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Schwiegermutter tot, auf einmal Trennung

H
Benutzer76972  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Gemeinde.

Ich bin gerade ziemlich fertig mit den Nerven, hab die letzte Nacht kaum geschlafen. Ich hab ehrlich gesagt niemanden, mit dem ich darüber reden kann. Seit ich nach dem Studium mit meiner Freundin in eine andere Stadt gezogen bin, habe ich nur noch einen Freund. Ich hab einfach keinen Anschluss gefunden.

Nun zum eigentlichen Thema. Ich habe letztes Jahr einen Faden eröffnet, in der ich die Krankheit der Mutter meiner Freundin geschildert hab. Nun, ziemlich genau vor einem Monat ist sie gestorben. Es kam mehr oder weniger plötzlich, kurz davor hatte ich mich stark mit meiner Freundin zerstritten. Wir hatten uns dazu entschieden, die Beziehung zu beenden. Genau in der Zeit fiel sie ins Koma und wachte nicht mehr auf. Ich wusste das nicht, weil sie es mir nicht gesagt hatte. Als sie mir das dann verheult erzählt hatte, habe ich sie selbstverständlich begleitet und betreut.

Eine Woche nach dem Tod war es nun leider so, dass ich auf eine zweiwöchige Dienstreise musste. Ich hatte den Eindruck, dass sie ganz gut damit klarkommt. Im Endeffekt war es dann auch so. Wir schrieben immer mal wieder hin und her, sagten beide, dass wir uns vermissen würden. Als ich wieder da war setzten wir uns hin und redeten über unsere ganze Situation. Wir redeten drüber, was wir wollten und vor allem darüber, ob sich unsere Zukunftsvorstellungen deckten. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir es uns bis Ende des Jahres ansehen wollten, weil wir beide noch starke Gefühle füreinander hatten. Die 2 Wochen danach waren ehrlich gesagt sehr schön. Wir waren wieder wie frisch verliebt, hatten auch wieder regelmäßigen Sex und es war einfach für uns beide so befreiend, dass wir beide keine Verantwortung mehr hatten.

Letzten Samstag ging es dann los. Wir hatten einen tollen Abend geplant mit 2 weiteren Pärchen. Wir trafen uns in unserer Wohnung, tranken schon mal was und wollten dann eigentlich gemeinsam in die Stadt gehen. Wir Männer haben uns dann dazu entschieden, in der Wohnung zu bleiben und die Frauen gingen dann noch in die Stadt. So gegen Mitternacht bekam ich dann so starke Kopfschmerzen und musste mich hinlegen. Auf einmal bekam ich um 4 Uhr morgens einen Anruf. Meine Freundin war sternhagelvoll, sie konnte nicht mehr stehen, nicht mehr gehen, kotzte und würgte dauernd. Klar, dass da kein Taxi anhielt. Ich hab dann erfahren, dass die anderen 2 Männer in die Stadt los sind um die Damen zu begleiten (ich hab von alldem nichts mitbekommen). Am Telefon erzählte mir die Freundin, dass sie einen Arzt ihrer Mutter getroffen hatte. Anscheinend war sie dann so traurig (er anscheinend mitleidig), dass sie sich übelste die Kante gegeben hatte.

Ich ging sofort los und traf alle dann auf dem Weg und trug sie dann auch heim. Sie sagte mir wie sehr sie mich liebt und dass wir bitte zusammenbleiben sollen und dass sie mich nicht verlieren will. Das freute mich dann auch ehrlich gesagt, weil es mir auch so ging. Naja, ihr könnt euch vorstellen wie der nächste Tag abgelaufen ist...

Kommen wir zur letzten Woche. Montag war noch alles okay, aber ab Dienstag hab ich dann gemerkt, dass irgendwas faul ist. Sie hatte nur ganz nebenbei erwähnt, dass der Arzt ihre Nummer rausgesucht und ihr geschrieben hatte. Ich fand das nicht weiter schlimm, Vertrauen war schließlich da. Die nächsten Tage wurde sie immer komischer und auf einmal sagte sie, dass sie dieses Wochenende sich mit ihrer Freundin trifft und deshalb mit mir nicht zu meinen Eltern fährt (obwohl sie gesagt hatte, sie fährt sicher mit). Ich war ehrlich gesagt ziemlich angepisst. Die weiteren Tage waren wir sehr distanziert. Vor allem fragte ich sie ständig, warum sie so komisch ist. Sie redete mir ein, dass ich mir das einbilde.

Kommen wir zu gestern. Ich war bereits bei meinen Eltern. Aufgrund ihres äußerst dummen Verhaltens kam ich dann drauf, dass ihre Freundin nichts davon wusste, dass sie sich treffen würden. Ich schrieb ihr, warum sie mich angelogen hat und was sie wirklich macht. Es kam recht schnell die Antwort, dass sie sich gerade mit dem Arzt getroffen hatte. Meiner Meinung nach ein Date. Wir telefonierten nachts um 10 und sie sagte sofort am Telefon, dass das mit uns doch nichts ist. Es sei rein gar nichts passiert, aber trotzdem will sie mit mir nicht mehr zusammen sein. Ich war einfach nur schockiert, bin es ehrlich gesagt immer noch. Niemals hätte ich das von ihr erwartet, dass sie die fast 4 Jahre so beendet. Am Telefon. Ich sagte, ich würde sie erstmal nicht mehr sehen wollen. Sie sagte sofort, dass sie erstmal in die Wohnung ihrer Mutter geht.

Ich fühl mich einfach nur noch mies. Nicht weil es vorbei ist, sondern dass es so beendet worden ist. Ich bin zutiefst verletzt. Ich weine echt fast nie. Aber gestern tat ich es.

Was mich grad einfach so beschäftigt, ist die Tatsache, wie es weiter geht. Wir haben eine gemeinsame Wohnung, gemeinsame Möbel. Alleine kann ich in der Wohnung auf Dauer nicht leben, weil sie einfach zu teuer ist (42% meines Nettogehalts). Da ich erst seit 2 Jahren arbeite, habe ich auch nicht viel Rücklagen. Die Möbel würde ich größtenteils gern behalten, aber wie berechnet man den Wert? Wie viel Geld gebe ich ihr? Wie klären wir das alles? Und: Warum zum Teufel musste es so unendlich beschissen enden?!

Vielleicht hat einer von euch bis hierher gelesen. Ich danke euch dafür. Wie gesagt, ich hab einfach grad niemanden mit dem ich darüber reden kann.

Grüße.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Wir haben eine gemeinsame Wohnung, gemeinsame Möbel.
Diese Dinge sollten sich doch wohl am leichtesten klären lassen. Ihr habt die Wohnung nicht gekauft - Mietverträge kann man kündigen.

Ihr seid nicht verheiratet - jeder nimmt die Möbel mit, die er gekauft oder mitgebracht hat.

Fettisch.

Wenn Du letztlich sowieso nur wegen Deiner Ab-jetzt-Ex an den aktuellen Wohnort gezogen bist, ist das vielleicht ja auch eine gute Gelegenheit zur Luftveränderung...
 
Zuletzt bearbeitet:
H
Benutzer76972  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich sehe gerade wie wirr das alles geschrieben ist. Tut mir echt leid.

Ich bin nicht wegen ihr hierher gezogen, es war eher so, dass sie mir nachgezogen ist. Wir haben ca. 1 Jahr in (m)einer 1-Zimmer Wohnung gewohnt bevor wir was größeres angemietet haben. Ich würde aber auch gern wieder wegziehen, jedoch habe ich einen tollen Job und möchte den nicht so schnell wieder aufgeben.

Es wär mir recht, wenn ich endlich mal Anschluss finden würde. Wie geht denn das noch im Berufsleben? Mir erscheint das alles irgendwie so extrem schwierig.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Wichtig wäre es ja zunächst mal, sich klar zu werden, welche Schritte jetzt nacheinander kommen müssen, um nicht den Überblick zu verlieren. Klar ist deine Situation emotional sehr belastend, aber vielleicht hilft es dir auch, das Ganze strukturiert anzugehen, um besser damit klar zu kommen.

Zuerst wäre die Wohnung zu klären. Steht ihr beide im Mietvertrag? wie sind die Kündigungsfristen?

Möbel würde ich auch so klären, wie K Katjes geschrieben hat. Wenn du mehr behalten möchtest, müsstet ihr klären, ob du ihr was abkaufst oder so.

Um dein Sozialleben kannst du dich dann kümmern, wenn du deine Wohnsituation geklärt hast. Wenn dir dein Job gefällt, hast du vielleicht ein paar nette Kollegen, die abends mal noch was zusammen unternehmen würden? Machst du Sport? Vielleicht wäre auch ein Verein was für dich, um Leute kennen zu lernen?

Versuch nicht alles auf einmal anzupacken. Dann stehst du nämlich erstmal vor einem riesigen Berg, von dem du nicht weißt, wie du das jemals schaffen sollst. Teilst du den Berg aber in viele kleinere Etappen auf, ist das viel eher schaffbar.
 
H
Benutzer76972  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Versuch nicht alles auf einmal anzupacken. Dann stehst du nämlich erstmal vor einem riesigen Berg, von dem du nicht weißt, wie du das jemals schaffen sollst. Teilst du den Berg aber in viele kleinere Etappen auf, ist das viel eher schaffbar.

Das trifft den Nagel sowas von auf den Kopf...

Vielen Dank für den Tipp mit der strukturierten Herangehensweise. Allein das zu lesen entlastet mich gerade.

Ja, wir stehen beide im Mietvertrag. Kündigungsfrist ist 3 Monate zum Monatsende, also ganz normal. Aber ganz ehrlich, ich möchte sie jetzt gar nicht mehr sehen. Wie gesagt hat sie sich dazu bereit erklärt in die Wohnung ihrer Mutter zu ziehen. Deshalb möchte ich die Wohnung so lange behalten, bis sich was anderes findet. Ich denke einige Monate sollte das für mich schon zu stemmen sein.

Was die Möbel angeht: ehrlich gesagt bin ich da jetzt nicht einsichtig und zahle ihr die Neupreise für die Möbelstücke. Ist das unfair?

Das mit den Kollegen ist so eine Sache. Mein bester Kumpel ist durch Empfehlung von mir ebenfalls vor zwei Jahren in meine Firma gekommen. Er hat eine Freundin, aus diesem Grund trafen wir uns auch echt oft gemeinsam zu Pärchenabenden. Ansonsten sind wir ein sehr kleiner Standort, mit 9 Leuten in der Abteilung. Lediglich mit 2 von ihnen könnte ich mir außerhalb der Arbeit was vorstellen (bzw. unternehmen wir auch oft mal was).

Nein, ich mache kein Sport. Aber das wollte ich schon immer ändern. Vielleicht ist die Zeit dafür jetzt gekommen. Naja, abgesehen davon habe ich auch wirklich nicht viel Selbstvertrauen. Ich bin nicht grad dünn, habe seit ich hierher gezogen bin auch ordentlich zugenommen. Ich schäme mich teilweise in meiner alten Stadt aus dem Haus zu gehen... damit mich ja niemand sieht, der mich früher mal gekannt hat...
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Ja, wir stehen beide im Mietvertrag. Kündigungsfrist ist 3 Monate zum Monatsende, also ganz normal. Aber ganz ehrlich, ich möchte sie jetzt gar nicht mehr sehen. Wie gesagt hat sie sich dazu bereit erklärt in die Wohnung ihrer Mutter zu ziehen. Deshalb möchte ich die Wohnung so lange behalten, bis sich was anderes findet. Ich denke einige Monate sollte das für mich schon zu stemmen sein.

An deiner Stelle würde ich dann damit anfangen, nach einer neuen Wohnung Ausschau zu halten. Du solltest jedoch trotzdem vielleicht mit ihr besprechen, wie ihr das mit der Wohnungsauflösung machen wolllt. Ich kann verstehen, dass du sie gerade nicht sehen willst, lass dir da ruhig noch ein bisschen Zeit. Aber allzu lange solltest du das nicht aufschieben.

Was die Möbel angeht: ehrlich gesagt bin ich da jetzt nicht einsichtig und zahle ihr die Neupreise für die Möbelstücke. Ist das unfair?

Je nachdem, wie alt die Möbel sind, finde ich das nachvollziehbar. Ich denke, auch hier hilft nur miteinander reden und verhandeln. Auch wenn dir (und ihr) das vielleicht schwer fällt, solltet ihr das Thema eher neutral angehen. Über Geld kann man sich schließlich noch mehr verkrachen als das eh schon der Fall ist in einer Trennung.

Das mit den Kollegen ist so eine Sache. Mein bester Kumpel ist durch Empfehlung von mir ebenfalls vor zwei Jahren in meine Firma gekommen. Er hat eine Freundin, aus diesem Grund trafen wir uns auch echt oft gemeinsam zu Pärchenabenden. Ansonsten sind wir ein sehr kleiner Standort, mit 9 Leuten in der Abteilung. Lediglich mit 2 von ihnen könnte ich mir außerhalb der Arbeit was vorstellen (bzw. unternehmen wir auch oft mal was).

Wenn du ihn fragst, ist er aber sicherlich auch mal bereit einen Männer-Abend mit dir zu verbringen. Ich finde das ist eine gute Basis, worauf du aufbauen kannst.

Nein, ich mache kein Sport. Aber das wollte ich schon immer ändern. Vielleicht ist die Zeit dafür jetzt gekommen. Naja, abgesehen davon habe ich auch wirklich nicht viel Selbstvertrauen. Ich bin nicht grad dünn, habe seit ich hierher gezogen bin auch ordentlich zugenommen. Ich schäme mich teilweise in meiner alten Stadt aus dem Haus zu gehen... damit mich ja niemand sieht, der mich früher mal gekannt hat...

Ich finde deinen Ansatz gut. Vielleicht ist ja tatsächlich jetzt für dich ein Punkt gekommen, in deinem Leben auch sonst mal etwas aufzuräumen und ggf. alte Gewohnheiten zu überdenken. Ich wünsche dir viel Erfolg und lass dich nicht unterkriegen. Etwas zu tun zu haben, sich abreagieren können, könnte dir eventuell auch bei der Verarbeitung der Trennung helfen. Einfach, um nicht dauherhaft die Gedanken kreisen zu lassen.
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Was die Möbel angeht: ehrlich gesagt bin ich da jetzt nicht einsichtig und zahle ihr die Neupreise für die Möbelstücke. Ist das unfair?

Da müsst ihr einfach eine Lösung finden. Entweder ihr teilt die Möbel so auf, dass es für euch beide ok ist (also jeder ungefähr den gleichen "Wert" bekommt) - oder ihr einigt euch auf einen Preis. "Normal" wäre es wohl, da ne gewisse Abnutzung einzupreisen. Damit wird eine Freundin vermutlich einverstanden sein, wenn sie die Möbel sowieso nicht gebrauchen kann - und sie wird damit wohl weniger einverstanden sein, wenn sie die Möbel jetzt für sich selbst - dann natürlich zum Neupreis oder mühsehlig zusammengesucht über ebay Kleinanzeigen - nachkaufen muss. Zumindest, wenn das Geld bei ihr nicht so locker sitzt. Für den Fall bleibt Lösung 1 - dann musst du eben ein paar Möbel nachkaufen.

Ich verstehe deinen Schmerz. Dennoch: Deine Freundin hat nichts großartig krasses getan, was den Kontakt zur sinnvollen Aufteilung unmöglich macht. Eine Trennung ist nie schön und es gibt keinen guten Zeitpunkt.
 
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