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Mein Freund verletzt mich permanent!

M
Benutzer133927  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Liebes Forum!

Ich (23) weiß einfach nicht mehr weiter. Kurz zu mir, ich bin Studentin und bin schon lange in Therapie, diese verläuft sehr gut und ich habe darin schon viele große bei mir behoben. Dort wurde festgestellt, dass ich hochsensibel bin, andere Sachen wie Körperschemastörung und Essstörung ebenfalls, diese sind aber nicht mehr so akut weil ich gut an mir gearbeitet habe.
Mein freund ist 34 Jahre alt (seit einem Jahr ein Paar), wir kennen uns aus dem Studium. Er hat dieses Jahr sein Diplom gemacht, nach 13 Jahren Studium und nun ist er seit September arbeitslos. Unter anderem wohnt er noch in seinem Elternhaus, sein Vater ist vor zwei Jahren gestorben und seine Mutter ist psychisch krank und macht ihm teilweise das Leben zur Hölle.

Nun zum eigentlichen Problem. Unsere Beziehung ist permanent wackelig. Ich musste schon sehr sehr viel darin wegstecken, weil ich unter seinem Verhalten leide. Ein großer Punkt zum Beispiel war, dass er mich sitzen gelassen hat und weggefahren ist, weil er und seine Mutter irgendwo eingeladen waren (600km weiter für 3 Tage) wo Ich nicht mitdurfte und er die Verantwortung gegenüber seiner Mutter für wichtiger hielt anstatt mich nicht zu verletzen und zu mir zu stehen. Dann kamen ein paar kleine Lügen. An sich keine Großen Themen, aber nach der ersten Lüge versprach er mir es nie wieder zu tun und schwörte auf mein Leben usw, ich habe ihm das abgekauft. Zudem ist das ohnehin schon ein Problem für mich, da ich kein Vertrauen zu Menschen aufauen kann, was bis in fehlendes Urvertrauen zurückführt (also ein allgemeines psychologisches Problem). Dann kamen trotzdem noch Lügen, er hat also das Versprechen gebrochen wo ich ohnehin schon Vertrauensprobleme habe. Er sagte, er tat dies aus Angst ich könnte schlecht von ihm Denken und er hatte Angst die Lüge zuzugeben weil er es ja versprochen hatte und die Konsequenzen befürchtete.

Er hat seine ganzen psychischen Belastungen seiner Angst zu verdanken. Sein ewig langes Studium, deine Wohnsituation, seine Arbeitslosigkeit und auch unsere schlechte Beziehung.
Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann (was er wegen Druck und Bequemlichkeit nicht tut) und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss. Aber alles im schonenden Ton und ich biete immer Lösungsmöglichkeiten und Hilfe an. Meistens fasst er das ganze als Beleidigung auf, denkt ich halte ihm alles nur vor, will ihm ständig nur seine Fehler aufbinden. Daraufhin rastet er aus, schreit mich an und wird zynisch, sagt ständig Sachen wie "Ich bin ja so Scheiße. Ich bin ja so schlimm. Dann geh ich eben wenn ich das Problem bin. Du hasst mich doch sowieso. Ich hab es satt mich wegen dir immer nur wie der letzte Dreck zu fühlen." Und vieles vieles mehr. Ich habe da eine große Vorbelastung weil ich von meinem Vater oft angeschrien wurde und diese Ausraster teilweise physisch wurden, das hochsensible kommt dann noch hinzu. Darauf hin handelt mein Freund extrem Impulsiv, knallt die Türen, haut ab, fährt extrem schnell Auto (wir hatten fast einen tödlichen Unfall wenn ich nicht eingegriffen hätte), beschimpft mich und wird extremst aggressiv (ohne Gewalt). Er weint, will mich absolut nicht verlieren, da für ihn Beziehung das wichtigste ist und verfällt in große Selbstablehnung. Und das ganze nur weil er die Sachen so falsch auffasst die ich sage.

Ich weiss, dass in seinem Leben viele Menschen zu ihm sagten er sei falsch und er mache nur Fehler. Aber ich habe ihm mehrmals deutlich gesagt, dass Ich das überhaupt nicht so sehe oder sage und dass er immer nur von mir denkt ich finde ihn scheiße. Zwar bereut er diese Ausraster im Nachhinein, weint darüber und fragt sich was er getan habe, aber diese Situationen kommen immer wieder. Weil er einfach null an sich arbeitet! Er behauptet das zwar, aber er ist ja noch nicht mal im Stande einen Therapeuten zu suchen, weil er ja nie Zeit habe und immer was dazwischen käme.
Eigentlich habe ich mich in meiner Beziehung schon immer nach meinem Wert gefragt. Wie kann denn seine Angst zulassen, dass er mich so verletzt? Ich habe ohnehin schon große Probleme mit meinem Selbstwertgefühl, habe mir einiges erarbeitet aber sein Verhalten hindert mich daran mich weiterzuentwickeln. Es hilft mir nicht wirklich, wenn ich belogen, sitzen gelassen und permanent verletzt werde. Meine Familie und mein Therapeut machen sich große Sorgen um mich, weil das ganze mich so fertig macht. Mein Therapeut meinte zu mir, ich solle nicht im Mist wühlen (also seine Probleme zu meinen machen) und dass ich eben nichts mehr zur Lösung beitragen könne, da ich meine Abeit schon getan habe und es leider nicht an mir liegt. Nur bin ich dann auch immer so dumm und versuche irgendwo die Schuld bei mir zu suchen, weil es mir lieber wäre wenn ich das Problem sei, dann würde die Lösung nicht an ihm hängen.

Trotz all dem bin ich immernoch in dieser Beziehung. Ich bin der Meinung, dass Liebe Arbeit ist, wo ich auch dazu bereit bin große Opfer zu machen. Es gibt mir Sicherheit, wenn ich mir verspreche, immer zu mir zu stehen und zu gehen, wenn es mich zu sehr kaputt macht. Selbstverständlich gibt es unendlich positive Dinge in der Beziehung, abgesehen von dieser Problematik ist es sehr erfüllend und wunderschön, also wir wissen beide was wir voneinander haben und wollen immer wieder zueinander finden. Wir reden unheimlich viel, sind beide sensibel und haben die gleichen Wünsche und Vorstellungen.
Das ist ein riesengroßer Zwiespalt. Halte ich das ganze aus weil ich ihm die Möglichkeit geben und daran arbeiten möchte oder bin ich einfach nur blind und kann nicht loslassen?
Bin ich unachtsam weil ich mich dadurch kaputtmache oder will ich einfach nur stark sein?
Hat er wirklich einfach nur ein riesengroßes Problem oder ist er einfach nur ein sehr verbohrter Mensch dem man nicht helfen kann?

Diese ganzen Fragen stelle ich mir permanent. Und es scheint so, als sei das, was in mir kaputt geht schneller als er und seine "Änderungen", die irgendie null sichtbar sind. Meine Depression und anderen psychischen Defizite kommen wieder auf, obwohl ich sie so gut bewältigt hatte. Ich fühle mich so leer und habe das gefühl, dass ich nicht einschätzen kann ob ich mich meinen Problemen stelle und nicht wegrenne, oder einfach nur einen großen Fehler mache.

Kürzer kann ich das leider nicht fassen, das Thema ist natürlich schwer objektiv zu beurteilen, da alles und jeder Beteiligte komplexe Hintergründe und Umstände hat. Aber ich bin so überfordert und verzweifelt, dass Ich einfach nur mal etwas von euch hören möchte.

Vielen Dank schon mal im Vorraus!
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #2
Ein großer Punkt zum Beispiel war, dass er mich sitzen gelassen hat und weggefahren ist, weil er und seine Mutter irgendwo eingeladen waren (600km weiter für 3 Tage) wo Ich nicht mitdurfte und er die Verantwortung gegenüber seiner Mutter für wichtiger hielt anstatt mich nicht zu verletzen und zu mir zu stehen.

Versteh ich irgendwie nicht. Inwiefern hat er dich sitzengelassen?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Meinst Du, es ist eine gute Idee, eine Beziehung, in der beide psychische Probleme haben und sich ständig aneinander aufreiben, aufrecht zu erhalten?
Zumal, wenn du tatsächlich dazu zu neigen scheinst, seine Probleme zu Deinen zu machen bzw Dir wünschst, sein Problem zu SEIN?
Was bringt Dir bie Beziehung denn Positives?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Ihr seid beide in höchstem Maße instabil, könnt euch also das, wonach ihr euch sehnt - nämlich Stabilität und Sicherheit - in keinster Weise geben.
Die Beziehung ist für dich doch mehr Belastung als alles andere. Du hast so viel mit dir zu tun, also warum noch mehr Belastung annehmen?
Warum nicht erst mal selbst gesund und stabil werden, die Baustellen zu Ende bringen und dann nach einer Beziehung Ausschau halten?
Möglichst mit einem Mann, der dich nicht wieder runter zieht und der mit 34 Jahren bzw. als erwachsener Mann auch ein eigenständiges Leben führt.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann (was er wegen Druck und Bequemlichkeit nicht tut) und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss. Aber alles im schonenden Ton und ich biete immer Lösungsmöglichkeiten und Hilfe an. Meistens fasst er das ganze als Beleidigung auf, denkt ich halte ihm alles nur vor, will ihm ständig nur seine Fehler aufbinden.

Ja, also ganz ehrlich? Ich kann ihn da voll verstehen. Du sagst ihm also permanent, dass er Schuld ist, dass du leidest und du dich seinetwegen nicht weiterentwickeln kannst? Wenn mir jemand so kommen würde, wäre meine Reaktion wohl auch nicht besonders konstruktiv :ratlos:
 
M
Benutzer133927  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ja, also ganz ehrlich? Ich kann ihn da voll verstehen. Du sagst ihm also permanent, dass er Schuld ist, dass du leidest und du dich seinetwegen nicht weiterentwickeln kannst? Wenn mir jemand so kommen würde, wäre meine Reaktion wohl auch nicht besonders konstruktiv :ratlos:

Das tue ich sicherlich nicht. Wir reden über die allgemeine Problematik, aber nicht andauernd was er falsch macht. Ich habe nie behauptet er sei Schuld daran, sondern dass seine Probleme und sein Verhalten/Umgang damit sich letztendlich auf mich überträgt. Ich achte da schon drauf.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Das tue ich sicherlich nicht. Wir reden über die allgemeine Problematik, aber nicht andauernd was er falsch macht. Ich habe nie behauptet er sei Schuld daran, sondern dass seine Probleme und sein Verhalten/Umgang damit sich letztendlich auf mich überträgt. Ich achte da schon drauf.
Allein in dem eben von mir zitiertem Stück, kam schon verdammt oft das Wörtchen "immer" vor. Wenn du so mit ihm redest wie du es hier schreibst, dann ist es echt kein Wunder, dass er das als beleidigend auffasst.

Seine Erklärung wieso er gelogen hat klingt auch plausibel, vor allem wenn es sich um Kleinigkeiten handelt. Jeder Menscht lügt täglich mehrmals. Das du meinst, dass er dich sitzengelassen hat, weil er mal 3 Tage weg war, finde ich auch etwas extrem. Du kommst mir ziemlich egoistisch rüber.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Also ich muss sagen, die Art und Weise WIE du über IHN und SEINE Probleme spricht, finde ich schon recht anmaßend.

Hier treffen wzei total instabile Personen aufeinander, die eigentlich genau eine komplett andere Persönlichkeit an ihrer Seite bräuchten um sich weiter zu entwickeln.

Er hat in seinem Umfeld genug "Probleme" und um es mal knallhart zu formulieren. Ihr seit noch nicht lange zusammen und Blut ist dicker als Wasser.

Aber ich will da gar nich so vollumfänglich drauf eingehen, nur eine Sache:
Ich habe ohnehin schon große Probleme mit meinem Selbstwertgefühl, habe mir einiges erarbeitet aber sein Verhalten hindert mich daran mich weiterzuentwickeln. Es hilft mir nicht wirklich, wenn ich belogen, sitzen gelassen und permanent verletzt werde.

Wenn dir jemand nicht gut tut, dann trenne dich von ihm.

Ich habe nicht einen Satz gelesen, in dem du beschreibst, warum dein Freund so liebenswürdig ist und warum du dennoch an der Bezeihung festhälst.

Ich denke es ist besser, wenn du dich um dich kümmerst und er sich mal ganz auf sich und seine Situation kümmern kann, ohne ständige Belehrungen deinerseits. Die können nämlich ganz schön nervig sein, erst recht als Mann. Ich denke die Arbeitslosigkeit kratzt sehr an ihm. Er ist ein Mann, der Ernährer, so ist das in vielen Köpfen von Männern. Das wird ihn stark runterziehen. Er fühlt sich als taugenichts und dann willst du ihn noch bemuttern, willst ihm zeigen WIE es geht. Das will er nicht. Er will es alleine machen.

Ihr könnt euch auch erstmal auf Zeit trennen. Aber so wie das jetzt ist, macht es keinen Sinn. Weder für Ihn, noch für dich.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Also ich kann in dich zwar nicht hineinsehen, aber ich finde es klingt schon sehr komisch an, wie du über ihn sprichst. Er ist nicht dafür da, dich besser zu machen. Irgendwie klingt es im Text durch deine Formulierungen für mich so, als würdest du deinen Problemen einen höheren Wert zuschreiben als seinen und das find ich in einer gleichberechtigten Beziehung höchst fatal.

Er hat seine ganzen psychischen Belastungen seiner Angst zu verdanken. Sein ewig langes Studium, deine Wohnsituation, seine Arbeitslosigkeit und auch unsere schlechte Beziehung.
Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann (was er wegen Druck und Bequemlichkeit nicht tut) und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss. Aber alles im schonenden Ton und ich biete immer Lösungsmöglichkeiten und Hilfe an. Meistens fasst er das ganze als Beleidigung auf, denkt ich halte ihm alles nur vor, will ihm ständig nur seine Fehler aufbinden.

Ich hab da komplettes Verständnis für ihn. Du verlangst Rücksicht, nimmst selbst aber keine. Ich weiß selbst wie das ist, wenn man aus einem Loch einfach nicht rauskommt. Sei es aufgrund von Druck, Bequemlichkeit oder sonst was. Es ist scheiße und man fühlt sich eh schon wie das letzte. Wenn jemand schon Probleme mit seinem Selbstwertgefühl hat, machst du es nicht besser, in dem du noch aufzeigst was falsch läuft. Wenn du das eh schon "immer" sagst, wird er es wohl auch wissen.

Ihr habt beide Probleme, versucht aufeinander einzugehen, aber natürlich ist das ein voller Schuss in den Ofen, da ihr ja mit euch selbst nicht im Reinen seid. So wie du das formulierst, siehst du dich einfach nur unter ihm leiden und das ist schlecht. Ob die Realität genauso aussieht, weiß ich nicht, aber so hat das jedenfalls wenig Sinn...
 
S
Benutzer9601  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann (was er wegen Druck und Bequemlichkeit nicht tut) und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss.

du sagst das, als seien das fakten und nicht deine persönliche meinung, dass bei ihm was falsch läuft.
leiden oder nicht ist immer auch eine entscheidungsfrage. die entscheidung triffst du, müssen tust du da gar nix.
ich glaube, viel elementarer als die frage "beziehung oder nicht?", ist deine entscheidung, dich mit dir selbst bedingungslos gut zu fühlen. alles andere ergibt sich dann.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #12
Das er mit seiner Mutter für 3 Tage 600 km weit wegfährt empfinde ich, so ohne zu wissen, warum du es als sitzengelassen empfindest, auch nicht als Sitzen lassen. Ist da noch mehr passiert?

Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann (was er wegen Druck und Bequemlichkeit nicht tut) und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss. Aber alles im schonenden Ton und ich biete immer Lösungsmöglichkeiten und Hilfe an. Meistens fasst er das ganze als Beleidigung auf, denkt ich halte ihm alles nur vor, will ihm ständig nur seine Fehler aufbinden. Daraufhin rastet er aus, schreit mich an und wird zynisch, sagt ständig Sachen wie "Ich bin ja so Scheiße. Ich bin ja so schlimm. Dann geh ich eben wenn ich das Problem bin. Du hasst mich doch sowieso. Ich hab es satt mich wegen dir immer nur wie der letzte Dreck zu fühlen."
Ich an seiner Stelle würde mich da genau so scheiße fühlen. Zum einen, weil du ihm mehrfach sagst, dass du darunter leidest, dass er xy nicht macht. Und zum anderen, weil er selbst garantiert genau weiß, dass er xy machen sollte, auch ohne, dass du es ihm (ständig!) an den Kopf wirfst. Vermutlich fühlt er sich eh als Loser, mit 13 Jahren Langzeitstudium und jetzt auch noch ohne Job und obendrein noch bei den Eltern wohnend. Mich würde es nicht wundern, wenn er da nicht selbst depressiv ist. Wenn mein Partner mir dann auch noch immer wieder meine Fehler an den Kopf klatschen würde, garniert von Äußerungen a la “ich leide, weil du es nicht hinbekommst“, würde es nicht dafür sorgen, dass ich es mache, sondern dafür, dass ich noch mehr dicht machen würde. Ging mir da jedenfalls immer so in schlimmen Phasen. Druck ließ mich dann erst Recht austicken und weiter runterkommen lassen mit der Stimmung und bewirkte ganz sicher nicht, dass ich die jeweiligen Sache in Angriff nehmen konnte, mein Inneres hat dann komplett blockiert.
Ich denke, du solltest diese Thematik sein lassen und ihm vor allem nicht die Schuld dafür geben, dass du leidest deswegen bzw ihm das nicht mehr so unter die Nase reiben, dass würde euch beiden gut tun :smile:
Mach seine Probleme nicht zu deinen du bist nicht dafür verantwortlich, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt, sondern er selbst. Unterstützen ja, aber nicht, wenn er es nicht annimmt/annehmen kann. Mach dich nicht kaputt.

Wenn einem eine Beziehung nicht bzw nicht mehr gut tut, und keine Besserung in Sicht ist, sollte man sie besser beenden meines Erachtens. Eine Beziehung sollte einem gut tun :smile:.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #13
Es gibt eine Sache die wohl jeder Mensch irgendwann begreifen und akzeptieren muss und die ganz elementar wichtig ist wenn man eine funktionierende Beziehung führen möchte: du kannst einen anderen Menschen nicht ändern.
Das funktioniert einfach nicht, hat es nie und wird es nie.

Echte, andauernde Veränderung zu erreichen ist sauschwer und grundsätzlich auch nur in einem kleinen Rahmen möglich. Viel von unserem Charakter ist auch einfach genetisch festgeschrieben, das lässt sich gar nicht ändern. So wie die Haarfarbe. Ich kann sie mir zwar färben aber sie werden immer in ihrer ursprünglichen Farbe nachwachsen.

Und das Wichtigste überhaupt: wenn das bisschen Veränderung was möglich ist denn statt finden soll, dann geht das nur und ausschließlich wenn der Betroffene das selber wirklich will. Es gibt keine Chance, keine Möglichkeit, Veränderung von außen zu erzwingen.

Das heißt für dich: du kannst deinen Freund nicht ändern. Alles was du kannst, ist Druck aufbauen und ihm ein schlechtes Gefühl vermitteln. Was dabei rauskommt merkst du ja selber: dauernde Streits und gegenseitige Verletzungen.
Kannst du eine Beziehung mit ihm führen exakt so wie er jetzt ist? Nicht mit deiner rosaroten Fantasieversion von ihm sondern mit ihm wie er jetzt ist?
Wenn nicht solltest du aber auch so fair sein und nicht an ihm rumdoktorn.

Noch ein Tipp für dich: ich schätze dich so ein, dass du dir auf Grund deiner gewaltvollen Erfahrungen in der Kindheit immer einen Partner suchen wirst der deinem Vater ähnelt. Weil du unterbewusst versuchst, es diesmal zu "schaffen", diesmal den Menschen zu ändern. Daran wirst du zwangsläufig immer wieder scheitern, siehe oben.
Eine wirklich gute Beziehung funktioniert völlig anders. Auf Augenhöhe. Dazu musst du aber lernen zu vertrauen und Nähe zuzulassen.
Kurz: hör auf deinen Therapeuten. Der sagt dir das nicht umsonst.

Falls du dich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchtest kann ich dir nur dieses Buch wärmstens empfehlen:
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Da wird das Schema dem du folgst extrem gut erklärt, auf eine liebevolle Art und Weise, und gezeigt wie du da rauskommen kannst.
 
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T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #14
Problematisch am Begriff "hochsensibel" ist, dass durch den allgemeinen Sprachgebrauch impliziert wird, dass die betroffene Person anderen gegenüber ebenso sensibel, also einfühhlsam wäre. Dies ist aber auch tatsächlich nicht Teil des Komplex Hochsensibilität. Das deutsche Wort Überempfindlichkeit trifft es da deutlich besser.

Mein Eindruck ist, dass Du Dich in der Tat nur seeehr eingeschränkt in Deinen Freund hinein versetzen kannst.
Ich denke, Ihr solltet Euch in einem ruhigen Moment zusammensetzen und versuchen, ohne Streit und überschäumende Gefühle zu klären, ob Ihr aus Eurer Beziehung noch halt und Kraft ziehen könnt, oder ob Ihr Euch nur gegenseitig runter zieht.
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Selbstverständlich gibt es unendlich positive Dinge in der Beziehung, abgesehen von dieser Problematik ist es sehr erfüllend und wunderschön, also wir wissen beide was wir voneinander haben und wollen immer wieder zueinander finden. Wir reden unheimlich viel, sind beide sensibel und haben die gleichen Wünsche und Vorstellungen.

Von was denn? Das würde mich mal interessieren - es ist auch relevant, um zu sehen ob du dir da nur was vormachst, oder ob ihr tatsächlich gemeinsame Vorstellungen habt.

Die gemeinsame Vorstellung wie eine Beziehung laufen sollte scheint ihr entweder nicht zu haben oder nicht umsetzen zu können.

Das ist ein riesengroßer Zwiespalt. Halte ich das ganze aus weil ich ihm die Möglichkeit geben und daran arbeiten möchte oder bin ich einfach nur blind und kann nicht loslassen?

Überleg dir mal, welche Gemeinsamkeiten ihr habt und wie es weiter gehen soll so in Zukunft. Was willst du in 3 Jahren?

Meine Depression und anderen psychischen Defizite kommen wieder auf, obwohl ich sie so gut bewältigt hatte

Das ist ein 1A-Alarmzeichen! Eine Beziehung sollte sowas nicht erzeugen - bitte mach was! Entweder die Beziehung muss sich ändern oder sie muss aufhören.

Ernstgemeinte Frage: Wieso trennst du dich nicht? Was glaubst du passiert bei/mit ihm, wenn er dich nicht mehr hat?
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Ich glaube, du machst dir die Beziehungsprobleme vor allem selbst:

Du machst ein Drama daraus, dass dein Freund 3 Tage mit seiner Mutter zusammen unterwegs ist, um eine Einladung anzunehmen. Das ist doch nun wirklich lächerlich! Wieso sollte er das denn nicht tun?
Und dann versuchst du, ihm vorzuschreiben, wie er zu leben hat ("Wenn wir reden versuche ich ihm immer zu sagen, was nicht gut bei ihm läuft, also was er unbedingt ändern muss und auch kann"), machst ihm dabei ein schlechtes Gewissen ("und betone auch immer, wie sehr ich darunter leiden muss") und wunderst dich dann ernsthaft darüber, dass diese Art der Bevormundung bei ihm nicht gut ankommt?
Wieso soll er sich denn überhaupt ändern? Wäre es nicht sinnvoller, wenn du dir einen Partner suchen würdest, der schon von Anfang an so ist, dass du mit ihm zufrieden sein kannst? - Dann musst du auch keinen Druck aufbauen, der ihn verständlicherweise auf die Palme bringt.
Und vermutlich wäre es noch besser, wenn du erstmal deine eigenen Probleme in den Griff bekommst, bevor du dir einen neuen Partner suchst.
 
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