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Was soll ich aus meinem Leben machen? Depression + unfähig, Entscheidungen zu treffen

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V
Benutzer135725  (34) Benutzer gesperrt
  • #1
hallo zusammen,

ich weiß nicht, warum ich hier meine probleme schreibe. wahrscheinlich erhoffe ich mir ein paar verständnisvolle ratschläge. mein leben steht still und ich weiß einfach langsam nicht mehr weiter.
ich würde mich sehr freuen, wenn einige meinen text hier lesen und mir helfen würden.... :herz:

zu anfang kurz ein paar fakten: ich habe letztes jahr mein abitur nachgemacht und lebe aktuell mit
meinem 10 jahre älteren freund in einer kleinstadt bei meinen eltern. er ist vor drei monaten hier mit
eingezogen und es sollte nur vorübergehend sein. mein freund hat hier eine arbeit. ich habe nach dem abi
ein fernstudium begonnen und es abgebrochen, weil diese art zu lernen nicht das richtige für mich ist und ich einfach mehr druck, mehr "präsenz" brauchte.

mein freund hat hier gar keine freunde mehr, da er ein ehemaliger kiffer ist. er hat alle kontakte abgebrochen, weil seine freunde alle noch konsumieren und er nicht rückfällig werden will. er hat auch ein kind, darf das aber kaum sehen, weil es bei den eltern seiner ex lebt. er liebt sein kind, dennoch hat sein interesse etwas abgenommen, weil er es kaum noch sehen kann. sein leben besteht also zum großen teil aus harter arbeit und mir.

ich habe hier auch wenige freunde, die die ich habe, schätze ich allerdings sehr. insbesondere meine allerbeste freundin, die mehr wie eine schwester für mich ist, wir kennen uns seit zehn jahren und sie ist ein ganz besonderer mensch für mich. sie ist alleinerziehende mama, ich war bei der geburt ihres einen kindes dabei und hänge sehr an ihr und den kids.

nun zu meinen problemen..... ich weiß einfach nicht, was ich aus meinem leben machen soll und bin richtig verzweifelt. noch dazu habe ich eine depression entwickelt, die es mir sehr schwer macht, überhaupt entscheidungen zu treffen! ich gehe zwar noch vor die tür, allerdings nicht sehr häufig und es kostet mich überwindung.

mein großer traum war es immer, nach dem abi in eine richtige großstadt zu gehen und zu studieren. für mein wunschfach ist mein schnitt allerdings zu schlecht. ich bin einer dieser menschen, denen weder mathe, naturwissenschaften oder technik liegt. dafür bin ich - wenn ich nicht gerade depressiv bin - ein kommunikationsstarker mensch, empathisch und vielseitig interessiert. ich stehe mir nur einfach häufig selber im weg, denke viel nach momentan und habe durch die depression mein selbstvertrauen verloren. ich hatte früher auch schon depressionen und war so froh, endlich ohne die blöden medikamente leben zu können... und dann kam der rückfall, ich fiel in ein loch und fühle mich seitdem nutzlos. die medikamente könnte ich frühestens im april wieder nehmen (hat einen bestimmten grund, der aber gerade nicht relevant ist..)

das ding ist, langsam bekomme ich druck zu spüren. langsam wollen die menschen aus meiner umgebung, wissen wie mein plan ist. was ich nun machen will. und natürlich mache ich mir auch selber druck - ich bin auch nicht mehr die allerjüngste und langsam muss mal was kommen. langsam muss ich mich entscheiden! aber ich KANN es nicht und das macht mich wahnsinnig und krank.

alle sachen, die ich gut kann und die mich interessieren, werden später ziemlich schlecht bezahlt... ich habe eine möglichkeit gefunden, mein wunschfach in hamburg zu studieren. allerdings muss ich mich dafür verschulden und einen studienkredit aufnehmen, was ich ziemlich bedenklich finde. und teuer ist hamburg natürlich auch... es ist einfach ein dilemma. einerseits möchte ich unbedingt in eine große stadt ziehen, neue leute kennen lernen, ein aufregendes leben haben, welches wieder mit sinn gefüllt ist und einfach mal raus aus der stadt hier. andererseits würde mir meine beste freundin unfassbar fehlen, ich kann es gar nicht in worte fassen, wie sehr.... und meine eltern wahrscheinlich auch. aber hier in der gegend gibt es eigentlich nichts, was mich interessiert.

dann gäbe es z.b noch die möglichkeit, in ein haus meiner eltern zu ziehen - in einem totalen kaff, nah am meer. die uni ist 40km entfernt und ich könnte da z.b lehramt studieren. mein freund ist da feuer und flamme für, er ist handwerklich geschickt, muss immer was zu tun haben, ganz anders halt als ich. für ihn ist die vorstellung großartig, in einem haus mit riesen garten zu wohnen, selbst wenn es, salopp gesagt, am arsch der welt ist... 500km von hier entfernt. aber ich habe angst. vor der einsamkeit dort. keine freunde zu finden, denn dort wohnen nur wenig junge menschen. außer halt in der unistadt. angst, dass es bei uns die brüche geht und ich dann da alleine in einem haus sitze, was ich ganz sicher nicht will.

er würde überall mit mir hin gehen. ihm ist es egal, sagt er. er will nur, dass ich mich endlich entscheide und studieren gehe. mein stiefvater versucht uns die ganze zeit das haus schmackhaft zu machen und hält das für die perfekte lösung. meine mutter merkt, wie schlecht es mir geht und sie will einfach nur, dass ich glücklich bin. und ich? ich habe einfach nur permanent kopfschmerzen, bin zutiefst unzufrieden mit meinem leben, traue mir nichts mehr zu und verkrieche mich den ganzen tag zu hause, wo ich meinen gedanken nachhänge un zu keinem ergebnis komme, weil ich angst vor allem habe und ständig gründe finde, die gegen was auch immer sprechen. :frown:

eine ausbildung habe ich auch in erwägung gezogen, es gibt auch eine die mir gefallen könnte, aber das beginnt erst nächstes jahr im oktober und noch dazu sind die verdienstchancen später sehr, sehr mau.

was soll man machen, wenn man sich nicht entscheiden kann, aber es muss? manchmal denke ich, für mich gibt es einfach nichts . mein freund würde auch ein kind sehr begrüßen, aber dazu fühle ich mich absolut nicht bereit und halte es für einen sehr schlechten zeitpunkt, da wir auch erst ein jahr zusammen sind und ich erstmal sehen will, ob er es wirklich DAUERHAFT ohne drogen schaffen kann.

ich weiß einfach nicht weiter, ich hab schon wieder kopfschmerzen....richtig glücklich bin ich nur, wenn ich alles vergessen kann, sprich wir im urlaub sind oder am meer. ich kann langsam nicht mehr, wirklich nicht. bitte helft mir.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
das mag dir jetzt komisch vorkommen in einer erfolgsorientierten welt, aber.. bist du schonmal auf den gedanken gekommen, dass du einfach noch nicht so weit bist?
ich konnte mich in deinem alter auch nicht entscheiden, hab mich quer durch deutschland und die schweiz geschlagen, wollte nie irgendwo lange bleiben, und ausbildung oder gar stiudium? neee, auf gar keinen fall. nicht, bevor ich nicht sage "ja, genau das will ich machen" - und genauso kam es irgendwann, ich wusste was ich tun wollte, ich habs getan, ich bin zufrieden damit. manche würden vielleicht sagen, dass es *etwas* spät ist, mit 27 die ausbildung abgeschlossen zu haben.... und? was interessieren die einen?

was ich sagen will: denk drüber nach, ja, klar. aber zwing dich nicht zu einer entscheidung, bevor du soweit bist, das bringt nichts gutes.
 
A
Benutzer51509  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich finde so schlimm sieht es bei dir ja gar nicht aus. Immerhin hast du einen Traum, das heisst du weisst im Prinzip was du willst, und einen Freund der das auch unterstuezen wuerde (er geht mit dir ueberall hin). Beides ist beileibe nicht immer der Fall, und das ist in deinem Fall eindeutig was positives.

Und das mit dem Studienkredit sehe ich auch nicht kritisch per se. Kommt darauf an, warum nicht? Wenn du natuerlich was rein geisteswissenschaftliches studieren willst, dann wuerde ich es mir genauer ueberlegen. Da ist die Konkurrenz sehr gross weil es sehr (zu) viele Absolventen auf wenige Jobs gibt. Da sich durchzusetzen erfordert schon ein bisschen die harte Tour, und wenn du eh schon zu Selbstzweifeln neigst ist das Risiko auch da, dass du hinterher nicht zufrieden bist mit dem was du bekommen hast. Oder eben Lehramt, aber dann bist du auch darauf festgelegt. Letztlich ist ein Studienkredit ja finanzierbar - du brauchst nur einen Job danach.

Wenn du da besorgt bist, lasst dich mal von einer (vernuenftigen) Studienberatung beraten, was man beim Studium tun muss um hinterher jobmaessig attraktiv zu sein (viele Praktika, Nebenfach Wirtschaft etc...). Ein Studium ist ja eine generelle Ausbildung und Qualifikation und wenn man ein bisschen attraktiv fuer die Wirtschaft ist, kann man verschiedene interessante Jobs machen (fast egal was man studiert hat). Das erfordert aber eventuell ueber das Studium hinausgehendes selbstaendiges Engagement, was vorher geplant sein will! Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber wirklich schwierig ist es nicht. Was genau das ist, haengt natuerlich von dem ab was du genau studieren willst.

Dass du deine Eltern oder beste Freundin vermisst ist in meinen Augen schon ein bisschen eine Ausrede, die gehen dir ja nicht verloren. Deine Studiumsmoeglichkeit schon. Ausbildung kannst du nur jetzt machen und nicht nachholen! Wenn du es nicht machst wirst du es vielleicht dein Leben lang bereuen. Denk mal darueber nach. Depressionen hin oder her.

Fazit: Geh etwas Risiko ein und gibt deinen Traum nicht so leicht auf. Du bist noch jung und hast eigentlich gute Bedingungen.
 
Callmeawesome
Benutzer110436  (39) Sehr bekannt hier
  • #4
Wenn es dir wirklich so mies geht, wie du es beschreibst, also mit Depressionen etc., dann solltest du dich ebenfalls um einen Therapieplatz bemühen. Nur mal so als Anregung. Denn das kann auch noch schlimmer werden. Erst recht dann, wenn deine Pläne nicht so aufgehen, wie du das gerne hättest.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Also, erstmal: du bist nicht alt. Klar, du bist älter als viele andere, die zu studieren beginnen, aber "nicht mehr die Jüngste" hört sich an, als würdest du gleich am Stock gehen.
Was Nevery sagt, finde ich schlüssig, grade weil es mir auch ähnlich ging - und ich jetzt, mit bald 31 Jahren, zum ersten Mal (nach dem Ref) eine "richtige" Stelle annehmen werde. Das ist aber für mich auch in Ordnung so, ich wäre mit Mitte 20 auch noch nicht so weit gewesen, dass ich hätte sesshaft werden wollen (dafür hab ich mich ausgelebt und kann jetzt in Ruhe sesshaft werden :zwinker:).

Was bedeutet für dich, dass ein Job "schlecht bezahlt" ist? Da gibt es ja nun verschiedene Sichtweisen - 1500€ netto, 1000€, 2500€?
Ich würde gar nicht mal nur nach der Bezahlung gehen. Ich würde, wenn es echt ein schlecht bezahlter Job ist gucken, dass es Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt, damit es irgendwann nicht mehr so schlecht bezahlt ist. Aber nur was studieren oder lernen, damit man mal gut verdient, ist auch scheiße.
Und LA zu studieren weil es irgendwie grade in den Kram passt halte ich übrigens grundsätzlich für eine schlechte Idee. Die Anstellungschancen in Deutsch, Geschichte, Englisch... im Gymi-Bereich sind mau, im Grundschulbereich auch. Das sollte man nur machen, wenn man es wirklich will, sonst ist man schon während des Studiums gefrustet.

Kannst du dir momentan irgendwie eine Auszeit nehmen? Ins Ausland gehen, work&travel für ein paar Monate, Teaching Projects Abroad, irgendwas wo du etwas TUST (das finde ich grade bei Depressionen sehr wichtig) und wo du andererseits aber auch von dem Druck weg bist.

Denn ich sehe es schon als Problem an, dass du vor allem zwischen den Wünschen der anderen gefangen bist. Man erwartet eine Entscheidung von dir, man gibt dir diesen oder jenen Ratschlag, rät dir hiervon oder davon ab, du selbst hast Angst vor einem Neuanfang, der wird aber von dir erwartet... ich würde dir raten, irgendwo mal eine Grenze zu ziehen, eine Pause zu machen. Vielleicht muss es gar nicht das Ausland sein.
Ich bin vor meinem Studium in die entsprechende Stadt gefahren, in der ich gern studieren wollte, das wäre bei dir ja Hamburg. Ich bin in die Jugendherberge, hab mich ans Wasser gesetzt, bin in die Stadt gegangen, hab das alles einfach mal in mich aufgesaugt ud mich anschließend entschieden. Dieses ALleinsein und dieses Wochenende nur für mich, weg von ALLEN anderen die irgendwas an einen ranreden, ich finde sowas kann auch befreiend sein.

Bzgl. der Freundin, die du dann vermissen wirst... das wird so sein. Ja. Aber Freundschaften halten auch über Entfernungen. Und ich würde mich DAVON an deiner Stelle wirklich nicht beeinflussen lassen... hm.
 
V
Benutzer135725  (34) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
dankeschön für eure antworten und eure mühe, ich freue mich so sehr darüber! :winkwink:

das mag dir jetzt komisch vorkommen in einer erfolgsorientierten welt, aber.. bist du schonmal auf den gedanken gekommen, dass du einfach noch nicht so weit bist?
ja, meine beste freundin hat auch das gefühl, dass ich einfach noch nicht bereit bin. ich bin halt immer in einem zwiespalt. einerseits möchte ich endlich von zu hause ausziehen und mit meinem freund in eine eigene wohnung und endlich selbstständig sein, andererseits habe ich angst davor und finde immer tausend dinge, die dagegen sprechen. ich glaube, ich habe auch eine gewisse bindungsangst, was meinen freund angeht, aber ich weiß das ich das überwinden muss...

Und das mit dem Studienkredit sehe ich auch nicht kritisch per se. Kommt darauf an, warum nicht? Wenn du natuerlich was rein geisteswissenschaftliches studieren willst, dann wuerde ich es mir genauer ueberlegen. Da ist die Konkurrenz sehr gross weil es sehr (zu) viele Absolventen auf wenige Jobs gibt. Da sich durchzusetzen erfordert schon ein bisschen die harte Tour, und wenn du eh schon zu Selbstzweifeln neigst ist das Risiko auch da, dass du hinterher nicht zufrieden bist mit dem was du bekommen hast. Oder eben Lehramt, aber dann bist du auch darauf festgelegt. Letztlich ist ein Studienkredit ja finanzierbar - du brauchst nur einen Job danach.

es handelt sich um den studiengang psychologie. da es eine private hochschule ist, hätte ich nach dem bachelor 25.000 euro schulden. da man sich nach dem bachelor aber noch nicht mal psychologe nennen darf, muss man zwingend noch einen master machen und die master situation ist in deutschland ziemlich katastrophal. ein master an einer "normalen" uni wäre dann schon wünschenswert, sonst müsste ich ja erneut einen kredit aufnehmen, um den master an der privaten absolvieren zu können und dan wäre ich schon wirklich hoch verschuldet. psychologie finde ich sehr interessant und ich denke bis auf statistik würde mir das studium sicher gut gefallen.


Wenn du da besorgt bist, lasst dich mal von einer (vernuenftigen) Studienberatung beraten, was man beim Studium tun muss um hinterher jobmaessig attraktiv zu sein (viele Praktika, Nebenfach Wirtschaft etc...). Ein Studium ist ja eine generelle Ausbildung und Qualifikation und wenn man ein bisschen attraktiv fuer die Wirtschaft ist, kann man verschiedene interessante Jobs machen (fast egal was man studiert hat). Das erfordert aber eventuell ueber das Studium hinausgehendes selbstaendiges Engagement, was vorher geplant sein will! Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber wirklich schwierig ist es nicht. Was genau das ist, haengt natuerlich von dem ab was du genau studieren willst.

bei einer studienberatung war ich schon (agentur für arbeit). leider war ich davon sehr enttäuscht. im prinzip hat er mir gesagt, ich muss mich festlegen und dann schauen, wie ich mein ziel erreiche. ich habe auch verschiedene tests im internet gemacht, da kam immer raus: psychologie, pädagogik, soziale arbeit oder lehramt. einfach etwas geisteswissenschaftliches studieren werde ich wirklich nich machen, da raten alle von ab und es ist, wie du gesagt hast, unfassbar schwierig einen angemessenen job zu bekommen hinterher. ansonsten würde mich noch öffentliche verwaltung an der fh in berlin interessieren, aber da ist mein schnitt zu schlecht für. ob da eine studienklage funktionieren würde? müsste ich mich mal informieren.


Wenn es dir wirklich so mies geht, wie du es beschreibst, also mit Depressionen etc., dann solltest du dich ebenfalls um einen Therapieplatz bemühen. Nur mal so als Anregung. Denn das kann auch noch schlimmer werden. Erst recht dann, wenn deine Pläne nicht so aufgehen, wie du das gerne hättest.

ich habe in meiner jugend schon eine jahrelange therapie gemacht und letztens jahr eine begonnen, da ging es mir aber eigentlich noch ziemlich gut und der therapeut war auch ein richtiger griff ins klo, sodass ich diese abgebrochen habe. so richtig schlecht geht es mir erst wieder, als anfang des jahres etwas sehr schlimmes passiert ist. seitdem geht es schritt für schritt bergab. aufgearbeitet habe ich soweit alle relevanten dinge aus meinem leben und medikamente kann ich, wie gesagt, erst wieder mitte nächsten jahres nehmen. eigentlich will ich es aber nicht und habe die hoffnung, dass es mir wieder viel besser geht, wenn ich was zu tun habe, was mir auch spaß macht. wenn nicht muss ich sie wieder nehmen, ist mir schon klar. bei uns liegt das in der familie, meine mutter und meine opa haben beide depressionen und der eine bruder meiner mutter hat schizophrenie.

Was bedeutet für dich, dass ein Job "schlecht bezahlt" ist? Da gibt es ja nun verschiedene Sichtweisen - 1500€ netto, 1000€, 2500€?

1000euro netto ist für mich eine schlechte bezahlung. ich würde schon gerne später mindestens 1500euro netto verdienen. wenn man eine logopädie ausbildung macht, verdient man später zwischen 1000 - 1200 euro netto und es gibt keine möglichkeiten zur weiterbildung. man kann sich höchstens selbständig machen. deshalb fällt das für mich schon mal weg.
Und LA zu studieren weil es irgendwie grade in den Kram passt halte ich übrigens grundsätzlich für eine schlechte Idee. Die Anstellungschancen in Deutsch, Geschichte, Englisch... im Gymi-Bereich sind mau, im Grundschulbereich auch. Das sollte man nur machen, wenn man es wirklich will, sonst ist man schon während des Studiums gefrustet.

ich habe auch schon gehört, dass die anstellungschancen schlechter werden und lehrer oft nur noch befristete verträge haben. für mich käme deutsch und englisch oder deutsch und erdkunde für realschule/hauptschule in frage. prinzipiell könnte ich mir das vorstellen, gerade weil man ja mittlerweile auch als lehrer immer mehr mit "sozialer arbeit" bei den schülern zu tun hat. mir gefallen auch die pädagogischen und psychologischen module im studium. aber die schlechten chancen verunsichern natürlich.

Kannst du dir momentan irgendwie eine Auszeit nehmen? Ins Ausland gehen, work&travel für ein paar Monate, Teaching Projects Abroad, irgendwas wo du etwas TUST (das finde ich grade bei Depressionen sehr wichtig) und wo du andererseits aber auch von dem Druck weg bist.

das wollte ich auch unbedingt! aber mein freund müsste mitkommen. es käme z.b work and travel in kanada in frage. das kann man bis zu einem alter vom 35 machen im vergleich zu den anderen. allerdings würden unsere gesamten ersparnisse dabei drauf gehen, die eigentlich für eine nette wohnungseinrichtung gedacht waren...[/quote]

Bzgl. der Freundin, die du dann vermissen wirst... das wird so sein. Ja. Aber Freundschaften halten auch über Entfernungen. Und ich würde mich DAVON an deiner Stelle wirklich nicht beeinflussen lassen... hm.

ja, ich weiß was du meinst. ich finde immer eine ausrede, entweder ist es meine beste freundin oder meine eltern, meine großeltern, das kind von meinem freund, die eltern meines freundes...... und es nervt mich langsam selber, dass ich mit 23 jahren so unselbstständig und entscheidungsunfreudig bin und absolut nicht weiß, was ich eigentlich will. ich weiß nur: ich möchte ausziehen, gerne mal in eine schöne, große stadt. etwas machen, was mir freude bereitet und was später wenigstens angemessen bezahlt ist, damit ich mir mein leben finanzieren kann, ohne von einem mann abhängig zu sein. ich möchte später gerne mal kinder haben und bis dahin noch gerne ein bisschen von der welt sehen, denn ich liebe es zu verreisen! das macht mich sehr glücklich. ich möchte nicht reich werden oder eine riesige karriere machen. einfach eine tätigkeit die mir gefällt und die einigermaßen gut bezahlt, damit ich mir z.b sowas wie reisen auch leisten kann. mehr will ich eigentlich nicht. :sorry:
 
F
Benutzer Gast
  • #7
Also erst einmal: Ich finde es nicht gut, wenn andere sagen, dass es bei dir ja gar nicht so schlimm aussieht, weil es eben nicht darauf ankommt, WAS einen umhaut, sondern, DASS es einen umhaut.

Zweitens würde ich mich an deiner Stelle ganz schnell von dem Gedanken verabschieden, dass es nur den EINEN Weg gibt, und nur das EINE was du machen solltest. Es führen viele Wege zum Glück und was jetzt vielleicht für dich richtig ist muss nicht in 10 Jahren noch das richtige sein. Meiner Meinung nach ist wichtig, dass du was findest das dir gefällt und dabei ist es erstmal egal ob du damit viel Geld verdienen wirst oder nicht. Wenn es etwas ist, dass dich glücklich macht ist das soviel mehr Wert...

Ich habe 2 Studiengänge angefangen, bei beiden gemerkt, das ist es nicht, auch wenn es schon ganz nett war. Nun mache ich Praktika, habe weder Einkommen noch Sicherheit später davon leben zu können. Es ist riskant, ABER es macht mich glücklich.
Ich kenne die Phase, die du derzeit durchlebst und ich weiß auch, dass es schwierig ist sich zu entscheiden wenn man depressiv ist. Mir hat es damals geholfen eine Mind-Map zu erstellen mit Dingen die mich ausmachen, die ich gut kann, die ich in meinem Leben machen möchte, die mich erfüllen. Erstelle dir eine Prioritäten-Liste, was ist wichtiger, dass du glücklich bist oder, dass du Geld verdienst. Frage dich was dich derzeit glücklich machen würde. Es ist erstmal wichtig, dass du aus deinem Tief rauskommst und nicht die nächsten 30 Jahre zu planen. Es kommt eh anders als man denkt und wenn man macht was man gut kann und man mag ergeben sich immer Möglichkeiten. Nur weil man eine Ausbildung/Studium macht heißt das nicht, dass man sein Leben lang in dem einen Beruf festsitzen muss. Es gibt soviele Weiterbildung-/ Umschulungsmöglichkeiten. Deine Interessen werden sich ändern, du wirst neue Leidenschaften und Fähigkeiten entdecken. Nichts ist für immer und grade sollte es bei dir um das JETZT gehen.

Ich kann nur für mich sprechen, aber mir hat es geholfen was zu tun. Dinge auszuprobieren, mich dabei immer wieder zu fragen: Erfüllt mich das. Erfüllt es mich nur jetzt oder auch in Zukunft. Kann ich mir das Studium vorstellen? Kann ich mir auch die Arbeit danach vorstellen? Was ist mir wichtiger, erst einmal ein Studium zu schaffen, wieder Selbstbewusstsein zu bekommen, Spaß am Leben etc. oder quäl ich mich jetzt durch ein Studium in der Hoffnung danach in dem Beruf glücklich zu werden.
Ich hatte für mich in meiner Depression entschieden, dass ich in der Stadt bleiben möchte, weil ich mir nicht zugemutet habe wegzuziehen. Hab also das für mich passendste Studium in der Stadt ausgesucht und das erstmal gemacht. Es hat mich wieder aufgebaut, mich aus der Depression geholt. Als es mir wieder gut ging war ich bereit meinen wirklichen Traum zu verfolgen. Das Studium und die Stadt hinter mir zu lassen und das zu machen, was zwar riskant ist, mich aber erfüllt.

Selbst wenn du was anfängst, was dir vielleicht nicht zusagt, hast du es versucht, eine Entscheidung getroffen und bist zumindest einen Schritt weiter, weil du was ausschließen kannst.

Ich wünsche dir alles Gute und pass auf dich auf!
 
moonsun
Benutzer121323  Meistens hier zu finden
  • #8
psychologie finde ich sehr interessant und ich denke bis auf statistik würde mir das studium sicher gut gefallen.
Ich komme zwar aus der Ecke Mathematik und Statistik, aber meine Ex und meine jetztige Freundin studieren Psychologie. Nun es war auch nicht gerade ihr Lieblingsfach, jedoch lässt es sich viel leichter leben, wenn man nicht mit völligem desintresse an der Vorlesung teilnimmt (Statistik ist meiner Meinung etwas einfacher zu verstehen als Mathematik, da man es sich etwas besser vorstellen kann). Ausserdem gibt es immer noch die Profs, welche dir mit Tat und Rat zu verfügung stehen während den Sprechstunden. Also ich würde es nicht von dem abhängig machen

1000euro netto ist für mich eine schlechte bezahlung. ich würde schon gerne später mindestens 1500euro netto verdienen. wenn man eine logopädie ausbildung macht, verdient man später zwischen 1000 - 1200 euro netto und es gibt keine möglichkeiten zur weiterbildung. man kann sich höchstens selbständig machen. deshalb fällt das für mich schon mal weg.
http://www.bdp-verband.de/beruf/gehalt.shtml
http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Dipl-Psychologe-Dipl-Psychologin-Uni.html

Diese zwei Seiten hab ich auf die schnelle gefunden und sie bewegen sich in einem ähnlichen Rahmen. So schlecht sieht es meiner Meinung gar nicht aus (Vielleicht ist die Statistik auf diesen Seiten falsch). Nun meine Freundin arbeitet neben dem Master und kriegt für ihr Studium ein gutes Gehalt. (Man kann gut alleine Leben und 4-5 Wochen in die Ferien gehen)

ich habe auch schon gehört, dass die anstellungschancen schlechter werden und lehrer oft nur noch befristete verträge haben. für mich käme deutsch und englisch oder deutsch und erdkunde für realschule/hauptschule in frage.
Da würde ich auch etwas über die Landesgrenze hinausschauen. Schweiz und Österreich sollten kein Problem sein, da ihr die Landesprache (min. im deutschsprachigen Teil) beherrscht. Als Beispiel in der Schweiz herrscht ein akuter Lehrermangel.

das wollte ich auch unbedingt! aber mein freund müsste mitkommen. es käme z.b work and travel in kanada in frage. das kann man bis zu einem alter vom 35 machen im vergleich zu den anderen. allerdings würden unsere gesamten ersparnisse dabei drauf gehen, die eigentlich für eine nette wohnungseinrichtung gedacht waren...
Hier meine Frage. Warum muss er mitkommen? Für die persönliche Entwicklung würde ich alleine gehen (er meinetwegen in eine andere Stadt, aber nicht in die gleiche).

Work and Travel finanziert man meisten durch das Arbeiten dort.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Danke für deine ausführliche Antwort!

1000euro netto ist für mich eine schlechte bezahlung. ich würde schon gerne später mindestens 1500euro netto verdienen. wenn man eine logopädie ausbildung macht, verdient man später zwischen 1000 - 1200 euro netto und es gibt keine möglichkeiten zur weiterbildung. man kann sich höchstens selbständig machen. deshalb fällt das für mich schon mal weg.
Okay, das ist wirklich eine schlechte Bezahlung. Und dich selbständig zu machen empfindest du wahrscheinlich als zu hohes Risiko? (Könnte ich verstehen, mir wäre da auch mulmig zu Mute.
Wie sieht es denn mit "echter" sozialer Arbeit aus, wenn du es hinsichtlich Lehramt schon erwähnst. Oder mit Sonderpädagogik? An Hauptschulen hast du zwar wahrscheinlich oft auch Klientel, dass Schulsozialarbeit dringend nötig hätte, aber nicht unbedingt ein Kollegium, das es mitträgt. Als Sozialpädagogin oder Sozialarbeiterin stehen dir viele Arbeitsfelder offen, in manchen Bundesländern auch an Förderschulen.
Und als Lehrerin für Sonder-/Förderschulen zum Beispiel mit Fachrichtung Erziehungshilfe oder Lernen hast du ohnehin sowohl den Unterricht als auch natürlich sehr stark den pädagogischen Aspekt.
Gerade mit nicht-naturwissenschaftlichen Fächern sehen die Anstellungschancen im Gymi- und Realschulbereich zumindest hier im Süden recht mau aus. An Hauptschulen ist mehr Nachfrage, aber mit den Fächern bist du eben nicht gerade allein.
Wenn es dir um Psychologie und Pädagogik geht würde ich dir eher Sonderpädagogik auf Lehramt, Sozialpäadgogik bzw. Soziale Arbeit oder Diplompädagogik empfehlen.

das wollte ich auch unbedingt! aber mein freund müsste mitkommen. es käme z.b work and travel in kanada in frage. das kann man bis zu einem alter vom 35 machen im vergleich zu den anderen. allerdings würden unsere gesamten ersparnisse dabei drauf gehen, die eigentlich für eine nette wohnungseinrichtung gedacht waren...
Hm, das mit den Ersparnissen ist natürlich nicht so toll. Und so ein Projekt irgendwo in Europa? Man hat im Prinzip bei vielen Projekten nur die Lebenshaltungs- und Reisekosten, und "weltwärts" kostet auch kaum was, das wäre aber eben im Bereich "Entwicklungshilfe" und dazu gehört Kanada nun halt nicht.

und es nervt mich langsam selber, dass ich mit 23 jahren so unselbstständig und entscheidungsunfreudig bin und absolut nicht weiß, was ich eigentlich will.
Mach dich doch selber nicht fertig. :knuddel:Menschen sind verschieden und brauchen unterschiedlich lange, um sich auf Dinge einzustellen oder Dinge zu entscheiden. Und wie gesagt, wenn dann noch von mehreren Seiten Erwartungen kommen wird es nicht gerade leichter.

ich weiß nur: ich möchte ausziehen, gerne mal in eine schöne, große stadt. etwas machen, was mir freude bereitet und was später wenigstens angemessen bezahlt ist, damit ich mir mein leben finanzieren kann, ohne von einem mann abhängig zu sein. ich möchte später gerne mal kinder haben und bis dahin noch gerne ein bisschen von der welt sehen, denn ich liebe es zu verreisen! das macht mich sehr glücklich. ich möchte nicht reich werden oder eine riesige karriere machen. einfach eine tätigkeit die mir gefällt und die einigermaßen gut bezahlt, damit ich mir z.b sowas wie reisen auch leisten kann. mehr will ich eigentlich nicht.
Ich finde, es ist eine ganze Menge, die du über dich weißt und da ist nun auch nichts Unerreichbares dabei!
 
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