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Was ist denn nun eigentlich "pervers"?

M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Holla liebes Forum!

Mir ist aufgefallen, dass gerade junge Menschen (aber nicht nur) inflationär vom Begriff "pervers" Gebrauch machen, wenn es um Sexualität geht, und auch hier im Forum ist mir schon öfter (dabei bin ich noch gar nicht lange dabei) die Sorge einiger Menschen begegnet, mit ihren Neigungen oder Vorlieben "pervers" zu sein.
Ja, aber wer oder was ist denn eigentlich "pervers"?

Eine Definition im Sinne von widernatürlich/abartig/abnorm/tabuisiert finde ich zu uneindeutig, da Moralvorstellungen viel zu zeit-und gesellschaftsabhängig sind. Auch werde ich hier den Begriff "pervers" verwenden, obwohl ich weiß, dass er veraltet und diskriminierend ist, weil er eben so oft erfragt/verwendet wird und mir ein besserer Ausdruck gerade fehlt (am ehesten ginge nach meiner Auffassung vielleicht "unethisch"?)

Nach längerer Überlegung würde ich 3 Unterscheidungen vornehmen (persönliches Empfinden, keine wissenschaftliche oder gesetzliche Klassifikation!)
  1. "Normal/Unbedenklich": Alle Sexualpräferenzen, die unabhängig von sozialen Normen und Moralvorstellungen, in ihrer Ausführung die Zustimmung aller einwilligungsfähigen Beteiligten einholt und keinem der Beteiligten ernsthaften Schaden zufügt, oder sich auf unbelebte Objekte bezieht.
  2. "Pervers": Neigungen, deren Ausführung ohne die Zustimmung eines einwilligungsfähigen Menschen oder eines Tieres geschehen (aber nicht zwangsläufig zu einer "Schädigung" eines der Beteiligten führen).
  3. "Krank(haft)":Jede Sexualpräferenz oder Handlung, die mindestens einen der Beteiligten, mit oder ohne Einwilligung, ernsthaften körperlichen oder seelischen Schaden zufügt (oder in Kauf nimmt) und/oder strafrechtliche Relevanz hat. (Also auch jemand, der eigentlich "Normale" Neigungen hat, aber darunter leidet, dürfte sich als "krank" einstufen.)
2. und 3. können sich dabei auch in konkreten Fällen überschneiden.
Ich habe aber schon selber Beispiele gefunden, die nicht ohne Weiteres in meine Unterteilung "passen" wollen, deswegen bin ich umso gespannter auf eure Sichtweise.

Welche Abgrenzungen würdet ihr vornehmen? Wann empfindet ihr etwas als "pervers"?
Zählt schon die Neigung (im Kopf), die Absicht der Ausführung oder erst der Versuch/die Umsetzung?

PS: Über die Suche habe ich einen Thread von 2011 gefunden Ab wann ist man eurer Meinung pervers? :) ,einen von 2004 Wie definiert ihr "pervers"? und einen von 2003 definition pervers da war mir Diskussion allerdings deutlich zu schwammig, deswegen hoffe ich, die erneute Frage geht in Ordnung!
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #2
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hab ich vorher schon geguckt, hat mir nicht gereicht:nope:! Da fehlt z.B. Zoophilie oder Inzest (obwohl ich nicht weiß, ob das als Präferenz auftreten kann), die ich gerade in Bezug auf meine empfundene Unterteilung spannend fand.
Außerdem heißt es nicht, weil etwas in der ICD-10 als krankheitswertig eingestuft wird, dass man dieses auch so empfindet (z.B. beim Voyeurismus bin ich unentschlossen in wie weit ich das "pervers" oder "krankhaft" empfinde, je nach Einzelfall und Folgen).
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #4
Ich verwende den Begriff nicht ernsthaft (unernsthaft nenne ich mich selbst pervers).

Für mich stammt der Begriff insgesamt aus einer verklemmten Denkweise, die mir fremd ist. Für mich gibt es richtig und falsch, einvernehmlich und nicht einvernehmlich, vernünftig und unvernünftig, harmlos und schädlich, sicher und riskant etc. - den Begriff der Perversion brauche ich da nicht.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #5
Ich würde "Pervers" nicht an der Zustimmung einer Person oder Entität festmachen.
Gegen den Willen anderer sexuelle Aktionen vorzunehmen ist für mich schlichtweg Vergewaltigung.
Auch würde ich nicht generell einfach solche Sachen wie "Zoophilie" oder Inzest sofort mit dem Begriff "Perversion" abstempeln. Gerade was "klinische" Beurteilungen angeht, hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mal die Fahne neu ausgerichtet.
Die ICD-10 ist ja auch nicht unumstritten und auch schon ein paar mal geändert worden.
Ich denke Perversion ist tatsächlich eine gesellschaftskonforme Nomenklatur.
Man weiß, wenn was "pervers" ist, ohne es faktisch belegen zu können, so wie man weiß, ab wann ein Haufen Sand ein Haufen ist und nicht mehr nur etwas Sand, der angehäuft ist.
Ich kokettiere manchmal gerne mit dem Begriff "Pervers", eben um mich von anderen bewusst abzusetzen...sogar in Form von T-Shirts mit solchen Slogans wie "polymorph pervers, und mächtig viel Spaß dabei!".

Für mich ist pervers, was im allgemeinen Tenor einfach nicht dem Alltag entspricht und von dem Gros der Bevölkerung als nicht normal angesehen wird.
Ich setze bei allem, was ich mit anderen sexuell tue absoluten Konsens voraus, egal wie "pervers" das aussenstehenden vorkommen könnte, was wir tuen.
Das ist für mich eine nichtverhandelbare Grundbedingung.
Der freie Wille ist mir bei allem was ich tue sehr wichtig...in dem Rahmen bin ich dann aber auch bereit grenzüberschreitend zu handeln.

Alles was gegen den Willen anderer oder ohne Einverständniss anderer geschieht, passiert eh im Rahmen strafbarer Handlungen...und muß dann nicht noch pervers genannt werden.
[doublepost=1485014994,1485013771][/doublepost]Wo fängt eigentlich "Einwilligungsfähigkeit" an?
Bei wohlartikulierten, präzisen Aussagen zu einem unmoralischem Angebot?
Schriftlichen, vertraglichen Bestätigungen?

Ab wo gilt "Einwilligungsfähigkeit" denn dann als nichtexistent oder stark eingeschränkt?
Das wäre bei jedem Clubbesuch ja schon sehr heikel, wenn man sagen würde, bei jedem Alkoholkonsum gilt jemand nur noch als eingeschränkt Einwilligungsfähig.

Oder dieser Gina-Lisa-Fall...die haben kräftig gebechert, möglicherweise noch andere Substanzen konsumiert, aber trotzdem war es wohl keine Vergewaltigung.
Doch die Situation in ihrer Gänze, die Geschichte mit dem Video....pervers!

Holen wir eigentlich jedes mal die Einwilligung eines Nutztieres ein, wenn wir es reiten...oder gar schlachten? Also schriftlich sicher nicht....mit Hufen hält sich ein Kugelschreiber schlecht.

Anderer hypothetischer Fall.
Jemand ist zu Hause, frisch aus der Dusche, ihm/ihr/es fällt was hin und rollt unter den flachen Tisch.
Die Person krabbelt unter den Tisch, der Hund, dem man wohl hätte bessere Manieren beibringen sollen, von wegen erst mal Blumen und Pralinen mitbringen, der sieht das und bespringt die Person.
Im schlimmsten Fall findet die Person daran wohlmöglich auch noch Gefallen:eek:! Pervers!!!...oder nicht?
Pervers steht und fällt halt mit den absolut subjektiven Sichtweisen einzelner Situationen.
Und die können sich im Laufe der Jahre und Erfahrungen auch durchaus ändern.
 
G
Benutzer146423  Meistens hier zu finden
  • #6
Hab ich vorher schon geguckt, hat mir nicht gereicht:nope:! Da fehlt z.B. Zoophilie oder Inzest (obwohl ich nicht weiß, ob das als Präferenz auftreten kann), die ich gerade in Bezug auf meine empfundene Unterteilung spannend fand.
Außerdem heißt es nicht, weil etwas in der ICD-10 als krankheitswertig eingestuft wird, dass man dieses auch so empfindet (z.B. beim Voyeurismus bin ich unentschlossen in wie weit ich das "pervers" oder "krankhaft" empfinde, je nach Einzelfall und Folgen).
Guckst Du hier: DIMDI - ICD-10-WHO Version 2016
Aber ich hab irgendwo gelesen, demnächst kommt das ICD-11 raus und man darf gespannt sein.. :grin:

Ich glaube(!), per Definition ist "pervers" der, der nicht mehr ohne "abnormes" Verhalten kann. Dem "Normales" also nie genügt um (sexuelle) Befriedigung zu erleben.
Ich finde, das darf schon in Frage gestellt werden und ich fände es naheliegender und besser, ggf. von einer "Störung" zu sprechen. Und zwar dann, wenn der Betroffene sich oder/und anderen mit seinem Verhalten schadet.
 
Zuletzt bearbeitet:
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #7
Ich glaube(!), per Definition ist "pervers" der, der nicht mehr ohne "abnormes" Verhalten kann. Dem "Normales also" nie genügt um (sexuelle) Befriedigung zu erleben.
Sowas birgt aber auch die Gefahr des Umkehrschlusses.
Was ist mit jemandem, der keine Befriedigung bekommen kann, wenn er etwas anderes als "Blümchensex" hat?
Dem nur die Missionarsstellung mit langem Vorspiel der Lust dienlich ist?
Ist der dann auch schon "pervers"
Oder sind das nur die anderen?
In der ICD-10 wird ja bewusst vermieden, ab wann genau so eine Beurteilung stattfinden kann und ob intermittierende Präferenzen irgendeine Einfluss haben.

Würde man streng nach ICD-10 gehen, wäre der männliche Protagonist der "50 Shades of boring...äh...Grey"-Bücher hochgradig pervers.
Wird damit die Perversion gesellschaftsfähig?
 
G
Benutzer146423  Meistens hier zu finden
  • #8
Sowas birgt aber auch die Gefahr des Umkehrschlusses.
Was ist mit jemandem, der keine Befriedigung bekommen kann, wenn er etwas anderes als "Blümchensex" hat?
Dem nur die Missionarsstellung mit langem Vorspiel der Lust dienlich ist?
Ist der dann auch schon "pervers"
Oder sind das nur die anderen?
In der ICD-10 wird ja bewusst vermieden, ab wann genau so eine Beurteilung stattfinden kann und ob intermittierende Präferenzen irgendeine Einfluss haben.

Würde man streng nach ICD-10 gehen, wäre der männliche Protagonist der "50 Shades of boring...äh...Grey"-Bücher hochgradig pervers.
Wird damit die Perversion gesellschaftsfähig?
Ich sag ja auch das kann, oder sollte vll. - aus versch. Gründen - in Frage gestellt werden. Was normal ist unterliegt ja auch soziokulturellen Begebenheiten und einem Zeitgeist. Darum fände ich ja auch den Ansatz, den ich nannte, es auf das Wohlbefinden aller Beteiligten herunterzubrechen, besser... :zwinker: Wobei das irgendwo natürlich auch Definitionssache sein kann, zu nem gewissen Grad.. :grin:
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Super, ihr stellt genau die Fragen und hinterfragt die Dinge, so wie ich es mir gewünscht habe :bier:

Auch würde ich nicht generell einfach solche Sachen wie "Zoophilie" oder Inzest sofort mit dem Begriff "Perversion" abstempeln.
Gerade über "Inzest" weiß ich, dass es seit Jahren empfiehlt einvernehmlichen Inzest unter Erwachsenen nicht juristisch zu belangen (bei unter 18-jährigen ist dies eh schon der Fall).
Trotzdem finde ich die Vorstellung, dass jemand mit einem nahen blutsverwandten Erwachsenen Sex hat, wirklich befremdlich. Und bei Vater-Tocher-Konstellationen oder ähnlichem noch viel mehr, als z.B. bei Halbgeschwistern.
In meiner Unterteilung wäre es (bei Straffreiheit) aber weder "pervers" noch "krank".

Mit Zoophilie habe ich persönlich ein Problem, aber das kommt gleich noch.
Holen wir eigentlich jedes mal die Einwilligung eines Nutztieres ein, wenn wir es reiten...oder gar schlachten? Also schriftlich sicher nicht....mit Hufen hält sich ein Kugelschreiber schlecht.
Ich bin Veganerin und wollte auch als Kind nie reiten, weil ich es merkwürdig fand auf einem Tier zu sitzen und dieses zu dominieren und würde mir nie ein "neues" Zuchttier als Haustier zulegen (sondern höchstens einem Tier aus dem Tierheim zulegen), deswegen empfinde ich alles, was Tiere ausbeutet oder quält, irgendwie als abartig (und Massentierhaltung als einen Gipfel der "Perversion" im nicht sexuellen Sinne)

Man weiß, wenn was "pervers" ist, ohne es faktisch belegen zu können, so wie man weiß, ab wann ein Haufen Sand ein Haufen ist und nicht mehr nur etwas Sand, der angehäuft ist.

Vielleicht kam das aus der Fragestellung nicht so rüber, aber mir geht es tatsächlich genau um diese persönliche, subjektive Empfindung und weniger um ein angebliche kollektive "Einvernehmen" wann etwas "pervers" ist.

Jemand kommt mit Präfernz XY zu euch und fragt euch: Bin ich pervers? Wann ihr zumindest denken würdet: Yo, find ich irgendwie schon.

Wo fängt eigentlich "Einwilligungsfähigkeit" an?
Bei wohlartikulierten, präzisen Aussagen zu einem unmoralischem Angebot?
Schriftlichen, vertraglichen Bestätigungen?
Ab wo gilt "Einwilligungsfähigkeit" denn dann als nichtexistent oder stark eingeschränkt?

Bei dieser Bezeichnung ging es mir vor allem um "Personengruppen" die für mich automatisch reinfallen. z.B Kindern; eine patientin im Koma o.ä,
Oder auch Tote, obwohl man sich da wieder fragen kann, inwieweit man eine Leiche noch als Person ansieht.

Wer unbedingt sexuelle Handlungen mit jemanden, der stark alkoholisiert oder unter Drogen (selbsteingenommen) steht, vornehemen will und eine halbseidene "Einwilligung" in Kauf nimmt, der handelt in meinen Augen unethisch.
Trifft die eingeschränkte "Einwilligungsfähigkeit" auf beide Parteien zu (die beide durchgehend den Sex haben wollen) dann fände ich es weniger problematisch.

Ich finde, das darf schon in Frage gestellt werden und ich fände es naheliegender und besser, ggf. von einer "Störung" zu sprechen. Und zwar dann, wenn der Betroffene sich oder/und anderen mit seinem Verhalten schadet.

Ja, ich hab nur für mich festgestellt, dass es auch anderes sexuelles Verhalten gibt, dass ich als unethisch empfinde.
Eben zum Beispiel Voyeurismus, ich persönlich möchte von niemanden heimlich "bespannert" werden, egal bei was, aber ein wirklicher Schaden würde mir glaube ich dabei nicht entstehen (zumindest so lange ich es nicht merke). Der Betroffene schadet sich v.a. dann, wenn er zusätzliche Straftaten wie Landfriedensbruch begeht und sich dabei erwischen lässt. Wie ist es wenn er ein gutes Fernglas hat und nie jemand etwas mitbekommt? Deshalb fände ich das Verhalten an sich aber nicht besser.

Dem nur die Missionarsstellung mit langem Vorspiel der Lust dienlich ist?
Ist der dann auch schon "pervers"
Oder sind das nur die anderen?

Super guter Gedanke! In diese Richtung hab ich noch gar nicht gedacht. Da muss ich erstmal darüber nachdenken.

Was normal ist unterliegt ja auch soziokulturellen Begebenheiten und einem Zeitgeist. Darum fände ich ja auch den Ansatz, den ich nannte, es auf das Wohlbefinden aller Beteiligten herunterzubrechen, besser... :zwinker: Wobei das irgendwo natürlich auch Definitionssache sein kann, zu nem gewissen Grad.. :grin:
Lies doch mal die ganzen Beiträge, in denen Menschen unglücklich sind, weil der Sex mit ihrem Partner zu eintönig und selten empfinden, von Wohlbefinden aller Beteiligten würde ich da nicht mehr sprechen

Gegen den Willen anderer sexuelle Aktionen vorzunehmen ist für mich schlichtweg Vergewaltigung.
Das ist eben die Frage, ein Voyeur kann eine sexuelle Handlung vornehmen, die dich als Objekt mit einbezieht ohne deine Zustimmung einzoholen, vergewaltigt dich aber nicht.

Ein Frotteur, der sich sexuell stimuliert, in dem er sich in großen Menschenmengen unbemerkt(z.B. in einer vollen Straßenbahn) an fremden Menschen reibt, der ist doch noch kein Vergewaltiger?
 
Zuletzt bearbeitet:
B
Benutzer Gast
  • #10
Verwende den Begriff sehr selten und wenn, dann zwecckentfremdet-ironisch für etwas, das höchstens weit entfernt mit Sex zu tun hat. Praktiken, die nicht unter Freiwilligkeit aller Beteiligten laufen können krankhaft sein; entsprecht sinnvoll ist da auch eine Klassfizierung, wenn die Neigungen sich im Alltag als problematisch erweisen. Ich kenne den Begriff aber vor allem als Wertung für eben nicht so übliche und vielleicht auch für den Mainstream abschreckende Praktiken und da finde ich das unangebracht und beleidigend...
 
G
Benutzer146423  Meistens hier zu finden
  • #11
Ja, ich hab nur für mich festgestellt, dass es auch anderes sexuelles Verhalten gibt, dass ich als unethisch empfinde.
Eben zum Beispiel Voyeurismus, ich persönlich möchte von niemanden heimlich "bespannert" werden, egal bei was, aber ein wirklicher Schaden würde mir glaube ich dabei nicht entstehen (zumindest so lange ich es nicht merke). Der Betroffene schadet sich v.a. dann, wenn er zusätzliche Straftaten wie Landfriedensbruch begeht und sich dabei erwischen lässt. Wie ist es wenn er ein gutes Fernglas hat und nie jemand etwas mitbekommt? Deshalb fände ich das Verhalten an sich aber nicht besser.
Wie gesagt kann das im Einzelfall schwierig sein das genauer zu definieren, aber das trifft auch auf andere Sonderfälle zu.
Aber ganz zweifellos beschädigt der Voyeur wissentlich und vorsätzlich die Privatsphäre der Betroffenen Personen und begeht eine Straftat um sich (auf deren Kosten) sexuelle Befriedigung zu verschaffen. Vorausgesetzt, die Beobachteten nehmen es nicht billigend inkauf, oder provozieren es und und und. Ich bin kein Jurist. :grin:
Lies doch mal die ganzen Beiträge, in denen Menschen unglücklich sind, weil der Sex mit ihrem Partner zu eintönig und selten empfinden, von Wohlbefinden aller Beteiligten würde ich da nicht mehr sprechen
Das ist vll bedauerlich (oder auch nicht :grin: ), aber das sind aber ja irgendwie zwei paar Schuh finde ich, denn es zwingt sie ja niemand dazu, niemand verschafft sich gezielt einen Vorteil auf Kosten des anderen, oder schadet vorsätzlich, oder billigend jemandem. Abgesehen davon war meine Wortwahl (weil ich mich nicht wiederholen wollte) vll unglücklich, denn wer entscheidet über "Wohlbefinden"? Menschen neigen dazu sich mit ihrem Zustand zu arrangieren, aber womöglich trifft es "Unversehrtheit" (in jeder Hinsicht) besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #12
Naja, klar kann man versuchen nach einer richtigen Definition zu suchen, aber "widernatürlich" wie es im Duden an erster Stelle steht, definiert jeder auch für sich. Duden | pervers | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Synonyme, Herkunft

Manche finden Anal- oder Oralverkehr als pervers oder BDSM-SPiele. Manche vielleicht Sex an sich und Pornos. Manche finden Ananas auf Pizza pervers. Manche sehen einvernehmlichen Sex zwischen Geschwistern vielleicht gar nicht als pervers, obwohl sicherlich viele Menschen das für sich behaupten würden.
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Naja, klar kann man versuchen nach einer richtigen Definition zu suchen, aber "widernatürlich" wie es im Duden an erster Stelle steht, definiert jeder auch für sich.

Ich glaub ich hab die Themenfrage blöd gestellt:ashamed:. Mir geht es eben nicht um eine allgemeingültige "Definition", oder um die wissenschaftliche oder gesetzliche Auslegung, sondern ich möchte eure individuelle Sichtweise darauf erfahren (um meine Gedanken/den inneren "Kompass" mal wieder neu zu hinterfragen).
Was wären denn für dich "Grenzen" zum "Normalen", die dir ein ungutes Gefühl vermitteln oder dich abstoßen?
[doublepost=1485029821,1485029235][/doublepost](Meine "Unterteilung" habe ich nur vorgenommen um irgendein Grundgerüst/Handwerkszeug zu haben, an dem ich in konkreten Beispielen entlang hangeln kann, ohne aus dem Bauch heraus eine Sache mit ganz anderen Kriterien zu bewerten als eine andere.
Ich mag einfach Gedankenspiele dieser Art, meine eigene "Moralvorstellungen" mal ein bisschen aufzuwühlen. Und das klappt für mich am besten, wenn ich auch mal Stimmen außerhalb der eigenen Filterbubble aka Freundeskreis zu hören kriege)
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Was wären denn für dich "Grenzen" zum "Normalen", die dir ein ungutes Gefühl vermitteln oder dich abstoßen?

Naja, was bedeutet schon abstoßen...

Wenn mir meine Freundin sagt, sie würde gerne beim Sex Natursekt implementieren, würde ich sie nicht für pervers halten. Ist eine Vorliebe, die einige Leute ausleben, aber mich reizt es nicht und ich würde es auch nicht ausleben wollen. Vermutlich wären Dinge, die nicht einvernehmlich sind, das einzige, was ich richtig abstoßend finde. Gewalt, Zwang, emotionale Manipulation oder auch fehlendes Risikobewusstsein.

Das würde z.B. bedeuten, dass ich einvernehmlichen Sex von Geschwistern nur dann pervers finde, wenn eine Schwangerschaft in Kauf genommen wird. Auch ein etwas seltsamer Gedanke, aber es geht da dann eben um Dinge, die andere in ihrem Leben machen. Ich finde es pervers, wenn ein Vater seine Tochter missbraucht und ich finde es nicht pervers, wenn zwei Brüder sich aus Geilheit gegenseitig vögeln.
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Danke, genau so bringst du mich weiter!

Das würde z.B. bedeuten, dass ich einvernehmlichen Sex von Geschwistern nur dann pervers finde, wenn eine Schwangerschaft in Kauf genommen wird.
Warum genau ist das eher ein Problem für dich?
 
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M
Benutzer Gast
  • #20
Gerade über "Inzest" weiß ich, dass es seit Jahren empfiehlt einvernehmlichen Inzest unter Erwachsenen nicht juristisch zu belangen (bei unter 18-jährigen ist dies eh schon der Fall).
So viel ich weiß bezieht sich das aber NUR auf Geschwister und eben NICHT auf Vater/Tochter (o.ä.) Konstellationen, die ja zurecht kritisch zu bewerten sind.

Du hast ja selbst schon gesagt, dass es Dir nicht um die Begrifflichkeit "pervers" geht, sondern um den Fakt der "Abnormität", des "Krankhaften", der "Störung".
Doch, ja, ich nehme mir heraus manche Dinge zu bewerten, auch nicht unbedingt nach dem Strafrecht, das ist für mich nicht das Maß aller Dinge. Wenn ich nur daran denke, dass erst vor nicht allzu langer Zeit Sex mit Tieren verboten wurde. Dafür, dass das Strafgesetz zu einer solchen Einteilung nicht reichen kann, reicht wenig: wenn ich von einer "abnormen" Handlung ausserhalb des deutschen Staates und damit des hier gültigen Strafrechts, weiß, ändert das ja nichts an der Handlung an sich, die ich bewerte. Da gab es doch die Frau (und ich befürchte, sie ist nicht allein), die sexuelle Befriedigung daraus zieht, kleine Säugetiere, Mäuse, Hamster, Kaninchen mit ihren High Heels zu zerquetschen. Jap, da bin ich ganz einfach gestrickt, das ist unethisch, pervers, gestört oder schlicht falsch, das Wort ist mir egal und es ist mir auch egal, ob das von dem jeweiligen Strafgesetz des Landes erfasst wird oder nicht, es bleibt falsch.
Tja, Schaden, potentieller Schaden, wie KANN das überhaupt gut definiert werden. Ich zitiere mich mal selbst :smile: weil ich zu faul bin, das alles nochmals zu schreiben :smile:
Gelöscht!
Wie ist das denn jetzt, setzt man voraus, dass mir dieses Erlebnis nicht geschadet hat (ich sag das jetzt auch mal so, auch wenn ich mich recht gut daran erinnere), macht das jetzt die Handlung des Typen weniger pervers? Nö, oder?
Mir ist klar, dass andere Menschen andere Vorstellungen von Ethik haben als ich, daher auch andere Einteilungen von pervers. Vielleicht ist ja auch das der Grund, dass die Definition nicht eindeutig ist, weil eine Allgemeingültigkeit für alle Menschen schwer zu treffen ist.
Für mich ist es doch recht einfach:
Solange eine beliebige Anzahl von Menschen, die geistig und emotional dazu in der Lage sind, einvernehmlich eine beliebige Tätigkeit mit und unter ausschließlich sich selbst ausüben: who cares? Mir sowas von egal.
Alles andere bewerte ich, nicht zwangsläufig mit pervers, aber recht gut möglich damit.
Beispiel: für mich persönlich kämen Kaviarspiele einfach nicht in Frage, fände das extrem eklig. Eklig, aber nicht pervers, wenn das Leute machen, die das toll finden: nur zu, aber eben unter sich. Wenn jemand Lust daraus zieht seinen Kot auf einer öffentlichen Toilette zu verteilen, die dann eine arme Putzfrau zu reinigen hat, hat er das schlicht zu unterlassen.
 
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simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #21
Pervers ist für mich alles was lebensfeindlich ist, oder was andere Menschen in Not bringt un ihnen unverdienten Ärger schafft.
Das können natürlich auch Sex-Praktiken sein, aber für mich ist "pervers" nicht speziell mit "Sex" verbunden.
 
M
Benutzer Gast
  • #24
für dich unter "pervers" zu verzeichnen?
Sorry für die vielen Fragen:ashamed:, aber deine Definition klingt erstmal so gut, da will ich genau wissen, was du meinst!
Das ist ja nur eine Frage :ashamed:, aber ich wusste, dass Du sie stellen wirst.
Ist für mich schon schwierig zu beantworten, vor allem, weil ich eigentlich nie pervers sage, das letzte Mal war das (eher so im Spaß): hier gab es einen Thread mit Ideen für Majo :kotz:und ich hab dann in einer privaten Unterhaltung zu jemandem gemeint: Majo? No fucking way! Er daraufhin: och so Pommes mit Majo oder ein Kartoffelsalat mit Majo kann ganz gut schmecken.
Ich: ihr seid ja alle pervers. Jetzt im Ernst: da wächst so etwas wunderbares wie eine Kartoffel, gesund und sättigend und dann: Majo? :nope: :grin:

Im Grunde ist das schon die Frage: ist das einfach nur ein Arsch, der den Toilettenboden absichtlich verkotet (ich hab das übrigens wirklich mal gehört, dass jemand absichtlich überall öffentliche Toiletten mit Urin beschmutzt - Boden etc.- weil ihn das geil macht, ich komm da nicht umsonst drauf) und jemand muss es wegmachen und andere können solange nicht aufs Klo oder ist er pervers. Weil es ja jemanden geben kann, der davon geil WERDEN WÜRDE, es aber aus Rücksicht nicht tut, würde ich (in der Not, weil Du insistierst :realmad::grin: ) sagen: der Mensch ist nicht pervers, aber die Handlung. Auch wenn er oder sie davon nicht geil wird, es aber dennoch tut, weil er ein rücksichtsloser Egoist ist, dann allerdings in der Definition weniger im "krankhaften", als im "abnormen" Sinne.
Das waren die ersten Sachen die mir so eingefallen sind, aber ich hab extra unterschiedliche "Risikostufen" eingebaut, weil ich eben gerne wissen wollte, ab wann für dich ein Risiko hoch genug ist, um relevant zu sein. Wenn deine Eltern Geschwister (mit dem gleichen Nachnamen) sind, muss es halt auch nicht zwangsläufig an einem neuen Wohnort irgendjemand in Erfahrung bringen, die meisten Leute würden wahrscheinlich selbstverständlich von einem "verheirateten" Paar ausgehen.
Diese Überlegungen von Dir fand ich sehr richtig (weil ich mich die gleichen Dinge schon oft gefragt habe :grin: ), bei älteren Frauen (und Männern, das Sperma verändert sich wohl auch, übrigens macht sich das Rauchen des Mannes wohl durch das Sperma auch bemerkbar!) habe ich persönlich einige positive ältere Eltern in der Umgebung, so dass ich es da etwas entspannter sehe (wenn auch dennoch existent), aber genau dieses (bekannt) erbkranke Paar (macht es dann einen Unterschied ob dominant oder rezessiv vererbt wird, müsste wohl auch), wäre ja vielleicht sogar "schlimmer" einzuordnen, als Geschwister. Was ist, wenn diese dann durch Verhütungspanne schwanger werden, hätten sie sich dann eigentlich so gesehen trennen müssen oder auf GV verzichten müssen, nachdem sie wussten, sie vererben eine Krankheit und wären davon eigentlich Eltern verschont, nur weil sie sich nicht haben so ausführlich auf Erbkrankheiten hin untersuchen haben lassen wie andere und "aus Fahrlässigkeit?" deshalb ein krankes Kind bekamen? Wie werten wir überhaupt diverse Krankheiten dann ein, ob sie es vielleicht noch erlauben, dennoch Kinder zu zeugen, darin wie belastend sie für das Umfeld sind, z.B. durch lebenslange Pflege oder auch finanzielle Belastung des Staates oder eben wie belastend es für den kranken Menschen ist (z.B. Schmerzen)?
:ratlos::what::confused: *mirrauchtderKopfSmiley*
 
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simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #25
Das musst du für mich bitte ein bisschen genauer erläutern.
Ist der Klimawandel, der Spezien deren Lebensräume bedroht "alles was lebendsfeinlich ist"? Oder ein Hurrican oder Erdbeben? Oder meinst du mit "alles was lebensfeindlich ist" menschliches Handeln? Ist jemand der Suizid begeht "pervers" oder erst wenn er fremdes Leben bedroht?
Der leichtfertig in Kauf genommene durch Menschen verursachte Klimawandel ist etwas völlig anderes als ein Erdbeben. "Pervers" ist bei einem Erdbeben nicht das Erdbeben, sondern z.B. das Bauen von gefährdeten Einrichtungen in einem Erdbebengebiet. Auch nicht der Erdrutsch oder die Lawine, aber das Verheimlichen der Eintragung in die Gefahrenkarte, wenn jemand in den Bergen Bauland verkauft.
Pervers nach meiner Ansicht ist zum Beispiel gegen Geld Gefälligkeitsgutachten zu erstellen gegen Erkenntnisse der Klimaforscher. (die Beispiele sind leider nicht aus der Luft gegriffen)

"Pervers" kann also nur menschliches Verhalten sein, das lebensfeindlich ist. Das Motiv ist dann Egoismus (auch von Gruppen) oder Gedankenlosigkeit.

Muss dabei ein "Vorsatz" oder ein bewusstes in Kauf nehmen gegeben sein? Fällt ein unvorsichtiger Bergsteiger, der sich selber in Gefahr bringt schon in die "Kategorie" oder erst wenn sich wegen ihm eine Rettungsmanschaft in Gefahr bringen muss?
Ist ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit beim Autofahren, der einen Unfall verursacht und sowohl andere Menschen in Gefahr bringt und auch noch ärgerlich ist, "pervers"? Oder erst ein absichtlicher fahrlässiger Fahrstil (zu hohe Geschwindigkeit, zu wenig Abstand halten)?
Wer Auto fährt muss ich bewusst sein, dass er andere gefährdet. Es gehört also schon grobe Fahrlässigkeit dazu. Man könnte natürlich schon ein Verlekrssystem als pervers ansehen, das mit grosser Sicherheuit den Tod von Menschen in Kauf nimmt. Aber irgend einmal kommen wir an die Grenze, denn das Leben ist an sich nucht ungefährdet. :zwinker:

Was Bergsteiger, Eisfallkletterer und Deltasegler angeht: die Rettungskräfte rücken einfach aus, sie schimpfen zwar über unvorsichtige oder leichtfertige Leute, aber Leben retten geht vor. Da geht es nicht um pervers oder nicht. Aber es ist ein Grenzfall.Einem Kollegen am Fahrrad die Bremskabel sabotieren, das halte ich dagegen für pervers.

Müssen Gefahr un ärgerlich für dich zusammen gegeben sein, oder wäre das Beispiel:
Wenn jemand Lust daraus zieht seinen Kot auf einer öffentlichen Toilette zu verteilen, die dann eine arme Putzfrau zu reinigen hat, hat er das schlicht zu unterlassen
für dich unter "pervers" zu verzeichnen?
Sorry für die vielen Fragen:ashamed:, aber deine Definition klingt erstmal so gut, da will ich genau wissen, was du meinst!
Das wäre erst mal eine Schweinerei, und betrifft ja nicht nur das Reinigungspersonal. Ja, ich würde das (wie @Makealongstoryshort als pervers bezeichnen, weil dieser Lustgewinn für andere das Gegenteil bedeutet.

Ich brauche das Wort "pervers" eigentlich selber nicht. Aber wenn ich gefragt werde.....
 
M
Benutzer Gast
  • #28
Es find mit dem Gedankengang zu Kindersexpuppen an, die in Japan prodziert werden
Etwas ebenso verstörendes hatte ich in einem Bericht gesehen, der sich u.a. auch mit diesen Kindersexpuppen beschäftigt hatte. Es gibt wohl ebenso auch ein sattes Angebot an Cybersex und Videospielen, bei denen man virtuell Sex mit Kindern ausüben kann. Dieses richtet sich wohl durchaus nicht nur, sondern sogar eher weniger, an Pädophile, sondern es wird wohl der Sex mit Kindern als reiner empfunden und zwar von einem wohl nicht pädophilen Publikum. Das Ergebnis von Psychologen war da eigentlich eindeutig (was zwar nicht bedeutet, dass es 100% richtig sein muss, aber dennoch), das weckt Begehrlichkeiten, es befriedigt sie nicht, der Wunsch nach Erfüllung in der Realität wächst. Mich würde dazu die Meinung der Initiative "Kein Täter werden" sehr interessieren, ich kenne die Organisation nicht genauer, finde aber die Idee sehr wichtig und interessant. Meine persönliche Vermutung ist, dass auch diese Kindersexpuppen nicht therapeutisch empfehlen würden (weiß es aber nicht sicher). Es ist doch so, bin ich süchtig, egal ob nach einer legalen oder illegalen Droge, ist das weglassen immer die einfachere Methode, als das wohldosieren, meist würde ja wohldosieren gar nicht klappen, es sind eher die Ausnahmen. Vergleichend stelle ich mir das vor, nämlich, dass ein "entfernt bleiben" wichtig ist, ein "streichen" aus den Gedanken, neue Wünsche und Möglichkeiten erfahren durch Cybersex mit Kindern, wird glaube ich in die entgegengesetzte Richtung führen. Ein dauerhafter Ersatz wird so glaube ich nicht möglich sein, würde uns Cybersex und Sex mit einer Puppe oder einem Dildo oder whatever DAUERHAFT so befriedigen, dass kein Wunsch, kein Begehren nach echtem Sex da ist? Ich glaube nicht.

Ich kannte zwar nicht die genauen Zahlen, die Du genannt hattest, ich weiß nur, dass wohl die Mehrzahl der Menschen, die Kinder missbraucht, nicht pädophil ist. Eine genaue Erhebung ist sicher sehr schwer, noch schwerer ja bei der Frage wieviele Pädophile missbrauchen NICHT Kinder, dazu müssten ja alle Pädophile bekannt sein.

Ob ich einen Pädophilen, der NICHT missbraucht, dennoch in meiner Straße wohnen haben mag, ist ganz schwer zu beantworten. Pervers ist er für mich, solange er nicht tätlich wird auf jeden Fall nicht, seine Gedanken (diesbezüglich) jedoch schon.
Auf jeden Fall habe ich sogar hohen Respekt vor einem Pädophilen, der NICHT missbraucht, wir haben uns alle unsere Neigungen nicht ausgesucht, auch er nicht, er oder sie hätte höchstwahrscheinlich gerne andere, erfolgreich gegen seine Neigungen zu kämpfen, finde ich sehr bemerkenswert.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #32
Zwei "Expertenstimmen", die ich dazu gelesen hatte, meinten eher, es würde die sexuelle Identität verstärken und möglicherweise dazu führen, dass der Wunsch, nach einem echten Erlebnis steigen würde.
Erst einmal...Experten gibt es wie Sand am Meer.
Wahrscheinlich gibt es sogar noch mehr Experten. Leider ist diese Begrifflichkeit kein geschützter, zertifizerter, geprüfter Titel, sondern wird einem meistens von Leuten aufgedrückt, die einfach keine Lust haben sich mit einem Thema ernsthaft selbst zu befassen oder man propft ihn sich selbst auf.
Ich bin Expertin im Schmerzen verursachen (Ob das nun meinen Kochkünsten oder meinen beruflichen Fähigkeiten entspringt, kommt immer darauf an, wen man aus meinem Umfeld fragt)...aber deswegen geh ich trotzdem nicht damit hausieren.
Anders ist das bei "Geisteswissenschaften".
Sobald dazu jemand ein Buch geschrieben, gelesen oder jemanden kennt, der schon mal ein thematisch relevantes Buch ins Regal gestellt hat, freut er sich, wenn er in irgendeiner Kolumne oder einer Fernsehsendung als Experte dazu eingeladen wird. Früher warens halt die "Killerspiele" zu denen sich jede menge selbsternannter Experten eifrig vor jede Kamera geschmissen haben, um ihre meist überhaupt nicht fundierten Behauptungen aufzustellen, heute sind halt Gruppen die Ziele der "Experten", die sich noch weniger zur Wehr zu setzen bereit sind.
Bei den Killerspielen hat es schon nicht geklappt eine nennenswerte Kausalität herzustellen, bei Pädophilie und solchen Puppen wird das auch nicht funktionieren.
Wie viele von denen werden wohl in Deutschland verkauft? Maximal wenige tausend.
Wie viele davon an Personen, die pädophile Neigungen haben?
Wahrscheinlich wenige hundert.
Und wie viele von denen, werden dies als eine Art "Einstiegsdroge" zu härteren Aktionen nutzen (zumal diese "Einstiegsdrogen"-Thematik im Hinblick der Erfolge anderer Länder mit der Legalisierung "schwacher" Drogen schon ein wenig in Zweifel ziehen)
Ich lehn mich da mal aus dem Fenster und behaupte, die Zahl wird einstellig sein.
Aber dann stellt sich immer noch die Frage....wenn diese Puppen nicht gewesen wären...wäre es dann nicht doch irgendwann zu diesen Taten gekommen?
Ich bezweifle, daß diese Puppen einen nennenswerten Einfluss auf das handeln ernsthaft gestörter Pädophiler hat.

Was Menschen in ihren eigenen vier Wänden machen, geht niemanden etwas an....vor allem nicht den Staat.
Solange dabei niemand zu etwas gezwungen wird, Schmerzen zugefügt wird oder dazu manipuliert wird zu tun, was ein möglicherweise noch nicht "reifer" Verstand hätte ablehnen sollen, so lange geht es niemanden da draußen etwas an.
Ich unterstelle ja auch niemandem das er illegale Strassenrennen fahren will, wenn er sich einen Porsche kauft oder seinen 3er-BMW tiefer legt.
Suspekt dürfen die mir deswegen ruhig sein...aber nach Gesetzesreformen schrei ich deswegen nicht.

Das es einem nicht gefallen muß, das man möglicherweise mit "so einem" in einer Strasse zusammen lebt, damit muß man leben.
Ich mag auch solche kaltblütigen Serien-Tiermörder wie Jäger nicht in meiner Strasse wissen, genauso, wie denen wahrscheinlich nicht der Gedanke gefällt, das sie mit so einer wie mir in einer Strasse wohnen...so eine offen promiskuitive in wilder Beziehung mit Mann und Frau...die auch noch eine "Riesen"-Waffensammlung zu Hause hat (klar, alles was über 1 geht ist für Medien und Allgemeinheit sofort riesig....auch wenn es für die verantwortlichen Behörden völlig unbedeutend ist) ohne einen triftigen Grund dafür zu haben (wie der edle Jagd-Sport, denn Beruf zählt für die ja nicht).
Tja...aber leben müssen sie, genau wie ich, trotzdem damit.
Wir können ja aber das so paranoid wie die Amis machen.
Sexualstraftäter und am besten noch solche die Angst haben jemals Sexualstraftäter zu werden müssen sich den Behörden melden und die geben das an die umliegenden Anwohner dann weiter.

Merke: Man muß nicht alles kriminalisieren, was noch überhaupt nicht passiert ist.
Auch wenn es einem im Finger deswegen juckt.
Das Moral predigen überlassen wir den religiösen Pfaffen, sofern die nicht gerade damit beschäftigt sind an irgendwelchen Messdienergewändern herumzuzuppeln.
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
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  • #33
..aber nach Gesetzesreformen schrei ich deswegen nicht
Merke: Man muß nicht alles kriminalisieren, was noch überhaupt nicht passiert ist.
Auch wenn es einem im Finger deswegen juckt.
Das Moral predigen überlassen wir den religiösen Pfaffen, sofern die nicht gerade damit beschäftigt sind an irgendwelchen Messdienergewändern herumzuzuppeln.[/QUOTE]

Ich weiß nicht, wo du den pfaffenhaften moralischen Zeigefinger
und den Schrei nach Gesetzesreformen herausgelassen hast? Ich kann ihn beim besten Willen nicht aus meinem Beitrag herauslesen. Das war weder als Appell an die Menschheit oder einen einzigen User gedacht, noch ein Aufruf an die Politik, mit Bitte um Kontrolle; ich habe nur sehr ausführlich (und auch nicht gerne) geschildert, wo ich bei mir auf innere Widersprüche und Vorurteile treffe, die ich eben nicht logisch Begründen kann.
Experten habe ich nicht grundlos in ".." gesetzt und auch gleich noch geschrieben, dass gegenteilige "Expertenmeinungen" mein Bild auch schnell wieder umwerfen könnten, je nachdem was ich eher glauben möchte oder mir "schlüssiger" erscheint(das die Ansicht eines Herstellers mit Gewinnabsichten nicht unbedingt meine erste Wahl ist, ist glaube ich auch verständlich).
Das es einem nicht gefallen muß, das man möglicherweise mit "so einem" in einer Strasse zusammen lebt, damit muß man leben.
Zum einen Stimme ich dir zu, ich weiß von den meisten Menschen nicht, was sie so treiben und ich möchte auch keine Meldepflicht, für Alles und Jeden, allerdings kann ich, sollte ich etwas erfahren, mit dem ich nicht leben kann oder möchte, selbst die Konsequenz aus meinem Unbehagen ziehen, und den Wohnort wechseln (auch wenn ich damit natürlich keine Garantie habe, dass dort (für mich) angenehmere Zeitgenossen wohnen (oder die ihre "Macken" nur besser verbergen:zwinker:)

Den Hinweis auf die widersprüchlichen Killerspiel- und "Einstiegs"Drogen-Expertendebatten, fand ich in diesem Zusammenhang übrigens ausgesprochen Hilfreich, Danke dafür!
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #34
Off-Topic:
Pervers ist etwas, wenn du keinen mehr findest der mitmacht :engel:
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #35
Ich kann ihn beim besten Willen nicht aus meinem Beitrag herauslesen. Das war weder als Appell an die Menschheit oder einen einzigen User gedacht, noch ein Aufruf an die Politik, mit Bitte um Kontrolle;
Ich habe ihn dir auch nicht unterstellen wollen.
Aber Menschen sind eigenartig...was ihnen suspekt ist, wird sehr schnell zu einem Ruf nach staatlicher Gängelung...besonders wenn gleichgesinnte zusammenkommen.
Gesehen hat man das bei der Gesetzesänderung wegen Sodomie, einem Gesetz, das in der Praxis nie wirklich durchgesetzt werden kann, da diese Taten praktisch immer in Abgeschiedenheit passieren....aber hauptsächlich eine Wahl-relevante Lobby wurde befriedigt. Oder bei der Verschärfung des § 42a des WaffenGesetzes, der auf genauso übertriebenem Populismus fußt und die Gewalt durch "Einhandmesser" eindämmen sollte, aber sein Ziel nicht nur völligst verfehlt hat, sondern neben mehr Straftaten in Verbindung mit Stichwaffen auch zu deutlich mehr sinnfreier Arbeit bei den Behörden geführt hat.

Gesetze verhindern keine Taten.
Aufklärung, Diskussion und aufgeschlossener Verstand schaffen dies nur.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #36
Zur besseren Lesbarkeit hab ich dein Dilemma mal getrennt:

Und nun zu meinem Dilemma:
Ich weiß relativ wenig darüber, wieso Menschen pädophil werden und wie die einzelnen damit umgehen oder "therapierbar" sind, ich argumentiere mit diffusen Ängsten, dem Schutz der Kinder, statistische Wahrscheinlichkeiten sind mir egal und ich habe sogar irgendwie Mitleid, mit Menschen, die eine solche Störung haben, empfinde aber trotzdem eine innere Ablehnung, unabhängig davon, ob jemand selbst zum Straftäter wurde/wird oder nicht.
Genau diese Art von Argumentation lasse ich bei anderen Diskussionen nicht gelten. Und ich möchte auf keinen Fall andere Menschengruppen mit Menschen mit einer pädophilen Sexualpräferenzstörung gleichsetzen, ich frage mich nur, ob man jede beliebige Menschengruppe mit "gemeinsamen Merkmal", zu "meinen Pädophilen" machen könnte. Also wenn ich mit dem Gedanken aufwachsen würde, das "Gruppe/Minderheit XYZ" gestörte Neigungen hat, von der Anlage oder Identität potentiell "gefährlich" ist und im Wikipediaartikel unter "Perversion" zu finden ist. Und das finde ich gerade erschreckend "pervers" an der Kategorie "pervers".

Man kann. Und man tut, tat schon immer, und erschreckenderweise wird man das wohl in Zukunft wieder gehäuft tun. Zur Veranschaulichung braucht man in der ursprünglichen Aussage doch nur mal den Pädophilen durch einen Homosexuellen zu ersetzen. Ist noch nicht solange her, da war das auch hierzulande völlig normal, so zu denken. Aber das hatten wir doch eigentlich überwunden geglaubt? Die grundsätzliche Frage, die sich mir dadurch stellt, ist folgende:

Wenn also der Verstand da schon grundsätzlich in der Lage ist, diffuse Ängste, Gefühle und Unwissenheit in den meisten Situationen in die Schranken zu weisen, warum reicht der Verstand dann nicht, genau das gleiche bei Pädophilie zu tun? Oder anders ausgedrückt, können wir uns als Gesellschaft mal bitte darauf einigen, dass der Verstand die Regie zu führen hat, auch wenns manchmal anstrengt?


(Kleine Randbemerkung: ich habe noch nie einem Pädophilen sein Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit oder Menschenwürde abgesprochen. Nicht in einer Gegend wohnen wollen ist aber auch schon ne Hausnummer...)

Also das Recht zu leben hat er schon, aber bitteschön woanders. :teufel:



Zum Abschluss möcht ich noch eine schöne amerikanische Fabel hier anbringen, die ich vor vielen Jahren in meiner Schulzeit mal gelesen habe. Passt auch irgendwie gerade gut zum Weltgeschehen.

Not so very long ago there was a very fine gander. He was strong and smooth and beautiful and he spent most of his time singing to his wife and children. One day somebody who saw him strutting up and down in his yard and singing remarked, "There is a very proper gander." An old hen overheard this and told her husband about it that night in the roost. "They said something about propaganda," she said. "I have always suspected that," said the rooster, and he went around the barnyard next day telling everybody that the very fine gander was a dangerous bird, more than likely a hawk in gander's clothing. A small brown hen remembered a time when at a great distance she had seen the gander talking with some hawks in the forest. "They were up to no good," she said. A duck remembered that the gander had once told him he did not believe in anything. "He said to hell with the flag, too," said the duck. A guinea hen recalled that she had once seen somebody who looked very much like the gander throw something that looked a great deal like a bomb. Finally everybody snatched up sticks and stones and descended on the gander's house. He was strutting in his front yard, singing to his children and his wife. "There he is!" everybody cried. "Hawk-lover! Unbeliever! Flag-hater! Bomb-thrower!" So they set upon him and drove him out of the country.

Moral: Anybody who you or your wife thinks is going to overthrow the government by violence must be driven out of the country.

(Source: Thurber, James. Fables for Our Time. New York, 1940.)​
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #37
Woodstock~81 Woodstock~81
Danke für deinen Beitrag und die Fabel, hat nochmal schon meinen inneren Widerspruch auf den Punkt gebracht hat.
(Das traurige ist, ich kann jetzt hypothetisch sagen, ja, ich lasse meinem Verstand die Oberhandm - ich müsste aber tatsächlich Lügen, wenn ich jetzt vorhersagen würde, wie ich reagieren würde, sollte ich (mit potentiellen zukünftigen Kindern) in einer Straße mit einem Pädophilen leben (wie/wodurch ist das erfahren würde, weiß ich nicht, wahrscheinlich tatsächlich leider ducrh Gerüchte) und ob ich dann nicht doch wegziehen würde, o.ä... der gute Wille zir Vernunft ist da, aber wie es wirklich wäre, würde sich erst dann zeigen, wenn der Fall auch eintritt).

PhesKlNachtmusi PhesKlNachtmusi hat mich auf einen interessanten Gedanken zum Stichwort "Zoophilie" gebracht:

§ 3 Nr. 13 des deutschen Tierschutzgesetzes lautet:
Es ist verboten, ein Tier für eigene sexuelle Handlungen zu nutzen oder für sexuelle Handlungen Dritter abzurichten oder zur Verfügung zu stellen und dadurch zu artwidrigem Verhalten zu zwingen. Über § 18 Nr. 4 des Tierschutzgesetzes ist ein Verstoß mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro sanktioniert.

Wieso ist es aber erlaubt, aus "finanziellen/logistischen" Gründen ein Tier zu sexuellen Handlungen zu zwingen (Entsamung/Besamung von Nutztieren wie Rindern/Pferden/Ziegen/etc)?

Oder entgeht mir da ein signifikanter Unterschied?
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #38
Oder entgeht mir da ein signifikanter Unterschied?

Das Tierschutzgesetz sieht keinen absoluten Schutz von Tieren gegen allerlei Formen der Nutzbarmachung (namentlich durch Tötung), sondern nur einen relativen. D.h. man kann Tieren etwas antun, wenn man einen vernünftigen Grund dafür hat. Die Tierzucht ist nach Auffassung des Gesetzgebers ein solcher Grund, Sodomie nicht.
Diese Wertung muss man natürlich nicht teilen.

Zum Thema: In der heutigen Jugendsprache ist "pervers" im Grunde eine wertfreie Beschreibung von sexuell aufgeladenen Inhalten. Diese Umdeutung ist folgerichtig, wenn die Gesellschaft in zunehmenden Maße sexuell abweichendes Verhalten akzeptiert und damit den Begriff seines ursprünglichen Anwendungsbereichs beraubt.
 
M
Benutzer163957  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #39
Off-Topic:
Auch wenn ich persönlich beides Schlimm finde und ablehne... schon irgendwie komisch, dass somit z.B. eine "Gewinnmaximierung" durch bessere Zucht-Erträge mit Tierrechtsverletzung im großen Stil, "besser" gewertet wird, als ein "Lustgewinn" mit Verstößen in evtl. Einzelfällen. Vor allem weil die massive Tierproduk/Fleischüberproduktion noch nicht mal als "zwingend notwendig" gerechtfertigt werden kann... Das hatte ich mir so vorher noch nie so überlegt. Hatte nicht hier irgendjemand schon die gesellschaftliche Doppelmoral angesprochen(Finde den Beitrag leider nicht)?
da bewahrheitet sich: Geld stinkt nicht. Sex dagegen ist "schmutzig".

Zum Thema: In der heutigen Jugendsprache ist "pervers" im Grunde eine wertfreie Beschreibung von sexuell aufgeladenen Inhalten. Diese Umdeutung ist folgerichtig, wenn die Gesellschaft in zunehmenden Maße sexuell abweichendes Verhalten akzeptiert und damit den Begriff seines ursprünglichen Anwendungsbereichs beraubt.
So ganz scheint sich der Bedeutungswandel aber auch in der heutigen Jugend noch nicht durchgesetzt zu haben, da sonst junge Menschen ihre Furcht "pervers"(negativ konnotiert) zu sein, nicht ausdrücken würden, wenn es um sexuelle Kontexte geht; dann wüssten sie ja selbst: sexuell aufgeladener Inhalt/Gedankengang/Wunsch, ergo: pervers (wertfrei)...

In meiner eigenen (frühen) Jugend würde auch eine Zeit lang alles mit "pervers" gelabelt, was im entferntesten mit Sex/sexueller Nacktheit zu tun hatte, aber noch nicht wertfrei, weil immer so eine "beschämte" Neugier, oder so ein Hauch des "Verbotenen" und "fremdartigen" (weil in dem Alter noch keiner wirklich Erfahrungen hatte, und noch nicht mal bei allen ein Interesse dafür "erwacht" war...). Schätzt du das heute anders ein?
 
C
Benutzer164216  (37) Benutzer gesperrt
  • #40
Ja, aber wer oder was ist denn eigentlich "pervers"?

Zu dieser Frage der passende japanische Film "Hentai Kamen".

Covertext der DVD: Kysuke Shikij, Sohn eines masochistischen Vaters und einer sadistischen Mutter, hat einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Als eines Tages seine Mitschülerin Aiko Himeno - das Mädchen, in das er verliebt ist - bei einem Raubüberfall als Geisel gehalten wird, versucht Kysuke die Angebetete zu retten. Um nicht erkannt zu werden, will er sich eine Maske aufsetzen, stülpt aber versehentlich ein getragenes Höschen über den Kopf. Urplötzlich erwachen die perversen Gene seiner Eltern in ihm und sein Körper entwickelt übermenschliche Superkräfte. Das ist die Geburtsstunde des neuen Superhelden Hentai Kamen!

Besonders gelungen - Die Schlefaz-Version mit den Kommentaren von Kalkofe und Rütten: "Ein ganz normaler Typ - aber mit Mamas Pflaumentüte auf der Murmel wird er zum erstaunlichen Schlübber-Man!" :grin:
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #41
[QUOTE="Crouchback, post: 12855894, member: 136306]
Die Tierzucht ist nach Auffassung des Gesetzgebers ein solcher Grund, Sodomie nicht.[/QUOTE]Klar...Kükenschreddern ist kein Problem....aber sobald man fickt was man isst (oder davon gefickt wird....möglicherweise auch ganz ohne Zwang)...ists in Deutschland ein Problem.
Wunderbare Doppelmoral...killen ist gut, Sex ist schlecht.:sick:
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #42
Klar...Kükenschreddern ist kein Problem....aber sobald man fickt was man isst (oder davon gefickt wird....möglicherweise auch ganz ohne Zwang)...ists in Deutschland ein Problem.
Wunderbare Doppelmoral...killen ist gut, Sex ist schlecht.:sick:

Eine Doppelmoral ist das nicht, nur eine andere Moral als du sie hast. Und klar, das Sodomieverbot ist eine rein moralische Vorschrift. Schon deshalb kann man sie ablehnen, wenn man meint, dass rechtliche Verbote eines weitergehenden Grundes bedürfen. Aber sie ist keine "Doppelmoral".
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #43
Perversion ist ein Kampfbegriff gegen alles was einen Sexuell abstößt .
Zt z6izguzzzzggt htggutzzhiuu s 3w
Ab und an fällt mir auch nix anderes ein und ich betittle ger Leute die durch Töten, Blut, Ausweiden, Schmerzen zufügen als Pervers, einfach weil es komplett Konträr zu meinem Verständnis um Sex steht . Es erschüttert meine Grundfesten, dass wer einen Orgassmus bekommt wenn Gedärme rausfallen, Blut spritzt usw .

Trotzdem meide ich den Begriff gern da er wie schon gesagt ein Kampfbegriff ist.

Ich halte gerrade was Sex angeht Offenheit und experimentierfreudiger mit Verantwortungsbewusstsein für das A und O.

Ich bin z.B auch Recht offen zu Incest eingestellt , jetzt ohne konkrete Absichten aber einfach offen und würde da niemanden pauschal verurteilen.

Anders sieht es bei Picarissten und Sexuellen Kannibalen aus.
 
J
Benutzer11469  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #44
"Im sexuellen Kontext steht die Bezeichnung für eine stark zeit- und gesellschaftsabhängige Abweichung von den allgemein als angemessen betrachteten soziokulturellen Normen hinsichtlich sexueller Begierde und Handlung.

Im Zentrum stehen unübliche sexuelle Praktiken oder Objekte.

Gerade im sexuellen Bereich ist es jedoch oft kulturabhängig, was als Abweichung von der Normalität gilt."

Quelle:
Perversion – Wikipedia


Es ist eben bei uns kulturell (Agrarkultivierung) üblich Tiere zur Züchtung zwangszuentsamen, hingegen ist es verpönt bzw. ja strafbar Tiere zur eigenen sexuellen Befriedigung zu benützen.

Es gibt in der Südsee immer noch Stämme, die Kannibalismus betreiben. Das ist dort schlicht üblich, also im Sinne der wiki- Definition nicht pervers.
Bei uns ist es sicherlich nicht nur strafbar, sondern auch pervers.

Da die TS sich über die Inflationierung des Begriffs 'pervers' viele und nicht abschließende Gedanken gemacht hat, anbei die wiki-Erkenntnis, daß der gleiche Sachverhalt in verschiedenen Regionen dieser Erde völlig unterschiedlich bewertet wird.

Es kommt also offenbar auf schlichte geographische Grenzen an, ob der Begriff 'pervers' jeweils zutreffend angewendet werden kann.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #45
Aus meiner ganz persönlichen Dinosaurierperspektive wuerde ich sagen:

Pervers ist heute alles, das erst morgen normal wird.

Und das war schon immer so. Siehe Bikinis oder Miniröcke. Die Leute dachten, die Menschheit geht an dem Kram zugrunde, als das rauskam. Und heute geht man so ins Buero. Insofern kann man sich entspannen, wenn man als pervers beschimpft wird. Man ist lediglich seiner Zeit ein wenig voraus.
:whistle:
 
YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #46
Aus meiner ganz persönlichen Dinosaurierperspektive wuerde ich sagen:
Pervers ist heute alles, das erst morgen normal wird.
Off-Topic:

Man könnte den Satz genau so gut umkehren. Es gibt immer wieder tolerante und intolerante Phasen - ohne dass ich Toleranz a priori positiv werte.

Wer einen Menschen sexuell vergewaltigt, handelt pervers. Wer einen Menschen ermordet, um ihn auszurauben, handelt nicht pervers. Das lässt drauf schließen, dass unsere Sprache "pervers" auf das Sexuelle bezieht. Vielleicht beziehen wir "pervers" auf die beim Sex mitgedachte Liebe, die durch die Tat in ihr Gegenteil verkehrt (eben pervertiert) wird.

Eine zusätzliche Variante wäre,die, dass wir "pervers" ganz allgemein mit Lust verbinden. Also eine Tat, welche die Lust für das Opfer ins Gegenteil pervertiert. So gesehen ist auch Tierquälerei pervers.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #47
Natuerlich impliziert das Wort im eigentlichen Sinne durchaus, dass eine krankhafte Abweichung von einer als gesund wahrgenommenen Norm existiert; aber die genannten historischen Beispiele lassen diese ja doch in einem anderen Licht erscheinen, so dass man sich wirklich fragen muss, oder zumindest sollte, wo sich da eine vertretbare Grenze eigentlich ziehen lässt.

Fuer mich zieht sich die dort, wo eindeutig irreversible Schäden in kauf genommen werden, ohne dafuer irgendwas anderes vorweisen zu können als "a bisserl a Spasserl."

Und damit sind fuer mich Axtmörder und Autositz-Kaputtpuhler aus der selben Schachtel.
:bussi:
 
Anila23123
Benutzer167118  (29) Sehr bekannt hier
  • #48
Ich denke jeder Mensch hat andere Vorlieben und was einie als pervers ansehen, ist vielleicht für andere völlig normal.
Ich bin jedenfalls mit dem Wort oder generell der Verurteilung sexueller Vorlieben sehr vorsichtig, solange es nichts verbotenes ist.
Bei vielen Dingen würde ich sagen: ist nichts für mich, aber wenn sich zwei Leute finden, die es beide mögen, können sie es gerne ausleben.
 
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