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Nicht monogame Beziehungen - Polyamorie

keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Hallo ihr Lieben,

Ich lebe in einer poly Beziehung, ich habe einen Mann, einen Freund und noch zwei Männer mit denen ich mich eher unregelmäßig treffe, bzw wo ich noch nicht weiß in welche Richtung sich das ganze entwickelt. Mein Mann hat eine Freundin, die eine Kernbeziehung hat und eine Freundin, die trans ist, die wir mitunter auch gemeinsam daten.

Eckdaten Kernbeziehung: Wir haben zwei Kinder (5 und 7), sind seit 16 Jahren zusammen, haben ein gemeinsames Unternehmen.

Wieso ich einen Thread eröffne :smile:?

Ich werde ganz oft mit Fragen zum Thema konfrontiert, oft komme ich in eine Rechtfertigungsposition, die ich gerne vermeide... Aber ich weiß wie wenig die Menschen generell darüber wissen und wie nichtssagend die meisten Podcasts zum Thema sind (für Tipps bin ich an dieser Stelle sehr dankbar und lasse mich gerne eines Besseren belehren). Ich hätte mir schon oft gewunschen die Möglichkeit zu haben, konkrete Fragen zu stellen. Außerdem interessiert mich, was denn so von Interesse ist 😋

Also her mit euren Fragen, ich beantworte gerne alles.

Nachsatz: was mich zwingen würde mich für meinen Lebensstil zu verteidigen, werde ich ignorieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #2
Ich hätte mir schon oft gewunschen die Möglichkeit zu haben, konkrete Fragen zu stellen.

Also her mit euren Fragen, ich beantworte gerne alles.
Die Möglichkeit hast Du hier, also her mit deinen Fragen.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #3
Willkommen!
Ich hätte Fragen! Tausende! (Vielleicht magst du nur Teilaspekte erzählen, das wäre auch spannend)

Trefft ihr euch alle zusammen auch? Oder separat? Wie kommuniziert ihr Termine? Wie kriegt ihr es unter einen Hut? Wie nahe wohnt ihr aneinander? Wie sieht es emotional aus? Ich nehme an ihr müsst ständig reden, aber gibt es regelmäßig, oder nur selten Probleme mit Egoproblemen und Unsicherheiten von Einzelnen? Lebt ihr so wegen dem Sex, oder wegen der Liebe? Gibt es wirklich keine Eifersucht? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Wie geht es den Kindern damit? Was sagt ihr Umwelt dazu? Wenn andere auch Kinder von eurer Truppen haben, treffen sie sich?
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Könntest du dir vorstellen, mit einem weiteren Partner ein Kind zu bekommen?
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Ich hab zwar keine Frage, wollte dir aber sagen, dass ich das echt großartig finde und dich total beneide :herz:
 
B
Benutzer193650  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #6
Hallo keenacat, danke, dass du aus eurem spannenden Leben erzählst und uns Fragen beantworten möchtest. Habt ihr Kontakt zu anderen Menschen mit offenen Konzepten? Wir leben sowas ähnliches in kleinerer Runde, sind aktuell in einer Triade mit meinem langjährigen Partner und unserer neuen Freundin. Wir verheimlichen es momentan noch vor allen. Uns fehlt der Austausch und wir würden uns gerne weniger verstecken. Gleichzeitig fürchten wir die Reaktion der Außenwelt, vor allem für unsere Kinder. Wir Großen kämen damit schon klar. Wie macht ihr das? Zeigt ihr euch mit dem festen Außenbeziehungen in der Öffentlichkeit? Wen habt ihr informiert? Wie habt ihr es den Kindern erklärt? Kennt ihr Kinderbücher zu dem Thema? Ich habe bislang nur welche mit Patchwork und gleichgeschlechtlichen Beziehungen gesehen, immer auf feste Zweierbeziehungen ausgelegt…
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Wie kriegst du das logistisch überhaupt hin? Zwei Kinder, Job, Mann - ich wüsste ehrlich gesagt überhaupt nicht wann ich die Zeit finden sollte noch weitere Beziehungen (!) zu führen, im Moment nicht mal wann ich noch mit anderen Männern schlafen könnte 😅 Das muss auf jeden Fall eine organisatorische Meisterleistung sein.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Kennt ihr Kinderbücher zu dem Thema? Ich habe bislang nur welche mit Patchwork und gleichgeschlechtlichen Beziehungen gesehen, immer auf feste Zweierbeziehungen ausgelegt…
Darf ich auch antworten ? Mariana Ellery - Welche Farbe hat die Liebe ? z.B.
 
K
Benutzer188960  Öfter im Forum
  • #9
Ich habe keine Fragen, finde es aber super, dass Ihr ein Leben führt, dass Euch glücklich macht und womit ihr alle fein seid. Respekt. Das schaffen nicht viele. Ich könnte mir das Konzept (zumindest momentan) zwar nicht vorstellen, aber Gott sei Dank gibt es ja heutzutage alle möglichen Beziehungsformen. Und dafür muss sich einfach auch niemand rechtfertigen müssen. Und wenn es Dich mal nervt musst Du auch keine Fragen dazu beantworten. Freunde brauchen nur zu wissen, dass es Dir damit gut geht. Das ist die Hauptsache.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Könntest du dir vorstellen, mit einem weiteren Partner ein Kind zu bekommen?
Ach, und daran anschließend: Wäre es in Ordnung für dich, wenn dein Mann weitere Kinder mit einer Freundin kriegen würde? Würde er dich in die Planung miteinbeziehen? Würdest du miteinbezogen werden wollen?
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #11
1. Trefft ihr euch alle zusammen auch? Oder separat?
2. Wie kommuniziert ihr Termine? Wie kriegt ihr es unter einen Hut? Wie nahe wohnt ihr aneinander?
3. Wie sieht es emotional aus?
4. Ich nehme an ihr müsst ständig reden, aber gibt es regelmäßig, oder nur selten Probleme mit Egoproblemen und Unsicherheiten von Einzelnen?
5. Lebt ihr so wegen dem Sex, oder wegen der Liebe?
6. Gibt es wirklich keine Eifersucht? Wenn ja, wie geht ihr damit um?
7. Wie geht es den Kindern damit?
8. Was sagt ihr Umwelt dazu?
9. Wenn andere auch Kinder von eurer Truppen haben, treffen sie sich?

Ich habs mal ein bisschen strukturiert, damit meine Antworten einfacher nachzuvollziehen sind :zwinker:

1. Die meisten kennen einander, allerdings kommt es da sehr auf die jeweilige Persönlichkeit an, mein Freund zb ist sehr introvertiert, der kennt zwar meinen Mann, will aber mit allen anderen nichts zu tun haben, wir treffen uns zu zweit bzw. nimmt er mich zu seinen Freunden mit. Er holt mich maximal wo ab, viel mehr Kontakt besteht allerdings nicht. Er will allerdings schon wissen, was sonst noch so läuft und lässt es sich erzählen. Ich kenne alle, die mein Mann triff, er kennt alle die ich treffe, das ist unser Kern. Wenn sich mein Freund zb mit einer anderen Frau trifft, erzählt er mir nur davon. Den Primärpartner der Freundin meines Mannes kennen wir, das war für alle Beteiligten wichtig und wenn wir uns irgendwo auf einer Party treffen ist das sehr freundschaftlich. ich merke gerade, dass die Frage wesentlich einfacher klang für mich im ersten Moment, aber gar nicht so leicht zu beantworten ist :zwinker:

2. Wir wohnen alle in der selben Stadt, maximal eine Stunde voneinander entfernt. Zeitlich klappt es hauptsächlich deshalb so gut, weil die meisten Beteiligten selbstständig sind und es sich relativ gut einteilen können. Mein Mann und ich leben zusammen, wir haben alles aufeinander abgestimmt und achten darauf, dass wir uns parallel mit den anderen treffen, sonst würden wir einander zu wenig sehen. Mein Freund und die Freundin meines Mannes, haben einen fixen Tag pro Woche an dem wir uns sehen, Kontakt haben wir allerdings täglich. Oft kommt dann noch spontan was zwischendurch dazu, wenn ich in der Nähe bin rufe ich an und wir gehen auf einen Kaffee oder wenn mein Mann mit seiner Freundin tanzen geht, verbringe ich die Nacht bei meinem Freund. Die anderen sind da ein bisschen flexibler, die zweite Freundin meines Mannes verbringt im Alltag viel Zeit mit uns, die kommt zu uns nach Hause, kennt auch die Kinder und isst Abends regelmäßig mit uns. Die anderen beiden Männer, die ich derzeit sehe sind auch eher spontan mal dabei, wenn wir Abends nachdem die Kinder ins Bett gebracht wurden zb noch gemeinsam auf der Couch sitzen und plaudern oder am Wochenende zum Feiern.

3. Emotional... Ich liebe meinen Mann, ich habe aber auch starke Gefühle für meinen Freund, ich bin davon überzeugt, dass das eine dem anderen nichts wegnimmt. Das was ich für die einzelnen Personen in unserem Polykül empfinde ist sehr unterschiedlich, aber jeder hat für sich seine ganz persönliche emotionale Ebene. Ich vermisse diejenigen, die gerade nicht da sind, denke an sie, wenn ich etwas erlebe, habe ich das Bedürfnis es mit allen zu teilen, jeder bringt einen anderen Blickwinkel rein. Jeder davon ist etwas ganz Besonderes und mit jedem davon gibt es eine tiefe Bindung, eine Verbundenheit, Gefühle. Kommt jemand Neues dazu, ist die anfängliche Verliebtheit da und auch das geht für mehr als eine Person, es ist mitunter allerdings sehr unterschiedlich. Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber zu wem ich wie stehe und ich merke auch, dass gewisse Verhaltensweisen der anderen unterschiedliche Dinge bei mir auslösen. Die Unnahbarkeit des einen reizt mich und lässt meine Hormone verrückt spielen, die Zugänglichkeit des anderen löst in mir wesentlich weniger Schmetterlinge aus, dafür aber das Bedürfnis demjenigen nah zu sein und die Erleichterung nicht zu viel sein zu können. Ich setze mich sehr intensiv damit auseinander wer und was im Speziellen in mir was auslöst, versuche es von einer Metaebene zu betrachten und mir ist durchaus bewusst welche Trigger bei mir was auslösen, was mir guttut und was nicht. Es gibt derzeit einen Mann, der mir sehr gut gefallen würde, der durchaus auch Interesse hat, aber ich weiß, dass er mir auf Dauer nicht guttut. Es ist nicht so, dass ich keine Lust darauf hätte, aber ich sehe wie er durch sein Verhalten andere in eine emotionale Abhängigkeit stürzt, das macht er ganz sicher nicht bewusst und aus böser Absicht, das ist Teil seiner Persönlichkeit. Er ist charismatisch, absurd gutaussehend, ein ausgezeichneter Liebhaber,... aber: er tut mir nicht gut, das hat das Potenzial gleichermaßen aufregend, wie schmerzhaft zu werden - deswegen lasse ich es - das haben gestern mein Mann und ich ganz ausführlich besprochen, auch wieso er so viel in mir auslöst.

4. Wir reden sehr viel, mein Mann und ich reden eigentlich ununterbrochen über Situationen, Gefühle und Befindlichkeiten. Wir sprechen Ales ab, wir erzählen einander von den Begegnungen mit den anderen. Ich glaube, dass das einer der größten Unterschiede zu monogamen Beziehungen ist. Es gibt keine andere Möglichkeit, als sich dauernd mit der eigenen Emotionslage und der der anderen Beteiligten auseinanderzusetzen. Mein Freund meinte mal zu mir, dass er mit mir in einem halben Jahr schon mehr über Gefühle gesprochen hat, als in den 4 Jahren Ehe zuvor. Es gibt sehr viel Austausch, es wird Rücksicht genommen, so ein Modell ist nur mit Wertschätzung möglich, allen Beteiligten gegenüber, ein grundsätzliches Wohlwollen den anderen gegenüber, jeder achtet ein Stück weit auf die anderen, jeder bemüht sich, dass die Bedürfnisse gedeckt werden, dass es allen gut geht. Wenn ich weiß, dass bei der Freundin meines Mannes irgendwas los ist, dann melde ich mich bei ihr, dann frage ich nach, zeige Anteilnahme, lade sie auf einen Kaffee ein. Geht es mir schlecht, weil ich krank bin (wie in den letzten Wochen), fragen auch die Freundinnen meines Mannes nach, wie es mir geht, bringen Suppe vorbei oder verzichten auf ihre Treffen mit meinem Mann, damit er bei mir sein kann. Mein Mann und ich machen auch regelmäßig Paartherapie und haben da ganz sicher auch viele Tools mitbekommen, die uns dabei helfen gut zu kommunizieren.

5. Der Grundgedanke ist, dass es unfair ist von einem Menschen zu erwarten alle Bedürfnisse, die man hat, zu erfüllen. Gleichzeitig ist der Anspruch an sich selbst, für eine Person alles zu sein, utopisch. Natürlich gibt es Bereiche, die man in einer Beziehung für den anderen abdeckt und auch genügend, in denen man Kompromisse eingehen kann. Allerdings bedeutet in vielen Dingen ein Kompromiss, dass einer bekommt was er will, der andere nicht oder dass beide so halb das bekommen was sie wollen. Ich sehe die Notwendigkeit nicht, sich da selbst so einzuschränken und ich will auch einfach nicht alle Bedürfnisse erfüllen und finde es toll, dass Sachen von anderen abgedeckt werden, die ich nicht bieten kann bzw. möchte. Klar macht es Spaß mit anderen zu schlafen und das Sexuelle ist ganz sicher ein Teil davon, aber es ist nicht die Hauptmotivation.

6. Eifersucht gibt es immer wieder und darüber wird auch gesprochen. Ich bin da recht entspannt, kann vieles sehr gut, besonders, wenn alle Beteiligten sich an die Abmachungen halten. Für mich ist es dann schwierig, wenn es jemand nicht tut oder Regeln umschreibt, fühle ich mich hintergangen oder ausgeschlossen, hab ich ein Problem. Ich werde zb eifersüchtig, wenn wir auf einer Party sind und derjenige mit dem ich unterwegs bin was mit einer anderen hat, ohne dass er es mir vorab sagt oder es "heimlich" macht. Kommt er mit ihr zu mir, stellt sie mir kurz vor und fragt, ob das okay für mich ist, ist es das für mich auch. ich bin da wahrscheinlich ein bisschen komisch, ich stehe auf das Gefühl, ich bin gerne ein bisschen eifersüchtig, nicht zu viel, aber so ein bisschen mag ich das sehr gerne. Es spornt mich an, bringt mich dazu mich noch mehr zu bemühen. Wichtig ist bei dem Thema, dass darüber gesprochen wird. Merke ich in einem gewissen Setting, dass Eifersucht bei mir aufkommt, artikuliere ich das ganz klar indem ich zum Beispiel sage: "Ich spüre gerade, dass ich mir mit der Situation schwer tue, es kommt Eifersucht auf. Ich brauche jetzt von dir, dass du mich kurz in den Arm nimmst und mir sagst, dass du mich liebst. Ist das Okay für alle? Können wir kurz die Pausetaste drücken?" und damit kommen wir gut zurecht. Mein Mann hält es schwer aus mich mit anderen beim Sex zu sehen, da hatten wir schon einige unangenehme Situationen, darüber wird dann auch gesprochen und es werden gemeinsam Lösungen gesucht. Mein Freund wird, wenn ihm meine Erzählungen zu viel werden, schnappig und reagiert gereizt, merke ich das frage ich ob ich aufhören soll zu erzählen, was in ihm vorgeht und was er braucht, damit er sich besser fühlt. Nachdem da jeder sehr unterschiedlich ist und reagiert ist auch der Umgang von der jeweiligen Person abhängig.

7. Die Kinder bekommen davon relativ wenig mit, wir küssen auch niemand anderen vor ihnen. Sie kennen auch nicht alle, nur diejenigen, die sich damit wohlfühlen mit den beiden in Kontakt zu kommen und da ist ganz klar, dass sie vor den Kindern nur Freunde sind. Wie wir das in Zukunft handhaben, weiß ich noch nicht, irgendwann wird das sicher Thema werden. Sie haben jetzt schon sehr freie Ansichten und ich bin immer wieder überrascht wie viel sie dann doch mitbekommen, wie völlig normal es für sie ist, dass eine Frau einen Penis haben kann, dass ihnen die Hautfarbe von Menschen nur am Rande auffällt, dass sie von sich selbst sagen, dass sie ja noch gar nicht wissen, ob sie mal einen Mann oder eine Frau oder beides lieben werden, weil sie es ja noch nicht ausprobiert haben. Also es kommt schon einiges an, aber dass wir zusätzliche Beziehungen führen, wissen sie nicht.

8. Unsere Familien wissen von unserem Beziehungsmodell nichts, außer meine kleine Schwester, der Rest der Familie nicht. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir auch sonst nicht so viel über Beziehungen oder Sexualität mit ihnen sprechen und an der doch sehr konservativen Einstellung. Es gibt auch keine Notwendigkeit, oder überhaupt Interesse daran.
Im Freundeskreis wissen alle davon, wie wir leben. Wir bewegen uns aber auch hauptsächlich in Sexpo Kreisen, wo das jetzt niemanden sonderlich wundern würde. Unsere monogamen Freunde finden es spannend, sind interessiert und fragen immer mal wieder nach was so läuft. Wir haben sehr viele Personen um uns herum, die ebenfalls nicht monogam leben, da wird sehr viel gesprochen und es findet ein stetiger Austausch statt, der uns allen auch sehr gut tut.

9. insgesamt sind 5 Kinder beteiligt, die kennen einander allerdings nicht, wobei ich das für die Zukunft nicht ausschließen würde.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #12
Könntest du dir vorstellen, mit einem weiteren Partner ein Kind zu bekommen?

Darüber haben wir heute erst wieder gesprochen... also würde ich schwanger werden, würde ich das Kind bekommen, wie das dann gehandhabt würde, käme darauf an wer der Vater ist. Ich tue allerdings mein Möglichstes um das zu vermeiden, ich will keine weiteren Kinder.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #13
1. Habt ihr Kontakt zu anderen Menschen mit offenen Konzepten?
2. Zeigt ihr euch mit dem festen Außenbeziehungen in der Öffentlichkeit?
3. Wen habt ihr informiert?
4. Wie habt ihr es den Kindern erklärt?
5. Kennt ihr Kinderbücher zu dem Thema?

1. Wir haben sogar sehr viel Kontakt zu Menschen die keine konventionellen Beziehungen führen. Das ist auch total wichtig für uns, weil der Austausch sonst fehlen würde. Es gibt keine Konzepte an die man sich halten kann, wir sind alle mehr oder weniger mit dem Weltbild sozialisiert worden, wie eine Beziehung auszusehen hat - monogam. Das ist das was wir mitbekommen haben, was unsere Familien vorgelebt haben (mal besser, mal weniger gut), was wir in Film, Büchern, Werbung etc als "normal" vermittelt bekommen haben. Für ein anderes Modell fehlt uns schlicht und ergreifend das Konzept und wir haben kein Drehbuch wie es laufen kann. Genau aus diesem Grund bewegen wir uns recht viel in der Sexpo Bubble, in der wir miteinander herausfinden wie das ganze funktionieren kann.

2. Ja, tun wir. Nachdem unsere Freunde ohnehin Bescheid wissen, ist das auch kein Thema. Wie es wäre, wenn wir zufällig ein
Familienmitglied treffen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich würde das den Zeitpunkt einläuten an dem wir dieses Gespräch auch in dem Rahmen führen müssten.

3. Unsere Freunde wussten von Anfang an, dass wir nicht monogam leben, ich hatte immer mal wieder was mit Frauen, dass wir einige Dreier hatten, wissen auch die meisten, weil sie es irgendwann mitbekommen haben. Dass es sich soweit entwickelt hat, dass wir poly leben hat sich im Laufe der Zeit entwickelt und unser Umfeld hat es nach und nach mitbekommen.

4. Sie wissen, dass es gute Freunde sind, dass viel Körperkontakt zwischen uns und unseren Freunden herrscht ist für sie vollkommen normal. Wir küssen allerdings niemanden vor ihnen und dass das richtige Beziehungen sind, die wir führen, wissen sie auch nicht. Die beiden sind jetzt 5 und 7, irgendwann werden wir es thematisieren müssen, aber noch belassen wir es dabei.

5. Ich erzähle Geschichten und baue die Themen ein, der Zwerg in meiner gestrigen Gutenachtgeschichte kam als Mädchen zur Welt, hat sich aber immer schon als Bub gefühlt. In der Mäusefamilie gibt es zwei Papas und eine Mama, weil sie einander alle so lieb haben,... etc.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #14
1. Wie kriegst du das logistisch überhaupt hin? Zwei Kinder, Job, Mann
2. Sex

1. Es geht hauptsächlich deshalb, weil die meisten von uns selbstständig sind und es sich relativ gut einteilen können. Viele treffen finden auch ab 20:30 Uhr bei uns im Wohnzimmer statt, sobald die Kinder im Bett sind. Wir haben fixe Tage für bestimmte Personen eingeplant, die auch in unser aller Kalender eingetragen sind :zwinker:

2. ich habe viel und gerne Sex... meine Libido ist ungefähr 16
Mit meinem Mann schlafe ich 2-3x pro Woche und mit meinem Freund 1-2x je nachdem ob wir uns einmal oder 2x sehen :zwinker:
die anderen sind eher variabel, aber ich würde sagen maximal noch 1x pro Woche mit einem der anderen beiden.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #15
2. ich habe viel und gerne Sex... meine Libido ist ungefähr 16
Mit meinem Mann schlafe ich 2-3x pro Woche und mit meinem Freund 1-2x je nachdem ob wir uns einmal oder 2x sehen :zwinker:
die anderen sind eher variabel, aber ich würde sagen maximal noch 1x pro Woche mit einem der anderen beiden.
Was heisst Libido 16?
 
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Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #46
Was mir auffällt, dass polyamore Beziehungen eher extrovertierte Leute braucht, sonst geht das logistisch nicht. Oder? Und mehr Sex scheint es auch nicht zu geben. Es wird halt mit unterschiedlichen Menschen gelebt.
Ich bin introvertiert. Aber ich würde gar nicht so krass viel herum daten. Vorteil: wenn meine Freundin Zeit mit ihrer anderen Partnerin verbringen will, fühle ich mich nicht zurück gesetzt, sondern denke mir "fein, ein Abend für mich". Zu 90% fühle ich mich dann nicht einsam, sondern genieße die Zeit. Oder treffe mich selbst mit jemandem.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #56
Wie meinst Du das mit dem Egalisieren ?
Ich hatte Dich so verstanden, dass Du a.) erstaunt darüber bist, dass hier nicht das Gefühl der Liebe die Hierarchie ausmacht, im Sinne von ausschließlich/nur/mehr/intensivere/whatever Liebe in der Primärbeziehung, sondern eine bewusste Entscheidung und die Lebensumstände klar die eine Beziehung zur primären machen, Liebe aber auch bei der anderen Beziehung eine Rolle spielt/spielen kann und es nicht unbedingt einen qualitativen Unterschied in dieser Liebe geben muss.
Und b.) Liebe für Dich etwas ist, das über die Jahre und mit gemeinsamen Erlebnissen entsteht und wächst.
Da sind wir uns auch einig, ich denke aber, wenn man mit beiden oder mehreren Partnern lange zusammen ist, kann sich auch das Gefühl der Liebe für beide/alle Partner angleichen, egal, ob ich mit dem einen nun 7 und mit dem anderen 10 Jahre zusammen bin. Und da wird halt sowas wie der „Grad“ der Liebe als Grundlage einer Hierarchie unbrauchbar.
Und ich meinte bei Dir schonmal was Ähnliches gelesen zu haben.
Was meinst Du genau?
Und die TE schreibt, sie glaube nicht, dass es nichthierarchische polyamörose Beziehungen geben könnte
Ich kenne tatsächlich eine, stelle es mir aber auch schwieriger vor.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #67
Dass es einen Unterschied macht, ob man mehrere Liebesbeziehungen hat oder eine romantische Partnerschaft plus sexuelle Begegnungen außerhalb, sehe ich schon auch so, R Rissa

Das würde ich teilen in offene Beziehung und polyamore Konstellationen.
Für uns kommt nur ersteres in Betracht, also rein sexuelle Komponenten außerhalb der Beziehung,
romantisch-emotionale Bindung nur innerhalb.
Aber wenn polyamor gelebt wird, dann kann ich mir nicht vorstellen, dort so strenge Grenzen zu ziehen, eben weil solche zwischenmenschlichen Geschichten dynamisch sind und Gefühle nicht festgetackert werden können.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #77
Ein sehr spannender Thread, in den ich mich auch gerne einklinken mag :smile:
Ich gehöre zu Sun am See Sun am See und Aquarium Aquarium :herz:
Ich sage immer, dass wir poly und offen leben. Poly, weil Aquarium Aquarium neben mir ja noch Sun am See Sun am See als feste Partnerin hat. Und offen, weil wir alle auch noch andere Menschen treffen (dürfen), die dem aktuell 3er Konstrukt erst einmal untergeordnet sind. Dafür gibt es einen klar abgesteckten Rahmen (Unsere Beziehungen gehen vor, Verhütung, im Zweifel Veto...). In diesem Rahmen sind wir frei zu tun, was den betreffenden Personen eben gefällt. Der Plan ist dabei (zumindest für mich), sich nicht zu verlieben bzw. falls solche Gefühle aufkommen, dies mit den anderen beiden zu besprechen. Nur wenn alle "einverstanden" wären, dass es noch eine gleich geordnete Beziehung geben "darf"/kann, geht es da weiter.
D.h. das Konstrukt der gleich geordneten Beziehungen (3 Personen) ohne Hierarchie ist in unserem Fall sehr überschaubar und viel größer (mehr als 2 feste Partner:innen pro Person (insg. also 5 Personen)) auch gar nicht machbar, da wir z.B. zeitlich hohe Ansprüche an eine feste Partnerschaft erheben.
 
Zuletzt bearbeitet:
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #79
Ich könnte mir aber vorstellen, dass es schwierig wird mit den Beziehungen „ohne Hierarchie“ , sobald jemand von Euch ein Kind bekommt. Habt Ihr da schonmal drüber nachgedacht, wie Ihr damt umgehen wollt ?
Wir ziehen diesen Sommer zusammen und dann ist unser Wunsch (sobald die berufliche Situation das her gibt) Kinder zu bekommen und gemeinsam groß zu ziehen. Die Kinder sollen wissen, wer die leiblichen Eltern sind. Kümmern werden wir uns aber alle.
Ich finde es sogar enorm entlastend, zu wissen, dass man nicht nur zu zweit als Paar ist sondern eben noch mehr Unterstützung hat bzw. Ich, die in naher Zukunft noch keine eigenen Kinder will, die anderen beiden etwas entlasten kann und trotzdem ein Familienleben habe.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #102
Und es geht nur um Hierarchie oder nicht..
Warum denkst Du denn, dass es da (dauerhaft?) eine Hierarchie geben müsste?
Ich kann mir das nämlich im Gegenteil bei zusammenlebenden Partnern gar nicht so gut vorstellen.

Dass, wenn ein Kind hineingeboren wird, erstmal das Kind, die Elternschaft und ganz am Anfang natürlich auch die Mutter im Vordergrund stehen, ist natürlich klar.
Ist für mich aber nicht unbedingt eine Frage der Wertung im Sinne von Beziehung A ist jetzt wichtiger als Beziehung B und ja auch kein Dauerzustand, der es notwendig macht, dass die eine Beziehung immer Hauptbeziehung, wichtiger, intensiver oder was man da so annehmen mag, sein muss.
Dass die Bindungen nicht statisch sind, halte ich in jeder Beziehungsform für normal, so dass sich auch in einem Poykül Intensitäten, Prioritäten usw. immer wieder verändern können.

Das Beziehungsgeflecht, das ich aus meinem Freundeskreis kenne, scheint da durchaus ohne Hierarchie auszukommen, da leben auch mehrere Partner räumlich zusammen, mehrere haben miteinander Kindern und das existiert so schon fast 20 Jahre. Da kann ich mir schwerlich vorstellen, dass einer der Partner das so intensiv und eng lebt mit dem Gedanken, dass der eigene Teil einer Beziehung aber nur der zweitwichtigste ist, dass da ein irgendwie wichtigerer weiterer Partner vorhanden ist und mit einem lebt.

Ich sehe es also genau andersrum, ich kann mir so enge Bindungen kaum dauerhaft hierarchisch vorstellen.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #118
Also ich weiß ja nicht... wenn meine Eltern zu uns ziehen, wird meine Mutter auch die Erziehung mit übernehmen, das ist nur normal. Man kann nicht nicht erziehen. Und als Lehrerin bin ich es gewohnt, ständig irgendwen zu erziehen, da bin ich ganz froh, dass das auch mal jemand anders für mich übernimmt. 🤣
Es geht ja nicht darum, dass der dritte Part irgendwelche Regeln außer Kraft setzt, die es in der Familie gibt (sei es, nicht mit Essen rumlaufen oder nicht auf dem Sofa springen oder oder oder), aber wenn meine Mutter nichts sagen würde, wenn mein Kind auf die Straße läuft, weil sie ja nicht erziehen will, dann würde ich IHR nachher eine Ansage machen. 🙃
Übrigens haben auch mein Mann und ich in manchen Punkten unterschiedliche Meinungen, ist eben so. Soll unser Sohn doch wissen, dass das eine nur mit Mama und das andere nur mit Papa geht, solange die wichtigsten Punkte abgesteckt sind, reicht das. Und nein, wir reden hier nicht ständig über Erziehung, eher mal nebenbei und wer sagt denn, dass da kein dritter Part dabei sein könnte? Eine Perspektive von außen kann durchaus auch mal gewinnbringend sein und helfen. Mein Sohn hat übrigens durchaus auch Eigenschaften, mit denen er uns wahnsinnig machen kann, ist mit 2,5 Jahren wohl ziemlich normal. Wenn ich nun eine Bezugsperson im Haushalt hätte, die mit neuer Energie mal mit ihm für ein paar Stunden rausgehen oder spielen würde, wäre ich voll dankbar. 😅 NATÜRLICH bleibt die Mama die Mama und diese Rolle wird nicht mit der dritten Person geteilt, davon gehe ich stark aus, aber miterziehen muss jeder, der Kontakt zum Kind hat, sonst geht das doch gnadenlos schief.
 
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A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #152
und Gedanken dazu haben, die sie einbringen, wertfrei und neutral, rein interessehalber, der Diskussion dienlich.
Das war hier aber teilweise alles andere als neutral.
Da wurden keine Fragen gestellt, sondern Annahmen gepostet, bei Erklärung sogar Betroffenen erklärt, dass sie das nicht wissen können, weil sie jung sind und noch keine Kinder haben..
Witzig, wenn einem sowas Menschen erzählen, die von der Situation an sich noch weniger Ahnung haben.
Und dann wird noch konstatiert, dass die Betroffenen wohl zu empfindlich sind, also quasi selber Schuld sind, wenn sie keinen Bock auf diese Art haben.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #160
Ist das verboten oder irgendwie verletzend ?

würde ich wahrscheinlich die Klappe halten und gar nichts sagen aus Angst sie zu verletzen.

umd es ist mir egal, wie sie reagieren
Hm, widerspricht sich das nicht? Du fragst ungläubig, ob es verletzend sei, würdest aber die Klappe halten, aus Angst zu verletzen?

Ich fand die Art und Weise jedenfalls nicht ok, einigen anderen geht das ja auch so, man könnte also mal drüber nachdenken.
Ich sehe einen großen Unterschied zwischen offenen Fragen („wie könnte man Elternschaft in diesem Rahmen leben?“ „wie könnte man das aufteilen.“, „Machen Hierarchien das einfacher, sind sie unbedingt notwendig, geht es auch in gleichwertigen Beziehungen?“) und Annahmen oder Feststellungen, die auch noch mehrfach eingebracht werden („das macht Probleme“, „wisst ihr doch noch nicht„, „Hierarchien müssen da sein/entstehen immer..“).
derlei unsachlich-herabsetzende Äußerungen wirst du von mir wohl aber nicht gefunden haben.
Ich habe ja auch niemanden genannt. Du schriebst aber so allgemein von “Menschen“, die hier unbedarft mitdiskutieren, da antworte ich eben genauso allgemein.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #197
Zu den Fragen von wild_rose und Seestern1 aufbauend, würde mich interessieren, wie ihr erfahren habt, dass ihr poly fühlen könnt? Glaubt ihr, man kann das "erlernen"?
Ich weiß nicht, ob man das erlernen kann.

Ich glaube, ich habe im Grunde wohl auch immer polyamor gelebt Edit: empfunden. Wobei meine Gedanken früher immer eher Richtung offene Beziehung gingen. Wobei ich da schon merkte, dass es wohl nicht (nur) um Sex ging - was natürlich das Konzept der offenen (aber monoromantischen) Beziehung erschwert.

Trotzdem war ich bei Polyamorie offen gesagt ziemlich skeptisch. Ich hatte davon zuerst hier auf PL gelesen, und ehrlich gesagt überwogen auch bei mir die ganzen "das muss doch super schwierig sein, das kann nicht gutgehen"-Gedanken. :seenoevil: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht...

Aber als ich dann Single war, war mir klar dass ich nicht monogam suche. Und tatsächlich begann ich, regelmäßig polyamore Menschen kennenzulernen. Liebe Freund*innen von mir (auch aus dem Forum!) begannen mir zu zeigen: hey, das kann ja klappen. Es kann sogar sehr harmonisch und schön sein, zumindest aus der Außenperspektive.

Ich hatte zwei mal mit Frauen angebandelt, die ihrerseits in einer Poly-Beziehung waren, und auch wenn es jeweils aus anderen Gründen nichts wurde, zeigten mir diese Erfahrungen dass es mir nichts ausmacht, wenn da ein*e andere*r ist. Für mich ist Eifersucht auch einfach weitgehend kein Ding, habe ich kaum (was natürlich nicht auf alle polyamoren Menschen zutrifft und keine Voraussetzung für gut funktionierende, liebevolle Polyamorie ist).

Als ich dann meine jetzige Freundin kennenlernte, sagte ich dass ich eine offene Beziehung suchte. Sie sagte sie sucht was polyamores (hatte aber zu dem Zeitpunkt keine andere Partnerin). Zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich schon soweit mich eh zu fragen, ob ich nicht selbst poly ticke. Also habe ich mich drauf eingelassen. Erst etwas zaghaft, mit sehr vielen Fragen und Unsicherheiten (wozu ich dann den Thread eröffnete, den Aquarium Aquarium vor ein paar Seiten verlinkt hat). Und dann zunehmend begeistert, weil es in der Praxis viel einfacher und unkomplizierter und schöner war (ist) als ich es mir vorher ausgemalt hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #234
Danke für den Einblick in dein Beziehung Modell und wie du lebst. Ich finde es immer sehr interessant zu lesen, wie andere ihr Leben gestalten und mit liebe und Liebe und Sexualität umgehen.

Ich selbst lebe seit vielen Jahren in einer glücklichen Poly Beziehung mit meinen Mann (seit 16j) und meiner Freundin (seit 4,5j). Aktuell leben wir zu dritt zusammen in einer Mietwohnung in Basel und ziehen im Februar in ein Haus in Deutschland. Das hatte sich schleichend entwickelt und die Beziehung wächst von Jahr zu Jahr immer weiter. Mit dem zusammen ziehen wollen wir den nächsten Schritt gehen. Ursprünglich war geplant, dass wir erst im Februar zusammen ziehen, aber ich habe nach einer Corona Erkrankung starke gesundheitliche Folgen und meine Freundin ist kurzfristig zu uns in die Schweiz gekommen um mich in allem zu unterstützen und zu helfen. Sie ist so fürsorglich und unglaublich lieb und kämpft für mich, genau wie mein Mann. Ich bin beiden unendlich dankbar dafür.

Bei uns ist es so, dass ich beide wahnsinnig liebe. Das sind für mich die zwei besten und tollsten Menschen auf der gesamten Erde und ich würde beide alles geben, was ich habe. Sie sind meine Seelenverwandten🥰

Mein Mann und meine Freundin verbindet eine tiefe Freundschaft. Die beiden verstehen sich absolut super, aber da ist keine sexuelle Anziehung zwischen den beiden. Meine Freundin hat grundsätzlich überhaupt kein Interesse an Männern und definiert sich selbst als 100% lesbisch.

Es hat gedauert, bis diese Beziehung so entstehen konnte. Davor hatten mein Mann und ich eine offene Beziehung und ich hatte gelegentlich Affairen mit Frauen. Teilweise auch über längere Zeit. Die Idee Poly zu leben und letztlich auch zusammen zu ziehen hat sehr lange reifen müssen (gerade auch bei meinem Mann) und hat sich über die Jahre dann schleichend entwickelt. Heute bin ich damit so glücklich, wie ich es nie zuvor war.
Das klingt sehr, sehr schön und liest sich echt toll. Freut mich, dass sich alles vereinen lässt. Wie lange hat dieser Prozess gedauert? Diese 4,5 Jahre, seit deine Freundin in dein Leben kam?
Wie seid ihr in der Zwischenzeit mit Eifersucht umgegangen? Wie ging es deiner Freundin, so weit weg zu sein und dein Mann so nah dran? Wie ist es für beide, dich zu teilen?
Und wie hast du es hinbekommen, beiden gerecht zu werden und dass dein Mann deine Freundin kennenlernen wollte?
 
Meli1976
Benutzer189133  (48) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #235
Der Prozess bis zu den Punkt, dass wir entschieden haben zusammen zu leben hat sich langsam in den letzten Jahren entwickelt. Kennen gelernt hatten wir uns online und zunächst war das eine Freundschaft+. Mein Mann und ich haben schon seit dem ersten Tag vor 16 Jahren eine offene Beziehung geführt und waren viele Jahre aktive Swinger. Wir haben sie alle paar Monate gesehen (600km Entfernung) und hatten eine großartige Zeit, immer wenn wir zusammen waren.

Erst mit der Zeit ist mir klar geworden, dass da mehr ist, das ich Gefühle für sie habe. Und sogar ziemlich starke. Ich dachte mir erst, das kann jetzt nicht sein. Sie war noch in einer Beziehung und mit meinen Mann konnte ich lange nicht über meine Gefühle zu ihr sprechen. Die offene Beziehung ohne sexuelle Besitzansprüche war das eine. Aber jetzt hatte ich mich verknallt. So richtig. Das war nicht geplant und ich fühlte mich schuldig.

Irgendwann kamen wir auf das Thema Polyamorie und ich habe meinen Mann unter Tränen gestanden, was los ist. Er hat es aber total positiv aufgenommen und mich in der Situation aufgefangen und mir gesagt, dass er bei allem dabei ist, wenn es mich glücklich macht. Er verurteilt mich nicht dafür und wird mich unterstützen wenn ich diesen Weg gehen will. Er sieht sie nicht als Konkurrenz und unser Band ist so gefestigt, dass wir sowieso gemeinsam durch alles gehen.

Ein weiteres großes Problem was für mich, das sie in einer unglücklichen Beziehung war. Ihre damalige Freundin, mit der sie zusammen lebte, war alkoholkrank, aggressiv und hat sie unglaublich schlecht behandelt (incl. häuslicher Gewalt, wie ich heute weiß). Das hat mich jedes Mal fertig gemacht und mit den Boden unter den Füßen weg gerissen. War sie eine Woche bei uns, blühte sie auf, wurde wieder richtig lebensfroh, ein bisschen albern, fröhlich und war dann einfach mein Sonnenschein. Wenn die dann nach Hause fahren musste, war sie 2-3 Tage später nicht mehr zu wiederzuerkennen. Sie war wieder das Häufchen Elend und hatte so traurige Augen. Das hat mich innerlich fast zerrissen und ich habe viele Nächte geweint und bin fast daran verzweifelt, dass es diesem wunderbaren Mensch, den ich so sehr liebe so schlecht geht und ich nichts dagegen tun kann.

Ihre Beziehung ist dann schließlich 2019 auseinander gegangen und sie kam dann immer häufiger zu uns. Meist zu Pfingsten, im Sommer und im Oktober jeweils für 1-2 Wochen. Wie sind auch oft zusammen in den Urlaub gefahren und waren zu dritt sehr glücklich. Wenn sie nicht hier war, habe ich jeden Tag mit ihr geschrieben, telefoniert und wir hatten trotz der Entfernung einen engen Kontakt (So gut es halt geht) und die Vorfreude auf unser nächstes Wiedersehen war immer gigantisch. Die letzten 2 Wochen bevor sie zu uns kam war ich jedes mal hibbelig und aufgeregt wie ein Teenager vor dem ersten Date. Ich hab nur dann sexy Kleidung gekauft, bin noch mal zum Friseur, habe fast jede freie Minute mit ihr geschrieben.

Eifersucht war nie ein großes Thema für uns. Wir neigen nicht dazu und mein Mann und ich haben ein so großes Vertrauen zueinander, dass uns nichts auf der Welt erschüttert.

Ob ich immer beiden gerecht werden konnte, weiß ich nicht. Phasenweise musste mein Mann schon etwas zurückstecken, wenn ich in meiner Phase war und zu stark auf sie fokussiert war. Das hat sich über die Zeit aber alles geregelt und wir haben einen Weg für uns gefunden wie jeder zufrieden ist. Das die beiden so gut befreundet sind, macht es viel leichter.

Der Gedanke zusammen zu ziehen kam bei unserem Hausbau auf. Mein Mann und ich planen schon länger nach Deutschland zurück zu ziehen und wir bauen aktuell in der Ortschaft aus der er kommt ein Einfamilienhaus. Und irgendwann habe Ich sie einfach gefragt, ob die nicht mit einziehen möchte. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit hat sie ja gesagt. Sie ist bereit ihre norddeutsche Heimat zu verlassen und mir uns das Abenteuer „leben zu dritt“ zu warte wagen. Der Tag an dem sie das gesagt hatte war sooo schön, da kommt mir direkt wieder eine Träne, wenn ich nur daran denke 🥰
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #236
Das hört sich alles sehr vielversprechend an, was du da beschreibst und ist über Jahre entstanden…und ich bin erst ein paar Monate dabei…das lässt zwar hoffen, aber es wird dann alles andere als leicht in der nächsten Zeit…noch dazu, weil keiner bisher so gelebt hat.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #237
Weil ich das jetzt in einigen Threads gelesen habe, möchte ich zu poly-mono Beziehungen auch noch Stellung nehmen.

Es ist nicht nötig poly zu sein, um eine Beziehung mit einer Person zu führen, die poly ist. Die Konstellation poly-mono kann ausgezeichnet funktionieren und tut es für ganz viele Menschen.

Für meinen Freund bin ich die Einzige, er hat in den letzten 7 Monaten ein einziges Mal mit einer anderen Frau geschlafen und das weil es sich so ergeben hat, nicht weil er es darauf anlegen würde. Er sucht nicht aktiv, er will die Möglichkeit haben auch andere Frauen nackt zu sehen, also ist es auf seiner Seite offen, Beziehung bin ich aber die einzige und das reicht ihm auch, er will überhaupt nicht mehr, das wäre ihm zu viel. Er ist auch nicht sicher, ob er überhaupt parallel eine zweite (oder mehr) Partnerin haben wollen würde, dafür ist er nicht der Typ und das ist okay. Es passt zu seiner Persönlichkeit, er lebt gerne alleine, er hat gerne seine Ruhe und es ist ihm schon zu viel, wenn er mich mehr als 2x pro Woche sieht. Ich wüsste gar nicht, wie das in einem anderen Beziehungsmodell funktionieren sollte und mit seiner Ex mit der er monogam gelebt hat, hat das auch nicht sonderlich gut geklappt, sonst wären sie wohl noch zusammen...
 
L
Benutzer185950  Öfter im Forum
  • #238
Weil ich das jetzt in einigen Threads gelesen habe, möchte ich zu poly-mono Beziehungen auch noch Stellung nehmen.

Es ist nicht nötig poly zu sein, um eine Beziehung mit einer Person zu führen, die poly ist. Die Konstellation poly-mono kann ausgezeichnet funktionieren und tut es für ganz viele Menschen.

Für meinen Freund bin ich die Einzige, er hat in den letzten 7 Monaten ein einziges Mal mit einer anderen Frau geschlafen und das weil es sich so ergeben hat, nicht weil er es darauf anlegen würde. Er sucht nicht aktiv, er will die Möglichkeit haben auch andere Frauen nackt zu sehen, also ist es auf seiner Seite offen, Beziehung bin ich aber die einzige und das reicht ihm auch, er will überhaupt nicht mehr, das wäre ihm zu viel. Er ist auch nicht sicher, ob er überhaupt parallel eine zweite (oder mehr) Partnerin haben wollen würde, dafür ist er nicht der Typ und das ist okay. Es passt zu seiner Persönlichkeit, er lebt gerne alleine, er hat gerne seine Ruhe und es ist ihm schon zu viel, wenn er mich mehr als 2x pro Woche sieht. Ich wüsste gar nicht, wie das in einem anderen Beziehungsmodell funktionieren sollte und mit seiner Ex mit der er monogam gelebt hat, hat das auch nicht sonderlich gut geklappt, sonst wären sie wohl noch zusammen...
Es ist schön zu sehen, dass sowas funktioniert 😊
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #239
Weil ich das jetzt in einigen Threads gelesen habe, möchte ich zu poly-mono Beziehungen auch noch Stellung nehmen.

Es ist nicht nötig poly zu sein, um eine Beziehung mit einer Person zu führen, die poly ist. Die Konstellation poly-mono kann ausgezeichnet funktionieren und tut es für ganz viele Menschen.

Für meinen Freund bin ich die Einzige, er hat in den letzten 7 Monaten ein einziges Mal mit einer anderen Frau geschlafen und das weil es sich so ergeben hat, nicht weil er es darauf anlegen würde. Er sucht nicht aktiv, er will die Möglichkeit haben auch andere Frauen nackt zu sehen, also ist es auf seiner Seite offen, Beziehung bin ich aber die einzige und das reicht ihm auch, er will überhaupt nicht mehr, das wäre ihm zu viel. Er ist auch nicht sicher, ob er überhaupt parallel eine zweite (oder mehr) Partnerin haben wollen würde, dafür ist er nicht der Typ und das ist okay. Es passt zu seiner Persönlichkeit, er lebt gerne alleine, er hat gerne seine Ruhe und es ist ihm schon zu viel, wenn er mich mehr als 2x pro Woche sieht. Ich wüsste gar nicht, wie das in einem anderen Beziehungsmodell funktionieren sollte und mit seiner Ex mit der er monogam gelebt hat, hat das auch nicht sonderlich gut geklappt, sonst wären sie wohl noch zusammen...
Kann ich nur so unterschreiben, bei einem Partner und mir ist das ähnlich.

Überraschenderweise ist das in der Polycommunity auf Reddit z.B teilweise verpönt, die wenigsten glauben einfach daran, dass das geht.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #240
Ich bin mir manchmal nicht ganz sicher, ob ich auch so bin (dass ich es quasi nur als offene Beziehung nutze). Ich brauche auch viel Zeit für mich selbst, und mag sein dass dann gar keine zweite Beziehung rein passen würde.

Das tolle ist: ich muss mich da ja gar nicht entscheiden/festlegen. Es kommt wie es kommt, und beides ist in unserem Beziehungsmodell abgedeckt. Außerdem muss ich mir keinen Kopf darüber zerbrechen, ab wann es doch zu viele Gefühle für eine offene Beziehung sein könnten (eine Trennlinie die ich sehr schwer zu ziehen finde).

Also, auch ohne unbedingt eine zweite Beziehung zu suchen, finde ich es ganz wunderbar polyamor zu sein. So fühle ich mich so frei zu entfalten wie ich es mag (Verhütung mal ausgeklammert) und wie spannende und interessierte Menschen meinen Weg kreuzen.
 
keenacat
Benutzer24402  (37) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #241
Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice für uns war es lange Zeit einfach nur eine nicht monogame Beziehung, laut Definition offen... bis sich dann eben doch mal Gefühle entwickelt haben und es mehr wurde. Bis dahin habe ich mich mit dieser Option überhaupt nicht auseinandergesetzt und auch nach keinen Begrifflichkeiten gesucht, um es zu benennen. War nicht nötig. Das neue Ausloten hat sich aus den Gegebenheiten heraus bedingt. Da war plötzlich eine neue Situation und wir haben geredet, uns darauf eingestellt und neu justiert wie wir damit umgehen wollen und werden. So ist aus einer aufs rein körperliche beschränkten offenen Beziehung, in der viel erlaubt war und gelebt wurde, ganz schleichend eine poly Beziehung geworden.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #242
keenacat keenacat Der Wunsch nach Polyamorie kam ursprünglich von meiner Freundin. Die nutzt das auch, und braucht das auch. Wenn die einer sympathischen Frau begegnet ist sie schon halb verliebt bevor diese ihren Namen zuende ausgesprochen hat, sie ist da sehr begeisterungsfähig. :engel:

Aber für mich selbst ist es natürlich auch praktisch, weil ich weiß dass sollte es sich mal ergeben, ich nichts mehr abklären muss. Das ist schon geklärt.

Und da fällt mir auf: fremdverliebt war ich auch schon. Diese Gefühle hatten zwar nie eine Chance (so eine tolle Frau, aber hetero/monogam/vergeben, schon gemein :grin:), aber ich musste mich auch nie fragen ob das beziehungsmäßig irgendwie ein Problem sein könnte. In gewisser Weise würde ich das ebenfalls unter "Polyamorie nutzen" verbuchen.
 
M
Benutzer208213  (73) Ist noch neu hier
  • #244
Die Beschreibung Deines Beziehungsgeflechtes klingt sehr glaubwürdig, optimistisch, fast ideal, auch wenn Du "Stör-Faktoren" wie Eifersucht und Umschreibung von gemeinsam vereinbarten Regeln erwähnst. Dennoch bezeichne ich Dein Lebens- und Liebes-Modell als polygam. Poly-amor -auch poly-amourös oder poly-amour- definiere ich noch differenzierter. Ich stimme Dir zu, dass es nicht nur die eine Liebe gibt und dass wir als Individuum niemals alle Bedürfnisse eines anderen Menschen erfüllen können. Das stellt eine Überforderung für Alle dar.

Poly-Amourie ist für mich wie unser Sonnen-Saystem. Ich bin der Fix-Stern, um den alle Menschen, mit denen ich zu tun habe, in ihren unterschiedlichen Umlauf-Bahnen wie Trabanten um mich herum kreisen: (Ehe-)PartnerIn, Kinder, Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousinen, Cousins, FreundInnen, KollegInnen, NachbarInnen, BriefbotIn, Angestellte in der Bank, im Supermarkt, Restaurant ... In der Regel haben Alle nichts mit einander zu tun, kennen sich nicht, außer innerhalb der Familie und vereinzelt im Freundeskreis.

Zu jeder dieser Personen stehen wir in einer wie auch immer gearteten Beziehung. Um meine Sichtweise zu beschreiben, möchte ich mich nur auf den Kreis der guten FreundInnen und Familie beschränken. Für jeden einzelnen beteiligte Menschen hebe ich unterschiedliche Gefühle und anders gelagerte Liebe. Meine Mutter liebe ich anders als meinen Vater, bei meinen beiden Schwestern empfinde ich wieder anders und die Gefühle sind unterschiedlich stark. So verhält es sich zu meiner Frau, meiner Tochter, eben so zu meinen besten FreundInnen.

So gibt es nicht nur die elterliche, kindliche, geschwisterliche, eheliche, freundschaftliche Liebe, sondern die innige, ideelle, romantische, körperliche und platonische. Und jede ist einzigartig und unvergleichbar, unabhängig und nicht beeinflusst durch meine anderen Beziehungen. Sie sind auch niemals etwas Statisches, sondern immer in Bewegung, immer in Veränderung. Ihre Umlaufbahnen kommen mir ganz nah und entfernen sich auch wieder von mir. manche kreuzen sich. Mancher dieser Trabanten erlischt auch schon mal.

Das bedeutet, dass es bei einem sehr intensiven Gespräch oder bei einem ergreifenden Erlebnis zu einer sehr engen Nähe kommen kann, die aber nicht zwangsläufig zu Zärtlichkeiten oder zum Liebesakt führt. Das ist immer abhängig von der Situation, von meiner eigenen, aber auch von der Befindlichkeit der Freundin oder des Freundes abhängig. Dazu möchte ich sagen, dass ich ausschließlich hetero-sexuell bin. Aber in Augenblicken, wie ich sie eben beschrieben habe, kann ich auch einen Mann in den Arm nehmen, streicheln oder ihm einen Wangen-Kuss geben; mehr aber nicht.

Damit möchte ich sagen, dass mein Verhältnis zu einer anderen Frau nicht ziel-gerichtet auf Sexualität orientiert ist, schon gar nicht auf regelmäßiges mit einander Schlafen.. Das ist meines Erachtens der Unterschied zur Polygamie oder offenen Beziehung, von Affären oder Seitensprüngen möchte ich erst gar nicht sprechen, weil dabei der Sex wesentlich mehr Gewicht hat.

Meine Frau und ich lebten chon vür unserer bislang 28 jährigen Ehe poly-amour. Wir sind auch deshalb zusammen gekommen und haben uns lieben gelernt. Wir haben zwar einen gemeinsamen Freundeskreis, aber jeder von uns hat ja seinen eigenen Freundeskreis mit in die Ehe gebracht und pflegt ihn unabhängig von einander weiter. Es gibt dabei nur kleine Schnittmengen. Die meisten kennen unser Beziehungsmodell. Wir hängen´s auch nicht an die große Glocke. Von unseren Familien, selbst unsere Tochter, weiß das auch niemand.

Sollte ich mich missverständlich geäßert haben, dann könnt Ihr mir alle Fragen stellen, die Ihr habt.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #245
M Moselfranke hast du mal was mit systemischer Therapie zu tun gehabt?
 
M
Benutzer208213  (73) Ist noch neu hier
  • #246
M Moselfranke hast du mal was mit systemischer Therapie zu tun gehabt?
Nicht mit Therapie, sondern mit Systemischer Beratung. Du assoziierst Familien-Aufstellung bei meinem Vergleich.
Hallo ihr Lieben,

Ich lebe in einer poly Beziehung, ich habe einen Mann, einen Freund und noch zwei Männer mit denen ich mich eher unregelmäßig treffe, bzw wo ich noch nicht weiß in welche Richtung sich das ganze entwickelt. Mein Mann hat eine Freundin, die eine Kernbeziehung hat und eine Freundin, die trans ist, die wir mitunter auch gemeinsam daten.

Eckdaten Kernbeziehung: Wir haben zwei Kinder (5 und 7), sind seit 16 Jahren zusammen, haben ein gemeinsames Unternehmen.

Wieso ich einen Thread eröffne :smile:?

Ich werde ganz oft mit Fragen zum Thema konfrontiert, oft komme ich in eine Rechtfertigungsposition, die ich gerne vermeide... Aber ich weiß wie wenig die Menschen generell darüber wissen und wie nichtssagend die meisten Podcasts zum Thema sind (für Tipps bin ich an dieser Stelle sehr dankbar und lasse mich gerne eines Besseren belehren). Ich hätte mir schon oft gewunschen die Möglichkeit zu haben, konkrete Fragen zu stellen. Außerdem interessiert mich, was denn so von Interesse ist 😋

Also her mit euren Fragen, ich beantworte gerne alles.

Nachsatz: was mich zwingen würde mich für meinen Lebensstil zu verteidigen, werde ich ignorieren.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #247
Nicht mit Therapie, sondern mit Systemischer Beratung. Du assoziierst Familien-Aufstellung bei meinem Vergleich.
Nein, ich assoziiere meine systemischen Arbeitskollegen :grin:
Die hören sich als systemische Therapeuten genauso an.
 
FeelTheSoul
Benutzer180833  (34) Öfter im Forum
  • #248
Ich lernte gleichzeitig jemanden kennen mit dem ich nach einiger Zeit fest zusammenkam. Wir waren schwer verliebt, nach einiger Zeit wurde daraus Liebe. Eine Hierarchie war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Gemeinsame Zeit wurde aufgeteilt, alle Beteiligten wurden in die Planung einbezogen.
Wie hat dein Partner reagiert, als du ihm erzählt hast, dass du ab jetzt eine*n neue*n Partner*in haben und die gemeinsame Zeit mit ihm durch 2 teilen möchtest?

Die gleiche Frage auch an dich keenacat keenacat : du hast ja auch geschrieben, dass es zuerst nur offene Beziehung war und dann bei einem von euch mehr draus wurde? Wer war das: du oder dein Mann? Und wie hat der jeweils andere reagiert?

Vor allem, wie war das für ihn/dich, dass er/du plötzlich den anderen nicht die ganze Zeit sehen darf? Hat dann das eigene Bedürfnis nach Nähe nicht gelitten? Ich kann mir vorstellen, dass es eben gedauert hat, bis der andere einen zusätzlichen Partner gefunden hat, mit dem er dann sich parallel zur gleichen Zeit treffen kann? Wie lange ging diese Phase bei euch, wo es eben nicht symmetrisch war?

Mich interessiert auch, wie genau die gemeinsame Zeit auf 2 Partner aufgeteilt wird. keenacat keenacat du hast geschrieben, dass ihr euch am gleichen Wochentag mit jeweils anderem Partner trifft. Das kann ja nur klappen, wenn alle 3 zusätzliche Partner (also 2 Freundinnen von deinem Mann und dein Freund) alle an gleichen Tagen Zeit haben. Was ist, wenn zb eine Freundin von deinem Mann nur am Freitag Zeit hat, dein Freund am Freitag aber nicht kann. Verbringst du den Tag dann alleine? Du hast geschrieben, dass du selten alleine bist und auch kaum Bedürfnis danach hast, woraus ich schließe, dass du wahrscheinlich allgemein ein großes Bedürfnis nach Nähe hast. Kommst du dann damit klar, wenn dein Mann dich alleine lässt, um sich mit anderen Freundinnen zu treffen? Oder klappt es bei euch so gut, weil dein Freund eben immer Zeit hat und sich sozusagen an eure Zeitplanung immer anpasst und immer für dich da ist, wenn dein Mann gerade mit den anderen Freundinnen trifft?

Du hast auch geschrieben, dass du Angst hast, ihn zu verlieren, weil er sich für eine monogame Beziehung entscheiden könnte. Wenn das passiert, wie wirst du die 2 Tage verbringen, an denen dein Mann sich mit anderen Freundinnen trifft? Würdest du dann nicht lieber diese Tage mit ihm verbringen statt alleine?
. Die anderen beiden sind also mehr Kontakte, die ich für durchtanzte Nächte oder Aktivitäten im Freundeskreis aktiviere,
Du hast geschrieben, du hast auch noch einige Affäre, die du spontan "aktivierst". Ich nehme an, genau an solchen Tagen würdest du dich dann bei ihnen melden? Oder eben wenn mal dein Mann eine Freundin zu einer Freizeitaktivität mitnimmt und du es ja doof findest alleine da zu sein. Was ist, wenn diese Affären keine Zeit spontan an diesen Tagen haben? Ich frage mich, ob es denn immer so machbar ist, dass es immer jemand zur Verfügung steht, wenn man ihn braucht, und ob es nicht eine große Anpassungsfähigkeit von den Neben-Beziehungungen abverlangt, die ja sozusagen auf Abruf stehen, und spontan "einspringen" müssen?
 
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