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Mein Freund bekommt nichts auf die Reihe

CreamyVanilla
Benutzer148906  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebes Forum,

ich mache mir Sorgen um meinen Freund. Wir sind seit fast 3 Jahren ein Paar, hatten unsere Höhen und Tiefen (siehe andere Threads), sind aber in den letzten 3 Monaten ein gutes Stück voran gekommen in unserer Beziehung. Ob es nun für immer so bleibt, weiß ich natürlich nicht. Aber Stand jetzt sind wir sehr glücklich miteinander und ich genieße die Zeit mit ihm sehr.

Er ist leider ein extrem chaotischer Mensch. Das spiegelt sich sowohl in seiner Wohnung (siehe: Ordnung & Sauberkeit meines Freundes), als auch in seinem Leben wider. Es fängt damit an, dass er nun zur Schule geht, um sein Fachabitur zu machen. Es ist bereits seine dritte Ausbildung, die er anfängt. Er hat dort 30 Fehltage (auf zwei Jahre gesehen), die er nicht überschreiten darf, weil er ansonsten nicht zur Prüfung zugelassen wird. Die Schule kostet im Monat 300 Euro, ist also definitiv kein Schnäppchen. Und was macht er? Er geht jede Woche mehrmals nicht hin, weil er keine Lust hat, das Fach seiner Meinung nach unnötig ist, oder weil er einfach länger schlafen möchte. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich seine Arbeitseinstellung absolut zum Kotzen finde, er ändert es dennoch nicht. Nun halte ich mich weitestgehend raus, weil ich mich auch nicht als seine Mutti aufspielen möchte. Nun habe ich ihm gestern Abend in einer ruhigen Minute gesagt, dass ich mir Sorgen mache, dass sich das immer weiter durch sein Leben zieht. Ich bin eben nicht vom Mond und ich weiß, dass es durchaus Männer gibt, die ihr Leben besser auf die Reihe bekommen. Das hat ihn schockiert und nachdenklich gemacht, meinte er dann.

Weiter geht es mit notwendigen Unterlagen, die er bei der Schule abgeben musste. Er hat dafür fast 3 Monate gebraucht, hat sich deswegen einen riesigen Ärger mit der Schulleitung eingehandelt und ihm wurde schon damit gedroht, dass er die Schule wieder verlassen muss, wenn er nicht bald die Unterlagen abgibt. Er war dann schon echt unruhig, so ist es nicht. Aber dass er es überhaupt dazu kommen lässt, macht mich wirklich wahnsinnig. Ich bin da einfach komplett anders erzogen worden und es käme mir nicht in den Sinn, Fristen einfach verstreichen zu lassen bzw. erst im letzten Moment zu reagieren.

Er hat hohe Schulden bei seinem Vater. Das sieht er auch ein und hat ein schlechtes Gewissen deswegen. Er versucht, ihm das auch immer wieder zurück zu zahlen, wenn er gerade mal wieder Geld hat. Trotzdem finde ich es irgendwo unattraktiv, dass er sich ständig Geld bei seinem Daddy leihen muss. Wo wir beim nächsten Punkt wären: Er sucht sich keinen Job. Entweder er will diese Arbeit nicht machen, oder er hat dafür angeblich keine Zeit. Das Zeit-Argument habe ich ihm wieder ausgeredet, weil selbst ich es schaffe, einen Job nebenbei zu machen und ich habe weitaus mehr zu tun in der Woche. Trotzdem kommt er nicht in die Strümpfe, sondern beschwert sich ständig darüber, dass er kein Geld hat und sich nichts leisten kann.

Fast alles, was er sich vornimmt, scheitert bzw. wird einfach erst gar nicht angepackt. Alles, was wir machen wollen (bspw. mal übers Wochenende wegfahren, Urlaub), muss ich in die Hand nehmen, er kümmert sich nicht drum. Nicht, weil es ihm nicht wichtig wäre, sondern weil er einfach keinen Plan in seinem Kopf hat, den er umsetzen kann. Sehr anstregend!

Ich denke nun öfter an die Zukunft und kann mir zum Beispiel eine gemeinsame Wohnung nur schwer vorstellen. Ich hätte permanent Angst, dass er unser Geld ausgibt und wir am Ende die Miete nicht bezahlen können, oder dass er irgendwelche wichtigen Sachen vergisst oder verschlampt. Alles Horrorvorstellungen! Ich möchte mich da nicht so einmischen, weil ich Angst habe, dass ich mich zu sehr hineinhänge und mich doch nur aufrege. Daher lasse ich ihn machen und versuche, nicht so viel darüber nachzudenken. Ich weiß nur einfach nicht, wohin das führen soll. Ich liebe ihn sehr, wir passen in vielen Dingen super gut zusammen, aber sein Chaos-Leben ist für mich ein Punkt, den er überwinden muss, damit wir eine Zukunft haben.

Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
C
Benutzer145341  (32) Meistens hier zu finden
  • #2
Ich denke nun öfter an die Zukunft und kann mir zum Beispiel eine gemeinsame Wohnung nur schwer vorstellen. Ich hätte permanent Angst, dass er unser Geld ausgibt und wir am Ende die Miete nicht bezahlen können, oder dass er irgendwelche wichtigen Sachen vergisst oder verschlampt. Alles Horrorvorstellungen! Ich möchte mich da nicht so einmischen, weil ich Angst habe, dass ich mich zu sehr hineinhänge und mich doch nur aufrege. Daher lasse ich ihn machen und versuche, nicht so viel darüber nachzudenken. Ich weiß nur einfach nicht, wohin das führen soll. Ich liebe ihn sehr, wir passen in vielen Dingen super gut zusammen, aber sein Chaos-Leben ist für mich ein Punkt, den er überwinden muss, damit wir eine Zukunft haben.

Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben, wie ich mich verhalten soll.

Ich würde ihm genau das sagen. Einfach nur das. Und wenn sich danach nichts ändert dann sehe ich da auch keine Zukunft muss ich sagen. Egal wie toll er sonst sein kann, wenn man sich eine Zukunft nicht vorstellen kann dann klappt das einfach nicht. Eine Freundin von mir hat aus dem selben Grund vor fast einem Jahr ihre Beziehung beendet.
 
Lissy_20
Benutzer4030  Meistens hier zu finden
  • #3
Hey, da fällt mir ein Sprichwort ein: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Schwierig da etwas zu raten. Er muß selber sein Popo hoch bekommen. Es ist richtig, wenn du sagst, das du nicht seine Mutti bist.

Nur wenn es ihn jetzt persönlich nicht so gravierend stört, und er sich in seinen Chaos "wohlfühlt" wie willst du ihn deinen Lebenstil beibringen?

Immerhin scheint es ihn ja zum nachdenken angeregt zu haben. Bleibt jetzt zu warten, ob er sich ändern kann. Zumindest ein Stück weit. Sein Leben auch ernster zu nehmen.

Du kannst versuchen Struktur rein zu bringen, ihn gut zureden, ihn an die Hand nehmen. Nur man ist, wie du selber auch erkannt hast, auch ziemlich schnell in der Mutti-Rolle drin. Und wenn es immer ,auch wenn vielleicht knapp, es geklappt hat mit seiner Art und er sich immer durch "ärscheln" kann und konnte, fehlt ihm auch der "Lern-Effekt".

Nur ganz krass gesagt, du hast selber bedenken wegen eurer Zukunft und dich bringt es jetzt schon auf die Palme. Entweder akzeptiert man die Lebensart des Partners, des Chaoten, oder man übernimmt es alles. Ich mein jetzt nicht das du alles gleich hinschmeisen sollst. Nur dir dessen bewußt, das er sich vielleicht nicht ändern kann.
 
F
Benutzer157424  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Oh Mann, das ist eine vertrackte Situation, und ich kann mir vorstellen, dass da noch einiges an Diskussion hochkommen wird, wenn ihr zusammen zieht. Da ich selbst einen Chaoten als Bruder habe, kann ich manche Probleme nachvollziehen, habe aber auch nur gelernt, dass er sich nur langsam ändert, und immer noch auf die schnauze fällt. Ich würde daher nicht erwarten, dass er sich ändert, aber eindeutige Spielregeln festhalten. Hier mal ein paar Gedanken von mir:

1. Bevor ihr zusammen zieht, habe ein klärendes Gespräch mit ihm, wo ihr regeln festlegt. Du hast bestimmte Vorstellungen von Sauberkeit? Vermittle ihm das. Macht einen Putzrhythmus aus, und wenn er sich nicht dran hält, darf er dich massieren, kochen oder ähnliches. Wichtig fände ich es bei euch klar zu formulieren, was deine NoGos sind.

2. Jungs, die alleine oder einer wg leben halten selten was von Sauberkeit, zum Teil auch, weil das ja kein richtiges Heim ist. Also sorge dafür, dass es sich wie sein heim anfühlt, geht gemeinsam suchen, überlegt die Einrichtung zusammen, und er wird sich dafür dann auch eher verantwortlich fühlen.

3. Ein allgemeines Gespräch über deine Befürchtungen und was du als Probleme siehst. Immer anbieten ihm zu helfen, aber ihn sein eigenes ding machen lassen. Kannst ihm aber auch ruhig sagen, dass du unsicher bist, ob du mit ihm zusammen bleiben willst, Wenn sich nichts ändert. Im Rückkehrschluss solltest du dich dann aber auch trennen, wenn sich die nächsten Jahre keine Besserung einstellt.

4. Trenne dein Geld! Er ist unverantwortlich damit? Dann schafft euch ein Konto an, auf dem ihr beide Geld für alle Kosten überweist, die mit der Wohnung zusammen hängen. Mach ihm klar, dass er für seinen Teil verantwortlich ist.

5. Nicht jeder Mensch ist gut in Organisation. Wenn du das gewöhnt bist, dann übernimm du doch die Organisation rum um die Wohnung und alles, was euch beide betrifft. Dann hast du die wichtigen fristen im Blick. Und für seine eigenen fristen ist er selbst verantwortlich, wenn es dir nicht schadet, soll er ruhig mal auf die fresse fliegen. Ihm alles abzunehmen würde nie weiter helfen.

Ich glaub das war es vorher. Wichtig ist denke ich nicht von dir auf ihn zu schließen, denn so wird er wahrscheinlich nie werden.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #5
Dass du an der gemeinsamen Zukunft zweifelst, wird sicherlich auch an dem Vertrauensproblem liegen, dass ihr beide noch immer habt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr in dieser kurzen Zeit (Hattet ihr euch nicht ende September getrennt?...würde knappe 2 1/2 Monate ausmachen ungefär) vertrauensmäßig einander wieder angenähert habt. Sowas dauert echt lange und ihr hattet und habt keine gute Basis.

Ich kann dich jedenfalls gut verstehen. Ich wäre auch nicht mit meiner Ex zusammengezogen und hatte ihr das sogar mal gesagt (oh weia :grin:). Letztlich ist es eine ganz einfache Rechnung. Man geht eine gemeinsame finanzielle Pflicht ein und muss darauf vertrauen können, dass der jeweils andere diese auch erfüllt. Dabei ist es hinterher völlig wurscht, ob aus Versehen oder durch Absicht einer dieser Pflichten nicht nachgekommen wurde. Am Ende bleibt es an dir hängen, wenn er etwas vergisst, verdrängt oder keinen Bock hat. Mal davon ab, dass die gemeinsame Verantwortung in einer "klassischen" Beziehung immer größer wird. Das fängt bei der Miete an, geht über Möbelstücke, Autos, natürlich auch Gefühle....bis hin zu Kindern, wenn man welche haben kann und will. Bei letzterem, kann man sich nicht so einfach aus der Verantwortung ziehen, egal wie.

Dass du ihm quasi angedroht hast, dass andere Männer sich auf die Reihe kriegen, war nicht sonderlich hilfreich. Umgekehrt wäre es viel besser gewesen: Einfach die Fakten auf den Tisch packen: Wenn man sich slebst nicht auf die Reihe bekommt, kriegt man auch eine Beziehung (unter einem Dach) nicht hin. Logische Folge.
So wie du es ausgedrückt hat, klingt es wie ein Ultimatum, dass er gar nicht gewinnen kann und wird ihn nur in seinen Ängsten bestätigen. Wenn er Angst kriegt ist seine typische Reaktion sich tot zu stellen...

Ich denke am ehesten wirst du Antworten für dich bekommen, in dem ihr konkrete Pläne macht. Das muss nicht morgen los gehen, kann auch Mitte nächsten Jahres sein. Je greifbarer es ist, desto besser. Du kannst dann sehen, ob er sich einbringt / einbringen will und ob er überhaupt diesen Schritt mit dir gehen kann und will.
 
T
Benutzer Gast
  • #6
...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Knuddeltyp
Benutzer157939  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Einen wunderschönen guten Tag liebe CreamyVanilla CreamyVanilla ,

Einerseits kann Ich mich in deinen Freund hineinversetzen, da Ich früher ziemlich genau derselbe Chaot war, andererseits ist es leider wirklich so, dass solch krasse Verpeilheit nicht mehr normal ist.

Wann glaubst du denn, wird er mal anfangen, sein Leben auf die Reihe zu bekommen?
Da dies ja anscheinend seine dritte Ausbildung ist, er hohe Schulden bei seinen Eltern hat UND er wohl auch nicht wirklich gewillt ist, diese Ausbildung abzuschließen, stelle ihm doch einfach mal die Frage, was er denn überhaupt mit seinem Leben anfangen will? Ich habe auch 3 Semester lang Jura studiert, bis mir klar geworden ist, dass Ich eigentlich in den Bereich Film/Cutter/Regie gehen möchte, da dies mein absoluter Traumberuf ist. Und im Jurastudium habe ich auch dauernd verschlafen, bin zu spät zu Kolloquien etc. gekommen oder gar nicht erst hingegangen, einfach weil Ich nicht wusste wo das hinführen soll...
Was für eine Zukunft siehst du für Euch?
Um es mal mit einer klassischen Frage zu versuchen: Wo siehst du Euch in 5 Jahren...Ist er da immernoch an deiner Seite? Und wenn Nein, warum, wenn Ja warum?
Bist du bereit mit dieser krassen Verpeiltheit zu leben?
Glaub mir, du wirst deinen Freund nicht um 180Grad drehen können in seiner Persönlichkeit. Vielleicht wird seine verpeiltheit etwas schwächer, wenn er älter und "erwachsener" wird, aber verschwinden wird sie eher nicht.

Womit wir schon am Schluss wären: Meiner Meinung nach, ist dein Freund in einer Phase gefangen, in der es weder vorwärts noch rückwärts geht. Er weiß wahrscheinlich selber nicht weiter, aber dieser Schwebezustand ist bequemer, als nach einer Lösung zu suchen.
Versuche mit ihm zusammen einen Ausweg zu finden (Dass er die Ausbildung abschließt oder etwas Anderes, aber dann endgültig!) und wenn er nicht darauf eingeht oder dich weiter enttäuscht, verlasse ihn!
Dieser Mann muss erst einmal erwachsen werden, bevor er eine vernünftige Beziehung führen kann.

Mit lieben Grüßen
Kampfknuddler :smile:
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #8
Natürlich würde es mir besser gefallen, wenn ihr beide eine Lösung für dieses Problem findet, wenn er es schafft zuverlässiger zu werden und ihr eine glückliche Beziehung bis an euer Lebensende führt.
Aber ich würde nicht ewig warten. Klar, da sind irgendwie Gefühle und man sollte nicht jede Beziehung gleich beim kleinsten Problem hinwerfen, aber an deiner Stelle würde ich mir selbst eine Art unsichtbare unausgesprichene Frist setzen. Wenn er in einem Jahr (oder vielleicht beim fünfjährigen Jubiläum wie genau du das machst entscheidest du) noch nicht vertrauenswürdig genug geworden ist, dass du dir ohne Bauchschmerzen eine Wohnung mit ihm nehmen würdest, dann würde ich ich mich von ihm trennen.
Du solltest nicht für de Rest deines Lebens darauf warten, dass er sich ändert, das könnte nämlich auch eine "Phase" sein, die erst mit der Midlifecrisis endet und du willst ganz sicher nicht zwanzig Jahre lang mit jemandem zusammen sein, der riskiert von der Schule zu fliegen, weil er irgendwelche Dokumente nicht vorbeigebracht hat oder seinen Mietvertrag verbummelt.
 
F
Benutzer157636  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Hmmm, kommt mir irgendwie bekannt vor:grin: Hatte früher keine Ziele, habe längere Zeit in den Tag hineingelebt. Das Leben war so sehr angenehm, ja keine Verpflichtungen und so wenig Stress wie möglich.

Das kann aber kein Dauerzustand sein. Setz deinem Kerl ruhig ein bißchen die Pistole auf die Brust. Nach dem Motto: ich stelle mir vor/ich wünsche mir dies und/oder jenes für die (unsere) Zukunft.

Du könntest ein Teil davon sein, aber dann muss sich einiges ändern. Ist ja schon einmal gut, das du ihn drauf angesprochen hast. Wenn ihm sehr an dir/eurer Beziehung liegt, sollte er sich schon mehr in`s Zeug legen...
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #10
Einfach zusammen zu ziehen und darauf zu hoffen, dass sich sein prokrastinatives Verhalten schon irgendwann von selbst legt ist ziemlich blauäugig. Er wird sich nicht wesentlich ändern: sobald ihr zusammen seid, bist du allein die treibende Kraft. Willst du das? Falls nein, musst du dem bereits im Vorfeld entgegensteuern. Das gilt nicht nur für die Wohnung, sondern auch für die Ausbildung, eigentlich für sein ganzes Leben. Das muss er selbst können, nicht nur mit und durch dich. Ist ja nun auch nicht SO eilig mit dem zusammenziehen, oder?
 
A
Benutzer131835  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Das Problem in Verbindung mit deinen letzten Themen von September ist erstrecht zuviel des Guten, aber ich befürchte es wird weitergehen wie bisher ...
 
CreamyVanilla
Benutzer148906  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Nur wenn es ihn jetzt persönlich nicht so gravierend stört, und er sich in seinen Chaos "wohlfühlt" wie willst du ihn deinen Lebenstil beibringen?

Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich wohlfühlt damit. Ich denke, er hat nur einfach keinen Plan, wie er da wieder rauskommen soll. Ich stelle mir das auch echt schwer vor. Ich kann sogar irgendwo nachvollziehen, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht und dass man das lernen muss. Ich habe von Anfang an von meinem Papa solche Dinge beigebracht bekommen, bin damit also aufgewachsen. Ich kann so chaotisch überhaupt nicht leben und es fällt mir auch überhaupt nicht schwer, ein geordnetes Leben zu führen. Vielleicht habe ich deswegen eher weniger Verständnis für ihn.

1. Bevor ihr zusammen zieht, habe ein klärendes Gespräch mit ihm, wo ihr regeln festlegt. Du hast bestimmte Vorstellungen von Sauberkeit? Vermittle ihm das. Macht einen Putzrhythmus aus, und wenn er sich nicht dran hält, darf er dich massieren, kochen oder ähnliches. Wichtig fände ich es bei euch klar zu formulieren, was deine NoGos sind.

Das hat sich zum Glück verändert. Jedenfalls putzt er nun in seiner WG viel mehr und hat sich ein wenig meinen Vorstellungen von Sauberkeit angepasst. Es ist noch nicht so, dass es stressfrei enden würde, wenn wir zusammen wohnen würden, aber zumindest ist es für mich nun einigermaßen akzeptabel. Vielen Dank auch für deine anderen Tipps, da habe ich zumindest schon einmal ein paar Punkte, die ich abhaken würde, bevor wir überhaupt nach einer gemeinsamen Wohnung schauen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr in dieser kurzen Zeit (Hattet ihr euch nicht ende September getrennt?

Da hast du natürlich Recht. Mein Vertrauen in seine ganze Person wurde erschüttert. Das betrifft tatsächlich nicht nur seine Lebenseinstellung, sondern auch andere Bereiche. Es ist tatsächlich noch lange nicht wieder gut und ein Problem, an dem noch gearbeitet werden muss. Allerdings ist es nun, nachdem es jeden Tag ein Thema zwischen uns war, etwas ruhiger um die ganze Sache geworden. Wir sind wieder ein wenig zum Alltag übergegangen, haben allerdings ein paar wenige Regeln festgelegt. Uns ist auch klar, dass bei einer erneuten Krise die Beziehung endgültig zerbrechen wird. Aber ja, wir haben uns vertrauensmäßig ein wenig einander angenährt, da ich ihm nun endlich den Raum dafür gegeben habe, mir gegenüber offen zu sein und die Gründe auf den Tisch zu packen, weshalb das passiert ist. Das hat mich noch einmal ziemlich aus der Bahn geworfen und mich an mir selbst zweifeln lassen, da ich einfach auch einen Teil der Schuld trage. Allerdings zieht sich das seitdem durch unsere Beziehung. Vorher hat er den Mund gehalten, wenn er unzufrieden war. Nun sagt er ganz klar:"Ich möchte nicht wieder ein anderes Ventil suchen und unsere Beziehung gefährden, deswegen sage ich dir jetzt ganz klar die Wahrheit, mir passt xy überhaupt nicht." Das gibt mir zumindest das Gefühl, dass ich ihm noch eine Chance geben sollte - und zwar eine echte.

Dass du ihm quasi angedroht hast, dass andere Männer sich auf die Reihe kriegen, war nicht sonderlich hilfreich. Umgekehrt wäre es viel besser gewesen: Einfach die Fakten auf den Tisch packen: Wenn man sich slebst nicht auf die Reihe bekommt, kriegt man auch eine Beziehung (unter einem Dach) nicht hin. Logische Folge.

Ja, das war eine unüberlegte Aktion. Ich habe es anfangs nur eben mit gut gemeinten Ratschlägen versucht, habe gesagt, dass ich mir nur sein Bestes wünsche und dass er doch so im Chaos versinkt. Das hat nichts gebracht, er hat mir zwar immer zugestimmt, ist aber weiter seinen chaotischen Weg gegangen. Dann habe ich irgendwann genervt reagiert, das hat nur eine genervte Gegenreaktion hervorgebracht. Irgendwann war seine Verplantheit so lächerlich und nervig, dass ich es mit Ironie probiert habe - es hat sich nichts geändert. Und meine letzte "Waffe" war dann eben die Drohung, dass ich mir so, unter diesen Umständen, keine gemeinsame Wohnung vorstellen kann. Trotzdem gebe ich dir Recht, das ist nicht okay.

Ich denke am ehesten wirst du Antworten für dich bekommen, in dem ihr konkrete Pläne macht.

Was stellst du dir unter konkreten Plänen vor? Noch wohnen wir ja nicht zusammen.

Da dies ja anscheinend seine dritte Ausbildung ist, er hohe Schulden bei seinen Eltern hat UND er wohl auch nicht wirklich gewillt ist, diese Ausbildung abzuschließen, stelle ihm doch einfach mal die Frage, was er denn überhaupt mit seinem Leben anfangen will?

Hohe Schulden sind es nicht, aber er macht eben immer wieder welche, weil er keinen Job hat und es einfach nicht auf die Reihe bekommt, für eine Woche einzukaufen. Er rennt jeden Tag in den Supermarkt und kauft sich Frühstück, Mittag und Abendessen für den jeweiligen Tag. Dass er da viel mehr Kosten hat, ist ihm anscheinend nicht klar. Nun ist er letzte Woche mit seiner Mama zusammen einkaufen gegangen. Und auf einmal hatte er Essen und Trinken für eine ganze Woche. Weiterhin kauft er sich jeden Tag lieber eine teure Fahrkarte, anstatt sich mal ein Monatsticket zu besorgen und Geld zu sparen. :kopfwand:

Die Schule macht er eigentlich nur als Mittel zum Zweck. Er möchte eben sein Abitur, weil er anschließend studieren möchte. Es fällt auch oft der Satz, dass er mir etwas bieten möchte und endlich etwas abschließen will. Der Unterricht ist auch tatsächlich sehr langweilig und er ist unterfordert, ich kann also in soweit verstehen, dass seine Motivation gleich null ist. Aber dann trotzdem nicht hinzugehen, Fehltage schon in den ersten 4 Wochen zu sammeln, finde ich absolut hirnrissig!

Ist er da immernoch an deiner Seite?

Ich wünsche es mir sehr!
Ist ja nun auch nicht SO eilig mit dem zusammenziehen, oder?

Nein, es wird mindestens noch knapp zwei Jahre dauern, bis ich es mir überhaupt leisten kann.
Aber ich würde nicht ewig warten. Klar, da sind irgendwie Gefühle und man sollte nicht jede Beziehung gleich beim kleinsten Problem hinwerfen, aber an deiner Stelle würde ich mir selbst eine Art unsichtbare unausgesprichene Frist setzen. Wenn er in einem Jahr (oder vielleicht beim fünfjährigen Jubiläum wie genau du das machst entscheidest du) noch nicht vertrauenswürdig genug geworden ist, dass du dir ohne Bauchschmerzen eine Wohnung mit ihm nehmen würdest, dann würde ich ich mich von ihm trennen.

Das klingt nach einer guten Idee. Darüber werde ich mir nochmal Gedanken machen.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #13
Ich habe von Anfang an von meinem Papa solche Dinge beigebracht bekommen, bin damit also aufgewachsen.
Es ist nicht allein die Erziehung; es ist denke ich auch ein wenig Umfeld und chaotische Veranlagung.
Bestes Beispiel: ich und mein kleiner Bruder (ich bin natürlich der Gute :ninja:)
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #14
Was stellst du dir unter konkreten Plänen vor? Noch wohnen wir ja nicht zusammen.
Nunja..im Prinzip ist es etwas, dass parallel zum Vorschlag von I InLoveIWonder funktioniert.
Er baut sich ja ein bisschen Luftschlösser und durchdenkt sie nicht bis zum Ende. Wenn du dich hinsetzt und quasi durchplanst, wann ihr zusammenziehen könnt, was es für Voraussetzungen braucht usw.
Damit is er quasi auch in der Pflicht, sich Gedanken zu machen, wie er seine Zukunft sieht. Was er wo studieren will und wie die Chancen dazu stehen...
Wenn da nichts kommt und er sich auch gegen solche Pläne wehrt, dann weißt du auch woran du bist.

Das musst du nicht heute oder morgen machen..aber es gehört halt auch zu dem ganzen Thema dazu. Er muss aus sich heraus sein Leben planen können, sonst habt ihr da keine Zukunft.
 
L
Benutzer155599  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Vielleicht sollte ich mir deinen Freund zum Vorbild nehmen. Ich habe nen Uni Abschluss, einen eher unterbezahlten Job, den ich trotzdem mache und ich achte auf mein Geld und meine Kosten. Er dagegen hat eine langjährige Freundin, die sich Sorgen um ihn macht. Sollte mir das zu denken zu geben? :confused:
 
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #16
Off-Topic:
Vielleicht sollte ich mir deinen Freund zum Vorbild nehmen. Ich habe nen Uni Abschluss, einen eher unterbezahlten Job, den ich trotzdem mache und ich achte auf mein Geld und meine Kosten. Er dagegen hat eine langjährige Freundin, die sich Sorgen um ihn macht. Sollte mir das zu denken zu geben? :confused:
Das ist Offtopic, denn es geht darum, dass du dir immer wieder Eigenschaften suchst, die mit deinem Problem nichts zu tun haben, weil sie einfach klingen. Genau wie die dämliche These, dass alle Frauen auf Arschlöcher stehen. Ich finde es nicht gut, dass du die TS und alle Frauen damit abwertest...
 
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