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Pille für den Mann unzumutbar?

icegirl19
Benutzer136524  (29) Meistens hier zu finden
  • #2
Ich finde diese Debatten um die Pille bzw. hormonelle Verhütungsmethoden müßig.
Klar wäre es super, wenn es eine Pille für den Mann gäbe, aber wenn sie nicht zugelassen wird - was soll man machen?
Die Pille für die Frau abschaffen, weil die Nebenwirkungen so krass sind? ICH wäre absolut dagegen. Wenn die Pille das Thromboserisiko erhöht, man aber die Pille nehmen möchte, muss man eben Maßnahmen ergreifen, die dem Thromboserisiko entgegenwirken: nicht rauchen, viel bewegen (für die Venen-Muskel-Pumpe) und gesund leben.
Oder man muss anders verhüten.

Klar sind Depressionen, Gewichtszunahmen und Hautprobleme läppisch gegenüber der Gefahr einer tödlichen Lungenembolie. Aber es wird ja auch niemand gezwungen, die Pille zu nehmen. Und weiß man, wie schlimm die Depressionen dann ausfallen?
 
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #3
Ich sehe es wie die Artikelschreiberin, die Pille für die Frau ist auch unzumutbar. Dass bei der Pille für die Frau Nebenwirkungen akzeptiert werden, bei der Pille für den Mann jedoch nicht... oh Mann, was soll ich dazu sagen?

Dass Frauen die Stiefkinder der Medizin sind, ist leider so alltäglich wie Gänseblümchen. Es hat z. B. gefühlte Jahrzehnte gedauert, bis es überhaupt aufgefallen ist, dass ein weiblicher Herzinfarkt sich ganz anders bemerkbar macht als ein männlicher. Auch Medikamente sind auf Männer abgestimmt und nicht auf Frauen. Ja, ich bin auch traurig darüber.

Und wenn die Frau nicht die Pille nimmt, wer hat den Stress? Muss sich überlegen, wie sie statt dessen verhütet, musste (bevor es AIDS gab) auf der Benutzung eines Kondoms bestehen? Sie. Musste, wenn keines vorhanden war, noch gegen ihn ankämpfen? Obwohl sie ja selbst auch Lust hatte und ganz gerne diesem "es wird schon nichts passieren" nachgegeben hätte.

Abgesehen davon, dass Frauen Nebenwirkungen zugemutet werden, die Männern nicht zugemutet werden dürfen - ich würde der Sache NIE trauen. Ich würde nur mir selbst trauen. Kann ja jeder sagen, dass er die Pille nimmt.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Die Pille für die Frau würde heute auch den Zulassungsprozess nicht mehr überleben. Genau wie eine ganze Menge andere verbreitete Medikamente; man schaue sich nur die Debatte über Paracetamol an. Die Bedingungen für die Zulassung sind heute einfach viel strickter.

Daraus jetzt Grabenkämpfe zu machen geht am Thema vorbei :rolleyes:

Vor allem zwingt ja wirklich niemand jemand die Frau, die Pille zu nehmen.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Ich finde es gut, dass die Auflagen für neue Medikamente, die die Marktzulassung erhalten sollen, strenger wurden. Meiner Meinung nach wäre es eine Überlegung wert, die bereits zugelassenen nochmal den erhöhten Anforderungen gegenüber zu stellen und mal zu sehen, welche da noch zugelassen bleiben würden und welche nicht und sich dann überlegen, wie sinnvoll alles ist - in jede Richtung.

Pille für den Mann fände ich persönlich super, wenn es mit weniger krassen Nebenwirkungen möglich wäre - dasselbe gilt für mich aber auch bei der Pille für die Frau.

Bevor ich jetzt schreibe, wie ich meine Zeit der Pilleneinnahme erlebte usw., möchte ich sagen, dass viele Probleme, die man in einem ersten Gedanken mit der Pille beheben möchte, auch anderweitig lösen kann. In meinem Fall: Allergietest und angepasste Ernährung bzw. ein Medikament, damit meine Haut mal zur Ruhe kommt und schön wird.

Ich habe die Pille mit Unterbrechungen von insgesamt 1,5 Jahren gut 8,5 Jahre lang genommen, von 15,5 Jahren bis vor eineinhalb Monaten.

Ich war damals, wie gesagt 15,5 und fertig, weil meine Haut eine einzige Katastrophe war. Zwar keine Neurodermitis o. ä., aber ich wurde in der Schule wegen meiner Haut systematisch fertig gemacht, ich hatte alle 22-24 Tage meine Tage (was ich als vieeel zu oft empfand, noch dazu, weil meine Tage damals auch noch 6 Tage andauerten und ich so nur gut 2 Wochen pro Zyklus blutungsfrei war...).

Meine Mutter hatte ohnehin Angst, dass ich es ihr gleichtun und mit 16 schwanger werden würde, sodass es ihr nur recht war, als ich meinte, ich habe meine hässliche Haut so satt, ich will die Pille, will nur alle 4 Wochen meine Tage haben und will, dass endlich Ruhe im Karton ist.

Also bekam ich dann meine erste Pille verschrieben und tatsächlich, meine Haut wurde merklich besser. Nach ca. einem Jahr erkannte man auf meiner Haut nur noch an ganz wenigen Stellen (oberer Rücken), dass ich mal heftige Akne hatte.

Dann, mit 19,5 wurde meine Haut, obwohl ich weiter die Pille nahm, wieder schlechter und näherte sich dem Stand von vier Jahren davor an. Ich setzte die Pille ab, schließlich hatte ich gerade meinen ersten Freund in den Wind geschossen und die Pille hatte keinen Mehrwert mehr für mich.

Mit 20 wurde ich dann beim Hautarzt vorstellig, weil meine Haut noch immer nicht gut war, der meinte, ich solle die Pille wieder schlucken, das würde meiner Haut helfen und dann verschrieb er mir noch ein Medikament für die Haut.

Später kam raus, dass ich ein paar Nahrungsmittelunverträglichkeiten habe und eine davon zeichnet sich dadurch aus, dass meine Haut rebelliert, wenn ich zu viel davon erwische. Leider kam nie jemand auf die Idee, mit mir einen Allergietest zu machen, das musste ich schon selbst in die Hand nehmen, als ich alt genug war... :rolleyes:

Seit Ende Februar nehme ich nun keine hormonellen Kontrazeptiva mehr, wir verhüten nur noch mit Kondomen. Und mir geht es viel besser.

In den letzten Monaten häuften sich Kopfschmerzattacken, obwohl die früheren Übeltäter (meine kranken Augen) schon vor fast zwei Jahren korrigiert wurden. Mein aktueller Frauenarzt schlug dann vor, hormonfrei zu verhüten und mal abzuwarten, ob sich dadurch mein Kopfschmerz verflüchtigt. Und siehe da: Nicht mal 1,5 Monate später kann ich sagen, dass mein Kopfschmerz viel seltener und weniger ausgeprägt wurde.

Meine Haut ist nun kurz vor den Tagen nicht so schön, aber jetzt gerade (ZT 6) ist sie wieder voll in Ordnung (mit kleineren Unreinheiten hab ich meinen Frieden gemacht :zwinker: ).

Und eins muss ich auch sagen: Ohne Pille ist meine Libido die eines durchschnittlichen 16jährigen Kerls, davor war sie wie... hm.. ich will nicht stigmatisierend wirken.. naja, ich hatte höchstens 2x die Woche Lust im Normalfall. :zwinker:
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
ob die pille als verhütungsmittel (mal ganz davon abgesehen,dass einige die auch aus medizinischen gründen nehmen) für jemanden zumutbar ist oder nicht,entscheidet immer noch derjenige selbst,der sie evtl einzunehmen gedenkt.ich finds mehr als lächerlich,so zu tun,als könne man die pille per se als unzumutbar für die allgemeinheit erklären.zumal es frauen gibt,denen es mit ihr besser geht als ohne.solls auch geben.
ich denke übrigens nicht,dass es die pille für den mann bislang nicht gibt,weil diese evtl unzumutbare nebenwirkungen und risiken haben könnte-sondern viel eher,weil es zu wenig nachfrage gäbe bzw die männer,die sich dafür interessieren würden,sich wohl nicht mit den möglichen nebenwirkungen arrangieren wollen würden-im gegensatz zu vielen frauen.und solang das so ist,würde sie sich nicht verkaufen und somit lohnt es sich (noch) nicht,diese auf den markt zu bringen.schließlich will die pharmaindustrie doch nur unser bestes-unser geld.
für mich persönlich käme es nicht nur,weil ich nicht monogam bin,nicht in frage,dass meine männer die pille nehmen,sondern schlicht und einfach schon deshalb nicht,weil ich meine verhütung zu 100% selbst in der hand haben will.schließlich müsste ich ansonsten abtreiben lassen und keiner der männer...
 
M
Benutzer164323  (40) Benutzer gesperrt
  • #7
ich kann dazu nur sagen, das ich als Mann die "Antibabypille" sofort nehmen würde wenn es Sie den für Männer gäbe.

Immerhin hätte man mit der Antibabypille für Männer die Möglichkeit wenn ein Partner (egal ob nun Mann oder Frau) die Pille nicht verträgt, das dafür der andere Partner hormonell verhütet.

Denn letztlich sind die Nebenwirkungen eine sehr individuelle Geschichte, bei einem tretem Sie auf beim anderen nicht.

Denke nicht das es da zwischen Männer und Frauen grundsätzlich Unterschiede gibt.

Für die Pharma Industrie ist und bleibt es ein Rechenexempel, wie viel kann man damit verdienen - insbesondere im Hinblick auf mögliche Nebenwirkungen - die ein Pharma Unternehmen auch viel Geld und Reputation kosten können.

Ferner wenn ich dann als Mann mit der Pille verhüte und die Frau dafür nicht wo ist dann der Gewinn für die Pharma Industrie? :zwinker:
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ferner wenn ich dann als Mann mit der Pille verhüte und die Frau dafür nicht wo ist dann der Gewinn für die Pharma Industrie? :zwinker:
Wenn du von Paaren ausgehst, sicher. Man kann aber damit rechnen, dass es auch genug Single Männer und Frauen gibt, die dann jeweils beide die Pille nehmen würden (für ONS, lockere Geschichten, oder einfach, weil es nicht gut für den Körper ist, wehen jeder kurzen Beziehungspause die Pille abzusetzen und nach ein paar Monaten wieder anzufangen).
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Die Pille für den Mann wäre z.B. auch eine Idee, wenn die Frau gerade ihr jüngstes Kind noch stillt und noch keine Hormone schlucken soll wegen dem Übergang in die Muttermilch.

Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die "Kondommoral" drastisch sinken würde, sobald die Pille für den Mann am Markt wäre. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden würde - ich fürchte, das könnte sexuell übertragbaren Krankheiten Tür und Tor öffnen...
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
dachte, dass das doch bei vielen Frauen für Kopfschütteln sorgen wird.
Warum? Hormonelle Verhütungsmittel für Frauen machen sich Mechanismen aus der Schwangerschaft zunutze. Das sind immerhin noch physiologisch normale Zustände.

Der Zustand, der durch die Pille für den Mann herbeigeführt werden soll, ist hingegen ganz klar pathologisch. Sogar die tendenziell harmloseren Medikamente gegen Haarausfall führen ja bei einem relevanten Anteil von Männern zu Impotenz.
[doublepost=1491665411,1491664917][/doublepost]
Wenn du von Paaren ausgehst, sicher. Man kann aber damit rechnen, dass es auch genug Single Männer und Frauen gibt, die dann jeweils beide die Pille nehmen würden (für ONS, lockere Geschichten, oder einfach, weil es nicht gut für den Körper ist, wehen jeder kurzen Beziehungspause die Pille abzusetzen und nach ein paar Monaten wieder anzufangen).

ONS ohne Kondome ist nun wirklich krankhaft leichtsinnig.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
ONS ohne Kondome ist nun wirklich krankhaft leichtsinnig.

Also ohne jetzt wie ein Flittchen wirken zu wollen, aber ich kenne nun weit mehr als einen Kerl, der mich ohne Kondom poppen wollte... auch außerhalb einer monogamen Beziehung.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #13
Die Pille für den Mann wäre z.B. auch eine Idee, wenn die Frau gerade ihr jüngstes Kind noch stillt und noch keine Hormone schlucken soll wegen dem Übergang in die Muttermilch.

Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die "Kondommoral" drastisch sinken würde, sobald die Pille für den Mann am Markt wäre. Ich weiß nicht, ob ich das gut finden würde - ich fürchte, das könnte sexuell übertragbaren Krankheiten Tür und Tor öffnen...

Den ersten Absatz verstehe ich, Mann nimmt die Pille wegen Muttermilch.

Den zweiten Absatz verstehe ich gar nicht. Wie meinst Du das denn? Kondome dienen ja nicht mehr nur der Empfängnisverhütung, sondern auch dem Schutz vor AIDS. Darum sollte man außerhalb einer festen Beziehung sowieso auf der Benutzung eines Kondoms bestehen.

Und selbst, wenn wir noch Anfang der 1980er wären und es AIDS noch nicht gäbe... würdest Du einem Mann glauben, der einen One-Night-Stand mit Dir wollte und sagen würde, dass er die Pille nimmt? ICH nicht. Das würde jeder sagen, um mit Dir schlafen zu können. Schwanger würdest aber DU werden.

Die Pille für den Mann, wenn es sie jemals gäbe, wäre wirklich nur etwas für eine feste Paarbeziehung, in der eine Frau sich darauf verlassen kann, dass der Mann die Pille täglich nimmt und sie niemals vergisst. Tja...
 
Karlinka
Benutzer121182  (38) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #14
Warum? Hormonelle Verhütungsmittel für Frauen machen sich Mechanismen aus der Schwangerschaft zunutze. Das sind immerhin noch physiologisch normale Zustände.

Ja, sicher. Die Nebenwirkungen, die für den Mann aber unzumutbar sind, ertragen Frauen schon seit Jahrzehnten! Deshalb werden viele Frauen das als Grund nicht wirklich verstehen, weswegen die Pille für den Mann nicht auf den Markt kommt.
[doublepost=1491720853,1491720653][/doublepost]Bei der Frau ist es aber auch nicht wirklich physiologisch. Das Ei reift nicht heran, weil es hormonell unterdrückt und dem Körper eine bestehende SS vorgegauckelt wird. Ich vermute mal, beim Mann werden auch einfach keine reifen Samenzellen heranwachsen.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ja, sicher. Die Nebenwirkungen, die für den Mann aber unzumutbar sind, ertragen Frauen schon seit Jahrzehnten!
Es wäre mir neu, dass Frauen von hormonellen Verhütungsmitteln impotent werden können.

Deshalb werden viele Frauen das als Grund nicht wirklich verstehen, weswegen die Pille für den Mann nicht auf den Markt kommt.
Und wenn sie doch auf den Markt käme, und ihr Partner davon impotent würde, wäre das Geplärre wieder groß, von wegen böse Pharmaindustrie und mangelnde staatliche Überwachung und so.
Bei der Frau ist es aber auch nicht wirklich physiologisch. Das Ei reift nicht heran, weil es hormonell unterdrückt und dem Körper eine bestehende SS vorgegauckelt wird. Ich vermute mal, beim Mann werden auch einfach keine reifen Samenzellen heranwachsen.
Es gibt aber beim geschlechtsreifen Mann keinen physiologisch normalen Zustand, in dem die Spermatogenese brach liegt. Ein solcher Zustand ist immer pathologisch.
[doublepost=1491723034,1491722409][/doublepost]Im übrigen würde ich auch von keiner Frau verlangen, hormonelle Verhütungsmittel zu schlucken. Ist deren eigene Entscheidung. Und wie heißt es hier immer so schön bei PL? Nur weil jemand selbst bereit ist etwas zu tun, darf er noch lange nicht von seinem Partner verlangen, es ebenfalls zu tun.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #89
Also ich finds ja ehrlich gesagt absurd, dass bei der Diskussion immer so getan wird, als trage die Frau das Risiko eines ungewollten Kindes alleine. Klar, schwanger sein und abtreiben kann nur die Frau - biologischer Fakt. Aber ein ungewolltes Kind trifft auch den Mann, dagegen ist der kurze Zeitraum Schwangerschaft echt überschaubar.

Klar, ich würde auch vorsichtig sein, was meinen eigenen Körper angeht - aber was ein ungewolltes Kind mit einer Frau angeht, die ich ggf. nicht lange kenne, wäre ich als Mann mindestens genauso vorsichtig. Von daher zieht das Argument in meinen Augen nicht wirklich.

Ansonsten kann ich zu dem Thema nur sagen, was ich schon immer sage: Ich selbst möchte nicht mehr hormonell verhüten und wäre auch vorsichtig, wenn mein Mann es machen wollen würde. Ich fände es aber grundsätzlich gut, wenn es die Möglichkeit gäbe - ggf. erwischt man einen Mann, der hormonelle Verhütung gut verträgt, dann hätte man für eine Beziehung eine Möglichkeit mehr.

Dass es keinen Zwang gibt, die Pille zu nehmen, mag ja sein, ist in meinen Augen aber extrem kurz gedacht und verkennt ein bisschen die Lebensrealität vieler Teenager und junger Frauen. Sehr sehr viele Männer da draußen setzen die Pille bei einer festen Beziehung ganz selbstverständlich voraus und reagieren bestenfalls zickig, wenn die Freundin nicht möchte. Sehr sehr viele junge Frauen nehmen teilweise extreme Nebenwirkungen auf sich, weil sie keine Alternative zur Pille sehen. Wenn der Mann Kondome "doof" findet, dann bleibt ihnen gefühlt nicht mehr viel, als hormonelle Verhütung. Als ich Teenie war, war es normal, sich beim ersten Freund die Pille zu besorgen. Und wer mal die Plakate gesehen hat, die die einschlägigen Pharmaunternehmen bei jedem Arzt oder z.B. auch in Umkleiden von Fitnessstudios usw. aufhängen, der hat da auch eine andere Einschätzung zu. Viele Ärzte klären extrem schlecht auf oder haben bunte Werbeschächtelchen schon da liegen, sobald eine junge Frau ihre Praxis betritt. Im Freundeskreis meines Mannes waren einige Freunde von ihm der Meinung, ich wolle ihm ein Kind anhängen, weil ich die Pille nicht nehme - und diese Einschätzung hatte vor Jahren schonmal ein Bekannter von mir, als er hörte, dass ich keine Hormone nehme. Der Ausruf: "Dein armer Freund!" und die entgeisterten Blicke der weiblichen Bekannten, die "selbstverständlich als verantwortungsvolle junge Frauen die Pille nehmen" ist mir heute noch sehr präsent :zwinker: Also der Druck ist schon da und teilweise immens.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #95
Viele vertragen Hormone sehr gut, aber wenn nicht, dann müssen eben die Gummis ran. Wer das verweigert, muss mit den Folgen eben leben ...
Ich weiß nicht, ob es wirklich "viele" sind oder was unter "sehr gut" zu verstehen ist. In meinem Freundeskreis haben fast alle die Pille mit Mitte 20 abgesetzt, ich kenne keine, die sie danach nochmal nehmen wollte. Viele (Langzeit-)Nebenwirkungen machen sich erst bemerkbar, wenn man feststellt, dass es auch ohne geht - z.B. Libidoverlust oder schlechtere Stimmung, Weinerlichkeit, Empfindlichkeiten usw. Das sind so Dinge, die sich über die Jahre anschleichen oder verstärken, bis man glaubt, man "wäre eben so". Ich hatte im Rückblick von jeder Pille ein Bündel Nebenwirkungen, manche schlimmer, manche erträglich - aber nie gar keine. Dass es Frauen gibt, die die Pille sehr gut vertragen, möchte ich deswegen nicht bezweifeln, aber ich glaube nicht, dass es mehrheitlich so ist. Die meisten Frauen nehmen die Nebenwirkungen einfach aus Bequemlichkeit und Sicherheitsempfinden in Kauf, es heißt aber nicht, dass sie keine haben.

Das sind eine ganze Menge "wenn" ... was ich auch sehr gut verstehen kann. Vertrauen würde da nur entstehen, wenn es eine "Dauerlösung" gäbe, also Implantat, 3-Monatsspritze o.ä.
Ich sehe das ehrlich gesagt nicht so. Würde mein Mann nun hormonell verhüten, wäre Vertrauen genug da und wir könnten das ohne Probleme wagen. Zusätzlich kann die Frau ja ihren Zyklus beobachten und an kritischen Tagen Kondome zusätzlich verwenden.

Also ich finde schon, dass es da Anwendungsbereiche gäbe, wenn man denn wollte.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #109
Mir scheint wir verstehen unter Libido ganz was anderes. Ich verstehe unter Libido in erster Linie den Sexualtrieb bzw. die Lust auf Sex. Diese ist nicht gleichbedeutend mit der Erektionsfähigkeit oder Fähigkeit der Frau feucht zu werden.

Ein Mann kann einen schwachen Sexualtrieb bzw. wenig Lust haben und dennoch eine Erektion bekommen, und eine Frau kann einen schwachen Sexualtrieb bzw. wenig Lust haben und dennoch bei entsprechender Stimulation feucht werden.

Dementsprechend sind zumindest beim Mann Libidoverlust und Erektionsstörungen auch zwei völlig unterschiedliche Dinge, die normalerweise klar voneinander getrennt werden.

Wenn natürlich mit Störungen der Libido bei der Frau tatsächlich in erster Linie der Verlust der Fähigkeit feucht zu werden gemeint sein sollte, dann kann ich Deine Empörung nachvollziehen. Davon war ich aber nicht ausgegangen.
in der definition von libido sind wir uns einig.

der punkt auf den ich hinaus wollte war aber ein anderer: das gegenstück zur männlichen impotenz - wo eben der körper nicht mehr funktioniert - ist nicht nur die mangelnde feuchte bei der frau, sondern auch der generell nicht bereite körper, d.h. schmerzen beim sex.

was mich empörte war also, dass du "keine erektion" als schlimmer betrachtest denn "schmerzen beim sex" - denn das ist nunmal die nebenwirkung, die viele frauen bei der pille haben. nicht nur verminderte libido. so habe ich deinen beitrag verstanden, und da widerspreche ich definitiv, ich finde nicht dass "kein sex" schlimmer ist als "sex mit schmerzen" - ich finde beides sehr schlimm.

ansonsten weiß ich die bemühungen von Morgenstern Morgenstern zu schätzen und bin wieder ganz friedlich - und ausserdem entschuldige ich mich bei dir, T tiefblick77 , für die formulierung meines ersten beitrages zu dem thema - die war doch etwas übers ziel hinaus geschossen in der ersten angepisstheit.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #113
Man muss wohl auch mal sagen, dass es beide Nebenwirkungen gibt. Die antiandrogenen Pillen, die auch so prima für die Haut sind und gegen Akne helfen, tun dies, indem sie für trockenere Haut sorgen - trockene Haut kann auch gerne zu weniger Feuchtigkeit beim Sex führen.

Libidoverlust im Sinne von "keine Lust mehr auf Sex" ist auch häufige Nebenwirkung, gerne bei Langzeiteinnahme. Kann mit fehlender Feuchtigkeit und daher Schmerzen einhergehen, kann aber auch Kopfsache sein - die Frauen kommen gar nicht mehr auf die Idee, überhaupt Sex haben zu wollen - können aber, wenn sie sich "überreden" lassen trotzdem noch guten Sex haben - entwickeln nur von selbst eben seltener Lust.

Das gleiche gibts aber auch bei Männern - die, die wollen würden und keinen hochkriegen, ebenso wie die, die nicht auf die Idee kommen, Sex zu haben.

Sind eben auch bei der Pille zwei paar Schuhe - die einen erwischt es körperlich, die anderen seelisch. Und viele eben auch in beiden Bereichen, es sind ja gerne Bündel.

Und auch wenn die Männer-Frauen-Diskussion bei dem Thema müßig ist, denke ich schon, dass ein gewisser Anteil der Gedanken zum Thema Libidoverlust seinen Ursprung auch in antiquierten Sexualvorstellungen von Männern und Frauen hat: Eine Frau, die keinen Bock auf Sex hat oder nicht richtig feucht wird, ist irgendwo "normal". Ein Mann, der keinen hoch kriegt oder keine Lust hat, ist im höchsten Maße "defekt". Ich denke schon, dass das in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch einen Unterschied ausmacht.

Wie auch immer... wenn die Einnahme der Pille bei Frauen mit Verlust an Libido (Lust auf Sex) einhergeht, finde ich, diese Frauen sollten die Pille nicht nehmen.

Es kann ja sein, dass sie bei entsprechender Stimulation feucht wird.

Aber wenn sie OHNE Pille von sich aus Lust auf Sex hat und von selbst NASS wird, wohingegen sie MIT Pille erst stimuliert werden muss, um überhaupt feucht zu werden... ist dann nicht der Grund die Pille zu nehmen, überhaupt verfehlt? Sie wollte sie ja nehmen, um ihrer Lust frönen zu können, ohne schwanger zu werden. Und dann nimmt sie sie, und die Lust ist weg. Klar kann sie noch feucht werden, wenn sie entsprechend stimuliert wird, aber das ist ja nicht das Thema.

So etwas stand ja in dem Artikel, der im Eingangsposting verlinkt worden ist. Die Autorin hatte fast gar keine Lust mehr auf Sex, als sie angefangen hat, die Pille zu nehmen. Und ist das nicht Schwachsinn? Ein Verhütungsmittel zu nehmen, das einem gleich die Lust auf Sex mit wegnimmt?
Dafür müssen betroffene Frauen aber erstmal wissen, dass es so ist. Und am besten noch einen Mann dazu haben, der das auch noch merkt.

Fakt ist doch: Viele Frauen beginnen mit der Pille im Teenie-Alter, wo sie noch gar nicht wissen, wieviel Lust sie normalerweise hätten, wie feucht sie beim Sex werden, wieviel Spaß sie am Sex haben oder dergleichen. Viele besorgen sich die Pille fürs erste Mal. Sind dann mit dem ersten Freund eine Weile zusammen, Wenn dann ein Problem auftritt - sie hat keinen Bock mehr auf Sex, wird nicht feucht, hat keinen Orgasmus - wer will dann sagen, ob es nun an der Beziehung, am Sex oder an der Pille liegt - oder ob sie eben "einfach so ist"? Hormonelle Entwicklungen sind langsam und träge, sie tauchen nicht von heute auf morgen auf. Es gehen Jahre ins Land - Jahre, bei denen sich vielleicht sowieso soviel im Leben eines jungen Menschen ändert, dass er gar nicht sagen kann, ob es nun äußere oder innere Faktoren sind, die sich da verändert haben. Viele Beziehungen gehen von selbst in die Brüche, oft scheitert es auch am Sex - aber sehr oft wird eben auch hormonell verhütet.

Ich bin da mittlerweile recht drastisch unterwegs und sage: Bevor ich an der Beziehung rumdoktor, würde ich hormonelle Ursachen ausschließen. Es kann Zufall sein, dass in vielen langjährigen Beziehungen hormonell verhütet wird und viele Paare sich in langjährigen Beziehungen über weniger werdenden Sex beklagen. Es kann sein, dass manche Frauen über die Jahre weniger Bock auf Sex haben. Aber mich wundert es eben, dass "Langzeitbeziehung = hormonelle Verhütung = "sie hat keinen Bock auf Sex"" so häufig gemeinsam genannt werden.

Gleichzeitig beobachte ich schon länger die Angst vieler Frauen, die Pille einfach abzusetzen. Man muss den Arzt um Erlaubnis fragen, den Mann fragen, man weiß nicht, wie man dann verhüten soll. Die Idee, dass man nicht täglich Hormone schlucken muss, wenn man eh nur alle paar Wochen mal Sex hat oder möchte, kommt diesen Menschen nicht. Auch die Männer sind oft dagegen, weil sie keine Alternativen sehen. Also muss es wohl doch an der Beziehung liegen.

Für mich persönlich würde die Pille nur Sinn ergeben, wenn ich auch mit ihr dauernd Sex möchte. Denn dann "lohnt" sich die Flexibilität und die Spontaneität, die die Pille ermöglicht. Und eben auch die Möglichkeit, die Tage mal zu verschieben. Aber dafür muss man sie eben einwandfrei vertragen. Wenn das nicht der Fall ist - besser lassen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #118
Gibt es bei einer Frau wirklich auch den Fall, dass sie den Sex eigentlich wollen würde, aber (möglicherweise wegen der Pille) der Körper nicht bereit dazu ist? Weil nur das wäre ja wirklich mit der Impotenz beim Mann vergleichbar. Er würde gerne, aber es geht nicht.
ich würde nicht so überzeugt davon schreiben (und nicht so emotional reagieren), wenn ich mich damit nicht auskennen würde... :smile:

mikropillen hab ich absolut nicht vertragen, sex schmerzte unerträglich und noch tage danach tats weh - und ich hatte lust! ich hatte soviel lust, dass ich es immer wieder probiert habe... bis irgendwann alleine der gedanke an sex in meinem kopf nurnoch mit schmerz gleichgesetzt wurde.

mit der minipille jetzt ist es besser: es schmerzt zwar auch, aber in einem erträglichen rahmen - zudem ist die libido ansich zurückgegangen, d.h. für mich ist die situation so weitaus unstressiger.

und: bei jedem sex etwas schmerzen zu haben ist für mich bei weitem harmloser als die menstruationsschmerzen die ich immer hatte und die mich tagelang ausgeknockt haben. die waren zwar mit massiv schmerzmitteln soweit einzugrenzen dass ich nurnoch 1-2 tage ans bett gefesselt war, aber ob die in der menge dann wirklich besser sind als eine niedrig dosierte pille...

als dritter punkt kommt für mich noch hinzu, dass ich generell sehr empfindliche haut habe, und so wie ich sex mit einem beschnittenen mann als schmerzhaft empfinde, so empfinde ich auch sex mit kondomen als schmerzhaft. bedeutet: ich habe ohnehin bei jedem halbwegs sicheren verhütungsmittel abgesehen von enthaltsamkeit schmerzen (bei spirale & co würde die menstruation ja wieder einsetzen, von der ich nun schon jahre verschont bleibe) - also nehme ich einfach das, was für mich persönlich die beste kombination ist.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #124
Off-Topic:
Ach sooo, Dreizehn. :smile: Also, man geht hin, sagt, ich vertrage die Pille nicht, und dann bekommt man eine andere. Nun geht man aber auch hin, weil man grundsätzlich die Pille ja will. Oder kann das auch so ablaufen, dass eine Frau zum Arzt geht und sagt, ich vertrage die Pille nicht, gibt es eine Alternative zur Pille an sich? Und der Arzt sagt, nee, versuchen Sie einfach erst mal statt dessen die da? (Hm, jetzt, wo ich das schreibe... doch, wahrscheinlich kann es so ablaufen.)
Naja, man geht halt hin und sagt: "Seit ich die Pille nehme, habe ich dies das und jenes." Dann sagt der Arzt: "Dann habe ich hier folgendes Präparat für sie, damit sollte das nicht mehr auftreten!" Dann nimmt man die 3 Monate. Wenn man dann Nebenwirkungen bemerkt, heißt es: "Nimm wenigstens 6 Monate, der Körper muss sich hormonell umstellen!" Wenn man DANN irgendwann nochmal beim Arzt ist, sagt der: "Achso, na da habe ich dann folgende Pille im Kopf, die ist sehr gut verträglich...!"
Auf diese Art und Weise habe ich 7 Pillen probiert, immer mit einem anderen Nebenwirkungsbündel - manche Pillen 2 Jahre, manche nur 6 Monate. Ich kam selbst nicht auf die Idee, einfach KEINE Pille mehr zu nehmen, sondern dachte jedes Mal: "Mit der wird's besser!" Bis ich dann irgendwann Verdacht auf Endometriose hatte und eine Bauchspiegelung anstand. Ich hatte nämlich in jeder Pillenpause starke Unterleibsschmerzen, obwohl meine Ärztin fand, dass das durch die Pille eigentlich weg sein sollte. Vor der Bauchspiegelung habe ich dann die Pille abgesetzt und hatte bei der nächsten Menstruation weitaus weniger Beschwerden, als bei jeder Abbruchsblutung. Habe dann die Bauchspiegelung abgesagt und das meiner Frauenärztin mitgeteilt - und dass ich keine Pille mehr nehmen möchte. Ihre Reaktion: "Ja gut, dann ist das wohl besser so für Sie!" Vorher war sie nie auf die Idee gekommen, mir zum Absetzen zu raten.

Meine jetzige Ärztin ist mit NFP einverstanden, aber nur, weil sie weiß, dass ich grundsätzlich auch Kinder plane. Bei der Untersuchung nach der Geburt wollte sie mir eine Pille verschreiben, ich meinte, dass ich erstmal wieder auf Kondome setze und wieder mit NFP weitermache, wenn der Zyklus sich stabilisiert hat. Sie meinte dann: "Ja gut, viele wollen ja auch direkt das nächste Kind, da lohnt die Pille dann nicht!" :zwinker: Machste nix.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #127
@
Off-Topic:
T tiefblick77 :
Hm, ich glaube du missverstehst mich. Mir persönlich war immer klar, dass die Erlaubnis vom Gynäkologen nicht brauche, um die Pille zu nehmen oder nicht. Es war nur einfach so, dass auch ich selbst erst spät auf die Idee gekommen bin, dass das alles Nebenwirkungen sind, die nicht zu mir gehören.
Sicher, es gab Pillen, da waren die Nebenwirkungen eindeutig. Ich nehme die Pille und mir tun nun täglich die Brüste weh. Kann man zuordnen. Oder: Ich nehme die Pille und seitdem habe ich dauernd Zwischenblutungen. Kann ich auch zuordnen. Beim Thema Zwischenblutungen sagt der Arzt: "Das kann anfangs sein, das sollte nach 6 Monaten weg sein. Vertragen Sie die sonst gut?" Man nickt und denkt sich, man wartet nochmal die paar Wochen ab, bis die 6 Monate um sind. Man muss dazu sagen: Ich war damals Anfang 20, die 60 Euro, die die Pille gekostet hat, waren für mich viel Geld. Also war ein Interesse da, abzuwarten, ob man sie nicht doch verträgt. Dazu weiß man, dass hormonelle Umstellungen dauern können. Also wartet man, ob der Körper sich nicht doch noch dran gewöhnt.

Und dann gabs eben auch genügend Pillen, wo die Nebenwirkungen schleichend kamen. Ich hatte mein ganzes Leben lang Menstruationsbeschwerden. Die waren mit der Pille erst besser, wurden über die Jahre aber stärker. Am Ende waren sie stärker, als heute ohne Pille. Nur: Wie willst du das wissen? Es sind 7 Jahre ins Land gegangen, woher weißt du, wie es heutzutage ohne wäre? Das gleiche beim Thema Sex und Libido - ich habe mit der Pille vor meinem ersten Mal angefangen. Woher soll ich nun wissen, wie ich sexuell ohne Pille drauf wäre? Auch Launen oder erhöhte Weinerlichkeit -Pille oder doch das Studium? Reizbarkeit: Pille oder doch der blöde Partner?

Ich gebe zu: Der Erwartungsdruck, dass jede verantwortungsbewusste junge Frau die Pille nimmt, hatte sicherlich auch ihren Anteil. Das war einfach ein Selbstläufer.

Sag mal hier im Forum Leuten, dass sie testweise die Pille absetzen sollen. Wie viele glauben, man hätte was gegen die Pille oder wäre gar "Pillengegner". Oder sagen: "Dass die Pille einen Einfluss hat, mag ja sein, aber alles erklärt sie nicht!" - und schon denkt sich jemand: "Ja komm, die Packung, die ich habe, esse ich noch auf, wer weiß, was danach ist" :zwinker:
Ich verstehe es einfach nicht: Für NFP brauchst Du doch nicht einmal Rezept. Warum erzählst Du der das überhaupt? Du bist doch Deiner Gynäkologen gegenüber nicht zur Rechenschaft verpflichtet, ob und wie Du verhütest. Allein schon die Formulierung "wollte sie mir eine Pille verschreiben" finde ich grenzwertig. Aber wenn Dir schon was angeboten wird, wonach Du gar nicht gefragt hast, dann sag doch einfach "Nein, danke", anstatt Dich völlig grundlos dafür zu rechtfertigen.
Ich verstehe mich mit meiner Ärztin gut, wenn sie mich fragt, wie ich verhüten möchte, erzähle ich ihr das. Hat ja auch medizinische Relevanz, sie hat ja nun auch meine Schwangerschaft betreut und in der Stillzeit geht eben nicht jede Verhütungsmethode. Sie hat mich ja auch aufgeklärt, dass ich wieder verhüten muss und dass NFP nicht geht, solange der erste Eisprung noch nicht wieder da war und die Temperatur noch nicht mitmacht. Ich wusste das, aber es ist klar, dass sich mir das der Vollständigkeit halber erklärt. Ich rechtfertige mich ja auch nicht, wenn ich sage, dass ich keine Pille möchte. Das Misstrauen in NFP ist aber auch nicht Ärzten vorbehalten. Auch meine Mutter fragte mich damals beim Absetzen der Pille, ob wir schon einen Namen fürs Kind hätten und meine Hebamme meinte, dass ich "Glück" hätte, dass NFP bei mir funktioniert. Da ist meine Ärztin aufgeklärter, wenn sie zumindest weiß, wie es funktioniert und dass ich es in der Stillzeit nicht vorbehaltlos anwenden kann.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #130
Off-Topic:
Allein die Tatsache, dass Gynäkologen offenbar in erster Linie als Verhütungsberater angesehen werden, ist doch schon reichlich schräg. Menschenskinder, das sind Ärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, bei denen es wie bei allen anderen Ärzten in erster Linie um die Prophylaxe und Behandlung von Krankheiten gehen sollte.

Das ist doch nur die Frauenarztvariante von "Nehmen Sie irgendwelche Medikamente". Und das einzige was Gynökologen zu interessieren hat sind Pillen und Spiralen. Alles andere geht die doch überhaupt nichts an, solange sie nicht explizit nach Verhütungsberatung gefragt werden.
Jedes junge Mädchen, was Sex haben möchte, wird zum Frauenarzt geschickt - nicht, weil sie krank ist, sondern unter anderem, um die Pille verschrieben zu bekommen. Klar, man sagt auch was von "Vorsorge", aber auf den Stuhl muss man bei den meisten Ärzten nicht, um ein Rezept zu bekommen. Man unterhält sich nett und bekommt sein Rezept. Bei vielen Ärzten ohne großartige Anamnese. Und unter Teenies ist es durchaus "Messlatte" für die coolen Mädchen, wer schon einen Blister hat und die Pille nimmt. Weil die ja dann auch einen Freund hat.
Davon ab haben die meisten Gynäkologen Probeblister (gerne mit Schminkspiegel und Lifestylebroschüre) der jeweils aktuellen Pillen da, die sie ihren Patientinnen aushändigen. Völlig absurd, wenn man bedenkt, dass niemand nach 28 Tagen sagen kann, ob er ein hormonelles Präparat verträgt, oder nicht.
Außerdem gibt es einige Ärzte, die selbst keine Spiralen legen. Die raten dann meistens auch davon ab. :zwinker: Außer Kondomen und der Pille bleibt dann nicht viel - und Kondome sind ja "sowas von unsicher", dazu rät kein Mensch.
Ich bin völlig vom Glauben abgefallen, als Bayer anfing, mein Fitnessstudio mit Werbeplakaten für irgendeine Pille zuzukleistern. Das sind in dieser Wahrnehmung keine verschreibungspflichtigen Medikamente, sondern Lifestyleprodukte für junge, fitte Frauen.
Ich finde das völlig gruselig und schräg. Aber so sieht die Welt nunmal aus. Und die meisten Gynäkologen reagieren irritiert, wenn man keine Pille von ihnen möchte. Wirklich.
 
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Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #137
Off-Topic:
Aber ob eine Frau nun mit Kondomen oder Diaphragma oder NFP verhütet, kann dem Gyn echt egal sein. Wichtig ist nur ob sie hormonelle Mittel nimmt oder eine Spirale liegen hat.
Nein, das ist immer noch Unsinn und zu kurz gedacht.
Schließlich kann der Ausschlag in der Vagina auch eine Unverträglichkeit vom Diaphragma statt einer Pilzinfektion sein. Und wenn der Arzt weiß dass nach der Geburt mit NFP verhütet werden soll kann er den sehr wertvollen Hinweis geben dass das erst nach dem ersten Eisprung geht (wusste ich bis gerade noch nicht). Wie gesagt, ein Arzt der über den Tellerrand schaut braucht diese Infos. Das hat bei einem guten Arzt ja nichts mit Bevormundung zu tun. Ich sehe überhaupt gar keinen Sinn darin, bei einem guten Arzt bei so einer Frage die Arme zu verschränken und ihm ein "nö, dir erzähl ich nix" an den Kopf zu werfen.
Wenn ich dem Arzt nicht vertraue und Sorge habe er bevormundet mich, dann geh ich da doch nicht mehr hin anstatt ihm Infos vorzuenthalten, bei denen er besser als ich beurteilen kann ob er sie braucht oder nicht. Schließlich ist er der Profi. Wie gesagt, wenn er gut ist.

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Off-Topic:
da ist wohl jemand auf seinem persönlichen "ich bin dagegen Kreuzzug":grin:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #148
Off-Topic:
T tiefblick77 : Ich möchte nicht, dass du eine Krise kriegst. Meine Ärztin meinte lediglich zu mir: 'Sie sollten dann jetzt wieder verhüten, wenn Sie nicht gleich wieder schwanger werden wollen. Da geht nicht jede Pille, aber die sog. Stillpille. Die kann ich Ihnen aufschreiben. ' Ich sagte etwas wie 'Ach ist das dann die Cerazette? Nee danke, wir nehmen erstmal Kondome und dann weiter mit NFP ' usw. War nicht ganz so dramatisch :zwinker: Ich würde zu meiner Ärztin auch nicht gehen, wenn ich sie für inkompetent hielte. 'Pillenaffin' sind sicherlich die meisten Gynäkologen.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #149
Off-Topic:
Könnte daran liegen dass er ein Mann ist: eine einzige persönliche Erfahrung die Jahre her ist und sonst nur gefilterte Infos aus zweiter Hand. Welche Frau erzählt denn auch im Freundeskreis: hey, ich war heute beim Frauenarzt, er hat mich gut behandelt, gut beraten und keine Hormone aufgeschwatzt?
Da muss ja ein einseitig falsches Bild entstehen.
Nun ja. Meine Stichprobe ist sicherlich nicht repräsentativ, denn unter den Frauen, mit denen ich mich darüber unterhalten habe (und das waren durchaus einige), sind halt weit überproportional viele, die noch nie in ihrem Leben hormonelle Verhütungsmittel genommen haben.
Scheint irgendwie ein selection bias zu sein. Die Frauen, die ich sympathisch finde, und mit denen ich mich anfreunde, entsprechen diesbezüglich halt nicht dem Bevölkerungsdurchschnitt. Dass Frauen, die hormonellen Verhütungsmitteln weniger ablehnend gegenüberstehen, sich diesbezüglich auch weniger bedrängt fühlen, liegt wohl irgendwie in der Natur der Sache.
Über schlechte Behandlung beim FA haben sich übrigens nur sehr wenige beklagt. Und auch die drei Gynäkologen, die ich bislang selbst kennengelernt habe, waren alle nett und höflich.
 
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #150
Off-Topic:
T tiefblick77 : Ich möchte nicht, dass du eine Krise kriegst. Meine Ärztin meinte lediglich zu mir: 'Sie sollten dann jetzt wieder verhüten, wenn Sie nicht gleich wieder schwanger werden wollen. Da geht nicht jede Pille, aber die sog. Stillpille. Die kann ich Ihnen aufschreiben. ' Ich sagte etwas wie 'Ach ist das dann die Cerazette? Nee danke, wir nehmen erstmal Kondome und dann weiter mit NFP ' usw. War nicht ganz so dramatisch :zwinker: Ich würde zu meiner Ärztin auch nicht gehen, wenn ich sie für inkompetent hielte. 'Pillenaffin' sind sicherlich die meisten Gynäkologen.

Off-Topic:
Diese Offtopics finde ich übrigens nicht schlimm - es ist ja kein Rumgeflachse und Rumgeblödel, und jede Diskussion um die Pille für den Mann wird auch zu Diskussionen um die Pille für die Frau führen.

Dass die Ärztin Dich darauf hinweist, dass Du wieder verhüten solltest, wenn Du nicht gleich wieder schwanger werden willst, finde ich richtig. Und wenn eine Ärztin einen darauf hinweist, dass man sofort verhüten muss, finde ich auch richtig. Und auch ein Hinweis - jetzt nicht auf Dich bezogen -, dass man erst nach dem ersten Eisprung, also wohl eher nach der ersten Regel, wieder mit NFP anfangen kann, ist offensichtlich wichtig; eine Schreiberin in diesem Thread wusste das ja gar nicht, also wissen es wahrscheinlich viele nicht.

Dass sie wie selbstverständlich davon ausgeht, dass Du wieder die Pille nehmen willst... auch nicht SO dramatisch. Sie sieht halt von sich aus keinen Grund zu fragen, ob Du nach der Schwangerschaft mit einer anderen Verhütungsmethode als der gewohnten beginnen willst. Hast ja vorher auch die Pille genommen. Dass sie sagt, dass während der Stillzeit nicht jede Pille geht, finde ich immerhin relativ verantwortungsbewusst.

Die spitze Bemerkung in dem Sinne, dass nach der Anwendung der NFP das nächste Kind nicht lange auf sich warten lässt, hätte sie sich aber sparen können. Sie ist schließlich Ärztin und keine Pharmazievertreterin. Da fände ich es schon wünschenswert, wenn sie vom Wissen her auf dem neuesten Stand wäre.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #151
Man muss wohl auch mal sagen, dass es beide Nebenwirkungen gibt. Die antiandrogenen Pillen, die auch so prima für die Haut sind und gegen Akne helfen, tun dies, indem sie für trockenere Haut sorgen - trockene Haut kann auch gerne zu weniger Feuchtigkeit beim Sex führen.

Libidoverlust im Sinne von "keine Lust mehr auf Sex" ist auch häufige Nebenwirkung, gerne bei Langzeiteinnahme. Kann mit fehlender Feuchtigkeit und daher Schmerzen einhergehen, kann aber auch Kopfsache sein - die Frauen kommen gar nicht mehr auf die Idee, überhaupt Sex haben zu wollen - können aber, wenn sie sich "überreden" lassen trotzdem noch guten Sex haben - entwickeln nur von selbst eben seltener Lust.

Das gleiche gibts aber auch bei Männern - die, die wollen würden und keinen hochkriegen, ebenso wie die, die nicht auf die Idee kommen, Sex zu haben.

Sind eben auch bei der Pille zwei paar Schuhe - die einen erwischt es körperlich, die anderen seelisch. Und viele eben auch in beiden Bereichen, es sind ja gerne Bündel.

Und auch wenn die Männer-Frauen-Diskussion bei dem Thema müßig ist, denke ich schon, dass ein gewisser Anteil der Gedanken zum Thema Libidoverlust seinen Ursprung auch in antiquierten Sexualvorstellungen von Männern und Frauen hat: Eine Frau, die keinen Bock auf Sex hat oder nicht richtig feucht wird, ist irgendwo "normal". Ein Mann, der keinen hoch kriegt oder keine Lust hat, ist im höchsten Maße "defekt". Ich denke schon, dass das in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch einen Unterschied ausmacht.


Dafür müssen betroffene Frauen aber erstmal wissen, dass es so ist. Und am besten noch einen Mann dazu haben, der das auch noch merkt.

Fakt ist doch: Viele Frauen beginnen mit der Pille im Teenie-Alter, wo sie noch gar nicht wissen, wieviel Lust sie normalerweise hätten, wie feucht sie beim Sex werden, wieviel Spaß sie am Sex haben oder dergleichen. Viele besorgen sich die Pille fürs erste Mal. Sind dann mit dem ersten Freund eine Weile zusammen, Wenn dann ein Problem auftritt - sie hat keinen Bock mehr auf Sex, wird nicht feucht, hat keinen Orgasmus - wer will dann sagen, ob es nun an der Beziehung, am Sex oder an der Pille liegt - oder ob sie eben "einfach so ist"? Hormonelle Entwicklungen sind langsam und träge, sie tauchen nicht von heute auf morgen auf. Es gehen Jahre ins Land - Jahre, bei denen sich vielleicht sowieso soviel im Leben eines jungen Menschen ändert, dass er gar nicht sagen kann, ob es nun äußere oder innere Faktoren sind, die sich da verändert haben. Viele Beziehungen gehen von selbst in die Brüche, oft scheitert es auch am Sex - aber sehr oft wird eben auch hormonell verhütet.

Ich bin da mittlerweile recht drastisch unterwegs und sage: Bevor ich an der Beziehung rumdoktor, würde ich hormonelle Ursachen ausschließen. Es kann Zufall sein, dass in vielen langjährigen Beziehungen hormonell verhütet wird und viele Paare sich in langjährigen Beziehungen über weniger werdenden Sex beklagen. Es kann sein, dass manche Frauen über die Jahre weniger Bock auf Sex haben. Aber mich wundert es eben, dass "Langzeitbeziehung = hormonelle Verhütung = "sie hat keinen Bock auf Sex"" so häufig gemeinsam genannt werden.

Gleichzeitig beobachte ich schon länger die Angst vieler Frauen, die Pille einfach abzusetzen. Man muss den Arzt um Erlaubnis fragen, den Mann fragen, man weiß nicht, wie man dann verhüten soll. Die Idee, dass man nicht täglich Hormone schlucken muss, wenn man eh nur alle paar Wochen mal Sex hat oder möchte, kommt diesen Menschen nicht. Auch die Männer sind oft dagegen, weil sie keine Alternativen sehen. Also muss es wohl doch an der Beziehung liegen.

Für mich persönlich würde die Pille nur Sinn ergeben, wenn ich auch mit ihr dauernd Sex möchte. Denn dann "lohnt" sich die Flexibilität und die Spontaneität, die die Pille ermöglicht. Und eben auch die Möglichkeit, die Tage mal zu verschieben. Aber dafür muss man sie eben einwandfrei vertragen. Wenn das nicht der Fall ist - besser lassen.
Ein sehr wichtiger Beitrag !
Ich stimme dir bei vielem zu und finde deinen Ansatz : Eingeschlafenes Sexleben durch Pille ? Durchaus nachvollziehenbar und interresant.


Eine Langzeitstudie zum Libido und der Pille müsste her.

Ich ergänze Mal um eine Debatte die ich mit einer Ex führte :

Sie meinte damals ich würde ihr nicht vertrauen weil ich auf das Kondom bestand. Obwohl es bei mir schon fast ein Lustkiller ist bis ich es drauf habe .

Da ist auch von weiblicher Seite viel im Argen. Wenn das Kondom quasi als Beweis genommen wird, dass der Mann ihr nicht vertraut .
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Ich habe bei einem FA explizit einen Termin zur Verhütung ohne Pille gemacht und er hat mich hauptsächlich versucht von der Pille zu überzeugen :grin: Als ich dann immer noch nicht wollte hat er mir eine Broschüre über eine Spirale mitgegeben... Hormonspirale :kopfwand:
Wen wundert es die bekommen Provision von den Pharmaunternehmen.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #152
Off-Topic:
Wen wundert es die bekommen Provision von den Pharmaunternehmen.
Laut Ganzneuhier99 Ganzneuhier99 und Bria Bria sind das ja nur vereinzelte schwarze Schafe, und der Großteil der Gynäkologen betreibt nur auf explizite Nachfrage Verhütungsberatung und bleibt dabei total neutral.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #153
Off-Topic:
Wen wundert es die bekommen Provision von den Pharmaunternehmen.
Das würde ich den meisten nichtmal unterstellen wollen. Ich denke das entsteht durch mehrere Faktoren:
1. Auch FÄ sind nur Menschen. Sie werden hormonelle Verhütung genauso als Normalität wahrnehmen wie ihre Patienten.
2. mMn gehen viele Ärzte, und generell medizinisches Personal, relativ sorglos mit Medikamenten um. Es gibt eine gewisse Abstumpfung, durch den täglichen Umgang.
3. Wird im Studium, soweit ich das mitbekommen habe, sehr viel Augenmerk auf die Pille im Verhütungsbereich gelegt.
4. Sehr, sehr viele Patienten möchten einfach das Rezept und sonst nichts. Die sind schon genervt wenn der FA mindestens eine Anamnese macht, bevor er das Rezept ausstellt. Zum einen übt das einen Druck auf den Arzt aus, weil er die Patientin logischer Weise halten will, zum anderen schleift sich da aber auch eine Betriebsblindheit ein.
...
Und das sind nur die Gründe die mir spontan einfallen :zwinker:
Sicher gibt es auch "geschmierte" Ärzte, diese Menschen gibt es in jedem Beruf. Aber es gibt auch genügend andere Gründe, über die an natürlich auch streiten kann.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #154
Off-Topic:
4. Sehr, sehr viele Patienten möchten einfach das Rezept und sonst nichts. Die sind schon genervt wenn der FA mindestens eine Anamnese macht, bevor er das Rezept ausstellt. Zum einen übt das einen Druck auf den Arzt aus, weil er die Patientin logischer Weise halten will, zum anderen schleift sich da aber auch eine Betriebsblindheit ein.
Verstehe ich nicht. Nur weil die Mehrheit der "Patientinnen" in erster Linie wegen Rezepten für hormonelle Verhütungsmittel dort vorstellig wird, heißt das doch noch lange nicht, dass man diejenigen Patientinnen, die anders verhüten auch noch missionieren muss.

Nee, ich denke da spielen vor allem zwei Gründe eine Rolle:
1. Frauen, die hormonell verhüten, bringen einfach mehr Umsatz (das hat gar nichts mit Bestechung durch die sogenannte Pharmaindustrie zu tun).
2. Quasi als moralisches Deckmäntelchen, um ihre wirtschaftlichen Motive vor sich selbst zu verschleiern, vertreten die Gynäkologen die Auffassung, ihre Patientinnen seien damit überfordert, nichthormonelle Verhütungsmethoden korrekt anzuwenden, und hormonelle Verhütungsmittel seien somit gerade bei jungen Frau die einzige verantwortungsbewusste Wahl.
3. Viele Gynäkologen halten eventuelle Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel wohl auch einfach für das weitaus geringere Übel gegenüber dem Restrisiko einer ungewollten Schwangerschaft bei anderen Verhütungsmethoden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #155
Off-Topic:
Morgenstern Morgenstern : Du hast schon recht. Nur eines muss ich korrigieren: Ich habe bei dieser Ärztin die Pille noch nie genommen, habe sie noch bei meiner alten abgesetzt, vor ungefähr 6 Jahren oder so. Sie fängt halt immer mal davon an, aber es gibt eben auch schlimmeres.

Der Hinweis auf NFP ist natürlich vom Regelwerk abgedeckt. Man gibt ja eh erst frei, wenn man den Einsprung sicher hinter sich hat. Nach dem Wochenfluss müsste man dann Temperatur messen und Schleim beobachten, was aber tatsächlich eher schwierig ist, weil man ja nur Vergleiche von vor der Schwangerschaft hat. Entsprechend ist ein Temperaturanstieg schwer ermittelbar und auch beim Schleim weiß man ggf nicht genau, ob es ein Einsparung ist, oder in der Stillzeit anders ist. Von daher ergibt es durchaus Sinn, die erste Menstruation abzuwarten. Bei mir wäre es im Nachhinein trotzdem eindeutig gewesen. Mein Körper macht weiter, wie vorher. :zwinker:
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #156
Off-Topic:
Nur weil die Mehrheit der "Patientinnen" in erster Linie wegen Rezepten für hormonelle Verhütungsmittel dort vorstellig wird
Ich meinte das tatsächlich wie ich es schrieb: Nur Rezept, am besten ohne ein Wort mit dem Arzt gewechselt zu haben. An meiner Uni würde in Mädelsrunden wirklich regelmäßig gefragt welcher Arzt das so macht und alles andere als nerviges, überflüssiges Gedöns abgetan. Die Ärzte die das so gemacht haben waren auch weitaus ausgebuchter als die anderen.
heißt das doch noch lange nicht, dass man diejenigen Patientinnen, die anders verhüten auch noch missionieren muss
Dafür habe ich ja auch andere Gründe genannt :zwinker:
1. Frauen, die hormonell verhüten, bringen einfach mehr Umsatz
Bei der Spirale muss doch alle halbes Jahr ein Ultraschall gemacht werden. Das einsetzen und ziehen kostet auch gut Geld. Klar ist Ultraschall etc. mehr Aufwand, aber rein finanzielle Aspekte werden die meisten Ärzte mMn nicht haben.
eventuelle Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel wohl auch einfach für das weitaus geringere Übel gegenüber dem Restrisiko einer ungewollten Schwangerschaft bei anderen Verhütungsmethoden.
Viele Patientinnen auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #157
und der Großteil der Gynäkologen betreibt nur auf explizite Nachfrage Verhütungsberatung und bleibt dabei total neutral.
meiner jedenfalls tut das. ich hatte vor einiger zeit mal leise angedeutet dass ich über verhütungsmethodenwechsel nachdenke, da hat er angefangen mir die liste der alternativen zu erläutern: kondome, ring, spirale... an der stelle habe ich ihn unterbrochen, weil mich das noch am ehesten interessieren würde, daraufhin hat er mir davon noch ein modell gezeigt - gebärmutter mit gelegter spirale - die verschiedenen möglichkeiten (kupfer, hormone...) erklärt...

also, nein, er blieb doch nicht "total neutral", er ist auf meine fragen eingegangen und hat das am ausführlichsten erläutert was mich interessierte :tongue: aber er fragt auch jedesmal, ob ich die pille gut vertrage und hat mir von sich aus vorgeschlagen, mir ein wesentlich günstigeres präparat mit identischen inhaltsstoffen zu verschreiben.

ich muss aber auch sagen: es ist der beste FA den ich je hatte, und nur deswegen bin ich seit jahren immer bei ihm. andere waren wirklich scheisse bis halbwegs erträglich.
 
Karlinka
Benutzer121182  (38) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #158
Was hat das damit zu tun? Dann wäre die Pille damals also physiologisch gewesen und jetzt ist sie es nicht mehr, weil die Verhütung erfunden wurde, damit Frauen nicht immer wieder kurz hintereinander schwanger werden? Irgendwie ist das echt schräg.

Ich habe nie behauptet, das die Pille jemals physiologisch gewesen wäre... Ich habe gesagt, dass sie es eben nicht ist, weil keine Frau dauerhaft (wie unter der Pille künstlich herbeigeführt) schwanger sein kann.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #159
Ich finde die Pille für die Frau als auch für den Mann unzumutbar. Wie vielleicht einige wissen, hat die Pille bei mir aller Wahrscheinlichkeit Epilepsie ausgelöst. Seit 10 Jahren quäle ich mich damit rum, bin nunmehr seit über sechs Jahren anfallsfrei und werde meine Medikamente zum Ende des Jahres absetzen. Das dürfte mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen sowie sicher einem Fahrverbot einhergehen. Während ich durch die gute Verträglichkeit und Wirkung meiner Medikamente kaum noch daran erinnert wurde, werden mich die fiesen Erinnerungen an meine Erfahrungen mit der Pille bald wieder für mindestens ein Jahr begleiten. Und dann hoffen, dass es nicht wieder losgeht.
Auch ich habe das Teil damals zur Verbesserung der Haut verschrieben bekommen. Direkt mal die Diane35, die Hormonbombe schlechthin. Mit 14. Meine Mutter war übrigens voll dagegen, aber gegen die Argumentation meiner FA, der ich mich direkt anschloss, konnte auch sie wenig sagen.

Ich frage mich, weshalb überhaupt jemand diesen Eingriff in den Hormonhaushalt auf sich nimmt, obwohl es so viele andere Alternativen gibt. Ich habe nun seit etwa 3 Jahren die Kupferkette Gynefix. In jeder Hinsicht beschwerdefrei.

Würde mein Freund auf die Idee kommen, unnützerweise in seinen Hormonhaushalt einzugreifen, würde ich ihn vermutlich fragen, ob er verrückt ist :cautious: Allerdings wird er das zum Glück mit Sicherheit auch nicht :anbeten:
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #160
Ich finde die Pille für die Frau als auch für den Mann unzumutbar. Wie vielleicht einige wissen, hat die Pille bei mir aller Wahrscheinlichkeit Epilepsie ausgelöst. Seit 10 Jahren quäle ich mich damit rum, bin nunmehr seit über sechs Jahren anfallsfrei und werde meine Medikamente zum Ende des Jahres absetzen. Das dürfte mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen sowie sicher einem Fahrverbot einhergehen. Während ich durch die gute Verträglichkeit und Wirkung meiner Medikamente kaum noch daran erinnert wurde, werden mich die fiesen Erinnerungen an meine Erfahrungen mit der Pille bald wieder für mindestens ein Jahr begleiten. Und dann hoffen, dass es nicht wieder losgeht.
Auch ich habe das Teil damals zur Verbesserung der Haut verschrieben bekommen. Direkt mal die Diane35, die Hormonbombe schlechthin. Mit 14. Meine Mutter war übrigens voll dagegen, aber gegen die Argumentation meiner FA, der ich mich direkt anschloss, konnte auch sie wenig sagen.

Ich frage mich, weshalb überhaupt jemand diesen Eingriff in den Hormonhaushalt auf sich nimmt, obwohl es so viele andere Alternativen gibt. Ich habe nun seit etwa 3 Jahren die Kupferkette Gynefix. In jeder Hinsicht beschwerdefrei.

Würde mein Freund auf die Idee kommen, unnützerweise in seinen Hormonhaushalt einzugreifen, würde ich ihn vermutlich fragen, ob er verrückt ist :cautious: Allerdings wird er das zum Glück mit Sicherheit auch nicht :anbeten:
Dazu habe ich auch schon viel gehört ! Dass die Pille häufiger Auslöser für Epilepsie bei Frauen ist. Meine Schwester bekam beim gleichen Präparat auch heftigste Anfälle unter Schmerzsituationen dazu wurde sie auch noch schmerzempfindliche . Die Neurologen schnallte Gott sei Dank direkt , dass es von der Pille kam .

Daher nimmt sie heute keine mehr.

Was meiner Schwester gesagt wurde war : Zu lange Einahme kann zu einer langzeitlich Epilsie führen . Im Aufnahmebogen in der Kölner Uniklinik wird übrigens auch nach der Einnahme der Pille der Mutter gefragt . Es ist noch nicht bewiesen aber man hat den Verdacht , das bestimmte Präparate sich auch nachhaltig auf den Genpool auswirken . Oder Restbestände das Kind schädigen .
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #161
Off-Topic:

Laut Ganzneuhier99 Ganzneuhier99 und Bria Bria sind das ja nur vereinzelte schwarze Schafe, und der Großteil der Gynäkologen betreibt nur auf explizite Nachfrage Verhütungsberatung und bleibt dabei total neutral.

Boah sag mal, gehts noch?!? Erstens finde ich diese Aussage per se schon echt unter aller Sau, und dann lies meine Beiträge noch mal. Das habe ich nämlich nirgendwo geschrieben - ich habe keine Aussage darüber getroffen, wie viele Ärzte so handeln, sondern nur, warum es richtig und wichtig ist. Also wenn du schon nachtreten willst, dann mach es gefälligst richtig.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #162
Off-Topic:
Boah sag mal, gehts noch?!? Erstens finde ich diese Aussage per se schon echt unter aller Sau, und dann lies meine Beiträge noch mal. Das habe ich nämlich nirgendwo geschrieben - ich habe keine Aussage darüber getroffen, wie viele Ärzte so handeln, sondern nur, warum es richtig und wichtig ist. Also wenn du schon nachtreten willst, dann mach es gefälligst richtig.
Danke. Ich bin ja draußen, aber mit jemandem der so offensichtlich beim Lesen und Verstehen schon derart auf ganzer Linie scheitert muss ich meine Zeit auch echt nicht verschwenden. :grin:
 
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