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Zwanghaftes Verlangen n. sexueller Bestätigung...

Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

ich neige dazu auszuschweifen, deshalb versuche ich mich "kurz" zu fassen - sonst liest das ja keiner :zwinker:

Ich habe ein Problem: ich bin mit meinem Leben unzufrieden.
Natürlich habe ich Ursachenforschung betrieben, um mir darüber klar zu werden, woran das liegt. Im Job, finanziell und ganz allgemein bin ich im Grunde genommen zufrieden. Grob umrissen fühle ich mich wohl in meinem Körper und mag den Großteil meines Charakters. Mein Freundeskreis ist klein, aber sehr in Ordnung. Einen "besten Freund" habe ich aktuell keinen, was sehr schade ist und mir gelegentlich fehlt, aber nicht den Hauptgrund für meine Verdrossenheit darstellt. Damit kommen wir zum Knackpunkt. Und wer hätte es gedacht, das ist/sind: Frauen, Partnerschaft, Beziehung, Sex.

Ich bin momentan 25 Jahre alt. Ich hatte während meines kurzes Lebens schon so einige Beziehungen, meist von kurzer Dauer. Sexuell hat sich über die Jahre hinweg mal das ein oder andere ergeben. Ob partnerschaftlich oder sexuell betrachtet, bin ich allerdings im Gesamten schon seit Jahren unzufrieden. Ich denke dabei dreht es sich im Kern vor allem um sexuelle Bestätigung, weniger um den Sex oder um Partnerschaft selbst. Oft habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit davonrennt. Es betrübt mich oft, wieder auf einen Monat oder ein Jahr der "besten Zeit des Lebens" zurückzublicken, in dem sich in dieser Hinsicht nichts ergeben hat. Ich empfinde, mein ganzer Fokus liegt viel zu stark auf diesem Verlangen. Es hat einen gar zwanghaften und viel zu großen Einfluss auf meinen ganzen Lebensalltag. Mich auf andere Dinge zu konzentrieren, z.B. auf Sport oder auf den Job, schmälert die Präsenz dieser ständigen Gedanken in meinem Kopf leider dauerhaft auch nicht.

Stereotypisch bin ich natürlich nicht der große Frauenaufreißer, sondern eher der Kerl mit dem bekannten Mangel am entsprechenden Selbstbewusstsein und der notwendigen Fähigkeit zum Ergreifen der Initiative im Bezug darauf, auf Frauen zuzugehen. Ein riesiges Defizit habe ich im Punkto Smalltalk; mich oberflächlich zu unterhalten hat mir noch nie gefallen. Mir meine Bestätigung also direkt abzuholen und mein Verlangen einfach auszuleben, ist also leider nicht direkt so umsetzbar.

Wenn ich durch die Gegend streife fühle ich mich oft wie ein Frauen-Radar, der ständig die Umgebung scannt, das nervt. Ich will auch einfach mal weggehen oder mich nur in die Straßenbahn setzen, ohne ständig an Frauen denken zu müssen und mich überall auf sie zu fixieren... Eventuell hat der ein oder andere von euch ähnliche Empfindungen und Erfahrungen und kann mir einen Tipp oder eine Anregung geben, um anderweitig mit sich selbst im Einklang sein zu können. Darüber würde ich mich sehr freuen. Und falls nicht, habe ich durch diesen Beitrag ganz egoistisch wenigstens meine Gedanken ein weiteres mal strukturiert; das kann schließlich auch nicht schaden.

Viele Grüße :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer Gast
  • #2
Ich bin momentan 25 Jahre alt. Ich hatte während meines kurzes Lebens schon so einige Beziehungen, meist von kurzer Dauer. Sexuell hat sich über die Jahre hinweg mal das ein oder andere ergeben. Ob partnerschaftlich oder sexuell betrachtet, bin ich allerdings im Gesamten schon seit Jahren unzufrieden.

Wie unzufrieden? Womit unzufrieden? Also.. findest du du hattest ingesamt in deinem Leben zu wenig Sex? Beim Sex zu wenig ausprobiert? Der Sex war nicht gut genug? Eine zu geringe Anzahl an Partnern? Die falschen Frauen? Zu kurze Beziehungen? Du warst dazwischen zu lange Single?

Tut mir leid, wenn die Fragen irgendwie blöd sind.. Aber mir ist das einfach nicht klar geworden.

Ansonsten.. kann ich dir auch nur die ganz allgemeinen Tipps geben - gehs gelassen an, tu was für dein Selbstbewusstsein, geh deinen Hobbies nacht... alles nicht hilfreich - aber vielleicht versteht ja jemand anders den Kern des Problems besser :zwinker:
 
Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hallo @NovemberMoewe. Danke für deine Antwort :smile:

Die Fragen sind nicht blöd. Ich kann gut nachvollziehen, dass es nicht ganz leicht ist, nachzuvollziehen, worauf ich hinaus wollte.

Am ehesten wird's vielleicht hierdurch deutlich:

"[...] Ich denke dabei dreht es sich im Kern vor allem um sexuelle Bestätigung."

Konkret treffen zu gewissen Punkten auch andere der von dir genannten Dinge zu ("Beim Sex zu wenig ausprobiert? Der Sex war nicht gut genug? Eine zu geringe Anzahl an Partnern? Die falschen Frauen? Zu kurze Beziehungen? Du warst dazwischen zu lange Single?").
Aber letztendlich fühle ich mich ständig im Denken dominiert von diesem omnipräsenten Bedürfnis nach sexueller Bestätigung. Ich würde es gerne abstellen, da ich es nicht haben möchte, aber ich weiß nicht wie.
 
N
Benutzer Gast
  • #4
Hattest du das auch in der Beziehung? Den Wunsch nach mehr sexueller Bestätigung?

Und wie genau sieht die für dich aus? Du möchtest dass man sich nach dir umdreht, dich anspricht, eindeutige Angebote oder nach dem Sex gesagt bekommen "Das war das Beste was mir je passiert ist"?

Ich verstehs leider immer noch nicht :frown:
 
Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich wollte das Ganze eigentlich gar nicht auf Geschlechtsverkehr an sich beziehen. Eigentlich ist's ganz simpel. Im Volksmund nennt man es glaube ich "begehrt werden wollen".

Damit meine ich jetzt nicht, dass die ganze Welt mir zu Füßen liegen und Schlange stehen soll. Es ist so, dass ich mich allerdings kaum bis gar nicht begehrt fühle, was den Grund für die Unzufriedenheit darstellt.

Innerhalb von Beziehungen war dieses Gefühl weniger präsent, während der anfänglichen Verliebtheit auch ganz verstummt.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Du fickst halt nicht die Frau, sondern dein Ego. Es geht nicht um den Sex selbst, sondern um den Fakt "Sex zu haben".

Oder anders gesagt: "Geil, die scharfe Olle will mit mir vögeln!" (Wortwahl bewusst gewählt) -> Daraus baue ich mir dann ein Erhabenheitsgefühl: "Jawoll. Ich bin ein geiler Typ, denn ich bin begehrt."

Hilft halt nicht dauerhaft, das eigene Defizit bleibt.

Wie man da raus kommt: Lernen, dass ich drauf scheißen kann, was andere für eine Meinung von mir haben. Mich unabhängig von Wertungen und Schubladendenken machen.

Das geht jedoch nicht von heute auf morgen. Ich muss mich in Achtsamkeit üben, in Bezug darauf, was in mir vorgeht. Meine Gedanken und Gefühle aus einer Metaebene betrachten. Mir den Spiegel vorhalten. Dann erscheint vieles lächerlich, das ich jetzt bierernst nehme. Auch die Sache mit der Masturbation zu zweit.

'Ne andere Sache ist die Projektion, die dahinter steht. Sex/Frauen als "Lösung aller Probleme". Auch diese Überhöhungen kann ich durch Achtsamkeit und Selbstreflexion entlarven.

Gibt dann auch bestimmte Gedankenspiele, die man da machen kann.

"Der lachende Freund" zum Beispiel:
Du hast dir also bestimmte Gedankenmustser, die du hast, bewusst gemacht.
Dann suchst du dir eine Situation, in dem du einem Freund etwas erzählt hast, und er musste darüber lachen. Einen richtigen Lachkrampf hat er gekriegt, hat sein Getränk über den Tisch gespuckt und konnte sich kaum auf dem Stuhl halten.

In diese Situation versetzt du dich, und dann erzählst du ihm von deinen Gedanken, deinen Vorstellungen, und schaust zu, wie er sich vor lachen krümmt, weil es so lächerlich ist, was du erzählst.

Grüße,

Ali Mente
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer129302  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich würde das Jetzt nicht so drastisch ausdrücken wie mein Vorredner aber es liegt sicherlich an deinem geringen Selbstbewusstsein. Darf ich fragen wie dein verhältnis zu deinen Eltern ist/war? Ich will ja jetzt nicht mit Freud kommen, aber das Gefühl begehrt werden zu müssen kommt sicher nicht von ungefähr.
 
Pavel Nedved
Benutzer122263  (33) Meistens hier zu finden
  • #8
Ich würde das Jetzt nicht so drastisch ausdrücken wie mein Vorredner aber es liegt sicherlich an deinem geringen Selbstbewusstsein. Darf ich fragen wie dein verhältnis zu deinen Eltern ist/war? Ich will ja jetzt nicht mit Freud kommen, aber das Gefühl begehrt werden zu müssen kommt sicher nicht von ungefähr.

Hm eine Analyse ist sicherlich immer ganz nett, aber es hilft meistens in der Praxis wenig weiter. Ich kenne dieses Gefühl von mir selber auch und muss immer wieder daran arbeiten. Bei mir lags daran, dass ich zu Hause "zu wenig" gelobt und zu viel kritisiert wurde. Half mir das für mein Selbstvertrauen? Nicht wirklich! Denn mein Selbstwertgefühl ändert bzw. änderte sich nicht. Da muss man schon konkrete Schritte machen, bzw. auch Verhaltensänderungen(z.B: seinen Handlungsspielraum erweitern, damit es einem egal ist, was andere von einem Denken und man an Integrität gewinnt).
Mich würde interessieren wovor du Angst hast? Vertrittst du deine Persönlichkeit zu 100%?
 
M
Benutzer152099  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Hallo Friedolin,
für mich sieht es auch so aus, dass dir vor allem ein stabiles Selbstwertgefühl (dürfte identisch sein mit dem vielfach verwendeten Begriff "Selbstbewusstsein", dieser passt aber nicht so richtig, denn die meisten Menschen sind "sich selbst bewusst". Was meistens fehlt ist eben Selbstwert) fehlt. Du suchst die Bestätigung, die du in dir selbst nicht findest, im Außen. Nur funktioniert das nicht so richtig, denn du wirst niemals permanent so viel Bestätigung von anderen Menschen bekommen, dass es deine eigene Bestätigung, die nicht da ist, ersetzen kann.
Arbeite an deinem Selbstwert, dann wird das auf Dauer von selbst verschwinden:smile:
LG
 
Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Danke für die vielen Antworten.

Ali Mente Ali Mente hat das in seinem Beitrag eingangs noch mal sehr gut auf den Punkt gebracht. (Dein Stil zu schreiben sagt mir persönlich übrigens sehr zu.)

Du fickst halt nicht die Frau, sondern dein Ego. Es geht nicht um den Sex selbst, sondern um den Fakt "Sex zu haben".
Oder anders gesagt: "Geil, die scharfe Olle will mit mir vögeln!" (Wortwahl bewusst gewählt) -> Daraus baue ich mir dann ein Erhabenheitsgefühl: "Jawoll. Ich bin ein geiler Typ, denn ich bin begehrt."

Ihr scheint wohl alle zum selben Ergebnis zu kommen, wie ich selbst: Zu geringes Selbstbewusstsein (bzw. Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühl). "Sex/Frauen als <<Lösung aller Probleme>>" kann hier selbstverständlich keine Universallösung darstellen.

Mich würde interessieren wovor du Angst hast? Vertrittst du deine Persönlichkeit zu 100%?

Kurze Antwort: nein, nicht hunderprozentig. Aber wer tut das schon? Es gibt charakterliche Aspekte, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin. Ebenso gibt es optische Aspekte an mir, die mir mehr oder weniger stark missfallen. Insgesamt mag ich allerdings den Mensch, der ich bin und stehe dahinter. Aber das reicht mir nicht.

Ich lege zu viel Wert auf die Meinung anderer Menschen zu meiner Person. Ich empfinde ich es als extrem schwer, an den Punkt zu kommen, an dem die Meinungen anderer keine Rolle mehr spielen. Ich zweifel auch an der Umsetzbarkeit dessen innerhalb der Gesellschaft und habe Respekt für alle, die ihr eigenes Ding durchziehen ungeachtet der Reaktionen ihres Umfelds. Das bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich bin definitiv nicht der Typ Mensch, der sich verbiegt und anpasst, nur um anderen zu gefallen - im Gegenteil. Aber reicht es aus, sich selbst zu mögen, um glücklich zu sein, während der Großteil der Menschen um einen herum einem aus dem Weg geht?

Mal rein hypothetisch gedacht: angenommen ich hätte ein sehr solides und stabiles Selbstwertgefühl, verträte meine Persönlichkeit zu 100% und legte keinen Wert auf die Meinung anderer. Wäre dadurch automatisch jeglicher Wunsch nach sexuellem Begehr verschwunden?
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer152099  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Mal rein hypothetisch gedacht: angenommen ich hätte ein sehr solides und stabiles Selbstwertgefühl, verträte meine Persönlichkeit zu 100% und legte keinen Wert auf die Meinung anderer. Wäre dadurch automatisch jeglicher Wunsch nach sexuellem Begehr verschwunden?
Wenn das so wäre, bräuchtest du die sexuelle Begierde anderer Menschen nicht mehr als Bestätigung für dich selbst. Da du aber wohl weiterhin selbst auch Sex möchtest hättest du natürlich auch weiterhin den Wunsch, für sexuell begehrenswert gehalten zu werden, denn sonst würden dir einfach die Sexualpartner fehlen... Ich denke, der Grund wäre ein anderer:smile:
 
Pavel Nedved
Benutzer122263  (33) Meistens hier zu finden
  • #12
Genau du bist einfach entspannter und genießt die Vorzüge, nämlich Sex. Deswegen lohnt es sich an seinem Selbstwert zu arbeiten und Dinge zu machen vor denen man Angst hat. Man wird einfach sehr viel entspannter und kann das Leben einfach intensiver erfahren und genießen.
 
S
Benutzer129302  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Mal ne blöde Frage, hast du es vielleicht mal mit so Apps oder Portalen wie Tinder probiert? Immerhin bekommt man ja dort sofort Bestätigung bzw eine Reaktion. Vielleicht wäre das ja eine Methode um dich weniger auf die Öffentlichkeit zu fokussieren und in dem Sinne entspannter zu sein.
 
M
Benutzer151218  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Mal ein anderer Aspekt noch:
Wie sthst du zu deiner eigenen Identität? Genauer: Weißt du eigentlich, wer du bist? Worüber definierst du dich, deine Persönlichkeit? Auch dahingehend: Hast du das Gefühl, dass das Leben, das du führst, das ist, das zu deiner Identität gehört?
Ich könnte mir nach deiner Beschreibung auch durchaus denken, dass du vielleicht gerade eine kleine "Identitätskrise" durchmachst (klingt drastischer als es wirklich ist) oder besser gesagt einen Prozess der Identitätsfindung, bei dem du zur Zeit in einer Phase steckst, in der du dich über sexuele Bestätigung definierst (Wohlmöglich auch Belohnungseffekt?). Sowas macht jeder früher oder später mal durch, da muss man dann einfach mal in sich gehen und die Zeit wirken lassen...
 
Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
[es lohnt] sich an seinem Selbstwert zu arbeiten und Dinge zu machen vor denen man Angst hat. Man wird einfach sehr viel entspannter und kann das Leben einfach intensiver erfahren und genießen.

Dem würde ich in keiner Weise widersprechen. Es ist immer positiv, über seinen eigenen Schatten zu springen und Dinge anzupacken, vor denen man Hemmungen / Angst hat.

Wenn das so wäre, bräuchtest du die sexuelle Begierde anderer Menschen nicht mehr als Bestätigung für dich selbst [...]

Auch mit einem sehr stabilen Selbstwertgefühl, dass keiner Bestätigung anderer bedarf, bliebe dann dennoch weiterhin der Wunsch danach, sexuell begehrt zu werden. Einfach weil es (für mich) dazu gehört.

Mal ne blöde Frage, hast du es vielleicht mal mit so Apps oder Portalen wie Tinder probiert? [...]

Keine blöde Frage. Generell spricht nichts dagegen so was mal auszuprobieren. Solche Apps habe ich bisher allerdings nicht verwendet. Ich halte von so was eigentlich wenig, das ist in erster Linie alles oft nur Abzocke. Tinder sagt mir was. Erfahrungswerte aus meinem Bekanntenkreis klingen allerdings wenig vielversprechen, weshalb ich's gar nicht erst angefangen habe.

Mal ein anderer Aspekt noch:
Wie sthst du zu deiner eigenen Identität? Genauer: Weißt du eigentlich, wer du bist? Worüber definierst du dich, deine Persönlichkeit? Auch dahingehend: Hast du das Gefühl, dass das Leben, das du führst, das ist, das zu deiner Identität gehört?
Ich könnte mir nach deiner Beschreibung auch durchaus denken, dass du vielleicht gerade eine kleine "Identitätskrise" durchmachst (klingt drastischer als es wirklich ist) oder besser gesagt einen Prozess der Identitätsfindung, bei dem du zur Zeit in einer Phase steckst, in der du dich über sexuele Bestätigung definierst (Wohlmöglich auch Belohnungseffekt?). Sowas macht jeder früher oder später mal durch, da muss man dann einfach mal in sich gehen und die Zeit wirken lassen...

Ich muss gestehen, eventuell nicht zu 100% verstanden zu haben, auf was du hinaus willst. Aber ich denke, ich definiere mich nicht über sexuelle Bestätigung, sondern sie fehlt mir oftmals einfach sehr. Auch schätze ich mich nicht so ein, als befände ich mich in einer Identitätskrise. Zu dem Menschen, der ich heute bin, habe ich mich während der letzten Jahre bewusst und gerne entwickelt.

Ich frage mich oft, wie stark der Wunsch danach, begehrt zu werden, tatsächlich meinem eigenen Kopf entspringt. Oder inwiefern sich der Gedanke dort vielleicht auf Basis meiner Umwelt eingepflanzt hat. Ständig sieht man Pärchen, Verliebte, Leute, die flirten. Der Großteil der Menschen putzt sich tagtäglich akkurat raus, speziell Frauen heben häufig an jeder Ecke ihre weiblichen Reize hervor. Vielleicht war das mit ein Grund dafür, dass die Geistlichen sich früher hinter ihren Klostermauern versteckten und Frauen oft komplett vom Konvent ausgeschlossen waren. :zwinker: Bitte meine Aussage jetzt nicht missverstehen. Ich gebe weder Frauen die Schuld an meinen persönlichen mentalen Komplexen, noch möchte ich irgendwem etwas vorschreiben :smile:
 
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M
Benutzer152099  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Auch mit einem sehr stabilen Selbstwertgefühl, dass keiner Bestätigung anderer bedarf, bliebe dann dennoch weiterhin der Wunsch danach, sexuell begehrt zu werden. Einfach weil es (für mich) dazu gehört.
Das kommt darauf an, wieso du diese Bestätigung brauchst oder möchtest;-) Dass es für dich jetzt dazu gehört kann sich durchaus ändern, wenn der Grund, aus dem du nach Bestätigung suchst, wegfällt.
Aber ich denke, ich definiere mich nicht über sexuelle Bestätigung, sondern sie fehlt mir oftmals einfach sehr. Auch schätze ich mich nicht so ein, als befände ich mich in einer Identitätskrise. Zu dem Menschen, der ich heute bin, habe ich mich während der letzten Jahre bewusst und gerne entwickelt.
Dann wäre dennoch die Frage, wieso sie dir fehlt. Wieso brauchst du sie? Wenn du das erkannt hast, kannst du etwas daran tun:smile:
 
N
Benutzer Gast
  • #17
Was ich mir so gedacht habe... ist es das Gefühl begehrt zu werden, das dir fehlt? Oder möchtest du dich begehrenswert fühlen und erreichst das über das Gefühl begehrt zu werden - anteilig, weil du ja auch schriebst, dass das empfundene Defizit auch in deinen Beziehungen immer noch vorhanden war. (Wenn ich das richtig interpretiert und noch richtig im Kopf habe)
Dann könnte man drüber reden, ob das die richtigen Frauen waren oder die richtige Beziehungsform oder was auch immer.

Oder du fühlst dich im Grunde nicht begehrenswert und jemand anders soll dir zeigen, dass du dich da irrst.

Viele Menschen wollen sich begehrenswert fühlen - die schmeißen sich in Schale, gehen zum Frisör, machen Wellnesstage, Sport, Sauna, Massagen, machen sich die Nägel, schminken sich - im Prinzip: Alles was hilft sich wohl in seiner Haut zu fühlen, hilft, sich begehrenswert zu fühlen.

Erstaunlich ist auch: Menschen die sich selbst begehrenswert finden werden häufiger auch so wahrgenommen ;o)

Also: Mehr begehrt fühlen wollen? Oder mehr begehrenswert fühlen wollen?
 
Friedolin1301
Benutzer152140  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Dann wäre dennoch die Frage, wieso sie [sexuelle Bestätigung] dir fehlt. Wieso brauchst du sie? Wenn du das erkannt hast, kannst du etwas daran tun:smile:

Ich brauche sie nicht, um zu überleben. So wie ich Nahrung und Schlaf zu mir nehmen muss. Ich brauche sie vermutlich auch nicht, um mein Leben zu leben. Aber irgendwie scheint es sich in meinem Kopf manifestiert zu haben, dass meine persönliche Zufriedenheit impliziert von anderen hin und wieder sexuell begehrt zu werden...

Was ich mir so gedacht habe... ist es das Gefühl begehrt zu werden, das dir fehlt? Oder möchtest du dich begehrenswert fühlen und erreichst das über das Gefühl begehrt zu werden [...] Also: Mehr begehrt fühlen wollen? Oder mehr begehrenswert fühlen wollen?

Da hast du dich jetzt wortspielerisch vergnügt :smile: Ich hoffe, ich vermag adäquat darauf zu antworten:

Meistens fühle ich mich recht gut. Aus eigener Sicht auch begehrenswert. Mag jetzt arrogant klingen, aber ganz ordinär formuliert: an manchen Tagen würde ich mich sogar durchaus selbst ficken. Es gibt natürlich Tage, an denen ist das nicht der Fall. (Meistens ist der nächste Besuch beim Frisör dann nicht mehr weit. Schminken lasse ich meist weg.)

Im Bezug auf meine Umwelt fühle ich mich dann wiederrum nicht unbedingt begehrt. Es gibt zwar hin und wieder Ausnahmen, aber die fallen in der Regel allerdings weniger stark ins Gewicht. Beispiel: meine eigene Mutter oder meine beste Freundin sagen mir, ich sei hübsch und smart. Ein Mädchen, das ich persönlich überhaupt nicht attraktiv finde, lächelt mich an. Ein Kumpel sagt, ich sei total korrekt und solle bloß so bleiben, wie ich bin.
 
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