• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Recht auf Begründung einer Abtreibung

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fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Dieses Thema wurde von hier augelagert:
Es kann sein, dass einzelne Aussagen daher noch dem Ursprungsthread zuzuordnen sind. Eine genauere Trennung ließ sich nicht machen. LG Kokiri


Zunächst Mal ist ist es selbstverständlich die einzig richtige Entscheidung, dass die Frau als Austragende und gebärende die finale Entscheidung über ihren Körper hat und eben auch darüber ob sie ein Kind bekommt oder eben nicht!

Als Mann kann dich diese Ohnmacht aber echt verzweifeln lassen.

Die Vorstellung, dass dein Kind abgetrieben werden soll, weil deine Partnerin sich gerade noch nicht in der Situation sieht schon ein Kind haben zu wollen und du hast keine Möglichkeit da irgendwie mit zu entscheiden ist extrem frustrierend und kann sehr viel Wut erzeugen, insbesondere dann wenn du auch noch das Gefühl vermittelt bekommst, dass ihr dein Wunsch, das Kind zu behalten, egal ist.

Für solche Gespräche sollte es einen Rechtsanspruch auf ein Mediationsgespräch geben.
Nach dem Gespräch kann die Frau ganz frei ihre Entscheidung treffen aber ich finde, dass sie sich die Argumente, Gründe und Empfindungen ihres Partners zumindest anhören muss, sofern es hier nicht um irgendeine Form von Gewalt geht.
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Für solche Gespräche sollte es einen Rechtsanspruch auf ein Mediationsgespräch geben.
Nach dem Gespräch kann die Frau ganz frei ihre Entscheidung treffen aber ich finde, dass sie sich die Argumente, Gründe und Empfindungen ihres Partners zumindest anhören muss, sofern es hier nicht um irgendeine Form von Gewalt geht.
Weshalb? Ich mein, die Situation ist ohnehin schon schlimm genug für die Frau - leichtfertig entscheidet sich niemand für eine Abtreibung - also soll es ihr noch schlechter gehen für das gleiche Ergebnis? Oder soll sie sich von den Gedanken des Erzeugers so sehr unter Druck gesetzt fühlen, dass sie ein Kind austrägt, das sie nicht will? An letzterer Stelle wäre es zusätzlich schlimm für das Kind, ungewollt zu sein ist scheisse.

Egal wie es ausgeht, vielleicht fühlt sich der Erzeuger dann ein wenig besser (wenn er so ziemlich garnicht empathisch ist zumindest), aber für alle anderen potentiell beteiligten Personen verschlimmert es die Situation.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Hallo Nevery Nevery ,

das ist eine so tiefgreifende Entscheidung!

Du bist da als Mann so "Ohnmächtig", da finde ich schon, dass du ein Recht darauf haben solltest gehört zu werden!

Überleg es dir andersherum. Dein Mann/Freund würde, ohne dich auch nur zu fragen oder mit dir zu reden, dein Kind abtreiben lassen.
Würdest du dir nicht auch wenigstens das Recht haben wollen etwas dazu zu sagen?

Und für Empathie und Sachlichkeit würde ich als Mediator einen Psychologen vorschreiben. In keinem Fall würde ich ein so emotionales Thema unbegleitet lassen.

Klar hat es die Frau in dieser Situation schwer, ich will das nicht klein reden aber es geht eben nicht nur um die Frau, sondern eben auch um das Kind des Mannes.

Andersherum wird der Mann ja auch immer mit in die Haftung genommen, wenn die Frau sich allein entscheidet das Kind zu bekommen. Ich denke es wäre fair und angemessen, wenn er zumindest moderiert die Beweggründe und Entscheidungsgrundlagen für die Abtreibung erfährt. Diese Belastung muss die Frau aushalten. Wie hieß es so schön, bei Sex muss man das Risiko schwanger zu werden irgendwo schon im Hinterkopf haben.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Überleg es dir andersherum. Dein Mann/Freund würde, ohne dich auch nur zu fragen oder mit dir zu reden, dein Kind abtreiben lassen.
Würdest du dir nicht auch wenigstens das Recht haben wollen etwas dazu zu sagen?
Wenn der Mann das Kind austrägt wäre es natürlich seine freie Entscheidung.
Andersherum wird der Mann ja auch immer mit in die Haftung genommen, wenn die Frau sich allein entscheidet das Kind zu bekommen.
Du meinst, wenn der Mann Sex mit der Frau hatte? Ja, das ist so.
Wie hieß es so schön, bei Sex muss man das Risiko schwanger zu werden irgendwo schon im Hinterkopf haben.
Und das Risiko, dass die Frau abtreibt. Und das Risiko, dass die Frau nicht abtreibt. Ja, ist so.
Diese Belastung muss die Frau aushalten.
Die Belastung, dass Frau im Zweifel frei und allein entscheidet, muss der Mann aushalten.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Ist irgendwie bezeichnen, dass hier ausgerechnet 4 Frauen den Männern nicht mal ein Recht zugestehen wollen gehört zu werden.

Für sich da alle Rechte in Anspruch nehmen und sich nicht mal erklären zu müssen? Das ist schwach! Wenn Frau es nicht rechtfertigen kann das Kind abzutreiben, dann sollte sie es vielleicht auch nicht tun?

Es war eine gemeinsame Entscheidung Sex zu haben und das Risiko ist man gemeinsam eingegangen.
Da ist es folgerichtig wenn auch gemeinsam über einen Schwangerschaftsabbruch entscheidet.
Sicher hat hier die Frau die finale Entscheidung inne, es ist schließlich ihr Körper aber es ganz ohne den Mann zu machen finde ich schlicht falsch!
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Du bist da als Mann so "Ohnmächtig", da finde ich schon, dass du ein Recht darauf haben solltest gehört zu werden!
Ja, da stimme ich dir zu. Mann darf seine Meinung dazu sagen. Das war es dann aber auch.
es geht eben nicht nur um die Frau, sondern eben auch um das Kind des Mannes.
In der 9. Schwangerschaftswoche gibt es da kein Kind. Es gibt nur einen Embryo.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Sicher hat hier die Frau die finale Entscheidung inne, es ist schließlich ihr Körper
Punkt. Aus. Ende. Das ist alles was zählt.

Ja, ich kann nachvollziehen, dass das ggf. sehr schwer für den Mann ist. Ich fände es auch schön, wenn die Schwangerschaft in dem Fall an ihn übertragen werden könnte. Da das aber nicht möglich ist bleibt es ihre Entscheidung.

Die Meinung kann der Mann sagen, das auch ganz ohne weitere anwesende Person. Die Frau muss sich allerdings vor niemanden dafür "rechtfertigen", abzutreiben.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
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  • #8
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
Die Meinung kann der Mann sagen, das auch ganz ohne weitere anwesende Person. Die Frau muss sich allerdings vor niemanden dafür "rechtfertigen", abzutreiben.
Ob jemand dabei ist würde ich der Entscheidung der Frau überlassen, empfehlenswert wäre es wahrscheinlich schon.

Und doch! Ich würde erwarten das die Frau, die auch mein Kind abtreiben lässt, mir zumindest die Gründe dafür darlegt.
Mir müssen diese gründe nicht gefallen und ich muss dem auch nicht zustimmen aber ich denke ich hätte das Recht es zu erfahren.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Das ist jetzt irgendwie Haarspalterei.
Nein, es ist Biologie. In der 9. Schwangerschaftswoche kann der Embryo nicht außerhalb der Mutter überleben. Die basale Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, ein natürlicher Abgang immer noch möglich. Das, was man zu diesem Zeitpunkt im Körper hat, ist keine Person.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Nein, es ist Biologie. In der 9. Schwangerschaftswoche kann der Embryo nicht außerhalb der Mutter überleben. Die basale Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, ein natürlicher Abgang immer noch möglich. Das, was man zu diesem Zeitpunkt im Körper hat, ist keine Person.
Wo möchtest du mit deiner Argumentation hin? Das der Mann deshalb kein Mitspracherecht haben soll weil der Embryo noch natürlich abgehen kann?
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #12
Ich denke, es kommt etwas auf die Situation an, in der das Kind entstanden ist. Wenn's aus einem ONS oder einer Affäre entstanden ist, ist es was anderes als wenn es eine Beziehung ist. Und dann auch, wie diese Beziehung ist, ob sie noch vorhanden ist und wie das Verhältnis der beiden ist. Ich denke nicht, dass die Frau die Abtreibung großartig begründen muss, wenn sie nicht möchte. Nett wäre es sicherlich. Aber nett wäre es auch, wenn der Mann sagt "Das ist deine Entscheidung, und ich unterstütze dich, egal wie du dich entscheidest". Nett ist vieles, aber man kann es nun mal nicht erwarten.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Wo möchtest du mit deiner Argumentation hin? Das der Mann deshalb kein Mitspracherecht haben soll weil der Embryo noch natürlich abgehen kann?
Die Schwangerschaft war nicht geplant, die Beziehung wurde beendet. Was soll da dieses Pochen auf das Recht des Vaters an seinem Kind?

Zumal der Neffe der TS sehr eindrucksvoll bewiesen hat, dass er besser nicht Vater wird, schon gar kein alleinerziehender.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Ich denke, es kommt etwas auf die Situation an, in der das Kind entstanden ist. Wenn's aus einem ONS oder einer Affäre entstanden ist, ist es was anderes als wenn es eine Beziehung ist. Und dann auch, wie diese Beziehung ist, ob sie noch vorhanden ist und wie das Verhältnis der beiden ist. Ich denke nicht, dass die Frau die Abtreibung großartig begründen muss, wenn sie nicht möchte. Nett wäre es sicherlich. Aber nett wäre es auch, wenn der Mann sagt "Das ist deine Entscheidung, und ich unterstütze dich, egal wie du dich entscheidest". Nett ist vieles, aber man kann es nun mal nicht erwarten.
Selbstverständlich kommt es auf die Situation an!

Bei einem ONS ist die Begründung/Erklärung ja auch recht leicht und der Mann ist wahrscheinlich auch nicht unbedingt unglücklich über die Abtreibung...

Und sicher wird es in vielen oder sogar den meisten Fällen auch im Vorfeld Gespräche zwischen den Partnern gegeben haben und die Entscheidung wurde überwiegend einvernehmlich getroffen. Das wäre der Idealfall, wie ich ihn mir wünschen würde.

Aber es gibt eben auch unklare Fälle und da als Mann wenigstens zu wissen warum das, was einmal mein Kind hätte sein können, abgetrieben wird, darauf sollte es einen Rechtsanspruch geben. Nur auf die Information, die finale Entscheidung steht allein der Frau zu.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #15
Wenn Frau es nicht rechtfertigen kann das Kind abzutreiben, dann sollte sie es vielleicht auch nicht tun?
Was bedeutet "nicht rechtfertigen kann" für Dich? Gibt es für Dich Gründe, die nicht zählen würden? Das Wort rechtfertigen finde ich auch sehr schlecht gewählt.
Ich würde erwarten das die Frau, die auch mein Kind abtreiben lässt, mir zumindest die Gründe dafür darlegt.
Hier hat die betroffene Frau doch bereits ihre Gründe dargelegt. Warum braucht es da denn noch ein "moderiertes Gespräch"?
 
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axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #219
Aus meiner Sicht ist es wichtig, beim Threadthema zu bleiben.
Bei einem Gesetz, also offiziell verbrieften Recht des Mannes darauf zu erfahren, warum jemand eine Schwangerschaft mit „seinem“ Kind abbricht, sehe ich eher die Problematik, dass zumindest außerhalb von Beziehungen (ONS, Affären, Datingphase, etc.) im Fall des Vorhandenseins eines solchen Gesetzes eher eine Situation eintritt, in der der Mann überhaupt nicht von der Schwangerschaft erfährt. Nicht nur, weil der Vater in so einem Fall bekannt sein müsste, sondern auch weil damit erstmal nur Nachteile für eine Person, die ohnehin schon in einer Notlage (!) ist, einhergehen. Durch ein solches Gesetz wäre es für ungewollt schwangere womöglich sinnvoll, den Erzeuger (denn mehr ist er in dieser Situation erstmal nicht) gar nicht erst von ihrer Schwangerschaft in Kenntnis zu setzen. Das kann der anderen Person natürlich auch emotionalen Stress ersparen, aber auch dazu führen, dass womöglich eine andere Lösung gefunden wird als eine, die für beide besser wäre (wenn die Frau sich zum Beispiel dafür entscheidet, dass ein Abbruch für das Kind und sie besser ist und der Vater — hier Vater, weil er in diesem Fall auch Verantwortung trägt — den Abbruch mitträgt oder auch wenn die Frau sich für das Kind entscheidet, weil der Vater mit ihr gemeinsam Betreuungs- und Ausgleichslösungen gefunden hat).

Wenn wir bei der Begründung für oder gegen den Erhalt einer Schwangerschaft sind, sind wir schnell auch bei der „Kenntnisnahme“ der Schwangerschaft. Spätestens bei der Geburt wird die Angabe des Vaters (soweit bekannt) ohnehin verpflichtend, da es ab diesem Zeitpunkt um die Rechte des Kindes geht. Das Kind hat ein Anrecht auf Unterhalt und später auf ein Teil des Erbes. Das sind Rechte, die auch nicht einfach so abgetreten werden können. Weder für dritte (durch Mutter oder Vater/Erzeuger), noch durchs Kind selbst.
Vorher gibt es keine (gesetzliche) Pflicht (oder Vorgabe, die dazu führen würde, dass der Erzeuger informiert wird), den Erzeuger über eine Schwangerschaft zu informieren. Das wäre gegebenenfalls ein erster notwendiger Schritt, um eine Begründung einfordern zu können.
Gegen eine solche Pflicht spricht, dass der Erzeuger erheblichen Druck auf die schwangere Person ausüben könnte bis hin zur Ausübung von Gewalt. Eine selbstbestimmte Entscheidung wäre demnach nicht mehr gewährleistet. Eine solche Pflicht halte ich aufgrunddessen für nicht wünschenswert und den Nutzen für eher weniger vorhanden bis hin zu schädlich.


Klammern wir dir Vorüberlegungen aus, kommen andere Fragen auf: Wer hat das Recht auf eine Erklärung? Und wer hat dieses Recht nicht? Kann das an der Dauer der Beziehung gemessen werden? Falls ja, wie sieht es aus, wenn Gewalt (körperliche oder auch psychische?) in der Beziehung vorgekommen ist? Wenn fremdgegangen wurde? Wenn bereits eine Trennung erfolgte und die schwangere Person Gewalt, negative Einflussnahme oder Rache befürchtet? Was ist, wenn es gar keine Beziehung, sondern eine Affäre ist?
Also auch hier: Eher unsauber, ich arbeite von daher mit der zumindest praktisch fehlerbehafteten Annahme weiter, dass diese Fälle klar geregelt werden könnten.
Dadurch ergeben sich weitere Fragen: Worauf bezieht man sich bei der „Pflichtermittlung?“ Reicht eine Erklärung der Mutter aus (wir haben keine richtige Beziehung/es ist kompliziert/ es ist besser, wenn der Erzeuger nichts von der Schwangerschaft erfährt) oder muss ein Gutachten über die Situation der Verbindung zueinander erstellt werden? Sind die „Ausnahmen“ für die in Kenntnissetzung sogar so strikt, dass eine Anzeige gegen den Erzeuger erstattet worden sein müsste? Was ist, wenn der Vater nicht bekannt ist?

Nachdem das alles nur schwer geklärt werden kann, gibt es weitere Probleme:
Wie wird sichergestellt, dass der Erzeuger ausreichend über die Beweggründe informiert wird? Ist das „nur“ bei einem Abbruch notwendig und falls ja: wenn er keine Berührungspunkte zur Frau hat (sonst hätte man wahrscheinlich darüber gesprochen), hat es dann für ihn einen Mehrwert, damit belastet zu werden?
Muss das alles vor dem Abbruch erfolgen oder darf das auch danach erfolgen?
Würde z.B. sogar die Unterschrift des biologischen Vaters für den Abbruch benötigt (womit es zeitgleich auch eine effektive Möglichkeit, den Abbruch zu verzögern, gäbe, was absolut zu vermeiden ist), wäre allein das Zeitfenster für den straffreien Abbruch und eine relativ gering belastende medizinische Prozedur wahrscheinlich geschlossen? Müsste — falls das über eine Unterschrift geregelt wird — auch ein Vaterschaftstest vorliegen? Ansonsten könnte die schwangere Person eine potentiell zeugungsfähige Person um eine solche Unterschrift bitten.

Auch an diesen Punkten kommen wir aus meiner Sicht eher zum Schluss, dass es nicht praktikabel wäre.
Deswegen klammern wir auch das wieder aus und machen weiter:
Falls tatsächlich irgendeine Begründung post-Abbruch verpflichtend wäre (z.B. auf Anfrage des Erzeugers, der vorab freiwillig oder unfreiwillig über das Bestehen der Schwangerschaft informiert wurde), kann das dann auch über die Behörden laufen? Man gibt den Grund an und der kommt per Post zum Vater? Kann es auch eine anonymisierte Form geben, sodass das nicht als Waffe eingesetzt werden kann? Schließlich ist davon auszugehen, dass jemand, der wahrscheinlich schon die Gründe gehört hat, sich nicht auf einmal dann doch damit abfinden kann (ohne externe Einwirkung) und dann friedlich und vernünftig, sowie besonnen reagiert.

Kommen wir zum Fazit des Gedankenspiels: Eine gesetzliche Verpflichtung für eine Begründung im Rahmen eines moderierten Gesprächs halte ich weder für sinnvoll, noch für wünschenswert, noch für machbar. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass man in einer solchen Situation als Mann gerne „irgendwas“ gesetzliches in der Hand hätte und nicht erst, wenn es zur Geburt kommt (denn dann gibt es neben Pflichten für den Vater auch Rechte).
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller, Betroffenen, die damit hadern, Hilfe über externe Stellen zukommen zu lassen (bei Bedarf) und das auch zu bewerben. Soweit ich weiß, bieten das einige Stellen sogar an. Der schwangeren Person zusätzlich die Wiederherstellung des Seelenfriedens vom Erzeuger aufzubürden, halte ich für falsch. Auch denke ich, dass die Begründung eigentlich zweitrangig ist. Schwangere, die eine Schwangerschaft abbrechen müssen, unterliegen in Deutschland bereits einer Beratungspflicht. Das heißt, sie bekommen verschiedene Wege aufgezeigt, die Ressourcen werden beleuchtet, etc. Je nach Beratungseinrichtung kann diese Beratung ergebnisoffen oder eher auf den Erhalt der Schwangerschaft ausgerichtet sein. Die schwangere Person hängt biologisch mehr drin — das ist nicht fair, aber derzeit leider nicht zu ändern — aber von daher muss sie letzten Endes mehr Konsequenzen der Entscheidung tragen, hat einen deutlich höheren Einsatz und deutlich mehr damit zu tun, als „nur“ die Entscheidung zu ertragen (was bei ihr ebenfalls dazukommt).


In einer Partnerschaft sollte aus meiner Sicht im Rahmen der Verhütungsplanung darüber gesprochen werden. Ich halte es für sinnvoll, zu thematisieren, dass es womöglich beim Vorliegen einer Schwangerschaft dennoch zu Änderungen bezüglich Abbruch/kein Abbruch kommen kann. Sollte eigentlich allen Beteiligten klarsein, aber… nunja.
Rein auf mich bezogen: Natürlich würde ich mit meinem Partner über eine Schwangerschaft sprechen. Wir würden gemeinsam schauen, wie wir dazu stehen, aber in letzter Konsequenz muss ich die Entscheidung treffen. Entscheide ich mich für ein nicht geplantes Kind, muss mein Partner gegebenenfalls gegen seinen Willen zahlen (fürs Kind — nicht für meine finanziellen Ausfälle), aber ist davon abgesehen relativ leicht raus (falls er nicht mehr machen würde — wobei ich, wenn ich davon ausgehen würde, dass er das täte, auch nicht mit ihm zusammen wäre), aber ich würde die gesundheitliche Problematik tragen, erhebliche karrieretechnische und damit auch langfristig finanzielle Einbußen haben (Altersarmut) und natürlich hätte ich dann auch ein Kind zu versorgen, das weder den Arbeitnehmerschutz bzgl. Arbeitszeit, Auszeit und dB Belastung beachtet, noch sich in den ersten Jahren losgelöst von Betreuung „aufbewahren“ lässt (und darüber hinausgehende auch geliebt, gefördert und erzogen werden sollte).
Zu den gesundheitlichen Aspekten: Eine Schwangerschaft ist immernoch eine gesundheitlich schwierige Kiste. Neben „allgemeinem Wohlbefinden“ und Dingen wie dauerhaften Erbrechen, Wassereinlagerung, Schmerz bei Dehnung der Mutterbändern, Schwangerschaftsdiabetes (der in einigen Fällen auch dauerhaft bleibt), gibt es in der Schwangerschaft zum Beispiel auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Thrombosen und Schlaganfällen, eine Schwangerschaftsvergiftung ist ebenfalls schnell lebensbedrohend. Bei vielen Schwangeren sinkt die Zahngesundheit während der Schwangerschaft und neben der Geburt und Schäden wie Schambeinbruch, Dammriss und Inkontinenz stellt sich bei vielen Frauen auch nach der Schwangerschaft die ein oder andere bleibende Symptomatik wie zum Beispiel bleibende Inkontinenz, Probleme mit Knochen/Sehnen/Muskeln, Gebärmutterabsenkung, usw. ein. Eine Schwangerschaft ist also recht gravierend und keineswegs etwas, das einfach so zu erdulden ist, wenn man das nicht wirklich möchte (und selbst dann ist es nicht rosarot, sondern kann auch heftig sein). Ein Schwangerschaftsabbruch hingegen ist (die psychische Komponente ausgeklammert) oftmals deutlich komplikationsärmer. Allein die körperliche Komponente sollte also schon ausreichend sein für ein „Ich will das nicht“.
Eine komplett „ehrliche“ Begründung kann nicht garantiert werden, insbesondere wenn sie dann auch noch erzwungenermaßen besprochen werden soll. Vielleicht ist ein „ich will jetzt noch kein Kind/ich will diese Schwangerschaft nicht“ auch weniger verletzend als „ich will mit dir kein Kind“ oder „ich möchte dich nicht als Vater meines Kindes“. Kommt mit Sicherheit auch vor. Auch deswegen sehe ich den Mehrwert einer gesetzlichen Regelung nicht. Rein moralisch: in einer normal-gesunden Beziehung hat der Vater auf jeden Fall das Recht, mitzureden. Ein tatsächliches Veto-Recht in irgendeine Richtung halte ich jedoch für absurd. Das wäre im Klartext die Möglichkeit, sich über den Kopf der werdenden Mutter hinwegzusetzen und für sie zu entscheiden und weder einen erzwungenen Abbruch (gegen den Willen der Mutter, ist übrigens genauso wie der Abbruch eine Straftat, aber im Gegensatz dazu unter keinen Umständen straffrei), noch eine erzwungene Schwangerschaft halte ich für auch nur ansatzweise mit den Menschenrechten vereinbar.
Zur erzwungenen Schwangerschaft: Neben „kein Angebot für sicher durchgeführte Abbrüche ohne Zustimmung des Vaters“ sehe ich keine andere Möglichkeit (die Frau vierzig Wochen lang einzusperren ist zum Glück keine realistische Option) und auch dann wäre es nicht fairer — hat eine Partei ein Veto-Recht, kann sie bei zwei Positionen auswählen, was gemacht wird. Sprich: Wer das Veto-Recht hat, entscheidet und ich finde nicht, dass der Part, der auch einfach nur rein finanziell dabei sein kann, diese erhebliche gesundheitliche Entscheidung treffen sollte. Dennoch finde ich, dass es Anlaufstellen für jene geben sollte, die mit dieser Entscheidung, die sie gegebenenfalls nicht so gewollt haben, hadern. Ich kann nachvollziehen, dass Trauer da ist, auch wenn es nicht die Aufgabe der schwangeren/nicht mehr schwangeren Person ist, diese Trauer zu lindern und der Verarbeitung zu helfen. Eine gesetzlich verbriefte Begründungspflicht wäre aus meiner Sicht keiner der beiden Parteien wirklich zuträglich und würde meiner Ansicht nach mehr schaden als nutzen, abgesehen davon, dass sie meiner Meinung nach auch nicht gesetzlich umsetzbar wäre.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #242
Als Vorschlag vielleicht mit Unterpunkten zum ankreuzen

- ich noch zu jung für Kinder bin
- ich gesundheitliche Nachteile befürchte
- ich berufliche / schulische Nachteile befürchte
- meine aktuelle Situation für ein Kind ungeeignet ist
- ___________________________________

und sicher noch so viele andere Dinge.

Also z.B. auch den Unterpunkt "ich finde Kinder doof und sehr schrecklich"? Ich spreche das jetzt einfach mal so aus, was ich mir den ganzen Thread schon denke. Das ist natürlich nicht sehr sympathisch, man mag das daher wohl auch ungern schreiben (warum jemanden dazu zwingen) aber, es ist doch eine Realität, dass alles, was du hier als Möglichkeiten nennst (und auch im restlichen Thread) vielleicht noch oben drauf kommen kann (oder auch nicht), aber der wahre Grund ist schlicht, dass man einfach keine Kinder will, weil man sie nicht will, weil man sie nicht mag, weil man sie nicht als Erfüllung und Bereicherung sieht, weil ... man keine Kinder will, auch nicht, wenn man nicht mehr zu jung ist oder in der Firma Karriere und Kind geil gefördert werden würde. Weder finde ich es gut jemanden dazu zu zwingen so etwas sagen zu müssen, noch glaube ich, dass das wirklich hilfreich wäre. Als Mann, der Kinder möchte, kann man dann doch erst recht die Fassung verlieren und auch es nicht verstehen.

Prinzipiell glaube ich, da sehnt man sich nach etwas, wofür es keine Lösung gibt. Es gibt im Leben immer wieder große Dinge, die passieren, von denen wir das Warum nicht verstehen. Menschen, die uns zurück lassen mit einem Warum??, das nie gelöst werden kann.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #296
Und ich wiederhole meine Frage von vor etlichen Seiten: In welcher intakten Beziehung kommt das denn überhaupt vor?

Dass eine frau nicht mit dem Partner über ihre Entscheidung zur Abtreibung redet und ihm nicht ihre Gründe mitteilt, kommt doch ausschließlich dann vor, wenn es für das Schweigen ebenfalls gründe gibt. Wie Angst vor Gewalt. Oder dass man mit dem Kindsvater gar nicht wirklich zusammen ist, sondern es eine Affäre/ONS war. Oder dass der Partner psychisch so labil ist, dass er die Nachricht nicht ertragen könnte. Oder sowas.

Wer bitte nimmt ernsthaft an, dass eine frau eine so schwere Entscheidung mit sich selbst ausmacht, obwohl sie einen liebenden Partner an der Seite hat, mit dem sie das problemlos besprechen könnte?!

Das ist doch überhaupt kein auch nur andeutungsweise realistisches Szenario!

Und in den Fällen, in denen die Frau Gründe hat, es dem Partner eben nicht mitzuteilen, dass sie abtreibt, hat sie wohl den weit besseren Einblick darüber, wie moralisch gerechtfertigt das ist als Außenstehende.
Ich kann dir die Frage nicht beantworten, ich bin ja leider nicht allwissend. Ich hab ja auch nur einen gewissen Radius, wo ich solche Dinge höre, lese, erfahre...

Aber meine Vermutung dazu ist, dass es gar nicht soooo selten ist. Gerade bei jungen Paaren, könnte ich mir das vorstellen und ist mir tatsächlich auch von mehr als einer Bekannten bekannt, dass es in jungen Jahren einen Abort gab, von dem der Partner nie erfahren hat. Angst vor Gewalt lag in keinem dieser Fälle vor.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #303
Bergrifferklärung: Vetorecht

Wenn jemand ein Vetorecht hat kann er gegen einen Beschluss vorgehen. Das hat zur Folge das ein Beschluss aufgehoben werden kann oder zumindest aufgeschoben wird. Das Veto kann aber zurückgewiesen werden, wenn die Mehrheit so entscheidet. (In diesem Fall steht die Frau wohl für die Mehrheit).
Beißt sich also null mit meiner späteren Aussage.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #471
Wenn es so ist, dann ist es so. Wie sagt man so schön ... stelle keine Frage, wenn Du die Antwort nicht hören willst. Vielleicht sollte man für den Mann einen Termin beim Psychologen vorschalten. Der kann sagen, ob der Mann eine Antwort "braucht" und wenn sie denn kommt, sie zunächst lesen und dann entscheiden, ob der Mann die Antwort verkraftet. Und wenn nicht, verschwindet sie im Aktenordner, bis der Mann soweit ist.

P.S. Aber das war jetzt nur mein erster Gedankengang zum Thema.
Ich muss kurz nachfragen: Ist das ein ernst gemeinter Vorschlag oder meinst du das sarkastisch? Ich bin mir nicht sicher und will dir nichts unterstellen.

Falls es ein ernsthafter Vorschlag ist: Das halte ich für einen unfassbar großen Verwaltungsaufwand in einem Land, in dem Jugendämter, psychologische Einrichtungen und das gesamte Justizsystem ohnehin völlig unterbesetzt und unterfinanziert sind. In dem es in den meisten Städten sehr schwierig bis fast unmöglich ist, einen Therapieplatz zu bekommen.

Von diesen eh schon knapp vorhandenen Ressourcen sollen nun also von Gesetzes Wegen einige für den einen und einzigen emotionalen Notfall (unter sehr vielen validen anderen Notfällen) - eine Frau treibt ab und weigert sich, dem Mann Gründe zu nennen - reserviert werden? Es soll ein Psychologe mehrfach herangezogen werden? Zu einem Therapiegespräch. Um darüber zu entscheiden, ob der Mann die Begründung emotional verkraftet. Und dann nochmal einige Monate und auf regelmäßiger Basis, um zu sehen, ob der Mann nun jetzt vielleicht stabil genug ist?

Wenn sich in diesem Land so gut um alleinerziehende Mütter, um die abtreibenden Frauen oder Frauen die Opfer von männlicher Gewalt sind, gekümmert würde, wie es hier - von Gesetzes Wegen - für gekränkte, emotional verletzte Männer in einem doch recht unrealistischen und abwegigen Szenario gefordert wird, wäre dieses Land ein anderes.

Es steht dem Mann doch völlig frei, sich selbst psychologische Hilfe zu holen. Dafür sollten für ihn dieselben Regeln und Voraussetzungen gelten wie für alle anderen auch. Ohne einen Rechtsanspruch über die Frau. Warum sollte sein Leid als wichtiger erachtet werden als alles andere, vielleicht ebenfalls unfaire Leid anderer Menschen?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #487
Off-Topic:

In Missouri versucht Ashley Aune (Demokratin) grade durchzukriegen, dass Frauen sich zukünftig scheiden lassen können, obwohl sie schwanger sind - aktuell ist das (wie auch in Texas, Arizona und Arkansas) nicht möglich, nichtmal bei häuslicher Gewalt oder Missbrauch. Sprich, die Männer können ihre Ehefrauen einfach permanent vergewaltigen und wenn sie es damit erreichen dass sie halbwegs permanent schwanger bleiben haben die Frauen keine Möglichkeit, sich zu trennen und der Situation zu entkommen.

Solche Situationen kann es nur geben, wenn Männer oder Gesetze in das Recht der Frauen eingreifen, Abtreibungen vornehmen zu lassen bzw. grundsätzlich über ihren Körper im Allgemeinen und ihre Gebärmutter / deren Verwendung im Besonderen zu bestimmen. Sowas ist heute noch "Alltag" und ich denke, dass auch jeder hierzulande sozialisierte Mann das absolut ablehnen dürfte und es so vielleicht etwas besser versteht, weshalb Frauen sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, sobald irgendwelche Schritte in eine solche Richtung angedeutet werden.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Meistens hier zu finden
  • #528
Muss das mit "MACHTAUSÜBUNG über die Frau" unbedingt sein?
Das vermittelt doch wieder ein Bild, als würden Männer alles dafür tun, die Frau klein zu halten.
Es geht nicht nur darum, dass manche/einige/viele Männer aktiv was dafür tun würden, es geht darum, dass in der alltäglichen, von ihnen normal empfundenen Realität dieses Verhalten einigen/manchen/vielen erst garnicht auffällt, dass sie das ganz unbewusst, anerzogen, sozialisiert, durch Glaube/Religion/wasauchimmer legitimierte Verhalten erst garnicht als Patriarchalisch erkennen.
Allein bei sich selbst mal das Bewusstsein dafür zu entwickeln und zu schärfen, dass viele als normal empfundene Verhaltensweisen eigentlich nichts anderes als Machtausubung sind, DAS ist schon mal (bzw. wäre schon mal) ein Fortschritt. Und in solchen Sätzen, geht ja nur um ein Auskunftsrecht, mach kein so Drama draus, Emanzipationsdingsbums, Keulenschwingen kommt das eben genau zum Ausdruck, dass es ganz tief drin ist, es gar nicht bemerkt wird, wie sexistisch das bei der anderen Seite ankommt.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #543
Diese Diskussion wird immer absurder. Ich bin wirklich fassungslos über so manche Aussagen männlicher User.

Meine Mutter hat in den 70ern abgetrieben und mir mal, als ich erwachsen war, erzählt wie grausam das Ganze gewesen ist. Man hat gemerkt, dass es ihr da Jahrzehnte später noch zu schaffen gemacht hat. Nicht wegen der Abtreibung selbst (das war für sie ok), sondern dem damaligen System, dem sie ausgeliefert war. Ich erinnere mich nicht mehr an alle Details, also bitte nagelt mich nicht auf etwas fest. Sie war beim Arzt (männlich und deutlich älter), hat quasi ihr Glück versucht und musste dort GRÜNDE für den Abbruch nennen. Sie war sehr jung (schätze so 19/20), mit dem potentiellen werdenden Vater nicht liiert, finanziell null abgesichert und ist früh aus einem katastrophalen Elternhaus ausgezogen und hatte auch von dort keinerlei Unterstützung zu erwarten. Man könnte denken, da reicht doch schon einer dieser Gründe, aber letztendlich wurde nichts davon als "sozialer Grund" akzeptiert. Der Arzt, bei dem sie war, hätte das eh nicht ausgeführt, aber sie war wohl von seinem Wohlwollen abhängig. Sie bekam einen verschlossenen Brief mit, in dem quasi ihr Urteil stand, und den sie aber nicht öffnen, sondern bei Arzt Nr. 2 hätte abgeben sollen. Sie hat ihn geöffnet und da Dinge zu sich und ihrer Situation gelesen, die hochgradig verletzend und übergriffig und frauenfeindlich waren. Sie ging dann zu einem anderen Arzt und musste da wieder GRÜNDE nennen, sich erklären und erklären. Sie war nachher so verzweifelt, dass sie dem Arzt gesagt hat, wenn sie das nicht machen lassen darf, springt sie aus dem Fenster. Sie kann nicht mehr. Sie meinte, zu dem Zeitpunkt war sie schon so runter mit den Nerven, dass ihr das auch Ernst war. Darauf hin konnte sie den Eingriff durchführen lassen.

So, und nun 50 Jahre (!!!) später, diskutieren wir hier ernsthaft darüber, dass Frauen GRÜNDE vorbringen müssen?? Das ist doch wirklich nicht zu fassen.
 
jeko2007
Benutzer186762  (52) Öfter im Forum
  • #675
Aber rechtlich nicht. Und darum geht es, wenn es um Rechte und Datenschutz geht

Off-Topic:
Doch, schon. Der Embryo ist durchaus geschützt. Die Abtreibung stellt insofern eine Ausnahme dar. Aber das sei nur der guten Ordnung halber erwähnt.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #688
Nur um wieder aufs Thema zurückzukommen: Der andere Thread zeigt leider sehr gut, warum manche Frauen dem Erzeuger gegenüber eine Schwangerschaft nicht offenlegen oder keinen Kontakt mehr wollen.
In diesem Beispiel wäre es wahrscheinlich besser für alle drei gewesen, wenn sie es mit sich selbst ausgemacht hätte (so traurig diese Erkenntnis auch ist und erst recht für die Betroffene sein muss). Informationen sind Macht. Ein offizieller „Nachweis“ für einen Schwangerschaftsabbruch kann als Druckmittel eingesetzt werden und zwar auch noch Jahre später. Mir fallen spontan Situationen wie die im anderen Thread genannte ein, die man mit Sicherheit auch als Rache verwenden könnte, aber auch, dass man soetwas zum Beispiel einem kirchlichen Arbeitgeber (falls die Person bei einem solchen arbeitet) zuspielt. Inwiefern dieser deswegen eine Kündigung aussprechen darf, weiß ich nicht, aber es wäre mit Sicherheit nicht zum Vorteil der Person, die die Schwangerschaft abgebrochen hat. Zusätzlich ist das gesellschaftliche Bild von Menschen, die eine Schwangerschaft aus nicht-medizinischen Gründen abgebrochen haben, auch nicht „neutral“ — dabei gibt es so viele, die diesen Prozess durchlaufen haben, teilweise eben auch, weil Verhütung oftmals auch nur als Verantwortlichkeit der Frau gesehen wird.

Wie gesagt: ich verstehe, dass das für den Erzeuger nicht schön ist. Dennoch sehe ich aufgrund der Biologie keine andere Möglichkeit, außer der Frau dieses Recht über ihren Körper zu lassen und nicht wegzunehmen. In einer optimalen Welt würden beide darüber sprechen und beide mit der Entscheidung glücklich und zufrieden sein. Wir leben leider nicht in einer optimalen Welt und von daher muss geregelt werden, wer im „Ernstfall“ entscheidet und leider muss auch sichergestellt werden, dass die Person, die entscheidet, einen freien Rahmen dafür bekommt. Von daher wäre auch eine Auskunftspflicht nicht hilfreich. Zumal fraglich ist, was besser wirkt: eine erzwungene Auskunft oder ein therapeutisches Angebot. Ich tendiere klar zu letzterem.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #849
Das frage ich mich hier bei vielen auch!
Naja, wenn die Frauen hier schreiben, dass sie mit ihrem Partner darüber reden würden, wäre es dem Gespräch sehr zuträglich, wenn du das glauben würdest.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #850
Naja, wenn die Frauen hier schreiben, dass sie mit ihrem Partner darüber reden würden, wäre es dem Gespräch sehr zuträglich, wenn du das glauben würdest.
Das habe ich doch nie in Zweifel gezogen.

Und falls das falsch von mir rüberkommt, ich glaube wirklich, dass die allermeisten Frauen ganz offen und ganz ehrlich mit den Erzeugern reden und auch gemeinsam über einen Abbruch reden.

Von ONS, Gewalt etc. einmal abgesehen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #851
Das ist doch hier bei sooo vielen Antworten soo klar rauszulesen...
Wie kann Dir denn nicht selber auffallen, dass das logisch gar nicht möglich ist?
Es kann nicht sein, dass man sich einig ist, dass ein Gespräch in der Situation normal und angemessen ist, aber ein Verweigern des Gesprächs weit verbreitet und bei vielen Frauen zu lesen ist. Das macht null Sinn, es kann nur eins von beidem zutreffen.
Und immer wieder am Thema vorbei das "Mein-Körper"-Argument...
Ne, dieses Argument ist sowas von die Basis aller Überlegungen zum Schwangerschaftsabbruch, dass schockierend ist, wie Du das so negieren kannst.

Aber Du hast recht, die Diskussion ist sinnlos. Schade, ich hatte ja sogar mal ein bißchen Partei für Dich ergriffen, weil es schien, dass Du es echt begriffen hast. War ein Irrtum.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #852
Und immer wieder am Thema vorbei das "Mein-Körper"-Argument... , dass immer wieder herangezogen wird um eine Information nicht geben zu wollen, das ist einfach ein riesiger Fail!
Das ist der Punkt, an dem es im Zweifel endet, wenn der Mann die genannten Gründe nicht akzeptiert und sie wegdiskutieren will - da gibt's nämlich nichts zu diskutieren.

Verhält er sich anständig gibt's keinen Grund, an den Punkt zu kommen.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #853
Ja, gut, wenn Du die sprachliche Feinheit nicht verstehst, kann ich das nicht ändern.
Wenn du eine Problematik nicht erkennen kannst, wenn einseitig für dich und gegen deinen Willen entschieden wird, dann kann ich dir bei allen sprachlichen Feinheiten nicht helfen, tut mir leid.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #854
Wenn du eine Problematik nicht erkennen kannst, wenn einseitig für dich und gegen deinen Willen entschieden wird, dann kann ich dir bei allen sprachlichen Feinheiten nicht helfen, tut mir leid.
Ich mag keine passiv-aggressiven witzig-Bewertungen, aber da musste ich jetzt echt laut lachen!

Hallo?! Weißt du, wie oft das Frauen passiert, dass einseitig über ihren Kopf hinweg Entscheidungen getroffen werden, die sie bitteschön schweigend mittragen sollen? Wie hart Frauen da für jedes einzelne Fitzelchen Recht gekämpft haben, dass das nicht mehr immer und überall so ist, sondern dass sie so einfache, selbstverständliche Dinge auch selbständig dürfen wie "wählen" oder "arbeiten", und dass das auch heute noch keine Selbstverständlichkeit ist?

Und jetzt gibt es EINEN Punkt, wo mal ein Mann nicht das letzte Wort hat, sondern tatsächlich mal eine Frau - weil ja, es ist IHR Körper ! - und du pienst rum? ERNSTHAFT?
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #855
Wir sehen hier ganz breit gefächert die Verweigerungshaltung von so vielen, intelligenten, Frauen, die sich einfach unwillig zeigen einfach eine Auskunft erteilen zu wollen.
Zitate bitte. Diese Unterstellung hätte ich gerne belegt, denn ich lese hier keine einzige Frau, die sich unter normalen Umständen verweigern würde, eine Auskunft zu erteilen.

Ich finde diese Aussage so krass, dass mir eben die Kinnlade runterfiel. Ich frage mich, ob du den gleichen thread liest wie ich. Denn das steht nirgendwo.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #856
Das habe ich doch nie in Zweifel gezogen.
Das hast du doch gerade eben getan, als du geschrieben hast, dass du aus so vielen Antworten eine breite Verweigerungshaltung eine Auskunft zu erteilen heraus liest.

Und falls das falsch von mir rüberkommt, ich glaube wirklich, dass die allermeisten Frauen ganz offen und ganz ehrlich mit den Erzeugern reden und auch gemeinsam über einen Abbruch reden.
Dann versteh ich nicht, wo du eine Verweigerungshaltung Auskunft zu erteilen herausliest.

Du widersprichst dir mE hier selbst.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #857
Wenn du eine Problematik nicht erkennen kannst, wenn einseitig für dich und gegen deinen Willen entschieden wird, dann kann ich dir bei allen sprachlichen Feinheiten nicht helfen, tut mir leid.
An der Stelle fällt es dann wirklich schwer, Dich und Dein Anliegen noch irgendwie ernst zu nehmen. Weil, ja, grundsätzlich kann ich es nachvollziehen, dass Menschen schon an dem Embryo was liegt und auch, dass der Mann gerne wissen möchte, weshalb die Frau sich gegen die Schwangerschaft entscheidet - aber dieser Satz, der ist einfach lachhaft. Zudem, einseitig (und im Zweifel gegen Deinen Willen) wird doch auch mit der Auskunft entschieden, also ist die Aussage doch ohnehin komplett sinnlos? Und halt einfach nur sausackmäßig provokant, wenn Du etwas was für Frauen Alltag ist als total schlimm bezeichnest, wenn es Männern passiert.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #859
Wir sehen hier ganz breit gefächert die Verweigerungshaltung von so vielen, intelligenten, Frauen, die sich einfach unwillig zeigen einfach eine Auskunft erteilen zu wollen.
Wir sehen hier keine Verweigerungshaltung auf Seite der Frau. Wir haben nur bereits herausgearbeitet, dass eine Schwangerschaft, die nicht gewollt ist, erstmal eine starke Belastung darstellt mit dem Risiko für große körperliche, psychische und finanzielle Schäden, die man in Kauf nehmen kann, wenn man sich dann doch für die Fortsetzung einer Schwangerschaft entscheidet. Die aber nicht ohne sind, weshalb auch ein „ich will nicht (mehr) schwanger sein“ neben dem allgemeinen „ich will kein Kind“ oder dem „ich will unter diesen Umständen kein Kind“ bereits legitime Gründe darstellen. Kurz: Die Auskunft wird so oder so erteilt. Gibt es einzeln gelagerte Gründe, würden diese in der Schwangerenkonfliktberatung angesprochen oder man würde es gemeinsam erörtern. Beispiel: Wenn es „nur“ soetwas wie finanzielle Gründe sind, kann man Einigungen finden. Dafür bekommt man Wege aufgezeigt, manchmal bedeutet die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen aber auch, dass man sich dazu entscheidet, ein Kind nicht zu bekommen. Dass ein Erzeuger das „ich will diese Schwangerschaft nicht“ nicht akzeptieren kann und gerne eine Präzisierung hätte, ist verständlich. Wenn er in dem Moment gerne die Schwangerschaft fortgesetzt sehen wollen würde, wird ihm jedoch höchstwahrscheinlich kein Grund wirklich ausreichend genug sein, aber das darf eben nicht zulasten der Schwangeren gehen, sondern an dieser Stelle sollte klar auf Beratungsangebote hingewiesen werden.
Ganz einfach (und sicher schon 100 Mal gesagt) Ich finde es richtig und wichtig zu wissen warum "mein" Kind nicht geboren werden durfte.
Recht einfach: Weil eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes nicht gewünscht war und die Umstände es nicht hergaben, dass sich dieser Wunsch geändert hat. Man hat gemeinsam verhütet, das hat nicht funktioniert. Blöd genug. Aber der Wunsch, kein Kind miteinander (!) zu zeugen, war von vornherein da. Da die rechtlichen Rahmenbedingungen bekannt sind, kann man entscheiden, ob man a. weitere Verhütungsmöglichkeiten ergreift oder b. keinen Sex hat.
Was ich wiederum völlig verstehen kann ist das Argument der zusätzlichen Belastung für eine Frau die ohnehin in einer Ausnahmesituation ist und die nicht weiter belastet werden soll / darf. Hier tendiere ich dazu zu sagen, dass dieses Interesse über dem Interesse des Erzeugers auf Auskunft stehen kann.
Stehen kann? Für eine Auskunft, die a. mit fünfminütigem Nachdenken selbst gefunden werden kann, b. die man wahrscheinlich schon erhalten hat (aber nicht annimmt), c. die gegebenenfalls auch erlogen sein kann, d. die nicht nachzuprüfen ist? Was wäre damit gewonnen? Nichts. Auch ist das Interesse des Erzeugers hier fraglich. Will er damit abschließen? Dann ist eine Beratung und gegebenenfalls eine Therapie mit Sicherheit der bessere Weg, denn dabei werden keine Rechte von anderen verletzt.

Zum Geschäft:
schön, dass du es aufbringst. Man hat natürlich eine Haftung, falls man fahrlässig einen Schaden verursacht. Verträge, die jedoch sittenwidrig sind (und ein Vertrag, der eine schwangere Person zum Abbruch zwingt wäre definitiv als solcher einzuordnen), bestehen oftmals nicht vor Gericht. Weiterhin dürfen keine Verträge zulasten von Dritten geschlossen werden. Das ist auch eines der Probleme bei Samenspenden, wenn der Spender bekannt ist, denn theoretisch würden die Nachkommen erben und würden auch für ihn im Pflegefall aufkommen müssten und er müsste umgekehrt natürlich auch Unterhalt zahlen, da die Eltern das nicht vertraglich miteinander zulasten des Kindes regeln dürfen.
Haftung ist aber dennoch interessant, denn auch hier gibt es eine Asymmetrie. Der Erzeuger wäre zwar nicht zu entbinden von der Zahlung des Unterhalts (gegebenenfalls), aber er wird auch nicht anteilig für die finanziellen Einbußen der Frau herangezogen. Er ist nicht verpflichtet, Rentenpunkte herzugeben oder einen finanziellen Ausgleich für ihren Verdienstausfall oder Karriereknick, der allein schon aus dem Mutterschutz resultieren kann, bei der Frau zu leisten. Die Frau muss ihn zusätzlich zu den womöglich lebenslang anhaltenden Folgen der Schwangerschaft ebenfalls tragen.
Und auch wegen diesen schönen Sachen, darf die schwangere Person entscheiden, ob sie das trotzdem will oder nicht.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Meistens hier zu finden
  • #860
Wenn du eine Problematik nicht erkennen kannst, wenn einseitig für dich und gegen deinen Willen entschieden wird, dann kann ich dir bei allen sprachlichen Feinheiten nicht helfen, tut mir leid.
Sorry, Herr Kollege, aber jetzt hörst du besser einfach auf. Das ist nach dem Geschäftsthema der zweite komplett unsinnige Ansatz, sich dem Thema nochmal irgendwie nähern zu wollen. Für mich ist es jetzt eigentlich durch, wenn es dir nur noch ums Kreise drehen geht, dann brauchen wir nicht (mehr) diskutieren.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #861
Ich ziehe mich hier jetzt final zurück.

Wir scheinen uns bei diesem Thema alle ganz konsequent gegenseitig nicht verstehen zu wollen.

Ich habe vieles aus dieser Diskussion mitgenommen und dafür möchte ich mich bedanken.

LG
Fox
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Meistens hier zu finden
  • #862
Dann kann hier auf Wunsch des TS ja zu.

Oder braucht eine der Damen noch eine bessere Begründung?
 
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