• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Nicht die selben Fehler erneut begehen?

Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Hallo zusammen,
kurz zum Hintergrund: ich hatte vor ein paar Jahren eine Beziehung, die mir ziemlich viel abverlangt hat.
Es gab viel Manipulationsversuche, Machtspielchen, Unsicherheiten usw.
Ich denke, ich habe da vieles mittlerweile verdaut, jedoch merke ich, dass mir eine ziemliche Unsicherheit nachhängt in Bezug auf Dinge wie Zurückziehen (Kontaktentzug), nicht melden, direkt an Trennung denken, wenn was nicht passt oder wenn man eigene Unsicherheiten äußert usw.
Wie geht man am besten damit um, wenn einem direkt wieder das altbekannte Gedankenkarussell heimsucht, wenn sich der Angebetete nicht rechtzeitig zurückmeldet z.B.?
Und wie lässt man Gefühle zu bzw. kommuniziert sie angemessen, ohne zu befürchten, abgelehnt zu werden?

Danke schonmal und startet gut in neue Jahr :smile:
 
E
Benutzer171589  (39) Meistens hier zu finden
  • #2
Also das wichtigste ist Vertauen. Das kann man leider nicht erzwingen oder herbei argumentieren. Wenn du merkst, dass es fehlt dann solltest du dir aber auch deinem neuen Partner klar machen, dass das eigentlich keine Sache zwischen euch ist, sondern eine Altlast die du leider noch aus deiner letzten Beziehung mitschleppst.

Kennenlernphase: Ich würde versuchen das zu überspielen. Mich etwa so häufig melden, wie er sich meldet. Evtl etwas häufiger aber nicht viel. Wenn das Gedankenkarussel läuft, dann ist halt so.

Wenn man sich schon gut kennt: Sag ihm dass und warum dich solche Zeiten der Funkstille belasten. Wahrscheinlich ist es dann nur noch halb so wild, aber wenn doch: Er kann dir ja auch ein wenig entgegen kommen und ich etwas häufiger bei dir melden. Oder du bei ihm wenn es dir gerade nicht gut geht.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #3
Zu Beginn solltest du eine ehrliche Momentaufnahme deiner Stärken und Schwächen machen als Basis. Diese solltest du annehmen wie sie sind und akzeptieren als Teil von dir! Auch für seine Schwächen muss man sich nicht schämen. Den Schwächen evtl. sogar Ängsten solltest du in die Augen sehen und daran arbeiten diese zu kontrollieren. Beschäftige dich mit dir selbst und tue regelmäßig Dinge die deinem Körper und Geist gut tun. Du musst dir im klaren sein das Du die Nummer 1 in deinem Leben bist und dein Inneres es wert ist zu schützen.
Wie geht man am besten damit um, wenn einem direkt wieder das altbekannte Gedankenkarussell heimsucht
Mach dich nicht von schlechten Gedanken abhängig, mache dich generell in soweit es geht in allen Lebensbereichen unabhängig. Versuche mit allem etwas positives zu verbinden, auch wenn es auf den ersten Moment absurd klingen mag.
Und wie lässt man Gefühle zu bzw. kommuniziert sie angemessen, ohne zu befürchten, abgelehnt zu werden?
Ablehnung gehört zum Leben dazu! Bewahre du den Frieden mit dir selbst, wer dir das nicht gönnt, den lass ziehen...
 
F
Benutzer205991  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Liebe Mirella
Du machst das schon ganz richtig, indem Du reflektierst, was bei Die so ist. Sicherlich hast Du einiges verarbeitet. Dennoch gibt es immer „Restaltlasten die sich in einer neuen Beziehung melden einfach indem sie getriggert werden; auch unabhängig davon im direkten Bezug zu stehen mit dem aktuellen Partner.
Dann wäre die Chance gegeben weiter aufzuarbeiten- wenn genug Vertrauen zum Neuen ist , auch mit ihm zusammen einmal ein Gefühl/eine Befürchtung zu besprechen .
Dann lernt ihr Euch auch gut kennen.

.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #5
Ich finde es in Fälle von solchen Unsicherheiten auch sehr hilfreich, sich erstmal auf rationaler Ebene ganz klar zu machen, woher das bei einem kommt, dass man eben zur Unsicherheit neigt und dass diese Gedanken(-karusselle) erstmal nichts mit der Realität zu tun haben (vielleicht sogar auch schriftlich). Es hilft, zu üben, die eigenen Gedanken zu beobachten - und nicht jeden Gedanken per se ernst zu nehmen und sich in jeden Gedanken reinzusteigern, ihm Raum zu geben. Jedes Mal, wenn du dich frühzeitig selbst stoppen kannst, weil du zum Beispiel nervös wirst, weil er sich nicht meldet (auf körperliche Signale achten!), und du dich dann daran erinnern kannst, dass gerade dein übliches Programm abläuft, kannst du regulierend eingreifen. Ein gedankliches STOPP-Signal, das du dir innerlich vorsagst, könnte da auch helfen.

Dich also sanft darauf hinweisen: "Ja, jetzt geht mein Film wieder los, das kenne ich schon von mir, Hi Unsicherheit!" - und dich dann ablenken, tief durchatmen, dir selbst etwas Gutes tun. Das Gefühl gleichzeitig nicht wegdrücken wollen, sondern als Teil von dir akzeptieren und weitertragen - "das ist jetzt eben so, ich kann jetzt auch mit diesem Gefühl in ne schöne Badewanne steigen und das Buch lesen, das ich schon lange mal lesen wollte".

Da hilft Übung und auch Achtsamkeitstraining wie Meditation oder Yoga. Es hilft, den eigenen Körper zu beobachten und aktiv daran zu arbeiten, Anspannung zu lösen und Stress/Anxiety frühzeitig zu erkennen, bevor dein Gehirn sich vom körperlichen Gefühl total vereinnahmen lässt und es mit lauter Stress-Gedanken befeuert - Teufelskreis.

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und fand es sehr hilfreich, im regulierten Zustand mit meinem Partner darüber zu sprechen, damit er mich ganz einfach versteht. Ich habe länger versucht, es zu überspielen, weil mir diese Seite an mir selbst unangenehm war - was dazu führte, dass ich mich manchmal eben nicht mehr stoppen konnte und ihm völlig aus dem Nichts und für ihn unverständlich irgendwelche Vorwürfe gemacht habe, die ich mir selbst zusammengesponnen hatte, auf einer mehrstündigen Gedanken-Karusselfahrt vorher. Wenn dein Partner Bescheid weiß, kann er darauf achten, einfach lieber eine Nachricht zu viel als zu wenig zu schreiben, wenn er gerade unterwegs ist. Der Zeitpunkt, das anzusprechen, muss individuell für dich passen. Ich hätte es im Nachhinein gerne früher getan - weil das Verschweigen und Vermeiden dazu geführt hat, dass ich selbst dieses Gefühl noch weniger wahrhaben wollte, es noch mehr weggedrückt habe. Wodurch es sich eher stärker einen Weg nach draußen gesucht hat.

Zeit ist hier außerdem ein wichtiger Faktor - es hilft, wieder und wieder die Erfahrung zu machen, dass man eben doch vertrauen kann und dass nichts Schlimmes passiert, nur weil man mal streitet o.ä. Es braucht einfach Zeit, um negative Erfahrungen zu überschreiben. Ich wünsche dir alles Gute dabei - es wird besser! Und wenn nicht, kann man das auch sehr gut mit einer Therapie, zum Beispiel Verhaltenstherapie, bearbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #6
Professionelle Hilfe.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Hallo Mirella Mirella ,

das Wichtigste hast du schonmal geschafft, du hast erkannt, dass Altlasten deine aktuelle Beziehung stören und du hast den Entschluss gefasst, das Problem zu lösen.

Jetzt kommt der schwere Teil! O Orelie hat sehr schön geschrieben worauf du achten solltest.
Dem möchte ich eigentlich nur noch hinzufügen, dass du dir in Momenten, in denen dich dein Gedankenkarussell wieder einmal einzunehmen versucht, klar macht warum diese Gedanken nicht zu deinem aktuellen Partner passen.
Nimm dir Gedanken für Gedanken vor und sage dir z.B. mein Ex hat mich manipuliert mit XY, mein Partner hat nie etwas ähnliches mit mir versucht, mein Ex hat Machspielchen XY mit mir gespielt, mein Partner hat nie etwas ähnliches mit mir versucht...
Einen Gedanken nach dem anderen

Und du wirst das immer wieder machen müssen!

Es wird leichter mit der Zeit 😉

LG
Fox
 
Zuletzt bearbeitet:
FeelTheSoul
Benutzer180833  (34) Öfter im Forum
  • #8
Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Varianten:

1. Du bleibst erstmal alleine und machst eine längrefristige Therapie, in der du all deine Triggerpunkte bereinigst und alte Emotionen aufarbeitest.

2. Du findest einen Partner, der das komplette Gegenteil von deinem Ex ist und extrem zuverlässig ist. Mit dem du über deine Ängste und Sorgen offen sprechen kannst. Wenn du erst in der Kennenlenphase bist, würde ich deinen neuen Dates von vornherein den reinen Wein einschenken, und sagen, dass du vorbelastet bist und eine absoute Zuverlässigkeit brauchst. Das heißt direkte und offene Kommunikation und eben kein unvorangemeldetes Abtauchen. Auch kein paralleles Dating, weil dieser eben solche Verhaltensweisen hervorruft.

Derjenige, soll sich erstmal auf dich als potentielle Beziehungspartnerin konzentrieren und dich von vornherein verbindlich behandeln. Wenn der andere damit nicht klarkommt, ist er nicht der Richige für dich. Mit einem Mann, der von vornherein, nicht sicher weiß, ob er dich will, und immer wieder abtaucht und nebenbei andere Frauen datet, wirst du nicht klarkommen. Sollst du meiner Meinung nach auch nicht. Ein Mann, der dich wirklich toll findet, der wird alles dafür tun, um die emotionale Sicherheit zu vermitteln. Dem kannst du auch ehrlich sagen, was du brauchst, um sich sicher bei ihm zu fühlen und er wird dir diese Wünsche erfüllen.

Nichtsdestotrotz würde ich dir auch in diesem Fall zu einer begleitenden Therapie raten, weil ein emotionaler Missbrauch kann man selten komplett alleine aufarbeiten, und der neue zuverlässige Partner wird nur ein Teil der Lösung sein.
 
L
Benutzer208312  (38) Ist noch neu hier
  • #9
Ich verstehe deine Ängste sehr gut, ist mir früher in Beziehungen sehr ähnlich gegangen. Aber wie die Anderen schon geschrieben haben, es ist schon einmal ein wichtiger Schritt, dass du erkannt hast, dass es für dich ein Problem darstellt.

Es klingt wirklich hart, aber ich glaube, es ist extrem wichtig, bei der zukünftigen Partnerwahl darauf zu achten, dass man sich von Anfang an wohl bei der Person fühlt und eben keine Angst hat, gewisse kleinere Geheimnisse und Unsicherheiten zu teilen, bevor es um solche Themen geht, die etwas heavier sind. Wenn die Person darauf dann schon nicht so reagieren, wie du es dir erwartet hast, sind sie für dich wahrscheinlich in dem Moment nicht die richtige Person. Das tut weh, weil man sich dann doch bis zu einem gewissen Punkt öffnet, aber es ist einfach wichtig, zu wissen, wie bereits schon erwähnt wurde, dass eine Person, die auch mit dir in einer Beziehung sein will, so gut wie alles dafür tun wird, um dir in dieser Hinsicht entgegen zu kommen.

Außerdem ist auch wichtig zu sagen, dass das Aufarbeiten deiner Vergangenheit definitiv kein linearer Prozess sein wird. Du musst dich leider darauf einstellen, dass es manchmal einfach Phasen geben wird, in denen du dich unsicherer fühlen wirst. Solange du aber erkennst, dass es ist, weil du eben diese schlechten Erfahrungen gemacht hast, kannst du Wege finden, wie du damit besser umgehen kannst. Das lässt die Situationen zwar nicht verschwinden, aber du fühlst dich, während du drinnen bist, sicher besser.
 
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