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Umfrage zu Erscheinungsbild, Eloquenz und Auftreten

Aufteten, Eloquenz und Erscheinung sind...

  • sehr wichtig

    Stimmen: 5 19,2%
  • wichtig

    Stimmen: 8 30,8%
  • ein Plus, aber kein Muss

    Stimmen: 4 15,4%
  • überbewertet

    Stimmen: 9 34,6%
  • mir egal

    Stimmen: 2 7,7%
  • abschreckend

    Stimmen: 2 7,7%
  • hilfreich

    Stimmen: 6 23,1%
  • ein Ausdruck positiver Charakterzüge

    Stimmen: 2 7,7%
  • ein Ausdruck negativer Charakterzüge

    Stimmen: 1 3,8%
  • kein Ausdruck vom Charakter

    Stimmen: 10 38,5%
  • beeindruckend / wünschesnwert

    Stimmen: 5 19,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    26
B
Benutzer Gast
  • #1
Anlass für den Thread war das heutige Meeting auf der Arbeit. Ich arbeite in der IT-Branche und wir haben hier ein paar sehr stereotypische Nerds. Im Kopf hab ich dabei vor allem einen Mitarbeiter, der auf seinem Fachgebiet Meisterleistung vollbringt, ansonsten aber eben nicht zur Sorte Mensch gehört, die man ernst nimmt. Obwohl er auf die 40 zugeht, kleidet er sich wie ein Teenager, er stottert leicht und sein Wortschatz ist sehr beschränkt (Deutsch ist auch nicht seine Muttersprache).

Das Meeting wäre in 20min vorüber, würde man sich einfach an seine Ratchläge halten, nur tun das wenige, weil er seine Ideen nicht gut verkaufen kann. Tatsächlich sassen wir fast zwei Stunden dort fest, bis so ein geleckter Schnösel seine Kernelemente schöner formulierte und die Credits dafür bekam.

Das passiert oft, ich weiss. Aber es macht mich irgendwie rasend, dass sich Menschen eben mehr auf Ausschmückungen verlassen, als auf den tatsächlichen Inhalt. Insbesondere, wenn sie selbst was von der Materie verstehen (sollten). Die Aufmerksamkeit ist auch bei vielen bei null, so lange keine Pappnase alles ausschmückt. Das empfinde ich auch als sehr respektlos dem Vortragendem gegenüber - wobei diese Eigenschaften nicht zwingend Fairness im Weg stehen müssen; es kann auch dabei helfen, den Inhalt für alle verständlich / spannend zu formulieren. Mir fielen solche Sachen auch früher oft an der Uni auf, im Privatleben sowieso, jedenfalls unter den falschen Menschen. Daher diese Umfrage:

Wie viel Wert legt ihr auf das Erscheinungsbild, die Eloquenz und das Auftreten?
In welchen Bereichen mehr, in welchen weniger?
Kann man euch so manipulieren? Bzw. ist das schon mal passiert? Oder anderen aus eurem Umfeld?
Gehört das für euch zu wünschenswerten Skills bei euch selbst? Und bei anderen Menschen (wem)?
Findet ihr das oberflächlich, manipulativ, oder sonst wie fehlleitend? Oder gehört es eben zu den nötigen Skills dazu?
Wie steht es mit euch; wie schätzt ihr da eure Fähigkeiten ein und was bedeuten sie euch?
Wie wirken Menschen auf euch, die das Spiel gut beherrschen? Und wie wirken die, die es rein gar nicht tun? Welche Eigenschaften verbindet ihr mit ihnen (beiden) und welchen Einfluss hat es darauf, wie ernst ihr die Leute nehmt?
Beschäftigt euch das Thema stark, oder verschwendet ihr wenig Gedanken daran?


Die drei Aspekte (oder falls euch weitere einfallen, auch mehr!) dürfen gerne separat beantwortet werden. Ich fasste das mal aus Platzgründen zusammen. Momentan bin ich recht genervt, aber ich antworte selbst darauf, sobald ich runter komme :tongue:
 
hiccups
Benutzer1515  (43) Previously MrX
  • #2
Bei meinen letzten Jobs hatten wir eher lockere Regeln. Business Kleidung, aber muss kein Anzug sein. Es reicht auch Hemd, Pullover und Hose. Was nicht gehen würde wäre: zerrisene Jeans, bauchfreies Top, Mini Rock, fettige Haare (also so richtig brutal fettig).... etc.
Im Grunde so wie man die Leute eben auch sieht, die gerade mit den Öffentlichen zur Arbeit fahren.

Mir ist das nicht so wichtig, aber man sollte schon gepflegt aussehen und halbwegs gut riechen. Also ist es nicht super wichtig, aber auch nicht total unwichtig.
Und man wird eben eher ernst genommen (bzw. für seriös gehalten) vom Kunden, wenn man gepflegt aussieht = mehr Aufträge. :zwinker:
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Also wie jemand gekleidet ist, ist mir latte. Bzw. finde ich Schlabberpulli und Jeans sympathischer als stylischer Anzug. Selbstbewusstes Auftreten und Eloquenz sind hingegen ein ganz anderer Punkt und m. E. essentiell, wenn man sich behaupten möchte. Das kann man ja durchaus lässig und mit eigenwilligem Charme machen, aber verkaufen muss man sich und seine Ideen halt schon können...
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich mach mir da immer nen Spaß draus. Mein Erscheinungsbild würde man jetzt nicht unbedingt als seriös Werten.
Fremde Menschen haben direkt erstmal 5-10 Vorurteile, wenn sie mir das erste mal begegnen, ganz besonders beruflich.
Aber ich kann gut reden und mit wenig Worten ziemlich genau auf den Punkt bringen worum es mir geht. Auch was die Fachsprache angeht bin ich wortgewandt. Da sind schon so einige ziemlich verdutzt gewesen.

Ansonsten sehe ich das wie Daylight Daylight . Es nützt ja absolut keinem was, wenn man super kompetent ist, aber es überhaupt nicht rüberbringen kann. Ganz unabhängig von der Optik.

Oft ist es ja allerdings so, dass man auch haargenau das gleiche sagen kann wie jemand anders, aber trotzdem weniger ernst genommen wird, aufgrund der Äußerlichkeiten. Bei sowas könnt ich dann :kotz:
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #5
Mittlerweile stehe ich Personen, die besonders viel reden und besonders eloquent auftreten, ziemlich kritisch gegenüber. In der Vergangenheit stellte ich fest, dass von manch einer Person nur hohle Phrase kommen, aber wenig dahinter steckt. Privat soll mir das egal sein, denn mit solchen Leuten umgebe ich mich gewöhnlich nicht. Im beruflichen Kontext hingegen lasse ich mich überraschen und bilde mir meine Meinung erst, wenn ich sehe wie derjenige arbeitet. Das Komplettpaket ist natürlich jemand, der sowohl die Präsentation beherrscht und dazu die notwendige Kompetenz vorweist.

Leider macht der Inhalt bei einer Präsentation recht wenig aus und es kommt vielmehr auf die Stimme und die Körpersprache an. Nichtsdestotrotz sind mir Leute sympathischer, die Ecken und Kanten haben und die Präsentation nicht perfekt beherrschen. Auch mag ich es, wenn mit Klischees und Vorurteilen gespielt wird. Ein Bekannter von mir ist beispielsweise promoviert und läuft zu wichtigen Anlässen in Jeans auf und wird dadurch massiv unterschätzt.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Mir sind Erscheinungsbild, Eloquenz und Auftreten sehr wichtig. Was nicht bedeutet, dass man mich damit einfach manipulieren kann. :zwinker:

Und wenn jemand seine Ideen nicht klar und deutlich formulieren kann, ein anderer dies aber besser in Worte fasst - dann finde ich zweite Präsentation ansprechender als die erste.

Grade solche Dinge kann man allerdings auch erlernen und bei einem bekannten Problem in dieser Richtung z.B. Stichworte notieren oder gar die komplette Präsentation.
 
B
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #7
Mittlerweile stehe ich Personen, die besonders viel reden und besonders eloquent auftreten, ziemlich kritisch gegenüber. In der Vergangenheit stellte ich fest, dass von manch einer Person nur hohle Phrase kommen, aber wenig dahinter steckt. Privat soll mir das egal sein, denn mit solchen Leuten umgebe ich mich gewöhnlich nicht. Im beruflichen Kontext hingegen lasse ich mich überraschen und bilde mir meine Meinung erst, wenn ich sehe wie derjenige arbeitet. Das Komplettpaket ist natürlich jemand, der sowohl die Präsentation beherrscht und dazu die notwendige Kompetenz vorweist.
Das sehe ich eben sehr ähnlich. Theoretisch schliesst es sich ja nicht gegenseitig aus, beides zu beherrschen. Und je nachdem, in welcher Sparte man arbeitet, kann man sich das ja auuch aus strategischen Gründen aneignen, um eben nciht schlechter bewertet zu werden. In der Realität verlassen sich Menschen aber oft zu sehr auf ihr Auftreten und das auch noch mit Erfolg.

Wer sich gut verkaufen kann hat meistens aber auch ein aufgeblaseneres Ego und weniger Skills; zumindest meinen Erfahrungen nach... Ich glaube aber nicht, dass ich diese Menschen kritischer behandle, der Inhalt hat noch immer die grösste Priorität.
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #8
Interessante Frage! :jaa:

Wie viel Wert legt ihr auf das Erscheinungsbild, die Eloquenz und das Auftreten?
In welchen Bereichen mehr, in welchen weniger?

Ich versuche, mich vom Erscheinungsbild nicht zu stark beeinflussen zu lassen. Das gilt sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld. Hat für mich oft nichts mit den Qualitäten zu tun, die für mich an einer Person spannend sind.
Eloquenz finde ich hingegen bewunderungswürdig und man hat mich schnell auf seiner Seite, wenn man mit Worten gut umgehen kann.
Auftreten ist jetzt schwer zu beantworten. Irgendwie hat jede Person ein gewisses auftreten: besonders bescheiden, energisch, etc.
Ich mag mehr bescheidene Leute, aber es kommt wirklich drauf an.


Kann man euch so manipulieren? Bzw. ist das schon mal passiert? Oder anderen aus eurem Umfeld?
Na auszuschließen kann ich nicht, dass mich Leute durch diese Dinge manipulieren. Manchmal durchschaue ich aber den Versuch, über eine Angelegenheit begeisterter zu klingen, als man überhaupt ist, da man sich irgendeinen Vorteil davon erhofft, mich für jene Angelegenheit zu begeistern. Funktioniert in der Regel eher weniger so, da ich ein falsches von einem richtigen Lächeln schon noch unterscheiden kann. :rolleyes:
Ansonsten gehört Manipulation hier (damit meine ich das akademische Umfeld) natürlich zum Handwerk und ich habe schon sehr sehr häufig erlebt, wie sich meine Kollegen bspw. von Präsentationen ohne jeglichen Inhalt grundlos haben begeistern lassen. Und ich sehe Leute, die mit dieser Strategie sehr erfolgreich sind. Darüberhinaus besteht wohl auch ein zunehmendes Interesse daran, an Universitäten diese "soft skills" zu vermitteln, aber das weiter zu diskutieren führt vom Thema ab.


Gehört das für euch zu wünschenswerten Skills bei euch selbst? Und bei anderen Menschen (wem)?

Eloquenz (im Sinne von Wortgewandheit) finde ich ziemlich geil, von daher ist das natürlich etwas, was ich selbst gern für mich haben würde. Ansonsten kümmert mich mein Aussehen nicht wirklich zu viel. Was mir an Narzissmus fehlt, gleiche ich an Pragmatismus aus, so dass ich im zweifelsfalle eher zu bequemeren Outfits greife bzw. meine Sachen aus Kosteneffizienzgründen auch noch trage, selbst wenn sie mal löchrig oder ausgewaschen erscheinen. Ist mir aber bewusst und ich bin anpassungsfähig, d.h. kleide ich mich natürlich entsprechenden sozialen Anlässen gegenüber auch gehobener.

Findet ihr das oberflächlich, manipulativ, oder sonst wie fehlleitend? Oder gehört es eben zu den nötigen Skills dazu?
Auch sehr weitgefasst. Arbeite ich als Schauspieler gehört das sicher mit dazu. Eine gewisse Professionalität erwarte ich auch von gewissen Berufen. Ein Banker, der wie ein Hobo aussieht, erweckt dann trotz meiner stetigen Bemühungen bestmöglicher Neutralität dann doch nicht genug Vertrauen. Wobei ein schicker Anzug auch nicht immer vertrauenswürdig wirkt.

Tendenziell würde ich dennoch sagen, dass Kleidung, Auftreten, etc. von den meisten Leuten eher überbewertet sind.
Das Problem, was du @Burlesque hier ansprichst, ist im übrigen ein typisches Introvertiertenproblem und ich sehe viele Berufszweige da leider sehr introfeindlich. Es ist eben nicht immer die lauteste Stimme die beste.


Wie steht es mit euch; wie schätzt ihr da eure Fähigkeiten ein und was bedeuten sie euch?

Erscheinungsbild: Na da geht schon noch eine Menge. Fitnessstudio, mal gewisse Haltungen korrigieren, neue, spießigere Kleidung, schicke Schuhe, etc. Das fehlt mir zumindest alles, würde aber garantiert nicht schaden. Wäre halt nur aufwendig. :grin:
Eloquenz: Ist ein schwieriges Thema, da ich fast nur noch auf Englisch unterwegs bin. Das hingegen nur unter nicht Muttersprachlern, wodurch ich vermutlich eloquenter in Englisch als die meisten meiner Kollegen bin. An meine Eloquenz im Deutschen kommt das aber bei weitem nicht heran, welche derzeit aber leider sehr verrostet ist.
Auftreten: So authentisch wie möglich. Ich versuche meist, die Leute zu erreichen, die sich genauso geben wie sie sind. Hoffe, das ist reziprok. :zwinker:


Wie wirken Menschen auf euch, die das Spiel gut beherrschen? Und wie wirken die, die es rein gar nicht tun? Welche Eigenschaften verbindet ihr mit ihnen (beiden) und welchen Einfluss hat es darauf, wie ernst ihr die Leute nehmt?
Ein Minimum muss vorhanden sein. Eine völlig heruntergekommene Person die nicht vernünftig sprechen kann, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Da ist die Wahrscheinlichkeit bzw. meine Unsicherheit darüber, ob es sich um eine seriöse Person handelt einfach zu niedrig. Mag sein, dass ich dadurch einige wenige Leute völlig falsch beurteile, da ich ihre Lebenseinstellung, Umstände und Motivationen nicht kenne... aber so viel Interesse an einer Person kann man glaube ich auch nicht pauschal verlangen.
Sobald man aber mal von diesen Extremen weggeht, nimmt das ab. Leute, die sich sehr gut verkaufen können, erhöhen ein wenig meine Aufmerksamkeit, damit ich nicht zu einfach deren Kunde werden möchte, unabhängig davon, was sie eigentlich auf ihrer Agenda haben. Leute, die rein überhaupt nichts sagen, sind neutral. Um wirklich ernst von mir genommen zu werden, muss man hingegen beweisen, dass man irgendetwas wirklich kann außer nett zu lächeln, eine prima Dekoration abzugeben oder substanzlosen bullshit zu labern.


Beschäftigt euch das Thema stark, oder verschwendet ihr wenig Gedanken daran?

Ich finde das Thema schon interessant, sonst hätte ich keinen so langen Beitrag verfasst. :tongue:
Denke auch häufiger darüber nach, bzw. reflektiere meine eigene Wirkung auf andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #9
Hm. Ich hab ja eher das umgekehrte Problem. Einem professionellen Blender glaub ich gar nichts mehr, und bei wem, der schüchtern und introvertiert ist und sich nicht verkaufen kann, vermute ich sofort ein Genie. Dass aber auch unter diesen Leute manche sind, die eigentlich nur Blödsinn reden, und ein Blender manchmal auch gute Ideen hat, darauf muss man erstmal kommen :zwinker:

Am liebsten sind mir die Leute, die unprofessionell authentisch sind oder zumindest wirken, und dabei aber sympathisch und eloquent sind. So jemandem könnte ich schon auf den Leim gehen. Bisher waren diese Leute aber meines Wissens auch tatsächlich immer ganz toll.
 
M
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #10
Ist die Frage überhaupt korrekt zu beantworten, sofern man (stark) beeinflussbar ist? Ich erinnere mich da an eine Straßenumfrage, ein Ehepaar in einem hochwertigen süddeutschen Fahrzeug, beide hatten Markenkleidung an (auf ihrem Shirt war z.B. das Krokodil zu erkennen) und aßen einen Schokoriegel, der ständig beworben wurde und wird. Sie wurden gefragt ob sie von Werbung beeinflußbar wären, sie schlossen das für sich komplett aus und meinten sie wären durch Werbung Null beeinflußbar. Klar, jetzt kann man sagen, sie hatten all diese Sachen, weil sie sie einfach gut finden, ich glaube zumindest nicht nur. Das heißt, dass man gerade dann, wenn jemand besonders eloquent ist, man es vielleicht besonders schlecht bemerkt und deshalb denkt, man sei vorurteilsfrei und ließe sich davon nicht beeinflußen.

Egal auf welche Weise, ob nun durch Optik oder die Art der Gesprächsführung, SOFERN ich bemerke, dass mich jemand manipulieren möchte, freundlicher ausgedrückt mich mit Äußerlichkeiten beeindrucken möchte, werde ich bockig, da reicht das auch schon, wenn man mich jung nennt und dabei ein charmantes Lächeln aufsetzt. Leider befürchte ich, dass ich vieles nicht bemerke.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Wie viel Wert legt ihr auf das Erscheinungsbild, die Eloquenz und das Auftreten?
Kommt drauf an, worum es geht. Grade bei praktischen Handlungsfragen geht's mir drum, dass ich dem Sprecher abnehmen kann, dass er weiß wovon er spricht. Kenne ich ihn, und habe ich ein verlässliches Bild, ist mir wurscht wie er rumläuft oder sich gibt. ISt es einfach irgendwer, hilft es in der Tat, wenn er sich sinnvoll präsentiert.
In welchen Bereichen mehr, in welchen weniger?
Fachlich eigentlich genau wie privat. Ich finde das ist etwas das jeder lernen und üben kann, der das will. Wenn er nicht will, kann er es sich entweder erlauben, oder ihn interessiert seine Außenwirkung einen Dreck, was ich grundsätzlich wenig respektvoll finde, und darum auch nur mäßig sympathisch. Klar gibt es einen Unterschied zwischen "auf heiße Luft gestylt" und echtem selbstbewussten, führendem Auftreten.
Kann man euch so manipulieren? Bzw. ist das schon mal passiert? Oder anderen aus eurem Umfeld?
Manipulieren? In wie fern? Es ist ja nicht nur schwarz oder weiß, sprich, die heiße Luft kommt ja nicht immer nur aus denen, die auf ihre Wirkung achten und das echte Wissen nicht immer aus nerdigen Underdogs. Ich bin zu beeinflussen in meiner positiven oder negativen Wahrnehmung von jemanden, wenn der sich Mühe gibt, richtig auf seine Umwelt zu wirken. Was ich dann wirklich von ihm halte liegt aber mehr an seinem Wissen, als an seinem Anzug. Ich habe keine echte, belastbare Meinung zu Menschen, die ich nicht ausreichend kenne. Höchstens einen vagen Eindruck. Darauf baue ich aber weder Verlässlichkeit noch Vertrauen auf. Ich warte und beobachte.

Gehört das für euch zu wünschenswerten Skills bei euch selbst? Und bei anderen Menschen (wem)?
Ja tut es. Ich finde, das hat etwas mit Respekt zu tun, dass man sich bemüht, sich dem Umfeld entsprechend zu verhalten. Wenn man das schafft und gleichzeitig seinen eigenen Touch Individualität erhält UND was aufm Kasten hat, hat man meine Achtung. Und ja, auch für mich ist das das Ziel, dem ich mich versuche, so weit als möglich anzunähern. Weder nur NUR Schein noch NUR Sein sind sonderlich hilfreich - ich will meine individuelle Mischung aus beidem.

Findet ihr das oberflächlich, manipulativ, oder sonst wie fehlleitend? Oder gehört es eben zu den nötigen Skills dazu?
Kein bisschen der ersteren, wenns richtig gemacht wird. Die leeren Gockel erkennt man aber schon ziemlich schnell. Ich finde das Anpassen an äußere Erwartungen muss man einfach drauf haben, wenn man sich erfolgreich in diversen Umfeldern bewegen will.

Wie steht es mit euch; wie schätzt ihr da eure Fähigkeiten ein und was bedeuten sie euch?
Ich mag das, ich kann das gut, und ich will es besser können.

Wie wirken Menschen auf euch, die das Spiel gut beherrschen?

Anziehend :zwinker: ich zolle guten Spielern in ihrem System Anerkennung, allerdings heißt das nicht, dass sie mich deshalb irgendwie blenden. Wenn die selben Dinge von jemandem vertreten werden, der sich den Erwartungen seiner Umgebung nicht anpassen kann, sowie von jemandem der das bewundernswert beherrscht, dann beschäftige ich mich lieber mit zweiterem. Für erstere fehlt mir oft die Geduld. Oh und sie erregen Mitleid. Was für mich im professionellen Umfeld nicht viel verloren hat. Ich will niemandem Händchen halten, den die Welt überfordert, weil er auf seiner Insel so gut ist.

Und wie wirken die, die es rein gar nicht tun?
Wie gesagt, es nagt an meiner Geduld, ich fühle Mitleid und den Drang Köpfchen zu tätscheln und "lass mich das machen" zu sagen. Das ist im privaten schon etwas lästig, im Beruf kann ich das gar nicht brauchen. Ich will mich nicht fürs verstanden sein gesellschaftsschwertauglicher Genies verantwortlich fühlen, und genau dazu führt der Umgang mit solchen für mich unweigerlich.

Welche Eigenschaften verbindet ihr mit ihnen (beiden) und welchen Einfluss hat es darauf, wie ernst ihr die Leute nehmt?
Nun ernst nehmen tue ich den Inhalt der Person, nicht lediglich ihr Auftreten. Privat habe ich da auch mehr Geduld, wenn ich jemanden lieb gewonnen hab, kann der auch schräg sein und von anderen anstrengend gefunden werden, ich werde ihn immer verteidigen. Ich gewinne aber nicht jeden komischen Vogal lieb^^
und beruflich - nun, wenn er WEISS wovon er spricht, und sich bewiesen hat, nehme ich ihn in SEINEM GEBIET auch ernst. Nicht aber wenn er mir den Umgang mit Menschen erklären will :zwinker:

Beschäftigt euch das Thema stark, oder verschwendet ihr wenig Gedanken daran?
Ist mir meist ziemlich egal, ich mache mir meine Bilder von meiner Umgebung meist unabhängig davon wie andere das jeweils finden. Und erarbeite mir so gut es geht Positionen, wo ich auch sagen kann, was ich denke. Also in fruchtlosen Meetings, weil eigentlich keiner weiß worums geht, auch sagen zu können, dass das hier zu nix führt, weil keiner weiß worum es geht. Ich bin aber in der verwöhnten Lage, das auch tun zu können, weil meine Meinung in den Meetings, an denen ich beteiligt bin, meist mit am meisten Gewicht hat.
Also nein, ich denke so gut wie nie darüber nach - ich habe eine Ansicht dazu, und die ist unbeeinflusst von der Ansicht anderer zum selben Thema/Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achilles
Benutzer163461  (43) Benutzer gesperrt
  • #12
Es heisst ja "Kleider machen Leute". Gilt heute wie früher schon. Wenn man was verkaufen will braucht man einen Anzug. Aber nicht zu edel, nicht edler als der Kunde.

Ich war lange in der Werbebranche tätig, da wird mit Schaum schlagen das Geld verdient. Es zählt da nur Eloquenz bei einer Präsentation, der Inhalt oder Konzept ist meist nebensächlich und nicht ausschlaggebend für den Auftrag. Ich hatte irgendwann von diesen Oberflächlichkeiten so die Schnauze voll, dass ich meinen Beruf gewechselt habe. Vom Bücken tut einem irgendwann der Arsch weh...
Mittlerweile habe ich nichts mehr mit Geld, Verkauf, Umsatz, Gewinn zu tun und die Leute hier - ausnahmslos - laufen nicht mehr als verkleidete Kasper rum. Sehr angenehm.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #13


Wie wirken Menschen auf euch, die das Spiel gut beherrschen? Und wie wirken die, die es rein gar nicht tun? Welche Eigenschaften verbindet ihr mit ihnen (beiden) und welchen Einfluss hat es darauf, wie ernst ihr die Leute nehmt?
Beschäftigt euch das Thema stark, oder verschwendet ihr wenig Gedanken daran?


Ich beobachte Menschen gern bei ihrem Tun und ihren schauspielerischen Fähigkeiten. Zu gut sichtbarerAufwand weckt aber bald meine Lust am Entlarven. Weil ich aber auch Vorgesetzte habe und selber nicht als fies rüber kommen möchte weiss ich, dass man wichtigen Leuten manchmal einen kleinen Vorsprung lassen muss :zwinker:


Wie viel Wert legt ihr auf das Erscheinungsbild, die Eloquenz und das Auftreten?
In welchen Bereichen mehr, in welchen weniger?
Kann man euch so manipulieren? Bzw. ist das schon mal passiert? Oder anderen aus eurem Umfeld?


Also ich selber könnte mich ganz gut manipulieren. Aber PL ist ein halb öffentlicher Raum, und darum gebe ich das Rezept nicht durch, wie man mich am besten erwischt und rein legt :tongue:


Gehört das für euch zu wünschenswerten Skills bei euch selbst? Und bei anderen Menschen (wem)?
Findet ihr das oberflächlich, manipulativ, oder sonst wie fehlleitend? Oder gehört es eben zu den nötigen Skills dazu?
Wie steht es mit euch; wie schätzt ihr da eure Fähigkeiten ein und was bedeuten sie euch?


Als ich kürzlich einer Kollegin sagte, ich gebe nichts auf mein Äusseres, kriegte sie einen Lachanfall. Das Gegenteil sei der Fall, sie kenne wenige die so durchgestylt seien ond so drauf achten wie sie auf andere wirken. Ich war entsetzt..... :grin:

Ich gebe zu, ich habe meinen Stil gefunden, und mit etwas Erfahrung kann man mich und meine Lebensweise und Meinungen einschätzen. Aber in meinem Beruf geht es um Vertrauen und Verlässlichkeit, und nicht darum mich (oder was immer) zu verkaufen.

Gur reden kann ich immer dann, wenn ich gut informiert und von einer Sache überzeugt bin und ich sie für wichtig halte. Dann kann uch rhetorisch auch einmal über mich hinaus wachsen.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Wie viel Wert legt ihr auf das Erscheinungsbild, die Eloquenz und das Auftreten?
Ich verlange mir selbst da einiges ab, erwarte es aber von anderen nicht.

In welchen Bereichen mehr, in welchen weniger?
Das Mindeste, was einer bei mir koennen muss, ist ein gepflegtes Aeusseres - Leute, die ich riechen kann, weil sie sich nicht pflegen, und die so zerknittert und zerzaust aussehen, als schliefen sie in einer Waeschetonne, kann ich beim besten Willen nicht ganz fuer voll nehmen (in einem Land der entwickelten Welt; in Indien oder Suedamerika sehe ich das etwas gnaediger).

Kann man euch so manipulieren? Bzw. ist das schon mal passiert? Oder anderen aus eurem Umfeld?
Nein.

Gehört das für euch zu wünschenswerten Skills bei euch selbst? Und bei anderen Menschen (wem)?

Ich fuehle mich wohler unter gepflegten Leuten, die sich gut ausdruecken koennen. Beim Auftreten jedoch bevorzuge ich sanfte, bescheidene Menschen.

Findet ihr das oberflächlich, manipulativ, oder sonst wie fehlleitend? Oder gehört es eben zu den nötigen Skills dazu?

Je nach Situation ist da alles denkbar.

Wie steht es mit euch; wie schätzt ihr da eure Fähigkeiten ein und was bedeuten sie euch?

Ich fuehle mich wohl in meiner Haut und weiss, dass das angebracht ist. Mir wird oft gesagt, ich kaeme sehr angenehm und bisweilen sogar beeindruckend rueber, und darueber freue ich mich auch, denn dort hin zu kommen, war ein weiter Weg.

Wie wirken Menschen auf euch, die das Spiel gut beherrschen? Und wie wirken die, die es rein gar nicht tun? Welche Eigenschaften verbindet ihr mit ihnen (beiden) und welchen Einfluss hat es darauf, wie ernst ihr die Leute nehmt?

Im Berufsleben gehoert das derart dazu, dass ich mir darueber keine grossen Gedanken mache - es sei denn, irgendein Spund versucht, mich damit zu ueberfluegeln. Das kotzt mich dann richtig an, und ich wuensche dem Durchfall und eine boese Schwiegermutter.

Beschäftigt euch das Thema stark, oder verschwendet ihr wenig Gedanken daran?

Es war die ersten 20 Jahre meines Lebens ein Thema, weil ich da wirklich noch tief im Nerdendschungel vegetierte, und mir das oft um die Ohren gehauen wurde. Aber seit ich mich gemausert habe, ist das Thema automatisiert, und gegessen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Also ich muss sagen, dass es für mich schon dazu gehört, sich im Job auch entsprechend verkaufen zu können. Ich finde auch nicht, dass persönliche Befindlichkeiten, z.B. wie man sich lieber kleidet, zurechtmacht oder auftritt, unbegrenzt den Vorrang haben sollten - und wenn man dem den Vorrang gibt, dann muss man eben damit leben, dass man gegenüber denjenigen, die professioneller auftreten, das Nachsehen hat.

Letztendlich bin ich auch kein Mensch, der täglich im Kostüm zur Arbeit geht - aber ein Mindestmaß an vernünftiger Kleidung, ordentlichen Schuhen, etwas gepflegtem Make-Up und zurechtgemachten Haaren finde ich dann schon erforderlich, damit man auch entsprechend wahrgenommen wird oder mindestens (!) nicht negativ auffällt. Und dass man dazu auch in der Lage ist, sich so auszudrücken, dass andere Menschen verstehen, was man von ihnen möchte, ist natürlich ebenfalls extrem wichtig.

Auch ich kenne Kollegen, die immer unmöglich angezogen, ungepflegt oder sonstwie unpassend zurechtgemacht sind - kann man machen, helfen tut es aber nicht, wenn man mit seinen Ideen ernstgenommen werden möchte. Da kann man dann lange mit hadern oder denen, die Wert auf sowas legen, unterstellen, Blender zu sein oder manipulativ zu sein - letztendlich ist aber die Frage, ob sich diese Diskussion lohnt, oder ob es manchmal nicht besser ist, sich in gewissem Rahmen einfach anzupassen. Wer das Gefühl hat, dass das bei ihm häufig nicht passt, sollte da in meinen Augen auch durchaus bereit sein, zu investieren - es zahlt sich auf lange Sicht eben schon aus. Gerade Dinge wie Ausdrucksweise, Verständlichkeit und die Art und Weise, wie man spricht, kann man ja auch üben. Ich habe schon häufiger mit Leuten für mündliche Prüfungen trainiert und die waren nie blöd oder unwissend - aber wenn dann da nur unverständliches Geschwurbel rauskommt, ist niemandem geholfen.

Ich arbeite in sehr interdisziplinär besetzten Bereichen und da ist es dann schon interessant zu sehen, dass man bestimmte Personengruppen - z.B. Ingenieure, Sachbearbeiter der Außenstellen oder die Juristen - durchaus auch optisch voneinander unterscheiden kann. Das ist jetzt nichts Schlimmes, solange alle einigermaßen gepflegt sind - aber ob man nun in Birkenstock mit weißen Socken zu einem wichtigen Meeting muss, sei mal dahingestellt. Genauso fand ich es damals befremdlich, dass in einem juristischen Team eine Dame dauernd im Wickelrock, Tshirt ohne BH und Micky-Maus-Socken mit Sandalen drüber kam - kann man sicherlich machen, hilft aber auch nicht, wenn man mit seinen juristischen Vorschlägen für voll genommen werden möchte. Das klingt jetzt einigermaßen drastisch, aber Job ist Job und privat ist privat - und wenn ich in einer bestimmten Branche mit bestimmten Aufgaben arbeite, dann gibt es durchaus gewisse Anforderungen an mein Erscheinungsbild - ob ich das nun blöd finde oder nicht. Und genauso kann es eben helfen, auch am nicht-optischen Auftreten zu arbeiten, damit man seine Ideen besser verkaufen kann. Beispielsweise habe ich mal einen Workshop für Redenschreiber mitgemacht, der mir in der Hinsicht echt viel gebracht hat - ebenso wie viele Aktenvorträge, Präsentationen auf öffentlichen Veranstaltungen usw. - da hat man nie Bock zu, wenn man nicht dafür geboren ist (ich bin es nicht :zwinker:), aber ich habe mich da immer zu gezwungen, weil es einem enorm hilft. Und am Ende hilft es auch in anderen Lebenslagen und auch privat, wenn man seine Vorstellungen präzise vorschlagen, Gedankenchaos sortieren und seine Interessen dann auch durchsetzen kann. Es schadet nicht, daran zu arbeiten, auch insgesamt nicht. Es verbessert sich ja auch die Diskussionskultur (auch in der Familie oder mit dem Partner), wenn man weiß, was man sagen möchte, wie man es sagen möchte und es so zusammenfassen kann, dass man nicht unterwegs die Leute total abhängt.

Beispielsweise kenne ich jemanden, der lange Zeit Probleme mit mündlichen Prüfungen hatte, weil er immer alles in einen Satz packen wollte - der hat den Zuhörer nach 3 Relativsätzen verloren. Ergo ging es dann darum, zu üben, kurze Sätze zu bilden, Pausen zu machen, Struktur reinzubringen - und schon war die Prüfung bestanden. Obwohl mein Bekannter immer meinte: "Das ist mir zu blöd! Der Prüfer kennt das Thema doch! Warum soll ich eine Pause machen? Der denkt doch, ich weiß es nicht!" usw. Das ist etwas, was man dann auch im Berufsleben hat - dass Menschen hektisch werden, zu schnell ihre besten Argumente weghauen, verbissen wirken - und dann kommt jemand, der es gelassen und oberflächlich zusammenfasst und alle jubeln. Das ist nichts fürs Gerechtigkeitsempfinden, aber irgendwo auch menschlich - immerhin haben alle ihren Kopf voll und was bequem präsentiert wird, ist für alle leichtere Kost.

Die beschriebene Situation kenne ich allerdings auch gut - dass Ideen von Leuten geklaut werden, die das bessere Auftreten haben oder die es eben schöner zusammenfassen können. Da muss man sich natürlich auch erstmal fragen, ob es überhaupt ein Ideenklau ist - vielleicht waren die Gedanken des einen so diffus formuliert, dass es wirklich kaum jemand verstehen konnte - und dann ist die verständliche Zusammenfassung von jemandem, der sich ausdrücken kann, durchaus auch eine Leistung.

Wenn es wirklich unfair ist - und auch solche Strukturen gibt es - ist es in meinen Augen hilfreich, als Besprechungsmitglied einfach einzugreifen - ganz freundlich, aber bestimmt.

In meinem alten Team gab es z.B. 1-2 Kollegen, die gerne Ideen geklaut haben, entweder in Besprechungen, oder auch schriftlich Papiere geändert, mit ihrem Namen unterschrieben und den Namen der eigentlichen Verfassers eiskalt gelöscht haben. Da gab es Strukturen, wo Ideen von Leuten aus "niedrigeren" Gehaltsstufen, von Neulingen oder auch einfach nur von weiblichen Kollegen per se nicht ernstgenommen wurden - und dann einfach von bestimmten "Starkollegen", die schon lange dabei sind, aufgegriffen und als eigene Idee verkauft wurden.

Meine Strategie war dann immer, sowas einfach nett anszuprechen, z.B. in dem man sagt: "Ach Christian, gut, dass du das nochmal aufgreifst - so wie ich es verstanden habe, ist das ja ungefähr das, was eben die Elke schonmal gesagt hatte. Elke, vielleicht magst du da nochmal was zu sagen?" Dann lässt man Elke zu Wort kommen und sagt dann sowas wie: "Ja tolle Idee, wollen wir es nicht so machen, wie es Elke sagt?" Und wenn Christian dann nochmal was sagen möchte, kann man ja sagen: "Finde ich gut, dass du das nochmal aufgegriffen hast!" Muss man eben freundlich machen und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl. Wichtig ist dann eben, dass am Ende immer wieder betont wird: "Dann machen wir es mit Elkes Idee!" damit sich das bei allen festsetzt. Ich habe nämlich schon oft beobachtet, dass dann andere Kollegen etwas sagen: "Toll, machen wir es, wie Christian sagt!" und eine Elke sitzt mit halb offenem Mund daneben und fängt an, was zu ergänzen oder hektisch anzumerken, damit sie auch noch was vom Kuchen abbgekommt - und das ist dann einfach schade. Von daher sollte man da in meinen Augen keine Scheu haben, den Leuten auch beizuspringen, wenn man das Gefühl hat, da klaut einem wem die Butter vom Brot - auf lange Sicht hilft das nämlich, dass solche Besprechungen fairer laufen und sich nicht immer die gleichen wichtig machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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B
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #16
Meine Strategie war dann immer, sowas einfach nett anszuprechen, z.B. in dem man sagt: "Ach Christian, gut, dass du das nochmal aufgreifst - so wie ich es verstanden habe, ist das ja ungefähr das, was eben die Elke schonmal gesagt hatte. Elke, vielleicht magst du da nochmal was zu sagen?" Dann lässt man Elke zu Wort kommen und sagt dann sowas wie: "Ja tolle Idee, wollen wir es nicht so machen, wie es Elke sagt?" Und wenn Christian dann nochmal was sagen möchte, kann man ja sagen: "Finde ich gut, dass du das nochmal aufgegriffen hast!" Muss man eben freundlich machen und mit ein bisschen Fingerspitzengefühl.
Genau das tat ich auch! :smile: Da ich selbst nur temporär angestellt bin für einen bestimmten Auftrag ist mein Rang da selbst nicht so hoch. Zudem hilft es nicht, wenn man Chefs Lieblingsschnösel den Lorbeerkranz klaut. War mir aber auch egal, in ein paar Monaten bin ich da weg und meine eigene Position ist da irrelevant.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Ich bin sehr froh darüber, in einem leicht nerdig angehauchten Bereich mit vielen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern zu arbeiten, die sich überwiegend nicht sonderlich um Äußerlichkeiten, Statusdünkel und ähnliche Dinge scheren.
Natürlich ist es immer vorteilhaft, sich ordentlich ausdrücken und verkaufen zu können. Aber trotzdem hat die fachliche Kompetenz hier einfach einen weitaus größeren Stellenwert, so dass z.B. auch mein extrem zurückhaltender Kollege mit mäßig guten Deutschkenntnissen als kompetenter und zuverlässiger Kollege geschätzt wird, oder unser fachlich genialer, aber sozial ziemlich inkompetenter Ober-Nerd die Chance hat, seine Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen.

Nur im Kontakt nach außen mit Kunden, Projektpartnern, usw. haben all diese "soft-skills" und das Erscheinungsbild dann doch einen höheren Stellenwert, weshalb diese Tätigkeiten dann auch von Leuten übernommen werden, die all das beherrschen.
(In dieser Hinsicht finde ich einen meiner Vorgesetzten sehr beeindruckend: Intern ist er meistens ein total lockerer Typ und nach außen zeigt er sich hochprofessionell.)
 
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