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Stehe mir mit Gedanken selber im Weg...

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
...oder: Will man immer nur das haben, was man eben nicht kriegen kann?

Mich plagt das ganze schon länger, deswegen hole ich mal weiter aus.

Zu mir selber lässt sich sagen, dass ich eigentlich ein "gutes Mädchen" bin, ich habe mein Abi mit 1,7 gemacht, bin nie sitzen geblieben, war immer gut und fleißig. Lag nie betrunken in irgendwelchen Straßengräben, fand die meisten in meiner Stufe blöd, und flüchtete mich mit einer Freundin in fröhliche Misanthropie. Wenn andere in der Disco waren, habe ich Computer gespielt, stand nie knutschend in der Ecke rum, wenn sich jemand in mich verliebt hatte, fertigte ich so lange pro und contra Listen an, bis derjenige eine andere hatte.

Trotzdem ging es mir soweit immer gut, ich war regelmäßig auf Parties, habe es zwar nie übertrieben, aber ich kann schon sagen, dass ich einige Freunde hatte und eine schöne Schulzeit. Ich habe in Bands gespielt und interessante Hobbies gepflegt... also eigentlich alles toll.

Meinen ersten Freund hatte ich mit 18, mit dem ist aber nichts gelaufen. Dann hatte ich noch eine Beziehung für 3,5 Jahre, die zerbrach, weil man sich nicht mehr liebte und mein Freund nichts auf die Reihe bekam und kein Verständnis für mein Studium hatte.

Dieses habe ich direkt nach dem Abi begonnen, es ist ein sehr hartes Studium , ich tue viel dafür und befinde mich notenmäßig wohl etwa im oberen Drittel.

Kurz nachdem ich mit dem einen Schluss hatte, datete ich schon den nächsten und kam mit ihm zusammen. Diese Beziehung stand von Anfang an auf wackligen Füßen, da er viele Affären hatte, die er erst kurz vor unserem ersten Date beendete. Für viele würde das kein Problem darstellen, für mich ist es das bis heute. Ich komme einfach nicht damit zurecht, so einen ehemaligen "Schlamperich" zu haben, da ich Liebe und Sex nicht trennen kann und es abstoßend finde. Die Beziehung läuft bis heute, obwohl zu Beginn viel Mist lief (er hat mich z.T. angelogen, einen auf Macho gemacht...) und ich ihm bis heute nicht richtig vertrauen kann. Er hat sich aber um 180° gedreht, er ist ein toller und liebevoller Freund, versucht alles wieder gut zu machen, was zu Beginn doof gelaufen ist. Er sagt, ich sei seine erste "richtige" Freundin, liebt mich über alles.

Und trotzdem nagen an mir so oft die Zweifel. Sobald mir irgendetwas nicht passt, fange ich an, einfach ALLEs in Frage zu stellen - mein Studium, die Stadt in der ich lebe, die Beziehung, einfach ALLES! Sobald wieder alles gut ist bin ich wieder überglücklich. Es geht so hoch und runter, ich nerve mich selber damit.

Teilweise denke ich, dass ich etwas verpasst habe - zuwenig "Mist" gebaut habe, zuwenig rumgehurt habe, zuwenig Drogen oder Alkohol, ersteres habe ich nie probiert. Ich hatte noch nie einen ON, habe 3 Jungs geküsst und 2 im Bett. Ich bin kein bisschen verklemmt, ich mache eigentlich alles und soll gut darin sein :zwinker: Mich stößt es ab, Leute aus der Disco mit nach Hause zu nehmen, und gleichzeitig wünschte ich mir, ich hätte es getan, um mich nicht immer fragen zu müssen, ob ich was verpasst habe!

Doch gleichzeitig wäre ich ja dann eigentlich genauso "billig" wie die Leute, die ich verurteile, weil sie Affären oder ONs haben. Nicht, dass mich da jemand falsch versteht - ich finde das in Ordnung, wenn Leute das machen, ich finde es nur für spätere Beziehungen für mich problematisch. D.h. ich hätte meinen eigenen Freund nicht haben wollen, wenn ich gewusst hätte, was er "getan" hat, bevor ich ihn verliebt war, doch gleichzeitig wünschte ich mir, ich hätte es getan!

Ich weiß nicht, wie bedenklich es ist, dass ich diese Gedanken trotz intakter Beziehung habe. Gleichzeitig denke ich an Hochzeit, ich liebe ihn über alles! Wir wollen zusammenziehen, für immer zusammenbleiben. Doch dann sehe ich Leute, und stelle mir vor, wie es wäre, mit ihnen Sex zu haben, einen Dreier auszuprobieren, Unbekannte zu fragen, ob sie mit mir Sex wollen :kopfschue Das ist doch krank!

Ich mag diese ganze Oberflächlichkeit nicht, doch ich bewundere die Leute, die es ausleben können. Die fröhlich mal hier eine Beziehung haben, dann Schluss machen, die zwischendurch Affären haben, Parties machen, "nebenbei" studieren, im Karnevalsverein sind, seit der Grundschule die gleiche Freundin haben und einfach immer gut drauf sind. Ich selber hinterfrage alles, mich, alle Leute in meinem Umfeld, meine Toleranz sinkt von Tag zu Tag.

In meinem Studium sind so viele Idioten, Leute, die mich ausgenutzt haben, die nicht grüßen, die nichts mit einem zu tun haben wollen, wenn man den Dresscode nicht erfüllt. Das sind keine Vorurteile, es ist wirklich hart. In den Bibliotheken werden Bücher versteckt und Aufsätze rausgerissen, wenn man Pech hat, bekommt man falsche Klausurtermine gesagt und dass Vorlesungen ausfallen, die stattfinden...

Wenn man drei Leute gefunden hat, die in Ordnung sind, wartet man schon, wann sie blöd werden, weil es bis dato noch jeder geworden ist. Ich habe dann auch Angst, wenn ich meinen Freund vergraule, bin ich mehr oder weniger alleine hier, da viele Freundinnen schon weggezogen sind oder es planen, eben weil es hier mit den Leuten so schwierig ist. Es ist halt eine "Möchtegerneliteuni", wo viele studieren, die den Ruf nutzen wollen, einen Mann finden wollen und von zu Hause alles bezahlt bekommen.

Genau dann frage ich mich, ob ich dort überhaupt richtig bin, ob mein Berufsleben durch solche Leute geprägt werden soll? Dann versuche ich, viel zu lernen, um besser zu werden. Gleichzeitig vernachlässige ich dann wieder meine Freunde, sage Parties habe, habe immer Angst, was zu verpassen...

Ich weiß nicht, was das ist, was genau mein Problem ist. Es ist irgendwie die Tatsache, dass ich das Gefühl habe, ich kann nichts so richtig, bin auf jedem Gebiet nur ein bisschen zu Hause. Ich kann weder auf eine bewegte Partyzeit zurückblicken, noch auf viel sexuelle Erfahrungen mit vielen Partnern. Irgendwie war ich überall immer nur "so ein bisschen" dabei. Ich habe Angst, dass es das gewesen ist, dass "alle anderen" mehr erlebt haben. Gleichzeitig stehen mir meine eigenen moralischen Grundsätze im Weg, mein eigener Ekel, dass abstoßende Gefühl bei dem Gedanken, "einfach mal jemanden mit nach Hause zu nehmen". D.h. selbst in Singlephasen, oder wenn ich alleine auf Parties bin, blocke ich jeden Annäherungsversuch ab, weil ich auf so etwas gar keine Lust habe. Es ist nie so, dass es mir an Angeboten fehlt, vielmehr möchte ich es dann gar nicht. Aber andererseits...

Vielleicht hat sich ja jemand hier durchgekämpft und kann mir irgendwas dazu sagen!
 
B
Benutzer82104  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
naja zu allererst musst du dir klar werden das es dir TOP geht!
du lebst in einem tollen land und kannst hier was tolles studieren, hast nen freund mit dem du glücklich bist und bist kein soziales wrack oder opfer... :smile:

sei dir dessen bewusst! viele menschen wären froh in DE auf sozialhilfe leben zu können da gehts dir mal klar besser :zwinker:



ich finde auch das du dir nen nen VIEL zu großen kopf wegen anderen machst!
du kannst was du kannst und basta! du bist keinem irgendwas schuldig!
SCHEIß mal ganz gewaltig auf deine bekackte umgebung in der uni!
wenn du es "schaffst" dann sei doch anders - vielleicht bringt dir gerade dieses "dagegen" einen neuen schub


zu deinem freund:
schwierig... du scheinst ja irgendwie noch bisschen was erleben zu wollen...
lasst euch euf jeden fall noch ordentlich zeit mit dem heiraten!
redest du denn mit ihm übr deine gedanken? gerade wenn er füher so krass war müsste er doch verstöndnis haben...
 
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Mit Deinem ersten Satz fasst Du selbst schon alles sehr gut zusammen und beantwortest es Dir, denke ich.

Ich bin ein ähnlicher Typ gewesen, Deine Gedankengänge kann ich nachvollziehen. Die Leichtigkeit, mit der andere ihr Leben zu leben schienen...

Man kann sich zwar ändern, aber letztlich kann keiner aus seiner Haut.
Du darfst Dich halt nicht so unter Druck setzen lassen von dem, was die anderen tun. Du musst das tun, was Du mit Dir und Deinen Grundsätzen vereinbaren kannst - so dass Du am nächsten Tag Dich noch im Spiegel anschauen magst.

Rückblickend wirst Du sicher sagen: ich habe rein gar nichts versäumt.
Ich für mich sehe das jedenfalls so, und ich habe auch keine Erfahrungen mit Drogen, ONS etc. Ist für mich nix Erstrebenswertes.
 
P
Benutzer80667  (36) Benutzer gesperrt
  • #4
Das Leben ist nun mal voller Kompromisse. Freunde oder studieren? Party oder lernen?
Ein gesunder Mittelweg ist wie fast immer das wichtigste. Versuche herauszufinden wie du alles am besten unter einen Hut bekommst. Alles geht natürlich nicht, denndu musst Prioritäten setzen, der Tag hat nur 24 Stunden.

Und zu dem Thema mit den Angeboten auf Party kann es natürlich 1000 Erklärungen geben und ich zitiere hier mal eine, weil das irgendwie passt und ich das Buch gerade lese :tongue:

"Es setzt eben voraus, dass man sich selbst für unliebenswürdig hält. Damit ist jeder, der einen liebt, prompt diskreditiert. Denn wer einen liebt, der keine Liebe verdient, mit dessen Innenleben stimmt etwas nicht. Ein Charakterdefekt wie Masochismus, eine neurotische Bindung an eine kastrierende Mutter, eine morbide Faszination durch das Minderwertige - von dieser Art sind die Gründe, die sich als Erklärung für die Liebe des oder der Betreffenden anbieten und sie unerträglich machen. Und damit ist nicht nur das geliebte Wesen sondern auch der Liebende selbst und die Liebe als solche in ihrer Schäbigkeit enthüllt. Was kann man schon mehr wünschen? Besswer als jeder andere mir bekannte Autor hat Laing dieses Dilemma in seinen Knoten dargestellt, und ich gebe seine Formulierung daher vollinhaltlich wieder:
"Ich achte mich selbst nicht
ich kann niemanden achten, der mich achtet.
Ich kann nur jemanden achten, der mich nicht achtet.
Ich achte jack weil er mich nciht achtet
Ich verachte Tom weil er mich nciht verachtet....."
Nur auf den ersten Blick erscheint das absurd, denn die Komplikationen, die mit dieser Auffassung einhergehen, liegen doch so klar auf der Hand. Praktisch verliebe man sich also in hoffnungsloser Weise: in einen verheirateten Partner, einen Priester, einen Filmstar oder eine Opernsängerin. Auf diese Weise reist man hoffnungsfroh, ohne anzukommen, und zweitens bleibt einem die Ernüchterung erspart, feststellen zu müssen, dass der andere gegebenenfalls durchaus bereit ist, in eine Beziehung einzutreten - womit er sofort unattraktiv wird."

Sot. Ich weiß nicht, ob das hilft, aber man kann es ja mal versuchen. Du wirst wohl gemerkt haben, dass man genau das Gegenteil von dem was in dem Text steht tun sollte :zwinker:
 
M
Benutzer10046  (42) Meistens hier zu finden
  • #5
Dein Leben klingt doch gar nicht so schlecht! :jaa:

Wenn du das Leben anderer Leute betrachtest und denkst, dass du was verpasst hast, hinterfrag deren Leben mal:

Sie haben dauernd neue Beziehungen -- sind sie nicht beziehungsfähig oder finden keinen Partner, der es länger mit ihnen aushält?

Sie sind jedes Wochenende besoffen und schleppen Leute aus der Disko nach Hause -- sind sie dadurch glücklich oder versuchen sie, ihr mangelndes Selbstwertgefühl aufzupolieren? Versuchen sie, etwas zu kompensieren, z.B. fehlendes Geliebtwerden durch unkomplizierten Sex zu übertünchen? Ist das sich-nicht-festlegen-wollen wirklich eine Tugend?

Sie studieren nebenbei, sind, wenn die Sonne scheint, mal in der Uni -- werden die sich vielleicht ärgern, dass sie damals für ein wenig kurzfristigen Spaß ihren Studienabschluss verschlechtert haben, ihre Karrierechancen verringert haben, den Ernst des Lebens komplett ignoriert haben (ich will nicht sagen, dass man nicht feiern sollte und -- solange es geht -- unbeschwert leben sollte, aber man muss gelegentlich auch mal ein wenig vorausschauen)?

Sie sind immer gut drauf -- verstecken sie vielleicht ihre wahren Gefühle nur hinter einer Fassade? Erlebst du sie vielleicht nur, wenn sie gerade auf der Bühne des Lebens stehen, aber siehst nie, wie sie sind, wenn sie sich in der Gardrobe abgeschminkt haben?

Was ich sagen will: Das Leben der anderen erscheint immer viel spannender als das eigene, aber meist nur, weil wir nur die spannenden Sachen mitbekommen. Dein Leben hast du in Farbe und bunt 24 Stunden am Tag, die sich ganz schön ziehen können. Deren Leben bekommst du als Zusammenfassung serviert, nur die Highlights, auf Hochglanz poliert und auf Spannung getrimmt.
 
N
Benutzer53463  Meistens hier zu finden
  • #6
....
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #7
Huhu,

danke für die Antworten.

redest du denn mit ihm übr deine gedanken? gerade wenn er füher so krass war müsste er doch verstöndnis haben...
Ja, habe ich. Es hat ihm nicht gefallen, aber ich finde, man sollte ehrlich sein.

Findet ihr meine Gedanken denn im Bezug auf meine Beziehung bedenklich? Zeigen sie, dass da irgendeas kriselt? Oder hat jeder mal solche Gedanken?

Ich habe auch gedacht, ob ich 2, 3 oder 5 Kerle hatte, wahrscheinlich würde ich mich jedesmal fragen, ob ich den 3,4, oder 6. heiraten kann, weil man ja immer was verpasst haben kann?

Rückblickend wirst Du sicher sagen: ich habe rein gar nichts versäumt.
Ich für mich sehe das jedenfalls so, und ich habe auch keine Erfahrungen mit Drogen, ONS etc. Ist für mich nix Erstrebenswertes.

Nein, ist es auch nicht - trotzdem wünschte ich, ich hätte es "mitgenommen", damit ich mich jetzt nicht fragen müsste, ob ich da etwas versäumt habe. Ich meine mit 2 verschiedenen Männern für Sex und 3 zum Küssen, da sind die meisten hier im Forum mit 14 weiter :kopfschue Ich sag ja auch nicht, dass ich das für erstrebenswert halte - wenn mein Freund es genauso hätte, wäre es kein Problem - so wäre mir eben wohler, wenn ich "gleich auf" wäre. Obwohl ich natürlich rein mengenmäßig mehr Erfahrung habe, wenn ich mal 3 Jahre Beziehung mit 1 Jahr Beziehung und paar Affären aufrechne.

Trotzdem gibt es mir immer - noch heute- einen Stich, wenn ich daran denke, dass ich bei ihm die Nr. 6 bin, während er meine Nr.2 ist - auch wenn er sagt, dass ich mich da überhaupt nicht einreihen kann, weil ich eigentlich die erste "Richtige" bin. Nur was hilft es mir, wenn ich weiß, wo der schon überall gewesen ist und das sogar noch ohne Gefühle??

Ein gesunder Mittelweg ist wie fast immer das wichtigste. Versuche herauszufinden wie du alles am besten unter einen Hut bekommst.

Ich denke, ich befinde mich genau in der Mitte. Ich weiß ja auch, dass es mir gut geht, dass ich auf "hohem Niveau" jammere und andere meine Sorgen wohl gerne hätten.

Zum Abblocken: Klar, ein bisschen flirten aus Spaß findet schon statt. Meistens allerdings nur Veralberungen - die meisten, die einen auf Parties angraben, sind ja nunmal leider hohle Nüsse - die Netten haben mich - ob Single oder nicht - noch nie angesprochen, ich ziehe immer das gleiche Klientel an :zwinker:
Dein Leben hast du in Farbe und bunt 24 Stunden am Tag, die sich ganz schön ziehen können. Deren Leben bekommst du als Zusammenfassung serviert, nur die Highlights, auf Hochglanz poliert und auf Spannung getrimmt.
Off-Topic:
Auch früher immer Switch geguckt?


Ja, ich weiß, im Grunde haben die es wahrscheinlich auch nicht besser. Ich wollte ja auch nie Karnevalskönigin sein, weil ich Karneval verabscheue. Trotzdem wünsche ich mir manchmal, ich könnte ein bisschen blöder sein, ein bisschen weniger denken - und daher dann einfach die Leichtigkeit haben, die andere haben. Ein bisschen blöder wäre ja auch nicht schlimm, da man das eh nicht merken würde - es hält sich ja eh immer jeder für schlau genug :zwinker:

Sogar wennn ich betrunken bin, ist noch ein "nüchternes Ich" vorhanden, dass mich ironisch anschaut und mir sagt "Du bist betrunken! Reiß dich zusammen und benimm dich nicht so peinlich!" so dass ich z.B. noch nie einen Filmriss hatte, auch betrunken noch völlig reflektiert bin - auch wenn ich natürlich albern werde etc.

Und wenn du es mal von der anderen Seite betrachtest, wenn du wolltest könntest du das "alles" nachholen. Diejenigen die jedoch das von dir geschilderte Leben führen können es nicht schaffen dein Leben zu bekommen. Dafür haben sie sich schon einiges verbaut.

Danke, das hat mir sehr geholfen. Meinen Freund ärgert es ja auch, dass er erst auf der Hälfte seines Studiums ist, wo ich schon fast fertig bin.

Vermutlich wirst du in ein paar Jahren ganz froh sein, dass du es eben so gemacht hast wie es jetzt ist.

Und wenn ich dann aufwache, eine Midlife-Crisis bekomme und abhaue, meinen Freund mit den Kindern sitzen lasse und verdrogt in einem Swingerclub aufwache? *übertrieben gesagt* - das ist halt einfach meine Angst :frown:

Viele Grüße
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #8
Ich kann dich absolut verstehen!
Du schreibst, dass wenn du deine Jugend richtig ausgelebt hättest, du dir jetzt darüber keine Gedanken machen müsstest.
Ich könnte fast wetten, dass du dir dann aber ständig darüber Gedanken machen würdest, dass es nicht richtig war, dass du mit mehreren Männern geschlafen oder ONS gehabt hast..

Verstehst du, was ich meine? Es kann einfach nie perfekt sein.
Du schaust zuviel auf andere Leute, auf deren Beziehungen, auf deren ganzes Leben und das ist einfach nicht richtig. Verändern wirst du das wahrscheinlich nicht groß kennen - bei mir ist das zum Teil leider auch so. Ich überlege auch ständig, was wäre, wenn....

Das mit den Kommolitonen geht mir genauso, bei uns sind zum Großteil auch nur solche Leute, die dir falsche Termine sagen, dir nichts erklären wollen, Sachen verheimlichen...
Es ist aber menschlich, dass man dann skeptisch wird. Man tritt anderen Leuten einfach anders gegenüber und wartet schon auf Fehler - die dann leider auch irgendwann auftreten.

Im Endeffekt musst du dir einfach mal überlegen, ob du denn wirklcih zufrieden bist. Setz dich doch einfach mal hin und denke 10 Minuten lang drüber nach: Gefällt dir dein Studienfach? Bist du zufrieden an der Uni? Kannst du es dir für die Zukunft vorstellen? Liebst du deinen Freund? Kannst du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen? Kannst du mit dem Gedanken leben, mit keinem anderen mehr Sex zu haben?

Das mit dem Sex ist übrigens solch eine Sache. Vielleicht fändest du es einfach aufregend, mal einen Dreier zu haben oder mit unbekannten Menschen zu schlafen? Das heißt ja aber nicht, dass das nicht so wäre, wenn du in der Vergangenheit schon viel Sex gehabt hättest... Evtl. wäre das einfach etwas, das du gerne ausprobieren willst.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Also ich war auch auf einer absolut snobistischen Möchtegerneliteuni mit der entsprechenden Klientel, Dresscode und versteckten Büchern (sowas hab ich immer sportlich gesehen: finde das Buch! ;-) )und habe mich mein ganzes Studium lang fröhlich in allen Kreisen bewegt und hatte überall Freunde: bei den Normalos, den Fachschaftsleuten, den Gothics/Metallern, den Verbindungsstudenten, den Perlenpaulas, den eingefleischten Jurastudenten, den Clubbing-Tussis und den Erasmusstudenten. :zwinker: Hat mein Leben richtig schön bereichert. Ich bin aber auch jemand der immer freundlich und offen zu anderen ist (möchte man gar nicht meinen wenn man mich hier im Forum manchmal erlebt, hihi), ganz easy Gespräche anfängt und mit unverminderter Naivität und dem Glauben an das Gute ganz viele Freundschaften und Bekanntschaften eingeht.

Wenn man schon mit der Einstellung herumläuft dass hier doch eh jeder alles von Muddi und Papa bezahlt kriegt (und das als total ungerecht empfindet) dann hat man eine derart negative Einstellung dass alle das spüren können. Fühlst du dich benachteiligt?

Was den Dresscode angeht, mal eine provokante Frage: was ist eigentlich so schlimm, sich da mal hin und wieder ein bisschen anzupassen? Nein, du sollst nicht automatisch zum persönlichkeitslosen Lemming mutieren, aber Menschen fühlen sich häufig in der Gesellschaft von Menschen wohl, die so sind wie sie, und Kleidung ist halt ein äußeres Zeichen dafür. Wie sehen die meisten Mädchen da denn aus? Poloshirt und Perlenohrringe? Kann sehr freundlich aussehen, und Polos sind Basics, die man immer gebrauchen kann. Oder ist der "Code" (ist ja kein richtiger, aber die Leute wissen so schon recht genau, wer - auch potentiell - dazu gehört und wer nicht) eher in Richtung modezeitschriftenfashionable?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #10
Huhu,

Im Endeffekt musst du dir einfach mal überlegen, ob du denn wirklcih zufrieden bist. Setz dich doch einfach mal hin und denke 10 Minuten lang drüber nach: Gefällt dir dein Studienfach? Bist du zufrieden an der Uni? Kannst du es dir für die Zukunft vorstellen? Liebst du deinen Freund? Kannst du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen? Kannst du mit dem Gedanken leben, mit keinem anderen mehr Sex zu haben?

Ja, eigentlich schon. Wobei ich lieber den Beruf haben möchte, als das Studium dazu :zwinker: Und das mit dem Sex ist eben zwiespältig - einerseits, real und so wie ich bin eben nicht, und andererseits, so wie ich vielleicht sein sollte, um mich nicht dauernd alles mögliche fragen zu müssen ,vielleicht doch?

Wenn man schon mit der Einstellung herumläuft dass hier doch eh jeder alles von Muddi und Papa bezahlt kriegt (und das als total ungerecht empfindet) dann hat man eine derart negative Einstellung dass alle das spüren können. Fühlst du dich benachteiligt?

Nein, ich fühle mich nicht benachteiligt. Im Gegenteil, ich habe super Eltern, die mir alles finanzieren, das hänge ich nur nicht an die große Glocke.
Ich meinte damit eher die Leute, die einen entgeistert angucken und fragen, ob man wirklich mal arbeiten wil - in der Uni sei man doch zum heiraten! Da sitzen echt Leute bei uns in der Bib, die nur da sind, um einen reichen Mann abzugreifen, der mal was tolles wird - das braucht echt keine Erläuterung mehr. Andere glauben, ihre Noten wären egal, Papa besorgt schon was... so zieht sich das durch den Studiengang. Zudem sind politisch die meisten eher tendenziell rechts, was mir auch nicht ganz entgegen kommt.

Ich bin aber auch jemand der immer freundlich und offen zu anderen ist (möchte man gar nicht meinen wenn man mich hier im Forum manchmal erlebt, hihi), ganz easy Gespräche anfängt und mit unverminderter Naivität und dem Glauben an das Gute ganz viele Freundschaften und Bekanntschaften eingeht.

Das bin ich auch. Und glaub mir, ich wusste schon bei meinen Postings, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis jemand eine grundsätzliche negative Einstellung aus meinen Postings liest - die auch stimmt, die aber in 8 Semestern gewachsen ist.

Wenn du z.B. ein Jahr mit Leuten in einem Repetitorium sitzt, die demonstrativ weggucken, wenn du sie grüßt, die glauben, dass man nichts auf die Reihe bekommt, weil man auf Parties mal lustig war und sich im Studivz auf lustigen Fotos verlinkt. Einer Freundin habe ich eine Arbeit geschrieben, zum Dank dafür hat sie sich täglich vor versammelter Mannschaft über mich und meinen Freund (auch eher Richtung Metal) lustig gemacht, Gespräche haben nichts gebracht, außer Zickerei und der Tatsache, dass sie mich heute nicht mehr grüßt. Ab dem 2. Semester erzählten Leute über mich, dass ich mein Studium besser abbrechen soll, weil ich zu einer Vorlesung nicht kam, bei der mir der Prof nix brachte. Gleiche Leute erzählten anderen Leuten, ich würde sie nicht mögen, über sie lästern - dabei habe ich nicht über sie geredet! (ich bin nämlich nicht so eine Lästertante). Das sind nur ein paar Anekdoten, da ist noch viel mehr gewesen. Zum Teil sind die Leute einfach sozial total inkompatibel.

Und ich habe meine Klamotten mittlerweile schon etwas angepasst, ich laufe nicht wie der letzte Freak durch die Uni. Wenn man mit Profs redet oder Praktika macht, muss man schon ein paar Blusen im Schrank haben. Nur erlebe ich täglich Dinge in der Uni, die Leute, die was anderes studieren, nichtmals glauben wollen!! Ich habe in den 4 Jahren mehr Stress mit Leuten gehabt, als in meiner kompletten Schullaufbahn - und da ich noch 2-3 normale Freundinnen habe: An uns liegt es nicht! :zwinker: Soviel nur zur Erläuterung.

Ich weiß, dass es überall auch nette Leute gibt. Nur sind die bei uns derart rar gesäht, dass man echt aufpassen muss, wem man was erzählt. Ich habe in den Jahren bestimmt 100 Leute kennengelernt, mit denen ich wirklich noch was zu tun haben will, sind vielleicht 10. Als Freunde würde ich nur 3 bezeichnen. Das ist nicht weiter schlimm, nur sich die rauszufiltern, war schon viel Arbeit. Dass die jetzt noch alle wegziehen, macht die Sache nicht leichter.

Vielleicht kann mir doch noch jemand mit Beziehung sagen, ob meine gelegentlichen Gedanken denn "normal" sind, oder ob die eher ein "schlechtes Zeichen" sind?

Danke euch allen für die Antworten - auch wenn ich nicht alles zitiere, mir hilft jeder Satz weiter :smile:

Viele Grüße
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #11
Weiß denn noch jemand was? Im Moment bin ich wieder völlig irritiert, weil mir eine Freundin erzählt, dass ich nicht davon ausgehen sollte, dass meine Beziehung für immer ist und dass ich mich nochmal mehr austoben sollte, mehr Parties und so. Warum verunsichert mich sowas so leicht? Ich bin doch eigentlich zufrieden mit dem was ich habe...
 
P
Benutzer80667  (36) Benutzer gesperrt
  • #12
Dann ist gut, wenn du zufrieden ist. Ist doch das wichtigste!
Lass dir von deiner Freundin nicht einreden, dass du dich austoben musst. Das muss nämlich niemand. Also genieße die Zeit in der Beziehung, wenn sie dich glücklich macht. Lebe den Tag und denke nicht zu viel darüber nach, was du früher hättest besser machen können, oder was du irgendwann einmal ändern könntest.
 
S
Benutzer83829  (55) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Sei du selbst. Es ist gut so, wie es ist, weil es zu dir passt. Du hast nichts verpasst und du wirst nichts verpassen, wenn du das tust, was zu dir passt. Und auch mit Juraabschluss muss man nicht unbedingt in einer Kanzlei oder Chefetage landen, wo alle phony sind.

http://www.luellemann.de/txt-250.htm
 
D
Benutzer75585  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ob eine Beziehung für immer ist, weiß man doch nie. Deine Gedanken sind zwar schon ein bisschen bedenklich, aber ich glaube das hängt hauptsächlich mit deiner jetzigen Reflektionsphase zusammen. Warum fragst du dich all das vor allem jetzt? Warum nicht schon vor einigen Jahren? Kann es sein, dass du momentan einfach in einer Lebensphase bist, in der du dir viele Gedanken um die Zukunft machst? Studienabschluss, Freunde ziehen weg, Gleichaltrige heiraten oder kriegen Kinder. Fühlst du dich innerlich noch nicht bereit für den nächsten Schritt und stellst deshalb dein bisheriges Leben in Frage? Hast du dich in deiner Jugendzeit eigentlich bewusst dafür entschieden, dass du nicht so sein willst wie die anderen (ONS, Drogen, Parties etc.)? Überleg noch einmal, warum du das damals nicht erstrebenswert fandest und ob das nicht eigentlich noch immer so ist.

Wenn du allerdings wirklich einen unbändigen Drang danach hast, jetzt vieles nachzuholen, wird das vermutlich mit deiner Beziehung schwierig werden. Ich rate dir, dich nicht an anderen zu messen, wie du das früher auch nicht getan hast. Vielleicht kannst du ja in einigen Belangen etwas "wilder" werden (Flirten bei Parties oder einfach einmal etwas Verrücktes/Nutzloses tun, was total untypisch für dich wäre).
 
G
Benutzer83093  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
das mit der verpassten wilden partyzeit in deiner jugend kannst du wohl nicht mehr nachholen, dazu ist es zu spät..
wenn du es aber nicht wirklich willst, und dich nur irgendwie "gezwungen" dazu fühlst, dann ist es doch ok. dann bist du halt einfach nicht der typ dafür.
das klingt ja alles ganz toll mit braves mädchen und so, aber die, vor denen ich noch viel mehr respekt haben, sind die, die ein so gutes/besseres abi haben als du, und trotzdem jedes wochenende sturzbetrunken gefeiert haben :grin:
 
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