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Vertrauen??!

asante
Benutzer28757  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo...

Ich habe grad irgendwie ein grundsätzliches Vertrauens-Problem, das jetzt zur Zeit schlimmer ist, aber eigentlich fast immer vorhanden ist.
Allgemein gesehen bin ich ja sowieso der Ansicht, dass man niemanden 100% vertrauen kann, außer sich selbst, und auch meiner Familie. Was ja irgendwie schon eine traurige Einstellung ist.

Die Sache ist nun die, dass mein Freund bis vor drei Wochen in London war, jetzt in Tanzania ist, und ich einfach ein enorm ungutes Gefühl hab, mal besser - mal schlechter.
Der Grund dafür ist, dass ich ihn vor drei Jahren in Tanzania kennen gelernt habe und er mit mir eigentlich seine damalige Freundin betrogen hat. Ja, sie waren 3 Monate zusammen und wir jetzt 3 Jahre, wir haben gemeinsame Zukunftspläne und sie hatten sie glaube ich nicht. Dennoch, er war in sie verliebt, ist für 2 Wochen zu ihr geflogen, wofür ich ihn über ein Jahr lang betteln musste, hatte Fotos von ihr aufgehängt, usw...und trotzdem hatte er dann mich, und sie betrogen.
Ich habe zur Zeit einfach Angst, dass mir das passiert, wir haben vor im Sommer in Tanzania zusammen zu ziehen, haben dort ein Business gekauft, und jetzt sitzt die Angst in mir, dass wenn dort wieder so ein junges Mädchen, wie ich damals daher lauft, er mich betrügt, und jegliche Zukunftspläne für die Katz sind.

Des weiteren, ja...es gab jetzt in den letzten drei Jahren nie wirklich viel Grund ihm nicht zu vertrauen, bzw. ist mir keine Situation besonders ins Auge gestochen, wobei es schon Dinge gab, die nicht so vertrauensfördernd sind.
Gab zb bei Google seinen Namen ein, und sah dann Kontaktanzeigen, also nicht für Beziehung, sondern Sex. Habe ihn darauf angesprochen, ihm wars sehr peinlich und er meinte das war nur aus Interesse und weil ihm langweilig war. Er hat sich aber nie mit einem Mädl getroffen oder übers Internet Sex gehabt.

Irgendwie weiß ich glaube ich, dass ich ihm vertrauen kann, und er mich nicht anlügt, aber es ist halt nicht 100% da, und an manchen Tagen, da knabberts halt besonders an mir.
Wenn ich ihn dann darauf anrede, reagiert er logischerweise genervt, weil er sich auch nicht dauernd erklären will, wenn er ja wahrscheinlich eh treu war.

Also ist meine einzige Möglichkeit wahrscheinlich solche Bedenken nicht mehr anzusprechen, und in 2, 5 Monate sehen wir uns eh wieder und ziehen zusammen, da werden meine Bedenken ja dann hoffentlich weniger...
Oder habt ihr irgendwelche Erfahrungsberichte, wie man das Vertrauen kriegt? Es nervt nämlich schon ziemlich, ihn und auch mich. Er meinte gerade ich bin schon nicht mehr "normal misstrauisch" sondern obsessiv. Und das klingt ja nicht sehr positiv, will so nicht sein. Ich will einfach mit ihm zusammen sein und ihm auch vertrauen können. :geknickt:
Fühl mich grad recht hilflos...vielleicht brauch ich ja eine Therapie, um irgendwas aufzuarbeiten, warum ich nicht vertrauen kann?
 
S
Benutzer Gast
  • #2
Allgemein gesehen bin ich ja sowieso der Ansicht, dass man niemanden 100% vertrauen kann, außer sich selbst, und auch meiner Familie. Was ja irgendwie schon eine traurige Einstellung ist.

Wenn du erst älter und erfahrener bist, wirst du gemerkt haben, dass man auch sich selber nicht vertrauen kann :zwinker:...

Nun ja - wie soll es anders sein... Nun ist also der Mann, der seine Freundin betrogen hat mit der Frau zusammen, die mit ihm Sex hatte, während er gebunden war... Beides nicht so schön...

Und dieses Wissen wird euch wohl begleiten... Und so spionierst du ihm im Internet hinterher, weil du misstrauisch bist und ja aus Erfahrung weisst, dass er ein potentieller Fremdgeher ist - und er reagiert genervt, weil er ja weiss, dass du weisst, dass er ein potentieller Fremdgeher ist...

Und die andere Seite kennst du auch noch gleich: Wie leicht es dir selbst damals gefallen ist - wie schön es war - dass seine Freundin damals keine Chance hatte - die Leichtigkeit des Unbeschwerten...

Und all das ist nicht mit irgendwem passiert, - sondern genau mit deinem Partner, der jetzt Kontaktanzeigen in Singlebörsen (zum Spaß und aus Langeweile) aufgibt...

Also mir fällt nichts wirklich wirksames ein, wie man dieses Pfund Misstrauen aus eurer Beziehung tilgen könnte - vielleicht reden? - Aber das habt ihr ja sicher schon und naja: Wie ehrlich war er damals zu seiner Freundin?

Es geht hier ja nicht um Verdächtigungen - ihr habt Wissen voneinander - ihr wisst, dass der Andere schon betrogen hat. Ihr wart dabei... Warum sollte es also jetzt anders sein? Mehr Liebe? Ganz andere Situation? Wegen eurer Zukunftspläne?

Auf eurer Beziehung lastet die eigene Vergangenheit, und Betrug gepaart mit Lügen sind ein schweres Erbe, das ihr da mit euch herumtragt...

Ich bin mir fast sicher, dass du mit einem anderen Partner - ohne diese Vorbelastung - nicht einen Bruchteil so eifersüchtig wärst und die Beziehung so auf einem ganz anderen Fundament ruhen könnte...

Grüße vom Seeker
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Er war wahrscheinlich treu?!
Also wenn mein Partner Sexanzeigen im Internet schalten würde, dann gäbe mir das auch gewaltig zu denken. Und dass er das nur aus Spaß gemacht hat, kannst du wohl nicht wissen oder? Es gibt sicherlich Männer, die das machen, um ihren Marktwert zu testen, aber vertrauensfördernd ist das definitiv nicht!!

Eine gewisse Eifersucht schön und gut... Andererseits muss man sich wohl auch fragen, wie du eine Zukunft mit ihm planen kannst, wenn du dir nicht sicher sein kannst, dass er treu war. Auch wenn ihr in Tanzania eine gemeinsame Zukunft habt, wirst du ihn nicht rund um die Uhr bewachen und kontrollieren können und um fremdzugehen, muss dein Partner nicht unbedingt tausende Kilometer von dir entfernt sein. Das kann er auch bei dir um die Ecke machen.

Ich bin meinem Partner gegenüber auch hier und da mal eifersüchtig, aber in einem normalen Rahmen.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass mein Freund mich noch nie betrogen hat und auch keine SExkontakte im Netz sucht.

Du kannst seine Vergangenheit nicht abändern. Wenn du damit nicht leben kannst/willst, dann bleibt nur die Trennung. 100%ige KOntrolle wirst du nie haben!
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #4
Du hast recht: du hast ein grundsätzliches Vertrauensproblem.

Wenn du diesen Kurs weiterfährst, bleiben dir angewandt auf deine Beziehung bleiben dir nur zwei Möglichkeiten:

1. Ihn so weit zu kontrollieren, wie möglich, dann trotzdem Panik schieben, wenn es mal nicht geht, vorwurfsvoll werden und ihn so lange mit deinem Misstrauen nerven, bis er die Flucht vor dir ergreift und die Beziehung beendet oder noch besser: dich vorher aus Trotz betrügt.
2. Wenn du ihm nicht mehr genug vertrauen kannst, hat die Beziehung keinen Sinn. Du kommst ihm zuvor und beendest die Sache. Keine Notwendigkeit mehr, irgendwem außer dir selbst zu trauen.

Du siehst: Beides führt letzten Endes aufs Gleiche hinaus. Erinnere dich dran, wenn du Zweifel daran bekommst, ob du jemanden vertrauen solltest oder nicht. Gewisse Dinge (und die Liebe gehört dazu) funktionieren ohne Vertrauen einfach nicht. So gern man sich vor allen Risiken und Betrug auch absichern möchte: Beziehungen sind immer ein Risiko. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, musst du so konsequent sein und keine Beziehungen eingehen!

Da du aber spürst, dass deine Beziehung dir gut tut und das es sehr schön sein kann, mit jemanden zusammen zu sein, der einen liebt, solltest du auch lernen, dass es genauso schön sein kann, Menschen zu vertrauen! Bei ihm wird das schwierig, denn es gibt halt Dinge, die dein Vertrauen erschüttert haben. Ganz unabhängig von deiner derzeitigen Beziehung solltest du aber lernen, den Menschen allgemein (mehr) zu vertrauen!

Ich bin/war selbst jahrelanger praktizierender Misanthrop und Skeptiker gewesen und habe diese Einstellung erst ablegen können, als ich merkte, dass ich ganz allein nicht klar komme und Depressionen entwickele. Von daher kenne ich die Dinge, die man sich selbst einredet um sein Verhalten zu rechtfertigen und vielleicht macht folgende Überlegung auch für dich einen Sinn:

Es ist immer gut, Probleme zu vermeiden anstatt sie zu lösen, wenn sie auftreten. Mit Skepsis und Misstrauen beugst du dem Problem vor, dass dich ein Mensch verletzt bzw. enttäuscht. Das ist logisch und macht auch Sinn. Nur ist das "enttäuscht werden" das kleinere Problem gegenüber Einsamkeit. Durch dein übertriebenes Handeln beugst du jedoch dem Problem der Einsamkeit nicht vor, sondern beschwörst es regelrecht herauf. Du kannst hier nicht beides im vollem Maße vermeiden, also muss eine Entscheidung her.

Einmal mental die Entscheidung getroffen, es ab sofort mit mehr Vertrauen zu versuchen, muss man sich aber auch in der Praxis dazu zwingen sich Menschen zu öffnen, Dinge zu erzählen, die sie gegen einen verwenden können etc. Das ist total hart und dauert eine Weile, bis man das durchziehen kann. Es geht auch leider nicht selten schief und es ist von Nöten, dass man sich ein "dickes Fell" zulegt, denn man wird zwangsläufig von einigen Menschen dann auch enttäuscht werden. Wenn man seine Wahrnehmung jedoch nicht aufs Negative beschränkt stellt man fest, dass einige Menschen einen sich jedoch auch öffnen und das Vertrauen sogar erwiedern. Vertrauen kann schnell zum Selbstläufer werden, wenn es ehrlich gemeint ist!

In der Welt, wo man noch jedem misstraut hat, war es irgendwo angebracht, da einem auch jeder nicht unbedingt vertraute. Die Welt, in der man aber Menschen vertraut, sieht plötzlich anders aus. Es ist so, als hätte man die Welt verändert, dadurch, dass man nun sich selbst verändert hat.

Ich gebe zu, es hört sich etwas psycho-schnulzig an, was ich da gerade von mir gegeben habe, aber vielleicht hilft es dir ja, erste Schritte in Richtung Vertrauen zu gehen.

Inwieweit das noch dazu beitragen kann, dass deine Beziehung nicht irgendwann vor dem Aus steht, kann ich aber nicht beurteilen.
 
K
Benutzer78489  (40) Sehr bekannt hier
  • #5
Hallo,

ich denke, manchmal muß man auch einfach auf sein Gefühl vertrauen. So wie dein Bericht klingt, scheint da bei dir die ganze Zeit eine innere Stimme zu schreien und dich zu warnen, du nimmst das aber nicht ernst und versuchst die ganze Zeit, das zu unterdrücken. Ich denke, sowas hat auch eine Berechtigung, anscheinend ist ein Teil von dir sehr besorgt und nicht einverstanden mit dem, was du vorhast/tust. Frag dich doch mal ernsthaft, warum das so ist. Du kannst zB mal alle deine Bedenken aufschreiben, und zwar wirklich alle und frei heraus. Und dann guck sie dir nochmal an, wie berechtigt die sind, wo die herkommen, was sie bedeuten können.
Man muß sich nicht ständig selbst zu etwas zwingen und man muß sich auch nicht ständig in eine Beziehung pressen. Wenn du dich damit nicht wohlfühlst, dann lass es einfach. Wie gesagt, manchmal nimmt man unterbewußt Dinge wahr, die man sonst nicht bemerkt oder die man sonst ausblendet, die aber durchaus wegweisend sein können. Ich denke, darauf sollte man sich auch einfach mal verlassen. Zumal es bei dir nicht so ist, dass er sich besonders verlässlich und vertrauensvoll verhält, es gibt ja genug Gründe, die an ihm zweifeln lassen. Ich versteh nicht ganz, wieso man dann immer auf Biegen und Brechen in die Beziehung gehen muß und nicht auch einfach mal mißtrauisch sein und seine eigenen und die Motive des anderen genau durchdenken darf?

Ganz unabhängig davon, hast du dich hoffentlich schonmal ernsthaft mit Tanzania auseinander gesetzt und auch damit, wie dein Leben dort tatsächlich aussehen könnte/würde. Verlass dich da nicht nur auf die Aussagen einer Person, sondern forsche selber in alle möglichen Richtungen nach. Vor allem, wenn du da Geld reinsteckst. Bist du überhaupt sicher, dass dein jetziges Geld da richtig angelegt ist?
 
asante
Benutzer28757  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Danke für eure Beiträge, besonders Fuchs Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht. Und es stimmt schon, man kann sich ja wirklich nie 100%ig sicher sein, und muss manchmal auch etwas riskieren. Die Tatsache ist, dass er mich meines Wissens nach bis jetzt nicht betrogen hat (man kann es ja nie genau wissen) aber mein Freund sagt auch, dass ich ihm bis jetzt 200% vertrauen konnte, und es auch in Zukunft so sein wird.
Tatsache ist, dass es schade wäre, aufgrund einer Befürchtung, dass mir das Gleiche passiert, wie seiner vorigen Freundin, eine schöne Beziehung zu zerstören.
Also werde ich einfach wirklich versuchen, dumme Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Zwar hat Kaya vielleicht recht, dass diese Bedenken ja nicht von irgendwo her kommen, und auch Berechtigung haben, jedoch will ich dadurch nicht komplett paranoid werden. Würde wahrscheinlich mehr zerstören als besser machen.
Ich glaube einfach auch, dass meine Ängste und Zweifel dadurch verstärkt werden, da wir wirklich schon alles geplant haben, und ich mich von diesen Plänen recht abhängig mache. Wenns dann wirklich nicht funktioniert, werde ich erst einmal nicht wissen, was ich dann im Herbst anfange. Aber das ist ja eigentlich in jeder Beziehung so, in der man gemeinsam Pläne macht.
In Bezug auf Kayas Frage wegen Tanzania, ja, ein bisschen nervös bin ich schon, aber ich kenne das Land und habe in gewissen Maßen auch Verwandte dort, an die ich mich im Fall der Fälle wenden kann. Und das investieren ist halt immer so eine Sache. Immer mit etwaigen Risiken verbunden, wobei ich in diesem Fall nicht Unmengen investiert habe und es auch einen Business-Plan gibt.

Danke auf jeden Fall für eure Antworten!!Wie Seeker sagt, in einer anderen Beziehung wäre ich vielleicht nicht so misstrauisch, jedoch war dies auch schon in meiner vorigen Beziehung der Fall, nur nicht so ausgeprägt. Ich muss einfach an mir arbeiten und versuchen zu vertrauen, auch wenn es schmerzhaft ausgehen kann...
 
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