steht sogar da, dass es Verbesserungen gibt. Dass man darüber spricht, ist aber die Voraussetzung für (mehr) Veränderungen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #104
Jetzt nur mal als ein Beispiel, ist ja nicht das einzige.

Der Ablauf scheint sich auch immer zu ähneln. (M)eine (damalige) Psychologin (es ging im weitesten Sinne um Raum einnehmen, Forderungen stellen, formulieren, was nötig ist, sich Freiheiten nehmen usw.) berichtete von einem ähnlichen Experiment, welches sie ein paar Wochen durchhielt. Sie beschränkte sich hauptsächlich aufs nicht aus dem Weg gehen, weil sie das so nervte. Geht mir übrigens auch so. Da können drei Männer nebeneinander frontal kommen, bevor die kurz hintereinander gehen, muss ich sicher auf die Straße gehen. Auf jeden Fall knallte sie in diesen Wochen permanent mit Männern zusammen. Unaufhörlich. Ihr wurden dann auch entrüstet Beleidigungen hinterher gerufen.
Ist natürlich alles nicht ganz einfach ohne sich selbst ständig ins Unbehagen zu versetzen. Z.B. finde ich das Beinproblem im ÖPNV wirklich sehr nervig. Ich habe aber schlicht zu großes Unbehagen dabei, meine Beine genauso unbefangen zwischen und neben die Beine des Mannes gegenüber zu schieben, wie das zu oft in meinem Leben umgekehrt gemacht wurde.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #114
Off-Topic:
Das mit dem Raum Einnehmen erlebe ich regelmäßig in den Öffis, und bei dem Thema bin ich echt mega angepisst. Belästigung, dumme Sprüche und so erlebe ich (mittlerweile, war auch schon mal anders) nur recht selten, zum Glück. Aber Arschlöcher in den Öffis sind genau mein Thema... 🤬

Die deutliche Mehrheit der Menschen weiß sich zu benehmen, aber manchmal hast du eben so eine Pissnelke, die dich quasi in die Ecke quetscht. Und meine Wahl ist dann, entweder zurück zu weichen. Oder dagegen zu halten. Dann haben wir Körperkontakt. Viel Körperkontakt. Weit außerhalb meiner Wohlfühlzone. Aber offenbar nicht außerhalb seiner Wohlfühlzone, ihn scheint das nicht zu stören. Womöglich findet er es sogar irgendwie hot, so intensiv Bein an Bein mit mir zu sitzen, dass ich quasi direkt auf seinen Schoß kriechen könnte.

"Gewinnen" tut der Typ in beiden Fällen, mit seinem Verhalten.

Und ich weiß, ich bin selbst schuld. Ich könnte ihn auch drauf ansprechen, eine klare und deutliche Ansage machen. Was mir aber aus Gründen sehr unangenehm wäre. Da ich das nicht tue bin ich selber schuld.

Moment, the fuck. Bin ich nicht. Schuld ist dann trotzdem die Pissnelke neben mir. Was soll das eigentlich?!
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #136
Heute musste ich meine Kollegin retten. Älterer Mann, redet in einer respektlosen Tonlage wie mit einem Kind, mit der Frau die aussieht wie 17. Ladet sie wiederholt zu sich nach Hause zu einem Familienbrunch ein. Keine Sorge, sagt er, da wird es auch Frauen geben. Sie sagt nein, er bohrt weiter. Ich komme dazu, bitte ihm ihr nein zu akzeptieren. Er tut auf blöd, versteht nicht was das Problem ist, es ist familiär, und er will sie doch nur mit seinem Sohn verkuppeln. Beste Absichten also! Alles klar! Die Väter suchen die Frauen für die Söhne aus, und das einzige Kriterium ist hübsch zu sein! :realmad: Sie sagt sie hatte Angst, und er hat es letztes mal auch schon versucht, damals mit seinem Kumpel zusammen. An ihren Namen konnte er sich nicht erinnern. Auch hat er keine einzige Frage gestellt, das persönliches Interesse, oder zumindest Sympathie bekundete.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #139
Achtung esoterische Humbug Theorien am Abend:
Das mit dem Gehen ist bei mir ein Sonderfall. Wenn ich normal drauf bin, also nicht super ausgelaugt müde oder schlecht drauf bin, gehen mir beim Gehen Menschen öfters aus dem Weg bzw. machen Platz. Das ist mir besonders unangenehm wenn es ältere Leute sind. Ich glaube Menschen reagieren auf Energie. Schwächere machen Stärkeren automatisch Platz. Ich glaube es fällt ihnen nicht mal auf. Und als dominante oder energetische Person gewöhnt man sich schnell an das Privileg von Platz… Man muss es nicht mal einfordern, es wird einem geschenkt.
Das Problem fängt dort an, wo sie es sich rücksichtslos nehmen.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #140
Männer werden möglichst "fickfähig" dargestellt: ... natürlich alle mit überproportional großem Penis

Kannst Du dafür mal Beispiele nennen?
Ist mir in normalen Filmen tatsächlich nie aufgefallen.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #142
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #143
Was hat jetzt eine Studie über ein Nasen-Penis-Verhältnis in der Malerei mit der Darstellung in Filmen zu tun?
Wenn du zu dieser Transferleistung nicht fähig bist, fürchte ich, dass ich die Zusammenhänge nicht in einer Sprache erklären kann, die einfach genug ist, als dass du es dann verstehen würdest. Allerdings gehe ich hier wie schon in den 10 letzten Threads, die entfernt mit Feminismus zu tun hatten, ohnehin nicht davon aus, dass du die Zusammenhänge ernsthaft verstehen willst und erspar uns beiden die Mühen. :zwinker:
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #144
Wenn du zu dieser Transferleistung nicht fähig bist, fürchte ich, dass ich die Zusammenhänge nicht in einer Sprache erklären kann, die einfach genug ist, als dass du es dann verstehen würdest. Allerdings gehe ich hier wie schon in den 10 letzten Threads, die entfernt mit Feminismus zu tun hatten, ohnehin nicht davon aus, dass du die Zusammenhänge ernsthaft verstehen willst und erspar uns beiden die Mühen. :zwinker:
Oh, jetzt wird es sofort persönlich statt auf sachliche Fragen einzugehen...

Also aus der bewussten Inszinierung grosser Penisse in Filmen werden erst hier und da mal Schauspieler, die sich ne Socke in die Buxe stecken und auch da nach Beispielen gefragt, bleibst Du die Antwort schuldig.

Da drängt sich schon die Frage auf, ob ich hier so begriffstutzig bin oder ob da mal wieder vermeintliche Beweise an den Haaren herbeigezogen werden.

Im Übrigen würde ich auch erst seit dem Internetzeitalter von einem wirklich breiten Zugang zu Pornografie sprechen, etwas grosszügiger vielleicht, seit es Videorekorder gab.
Das war aber aber sicherlich noch nicht am Anfang des 20. Jahrhunderts der Fall, als der Johannes des Mannes auf Bildern grösser zu werden begann.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #145
Heute habe ich während dem Laufen Wrestling geschaut. Männliche wie weibliche Athleten. Da sehe bereits bei der Kleidung eine Verbesserung. Aber die Auszeichnungen bringen sexy, lassziv stolzierende Frauen mit langen offenen Haaren.
 
McCeline
Benutzer136609  (26) Beiträge füllen Bücher
  • #146
Ich bin eher erstaunt, dass Menschen wirklich diesen "Male Gaze" widersprechen.
Überall im Fernsehen ist das doch sichtbar. Ja, vielleicht nicht in jeder einzelnen Sendung, nicht in jedem einzelnen Film. Aber in der überwiegenden Mehrheit ist doch ziemlich offensichtlich, wie sehr Frauen sexualisiert werden.
Grade Harley Quinn empfinde ich als ein sehr gutes Beispiel. Die Filme (quasi Männlicher Regisseur vs. Weibliche Regisseurin) sind wirklich deutlich unterschiedlich. Den ersten Film fand ich persönlich aufgrund der über sexualisierung ganz schrecklich. Die ganze Inzenierung, nicht nur die Kleidung, sondern der ganze Charakter schreit nur so danach, Männer Fantasien wahr werden zu lassen. Kein eigener Mensch mit Charakter, eher ein Objekt. Den zweiten Film dagegen fand ich klasse und zeigte Harley wirklich als eine völlig eigenständige Person, mit eigenen Problemen und Träumen.
In wohl 90% der Action Filme trägt die Heldin hohe Schuhe, hat offene Haare und sehr körperbetonte Kleidung an. Natürlich sitzt auch das Make Up perfekt. Und ja, natürlich nehmen auch junge Frauen das wahr. Wir wachsen in einer Welt auf, in der Jungen und Mädchen mit diesem Blick auf Frauen aufwachsen. Die langsame Kamera Fahrt, die langsam an Frauen von unten nach oben entlang fährt. Erst die Heels, die Beine, Hintern bis man irgendwann das Gesicht der Frau sieht. Wie oft sieht man das bei Männern? Wie oft sieht man den Mann halbnackt im Bett, und wie oft die Frau in Dessous?
Ich denke, jeder der sich bewusst Filme ansieht und mal bewusst darauf achtet, wird sehen wie stark der Male Gaze auch heute noch überall sichtbar ist.
Fun Fact, ich habe vor einigen Monaten mal mit meinem Bruder drüber gesprochen. Er fand es total lächerlich. Nun hat er gesagt, er ist schockiert davon wie krass Frauen in Filmen (unnötig) sexualisiert werden. Er hat bewusst drauf geachtet nach unserem Gespräch und nun kann er es gar nicht mehr ignorieren.
 
Finwe
Benutzer118204  (44) Meistens hier zu finden
  • #147
Ich bin eher erstaunt, dass Menschen wirklich diesen "Male Gaze" widersprechen.
Naja, es ist eben auch sehr etabliert und dementsprechend fällt es manchem vermutlich schwer in dieser Gewohnheit ein tatsächliches Problem zu erkennen. Oder das Problem wird erkannt aber man will sich nicht eingestehen es selbst nicht bemerkt zu haben bzw. sogar Gefallen an dieser Art der Produktion zu finden.

Es fällt ja auch direkt auf, wenn die männliche Produktion mal aufgebrochen wird. Auf Youtube gibt es massenhaft Antworten über den Kommentar in Fussballzusammenfassungen, wenn eine Frau diese kommentiert. Da wird jeder Fehler auf die Goldwaage gelegt während bei von Männern kommentierten Spielen hauptsächlich Entscheidungen auf dem Platz kritisiert werden.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #148
Ich bin auf ein in meinen Augen nicht uninteressantes - nicht allzu bekanntes - Musikvideo der Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre durchaus populären Band Texas gestoßen.

Der zeitweise Erfolg der Band kam, als man sich entschied, ihr Marketing auf die Frontfrau - Sharleen Spiteri - zuzuschneiden. (Ich fand sie damals übrigens auch hot.) Bis dahin lief es für die Gruppe abseits eines frühen Hits ziemlich mittelmäßig.

Spiteri wollte nun selbst lange nicht nach außen im Mittelpunkt stehen, bis eben dieser Wandel in der Außendarstellung vollzogen wurde, schien das dann aber angeblich doch selbst auch genossen zu haben.

Ab da stand sie eigentlich in jedem Musikvideo im Mittelpunkt.

Die musikalische Richtung der Gruppe wurde wohl sehr stark von Spiteri bestimmt. Schwerpunkt: von Soul-Einflüssen durchsetzter Gitarrenpop.

Das Video hier hat wieder Spiteri im Zentrum - daneben aber den rund zwanzig Jahre älteren Charakterdarsteller Alan Rickman. Das Video ist Band-typisch erotisch aufgeladen, ohne allerdings Körper zu objektifizieren. Auffällig ist der Altersunterschied der Protagonisten und die sehr intime Körpersprache.

Wie viel "male gaze" steckt in diesem Video?

 
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dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #149
Ich bin auf ein in meinen Augen nicht uninteressantes - nicht allzu bekanntes - Musikvideo der Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre durchaus populären Band Texas gestoßen.

Der zeitweise Erfolg der Band kam, als man sich entschied, ihr Marketing auf die Frontfrau - Sharleen Spiteri - zuzuschneiden. (Ich fand sie damals übrigens auch hot.) Bis dahin lief es für die Gruppe abseits eines frühen Hits ziemlich mittelmäßig.

Spiteri wollte nun selbst lange nicht nach außen im Mittelpunkt stehen, bis eben dieser Wandel in der Außendarstellung vollzogen wurde, schien das dann aber angeblich doch selbst auch genossen zu haben.

Ab da stand sie eigentlich in jedem Musikvideo im Mittelpunkt.

Die musikalische Richtung der Gruppe wurde wohl sehr stark von Spiteri bestimmt. Schwerpunkt: von Soul-Einflüssen durchsetzter Gitarrenpop.

Das Video hier hat wieder Spiteri im Zentrum - daneben aber den rund zwanzig Jahre älteren Charakterdarsteller Alan Rickman. Das Video ist Band-typisch erotisch aufgeladen, ohne allerdings Körper zu objektifizieren. Auffällig ist der Altersunterschied der Protagonisten und die sehr intime Körpersprache.

Wie viel "male gaze" steckt in diesem Video?

Ich würde hier eher eine Beziehung mit interessanter Machtdynamik sehen. Male gaze spielt mMn keine, oder höchstens eine sehr, sehr untergeordnete Rolle.
 
C
Benutzer183558  Öfter im Forum
  • #150
Kommt drauf an, ob man eine Hommage an Daddy Kink auch als Male Gaze bezeichnen möchte.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #151
Kommt drauf an, ob man eine Hommage an Daddy Kink auch als Male Gaze bezeichnen möchte.
Manche sagen doch, dass es kategorisch Ausbeutung ist, wenn der Altesunterschied zwischen Partnern zu groß ist, insbesondere wenn sich ein Mann eine jüngere Partnerin nimmt.

Ich persönlich denke immer noch, dass das auf den Einzelfall ankommt.

Z. B. glaube ich nicht, dass ein Freund von mir (46) seine Frau (35) ausbeutet, weil er einen "starren" Blick auf Weiblichkeit hat.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #152
Manche sagen doch, dass es kategorisch Ausbeutung ist, wenn der Altesunterschied zwischen Partnern zu groß ist, insbesondere wenn sich ein Mann eine jüngere Partnerin nimmt.

Ich persönlich denke immer noch, dass das auf den Einzelfall ankommt.

Z. B. glaube ich nicht, dass ein Freund von mir (46) seine Frau (35) ausbeutet, weil er einen "starren" Blick auf Weiblichkeit hat.
Ich finde auch, dass das Video am Thema vorbei ist. Gegenseitiges Interesse eine Form von Daddy Kink auszuleben, wenn beide reif genug dazu sind, finde ich vollumfänglich akzeptabel. Im Video ist die Frau erwachsen, und wechselt zwischen kindlich-geborgen angekuschelt, zu normaler erwachsenen reifen, weiblichen Erotik. Sie ist offenkundig kein Spielball, sondern beide harmonieren in dieser ungewöhnlichen Dynamik.
Bei deinem Freund sehe ich auch keinen direkten Bezug zu male gaze in ihrem Alter.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #153
Für mich stellt es einen Unterschied dar, ob eine Frau aktiv handelnd gezeigt wird (so empfinde ich das im Video) oder - Male Gaze - eben mit dem Fokus darauf, etwas für Männer darzustellen, zu sein, und keinen anderen oder eigenen Antrieb zu haben. Das Video hier hat für mich nichts mit dem Thema zu tun.

Ehrlich gesagt lese ich auch sehr selten, dass Altersunterschied per se ein Problem darstellt.
Da geht es ja meistens darum, dass junge Frauen (sagen wir mal, 19 Jahre) mit älteren Männern (ab 30) zusammen sind.
Da geht es um verschiedene Lebensphasen, erwünschte "Formbarkeit" etc.
Das Machtgefälle zwischen 36 und 47 oder ähnlichem ist wenn, dann nicht aufgrund des Alters vorhanden.
 
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