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Partner zieht sich zurück - hat Beziehung noch eine Chance?

M
Benutzer134858  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Mein Partner (22) und ich (20) sind nun ein halbes Jahr zusammen, er ist berufstätig und ich studiere.

Am Anfang unserer Beziehung lief alles wahnsinnig gut, wir haben uns von Beginn an quasi ohne Worte verstanden, waren wahnsinnig glücklich einander gefunden zu haben. So ging es auch einige Monate weiter und wir waren uns sehr nah und sehr glücklich miteinander, konnten uns beide eine lange Beziehung miteinander vorstellen.
Ende 2016 hatte ich dann eine recht labile Phase, habe sehr viel Nähe und gutes Zureden gebraucht, da ich mit den Umstellungen (Studium, Umzug, etc.) in meinem Leben zum Teil sehr überfordert war. Mein Freund war in dieser Zeit viel für mich da, hat mich sehr unterstützt und nach und nach ging es mir besser, aber leider immer noch nicht gut. Dazu gleich mehr.
Nun, Anfang diesen Jahres wurde mein Partner dann zu einer unverhältnismäßig hohen Geldstrafe verurteilt, weil er 2016 in eine Schlägerei verwickelt wurde. Der Prozess und die Konsequenzen dessen waren sehr belastend für meinen Freund. Ursprünglich hatte er den Plan seine Ersparnisse für die Weiterbildung einzusetzen, dies wird jetzt fürs erste wohl nicht klappen.
Trotzdem war er in der Zeit mir gegenüber wie auch schon vorher, hat sich aber bereits leicht zurückgezogen.

In der folgenden Zeit hatte ich dann psychisch labile Phase, hatte massive Zweifel an meinem Studium und litt war sehr ausgelaugt durch die laufende Klausurenphase. Zudem fühlte ich mich in meiner WG einsam und war ingesamt einfach gar nicht gut drauf. In dieser Zeit hatte ich öfter Zweifel ob mein Freund mich noch liebt, weil er sich von mir zurückgezogen hat und habe dies auch öfter angesprochen bzw. ihm lange Nachrichten geschrieben in denen ich meine Gefühle erkläre. In gewisser Weise hab ich ihm auch ein wenig die Schuld dafür gegeben, was ich im Nachhinein wahnsinnig bereue. Aber ich konnte es mir nicht anders erklären. Ich glaube er fühlte sich davon vor den Kopf gestoßen, war mir gegenüber aber immer noch, wenn auch weniger, offen und suchte meine Nähe und war für mich da.
Seit einigen Wochen aber zieht er sich immer mehr zurück, schreibt mir kaum bis gar nicht, wir sehen uns max. 1 die Woche statt wie vorher 2-3 Mal die Woche. Gewohnheiten wie regelmäßiges gemeinsames Tee trinken in der Mittagspause, auf Arbeit besuchen, spontane Besuche etc. wurden weniger bzw. fielen komplett aus. Und auch (abendliche) Aktivitäten am Wochenende bzw. in der Freizeit sind kaum noch vorhanden, wir gehen nicht mehr ins Kino, nichts mehr trinken, seine Freunde kommen nicht mehr zu ihm zu Besuch, geschweige denn unternehmen wir etwas mit meiner Clique. An sich hätte ich dafür Motivation, aber er klagt, dass er müde und k.o. sei von der Arbeit und keine Lust habe.
Also liegen wir, wenn wir etwas tun, eigentlich nur auf der Couch und gucken Serie und Filme, selbst zum gemeinsamen Kochen, was wir vorher gerne gemacht haben, kann ich ihn nicht motivieren. Obwohl wir vorher über Gott und die Welt reden konnten und zusammen viel gelacht haben, ist es mittlerweile schwer ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, manchmal sitzen wir nebeneinander und wissen kaum etwas miteinander anzufangen, weil er auch körperliche Nähe ablehnt. Ab und an lässt er es mir zuliebe zu. Aber ich habe das Gefühl, dass die Situation einfach für uns beide unangenehm ist. Das ist für mich wahnsinnig verletzend und verunsichert mich.
Wenn er Alkohol getrunken hat, dann sucht er auch von sich aus meine Nähe, zwar nicht so viel wie früher, aber immerhin. Dann ist er deutlich offener.

Nun, alles in allem klingt, dass als ob er kein Interesse mehr an mir hat.
Darauf hab ich ihn natürlich schon angesprochen und habe ihn auch ehrlich gefragt, ob er die Beziehung zwischen uns nicht mehr will, ob er eine Pause will oder Schlussmachen. Das hat er verneint, zeigte mir daraufhin erstmals wieder Nähe und nahm mich in den Arm. Das war vor etwa zwei Wochen.

Ich habe ihn schon öfters darauf angesprochen, was denn los sei. Anfangs sagte er noch, es gehe ihm nicht so gut, aber er wolle darüber nicht reden, weil seine Probleme niemandem etwas angingen. Nun gut, ich hatte Hoffnungen, dass er das hinkriegt, ich wollte ihn auch nicht dazu zwingen mit mir zu reden.
Mittlerweile sagt er, es sei nichts und ich bilde mir das nur ein. Er weiß, dass ich ihm das nicht glaube, aber ich will auch nicht zu sehr nachbohren und lasse es dann einfach.

Wir hatten vorher auch ein super Sexleben, konnten kaum die Finger voneinander lassen und waren wahnsinnig leidenschaftlich. Im Allgemeinen waren wir uns so nah, dass ich mir sicher war, den passenden Deckel für meinen Topf gefunden zu haben, sozusagen meinen Seelenverwandten und ich tue das immer noch.

Ich bin im Moment einfach verunsichert, weil ich aufgrund meiner Verletztheit im Moment irgendwie gefühlstaub bin und ab und an daran zweifel ob und wie sehr ich ihn noch liebe. Ich weiß, dass ich es irgendwo tief drinnen noch tue. Eigentlich WILL ich es aber schaffen. Und ich bin auch im einen Moment optimistisch und glaube, dass wir es schaffen und im nächsten bin ich total pessimistisch und denke, dass es vorbei ist. Die totale Gefühlsachterbahn halt.

Ich möchte dem Ganzen eigentlich gerne noch eine Chance geben, weiß aber nicht, ob wie nicht beide total verletzt sind und vielleicht sogar ZU verletzt. Er durch meine Nachrichten und mein Drängen und ich durch sein Einigeln. Ich bin bereit zu kämpfen, aber ich weiß nicht, wieviel Kraft ich noch habe. Das wechselt ständig.

Ich will ihn morgen nochmal ansprechen und ihm sagen, was ich mir wünsche (also, dass er mit mir redet).
Auch wenn, dass vielleicht bedeutet, dass wir uns eingestehen müssen, dass wir es nicht schaffen.

Danke, wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt! Bald habt ihr es geschafft.

Ich hab jetzt bestimmt die Hälfte vergessen (trotz des langen Textes), aber ich hoffe man kann die Situation nachvollziehen und kann einen Blick in meine Gefühlswelt erhalten.

Wie beurteilt ihr die Situation? Würdet ihm dem Ganzen noch eine Chance geben?
Wie soll ich weiter vorgehen? Was würdet ihr tun? Sagt einfach mal frei raus, was ihr darüber denkt.
 
M
Benutzer61622  (38) Benutzer gesperrt
  • #2
Da ich kein Prophet bin kann ich nur raten.

Jemand der in eine Prügelei verwickelt wird die sogar zu einem Prozess führt könnte jemand sein der sich gerne profiliert.

Passend dazu sucht man sich eine Partnerin, die bei einem Mann den Beschützerinstinkt weckt.
Passend dazu sucht sich eine schwache Partnerin einen "starken" Mann.

Da passt du sehr gut rein.

Du bist: Ein schüchterner Mensch, ein unsicherer Mensch, mit der blanken Umstellung eines Umzugs oder Studium schon überfordert, ausgelaugt in Klausurphasen, einsam in einer Wohngemeinschaft. Gänge aus deiner Komfortzone heraus sind für dich eine immense Herausforderung.

Was mir dazu einfällt.

Es könnte sein das du dein Umfeld mit nie endenden Ängsten, Störungen, Unsicherheiten einfach stresst und/oder du dich aufgrund dessen zu sehr zurückziehst.

Irgendwann geht genau das auch auf deinen Freund über, der in einsamen Zeiten deine einzige Komfortzone darstellt, da du sonst nichts/kaum jemanden hast.

Kurzum: Es könnte sein das du ihn derzeit einfach, auch aufgrund seinen eigenen Problemen überfordest und/oder er tatsächlich das Interesse verloren hat.

Gleichzeitig ist er im Wissen darüber, das du niemanden hast, traut sich daher auch nicht Schluss zu machen, da er dich nicht in ein riesen Loch fallen lassen will.

Was auch immer stimmen sollte - wichtiger fände ich es deinen Charakter "Ich bin ein Blatt im Wind" professionell angehen zu lassen mit einem Gang zum Psychologen.

Für Einsamkeit gibt es immer gute Gründe.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer134858  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hallo Muso, vielen Dank für deine Antwort.

Erstmal: ich war bereits ihn Therapie und werde diese in Zukunft auch wieder in Anspruch nehmen, aber dazu später mehr.

An sich bin ich eigentlich kein schüchterner Mensch, im Gegenteil. Als wir uns kennenlernten war ich selbstbewusst und wusste wo ich stehe und was ich möchte. War sehr gefestigt in meinen Ansichten und meinem Leben, auch was Freunde und Familie angeht.

Allerdings schleppe ich ein schweres Päckchen mit mir herum, da ich meinen Vater verloren habe durch einen plötzlichen, unvorhersehbaren Tod. In der folgenden Zeit hatte ich große Probleme mit Aggressionen, vor allem aber war ich unsicher. Dann war ich für lange Zeit (fast 4 Jahre) in einer Beziehung in der ich zum Schluss hin sehr unglücklich war und einige Zeit gebraucht habe um mich zu überwinden ihn zu verlassen. Kurzum, ich hatte eine Identitätskrise, weil ich den Elternteil verloren habe, mit dem ich mich sehr identifizieren konnte und der mein Vorbild und meine Stütze war.

Als wir (mein jetziger Partner und ich) uns kennengelernt haben, habe ich gerade meine knapp zweijährige Psychotherapie beendet. Es ging mir hervorragend, wie gesagt, ich stand voll im Leben und war sehr zufrieden und glücklich.

Auch anfangs war ich mit meinem Studium sehr zufrieden, jedoch stellte sich schnell heraus, dass es nicht war, wie ich es mir vorgestellt hatte. In dieser Zeit gab es auch innerhalb meiner Clique Konflikte. Das in Kombination mit einer WG in der ich die anderen kaum sehe, hat dazu gefühlt, dass ich mich sehr einsam gefühlt habe, weil ich auch tatsächlich niemanden hatte, mit dem ich reden konnte, weil meine beste Freundin dafür auch keinen Kopf hatte. Als dann die Gerichtssache aufkam, war ich plötzlich vollends überfordert, noch dazu war ich zeitlich sehr eingebunden aufgrund der Klausurenphase. Ich habe versucht für ihn da zu sein, aber er hat sich total zurückgezogen. Nun, damit kam ich anfangs auch noch gut klar, jedoch hat sich, je länger die Phase anhielt, eine Angst entwickelt, es könne an mir liegen bzw. dass er mich nicht mehr liebt und kein Interesse mehr hat. Darauf habe ich ihn auch einige Male angesprochen, worauf er allerdings nur abweisend reagierte.

Nach einer Zeit bin ich dann in ein absolutes Tief gefallen, weil ich von seiner Seite kaum noch Reaktionen erhalte. Er schreibt mir zwar und erwidert es meistens, wenn ich seine Nähe suche, tut dies aber nur selten von sich aus bzw. nur wenn er etwas getrunken hat.

Ich verstehe auch einfach nicht, warum er nicht mit jemandem über seine Probleme redet. Das muss keinesfalls ich sein, dazu kann und will ich ihn nicht zwingen. Aber ich merke, dass er alleine nicht klarkommt und wünsche mir einfach, dass er sich überwindet und mit jemandem darüber redet. Weil ich denke, dass das die einzige Chance ist unsere Beziehung zu retten. Ich wüsste einfach gerne, dass er seine Probleme angeht. Selbst wenn das bedeutet, dass er mich dann gehen lassen muss bzw. ich ihn. Ich will einfach nur Klarheit.

Und bezüglich der Schlägerei: Er war nicht der Initiator, er wurde auf heftigste beleidigt, beide Parteien hatten etwas getrunken und nachdem ihn der andere Typ lange provoziert hat und sie erst ein Wortgefecht hatten, der Typ dann aber mit einer äußerst aggressiven Haltung auf ihn zukam, hat er sich verteidigt indem er den anderen weggeschubst hat. Dieser fiel aufgrund seines vorherigen starken Alkoholkonsums direkt auf den Boden und zog meinen Partner mit sich nach unten, sodass die beiden zusammen am Boden lagen bzw. saßen. Wie es genau weitergeht weiß ich nicht, laut Aussage eines Türstehers in der Nähe (ca. 20-30 m) Entfernung, soll mein Partner zuerst zugeschlagen haben, dass wissen aber weder mein Partner noch der andere Typ sicher. Es hat ihn auch nicht der andere Typ angezeigt, die beiden haben sich außergerichtlich vertragen und der Andere hat auch zugunsten meines Partners ausgesagt. Der Prozess ging allein von der Staatsanwaltschaft aus.

Ich hätte einfach gerne Klarheit, auch wenn das bedeutet, dass unsere Beziehung zu Ende ist. Aber egal wie oft ich es fordere, er lässt es nicht zu und verschließt sich. Wenn er Schluss machen würde und das weiß er auch, dann habe ich eine Clique, auf die ich mich (meistens), aber auf jeden Fall in so einer Situation, verlassen kann. Und er weiß, dass ich eine Therapeutin habe, die ich in diesem Falle kontaktieren könnte. Ich habe also keinesfalls gar keine Stütze und gar keine Möglichkeit meine Sorgen und Ängste anzusprechen.

Wenn ich ihn frage was er will, ob er unsere Beziehung beenden oder pausieren will, dann verneint er das. Und ich glaube ihm das eigentlich auch und er weiß, dass ich ihn sowas nicht fragen würde, wenn ich das nicht ernst meinte.

Ja, in den letzten Wochen war ich unsicher und hatte Ängste, aber das kann man mir aufgrund der instabilen Situation ja auch nicht verdenken. Ich habe mir aber Halt gesucht und zum teil auch gefunden, hätte mir aber einfach gewünscht, dass von seiner Seite auch etwas kommt. Oder zumindest mehr. Ach, eigentlich weiß ich es auch gar nicht genau. Ich hätte mir gewünscht, dass er sich Hilfe sucht, weil er die bei offensichtlich nicht fand bzw. nicht annehmen wollte.

Ein Grund, weshalb er mich gern hat und das hat er auch schon genau so zu mir gesagt, war bzw. ist, dass ich eben auch wie er ein selbstbewusster und eigentlich auch unabhängiger Mensch bin. Meine Unabhängigkeit habe ich vor allem deswegen auch aufgeben, weil er das selbe getan hat und wir uns sehr aufeinander eingelassen haben. Und das ging keineswegs nur von mir aus, er hat zuerst seine Liebe bekundet, er hat zuerst Sätze ausgesprochen, die von einer gemeinsamen Zukunft handeln. Ich habe ihn zwar zuerst geküsst, weil er anfangs sehr zurückhaltend war und von mir ging auch das erste Date aus. In diesem Fall war er anfangs der, der schüchtern und zurückhaltend war, zumindest mir gegenüber. Ich habe es dann irgendwann geschafft seine Schale zu knacken und er hat sich mir sehr geöffnet und mir zum Teil auch sehr intime Dinge erzählt. Er war so gesehen der, der Probleme hatte sich zu öffnen, während ich ihm sozusagen ein "warmes Nest" geboten habe, ein Mensch auf den er sich verlassen kann und dem er sich anvertrauen kann. Ein Mensch, der ihn bedingungslos liebt und auch die Dinge an ihm akzeptiert, die den eigenen Ansichten widersprechen (z.B. haben wir komplett unterschiedliche politische Meinungen). Und ich habe ihn genommen, weil wir einfach auf einer Wellenlänge waren/sind, weil wir ähnliche Gedanken und ähnliche Wünsche hatten, aber auch ähnliche Probleme und ähnliche Ängste, uns ingesamt einfach sehr ähnlich waren. Und er hat auch sowohl physisch und auch psychisch sehr meine Nähe gesucht und die habe ihm auch gegeben, weil ich das auch gebraucht habe bzw. auch gerne wollte und genossen habe. Seit es ihm nicht so gut geht, zieht er sich aber wieder in seine Schale zurück. Und ich habe Angst, dass ich ihn mit meinen "Vorwürfen", was denn mit ihm los sei, zu sehr verletzt habe.

Ich bin bereit dafür zu kämpfen und Zeit und Energie zu investieren, aber ich habe einfach Angst, dass wir es nicht schaffen können und gar keine Chance mehr haben, weil wir beide zu verletzt sind bzw. dann zu viele Altlasten mit uns rumtragen. Ich würde gerne auf Reset drücken bzw. 2 Monate zurückspulen und es anders machen. Ich wünschte wir könnten einfach nochmal von vorn anfangen.

Jetzt hab ich schon wieder so einen langen Text geschrieben, vielleicht verschafft das ja nochmal einen anderen Blick auf die Situation. Hab oben wohl doch einige wichtige Punkte vergessen. Die Situation ist natürlich noch umfassender und es gibt noch etliche kleine Aspekte, die da mit reinspielen, aber hier ist dann doch nicht genug Platz um meine ganze Lebens- und Leidensgeschichte aufzuschreiben.
 
M
Benutzer61622  (38) Benutzer gesperrt
  • #4
Dein Text ist sehr anstrengend zu lesen bzw. langatmig, da sich die wirklich wichtigen Informationen nur auf wenige Sätze verteilen.

Mal für dich als Resumee

In einer gesunden Beziehung:
- Redet man über seine Probleme
- Hat man, je länger die Beziehung geht, zwar weniger Sex, aber dennoch gerne
- Sucht man sich einen Partner um eine gemeinsame Wohlfühlzone zu schaffen, aber nicht um komplette Abhängigkeit vom Partner zu erreichen

Du machst den gleichen Fehler wie viele andere mit sozialen Problemen. Solche Menschen versuchen möglichst schnell wieder einen Freund zu finden, um sozialen Halt zu haben. Du musst lernen alleine klar zu kommen. Frei von Ängsten.
Erst dann ist man reif und kräftig genug eine neue Beziehung zu starten.

Aufgrund deiner Berichterstattung würde ich mich von meinem Partner trennen. Aus meiner Sicht führt ihr eine Zweckgemeinschaft frei nach dem Motto:

"Lieber einen Partner der nicht mit mir redet, als garkeinen."

Wie wärs wenn du anfängst dein Leben selbst zu entscheiden und mit Proaktivität durchzuziehen.

Was ist die Alternative? Frag deinen Freund doch noch 20 mal was sein Problem ist. Du wirst ignoriert. Frag deinen Freund doch noch 20 mal ob er sich trennen will. Das verneint er dann.

Stagnation ist keine Lösung.

Geh zurück in deine WG und lern mit Einsamkeit klarzu kommen.

Du bist jetzt 20 Jahre alt und anscheinend bereits in Therapie bei einer professionellen.

Hör auf deine Freunde mit deinen Problemen zu beschäftigen. Ruf jene an und frag nach Unternehmungen.
Mach nicht dauernd Probleme zum Thema, sondern auch Dinge die gut laufen. So klein der Erfolg auch sein mag, erzähle darüber, aber nicht mehr über negatives. Das kennen deine Freunde zu genüge.

Lerne aus deiner Komfortzone rauszukommen.

Beispiele:
Du telefonierst nicht gern? Bestell Essen nurnoch telefonisch.
Du gehst nicht gern alleine einkaufen? Machs trotzdem.
Geh ins Fitnessstudio. Alleine. Trainiere und bekomme dadurch positive Gefühle.

Dein Text zeigt das du viel zuviel Zeit hast dich mit dich selber zu beschäftigen. Du denkst viel zuviel nach, so dass du nicht mal Gelegnheit hast deine Gedanken zu bündeln, da du das Gefühl hast das jedes Detail wichtig wäre.

Versuch dein Gehirn ab jetzt nicht mit Langeweile zu beschäftigen, sondern mit proaktivem Tatendrang, wie oben beschrieben.

Dein Gehirn muss positiv umgepolt werden.

Du hast nurnoch ca 60 Jahre zu leben die du auf dem Planeten hast, ohne Möglichkeit einer zweiten Chance.

Geniesse dein Leben daher, koste jeden Moment aus, und mach sowenig Kompromisse wie möglich.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Tut mir leid, aber ihr seid gerade mal 6 Monate zusammen und schon seit einiger Zeit, also offenbar spätestens seit Ende Dezember, läuft es nicht mehr gut. Ich sehe da irgendwie nicht so das Potential, warum man da nun endlos reininvestieren sollte, wenn die gemeinsame glückliche Zeit so kurz war und es seitdem massiv kriselt.

Ihr könnt nicht miteinander reden, dein Freund zieht sich zurück, das Sexleben schläft ein - sind für mich schon massive Probleme, die nach so kurzer Beziehungsdauer wahrscheinlich einfach zu heftig sind.
 
M
Benutzer134858  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Hallo Muso, vielen Dank für dein Durchhaltevermögen, mein Schreibstil ist langatmig, ich weiß.
Ich werde versuchen mich kurz zu fassen.

Danke, dass du schonungslos ehrlich bist, das ist zwar hart, aber ich muss dir in vielem widersprechen.
Das hier ist eben doch nur ein Forum und du kennst mich nicht, ich kenn dich nicht.

Du schätzt mich in vielen Dingen falsch ein, ich bin keineswegs soziophob oder ähnliches, ich bin ein offener und sozial sehr aktiver Mensch, so beschreiben mich auch Andere. Ich habe nicht so eine negative Lebenshaltung wie du das empfindest, im Gegenteil, ich bin in letzter Zeit hoffnungsvoll und zukunftsorientiert.
Auch habe ich keineswegs Angst alleine zu sein und ich weiß auch, dass ich wieder ein glückliches Leben auch ohne meinen momentanen Partner führen kann. Ich mache mich nicht so massiv abhängig von ihm, wie du das vielleicht interpretierst. Aber dazu komme ich gleich.

Ich habe gestern mit meinem Partner ein sehr erlösendes Gespräch geführt, was diesen Beitrag im großen und ganzen abschließt. Ich habe ihm meine momentanen Gedanken mitgeteilt, und ihm auch gesagt, dass mein (psychischer) Genesungsprozess hart und langwierig wird.
Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass ich definitiv NICHT will, dass er nur zu meinem Schutz mit mir zusammen ist und dass ich NICHT will, dass er mit mir zusammen ist, weil er Angst hat mich zu verlassen. Seine Antwort darauf war, dass er schon längst gegangen wäre, wenn er das nicht wollte und nicht glauben würde, dass er das aushält.

Ich weiß nicht, ob er die ganze Situation nicht "naiv" betrachtet, aber genauso wie ich, hat auch er schon einige Schicksalsschläge hinter sich. Er hat Erfahrung im Umgang mit komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen.

Wir haben gesagt, wir wollen es noch einmal gemeinsam probieren und ziehen die Reißleine, wenn es uns zu viel wird.
Ich denke, dass wir uns tief drinnen noch nah genug sind um es nochmal zu probieren. Wer weiß, ob es klappen wird, aber einen Versuch ist es mir wert, weil ich in meinem Leben noch nie einen Menschen getroffen habe, mit dem ich mich auf solch einer Ebene verstehe.

Ich bin mir vollkommen bewusst darüber, dass ich während meiner schlechten Phasen eine große Belastung für mein Umfeld bin und stelle denjenigen, die mir nahe stehen, auch jederzeit frei zu sagen, dass es ihnen zu viel wird und sie Abstand brauchen. Ich verlasse mich auf diese Personen und habe das Vertrauen, dass ich mich im Fall des Falles jederzeit auf sie verlassen kann.

Also, vielen Dank noch einmal für eure Beiträge, ihr habt einige Gedankengänge in mir angeregt. Nach dem Gespräch mit meinem Partner bin ich hoffnungsvoller, aber nicht naiv. Vielleicht ist die Last zu groß und wir schaffen es nicht. Vielleicht gehen wir aber auch gestärkt aus dieser Krise hinaus und können eine wunderbare Beziehung führen.
 
M
Benutzer61622  (38) Benutzer gesperrt
  • #7
Wie ich bereits mehrfach bei meinen Ausführungen sagte, sind dies nur Mutmaßungen, da mir nichts anderes bleibt.

Freut mich das Ihr der Beziehung einen neuen Versuch geben wollt.

Ich wünsch euch viel Glück.
 
M
Benutzer134858  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Klar, das hab ich auch so verstanden.

Ich hoffe auch, dass es klappt und werde mein bestes geben. Und sollte es nicht klappen, dann kann ich mich wenigstens an die schöne Zeit erinnern, die wir zusammen hatten.

Danke!
 
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